Daniel 5

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Der König Belsazar[1] veranstaltete für seine tausend Großen ein prächtiges Mahl und trank Wein vor den Tausend. (1Mo 40,20; Est 1,3; Pred 9,7; Jes 21,5; Phil 3,19)2 Und während er sich den Wein schmecken ließ, befahl Belsazar, man solle die goldenen und silbernen Gefäße herbeibringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte, damit der König samt seinen Großen, seinen Frauen und seinen Nebenfrauen daraus trinken könne. (2Kön 24,13; 2Kön 25,15; Spr 20,1; Jer 27,7; Dan 1,2; Dan 5,11; Dan 5,13; Hos 4,11)3 Da wurden die goldenen Gefäße herbeigebracht, die man aus dem Tempel, aus dem Haus Gottes in Jerusalem, weggenommen hatte, und der König trank daraus samt seinen Großen, seinen Frauen und seinen Nebenfrauen. (2Chr 36,18)4 Sie tranken Wein und priesen die Götter aus Gold und Silber, aus Erz, Eisen, Holz und Stein. (Jes 42,17)5 Im selben Augenblick erschienen Finger einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des königlichen Palastes; und der König sah die schreibende Hand. (Dan 4,30; Dan 5,24)6 Da verfärbte sich das Gesicht des Königs, und seine Gedanken erschreckten ihn, und alle Kraft wich aus seinen Gliedern, und seine Knie schlotterten. (Jes 21,3; Jer 50,43)7 Der König schrie mit lauter Stimme, man solle die Wahrsager, Chaldäer und Zeichendeuter holen. Und der König begann und sprach zu den Weisen von Babel: »Derjenige, welcher diese Schrift lesen und mir sagen kann, was sie bedeutet, der soll mit Purpur bekleidet werden und eine goldene Kette um seinen Hals tragen und als Dritter im Königreich herrschen!« (Dan 2,2; Dan 2,48; Dan 4,6; Dan 5,29)8 Und alle Weisen des Königs kamen herbei, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch ihre Bedeutung dem König erklären. (Jes 44,25; Dan 2,27; Dan 4,4)9 Da wurde der König Belsazar sehr bestürzt, und sein Gesicht verfärbte sich, und seine Großen waren ganz verwirrt. (Dan 5,6)10 Auf Wunsch des Königs und seiner Großen kam die Königin[-Mutter] in den Trinksaal. Die Königin begann und sprach: O König, mögest du ewig leben! Deine Gedanken sollen dich nicht erschrecken, und dein Aussehen verändere sich nicht! (Dan 2,4)11 Es gibt einen Mann in deinem Königreich, in dem der Geist der heiligen Götter ist und bei dem in den Tagen deines Vaters Erleuchtung, Verstand und Weisheit gleich der Weisheit der Götter gefunden worden ist, sodass dein Vater, der König Nebukadnezar, ihn zum Obersten der Traumdeuter, Wahrsager, Chaldäer und Zeichendeuter bestimmt hat — ja, dein Vater, o König! —, (Pred 2,26; Hes 28,3; Dan 2,48; Dan 4,5; Dan 4,6; 1Kor 12,8)12 ganz allein deshalb, weil bei ihm ein vortrefflicher Geist, Verstand und Scharfsinn gefunden wurde zur Deutung von Träumen, zur Erklärung von Rätseln und zur Auflösung von Knoten, nämlich bei Daniel, dem der König den Namen Beltsazar gab. So lasse man nun Daniel rufen; der wird dir die Deutung sagen! (Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 6,4)13 Sobald nun Daniel vor den König hineingeführt worden war, ergriff der König das Wort und sprach zu ihm: Bist du Daniel, einer der Weggeführten von Juda, die mein Vater, der König, aus Juda hergebracht hat? (Dan 1,6; Dan 2,25; Dan 6,14)14 Ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir sei und dass Erleuchtung und Verstand und außerordentliche Weisheit bei dir gefunden werden. (Dan 5,11)15 Nun sind die Weisen und Wahrsager vor mich geführt