Johannes 6

Schlachter 2000

1 Danach fuhr Jesus über den See von Galiläa bei Tiberias. (Joh 6,23; Joh 21,1)2 Und es folgte ihm eine große Volksmenge nach, weil sie seine Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. (Joh 2,23)3 Jesus aber ging auf den Berg und saß dort mit seinen Jüngern beisammen. (Joh 6,15)4 Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden. (Joh 2,13)5 Da nun Jesus die Augen erhob und sah, dass eine große Volksmenge zu ihm kam, sprach er zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese essen können? (Joh 1,44)6 (Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er selbst wusste wohl, was er tun wollte.) (1Mo 22,1; 5Mo 8,2; 5Mo 8,16)7 Philippus antwortete ihm: Für 200 Denare Brot reicht nicht aus für sie, dass jeder von ihnen auch nur ein wenig bekommt! (4Mo 11,21; 2Chr 25,9)8 Da sprach einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm: (Joh 1,40)9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische; doch was ist das für so viele? (2Kön 4,43)10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich setzen! Es war nämlich viel Gras an dem Ort. Da setzten sich die Männer; es waren etwa 5 000. (2Kor 9,8; Phil 4,19)11 Und Jesus nahm die Brote, sagte Dank und teilte sie den Jüngern aus, die Jünger aber denen, die sich gesetzt hatten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten. (Lk 22,19; Lk 24,30; Joh 6,23)12 Und als sie gesättigt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt! (Ps 103,1; Mt 15,27)13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig geblieben waren, welche gegessen hatten. (Spr 11,24)14 Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus getan hatte, sprachen sie: Das ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll! (5Mo 18,15; Joh 7,40)15 Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen würden, um ihn mit Gewalt zum König zu machen, zog er sich wiederum auf den Berg zurück, er allein. (Mt 14,23)16 Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See,17 und sie stiegen in das Schiff und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war nicht zu ihnen gekommen. (Mk 6,45; Joh 2,12; Joh 4,46)18 Und der See ging hoch, da ein starker Wind wehte. (Ps 107,25; Ps 135,7)19 Als sie nun ungefähr 25 oder 30 Stadien gerudert hatten, sahen sie Jesus auf dem See gehen und sich dem Schiff nähern; und sie fürchteten sich. (Mt 14,20)20 Er aber sprach zu ihnen: Ich bin’s, fürchtet euch nicht! (Ps 35,3; Jes 43,1; Offb 1,17)21 Da wollten sie ihn in das Schiff nehmen, und sogleich war das Schiff am Land, wohin sie fahren wollten.22 Am folgenden Tag, als die Volksmenge, die am jenseitigen Ufer des Sees stand, gesehen hatte, dass kein anderes Schiff dort war, als nur das eine, in welches seine Jünger gestiegen waren, und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen war, sondern dass seine Jünger allein abgefahren waren, (Joh 6,2; Joh 6,26)23 (es kamen aber andere Schiffe von Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten nach der Danksagung des Herrn)24 — da also die Volksmenge sah, dass Jesus nicht dort war, auch nicht seine Jünger, stiegen auch sie in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. (Mk 1,37; Joh 1,39; Joh 7,11; Joh 11,56; Joh 12,21)25 Und als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen? (Joh 1,38)26 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht deshalb, weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.27 Wirkt nicht [für] die Speise, die vergänglich ist, sondern [für] die Speise, die bis ins ewige Leben bleibt, die der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat Gott, der Vater, bestätigt! (Jes 42,1; Jes 55,2; Mt 6,33; Mt 16,26; Lk 10,42; Joh 1,33; Joh 4,13; Joh 5,36; Joh 6,51; Joh 6,58; Joh 14,9)28 Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, um die Werke Gottes zu wirken[1]? (Lk 10,25; Apg 2,37; Apg 16,30)29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. (Apg 10,30; Apg 10,34; 1Joh 3,23)30 Da sprachen sie zu ihm: Was tust du denn für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? (Joh 2,18; Joh 6,11; Joh 12,37; 1Kor 1,22)31 Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: »Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen«.