1Leute, ich habe heftige Sachen durchgemacht, ich hab es erlebt, was es bedeutet, wenn Gott sauer ist und einen bestraft.2Er hat mich weggeschickt, er ließ mich in eine Situation reinschlittern, wo es keine Hoffnung mehr gab, kein Licht, es war alles finster.3Er hat mit seiner Faust auf mich eingeschlagen, immer wieder, jeden Tag.4Es war ihm egal, dass meine Haut langsam abfaulte, meine Muskeln wurden wie Wackelpudding, und meine Knochen waren zerbrochen.5Das alles war wie Gift für mich und bedeutete jede Menge Stress und Ärger.6Er sorgte dafür, dass ich in absoluter Dunkelheit leben musste, es war dort so schwarz wie in dem Land, wo die Toten sind.7Gott hat eine Mauer um mein Leben gezogen, ich sitze in einem Gefängnis, wo ich nicht mehr rauskomme. Er hat mir Handschellen aus Edelstahl angelegt.8Ich brüllte mir die Seele aus dem Leib, aber er hat mir nicht geholfen. Er stellte sich taub, er hat sich die Ohren zugehalten, wenn ich gebetet hab.9Gott hat mir große Steine in den Weg gelegt, darum musste ich Umwege gehen.10Wie ein gefährlicher Hund hat er mich aufgespürt, er hat mich aus dem Hinterhalt angefallen und mich gebissen.11Er hat sich mir in den Weg gestellt, er hat mich gebissen, er sorgte dafür, dass ich mich einsam fühle.12Er hat mir eine Zielscheibe aufgemalt und mich für seine Schießübungen benutzt.13Einen Schuss nach dem nächsten hat er auf mich abgefeuert, von hinten durchschlugen die Patronen meinen Bauch.14Alle Leute haben sich auf meine Kosten schlapp gelacht, es gibt sogar ein Lied über mich, was sie jeden Tag singen, um es mir so richtig zu zeigen.15Gott hat mir eine bittere Pille zu essen gegeben.16Ich musste auf Sandpapier beißen und wurde von ihm in den Dreck getreten.17Entspannung und Freude sind bei mir erst einmal nicht mehr drin, da hat er für gesorgt. Wie es sich anfühlt, glücklich zu sein, hab ich schon lange vergessen.18Ich hab echt die Hoffnung verloren, dass Gott wirklich helfen kann, ich kann ihm nicht mehr vertrauen.19Wenn ich an meine Probleme denke und an die Tatsache, dass ich kein richtiges Zuhause hab, dann kriege ich Depressionen.20Trotzdem lässt mich das nicht los, es beschäftigt mich die ganze Zeit, und es zieht mich voll runter.21Darum will ich versuchen, mich an Sachen zu erinnern, die mir wieder Hoffnung geben.22Gott hört nicht auf damit, uns zu zeigen, dass er uns liebt, darum leben wir überhaupt.23Er liebt uns jeden Tag, als ob es kein Gestern gegeben hätte, er steht immer zu mir.24Gott ist mein Hauptgewinn, da bin ich mir innerlich hundertprozentig sicher. Deswegen setze ich auf ihn, darum hab ich eine berechtigte Hoffnung, dass alles gut wird.25Gott mag die Leute, die nach ihm fragen, er liebt die Menschen, die immer mit ihm leben wollen.26Es ist gut, wenn man einfach mal die Fresse hält und nur darauf hofft, dass Gott helfen wird.27Es ist auch gut für einen Mann, wenn er schon als Jugendlicher lernt, mit Problemen umzugehen.28Wenn Gott will, dass er einsam ist und nichts sagen soll, dann muss er das einfach mal aushalten.29Wenn Gott will, dass er Staub frisst, dann muss er das einfach mal tun, vielleicht hilft es ja.30Wenn ihn jemand verprügelt, soll er ihm auch noch das Gesicht hinhalten, damit er da auch noch reinschlägt. Er soll sich richtig fertigmachen lassen.31Aber Gott ist nicht für immer sauer auf einen.32Wenn er dafür gesorgt hat, dass jemand traurig wird, dann kümmert er sich auch wieder voll um den und zeigt ihm seine Liebe.33Gott hat keinen Spaß daran, Leute fertigzumachen. Er findet es nicht toll, wenn seine Kinder leiden.34Alle Leute, die hier im Knast sitzen, wurden getreten und gefoltert.35Männer, die eigentlich okay gelebt haben, wurden vor den Augen von Gott total mies behandelt.36Menschen wurden vor Gericht abgezogen! Meint ihr, Gott hätte das alles nicht mitbekommen?37Hallo? Wer war das noch mal, der nur ein Wort sagen muss, und es passiert sofort? Ist es nicht so, dass Gott das alles befohlen hat?38Die