1Elifas redete weiter: „Du kannst rumheulen, solange du willst, Hiob, aber wer soll dir denn helfen?2Depression ist doch Sterben auf Raten. Und einer, der die Sachen nicht peilt, stirbt an dem Ärger, den er sich ständig macht.3Ich kenn solche Leute! Zuerst richtet sich so ein Idiot schön ein in seiner Bude, doch im nächsten Augenblick hat der Toaster einen Kurzschluss, und die ganze Bude fackelt ab.4Ihre Kinder kommen nie wirklich klar im Leben, und wenn die mal ’ne Anzeige am Hals haben, finden sie keinen Anwalt, der ihren Fall übernehmen würde.5Die Kohle, die sie mühsam verdient haben, verprassen andere mit vollen Händen. Die Ganoven zocken sich ihr Geld, selbst wenn es fest angelegt auf der Bank liegt. Wie die Geier greifen die sich alles, was ihnen nicht gehört.“
Elifas’ Idee: Geh zu Gott und rede mit ihm
6Elifas sagte dann: „Katastrophen passieren nicht automatisch, das ist einfach nicht normal, was dir passiert ist, Hiob.7Viel Stress bekommt man nur, weil die Probleme in einem selbst liegen. Das ist normal, jeder Mensch hat das. Dass so was passiert, ist genauso normal, wie dass der Rauch von einer Kippe immer nach oben steigt.8Weißt du, was ich an deiner Stelle machen würde? Ich würde mal bei Gott anklopfen, ihm alles schildern und ihn fragen, was das Ganze überhaupt soll.9Gott ist nichts unmöglich, er kann alles. Er hat die Macht, Dinge zu tun, die wir nie auf die Reihe bekommen würden, er kann Wunder tun ohne Ende.10Er besprenkelt zum Beispiel alle Felder auf der Erde mit Regen, damit sie genug Wasser haben.11Wenn jemand gefrustet ist, baut Gott ihn wieder auf. Wer ganz unten ist, wird von ihm wieder hochgebracht. Wenn jemand traurig ist, wird er durch Gott wieder fröhlich.12Die Schlaumeier legt er rein, wenn sie was Übles planen. Wenn sie es probieren, geht das Ding nach hinten los.13Die Leute, die sich was auf ihre Bildung einbilden, zieht er einfach ab. Und die miesen Typen, die immer alles besser wissen, fallen auf die Fresse.14Obwohl es überall hell ist, können sie nichts sehen, selbst gegen zwölf Uhr mittags tappen sie total im Dunkeln.15Die Kaputten und Fertigen beschützt er. Wenn sie angeklagt oder mit Waffen bedroht werden, dann ist er da.16Die Leute, die ganz unten sind, bekommen so wieder Hoffnung, und fiese Typen müssen ihre Fresse halten.17Hey, wer von Gott bestraft wird, kann sich echt freuen! Wenn Gott gerade ein paar Erziehungsmaßnahmen mit dir durchzieht, dann wehre dich nicht dagegen.18Wenn er jemanden verwundet, dann sorgt er auch für die Heilung. Wenn seine Hand mal zuschlägt, dann kann er mit derselben Hand auch alles wiedergutmachen.19Egal, wie oft du in eine Katastrophe reinschlitterst, er holt dich da immer wieder raus. Er passt auf dich auf, dass dir niemand wirklich was kann.20Bei der nächsten Wirtschaftskrise sorgt er für dich, damit du immer genug zu essen auf dem Tisch hast. Und wenn es Krieg gibt, passt er auf, dass die Kugeln dich nicht treffen.21Er beschützt dich, wenn Gerüchte über dich verbreitet werden. Und selbst, wenn etwas wie eine Bombe in dein Leben einschlägt, musst du keine Angst haben.22Über Angst und Schläge wirst du nur noch lachen, und auch die fiese Skinheadgang aus der