[2] (2Mo 16,14; Neh 9,15; Ps 78,24; 1Kor 10,3)32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot aus dem Himmel. (2Mo 16,4; 2Mo 16,8)33 Denn das Brot Gottes ist derjenige, der aus dem Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt. (Joh 6,51; Joh 6,58; Phil 1,21)34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! (Joh 4,15)35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens.[3] Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird niemals dürsten. (Jes 55,2; Joh 4,14; Joh 7,37; Joh 8,12; Joh 9,5; Joh 10,7; Joh 10,9; Joh 10,11; Joh 10,14; Joh 11,25; Joh 14,6; Joh 15,1; Joh 15,5; Offb 7,16)36 Aber ich habe es euch gesagt, dass ihr mich gesehen habt und doch nicht glaubt. (Lk 16,31; Joh 5,39)37 Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (Jes 55,7; Mt 11,28; Lk 23,43; Joh 17,2; Apg 13,48; 1Tim 1,15)38 Denn ich bin aus dem Himmel herabgekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Joh 5,30; Phil 2,8)39 Und das ist der Wille des Vaters, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich es auferwecke am letzten Tag. (Mt 18,14; Joh 10,28; Joh 17,12; Röm 8,11; 1Thess 4,14)40 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Joh 6,47; Joh 6,54)41 Da murrten die Juden über ihn, weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist, (Lk 5,30; 1Kor 10,10)42 und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann dieser denn sagen: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen? (Mk 6,3; Lk 4,22; Joh 1,45; Joh 7,27)43 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander!44 Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Mt 16,17; Apg 13,48; Apg 16,14; Phil 2,13)45 Es steht geschrieben in den Propheten: »Und sie werden alle von Gott gelehrt sein«.[4] Jeder nun, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. (Hi 36,22; Jes 54,13; 1Kor 2,12)46 Nicht, dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, welcher von Gott ist, der hat den Vater gesehen. (Lk 10,22; Joh 1,18)47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben. (Joh 3,36; Joh 6,40; Apg 16,31)48 Ich bin das Brot des Lebens. (Joh 6,33; Joh 6,35)49 Eure Väter haben das Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben;50 dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit, wer davon isst, nicht stirbt. (Joh 6,35; Joh 6,58)51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt. (Hebr 9,28; Hebr 10,5; 1Joh 2,2)52 Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns [sein] Fleisch zu essen geben? (Joh 3,4; Joh 3,9)53 Darum sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch. (1Kor 10,16; 1Kor 11,24)54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (3Mo 17,11; 1Joh 1,7)55 Denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank. (Mt 26,26; Lk 22,19; Joh 6,35)56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. (Gal 2,20; Eph 3,17; 1Joh 4,15)57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich um des Vaters willen lebe, so wird auch der, welcher mich isst, um meinetwillen leben. (Joh 5,26; Phil 1,21; Kol 3,3)58 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; es ist nicht wie das Manna, das eure Väter gegessen haben, und sind gestorben; wer dieses Brot isst, der wird leben in Ewigkeit! (Joh 6,48)59 Dies sprach er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte. (Joh 6,24)60 Viele nun von seinen Jüngern, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede! Wer kann sie hören? (Mt 19,22; 2Petr 3,16)61 Da aber Jesus bei sich selbst erkannte, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Ist euch das ein Ärgernis?62 Wie nun, wenn ihr den Sohn des Menschen dorthin auffahren seht, wo er zuvor war? (Mk 16,19; Joh 3,13; Apg 1,9; Eph 4,8)63 Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben. (Spr 13,14; Joh 6,68; Röm 8,5; 1Kor 2,14; 2Kor 3,6)64 Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde. (Joh 2,25; Joh 6,71; 2Tim 2,19)65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben! (Joh 6,44)66 Aus diesem Anlass zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm. (Lk 9,62; Joh 6,15; Hebr 10,38)67 Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch weggehen? (Jos 24,15; Rut 1,11; 2Sam 15,19)68 Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; (Apg 5,20; 2Tim 1,10; 1Joh 5,11)69 und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes!70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und doch ist einer von euch ein Teufel! (Joh 15,16)71 Er redete aber von Judas, Simons Sohn, dem Ischariot, denn dieser sollte ihn verraten, er, der einer von den Zwölfen war.