Sachen, die Gott sagt, sorgen für ätzende und gute Sachen, oder?39Wie kann da ein Mensch, der noch lebt, sich bei Gott beschweren? Will er etwa Einspruch einlegen gegen die Bestrafung für den Mist, den er gebaut hat?40Ich wäre dafür, dass wir alle unser Leben einmal gründlich abchecken. Wo wir Mist gebaut haben, sollten wir schleunigst umkehren und wieder das tun, was Gott von uns will.41Wir sollten anfangen zu beten und uns innerlich wieder auf Gott eintunen, unsere Gedanken und Gefühle auf ihn ausrichten.42Denn wir haben Scheiße gebaut, wir waren dir untreu, Gott, und haben Sachen getan, die du nicht willst. Du hast uns den Mist auch nicht so mal eben verziehen.43Du warst megasauer und hast uns gejagt, ohne Rücksicht auf Verluste. Wir wurden von dir umgenietet, du hattest kein Mitleid mit uns.44Du hast dich in einen Betonklotz zurückgezogen, damit du keine Gebete mehr hören kannst.45Du hast aus uns den letzten Dreck gemacht, etwas, vor dem sich alle Völker nur ekeln.46Unsere Feinde reißen das Maul auf und machen sich über uns lustig.47Tödliche Katastrophen waren bei uns an der Tagesordnung, alles ging kaputt, wir waren am Boden.48Ich konnte nicht aufhören zu weinen, das Wasser schoss nur so aus meinen Augen, weil ich so traurig wegen meinen Leuten war.49Wie ein Wasserhahn, den man nicht abdrehen kann, strömte immer mehr Wasser aus meinen Augen, es hörte einfach nicht auf.50Und das wird so weitergehen, bis Gott aus dem Universum zu mir runtersieht und mich wieder beobachtet.51Es tut mir total weh, wenn ich sehe, was mit den Frauen in meiner Stadt gerade abgeht.52Männer haben mich verfolgt und gejagt. Ich habe Feinde, obwohl ich nichts gegen sie gemacht habe.53Sie haben mich lebendig in ein Loch geworfen und schütten mit einem Bagger Kieselsteine obendrauf.54Das Wasser steigt mir bis zum Hals. Ich war schon so weit zu sagen: Das war es jetzt, bald bin ich tot.55Aber dann schrie ich zu Gott, ich rief seinen Namen aus, als ich in diesem Loch saß.56„Hallo? Gott? Hörst du mich? Bitte hilf mir, halt dir nicht die Ohren zu!“57An dem Tag, als ich dich brauchte, warst du plötzlich da. Du sagtest zu mir: „Keine Angst! Es wird alles wieder gut!“58Dann hast du dich um mich gekümmert, du hast mich verteidigt und dafür gesorgt, dass alles korrekt zugeht. Damit hast du mir das Leben gerettet!59Gott, du hast gesehen, wie übel sie mich behandelt haben. Bitte sorg dafür, dass ich korrekt behandelt werde!60Du hast gesehen, dass sie mich echt gehasst haben! Sie wollten mich reinlegen, sie hatten das schon alles geplant.61Außerdem hast du mitbekommen, wie sie mich gedisst haben, und du hast von ihren miesen Plänen gehört.62Sie lästern die ganze Zeit über mich.63Schau doch mal, was sie alles so bringen. Am liebsten machen sie sich lustig über mich!64Räche dich an ihnen, Gott. Mach es so, wie sie es verdient haben.65Sorg dafür, dass sie total verpeilt sind und nichts mehr gerallt kriegen. Wünsch ihnen die Krätze an den Hals.66Verfolge sie mit deiner Wut und mach sie alle kaputt. Keiner soll überleben auf deiner Erde.
1Ich bin der Mann, der Elend sehen muss durch die Rute seines Grimmes.2Er hat mich geführt und gehen lassen in die Finsternis und nicht ins Licht.3Er hat seine Hand gewendet gegen mich und erhebt sie gegen mich Tag für Tag.4Er hat mir Fleisch und Haut alt gemacht und mein Gebein zerschlagen.5Er hat mich ringsum eingeschlossen und mich mit Bitternis und Mühsal umgeben.6Er hat mich in Finsternis versetzt wie die, die längst tot sind.7Er hat mich ummauert, dass ich nicht herauskann, und mich in harte Fesseln gelegt.8Und wenn ich auch schreie und rufe, so stopft er sich die Ohren zu vor meinem Gebet. (Ps 22,3; Ps 69,4)9Er hat meinen Weg vermauert mit Quadern und meinen Pfad zum Irrweg gemacht.10Er hat auf mich gelauert wie ein Bär, wie ein Löwe im Verborgenen.11Er lässt mich den Weg verfehlen, er hat mich zerfleischt und zunichtegemacht.12Er hat seinen Bogen gespannt und mich dem