worden, um diese Schrift zu lesen und mir ihre Bedeutung mitzuteilen; sie waren aber nicht imstande, die Bedeutung der Worte zu erklären. (Jes 47,12; Dan 2,10; Dan 5,7)16 Und von dir habe ich gehört, dass du Deutungen geben und Knoten auflösen könnest. Wenn du nun diese Schrift lesen und mir ihre Bedeutung erklären kannst, so sollst du mit Purpur bekleidet werden und eine goldene Kette an deinem Hals tragen und als Dritter im Königreich herrschen! (1Mo 41,15; Dan 5,7)17 Da antwortete Daniel und sprach vor dem König: Deine Gaben mögen dir verbleiben, und gib deine Geschenke einem anderen! Jedoch die Schrift will ich dem König lesen und erklären, was sie bedeutet. (1Mo 14,22; 1Kön 13,7; 2Kön 5,15)18 O König! Gott, der Allerhöchste, hat deinem Vater Nebukadnezar das Königtum, die Majestät, die Ehre und die Herrlichkeit verliehen; (Dan 2,37)19 und wegen der Majestät, die Er ihm gab, zitterten und bebten vor ihm alle Völker, Stämme und Sprachen; denn er tötete, wen er wollte, und ließ leben, wen er wollte; er erhöhte, wen er wollte, und erniedrigte, wen er wollte. (2Kön 24,15; Jer 27,6; Jer 51,20; Dan 3,4)20 Da sich aber sein Herz erhob und sein Geist übermütig wurde bis zur Vermessenheit, wurde er von seinem königlichen Thron gestürzt, und seine Würde wurde ihm genommen; (2Chr 32,25; Dan 4,29)21 man verstieß ihn von den Menschenkindern, und sein Herz wurde den Tieren gleich; er wohnte bei den Wildeseln, und man fütterte ihn mit Gras wie die Ochsen, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt, bis er erkannte, dass Gott, der Allerhöchste, Macht hat über das Königtum der Menschen und darüber setzt, wen er will. (2Chr 20,6; Ps 83,18; Dan 4,14; Dan 4,22; Dan 4,27)22 Du aber, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest, (2Chr 33,23; 2Chr 36,12; Lk 12,47)23 sondern du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefäße seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und Nebenfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken, und du hast die Götter aus Gold und Silber, aus Erz, Eisen, Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch hören noch verstehen; den Gott aber, in dessen Hand dein Odem und alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt! (Hi 12,10; Ps 115,4; Spr 16,9; Jes 37,19; Jes 37,23; Jes 44,9; Jes 45,20; Jer 10,23; Dan 8,25; Apg 12,23; Apg 17,25; Apg 17,28; Röm 1,21)24 Infolgedessen wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben. (Dan 5,5)25 So lautet aber die Schrift, die geschrieben steht: »Mene, mene, tekel upharsin!« (Dan 5,26)26 Und das ist die Bedeutung des Spruches: »Mene« bedeutet: Gott hat die Tage deines Königtums gezählt und ihm ein Ende bereitet! (Jer 25,11)27 »Tekel« bedeutet: Du bist auf einer Waage gewogen und zu leicht erfunden worden! (Hi 31,6; Ps 62,10; Spr 21,2; Jer 6,30)28 »Peres« bedeutet: Dein Königreich wird zerteilt und den Medern und Persern gegeben werden! (Jer 51,11; Dan 2,32; Dan 2,39; Dan 6,1; Dan 8,3; Dan 8,20)29 Sogleich befahl Belsazar, dass man den Daniel mit Purpur bekleiden und ihm eine goldene Kette um den Hals legen und von ihm ausrufen solle, dass er der dritte Herrscher im Königreich sein solle. (Dan 5,7; Dan 5,16)30 In derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, umgebracht. (Jer 51,38)

Daniel 5

