Vierte Rede des Elihu: Durch Leiden zu Selbsterkenntnis und Gehorsam – Mahnung an Hiob zur Anerkennung von Gottes Tun
1Und Elihu fuhr fort und sagte: (Hi 32,6; Hi 34,1)2Hab ein wenig Geduld mit mir, und ich will es dir künden! Denn mehr noch habe ich für Gott zu sagen[1].3Ich will mein Wissen von weither holen[2] und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.4Ja wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein ⟨Mann⟩ mit vollkommenem Wissen ⟨steht⟩ vor dir. (Spr 8,7)5Siehe, Gott ist gewaltig, doch verwirft er niemanden[3]; er ist gewaltig an Kraft des Herzens[4]. (Hi 37,23; Ps 147,5)6Er erhält den Gottlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden stellt er ⟨wieder⟩ her. (Ps 55,24; Ps 140,13)7Nicht wendet er seine Augen von dem Gerechten, und mit Königen auf dem Thron, da lässt er sie immerdar sitzen, sodass sie erhaben sind. (1Sam 2,8; 2Sam 7,16; Ps 33,16; Offb 3,21)8Und wenn sie in Fesseln geschlagen, in Stricken des Elends gefangen sind, (Ps 107,10)9dann zeigt er ihnen ihr Tun und ihre Vergehen[5], dass sie sich überheblich gebärdeten,10und er öffnet ihr Ohr für Zucht und sagt ⟨ihnen⟩, dass sie umkehren sollen vom Unrecht. (Hi 33,16)11Wenn sie hören und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Annehmlichkeiten. (2Chr 33,13; Ps 119,3; Spr 1,33; Jer 7,23)12Wenn sie aber nicht hören, rennen sie in den Spieß und verscheiden ohne Erkenntnis. (1Sam 12,25; Hi 4,21; Hi 33,18; Jes 1,20)13Aber die ein ruchloses Herz haben, hegen Zorn. Sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.14Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend und ihr Leben unter den Geweihten[6]. (Hi 22,16)15Den Elenden rettet er in seinem[7] Elend und öffnet durch Bedrängnis sein[8] Ohr. (Ps 72,12; Ps 107,41)16Auch dich lockt er fort aus dem Rachen der Not, unbeengte Weite ist dein[9] Platz, und was auf deinen Tisch kommt, ist reich an Fett[10]. (Ps 18,20; Ps 63,6)17Bist du aber mit dem Urteil über den Gottlosen erfüllt, werden Urteil und Rechtsspruch ⟨dich⟩ ergreifen. (Hi 34,7; Spr 11,21)18Ja, dass ⟨deine⟩ Erregung dich nur nicht zum Höhnen anstiftet und die Größe des Lösegeldes dich nicht verleitet!19Soll dich dein Hilferuf aus der Not herausbringen[11] und alle Kraftanstrengungen?20Lechze nicht nach der Nacht, ⟨danach,⟩ dass ⟨ganze⟩ Völker auffahren an ihrer Stelle[12]! (Hi 34,20)21Nimm dich in Acht! Wende dich nicht dem Unrecht zu! Denn Bosheit hast du dem Elend ⟨bereits⟩ vorgezogen[13]. (Hi 7,11)22Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er? (Hi 33,12; Ps 119,102; Joh 3,2)23Wer könnte ihm seinen Weg vorschreiben[14], und wer dürfte sagen: Du hast Unrecht getan? (Hi 21,22; Hi 34,10; Jes 40,13; Röm 9,14)24Denke daran, dass du sein Werk preist, das Menschen besingen! (Offb 15,3)25Alle Menschen schauen es ⟨staunend⟩ an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne. (Röm 1,20)
Offenbarung von Gottes Majestät in der Natur – Mahnung zur Demütigung vor Gott
26Siehe, Gott ist erhaben, wir aber erkennen es nicht[15]; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich. (Ps 90,2; Ps 145,3)27Wenn er die Wassertropfen heraufzieht, sickern sie durch seinen Nebel ⟨wieder herab⟩ als Regen[16], (Hi 5,10; Spr 3,20; Sach 10,1)28den die Wolken niederrieseln ⟨und⟩ träufeln auf die vielen Menschen. (Mt 5,45)29Ja, wenn man gar das Ausbreiten des Gewölks verstünde, das Donnerkrachen seines Zeltes! (Hi 28,26; Ps 77,19)30Siehe, er breitet darüber[17] sein Licht aus, und die Wurzeln des Meeres bedeckt er. (Ps 104,2)31Ja, in den Wolken[18] richtet er[19] die Völker, gibt Nahrung im Überfluss. (Hi 37,13; Ps 65,13; Apg 14,17)32Seine Hände umhüllt er mit dem Blitzstrahl[20] und entbietet ihn[21] gegen ⟨den⟩, auf den er ⟨ihn⟩ treffen lassen will[22]. (Hi 38,35; Ps 18,15)33Es kündigt ihn sein Rollen[23] an, wenn er seinen Zorn gegen Bosheit eifern lässt[24]. (Ps 29,3)