Pfeil zum Ziel gegeben.13Er hat mir seine Pfeile in die Nieren geschossen.14Ich bin ein Hohn für mein ganzes Volk und täglich ihr Spottlied. (Hi 30,9)15Er hat mich mit Bitterkeit gesättigt und mit Wermut getränkt.16Er hat mich auf Kiesel beißen lassen, er drückte mich nieder in die Asche.17Meine Seele ist aus dem Frieden vertrieben; ich habe das Gute vergessen.18Ich sprach: Mein Ruhm und meine Hoffnung auf den HERRN sind dahin.19Gedenke doch, wie ich so elend und verlassen, mit Wermut und Bitterkeit getränkt bin!20Du wirst ja daran gedenken, denn meine Seele sagt mir’s.21Dies nehme ich zu Herzen, darum hoffe ich noch:22Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind, seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende, (Neh 9,31)23sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.24Der HERR ist mein Teil, spricht meine Seele; darum will ich auf ihn hoffen. (Ps 16,5; Ps 73,26)25Denn der HERR ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und dem Menschen, der nach ihm fragt.26Es ist ein köstlich Ding, geduldig sein und auf die Hilfe des HERRN hoffen. (Röm 8,25)27Es ist ein köstlich Ding für einen Mann, dass er das Joch in seiner Jugend trage.28Er sitze einsam und schweige, wenn Gott es ihm auferlegt,29und stecke seinen Mund in den Staub; vielleicht ist noch Hoffnung.30Er biete die Backe dar dem, der ihn schlägt, und lasse sich viel Schmach antun. (Mt 5,39)31Denn der Herr verstößt nicht ewig; (Jes 54,8)32sondern er betrübt wohl und erbarmt sich wieder nach seiner großen Güte.33Denn nicht von Herzen plagt und betrübt er die Menschen.34Wenn man alle Gefangenen auf Erden unter die Füße tritt35und eines Mannes Recht vor dem Allerhöchsten beugt36und eines Menschen Sache verdreht, – sollte das der Herr nicht sehen?37Wer darf denn sagen, dass solches geschieht ohne des Herrn Befehl (Jes 45,7; Am 3,6)38und dass nicht Böses und Gutes kommt aus dem Munde des Allerhöchsten?39Was murren denn die Leute im Leben, ein jeder über die Folgen seiner Sünde?40Lasst uns erforschen und prüfen unsern Wandel und uns zum HERRN bekehren!41Lasst uns unser Herz samt den Händen aufheben zu Gott im Himmel!42Wir, wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, darum hast du nicht vergeben. (Ps 106,6)43Du hast dich in Zorn gehüllt und uns verfolgt und ohne Erbarmen getötet.44Du hast dich mit einer Wolke verdeckt, dass kein Gebet hindurchkonnte.45Du hast uns zu Kehricht und Unrat gemacht unter den Völkern.46Alle unsere Feinde reißen ihr Maul auf über uns.47Wir werden gedrückt und geplagt mit Schrecken und Angst.48Wasserbäche rinnen aus meinen Augen über den Jammer der Tochter meines Volks.49Meine Augen fließen und können’s nicht lassen, und es ist kein Aufhören da,50bis der HERR vom Himmel herabschaut und darein sieht. (Ps 102,20)51Mein Auge macht mir Schmerzen wegen all der Töchter meiner Stadt.52Meine Feinde haben mich ohne Grund gejagt wie einen Vogel.53Sie haben mein Leben in der Grube zunichtegemacht und Steine auf mich geworfen.54Wasser hat mein Haupt überschwemmt; da sprach ich: Nun bin ich verloren.55Ich rief aber deinen Namen an, HERR, unten aus der Grube,56und du erhörtest meine Stimme: »Verbirg deine Ohren nicht vor meinem Seufzen und Schreien!«57Du nahtest dich zu mir, als ich dich anrief, und sprachst: Fürchte dich nicht!58Du führst, Herr, meine Sache und erlöst mein Leben.59Du siehst, HERR, wie mir Unrecht geschieht; hilf mir zu meinem Recht!60Du siehst, wie sie Rache üben wollen, und kennst alle ihre Gedanken gegen mich.61HERR, du hörst ihr Schmähen und alle ihre Anschläge gegen mich,62die Reden meiner Widersacher und ihr Geschwätz über mich den ganzen Tag.63Sieh doch: Ob sie sitzen oder aufstehen, singen sie über mich Spottlieder.64Vergilt ihnen, HERR, wie sie verdient haben! (Ps 137,8; Kla 1,21; 1Petr 2,23; 1Petr 3,9)65Lass ihnen das Herz verstockt werden, lass sie deinen Fluch fühlen!66Verfolge sie mit Grimm und vertilge sie unter dem Himmel des HERRN.