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Der König Belsazar machte seinen tausend Gewaltigen ein großes Mahl, und vor den Tausend trank er Wein. (Est 1,3; Jes 21,5)2 Belsazar befahl unter dem Einfluss[1] des Weins, die goldenen und die silbernen Gefäße herbeizubringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem weggenommen hatte, damit der König und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Nebenfrauen daraus tranken. (2Kön 24,13; 2Kön 25,15; Esr 5,14; Dan 1,2)3 Da brachte man die goldenen Gefäße, die man aus dem Tempel des Hauses Gottes in Jerusalem weggenommen hatte; und der König und seine Gewaltigen, seine Frauen und seine Nebenfrauen tranken daraus.4 Sie tranken Wein und rühmten die Götter aus Gold und Silber, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein. (Offb 9,20)5 In demselben Augenblick kamen Finger einer Menschenhand hervor und schrieben dem Leuchter gegenüber auf den Kalk der Wand des königlichen Palastes; und der König sah die Hand[2], die schrieb.6 Da veränderte sich die Gesichtsfarbe des Königs, und seine Gedanken erschreckten ihn, und seine Hüftgelenke erschlafften[3], und seine Knie schlugen aneinander. (Jer 50,43)7 Der König rief laut[4], man solle die Beschwörer, die Sterndeuter[5] und die Zeichendeuter hereinbringen. Und der König fing an und sagte zu den Weisen von Babel: Jeder, der diese Schrift lesen und mir ihre Deutung kundtun wird, der darf sich mit Purpur bekleiden, ⟨dazu⟩ mit einer goldenen Kette um seinen Hals, und er soll als Dritter im Königreich herrschen. (Dan 2,2; Dan 2,48)8 Da kamen alle Weisen des Königs herbei; aber sie konnten weder die Schrift lesen noch dem König ihre Deutung mitteilen. (Dan 2,27; Dan 4,4)9 Da geriet der König Belsazar in großen Schrecken, und seine Gesichtsfarbe an ihm veränderte sich; und seine Gewaltigen wurden bestürzt.10 Auf die Worte des Königs und seiner Gewaltigen hin trat die Königin[6] in das Haus des Trinkgelages. Die Königin begann und sagte: König, lebe ewig! Lass deine Gedanken dich nicht schrecken, und deine Gesichtsfarbe verändere sich nicht! (Dan 2,4)11 Es gibt einen Mann in deinem Königreich, in dem der Geist der heiligen Götter ist; und in den Tagen deines Vaters wurden Erleuchtung, Einsicht und Weisheit gleich der Weisheit der Götter bei ihm gefunden. Und der König Nebukadnezar, dein Vater, hat ihn zum Obersten der Wahrsagepriester, der Beschwörer, Sterndeuter[7] und Zeichendeuter eingesetzt; dein Vater, König[8]! (Hes 28,3; Dan 2,48; Dan 4,5)12 ⟨Und zwar⟩ deshalb, weil ein außergewöhnlicher Geist und Erkenntnis und Einsicht, Träume zu deuten, Rätsel zu erklären und Knoten zu lösen, bei ihm gefunden wurde, bei Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gegeben hat. ⟨Deshalb⟩ lass jetzt Daniel rufen! Und er wird die Deutung kundtun. (Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 6,4)13 Daraufhin wurde Daniel vor den König geführt. Der König fing an und sagte zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Weggeführten[9] aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat? (Dan 1,6; Dan 2,25)14 Ich habe von dir gehört, dass der Geist der Götter in dir ist und dass Erleuchtung und Einsicht und außergewöhnliche Weisheit bei dir zu finden sind.15 Und nun sind die Weisen, die Beschwörer, vor mich geführt worden, damit sie diese Schrift lesen und mir ihre Deutung mitteilen; aber sie können die Deutung der Sache nicht kundtun.16 Ich habe aber von dir gehört, dass du Deutungen geben[10] und Knoten lösen kannst. Nun, wenn du die Schrift lesen und mir ihre Deutung mitteilen kannst, darfst du dich mit Purpur