1In jenen Tagen ist wieder viel Volk da und sie haben nichts zu essen. Da ruft er die Jünger herbei und sagt zu ihnen:2Das Volk tut mir leid, denn drei Tage sind sie schon bei mir und haben nichts zu essen. (Mk 1,41)3Und wenn ich sie hungrig nach Hause gehen lasse, werden sie unterwegs zusammenbrechen, einige von ihnen sind ja von weit her gekommen.4Und seine Jünger antworteten ihm: Wie sollte einer diese Leute mit Brot satt machen können hier in der Einöde?5Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie sagten: Sieben.6Da fordert er das Volk auf, sich zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, sprach das Dankgebet, brach sie und gab sie seinen Jüngern zum Verteilen, und die verteilten sie unter das Volk. (Mk 8,20; Mk 14,22)7Sie hatten auch ein paar Fische, und er sprach den Lobpreis über sie und liess auch diese verteilen.8Und sie assen und wurden satt. Und sie sammelten die übrig gebliebenen Brocken, sieben Körbe voll.9Viertausend waren es gewesen. Und er entliess sie.10Und sogleich stieg er mit seinen Jüngern ins Boot und kam in das Gebiet von Dalmanuta.
Die Verweigerung eines Zeichens
11Und die Pharisäer kamen zu ihm hinaus und begannen mit ihm zu streiten: Sie forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel, um ihn zu versuchen. (Lk 11,16; Joh 4,48; 1Kor 1,22; 1Kor 15,30)12Da seufzt er auf in seinem Geist und spricht: Was fordert dieses Geschlecht ein Zeichen! Amen, ich sage euch: Diesem Geschlecht wird kein Zeichen gegeben![1]13Und er liess sie stehen, stieg wieder ins Boot und fuhr ans andere Ufer.
Das Unverständnis der Jünger
14Und sie hatten vergessen, Brot mitzunehmen, nur ein einziges Brot hatten sie bei sich im Boot.15Und er befahl ihnen: Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes! (Lk 12,1)16Sie aber machten sich Gedanken darüber, dass sie kein Brot hatten.17Und er merkt es und sagt zu ihnen: Was macht ihr euch Gedanken darüber, dass ihr kein Brot habt? Begreift ihr noch nicht und versteht ihr nicht? Ist euer Herz verstockt? (Mk 3,5)18Augen habt ihr und seht nicht, und Ohren habt ihr und hört nicht? (Jer 5,21; Hes 12,2; Mt 4,12; Mt 13,13)19Erinnert ihr euch nicht? Als ich die fünf Brote für die fünftausend brach: Wie viele Körbe voll Brocken habt ihr da eingesammelt? Sie sagen zu ihm: Zwölf. (Mk 6,41)20Und bei den sieben für die viertausend: Wie viele Körbe voll Brocken habt ihr da eingesammelt? Sie sagen: Sieben. (Mk 8,6)21Und er sagte zu ihnen: Versteht ihr noch immer nicht?
Die Heilung eines Blinden
22Und sie kommen nach Betsaida. Da bringen sie einen Blinden zu ihm und bitten ihn, er möge ihn berühren.23Und er nahm den Blinden bei der Hand, führte ihn vor das Dorf hinaus, spuckte in seine Augen und legte ihm die Hände auf und fragte ihn: Siehst du etwas? (Mk 7,33; Joh 9,6)24Der blickte auf und sprach: Ich sehe Menschen - wie Bäume sehe ich sie umhergehen.25Da legte er ihm noch einmal die Hände auf die Augen. Und er sah klar und war wiederhergestellt und sah alles deutlich.26Und er schickte ihn nach Hause und sprach: Geh aber nicht ins Dorf hinein!
Das Bekenntnis des Petrus
27Und Jesus und seine Jünger zogen weg in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Unterwegs fragte er seine Jünger: Für wen halten mich die Leute?28Sie sagten zu ihm: Für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für einen der Propheten. (Mk 6,14; Mk 6,15)29Da fragte er sie: Und ihr? Für wen haltet ihr mich? Petrus antwortet ihm: Du bist der Messias! (Mk 1,1; Mk 9,41; Mk 12,35; Mk 13,21; Mk 14,61; Mk 15,32)30Da schärfte er ihnen ein, niemandem etwas über ihn zu sagen. (Mk 1,44; Mk 8,32)
Die erste Leidensankündigung
31Und er begann sie zu lehren: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten und den Hohen Priestern und den Schriftgelehrten verworfen und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. (Mk 9,12; Mk 10,33; Mk 12,10)32Und er sprach das ganz offen aus. Da nahm ihn Petrus beiseite und fing an, ihm Vorwürfe zu machen. (Mk 8,30)33Er aber wandte sich um, blickte auf seine Jünger und fuhr Petrus an: Fort mit dir, Satan, hinter mich! Denn nicht Göttliches, sondern Menschliches hast du im Sinn. (Mt 4,10)
Nachfolge und Lebensgewinn
34Und er rief das Volk samt seinen Jüngern herbei und sagte zu ihnen: Wenn einer mir auf meinem Weg folgen will, verleugne er sich und nehme sein Kreuz auf sich, und so folge er mir. (Mt 10,38; Lk 14,27; 1Kor 15,31; Gal 1,20; Gal 6,14)35Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren, wer aber sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, wird es retten. (Mt 10,39; Lk 17,33; Joh 1,15; Joh 12,25)36Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und dabei Schaden zu nehmen an seinem Leben?37Was hätte ein Mensch denn zu geben als Gegenwert für sein Leben? (Ps 49,8)38Wer sich meiner und meiner Worte schämt in diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird auch der Menschensohn sich schämen, wenn er kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. (Mt 10,33; Lk 12,9; Röm 1,16; 2Tim 2,12)
Markus 8
Lutherbibel 2017
Die Speisung der Viertausend
1Zu der Zeit, als wieder eine große Menge da war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus die Jünger zu sich und sprach zu ihnen: (Mt 15,32)2Mich jammert das Volk, denn sie harren nun schon drei Tage bei mir aus und haben nichts zu essen. (Mk 6,34)3Und wenn ich sie hungrig heimgehen ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige sind von ferne gekommen.4Seine Jünger antworteten ihm: Woher nehmen wir Brot hier in der Einöde, dass wir sie sättigen?5Und er fragte sie: Wie viele Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben.6Und er gebot dem Volk, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte, brach sie und gab sie seinen Jüngern, dass sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus.7Sie hatten auch einige Fische; und er sprach den Segen darüber und ließ auch diese austeilen.8Und sie aßen und wurden satt. Und sie sammelten die übrigen Brocken auf, sieben Körbe voll.9Es waren aber etwa viertausend; und er ließ sie gehen.
