Jeremia 4

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 „Wenn du umkehrst, Israel“, spricht Jahwe, „wenn du zu mir umkehrst und mir deine Scheusale aus den Augen schaffst, dann musst du nicht mehr in die Irre gehn.2 Und wenn du beim Schwören ehrlich sagst: 'So wahr Jahwe lebt!' und aufrichtig zu deinem Wort stehst, dann werden auch die anderen Völker sich in meinem Namen segnen und stolz darauf sein, mich zu kennen.“3 Denn so spricht Jahwe zu den Männern von Juda und Jerusalem: „Pflügt euch Neuland / und sät nicht unter Dornen!4 Beschneidet[1] euch so, wie es Jahwe gefällt, / und entfernt die Vorhaut eures Herzens, / ihr Leute von Juda und Jerusalem. / Sonst bricht mein Zorn wie Feuer los, / und brennt, und keiner löscht, / weil eure Taten boshaft sind.“5 „Verkündigt es in Juda, / meldet es Jerusalem: / Stoßt ins Horn auf dem Land! / Schreit aus voller Kehle: / 'Bringt euch in Sicherheit! / Hinein in die befestigten Städte!6 Stellt Wegweiser auf nach Zion! / Vorwärts, bleibt nicht stehen!' / Ich bringe Tod und Verderben über euch, / ich führe den Feind aus dem Norden herbei!7 Ein Löwe kommt aus seinem Dickicht, / der Völkervernichter bricht auf. / Er verlässt seinen Ort, / um dein Land zur Wüste zu machen. / Deine Städte werden veröden, / weil keiner darin wohnt.“8 Darum zieht den Trauersack an, / jammert und heult, / weil die Zornglut Jahwes / sich nicht von uns abgewandt hat.9 „Der Tag wird kommen“, spricht Jahwe, „an dem der König und seine Oberen den Mut verlieren. Die Priester werden entsetzt sein und die Propheten verstört.“10 Da sagte ich: „Ach Herr, Jahwe! Du hast dieses Volk und Jerusalem bitter getäuscht. Du hast uns Frieden angekündigt, während uns das Schwert im Nacken sitzt.“11 „Dann werde ich diesem Volk und Jerusalem sagen: , Ein Glutwind von den kahlen Wüstenhöhen / stürzt sich auf mein Volk herab. / Er ist nicht zum Worfeln geeignet, / zum Trennen von Weizen und Spreu,12 dafür ist er viel zu stark. / Der Sturm kommt von mir / und bringt euch das Urteil meines Gerichts.13 Seht, wie Wetterwolken kommen sie! / Ihre Streitwagen sind wie ein Sturm, / ihre Pferde schneller als Adler. / Weh uns, wir sind verloren!14 Jerusalem, wasch dir das Böse vom Herzen, / damit du gerettet wirst! / Wie lange noch wohnen die bösen Gedanken in dir?15 Horch nur, man meldet aus Dan, / Unheilsbotschaft von den Bergen Efraïms!'[2]16 Lasst es die Völker wissen, / verkündet es in Jerusalem: / Belagerer kommen aus fernem Land, / Geschrei drängt gegen Judas Städte.17 Wie Wächter auf dem Feld / stehen sie rings um die Stadt, / denn gegen mich hat sie sich aufgelehnt“, spricht Jahwe.18 Das hat dein Tun und Treiben dir gebracht. / Deine Bosheit stürzte dich in dieses Leid. / Nun ist es bitter und dringt an dein Herz!19 Diese Qual in meinen Eingeweiden! / Ich krümme mich vor Schmerz. / Mein Herz tobt, / dass es fast zerspringt. / Ich kann nicht mehr schweigen. / Ich höre schon den Hörnerschall, / das Geschrei in der Schlacht.20 Niederlage und Zerstörung ruft man aus. / Das ganze Land wird verwüstet. / Plötzlich sind die Zelte umgestürzt, / im Nu alle Decken zerfetzt.21 Wie lange noch muss ich das Feldzeichen sehen, / den Lärm des Hornes ertragen?22 „Wie verblendet ist mein Volk, / mich, Jahwe, kennen sie nicht! / Närrische Kinder ohne Verstand! / Sie wissen, wie man Böses tut, / doch Gutes zu tun verstehen sie nicht.