Micha 7

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Wehe mir, denn es geht mir wie denen, die Obst einsammeln, die bei der Weinernte Nachlese halten: Keine Traube mehr gibt es zu essen, keine Frühfeige, nach der doch meine Seele verlangt! (Jes 5,7; Mk 11,13)2 Der Getreue ist aus dem Land verschwunden, und es ist kein Redlicher mehr unter den Menschen. Sie lauern alle auf Blut, jeder jagt seinen Bruder mit Netzen. (Ps 12,2; Spr 1,11; Jer 5,26; Hos 6,9)3 Zum Bösen brauchen sie beide Hände, um es ja recht gut zu machen; der Fürst fordert, und dem Richter ist es um den Lohn zu tun; der Große sagt, wie er es haben will, und danach drehen sie’s! (Jes 1,23; Jer 4,22; Am 5,12)4 Der Beste von ihnen ist wie ein Dornstrauch, der Redlichste schlimmer als eine Dornhecke. Doch der Tag, den deine Wächter schauten, deine Heimsuchung ist gekommen; da werden sie nicht aus noch ein wissen! (2Sam 23,6; Jer 5,28; Hes 2,6; Hos 9,7; Am 4,12; Zef 1,14)5 Verlasst euch nicht auf den Nächsten, vertraut dem Verwandten nicht; bewahre die Pforte deines Mundes vor der, die in deinen Armen liegt! (Jer 9,4)6 Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter lehnt sich auf gegen die Mutter, die Schwiegertochter gegen ihre Schwiegermutter; die Feinde des Menschen sind seine [eigenen] Hausgenossen! (Hes 22,7)7 Ich aber will nach dem HERRN ausschauen, will harren auf den Gott meines Heils; mein Gott wird mich erhören. (Ps 25,5; Ps 38,16; Jes 25,9; Jes 49,23; Kla 3,24; Hab 2,1)8 Freue dich nicht über mich, meine Feindin! Denn wenn ich auch gefallen bin, so stehe ich doch wieder auf; wenn ich auch in der Finsternis sitze, so ist doch der HERR mein Licht. (Ps 27,1; Ps 37,24; Spr 24,17; Jes 9,1)9 Den Zorn des HERRN will ich tragen — denn ich habe gegen ihn gesündigt —, bis er meine Sache hinausführt und mir Recht verschafft; er wird mich herausführen ans Licht; ich werde mit Lust seine Gerechtigkeit schauen. (Hi 19,25; Ps 37,6; Ps 112,4; Ps 140,13; Jer 10,19; Kla 3,39)10 Wenn meine Feindin das sieht, wird Schamröte sie bedecken, sie, die zu mir sagt: »Wo ist der HERR, dein Gott?« Meine Augen werden es mit ansehen; nun wird sie zertreten werden wie Kot auf den Gassen. (Ps 18,43; Ps 35,26; Ps 42,4; Ps 42,11; Ps 79,10; Ps 92,12)11 An dem Tag, da man deine Mauern baut, an dem Tag wird deine Grenze weit werden. (Neh 2,17; Jes 54,2; Jes 61,4; Am 9,11)12 An jenem Tag wird man zu dir kommen von Assyrien und von den Städten Ägyptens und von Ägypten bis zum [Euphrat-]Strom, von Meer zu Meer und von Berg zu Berg. — (Jes 19,23)13 Aber das Land wird zur Wüste werden um ihrer Bewohner willen, um der Frucht ihrer Taten willen. (Jes 6,11; Jes 24,1; Jer 21,14)14 Weide dein Volk mit deinem Stab, die Schafe deines Erbteils, die abgesondert wohnen im Wald, mitten auf dem Karmel; lass sie in Baschan und Gilead weiden wie in uralter Zeit! (4Mo 23,9; 5Mo 33,28; Ps 95,7; Jer 50,19; Hes 34,14)15 Ich will sie Wunder sehen lassen, wie zu der Zeit, als du aus dem Land Ägypten zogst! (Jes 51,10; Jer 23,7)16 Die Heidenvölker werden es sehen und zuschanden werden trotz aller ihrer Macht; sie werden ihre Hand auf den Mund legen, und ihre Ohren werden taub sein. (Hi 40,4; Jes 26,11)17 Sie werden Staub lecken wie die Schlange, wie die Kriechtiere der Erde; sie werden zitternd aus ihren Festungen hervorkriechen; angstvoll werden sie zu dem HERRN, unserem Gott, nahen und sich fürchten vor dir. (1Sam 14,11; 2Chr 17,10; Ps 72,9; Hebr 11,38)18 Wer ist ein Gott wie du, der die Sünde vergibt und dem Überrest seines Erbteils die Übertretung erlässt, der seinen Zorn nicht allezeit festhält, sondern Lust an der Gnade hat? (2Mo 15,11; Ps 103,9; Ps 130,4; Jer 3,12; Jer 50,20)19 Er wird sich wieder über uns erbarmen, unsere Missetaten bezwingen. Ja, du wirst alle ihre Sünden in die Tiefe des Meeres werfen! (5Mo 30,3; Ps 32,1; Jes 1,18; Jes 54,8; Jer 31,34; Kla 3,22; Joh 1,29; 2Kor 5,21; Offb 1,6)20 Du wirst Jakob Treue erweisen und an Abraham Gnade üben, wie du unseren Vätern von den Tagen der Vorzeit her geschworen hast. (Ps 78,72; Ps 85,11; Ps 105,9; Lk 1,72; Röm 11,28; 2Tim 2,13)