Die Zeichenforderung der Pharisäer
10Und alsbald stieg er in das Boot mit seinen Jüngern und kam in die Gegend von Dalmanuta. (Mt 16,1)11Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. (Mt 12,38; Mk 10,2; Joh 6,30)12Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was fordert doch dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden!13Und er verließ sie und stieg wieder in das Boot und fuhr ans andere Ufer.
Das Unverständnis der Jünger
14Und sie hatten vergessen, Brot mitzunehmen, und hatten nicht mehr mit sich im Boot als ein Brot. (Mt 16,5)15Und er gebot ihnen und sprach: Merkt auf, seht euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes. (Mk 3,6; Mk 6,14; Mk 8,11; Lk 12,1)16Und sie überlegten hin und her, weil sie kein Brot hatten.17Und er merkte das und sprach zu ihnen: Was bekümmert ihr euch, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht, und begreift ihr noch nicht? Habt ihr ein erstarrtes Herz in euch? (Mk 6,52)18Habt ihr Augen und seht nicht und habt Ohren und hört nicht? Und denkt ihr nicht daran: (Jer 5,21; Mt 13,13; Mt 13,16)19Als ich die fünf Brote brach für die fünftausend, wie viele Körbe voll Brocken habt ihr da aufgesammelt? Sie sagten: Zwölf. (Mk 6,41)20Und als ich die sieben brach für die viertausend, wie viele Körbe voll Brocken habt ihr da aufgesammelt? Und sie sagten: Sieben.21Und er sprach zu ihnen: Begreift ihr denn noch nicht?
Die Heilung eines Blinden
22Und sie kamen nach Betsaida. Und sie brachten zu ihm einen Blinden und baten ihn, dass er ihn anrühre.23Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus vor das Dorf, spuckte in seine Augen, legte ihm die Hände auf und fragte ihn: Siehst du etwas? (Mk 7,33; Joh 9,6)24Und er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen umhergehen, als sähe ich Bäume.25Danach legte er abermals die Hände auf seine Augen. Da sah er deutlich und wurde wieder zurechtgebracht und konnte alles scharf sehen.26Und er schickte ihn heim und sprach: Geh aber nicht hinein in das Dorf!
Das Bekenntnis des Petrus
27Und Jesus ging fort mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Und auf dem Wege fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Wer, sagen die Leute, dass ich sei? (Mt 16,13; Lk 9,18; Joh 6,67)28Sie aber sprachen zu ihm: Sie sagen, du seiest Johannes der Täufer; andere sagen, du seiest Elia; wieder andere, du seiest einer der Propheten. (Mk 6,14)29Und er fragte sie: Ihr aber, wer, sagt ihr, dass ich sei? Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Du bist der Christus! (Mk 14,61; Joh 11,27)30Und er bedrohte sie, dass sie niemandem von ihm sagen sollten. (Mk 9,9)
Die erste Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung
31Und er fing an, sie zu lehren: Der Menschensohn muss viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten und getötet werden und nach drei Tagen auferstehen. (Mt 16,21; Mk 9,31; Mk 10,32; Lk 9,22)32Und er redete das Wort frei und offen. Und Petrus nahm ihn beiseite und fing an, ihm zu wehren.33Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh hinter mich, du Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist. (Mk 1,17)
Von der Nachfolge
34Und er rief zu sich das Volk samt seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. (Mt 16,24; Lk 9,23)35Denn wer sein Leben behalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s behalten. (Mt 10,39; Mk 10,29)36Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und Schaden zu nehmen an seiner Seele?37Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?38Wer sich aber meiner und meiner Worte schämt unter diesem ehebrecherischen und sündigen Geschlecht, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er kommen wird in der Herrlichkeit seines Vaters mit den heiligen Engeln. (Mt 10,33; Mk 13,26)