“23 Ich sah die Erde an – sie war formlos und leer. / Ich schaute zum Himmel – er war ohne Licht.24 Ich sah auf die Berge, / sie erzitterten, / die Hügel erbebten.25 Ich sah nach den Menschen, / da war keiner mehr. / Und alle Vögel waren fort.26 Ich sah nach dem fruchtbaren Land, / es war eine Wüste. / Und alle Städte waren zerstört, / zerstört von Jahwe, / von der Glut seines Zorns.27 Denn so spricht Jahwe: „Zur Öde wird das ganze Land, / doch vollkommen vernichte ich es nicht.28 Darüber trauert die Erde, / der Himmel wird schwarz. / Denn ich habe gesprochen, / ich habe entschieden und bereue es nicht. / Es bleibt nun dabei!“29 Vor dem Lärm der Reiter / und vor den Bogenschützen / flüchtet das Volk aus der Stadt. / Sie ersteigen Felsen und kriechen in Höhlen, / verstecken sich im Dickicht. / Die Städte sind verlassen, / kein Mensch wohnt mehr darin.30 Du Stadt, / dem Untergang geweiht, / was wirst du tun? / Auch wenn du dich kleidest in leuchtendes Rot, / wenn du dich mit Goldschmuck behängst / und dir die Augen größer schminkst: / Du machst dich vergeblich schön! / Deine Liebhaber haben dich satt. / Sie trachten dir jetzt nach dem Leben.31 Denn ich höre schon das Schreien. / Es klingt wie von einer Frau, / die zum ersten Mal in Wehen liegt. / Es ist die Stimme der Zionsstadt. / Sie keucht, / sie breitet ihre Hände aus: / „O weh mir, / sie bringen mich um!“

Jeremia 4

Menge Bibel

1 »Wenn du umkehrst, Israel« – so lautet der Ausspruch des HERRN –, »sollst du zu mir zurückkehren dürfen; und wenn du deine greulichen Götzen mir aus den Augen schaffst, sollst du nicht verstoßen werden;2 und wenn du ›So wahr der HERR lebt!‹ in Wahrheit, in Treue und Aufrichtigkeit schwörst, sollen die Heidenvölker mit deinem Namen sich segnen und dein Glück sich wünschen!«3 Denn so hat der HERR zu den Männern von Juda und zu den Bewohnern Jerusalems gesprochen: »Brecht euch einen Neubruch[1] und säet nicht in die Dornen hinein!4 Beschneidet euch für den HERRN und schafft die Vorhaut eurer Herzen weg, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner Jerusalems, damit mein Zorn nicht ausbricht wie Feuer und unauslöschlich brennt wegen der Verworfenheit eures ganzen Tuns!«5 Verkündet es in Juda und laßt in Jerusalem die Botschaft ausrufen: »Stoßt in die Posaune im Lande umher! Ruft mit voller Kraft aus und macht bekannt: ›Schart euch zusammen und laßt uns in die festen Städte ziehen!‹6 Pflanzt ein Banner[2] auf nach Zion hin, flüchtet euch, ohne Halt zu machen! Denn Unheil lasse ich von Norden her kommen und gewaltige Zerschmetterung.