Micha 7

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Ich bin so verzweifelt! Ich fühle mich wie ein Obstpflücker nach der Ernte, wie bei der Nachlese im Weinberg. Nicht eine einzige Traube, keine Feige ist mehr zu finden. (Hos 9,10)2 Im ganzen Land gibt es keinen Gottesfürchtigen mehr, und unter allen Menschen keinen, der ehrlich und aufrichtig lebt. Sie sind blutrünstig; jeder versucht, seinen Bruder zu hintergehen. (Jes 57,1; Jes 59,7; Jer 5,26; Hos 5,1)3 Ihr Tun ist durch und durch böse: Wenn ein Fürst etwas haben will, besticht er den Richter, der dann zu seinen Gunsten richtet. Und wenn der Mächtige nach etwas giert, sind die Richter bereit, das Recht zu verdrehen. (Spr 4,16)4 Noch der Beste von ihnen ist wie eine Distel; selbst der Aufrichtigste ist schlimmer als eine Dornenhecke. Doch der Tag des Gerichts, den deine Propheten angekündigt haben, kommt. Dann werdet ihr bestürzt und ratlos sein. (Jes 10,3; Jes 22,5; Hes 2,6; Hes 28,24; Nah 1,10)5 Vertrau nicht deinem Nächsten, auch nicht deinem besten Freund! Achte auf deine Worte, auch vor der Frau, die in deinen Armen liegt! (Jer 9,3)6 Denn der Sohn verachtet seinen Vater, die Tochter widersetzt sich ihrer Mutter, die Schwiegertochter stellt sich gegen ihre Schwiegermutter.[1] Eure Feinde leben in eurem eigenen Haus! (Mt 10,35; Lk 12,53)7 Ich aber will mich auf den HERRN verlassen. Erwartungsvoll will ich nach dem HERRN Ausschau halten. (Ps 4,4; Ps 130,5)8 Lacht nicht über mich, meine Feinde! Denn wenn ich auch falle, werde ich doch wieder aufstehen. Ist um mich herum auch alles dunkel, ist doch der HERR selbst mein Licht. (Spr 24,15; Jes 9,1; Am 9,11)9 Ich habe gesündigt und muss nun den Zorn des HERRN ertragen, bis er meine Sache in die Hand nimmt und mir zu meinem Recht verhilft: Er wird mich wieder ins Licht hinausführen und ich werde voller Freude seine Gerechtigkeit sehen. (Ps 37,6; Jer 50,34)10 Auch meine Feinde werden es miterleben und werden zutiefst beschämt sein darüber, dass sie mich verlästert und gespottet haben: »Wo ist er denn, der HERR, dein Gott?« Triumphierend werde ich dann mit ansehen können, wie sie wie Dreck auf der Straße zertreten werden. (Jes 51,23; Sach 10,5)11 Es kommt ein Tag, Jerusalem, da werden deine Mauern wieder aufgebaut und deine Grenzen weit ausgedehnt werden. (Am 9,11)12 An jenem Tag werden alle zu dir herbeiströmen – aus Assyrien und den Städten Ägyptens, aus dem gesamten Gebiet von Ägypten bis hin zum Euphrat[2], von einem Meer zum anderen und von einem Gebirge zum anderen. (Jes 11,16; Jes 19,23)13 Doch die Erde soll zur Wüste werden, als Strafe für die Taten ihrer Bewohner. (Jes 3,10)14 HERR, weide dein Volk, die Herde deines Erbteils, als ein Hirte. Sie leben abgesondert in der Wildnis auf dem Karmel. Lass sie wieder in Baschan und Gilead weiden, so wie es früher war. (Am 9,11)15 »Ja, wie damals in den Tagen, als du aus Ägypten ausgezogen bist, wirst du sehen, wie ich Wunder vollbringe.« (2Mo 3,20)16 Alle Völker der Welt werden über das staunen, was der HERR für euch tun wird. Sie werden beschämt sein, weil sie mit ihrer Macht nichts gegen seine Taten ausrichten können. Sie werden sprachlos verharren und nichts mehr um sich herum wahrnehmen. (Mi 3,7)17 Sie werden Staub lecken wie die Schlangen, wie das Gewürm auf der Erde. Sie werden zitternd und voller Angst aus ihren Festungen zum HERRN, unserem Gott, kommen. Sie werden vor dir erschaudern und sich fürchten. (1Mo 3,14; Ps 9,21; Ps 72,9)18 Wo ist ein Gott wie du, der die Sünden vergibt und die Missetaten seines Volkes verzeiht? Der nicht für immer an seinem Zorn festhält, sondern der sich freut, wenn er barmherzig sein kann? (2Mo 34,9; 4Mo 14,18; Jer 4,2; Jer 32,41)19 Er wird sich wieder über uns erbarmen, alle unsere Sünden zertreten und alle unsere Verfehlungen ins tiefe Meer werfen! (Jes 43,25; Jer 50,20)20 Du wirst an Jakob Treue und an Abraham Gnade erweisen, wie du es unseren Vorfahren geschworen hast. (1Mo 24,27; 1Mo 32,10; 5Mo 7,8; Lk 1,72)