Hiob 36
Menge Bibel
1Hierauf fuhr Elihu weiter fort zu reden:2»Gedulde dich nur noch ein wenig, daß ich dich unterweise! Denn ich habe für Gottes Sache noch mehr zu sagen.3Ich will mit meinem Wissen weit ausholen, um meinem Schöpfer zu seinem Recht zu verhelfen;4denn wahrlich, meine Worte sind kein Trug: ein Mann mit vollkommener Erkenntnis verhandelt mit dir.«5»Siehe, Gott ist gewaltig und doch nicht teilnahmslos, gewaltig an Kraft des Herzens[1].6Er erhält den Frevler nicht am Leben, läßt aber den Elenden ihr Recht zukommen.7Er wendet seine Augen von dem Gerechten nicht ab, und Königen auf dem Thron verschafft er für immer einen festen Sitz, damit sie erhöht sind.8Wenn sie aber mit Ketten gefesselt sind und in Unglücksbanden gefangen liegen,9so hält er ihnen damit ihr Tun vor, ihre Übertretungen, daß sie sich nämlich überhoben haben;10da öffnet er ihnen das Ohr für Warnungen und mahnt sie, sich vom Frevel abzuwenden.11Wenn sie nun darauf hören und sich unterwerfen, so beenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Wonne[2];12wollen sie aber nicht darauf hören, so fallen sie dem Todesgeschoß[3] anheim und verscheiden in Unverstand[4].13Dann geraten aber solche ruchlos Gesinnte in Zorn: sie schreien nicht um Hilfe, obgleich er[5] sie in Fesseln geschlagen hat.14So stirbt denn ihre Seele schon in der Jugendkraft dahin, und ihr Leben endet wie das der Lustknaben.15Die Dulder dagegen errettet er (gerade) durch ihr Dulden und öffnet ihnen durch die Leiden das Ohr.«16»So sucht er auch dich aus dem Rachen der Not auf weiten Raum zu führen, wo keine Enge mehr ist, und dein Tisch würde mit fettem Mahl reich besetzt sein;17du aber hast dich ganz dem frevelhaften Urteilen hingegeben, darum werden Urteil und Gericht dich treffen.18Laß die Leidenschaft dich ja nicht zu Lästerungen verleiten und die Größe des Lösegeldes[6] dich nicht beirren!19Wird etwa dein Geschrei dich aus der Bedrängnis herausbringen und alle noch so gewaltigen Anstrengungen?20Sehne die Nacht nicht herbei, wo Völker an ihrer Stätte auffahren!21Hüte dich, wende dich nicht dem Frevel zu; denn dazu bist du eher geneigt als zum Leiden.22Bedenke wohl: Gott vollbringt erhabene Dinge durch seine Kraft: wer ist ein Lehrmeister wie er?23Wer hat ihm sein Walten vorgeschrieben? Und wer hat je zu ihm sagen dürfen: ›Du hast unrecht gehandelt[7]‹?24Sei darauf bedacht, sein Tun[8] zu erheben, das die Menschen in Liedern preisen!25Alle Menschen schauen es bewundernd an, und doch erblickt es der Sterbliche nur von ferne.«26»Bedenke wohl: Gott ist zu erhaben für unsere Erkenntnis; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich.27Denn er zieht Tropfen aus dem Meer empor, daß sie von dem Dunst, den er bildet, als Regen niederträufeln,28von dem die Wolken triefen und den sie auf die Menschenmenge rieseln lassen.29Wie kann man vollends die Ausbreitungen der Gewitterwolken verstehen, den Donnerschall seines Zeltes?30Siehe, er breitet sein Licht darüber[9] aus und bedeckt damit die tiefsten Tiefen des Meeres!31denn dadurch richtet er die Völker, spendet zugleich aber auch Nahrung in reicher Fülle.32Beide Hände hüllt er in den leuchtenden Blitz und entbietet ihn gegen den Angreifer.33Sein Donnergetöse kündigt ihn an als einen, der seinen Zorn gegen den Frevel eifern[10] läßt.
