Elihu beschreibt das Schicksal der Gerechten und der Gottlosen
1Und Elihu fuhr fort und sprach: (Hi 32,6; Hi 34,1; Hi 35,1)2Gedulde dich noch ein wenig, so will ich es dir mitteilen; ich habe noch mehr Worte für Gott. (Mi 3,8)3Ich will mein Wissen von weit her holen und meinem Schöpfer Gerechtigkeit widerfahren lassen! (1Sam 12,7)4Denn wahrlich, meine Reden sind keine Lügen; vor dir steht ein Mann mit vollkommener Erkenntnis. (Hi 13,4; Hi 13,7; Spr 8,7; 2Kor 2,17)5Siehe, Gott ist mächtig, doch verachtet er niemand; groß ist die Kraft seines Herzens. (Ps 147,5; Spr 3,19; Jer 10,12; Joh 6,37)6Den Gottlosen erhält er nicht am Leben, aber den Elenden schafft er Recht. (Ps 55,24; Ps 140,13)7Er wendet seine Augen nicht ab von dem Gerechten, und er setzt sie auf ewig mit Königen auf den Thron, damit sie herrschen. (1Sam 2,8; Ps 33,18; Offb 3,21)8Sind sie aber in Fesseln gebunden, in Banden des Elends gefangen, (Ps 107,10; Ps 116,3; Spr 5,22)9so hält er ihnen ihre Taten und ihre Übertretungen vor, denn sie haben sich überhoben; (Hi 10,2; Ps 5,11; Jes 59,12)10er öffnet ihr Ohr der Zurechtweisung und befiehlt ihnen, sich von der Bosheit abzukehren. (Ps 94,12; Jes 55,7)11Wenn sie dann gehorchen und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage in Glück vollenden und ihre Jahre in Wohlergehen. (Hi 22,21; Spr 1,33; Jer 7,23; Röm 6,17)12Gehorchen sie aber nicht, so rennen sie in den Wurfspieß und sterben dahin in ihrem Unverstand. (Hi 4,21; Jes 1,20; Offb 2,16)13Die aber ein gottloses Herz haben, häufen Zorn auf; sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie gefesselt hat. (Hi 36,8; Ps 107,10; Am 4,6; Röm 2,5)14Ihre Seele stirbt in der Jugend, und ihr Leben unter den Hurern. (3Mo 10,1; Hi 22,16)15Den Gedemütigten aber rettet er durch die Demütigung und öffnet durch die Not sein Ohr. (Hi 36,10; Ps 86,1; Ps 88,3; Ps 107,41; Ps 130,1)16Und auch dich führt er aus dem Rachen der Bedrängnis; dein Platz wird uneingeschränkte Weite sein und dein Tisch bereitet mit reicher, guter Speise. (Ps 18,20; Ps 23,5; Ps 63,6; Ps 118,5)17Bist du aber vom Urteil des Gottlosen erfüllt, so werden Urteil und Gericht dich treffen. (Hi 34,7; Spr 11,21)18Der Zorn aber verleite dich ja nicht zur Lästerung, und die Menge des Lösegeldes besteche dich nicht! (Hi 34,7; Ps 49,7; Pred 7,9)19Wird dich etwa dein Hilferuf aus der Bedrängnis herausführen und alle deine mühevollen Anstrengungen? (Ps 33,16; Spr 11,4; Jes 2,19)20Sehne dich nicht nach der Nacht, wenn Völker untergehen werden! (Hi 34,20; Mt 24,43; 1Thess 5,2)21Hüte dich, wende dich nicht zum Unrecht, denn dies hast du dem Elend vorgezogen! (Hi 11,4; Hi 22,23; Hi 34,7; Ps 66,18; Spr 22,8; Pred 4,1; Mt 13,21; Apg 5,40)
Vierte Rede des Elihu: Durch Leiden zu Selbsterkenntnis und Gehorsam – Mahnung an Hiob zur Anerkennung von Gottes Tun