bekleiden, ⟨dazu⟩ mit einer goldenen Kette um deinen Hals, und du sollst als Dritter im Königreich herrschen. (1Mo 41,15; Dan 2,6; Dan 5,7)17 Da antwortete Daniel und sprach vor dem König: Deine Gaben mögen dir bleiben, und deine Geschenke gib einem anderen! Jedoch werde ich die Schrift dem König lesen und ihm die Deutung mitteilen. (2Kön 5,16)18 Du, König! Der höchste Gott[11] hatte deinem Vater Nebukadnezar das Königtum und die Größe und die Majestät und die Herrlichkeit verliehen. (Dan 2,37)19 Und wegen der Größe, die er ihm verliehen hatte, zitterten und fürchteten sich vor ihm alle Völker, Nationen und Sprachen. Er tötete, wen er wollte, er ließ leben, wen er wollte, er erhob, wen er wollte, und er erniedrigte, wen er wollte. (2Kön 25,28; Pred 8,3; Dan 4,19)20 Als aber sein Herz sich erhob und sein Geist sich bis zur Vermessenheit verstockte, wurde er vom Thron seines Königtums gestürzt, und man nahm ihm seine Majestät. (2Chr 32,25; Hes 31,10; Dan 4,26)21 Und er wurde von den Menschenkindern ausgestoßen, und sein Herz wurde dem der Tiere gleich, und seine Wohnung war bei den Wildeseln. Man gab ihm Gras zu essen wie den Rindern, und sein Leib wurde vom Tau des Himmels benetzt – bis er erkannte, dass der höchste Gott[12] Macht hat über das Königtum der Menschen und dass er darüber einsetzt, wen er will. (Dan 4,14; Dan 4,26)22 Und du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles gewusst hast. (2Chr 33,23)23 Und du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben; und man hat die Gefäße seines Hauses vor dich gebracht, und du und deine Gewaltigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt Wein daraus getrunken. Und du hast die Götter aus Silber und Gold, aus Bronze, Eisen, Holz und Stein gerühmt, die nicht sehen und nicht hören und nicht verstehen[13]. Aber den Gott, in dessen Hand dein Odem ist und bei dem alle deine Wege sind, hast du nicht geehrt. (1Sam 17,26; Hi 12,10; Ps 115,4; Jes 37,23; Jer 10,23; Jer 50,28; Dan 8,11; Apg 12,23; Apg 17,25; Röm 1,21; Offb 9,20)24 Da wurde von ihm diese Hand[14] gesandt und diese Schrift geschrieben.25 Und dies ist die Schrift, die geschrieben wurde: Mene, mene, tekel upharsin[15].26 Dies ist die Deutung des Wortes[16]: Mene – Gott hat dein Königtum gezählt und macht ihm ein Ende[17]. (Jer 25,12)27 Tekel – du bist auf der Waage gewogen und zu leicht[18] befunden worden. (Spr 21,2; Nah 1,14)28 Peres[19] – dein Königreich wird zerteilt[20] und den Medern und Persern gegeben. (2Chr 36,23; Jes 13,17; Jes 47,11; Jer 51,28; Dan 2,32; Dan 8,20)29 Daraufhin gab Belsazar Befehl, und man bekleidete Daniel mit Purpur, ⟨dazu⟩ mit einer goldenen Kette um seinen Hals; und man rief über ihn aus, dass er der Drittmächtigste[21] im Königreich sei. – (1Mo 41,42; Est 10,3)30 In derselben Nacht wurde Belsazar, der chaldäische König, getötet. (Jer 51,31)

Daniel 5

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 König Belschazzar[1] hatte die tausend mächtigsten Männer seines Reiches zu einem Gastmahl geladen. Er trank mit ihnen Wein,2 und als er in Stimmung kam, befahl er, die goldenen und silbernen Gefäße herbeizubringen, die sein Vater Nebukadnezzar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hatte. Er wollte mit den geladenen Männern und seinen Frauen und Nebenfrauen daraus trinken. (2Kön 25,13; Dan 1,2)3 Die geraubten Gefäße wurden gebracht und alle tranken daraus Wein.4 Dabei priesen sie die Götter aus