Elihu beschreibt das Schicksal der Gerechten und der Gottlosen
1Und Elihu fuhr fort und sprach: (Hi 32,6; Hi 34,1; Hi 35,1)2Gedulde dich noch ein wenig, so will ich es dir mitteilen; ich habe noch mehr Worte für Gott. (Mi 3,8)3Ich will mein Wissen von weit her holen und meinem Schöpfer Gerechtigkeit widerfahren lassen! (1Sam 12,7)4Denn wahrlich, meine Reden sind keine Lügen; vor dir steht ein Mann mit vollkommener Erkenntnis. (Hi 13,4; Hi 13,7; Spr 8,7; 2Kor 2,17)5Siehe, Gott ist mächtig, doch verachtet er niemand; groß ist die Kraft seines Herzens. (Ps 147,5; Spr 3,19; Jer 10,12; Joh 6,37)6Den Gottlosen erhält er nicht am Leben, aber den Elenden schafft er Recht. (Ps 55,24; Ps 140,13)7Er wendet seine Augen nicht ab von dem Gerechten, und er setzt sie auf ewig mit Königen auf den Thron, damit sie herrschen. (1Sam 2,8; Ps 33,18; Offb 3,21)8Sind sie aber in Fesseln gebunden, in Banden des Elends gefangen, (Ps 107,10; Ps 116,3; Spr 5,22)9so hält er ihnen ihre Taten und ihre Übertretungen vor, denn sie haben sich überhoben; (Hi 10,2; Ps 5,11; Jes 59,12)10er öffnet ihr Ohr der Zurechtweisung und befiehlt ihnen, sich von der Bosheit abzukehren. (Ps 94,12; Jes 55,7)11Wenn sie dann gehorchen und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Glück vollenden und ihre Jahre in Wohlergehen. (Hi 22,21; Spr 1,33; Jer 7,23; Röm 6,17)12Gehorchen sie aber nicht, so rennen sie in den Wurfspieß und sterben dahin in ihrem Unverstand. (Hi 4,21; Jes 1,20; Offb 2,16)13Die aber ein gottloses Herz haben, häufen Zorn auf; sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat. (Hi 36,8; Ps 107,10; Am 4,6; Röm 2,5)14Ihre Seele stirbt in der Jugend, und ihr Leben unter den Hurern. (3Mo 10,1; Hi 22,16)15Den Gedemütigten aber rettet er durch die Demütigung und öffnet durch die Not sein Ohr. (Hi 36,10; Ps 86,1; Ps 88,3; Ps 107,41; Ps 130,1)16Und auch dich führt er aus dem Rachen der Bedrängnis; dein Platz wird uneingeschränkte Weite sein und dein Tisch bereitet mit reicher, guter Speise. (Ps 18,20; Ps 23,5; Ps 63,6; Ps 118,5)17Bist du aber vom Urteil des Gottlosen erfüllt, so werden Urteil und Gericht dich treffen. (Hi 34,7; Spr 11,21)18Der Zorn aber verleite dich ja nicht zur Lästerung, und die Menge des Lösegeldes besteche dich nicht! (Hi 34,7; Ps 49,7; Pred 7,9)19Wird dich etwa dein Hilferuf aus der Bedrängnis herausführen und alle deine mühevollen Anstrengungen? (Ps 33,16; Spr 11,4; Jes 2,19)20Sehne dich nicht nach der Nacht, wenn Völker untergehen werden! (Hi 34,20; Mt 24,43; 1Thess 5,2)21Hüte dich, wende dich nicht zum Unrecht, denn dies hast du dem Elend vorgezogen! (Hi 11,4; Hi 22,23; Hi 34,7; Ps 66,18; Spr 22,8; Pred 4,1; Mt 13,21; Apg 5,40)