1Und Elihu fuhr fort und sagte: (Hi 32,6; Hi 34,1)2Hab ein wenig Geduld mit mir, und ich will es dir künden! Denn mehr noch habe ich für Gott zu sagen[1].3Ich will mein Wissen von weither holen[2] und meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.4Ja wahrlich, meine Worte sind keine Lüge; ein ⟨Mann⟩ mit vollkommenem Wissen ⟨steht⟩ vor dir. (Spr 8,7)5Siehe, Gott ist gewaltig, doch verwirft er niemanden[3]; er ist gewaltig an Kraft des Herzens[4]. (Hi 37,23; Ps 147,5)6Er erhält den Gottlosen nicht am Leben, und das Recht der Elenden stellt er ⟨wieder⟩ her. (Ps 55,24; Ps 140,13)7Nicht wendet er seine Augen von dem Gerechten, und mit Königen auf dem Thron, da lässt er sie immerdar sitzen, sodass sie erhaben sind. (1Sam 2,8; 2Sam 7,16; Ps 33,16; Offb 3,21)8Und wenn sie in Fesseln geschlagen, in Stricken des Elends gefangen sind, (Ps 107,10)9dann zeigt er ihnen ihr Tun und ihre Vergehen[5], dass sie sich überheblich gebärdeten,10und er öffnet ihr Ohr für Zucht und sagt ⟨ihnen⟩, dass sie umkehren sollen vom Unrecht. (Hi 33,16)11Wenn sie hören und sich unterwerfen, vollenden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Annehmlichkeiten. (2Chr 33,13; Ps 119,3; Spr 1,33; Jer 7,23)12Wenn sie aber nicht hören, rennen sie in den Spieß und verscheiden ohne Erkenntnis. (1Sam 12,25; Hi 4,21; Hi 33,18; Jes 1,20)13Aber die ein ruchloses Herz haben, hegen Zorn. Sie rufen nicht um Hilfe, wenn er sie fesselt.14Ihre Seele stirbt dahin in der Jugend und ihr Leben unter den Geweihten[6]. (Hi 22,16)15Den Elenden rettet er in seinem[7] Elend und öffnet durch Bedrängnis sein[8] Ohr. (Ps 72,12; Ps 107,41)16Auch dich lockt er fort aus dem Rachen der Not, unbeengte Weite ist dein[9] Platz, und was auf deinen Tisch kommt, ist reich an Fett[10]. (Ps 18,20; Ps 63,6)17Bist du aber mit dem Urteil über den Gottlosen erfüllt, werden Urteil und Rechtsspruch ⟨dich⟩ ergreifen. (Hi 34,7; Spr 11,21)18Ja, dass ⟨deine⟩ Erregung dich nur nicht zum Höhnen anstiftet und die Größe des Lösegeldes dich nicht verleitet!19Soll dich dein Hilferuf aus der Not herausbringen[11] und alle Kraftanstrengungen?20Lechze nicht nach der Nacht, ⟨danach,⟩ dass ⟨ganze⟩ Völker auffahren an ihrer Stelle[12]! (Hi 34,20)21Nimm dich in Acht! Wende dich nicht dem Unrecht zu! Denn Bosheit hast du dem Elend ⟨bereits⟩ vorgezogen[13]. (Hi 7,11)22Siehe, Gott handelt erhaben in seiner Macht. Wer ist ein Lehrer wie er? (Hi 33,12; Ps 119,102; Joh 3,2)23Wer könnte ihm seinen Weg vorschreiben[14], und wer dürfte sagen: Du hast Unrecht getan? (Hi 21,22; Hi 34,10; Jes 40,13; Röm 9,14)24Denke daran, dass du sein Werk preist, das Menschen besingen! (Offb 15,3)25Alle Menschen schauen es ⟨staunend⟩ an, der Sterbliche erblickt es aus der Ferne. (Röm 1,20)
Offenbarung von Gottes Majestät in der Natur – Mahnung zur Demütigung vor Gott
26Siehe, Gott ist erhaben, wir aber erkennen es nicht[15]; die Zahl seiner Jahre, sie ist unerforschlich. (Ps 90,2; Ps 145,3)27Wenn er die Wassertropfen heraufzieht, sickern sie durch seinen Nebel ⟨wieder herab⟩ als Regen[16], (Hi 5,10; Spr 3,20; Sach 10,1)28den die Wolken niederrieseln ⟨und⟩ träufeln auf die vielen Menschen. (Mt 5,45)29Ja, wenn man gar das Ausbreiten des Gewölks verstünde, das Donnerkrachen seines Zeltes! (Hi 28,26; Ps 77,19)30Siehe, er breitet darüber[17] sein Licht aus, und die Wurzeln des Meeres bedeckt er. (Ps 104,2)31Ja, in den Wolken[18] richtet er[19] die Völker, gibt Nahrung im Überfluss. (Hi 37,13; Ps 65,13; Apg 14,17)32Seine Hände umhüllt er mit dem Blitzstrahl[20] und entbietet ihn[21] gegen ⟨den⟩, auf den er ⟨ihn⟩ treffen lassen will[22]. (Hi 38,35; Ps 18,15)33Es kündigt ihn sein Rollen[23] an, wenn er seinen Zorn gegen Bosheit eifern lässt[24]. (Ps 29,3)