«7 Heraufgestiegen ist schon der Löwe aus seinem Dickicht, und der Völkerwürger ist aufgebrochen, ist ausgezogen aus seiner Wohnstätte, um dein Land zur Wüste zu machen, daß deine Städte in Trümmer sinken, menschenleer werden!8 Darum gürtet euch Sackleinen[3] um, wehklagt und jammert: »Ach, der lodernde Zorn des HERRN hat sich nicht von uns abgewandt!«9 »An jenem Tage« – so lautet der Ausspruch des HERRN – »wird dem Könige und den Fürsten[4] der Mut entschwinden, werden die Priester ratlos sein und die Propheten fassungslos dastehen.«10 Da sagte ich: »Ach, HERR, mein Gott! Wahrlich, arg hast du dieses Volk und Jerusalem getäuscht, als du verhießest: ›Heil soll euch widerfahren!‹, und nun ist das Schwert ihnen gedrungen bis ans Leben!« –11 In jener Zeit wird man zu[5] diesem Volk und zu[6] Jerusalem sagen: »Ein Glutwind von den kahlen Höhen in der Wüste kommt dahergestürmt auf die Tochter meines Volkes zu, ungeeignet zum Worfeln und ungeeignet zum Sieben des Korns,12 ein Wind zu scharf, als daß er dazu[7] taugte, kommt, von mir bestellt: nun will ich selbst mit ihnen ins Gericht gehen!« –13 Sehet, wie Wetterwolken zieht er[8] herauf, und wie der Sturmwind sind seine Kriegswagen, schneller als Adler seine Rosse: wehe uns, wir sind verloren! –14 Wasche dein Herz vom Bösen rein, Jerusalem, auf daß du Rettung erlangst! Wie lange soll noch dein unheilvolles Sinnen in deinem Inneren wohnen? –15 Ach, horch! Eine Botschaft kommt von Dan her, eine Unglückskunde vom Gebirge Ephraim!16 »Verkündet es den Völkern, meldet es weiter nach Jerusalem: ›Belagerer kommen aus fernem Lande und erheben ihren Kriegsruf gegen die Städte Judas!17 Wie Feldhüter stellen sie sich ringsum gegen Jerusalem auf, weil es widerspenstig gegen mich gewesen ist!‹« – so lautet der Ausspruch des HERRN. –18 Dein Wandel und dein ganzes Tun haben dir solches Unheil eingetragen: deiner Verworfenheit verdankst du dies, daß es so bitterweh ist, ja daß es dir bis ans Leben geht. –19 O meine Brust, meine Brust! Mir ist so angst! O ihr Wände meines Herzens! Mein Inneres ist mir in wildem Aufruhr: ich kann nicht schweigen[9]! Denn Posaunenschall vernimmst du, meine Seele, das Getöse des Krieges.20 Zerstörung über Zerstörung[10] wird gemeldet, denn verheert ist das ganze Land! Urplötzlich sind meine Hütten zerstört, in einem Augenblick meine Zelte!21 Wie lange noch soll ich Paniere sehen, Posaunenschall vernehmen? –22 Ach, verblendet ist mein Volk: mich kennen sie nicht! Törichte Kinder sind sie und ohne Einsicht: klug sind sie zum Bösestun, aber auf das Tun des Guten verstehen sie sich nicht. –23 Ich blicke die Erde an: ach, sie ist wüst und öde! und zum Himmel empor: sein Licht ist verschwunden!24 Ich blicke die Berge an: ach, sie beben, und alle Hügel schwanken!25 Ich blicke umher: ach, kein Mensch ist da, und alle Vögel des Himmels sind entflohen!26 Ich blicke umher: ach, das Fruchtgefilde (Juda) ist eine Wüste, und alle seine Städte sind zerstört: nach dem Willen des HERRN, infolge der Glut seines Zorns! –27 Denn so hat der HERR gesprochen: »Zur Wüste soll das ganze Land werden, doch seine völlige Vernichtung will ich nicht herbeiführen.28 Darob trauert die Erde[11], und der Himmel droben hüllt sich in Schwarz, weil ich (das) ausgesprochen und beschlossen habe; und ich lasse es mich nicht gereuen und gehe nicht davon ab.