Johannes 6

Elberfelder Bibel

1 Danach ging Jesus weg auf die andere Seite des Sees von Galiläa ⟨oder⟩ von Tiberias;2 und es folgte ihm eine große Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. (Joh 2,23)3 Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. (Mt 5,1)4 Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden. (Joh 2,13; Joh 5,1)5 Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, dass eine große Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, dass diese essen?6 Dies sagte er aber, um ihn zu prüfen[1]; denn er selbst wusste, was er tun wollte.7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie hin, dass jeder ⟨auch nur⟩ ein wenig bekommt.8 Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm:9 Es ist ein kleiner Junge hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist dies unter so viele?10 Jesus sprach: Macht, dass die Leute sich lagern! Es war aber viel Gras an dem Ort. Es lagerten sich nun die Männer, an Zahl etwa fünftausend.11 Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten. (Joh 6,23; Joh 21,13)12 Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts umkommt!13 Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, übrig blieben.14 Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. (Joh 1,21)15 Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein. (Mt 14,22; Mt 14,23; Mk 6,45; Joh 18,36)16 Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See;17 und sie stiegen in das Boot und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen;18 und der See wurde aufgewühlt, da ein starker Wind wehte. (Mk 4,37)19 Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien[2] gerudert waren, sehen sie Jesus auf dem See dahergehen und nahe an das Boot herankommen, und sie fürchteten sich.20 Er aber spricht zu ihnen: Ich bin es, fürchtet euch nicht! (Joh 18,5)21 Sie wollten ihn nun in das Boot nehmen, und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fuhren. (Ps 107,30)22 Am folgenden Tag sah die Volksmenge, die jenseits des Sees stand, dass dort kein anderes Boot war als nur eines[3], und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren.23 Es kamen aber andere Boote aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte. (Joh 6,11)24 Da nun die Volksmenge sah, dass Jesus nicht dort war noch seine Jünger, stiegen sie in die Boote und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. (Joh 11,56)25 Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi[4], wann bist du hierhergekommen?26 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid.27 Wirkt nicht ⟨für⟩ die Speise, die vergeht, sondern ⟨für⟩ die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt[5]. (Lk 10,39; Joh 4,14; Joh 6,33)28 Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken? (Mt 19,16; Apg 2,37)29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. (Röm 2,7; 1Thess 1,3; 1Joh 3,23)30 Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? (Joh 2,18)31 Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: »Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.« (2Mo 16,4; 5Mo 8,3; Neh 9,15; Ps 78,24; Offb 2,17)32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel.33 Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt. (Joh 6,27; Joh 10,10)34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! (Joh 4,15)35 Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten. (Mt 5,6; Joh 4,14; Joh 6,48; Offb 7,16)36 Aber ich habe euch gesagt, dass ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubt.37 Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen; (Joh 10,29; Joh 17,6)38 denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Joh 3,13; Joh 4,34)39 Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. (Joh 10,28; Joh 11,24; Joh 12,48; Joh 17,12; Joh 18,9)40 Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Joh 3,14; Joh 11,24; Joh 12,48)41 Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; (Joh 6,61)42 und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen? (Mt 13,55; Lk 4,22; Joh 1,45; Joh 7,27; Joh 8,14; Joh 9,29)43 Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander!44 Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Joh 6,65; Joh 11,24; Joh 12,48)45 Es steht in den Propheten geschrieben: »Und sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. (Jes 54,13; 1Thess 4,9)46 Nicht dass jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. (Joh 3,14)48 Ich bin das Brot des Lebens.49 Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. (5Mo 8,3; 1Kor 10,3)50 Dies ⟨aber⟩ ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon isst und nicht stirbt. (Joh 11,26)51 Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit[6]. Das Brot aber[7], das ich geben werde, ist mein Fleisch[8] für das Leben der Welt. (Lk 10,39; Joh 4,14; Joh 6,33)52 Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?53 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. (1Joh 5,12)54 Wer mein Fleisch isst[9] und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; (Joh 