Micha 7

English Standard Version

von Crossway
1 Woe is me! For I have become as when the summer fruit has been gathered, as when the grapes have been gleaned: there is no cluster to eat, no first-ripe fig that my soul desires. (Jes 17,6; Jes 24,13; Hos 9,10)2 The godly has perished from the earth, and there is no one upright among mankind; they all lie in wait for blood, and each hunts the other with a net. (Ps 10,9; Ps 12,1; Ps 14,1; Ps 14,3; Jes 9,19; Jes 57,1; Hos 6,8)3 Their hands are on what is evil, to do it well; the prince and the judge ask for a bribe, and the great man utters the evil desire of his soul; thus they weave it together. (Ps 82,1; Mi 3,11; Zef 3,7)4 The best of them is like a brier, the most upright of them a thorn hedge. The day of your watchmen, of your punishment, has come; now their confusion is at hand. (2Sam 23,6; Jes 22,5; Hes 2,6; Hes 33,2; Mi 3,6; Nah 1,10)5 Put no trust in a neighbor; have no confidence in a friend; guard the doors of your mouth from her who lies in your arms;[1] (Ps 141,3; Jer 9,4)6 for the son treats the father with contempt, the daughter rises up against her mother, the daughter-in-law against her mother-in-law; a man’s enemies are the men of his own house. (Hes 22,7; Mt 10,21; Mt 10,35; Mt 10,36; Lk 12,53)7 But as for me, I will look to the Lord; I will wait for the God of my salvation; my God will hear me. (Kla 3,26)8 Rejoice not over me, O my enemy; when I fall, I shall rise; when I sit in darkness, the Lord will be a light to me. (Ps 37,24; Ps 112,4; Jer 50,11; Kla 4,21; Mi 7,10)9 I will bear the indignation of the Lord because I have sinned against him, until he pleads my cause and executes judgment for me. He will bring me out to the light; I shall look upon his vindication. (1Sam 24,15; Ps 37,6; Jer 10,19)10 Then my enemy will see, and shame will cover her who said to me, “Where is the Lord your God?” My eyes will look upon her; now she will be trampled down like the mire of the streets. (2Sam 22,43; Ps 18,42; Joe 2,17; Mi 4,11; Mi 7,8)11 A day for the building of your walls! In that day the boundary shall be far extended. (Ps 102,13)12 In that day they[2] will come to you, from Assyria and the cities of Egypt, and from Egypt to the River,[3] from sea to sea and from mountain to mountain. (1Mo 31,21; Jes 11,11; Jes 11,16; Jes 19,23; Jes 27,13; Hos 11,11; Sach 9,10; Sach 10,10)13 But the earth will be desolate because of its inhabitants, for the fruit of their deeds. (Mi 6,13)14 Shepherd your people with your staff, the flock of your inheritance, who dwell alone in a forest in the midst of a garden land;[4] let them graze in Bashan and Gilead as in the days of old. (Jos 19,26; Ps 23,4; Ps 28,9; Jer 50,19; Mi 5,4; Sach 10,10)15 As in the days when you came out of the land of Egypt, I will show them[5] marvelous things. (Ps 78,12; Jes 11,16)16 The nations shall see and be ashamed of all their might; they shall lay their hands on their mouths; their ears shall be deaf; (Ri 18,19; Jes 26,11; Jes 52,15)17 they shall lick the dust like a serpent, like the crawling things of the earth; they shall come trembling out of their strongholds; they shall turn in dread to the Lord our God, and they shall be in fear of you. (Ps 18,45; Ps 72,9; Jes 49,23; Mi 4,1)18 Who is a God like you, pardoning iniquity and passing over transgression for the remnant of his inheritance? He does not retain his anger forever, because he delights in steadfast love. (2Mo 15,11; 2Mo 34,7; Ps 103,9; Jer 50,20)19 He will again have compassion on us; he will tread our iniquities underfoot. You will cast all our[6] sins into the depths of the sea. (Ps 80,14; Jes 38,17; Röm 6,14)20 You will show faithfulness to Jacob and steadfast love to Abraham, as you have sworn to our fathers from the days of old. (Ps 105,9; Lk 1,72)