« –29 Vor dem Ruf »Reiter und Bogenschützen!« ist das ganze Stadtvolk auf der Flucht; in die Dickichte haben sie sich begeben und die Felsen erklommen: jede Ortschaft steht verlassen da, und kein Mensch ist darin wohnen geblieben.30 Du aber, vergewaltigte (Stadt), was willst du tun? Magst du dich auch in Purpur kleiden, magst du dich mit Goldgeschmeide putzen, magst du deine Augenränder mit Schminke umzeichnen: vergebens machst du dich schön! Die Liebhaber haben dich satt, trachten dir nach dem Leben!31 Ach! Geschrei höre ich wie von einem Weibe in Kindesnöten, Angstrufe wie von einer Frau, die zum erstenmal Mutter wird: das Geschrei der Tochter Zion, die da aufstöhnt, ihre Hände flehend ausbreitet: »Wehe mir! Ach, erschöpft ist meine Seele[12], eine Beute der Mörder!«

Jeremia 4

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Wenn du umkehrst, Israel, spricht der HERR, wenn du zu mir umkehrst und wenn du deine Gräuel von meinem Angesicht entfernst, so brauchst du nicht mehr umherzuirren; (1Sam 7,3; Jes 31,6; Hes 34,13; Joe 2,12; Joh 10,4)2 und wenn du in Wahrheit, Recht und Gerechtigkeit schwörst: »So wahr der HERR lebt!«, so werden sich die Heiden in Ihm segnen und sich rühmen in Ihm! (1Mo 22,18; 5Mo 10,20; 1Kön 17,1; Jer 5,2; Jer 10,10; Mal 1,11; Röm 11,12)3 Denn so spricht der HERR zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflügt einen Neubruch und sät nicht unter die Dornen![1] (1Mo 3,17; Hos 10,12; Mt 13,7)4 Beschneidet euch für den HERRN und beseitigt die Vorhaut eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Einwohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer, das niemand löschen kann, wegen der Bosheit eurer Taten! (5Mo 10,16; Jer 5,14; Jer 15,14; Jer 21,5; Jer 21,12; Jer 23,29; Hes 18,31; Mk 9,43; Röm 2,28; Kol 2,11)5 Verkündigt es in Juda und lasst es hören in Jerusalem und sagt es; stoßt in das Schopharhorn im Land, ruft aus voller Kehle und sprecht: »Versammelt euch und lasst uns in die festen Städte ziehen!« (Jer 8,14; Jer 35,11; Hos 8,4)6 Richtet ein Banner auf nach Zion hin, flieht und steht nicht still! Denn ich bringe Unheil von Norden her und eine große Zerstörung: (Jer 1,13; Jer 6,1; Jer 6,22; Jer 21,7; Jer 25,9; Jer 50,22; Jer 51,53; Zef 1,10)7 Der Löwe ist aus seinem Dickicht hervorgekommen, und der Verderber der Völker ist aufgebrochen; er ist ausgegangen von seinem Ort, um dein Land zur Wüste zu machen, damit deine Städte zerstört werden und niemand mehr darin wohnt. (Jer 2,15; Jer 6,8; Jer 10,22; Jer 25,9; Dan 7,4)8 Darum gürtet euch Sacktuch um, klagt und jammert; denn die Zornglut des HERRN hat sich nicht von uns abgewandt! (Jes 5,25; Jes 22,12; Jer 9,9; Jer 25,34)9 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR, da werden der König und die Fürsten den Mut verlieren, und die Priester werden entsetzt sein und die Propheten erstarrt. (Ps 76,13; Ps 102,5; Jes 29,9; Jer 2,26; Jer 6,13; Jer 39,4; Hes 21,12)10 Da sprach ich: »Ach, Herr, HERR, du hast wahrlich dieses Volk und Jerusalem sehr getäuscht, indem du sprachst: Ihr sollt Frieden haben!, aber nun ist [ihnen] das Schwert an die Kehle gesetzt!