11,24; Joh 12,48)55 denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank.56 Wer mein Fleisch isst[10] und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 15,4; Joh 17,26; 1Joh 3,24)57 Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen[11], ⟨so⟩ auch, wer mich isst[12], der wird auch leben um meinetwillen[13].58 Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst[14], wird leben in Ewigkeit[15]. (Joh 4,14; Joh 6,33)59 Dies sprach er, als er in der Synagoge[16] zu Kapernaum lehrte.60 Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?61 Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Daran nehmt ihr Anstoß[17]? (Joh 6,41)62 Wenn ihr nun den Sohn des Menschen ⟨dahin⟩ auffahren seht, wo er vorher war? (Lk 24,51; Joh 3,13; Joh 20,17)63 Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; (Röm 2,28; 2Kor 3,6)64 aber es sind einige unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn überliefern würde. (Joh 2,24; Joh 13,11)65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben. (Joh 6,44)66 Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.67 Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen?68 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; (Apg 5,20)69 und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. (Mt 16,16; Mk 1,24; Lk 9,20; Joh 4,42)70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und von euch ist einer ein Teufel. (Lk 6,13; Joh 13,18; Joh 15,16)71 Er sprach aber von Judas, dem ⟨Sohn⟩ des Simon Iskariot[18]; denn dieser sollte ihn überliefern, einer von den Zwölfen. (Mt 26,21; Mk 14,10; Joh 12,4; Joh 13,26; Joh 18,2)

Johannes 6

Neue evangelistische Übersetzung

1 Einige Zeit später fuhr Jesus an das Ostufer des Sees von Galiläa, den man auch See von Tiberias[1] nennt.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Wunder Gottes an den geheilten Kranken sahen.3 Jesus stieg auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.4 Es war kurz vor dem Passafest, das die Juden ‹jährlich› feiern.5 Als Jesus aufblickte und die Menschenmenge auf sich zukommen sah, fragte er Philippus: "Wo können wir Brot kaufen, dass all diese Leute zu essen bekommen?"6 Er sagte das aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er wusste schon, was er tun wollte.7 Philippus entgegnete: "Es würde mehr als zweihundert Denare[2] kosten, um jedem auch nur ein kleines Stück Brot zu geben."8 Ein anderer Jünger namens Andreas, es war der Bruder von Simon Petrus, sagte zu Jesus:9 "Hier ist ein Junge, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele."10 "Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen!", sagte Jesus. Es waren allein an Männern ungefähr fünftausend. Dort, wo sie sich niederließen, gab es viel Gras.11 Jesus nahm nun die Fladenbrote, sprach das Dankgebet darüber und verteilte sie an die Menge. Ebenso machte er es mit den Fischen. Alle durften so viel essen, wie sie wollten.12 Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: "Sammelt auf, was übrig geblieben ist, damit nichts umkommt!"13 Die Jünger füllten zwölf Handkörbe mit den Brotstücken. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.14 Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Gottes Jesus getan hatte, sagten sie: "Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!"15 Jesus merkte, dass sie als Nächstes kommen und ihn mit Gewalt zu ihrem König machen wollten. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein.16 Am Abend gingen seine Jünger zum See hinunter.17 Sie stiegen ins Boot und fuhren Richtung Kafarnaum los, denn es war schon finster geworden, und Jesus war immer noch nicht zu ihnen gekommen.18 Der See wurde durch einen starken Wind aufgewühlt.19 Als sie dann eine Strecke von etwa fünf Kilometern[3] gerudert waren, sahen sie auf einmal Jesus, wie er über das Wasser ging und auf ihr Boot zukam. Sie erschraken fürchterlich,20 doch er rief ihnen zu: "Ich bin's, habt keine Angst!"21 Sie nahmen ihn zu sich ins Boot, und da waren sie auch schon an dem Ufer, das sie erreichen wollten.22 Am nächsten Tag warteten die Menschen auf der anderen Seite des Sees wieder auf Jesus, denn sie hatten gesehen, dass die Jünger allein losfuhren, ohne dass Jesus zu ihnen in das Boot gestiegen war, das als einziges am Ufer gelegen hatte.23 Inzwischen legten mehrere Boote aus Tiberias an der Stelle an, wo die Menge das Brot nach dem Dankgebet des Herrn gegessen hatte.24 Als die Leute nun merkten, dass Jesus und seine Jünger nicht mehr da waren, stiegen sie in diese Boote, setzten nach Kafarnaum über und suchten dort nach ihm.25 Als sie ihn endlich gefunden hatten, fragten sie ihn: "Rabbi, wann bist du denn hierher gekommen?"26 Jesus erwiderte: "Ich muss es euch ganz deutlich sagen. Ihr sucht mich nicht, weil ihr ‹Gottes› Wunderzeichen gesehen habt. Ihr sucht mich, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.27 Ihr solltet euch nicht so viel Mühe um die vergängliche Speise machen, sondern euch um die bemühen, die für das ewige Leben vorhält. Und die wird der Menschensohn euch