von Theologischer Verlag Zürich1Und Elihu fuhr fort und sprach:2Habe etwas Geduld, so will ich dich belehren, denn es gibt noch mehr zu sagen für Gott. (Hi 36,22)3Mein weites Wissen will ich zeigen und meinem Schöpfer Recht verschaffen.4Das ist gewiss: Meine Worte trügen nicht, vor dir steht ein Mann, der alles weiss.5Sieh, Gott ist gewaltig und gibt nicht nach, gewaltig ist die Kraft seines Herzens. (Hi 9,4)6Den Frevler lässt er nicht am Leben, aber den Elenden schafft er Recht. (Hi 5,15)7Er wendet seine Augen nicht ab von den Gerechten und setzt sie zu Königen auf den Thron, und sie werden für immer erhöht. (Hi 7,19; Ps 33,18; Ps 34,16)8Doch wenn sie in Ketten gefesselt sind, in Stricken des Elends gefangen werden, (Ps 107,10)9so hält er ihnen ihr Tun vor und ihre Vergehen, ihre Überheblichkeit.10Und er öffnet ihr Ohr für die Warnung und befiehlt ihnen, vom Bösen zu lassen. (Hi 33,16; Hi 36,15)11Wenn sie hören und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Freuden.12Wenn sie aber nicht hören, so laufen sie in den Tod und kommen um ohne Einsicht. (Hi 4,21)13Ruchlos Gesinnte aber hegen Zorn, sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat.14In der Jugend muss ihre Seele sterben, und ihr Leben endet im Jünglingsalter.15Den Elenden rettet er durch sein Elend und öffnet durch Drangsal sein Ohr. (Hi 36,10)16Du aber wurdest verführt, weil die Not fern war, weit war dein Raum und ohne Bedrängnis und voll von fetten Speisen dein behaglicher Tisch. (Ps 18,20; Ps 23,5)17Da hat dich das Gericht über den Frevler getroffen, Gericht und Urteil haben dich erfasst.18Lass dich nicht vom Zorn zum Spott verleiten und von hohem Lösegeld verführen. (Hi 33,24)19Kann dein Schreien dich aus der Not befreien, oder können es alle Anstrengungen der Kraft?20Sehne nicht die Nacht herbei, da Völker sich erheben von ihrer Stätte. (Hi 3,4; Hi 34,25)21Hüte dich, wende dich nicht zum Bösen, dass du es dem Elend vorziehst.22Sieh, Gott ist erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er? (Hi 34,32; Hi 36,2; Hi 38,3)23Wer hat ihm seinen Weg vorgeschrieben, und wer hat je gesagt: Du hast Unrecht getan? (Hi 34,10; Jes 40,13; Röm 11,34)24Denke daran, sein Tun zu preisen, das Menschen besungen haben.25Alle Menschen haben es gesehen, ein jeder kann es von ferne erblicken.26Sieh, Gott ist erhaben, und wir begreifen nichts, unerforschlich ist die Zahl seiner Jahre. (Hi 5,9; Hi 38,21)27Er zieht die Wassertropfen herauf, als Regen fallen sie aus dem Dunst. (Hi 5,10; Hi 26,8; Hi 28,26)28Die Wolken ergiessen den Regen und lassen ihn reichlich niedergehen auf die Menschen. (Ps 147,8)29Wer versteht, wie er die Wolken ausbreitet, wie er donnert aus seinem Zelt?30Sieh, er hat sich mit Blitzen umgeben und die Gründe des Meeres bedeckt.31Damit richtet er die Völker, Speise gibt er im Überfluss. (Ps 104,13)32Seine Hände sind mit Blitzen bedeckt, und er setzt sie gegen den Angreifer ein. (Hi 37,2; Hi 38,35; Ps 18,14; Ps 18,29; Ps 93,3)33Sein Donner kündet ihn an, wenn er voll Zorn gegen den Frevel eifert. (Hi 40,9)