« — (Jer 6,14; Jer 14,13; Hes 14,9)11 Zu jener Zeit wird zu diesem Volk und zu Jerusalem gesagt werden: Ein heißer Wind kommt von den kahlen Höhen der Wüste zu der Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Säubern; (Jer 30,23; Hes 17,10; Hos 13,15)12 ein Wind, zu heftig dafür, kommt von mir. Nun will auch ich ihnen mein Urteil sprechen! (Ps 76,8; Jer 1,16; Jer 4,28; Hes 5,8; Hes 6,11; Hes 7,8)13 Siehe, gleich Wolken zieht er herauf, und wie ein Sturmwind sind seine Streitwagen; schneller als Adler sind seine Rosse! Wehe uns, denn wir sind verwüstet! (5Mo 28,49; Jes 5,28; Jer 4,31; Jer 10,19; Kla 4,19; Hos 8,1)14 Wasche dein Herz rein von [deiner] Bosheit, o Jerusalem, damit du gerettet wirst! Wie lange sollen deine heillosen Pläne in deinem Herzen bleiben? (Ps 66,18; Jer 13,27; Jer 17,1; Jer 17,9; Jer 25,5; Jer 30,12; Jer 35,15; Hes 18,31; Mk 7,21; Jak 4,8)15 Denn eine Stimme meldet es von Dan her und verkündet Unheil vom Bergland Ephraim aus: (Jos 17,15; Ri 18,29; Ri 20,1; Jer 8,16)16 Lasst es die Völker wissen; siehe, verkündet es über Jerusalem: Belagerer sind aus einem fernen Land gekommen und lassen ihre Stimme erschallen gegen die Städte Judas; (Jes 39,3; Jer 6,18; Jer 6,22; Sach 14,2)17 wie Feldhüter lagern sie sich rings um [Juda] her; denn es hat sich gegen mich empört, spricht der HERR. (Jes 1,28; Jer 6,3; Jer 52,4; Kla 1,18; Dan 9,7)18 Dein Wandel und deine Taten haben dir das eingetragen; deine Bosheit ist schuld daran, dass es [nun] so bitter steht, dass es dir bis ans Herz dringt! (Jes 50,1; Jer 2,17; Jer 6,19; Jer 31,15; Kla 3,15; Hes 27,30)19 Meine Brust! Meine Brust! Mir ist so angst! O ihr Wände meines Herzens! Mein Herz rast in mir; ich kann nicht schweigen! Denn du, meine Seele, hörst den Schall des Horns, das Kriegsgeschrei. (Jes 21,3; Jer 4,5; Jer 20,9; Kla 1,16; Hes 33,7; Am 3,6; Hab 3,16)20 Zerstörung über Zerstörung wird gemeldet; denn das ganze Land ist verheert; plötzlich sind meine Zelte verwüstet, in einem Augenblick meine Zeltbahnen! (Jes 33,20; Jer 4,7; Jer 10,19; Jer 25,11; Hes 7,25)21 Wie lange muss ich noch das Kriegsbanner sehen und den Schall des Schopharhornes hören? (2Chr 35,25; Jer 4,5; Jer 4,14; Jer 4,19; Jer 6,1)22 Wahrlich, mein Volk ist töricht, sie kennen mich nicht; närrische Kinder sind sie und ohne Einsicht; weise sind sie, Böses zu tun, aber Gutes zu tun verstehen sie nicht. (5Mo 32,6; 5Mo 32,28; Spr 1,16; Spr 28,5; Jes 1,3; Jer 9,2; Jer 9,5; Hos 4,1; Hos 4,6; Mi 7,3; Röm 16,19)23 Ich schaute zur Erde — doch siehe, sie war wüst und leer! und zum Himmel — aber sein Licht war verschwunden! (1Mo 1,2; Jes 5,30; Jer 4,28; Offb 6,12)24 Ich schaute die Berge an — doch siehe, sie erbebten und alle Hügel schwankten! (Jes 5,25; Hes 38,20; Nah 1,5)25 Ich schaute — und siehe, da