geben, weil Gott, der Vater ihn dazu beglaubigt hat."28 Da fragten sie ihn: "Wie können wir denn tun, was Gott von uns will?"29 Jesus antwortete ihnen: "Gott will von euch, dass ihr dem vertraut, den er gesandt hat."30 Doch da sagten sie zu ihm: "Wenn wir dir glauben sollen, dann musst du uns ein Wunder sehen lassen. Was wirst du tun?31 Unsere Vorfahren haben immerhin das Manna in der Wüste gegessen, wie es ja auch in der Schrift heißt: 'Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.'" (Ps 78,24)32 Jesus erwiderte: "Ich versichere euch nachdrücklich, es war nicht Mose, der euch das Brot aus dem Himmel gegeben hat, sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt.33 Denn das Brot, das Gott schenkt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt."34 "Herr", sagten sie da zu ihm, "gib uns immer von diesem Brot!"35 Jesus entgegnete: "Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.36 Aber ich habe es euch ja schon gesagt: Trotz allem, was ihr an mir gesehen habt, glaubt ihr nicht.37 Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den weise ich niemals zurück;38 denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um das zu tun, was ich will, sondern das, was der will, der mich beauftragt hat.39 Und er, der mich gesandt hat, will, dass ich keinen von denen verliere, die er mir gegeben hat, sondern sie am letzten Tag erwecke ‹vom Tod›.40 Denn mein Vater will, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat. Und am letzten Tag werde ich ihn erwecken ‹vom Tod›."41 Seine jüdischen Zuhörer waren empört darüber, dass er gesagt hatte: "Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist."42 "Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs?", murrten sie. "Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Wie kann er da behaupten, aus dem Himmel gekommen zu sein?"43 "Ihr müsst euch darüber nicht beschweren", sagte Jesus.44 "Keiner kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht. Und den werde ich am letzten Tag erwecken ‹vom Tod›.45 In den Prophetenschriften heißt es ja: 'Sie werden alle von Gott unterwiesen sein.' Wer also auf den Vater hört und von ihm lernt, kommt zu mir. (Jes 54,13)46 Das heißt natürlich nicht, dass jemand den Vater gesehen hat. Nur der Eine, der von Gott gekommen ist, hat den Vater gesehen.47 Ja, ich versichere euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.48 Ich bin das Brot des Lebens.49 Eure Vorfahren haben das Manna in der Wüste gegessen und sind dann doch gestorben.50 Aber hier ist das wahre Brot, das vom Himmel kommt, damit man davon essen kann und nicht sterben muss.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben. Und das Brot, das ich ihm gebe, bin ich selbst. Es ist mein Körper, den ich gebe für das Leben der Welt."52 Das löste einen heftigen Streit unter den Juden aus. "Wie kann der uns sein Fleisch zu essen geben?", schimpften sie.53 Aber Jesus fuhr fort: "Ich versichere euch mit allem Nachdruck: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, könnt ihr das ewige Leben nicht in euch haben.54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn am letzten Tag erwecken ‹vom Tod›.55 Denn mein Fleisch ist wirkliche Speise und mein Blut wirklicher Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt innerlich mit mir verbunden und ich mit ihm.57 Genauso wie ich durch den Lebendigen lebe, den Vater, der mich gesandt hat, so wird auch der, der mich isst, durch mich leben.58 So verhält es sich mit dem Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben und nicht wie eure Vorfahren sterben, die ‹das Manna› gegessen hatten."59 Das alles sagte Jesus in einem Lehrgespräch in der Synagoge von Kafarnaum.60 Darüber ärgerten sich selbst viele seiner Jünger: "Was er da sagt, geht zu weit! Das kann man ja nicht anhören!"61 Jesus wusste gleich, dass seine Jünger sich über seine Worte beschwerten, und sagte zu ihnen: "Daran nehmt ihr Anstoß?62 Was dann, wenn ihr seht, wie der Menschensohn in den Himmel zurückkehrt?63 Der Geist macht lebendig, menschliches Bemühen nützt nichts. Aber die Worte, die ich euch gesagt habe, sind von diesem Geist und von Leben erfüllt.64 Allerdings gibt es einige unter euch, die glauben trotzdem nicht." Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn seinen Verfolgern ausliefern würde.65 Er schloss: "Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann von sich aus zu mir kommen, wenn ihm das nicht der Vater möglich macht."66 Von da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und folgten ihm nicht mehr.67 Da fragte Jesus die Zwölf: "Und ihr, wollt ihr mich etwa auch verlassen?"68 "Herr, zu wem sollen wir denn gehen?", antwortete Simon Petrus. "Du hast die Worte für das ewige Leben.69 Und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist."70 Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: "Euch Zwölf habe ich doch selber ausgewählt. Und einer von euch ist ein Teufel."71 Damit meinte er Judas, den Sohn von Simon Iskariot.[4] Denn Judas, einer der Zwölf, war es, der ihn später verriet.