1Elifas aus Teman sagte daraufhin:2„Hiob! Das ist doch alles heiße Luft, was du hier von dir gibst!3Da ist doch absolut nichts dahinter, und das bringt dich auch kein Stück nach vorne.4Wenn du so weiterredest, sorgst du noch dafür, dass du keinen Respekt mehr vor Gott hast! Und Beten geht dann schon gar nicht mehr.5Du versuchst, dich doch nur rauszureden, vermutlich hast du irgendwo richtig Mist gebaut. Darum versuchst du dich hier mit tollen Argumenten aus der Schusslinie zu nehmen.6Dabei verurteilst du dich durch deine eigenen Aussagen nur selbst. Alles, was aus deinem Mund kommt, bestätigt nur deine Schuld an der Sache. Ich muss das gar nicht mehr für dich tun, das tust du schon von ganz alleine.7Wie ist das jetzt, hä? Warst du vielleicht der erste Mensch, der jemals geboren worden ist? Warst du schon da, bevor die ersten Berge entstanden sind?8Gehörst du jetzt zum Beraterstab von Gott, oder was? Hast du dir einen Zugang zu seinen geheimen Dateien gehackt?9Was weißt du, was wir nicht wissen? Was hast du schon kapiert, was wir noch nicht blicken?10Bei uns gibt’s ein paar Rentner, die ’ne Ahnung davon haben, was so abgeht, weil sie schon ein bisschen länger auf dieser Erde leben als z. B. dein Vater.11Ist es dir zu wenig, dass Gott dich irgendwie trösten will und dass er dir ein paar nette Worte durch uns sagt.12Was ist los mit dir, Mann? Warum wirst du gleich so aggro?13Du bist sauer auf Gott und unterstellst ihm ganz üble Sachen!14Glaubst du echt, es gibt auch nur einen Menschen, der immer total korrekt für Gott gelebt hat?15Er vertraut ja noch nicht mal hundertprozentig seinen Engeln, und selbst der ganze Himmel ist für Gott nicht total sauber.16Der Mensch ist generell einfach link drauf. Was er so alles bringt, ist eigentlich zum Kotzen. Mistbauen ist für ihn so normal wie Wassertrinken.17Ich will dir mal was verklickern, hör mir mal gut zu. Ich werde dir jetzt alles erzählen, was ich selber erlebt habe18oder was mir andere Leute erzählt haben, die es wissen müssen. Es kommt von Leuten, die was kapiert haben, die richtig schlau sind und die Sachen von den Menschen gelernt haben, die früher lebten.19Damals gehörte denen noch das ganze Land, es gab bei denen noch keine Leute aus dem Ausland.20Menschen, die ohne Gott unterwegs waren, hatten ein hartes Leben und ständig Angst vor dem letzten Tag in ihrem Leben.21Die hatten die ganze Zeit Albträume, und immer, wenn sie dachten, sie könnten sich mal entspannen, kam die nächste Katastrophe, und alles ging kaputt.22So jemand sollte nicht meinen, dass es ihm jemals wieder gut geht. Irgendwann wird er gekillt.23Er sucht in den Mülltonnen nach einem Stück Brot, und er hat kapiert, dass ein Tag genauso finster sein wird wie der andere.24Probleme und Angst haben die Kontrolle bei ihm übernommen. Sie haben ihn überwältigt, wie ein Präsident im Krieg ein Land mit seiner Armee besetzt.25Das kommt, weil er Gott mit der Faust gedroht hat und versucht hat, gegen ihn zu kämpfen.26Er ist gegen Gott gelaufen wie mit dem Kopf gegen eine Betonwand. Er will es unbedingt mit ihm aufnehmen.27Dabei tut er so, als wäre er der große Larry, und macht einen auf dicke Hose.28Er wohnt in besetzten Häusern und kaputten Stadtteilen, wo man eigentlich nicht wohnt. Dort sollte eigentlich nur noch ein Schrottplatz hin.29Finanziell kommt er nie zu was, seine Aktien werden wertlos, und seine Firmen gehen alle pleite.30Auch er wird irgendwann mal sterben. Man kann ihn mit einem Baum vergleichen, der so ausgetrocknet ist, dass er Feuer fängt und abbrennt und am Ende von einem Blitzschlag aus dem Himmel getroffen wird.31Er sollte sich nicht auf Dinge verlassen, die nichts wert sind, denn dann wird er getäuscht werden. Er bekommt für das, was er gibt, auch nichts zurück.32Noch bevor er tot ist, wird