Gold, Silber, Bronze, Eisen, Holz und Stein. (Offb 9,20)5 Plötzlich wurde eine Hand sichtbar, die etwas auf die gekalkte Wand des Königspalastes schrieb. Es war genau an der Stelle, auf die das volle Licht des Leuchters fiel. Als der König die schreibende Hand sah,6 wurde er bleich und seine Gedanken erschreckten ihn so sehr, dass ihn alle Kraft verließ[2] und seine Knie zitterten.7 Er rief laut, man solle die Weisen Babylons, die Wahrsager, Magier und Sterndeuter holen. Als sie kamen, sagte er: »Wer die Schrift an der Wand lesen und erklären kann, was sie bedeutet, wird in Purpur gekleidet und bekommt eine goldene Ehrenkette um den Hals. Er wird der drittmächtigste Mann in meinem Reich!« (1Mo 41,8; Dan 2,2; Dan 4,4)8 Alle Weisen des Königs traten vor, aber sie konnten das Geschriebene nicht lesen und erst recht nicht seinen Sinn deuten.9 Da erschrak König Belschazzar noch mehr und er wurde noch bleicher. Auch die geladenen Männer waren ratlos.10 Die Mutter des Königs hatte von draußen alles mitgehört, was der König und seine Gäste gesagt hatten. Sie kam herein und sagte zu ihrem Sohn: »Der König möge ewig leben! Du brauchst nicht zu erschrecken, du musst nicht so bleich werden!11 Es gibt in deinem Reich einen Mann, der vom Geist der heiligen Götter erfüllt ist. Zur Zeit deines Vaters Nebukadnezzar zeigte sich, dass in ihm so viel Erleuchtung und Einsicht und Weisheit sind, wie sie sonst nur die Götter haben. Dein Vater machte ihn zum ersten seiner Ratgeber, der Weisen, Wahrsager, Magier und Sterndeuter. (Dan 1,7; Dan 1,17; Dan 2,48; Dan 4,5)12 Er heißt Daniel, dein Vater gab ihm den Namen Beltschazzar. Er ist ungewöhnlich klug und kann Träume deuten, Rätsel lösen und die geheimnisvollsten Dinge erklären. Lass ihn rufen! Er wird dir sagen, was die Schrift bedeutet.«13 Sofort wurde Daniel herbeigeholt und der König sagte: »Du bist also Daniel, einer von den Leuten, die mein Vater aus Juda hierhergebracht hat?14 Ich habe gehört, dass du vom Geist der Götter erfüllt und mit ungewöhnlicher Weisheit und Einsicht begabt bist.15 Ich habe meine Weisen und Wahrsager holen lassen, damit sie diese Schrift lesen und mir ihren Sinn deuten; aber sie können es nicht.16 Über dich aber habe ich gehört, dass du die schwierigsten Fragen lösen und die verborgensten Geheimnisse enthüllen kannst. Wenn das wahr ist und du mir diese Schrift vorlesen und deuten kannst, wirst du in Purpur gekleidet und bekommst eine goldene Ehrenkette. Ich mache dich zum drittmächtigsten Mann in meinem Reich.«17 Daniel antwortete dem König: »Deine Geschenke kannst du behalten oder einem anderen geben. Aber ich werde dir die Schrift vorlesen und dir sagen, was sie bedeutet.18 Mein König, der höchste Gott hatte deinen Vater Nebukadnezzar zu einem mächtigen Herrscher gemacht und ihm Ehre und Ruhm gegeben. (Dan 2,37)19 Deshalb zitterten die Menschen aller Nationen, Völker und Sprachen vor ihm. Er konnte töten und am Leben lassen, wen er wollte. Er gewährte und entzog seine Gunst, ganz wie es ihm gefiel.20 Als er aber stolz und hochmütig wurde, kam er um Thron und Herrscherwürde. (Hes 31,10; Dan 4,25)21 Statt seines menschlichen Verstandes wurde ihm der Verstand eines Tieres gegeben und er wurde aus der Gemeinschaft der Menschen ausgestoßen. Er musste bei den Wildeseln leben und Gras fressen wie ein Rind. Er schlief unbedeckt im Freien, sodass er nass wurde vom Tau. Das dauerte so lange, bis er einsah: Der höchste Gott allein ist Herr