Zweite Rede des Elihu: Gegen Hiobs Reden über die Ungerechtigkeit Gottes – Keine Rechtsbeugung durch den Allmächtigen
1Und Elihu erhob ⟨seine Stimme⟩ und sagte: (Job 32:6; Job 35:1; Job 36:1)2Hört, ihr Weisen, meine Worte und ihr Kundigen, gebt mir Gehör! (Pr 1:5)3Denn das Ohr prüft die Worte, und der Gaumen kostet die Speise. (Job 6:30)4Lasst uns nun prüfen, was recht ist, lasst uns untereinander erkennen, was gut ist! (1Th 5:21)5Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott hat mir mein Recht entzogen. (Job 19:7; Job 27:2; Job 33:9)6Obwohl ich im Recht bin[1], soll ich ein Lügner sein. Mein Geschick[2] ist unheilbar, ohne dass ich irgendetwas verbrochen hätte[3]. – (Job 33:9)7Wer ist ein Mann wie Hiob, der Spott⟨worte⟩ wie Wasser trinkt (Job 11:3; Job 15:16; Job 36:17)8und in Gemeinschaft mit denen unterwegs ist, die Unrecht tun, und mit gottlosen Menschen umgeht?9Denn er hat ⟨selbst⟩ gesagt: Keinen Nutzen hat ein Mann davon, dass er sich mit Gott befreundet! (Job 9:22; Job 21:15; Job 22:3; Isa 58:3; Mal 3:14)10Darum, ihr Männer mit Verstand, hört mir zu! Fern sei es von Gott, gottlos zu handeln, und vom Allmächtigen, Unrecht zu tun[4]! (De 32:4; Ps 92:16; Ps 145:17; Zep 3:5; Re 16:5)11Sondern des Menschen Tun vergilt er ihm, und nach eines jeden Weg lässt er es ihn finden. (1Sa 26:23; Pr 24:12; Jer 17:10; Eze 18:13; Ro 2:6; Re 22:12)12Ja, wahrlich, Gott handelt nicht gottlos, und der Allmächtige beugt das Recht nicht. (Ge 18:25; Job 8:3; Job 36:23; Ps 145:17)13Wer hat ihm die Erde[5] anvertraut? Und wer hat den ganzen Erdkreis hingestellt? (Ps 24:1)14Wenn er sein Herz ⟨nur⟩ auf sich selbst richtete, seinen Geist und seinen Atem zu sich zurückzöge,15so würde alles Fleisch insgesamt verscheiden, und der Mensch zum Staub zurückkehren. (Job 10:9; Ec 12:7; Jas 2:26)16Und wenn du einsichtig bist[6], höre dies, schenke der Stimme meiner Worte Gehör!17Kann denn einer, der das Recht hasst, die Zügel führen? Oder willst du den Gerechten, den Gewaltigen für schuldig erklären, ihn, (Job 40:8; Ro 3:6)18der zu einem König sagt[7] »du Ruchloser«, und »du Gottloser« zu den Edlen?19Der für die Obersten nicht Partei ergreift[8] und den Vornehmen nicht vor dem Geringen berücksichtigt[9]? Denn das Werk seiner Hände sind sie alle. (De 10:17; Job 31:15; Ro 2:11; Jas 2:1)20In einem Augenblick sterben sie und mitten in der Nacht. Ein Volk wird in Aufruhr versetzt, und sie vergehen. Und er beseitigt[10] den Gewalthaber ohne menschliches Zutun[11]. (Ex 12:29; Job 36:20; Isa 37:36; Isa 40:23; Da 8:25)21Denn seine Augen ⟨wachen⟩ über den Wegen des Menschen, und all seine Schritte sieht er. (Job 14:16; Pr 15:3)22Da ist keine Dunkelheit und keine Finsternis, worin sich die Übeltäter verbergen könnten. (2Sa 12:12; Job 3:5; Job 10:14; Job 12:22; Job 22:13; Ps 139:11; Jer 16:17)23Denn er setzt dem Menschen keine Frist fest[12], zu Gott vor Gericht zu kommen. (Job 9:3)24Er zerschmettert Gewaltige ohne Untersuchung und setzt andere an ihre Stelle. (1Sa 15:28; Da 11:19)25Daher achtet er auf ihre Taten und stürzt sie um[13] über Nacht, dass sie zermalmt daliegen. (Re 2:2)26Wie Gottlose schlägt er sie da, wo alle es sehen[14],27deshalb, weil sie[15] von seiner Nachfolge[16] abgewichen sind und all seine Wege nicht bedacht haben, (2Ch 28:6; Pr 15:10; Isa 1:28; Jer 2:17)28sodass sie das Hilfegeschrei des Geringen zu ihm hinaufdringen ließen und er das Hilfegeschrei der Elenden hörte. (Ex 22:22; Ps 5:3; Jas 5:4)29Verhält er sich ruhig[17], wer darf ihn für schuldig erklären? Verbirgt er das Angesicht, wer kann ihn wahrnehmen? Sowohl über einer ⟨ganzen⟩ Nation als auch zugleich über dem Einzelnen[18] ⟨wacht er⟩, (Job 23:8; Ps 94:10)30damit nicht ruchlose Menschen Könige sind, dem Volk zu Fallstricken.31Soll Gott dir etwa sagen: Ich habe mich geirrt, ⟨doch⟩[19] ich will nicht ⟨mehr⟩ böse handeln; (Pr 28:13)32was ich nicht sehe, lehre du mich; wenn ich Unrecht verübt habe, will ich es nicht wieder tun? – (Ge 38:26; Nu 22:34; Ps 19:13; Jer 8:6)33Soll nach deinem Sinn er es vergelten, da du ⟨sein Urteil⟩ ja verwirfst? So musst du ja wählen, und nicht ich. Was du erkannt hast, sprich aus! (Ps 50:21)34Männer mit Verstand werden zu mir sagen und ein weiser Mann, der mir zuhört:35Hiob redet nicht mit Erkenntnis, und seine Worte sind ohne Einsicht. (Job 35:16; Job 38:2)36Ach, dass Hiob doch fort und fort geprüft würde wegen seiner Einwände nach ⟨der Art von⟩ Männern des Unheils!37Denn er fügt seiner Sünde ⟨Treue⟩bruch[20] hinzu, in unserer Gegenwart klatscht er ⟨sich Beifall⟩[21] und macht seine Worte gegen Gott zahlreich.