er schon völlig alt, morsch und kaputt sein. Aus ihm wird kein neues Leben kommen können. Er ist eigentlich schon vorher total durch, bevor er überhaupt wirklich alt geworden ist, und er wird nie wieder neues Leben hervorbringen. An ihm wächst nichts Grünes mehr.33Wie bei einem Apfelbaum lässt er irgendwann die gammeligen Äpfel von selber fallen. Oder wie ein Strauß Tulpen, von dem die alten Blüten einfach abfallen.34Die Leute, die link drauf sind, bekommen auch keine Babys. Wer andere abzockt, bei dem schlägt der Blitz ins Haus ein und fackelt es ab.35Sie drehen die ganze Zeit krumme Dinger und beschäftigen sich nur mit Mist! Raus kommt dabei nur übles Zeug, und dabei lügen sie sich selbst noch was in die Tasche.“
1Da antwortete Elifas von Teman und sprach:2Soll ein Weiser antworten mit windiger Einsicht und seinen Bauch so blähen mit leeren Reden?3Du verantwortest dich mit Worten, die nichts taugen, und dein Reden ist nichts nütze.4Du selbst zerstörst die Gottesfurcht und raubst dir die Andacht vor Gott.5Denn deine Schuld lehrt deinen Mund, und du hast erwählt eine listige Zunge.6Dein Mund verurteilt dich und nicht ich, deine Lippen zeugen gegen dich.7Bist du als der erste Mensch geboren? Kamst du vor den Hügeln zur Welt?8Hast du zugehört im Rat Gottes und die Weisheit an dich gerissen? (Hi 11,7; Röm 11,33)9Was weißt du, das wir nicht wissen? Was verstehst du, das uns nicht bekannt ist? (Hi 13,2)10Es sind Ergraute und Alte unter uns, die länger gelebt haben als dein Vater.11Gelten Gottes Tröstungen so gering bei dir und ein Wort, das sanft mit dir verfuhr?12Was reißt dein Herz dich fort? Was funkeln deine Augen,13dass sich dein Mut wider Gott richtet und du solche Reden aus deinem Munde lässt?14Was ist der Mensch, dass er rein sein sollte, und dass der gerecht sein sollte, der vom Weibe geboren ist? (Hi 14,4)15Siehe, seinen Heiligen traut Gott nicht, und selbst die Himmel sind nicht rein vor ihm. (Hi 4,18; Hi 25,5)16Wie viel weniger ein Mensch, der ein Gräuel ist und verderbt, der Unrecht säuft wie Wasser!17Ich will dir’s zeigen, höre mir zu, und ich will dir erzählen, was ich gesehen habe,18was die Weisen gesagt und ihre Väter ihnen nicht verborgen haben,19denen allein das Land gegeben war, sodass kein Fremder unter ihnen umherzog:20Der Frevler bebt sein Leben lang, und dem Tyrannen ist die Zahl seiner Jahre verborgen. (1Mo 4,14)21Stimmen des Schreckens hört sein Ohr, und mitten im Frieden kommt der Verderber über ihn.22Er glaubt nicht, dass er dem Dunkel entrinnen könne, und fürchtet immer das Schwert.23Er zieht hin und her nach Brot und weiß, dass ihm der Tag der Finsternis bereitet ist.24Angst und Not schrecken ihn, sie überwältigen ihn wie ein König, bereit zum Kampf.25Denn er hat seine Hand gegen Gott ausgereckt und dem Allmächtigen getrotzt.26Er läuft mit dem Kopf gegen ihn an und ficht halsstarrig wider ihn.27Er brüstet sich wie ein fetter Wanst und macht sich feist und dick.28Er wohnt in zerstörten Städten, in Häusern, darin niemand bleibt, die zu Steinhaufen bestimmt sind.29Doch wird er nicht reich bleiben, und sein Gut wird nicht bestehen, und sein Besitz wird sich nicht ausbreiten im Lande.30Er wird der Finsternis nicht entrinnen. Die Flamme wird seine Zweige verdorren, und Gott wird ihn durch den Hauch seines Mundes wegraffen.31Er traue nicht auf Trug, sonst wird er betrogen sein, und Trug wird sein Lohn werden.32Er verwelkt noch vor der Zeit, und sein Zweig wird nicht mehr grünen.33Er gleicht dem Weinstock, der die Trauben unreif abstößt, und dem Ölbaum, der seine Blüte abwirft.34Denn die Rotte der Ruchlosen wird unfruchtbar bleiben, und das Feuer wird die Hütten der Bestechlichen fressen.35Sie gehen schwanger mit Mühsal und gebären Unglück, und ihr Schoß bringt Trug zur Welt. (Jes 59,4)