über alle Menschen und er gibt die Herrschaft, wem er will.22 Du aber, sein Sohn Belschazzar, hast dies alles gewusst und hast dich trotzdem nicht vor Überheblichkeit gehütet.23 Du hast den höchsten Herrn herausgefordert und dir die heiligen Gefäße seines Tempels bringen lassen, du hast mit deinen führenden Männern, deinen Frauen und Nebenfrauen daraus Wein getrunken und die Götzen aus Gold, Silber, Bronze, Eisen, Holz und Stein gepriesen, die weder sehen noch hören können und auch keinen Verstand haben. Dem Gott aber, der dein Leben in der Hand hat und dein ganzes Schicksal bestimmt, hast du die Ehre verweigert.24 Deshalb hat er diese Hand geschickt und die Schrift an die Wand schreiben lassen.25 Was da geschrieben steht, lautet: ›Mene mene tekel u-parsin.‹26 Das bedeutet: Gezählt hat Gott die Tage deiner Herrschaft – und ihr ein Ende gemacht.27 Gewogen hat er dich – und dich zu leicht gefunden.28 Zerteilt hat er dein Reich und es den Medern und Persern gegeben.«[3]29 Belschazzar befahl, Daniel in Purpur zu kleiden und ihm eine goldene Halskette umzulegen, und erklärte ihn zum drittmächtigsten Mann in seinem Reich. (1Mo 41,42; Dan 2,48)30 Noch in derselben Nacht aber wurde Belschazzar, der König der Babylonier, umgebracht

Daniel 5

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Eines Tages, als Belsazar König von Babylonien war,[1] gab er ein großes Fest für die tausend führenden Männer seines Reiches. Der Wein floss in Strömen. (Dan 1,1)2 Im Rausch ließ Belsazar die goldenen und silbernen Gefäße holen, die sein Vorgänger[2] Nebukadnezar aus dem Tempel in Jerusalem geraubt hatte. Alle sollten daraus trinken: er selbst, seine Gäste, seine Frauen und Nebenfrauen.3 Man brachte die geraubten Gefäße, und alle tranken daraus.4 Dabei rühmten sie die babylonischen Götter aus Gold, Silber, Bronze, Eisen, Holz und Stein.5 Plötzlich erschien an der getünchten Wand des Festsaals eine Hand. Gerade dort, wo das Licht des Leuchters auf die Wand fiel, schrieb sie einige Worte nieder. Als Belsazar die Hand sah,6 wurde er vor Schreck kreidebleich. Er sackte in sich zusammen und begann am ganzen Leib zu zittern.7 »Holt die Geisterbeschwörer, die Sterndeuter und Magier!«, rief er laut. Als die babylonischen Gelehrten kamen, versprach er ihnen: »Wer die Schrift an der Wand lesen und mir sagen kann, was sie bedeutet, erhält eine hohe Auszeichnung: Er darf purpurfarbene Gewänder tragen wie ein König, er bekommt eine goldene Kette um den Hals, und ich ernenne ihn zum drittmächtigsten Mann im ganzen Reich!«8 Die Berater des Königs traten näher, aber keiner von ihnen konnte die Schrift entziffern oder gar deuten.9 Belsazar wurde immer bleicher, die Angst schnürte ihm die Kehle zu. Auch alle führenden Männer, die er um sich versammelt hatte, packte das Entsetzen.10 Die Unruhe im Festsaal drang bis ans Ohr von Belsazars Mutter. Sie kam herein und sagte: »Lang lebe der König! Warum bist du so bleich vor Angst? Du brauchst dich nicht zu fürchten, denn ich weiß einen Rat.11 Es gibt in deinem Reich einen Mann, in dem der Geist der heiligen Götter wohnt. Schon zur Zeit des früheren Königs Nebukadnezar bewies er so große Einsicht und Weisheit, wie sie eigentlich nur Götter haben, die verborgene Dinge ans Licht bringen können. Dein Vorgänger hatte ihn zum obersten aller Wahrsager, Geisterbeschwörer, Sterndeuter und Magier gemacht.12 Lass ihn jetzt rufen! Sein Name ist Daniel, Nebukadnezar nannte ihn Beltschazar. Dieser Mann besitzt außergewöhnliche Weisheit und kann Träume deuten. Er löst jedes Rätsel und wird mit den größten Schwierigkeiten fertig. Er soll dir die Schrift deuten.