Nachbarschaft kann dich völlig kaltlassen.23Selbst in der gegnerischen Fankurve bist du sicher, und der gefürchtete Schlägertyp aus der Siedlung lässt dich in Ruhe.24Keiner betritt dein Zimmer, niemand fackelt euer Haus ab, und dein Fahrrad wird auch nicht geklaut.25Du wirst sehen, wie sich deine Kinder vermehren, es werden so viele wie die Grashalme im Stadtpark.26Und wenn du dann schließlich stirbst, wirst du richtig alt sein. Das ist so, wie man den Weizen auch erst erntet, wenn er schön reif und goldgelb ist.27Wir haben das alles ausgecheckt, Hiob, das stimmt echt! Das musst du dir gut merken, hörst du?!“
Hiob 5
Lutherbibel 2017
von Deutsche Bibelgesellschaft1Rufe doch, ob einer dir antwortet! Und an welchen von den Heiligen willst du dich wenden?2Denn einen Toren tötet der Unmut, und den Unverständigen bringt der Eifer um.3Ich sah einen Toren Wurzel schlagen, und sogleich fluchte ich seinem Hause. (Ps 37,35)4Seinen Kindern bleibt Hilfe fern, und sie werden zerschlagen im Tor; denn kein Erretter ist da.5Seine Ernte verzehrt der Hungrige, und auch aus den Hecken holt er sie, und nach seinem Gut lechzen die Durstigen.6Denn Unheil geht nicht aus der Erde hervor, und Mühsal wächst nicht aus dem Acker;7sondern der Mensch wird zur Mühsal geboren, wie die Funken des Feuers emporfliegen.8Ich aber würde mich zu Gott wenden und meine Sache vor ihn bringen,9der große Dinge tut, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, die nicht zu zählen sind, (Hi 9,10)10der den Regen aufs Land gibt und Wasser kommen lässt auf die Gefilde,11der die Niedrigen erhöht und den Betrübten emporhilft. (Ps 75,8; Lk 1,52)12Er macht zunichte die Pläne der Klugen, dass ihre Hände nichts zustande bringen.13Er fängt die Weisen in ihrer Klugheit und stürzt den Rat der Verkehrten, (1Kor 3,19)14dass sie am Tage in Finsternis laufen und tappen am Mittag wie in der Nacht. (Jes 59,9)15Er hilft dem Armen vor dem Schwert, vor ihrem Mund und vor der Hand des Mächtigen den Elenden.16Dem Armen wird Hoffnung zuteil, und die Bosheit muss ihren Mund zuhalten.17Siehe, selig ist der Mensch, den Gott zurechtweist; darum widersetze dich der Zucht des Allmächtigen nicht. (Ps 94,12; Spr 3,11)18Denn er verletzt und verbindet; er zerschlägt und seine Hand heilt. (5Mo 32,39; Hos 6,1)19In sechs Trübsalen wird er dich erretten, und in sieben wird dich kein Übel anrühren. (Ps 37,24; Spr 24,16)20In der Hungersnot wird er dich vom Tod erlösen und im Kriege von des Schwertes Gewalt.21Er wird dich verbergen vor der Geißel der Zunge, dass du dich nicht fürchten musst, wenn Verderben kommt.22Über Verderben und Hunger wirst du lachen und dich vor den wilden Tieren im Lande nicht fürchten.23Denn dein Bund wird sein mit den Steinen auf dem Felde, und die wilden Tiere werden Frieden mit dir halten, (Jes 11,6; Hos 2,20)24und du wirst erfahren, dass deine Hütte Frieden hat, und wirst deine Stätte überschauen und nichts vermissen,25und du wirst erfahren, dass deine Kinder sich mehren und deine Nachkommen wie das Gras auf Erden sind,26und du wirst im Alter zu Grabe kommen, wie Garben eingebracht werden zur rechten Zeit.27Siehe, das haben wir erforscht, so ist es; darauf höre und merke du dir’s.