1Elihu fuhr fort und sagte:2„Warte ein wenig, ich will's dir erklären, / denn es ist noch mehr zu sagen für Gott.3Ich will mein Wissen von weither holen / und zeigen, wie gerecht mein Schöpfer ist.4Das ist gewiss: Meine Worte trügen nicht. / Vor dir steht ein Mann mit Wissen erfüllt.5Ja, Gott ist mächtig, / und doch verachtet er niemand. / Er ist mächtig, / und er weiß genau, was er tut.6Den Gottlosen lässt er nicht leben, / doch dem Elenden verschafft er das Recht.7Von Gerechten wendet er seine Augen nicht ab; / zu Königen setzt er sie auf den Thron, / und sie werden für immer erhöht.“
Gottes Züchtigung ist uns zum Heil
8„Und sind sie mit Fesseln gebunden, / in Stricken des Elends gefangen,9dann zeigt er ihnen ihr Tun, / ihre Vergehen und ihren Stolz;10dann öffnet er ihr Ohr für Zucht / und befiehlt ihnen, vom Bösen zu lassen.11Wenn sie hören und sich unterwerfen, / vollenden sie ihre Tage im Glück / und ihre Jahre in Annehmlichkeit.12Hören sie nicht, laufen sie in den Tod / und kommen im Unverstand um.13Die Gottesverächter schnauben vor Wut, / rufen nicht um Hilfe, wenn er sie lähmt.14Ihre Seele stirbt schon in der Jugend ab / und ihr Leben unter Prostituierten.[1]15Den Elenden rettet er im Elend / und öffnet durch Bedrängnis sein Ohr.“
Trotze Gott nicht länger!
16„Er lockt auch dich aus dem Rachen der Angst / in einen weiten unbeschränkten Raum, / zur Ruhe am reich gedeckten Tisch.17Urteilst du so wie Gottlose es tun, / werden Urteil und Gericht dich ergreifen.18Der Zorn verlocke dich ja nicht zum Hohn, / das hohe Lösegeld verführe dich nicht!19Kann dein Schreien dich aus der Not befreien, / können es die Mühen deiner eigenen Kraft?20Sehne nicht die Nacht herbei, / in der die Völker untergehen.21Pass auf und wende dich nicht zum Bösen, / dass du es anstelle des Elends auswählst!“
Hab Ehrfurcht vor Gott!
22„Gott ist erhaben in seiner Macht. / Wer ist ein Lehrer wie er?23Wer schreibt ihm seinen Weg vor, / und wer darf sagen: Du hast Unrecht getan?24Denk daran, sein Tun zu preisen, / das die Menschen in Liedern besingen!25Alle Menschen haben es gesehen, / jeder kann es von ferne erblicken.26Ja, Gott ist erhaben, wir fassen es nicht; / keiner erforscht die Zahl seiner Jahre.“
Die Schöpfung offenbart Gottes Weisheit und Macht
27„Ja, er zieht Wassertropfen herauf, / treibt seine Wolken zusammen zum Regen,28der dann aus ihnen rieselt und viele Menschen benetzt.29Versteht man gar das Ausbreiten der Wolken, / das Donnerkrachen aus seinem Zelt?30Schau, mit Licht hat er sich umgeben / und den Grund des Meeres zugedeckt.31Ja, damit richtet er die Völker – und gibt ihnen Nahrung im Überfluss.32Seine Hände beherrschen den Blitz; / er befiehlt ihm, wen er treffen soll.33Sein Rollen kündigt ihn an, / seinen Zorneseifer gegen die Bosheit.