«13 Sofort ließ der König Daniel zu sich kommen. »Du also bist Daniel«, begann er, »einer der Gefangenen, die mein Vorgänger aus Juda hergebracht hat.14 Man sagt, der Geist der heiligen Götter wohne in dir. Du sollst verborgene Dinge ans Licht bringen können und ungewöhnlich klug und weise sein.15 Eben habe ich meine Gelehrten, die mich beraten, und die Geisterbeschwörer kommen lassen. Sie sollten diese Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet. Aber sie können es nicht.16 Von dir jedoch habe ich gehört, dass du hinter jedes Geheimnis kommst und mit den größten Schwierigkeiten fertigwirst. Wenn du es schaffst, diese Schrift zu entziffern und mir zu deuten, werde ich dich mit allen Würden auszeichnen: Du darfst purpurfarbene Gewänder tragen wie ein König, bekommst eine goldene Kette um den Hals und wirst der drittmächtigste Mann im Reich.«17 Daniel erwiderte: »Eine Belohnung möchte ich nicht annehmen. Du kannst sie ruhig einem anderen geben. Ich werde dir die Schrift auch so vorlesen und deuten.18 Mein König! Der höchste Gott hatte deinen Vorgänger Nebukadnezar zu einem mächtigen Herrscher gemacht. Er war in der ganzen Welt berühmt und hoch angesehen.19 Die Menschen aller Länder, Völker und Sprachen zitterten vor ihm. Er verbreitete Angst und Schrecken, denn er konnte nach Belieben töten oder am Leben lassen. Von seiner Gunst hing es ab, ob jemand ein hohes Amt erhielt oder es verlor.20 So wurde er immer hochmütiger. Doch sein Stolz und seine Vermessenheit brachten ihn zu Fall. Alle Macht und Anerkennung wurden ihm genommen.21 Man verstieß ihn aus der menschlichen Gemeinschaft, er verlor seinen Verstand und wurde wie ein Tier. Bei den wilden Eseln hauste er, fraß Gras wie ein Rind, und der Tau durchnässte ihn. Das dauerte so lange, bis er einsah: Der höchste Gott ist Herr über alle Reiche der Welt, er vertraut die Herrschaft an, wem er will.22 Aber du, Belsazar, hast daraus nichts gelernt, obwohl du das alles wusstest. Du bist genauso überheblich wie er.23 Du hast dich über den Herrn des Himmels gestellt und dir die heiligen Gefäße holen lassen, die aus seinem Tempel stammen. Dann hast du mit den führenden Männern, mit deinen Frauen und Nebenfrauen Wein daraus getrunken und Loblieder auf deine Götter angestimmt. Dabei können diese Götzen weder sehen noch hören; sie begreifen nichts, weil sie aus Silber und Gold, aus Bronze und Eisen, aus Holz und Stein gemacht sind. Aber den Gott, der dein ganzes Leben in seiner Hand hat und deine Schritte lenkt – ihn willst du nicht ehren!24 Deshalb ließ er die Hand erscheinen und diese Worte an die Wand schreiben.25 Sie lauten: ›Gezählt, gezählt, gewogen und geteilt.‹[3]26 ›Gezählt‹ bedeutet: Die Tage deiner Herrschaft sind gezählt, Gott setzt ihnen ein Ende!27 ›Gewogen‹ heißt: Gott hat dich gewogen und für zu leicht befunden. Du kannst nicht vor ihm bestehen.28 ›Und geteilt‹ bedeutet: Dein Reich wird aufgeteilt und den Medern und Persern gegeben.«29 Nachdem Daniel dies gesagt hatte, befahl Belsazar, ihn mit einem Purpurgewand zu bekleiden und ihm eine Goldkette um den Hals zu legen. Er machte öffentlich bekannt, dass Daniel von nun an der drittmächtigste Mann im Reich sei.30 Noch in derselben Nacht wurde Belsazar, der König von Babylonien, umgebracht.