Micha 7

New International Reader’s Version

von Biblica
1 I’m suffering very much! I’m like someone who gathers summer fruit in a vineyard after the good fruit has already been picked. No grapes are left to eat. None of the early figs I long for remain.2 Faithful people have disappeared from the land. Those who are honest are gone. Everyone hides and waits to spill the blood of others. They use nets to try and trap one another.3 They are very good at doing what is evil. Rulers require gifts. Judges accept money from people who want special favours. Those who are powerful always get what they want. All of them make evil plans together.4 The best of these people are as harmful as thorns. The most honest of them are even worse. God has come to punish you. The time your prophets warned you about has come. Panic has taken hold of you.5 Don’t trust your neighbours. Don’t put your faith in your friends. Be careful what you say even to your own wife.6 Sons don’t honour their fathers. Daughters refuse to obey their mothers. Daughters-in-law are against their mothers-in-law. A man’s enemies are the members of his own family.7 But I will look to the LORD. I’ll put my trust in God my Saviour. He will hear me.8 The people of Jerusalem say, ‘Don’t laugh when we suffer, you enemies of ours! We have fallen. But we’ll get up. Even though we sit in the dark, the LORD will give us light.9 We’ve sinned against the LORD. So he is angry with us. His anger will continue until he takes up our case. Then he’ll do what is right for us. He’ll bring us out into the light. Then we’ll see him save us.10 Our enemies will see it too. And they will be put to shame. After all, they said to us, “Where is the LORD your God?” But we will see them destroyed. Soon they will be trampled on like mud in the streets.’11 People of Jerusalem, the time will come when your walls will be rebuilt. Land will be added to your territory.12 At that time your people will come back to you. They’ll return from Assyria and the cities of Egypt. They’ll come from the countries between Egypt and the River Euphrates. They’ll return from the lands between the seas. They’ll come back from the countries between the mountains.13 But the rest of the earth will be deserted. The people who live in it have done many evil things.14 LORD, be like a shepherd to your people. Take good care of them. They are your flock. They live by themselves in the safety of a forest. Rich grasslands are all around them. Let them eat grass in Bashan and Gilead just as they did long ago.15 The LORD says to his people, ‘I showed you my wonders when you came out of Egypt long ago. In the same way, I will show them to you again.’16 When the nations see those wonders, they will be put to shame. All their power will be taken away from them. They will be so amazed that they won’t be able to speak or hear.17 They’ll be forced to eat dust like a snake. They’ll be like creatures that have to crawl on the ground. They’ll come out of their dens trembling with fear. They’ll show respect for the LORD our God. They will also have respect for his people.18 LORD, who is a God like you? You forgive sin. You forgive your people when they do what is wrong. You don’t stay angry for ever. Instead, you take delight in showing your faithful love to them.19 Once again you will show loving concern for us. You will completely wipe out the evil things we’ve done. You will throw all our sins into the bottom of the sea.20 You will be faithful to Jacob’s people. You will show your love to Abraham’s children. You will do what you promised to do for our people. You made that promise long ago.