Daniel 5

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 König Belsazar machte ein herrliches Mahl für seine tausend Mächtigen und soff sich voll mit ihnen.2 Und als er betrunken war, ließ er die goldenen und silbernen Gefäße herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der König mit seinen Mächtigen, mit seinen Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus tränke. (2Chr 36,10; Esr 1,7; Dan 1,2)3 Da wurden die goldenen und silbernen Gefäße herbeigebracht, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden waren; und der König, seine Mächtigen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus.4 Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, bronzenen, eisernen, hölzernen und steinernen Götter.5 Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand im Königspalast. Und der König erblickte die Hand, die da schrieb.6 Da entfärbte sich der König, und seine Gedanken erschreckten ihn, sodass seine Glieder schwach wurden und ihm die Knie schlotterten.7 Und der König rief laut, dass man die Zauberer, Wahrsager und Sternkundigen herbeiholen sollte. Und er ließ den Weisen von Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und als der Dritte in meinem Königreich herrschen.8 Da wurden alle Weisen des Königs hereingeführt, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem König kundtun.9 Darüber erschrak der König Belsazar noch mehr und verlor seine Farbe ganz, und seinen Mächtigen wurde angst und bange.10 Auf die Worte des Königs und seiner Mächtigen hin kam die Königinmutter in den Saal und sprach: Der König lebe ewig! Lass dich von deinen Gedanken nicht so erschrecken und entfärbe dich nicht!11 Es ist ein Mann in deinem Königreich, der den Geist der heiligen Götter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Götter Weisheit. Und dein Vater, der König Nebukadnezar, setzte ihn über die Zeichendeuter, Zauberer, Wahrsager und Sternkundigen, dein eigener Vater, o König, (Dan 2,48; Dan 4,5)12 weil ein überragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand und Klugheit, Träume zu deuten, dunkle Rätsel zu erraten und Verschlungenes aufzulösen. Das ist Daniel, dem der König den Namen Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet. (Dan 1,17)13 Da wurde Daniel vor den König geführt. Und der König sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der König, mein Vater, aus Juda hergebracht hat?14 Ich habe von dir sagen hören, dass du den Geist der Götter habest und Erleuchtung, Verstand und überragende Weisheit bei dir zu finden sei.15 Nun hab ich vor mich rufen lassen die Weisen und Zauberer, damit sie mir diese Schrift lesen und kundtun sollen, was sie bedeutet; aber sie können mir nicht sagen, was das alles bedeutet. (1Mo 41,15)16 Von dir aber höre ich, dass du Deutungen zu geben und Verschlungenes aufzulösen vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals tragen und als der Dritte in meinem Königreich herrschen.17 Da fing Daniel an und sprach vor dem König: Behalte deine Gaben und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem König lesen und kundtun, was sie bedeutet.18 O König, der höchste Gott hat deinem Vater Nebukadnezar Königreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. (Dan 2,37)19 Und um solcher Macht willen, die ihm gegeben war, fürchteten und scheuten sich vor ihm alle Völker, Nationen und Sprachen. Er tötete, wen er wollte; er ließ leben, wen er wollte; er erhöhte, wen er wollte; er demütigte, wen er wollte.20 Als sich aber sein Herz überhob und er stolz und hochmütig wurde, da wurde er vom königlichen Thron gestoßen und verlor seine Ehre21 und wurde verstoßen aus der Gemeinschaft der Menschen, und sein Herz wurde gleich dem der Tiere, und er musste bei den Wildeseln hausen und fraß Kraut wie die Rinder, und sein Leib wurde nass vom Tau des Himmels, bis er lernte, dass der höchste Gott Gewalt hat über die Königreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. (Dan 4,29)22 Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemütigt, obwohl du das alles wusstest,23 sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die Gefäße seines Hauses hat man vor dich bringen müssen, und du, deine Mächtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, bronzenen, eisernen, hölzernen, steinernen Götter gelobt, die weder sehen noch hören noch etwas wissen können. Den Gott aber, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht verehrt.24 Darum wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben.25 So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene tekel u-parsin.26 Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Königtum gezählt und beendet.27 Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.28 Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben.29 Da befahl Belsazar, dass man Daniel mit Purpur kleiden sollte und ihm eine goldene Kette um den Hals geben; und er ließ von ihm verkünden, dass er der dritte Herrscher im Königreich sei. (1Mo 41,42; Dan 2,48)30 Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der König der Chaldäer, getötet.