war kein Mensch mehr, und alle Vögel des Himmels waren verschwunden! (Jer 9,10; Hos 4,3; Zef 1,2)26 Ich schaute — und siehe, das fruchtbare Land war zur Wüste geworden, und alle seine Städte waren zerstört vor dem HERRN, vor der Glut seines Zorns. (3Mo 26,31; Ps 76,8; Jer 12,4; Jer 14,2; Jer 25,11; Mi 3,12)27 Denn so spricht der HERR: Das ganze Land soll verwüstet werden; doch ich will ihm nicht ganz ein Ende machen. (Jes 6,13; Jes 17,6; Jer 5,10; Jer 5,18)28 Darum wird die Erde trauern und der Himmel droben sich in Schwarz kleiden, weil ich entschlossen bin, zu tun, was ich gesagt habe; und es reut mich nicht, und ich gehe nicht davon ab. (4Mo 23,19; Jes 50,3; Jer 4,23; Jer 7,16; Jer 15,1)29 Vor dem Geschrei der Reiter und der Bogenschützen flieht die ganze Stadt; sie verstecken sich im Gebüsch und steigen auf die Felsen; die ganze Stadt ist verlassen; kein Mensch wohnt mehr darin. (Jes 2,19; Jer 4,13; Jer 39,4; Lk 23,30; Offb 6,15)30 Und nun, du Verwüstete, was willst du tun? Wenn du dich auch in Scharlach kleidest, wenn du dich auch mit Goldgeschmeide schmückst, wenn du auch deine Augen mit Schminke herausstreichst, so machst du dich doch vergeblich schön; deine Liebhaber verschmähen dich und trachten dir nach dem Leben! (2Kön 9,30; Jes 10,3; Jer 5,31; Hes 23,22; Hes 23,40)31 Denn ich höre ein Geschrei wie von einer, die in Wehen liegt, einen Angstruf wie von einer, die zum ersten Mal Mutter wird: die Stimme der Tochter Zion, die stöhnt und ihre Hände ausbreitet: O wehe mir, denn meine Seele erliegt kraftlos den Mördern! (Jer 4,13; Jer 6,24; Jer 13,21; Jer 22,23; Kla 1,17; Kla 1,20; Kla 2,21)

Jeremia 4

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Wenn du umkehrst, Israel, spricht der HERR[1], zu mir umkehrst[2] und wenn du deine Scheusale von meinem Angesicht entfernst, dann brauchst du nicht mehr umherzuschweifen! (1Sam 7,3; 2Chr 34,33)2 Und wenn du schwörst: So wahr der HERR lebt! – in Wahrheit[3], in Recht[4] und in Gerechtigkeit –, dann werden die Nationen sich in ihm[5] segnen[6] und sich in ihm[7] rühmen. (1Mo 22,18; 5Mo 6,13; 1Sam 20,3; Jer 5,2; Jer 12,16; Mal 1,11)3 Denn so spricht der HERR zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: Pflügt euch Neuland[8] und sät nicht unter die Dornen! (Hos 10,12; Mt 13,7)4 Beschneidet euch für den HERRN und entfernt die Vorhäute eurer Herzen, ihr Männer von Juda und ihr Bewohner von Jerusalem, damit mein Zorn nicht ausbricht wie ein Feuer und unauslöschlich brennt wegen der Bosheit eurer Taten! (5Mo 10,16; 2Chr 34,25; Jer 9,25; Jer 15,14; Jer 21,12; Röm 2,28)5 Verkündigt es in Juda und lasst es in Jerusalem hören und sagt: Stoßt ins Horn auf dem Land! Ruft aus voller Kehle und sagt: Versammelt euch und lasst uns in die befestigten Städte ziehen! (4Mo 10,2; Jer 8,14; Hos 8,1)6 Richtet ein Feldzeichen auf nach Zion hin! Flieht, bleibt nicht stehen! Denn ich bringe Unglück von Norden her und einen großen Zusammenbruch. (Jer 1,14; Jer 10,22; Hes 9,2)7 Ein Löwe steigt herauf aus seinem Dickicht, und ein Zerstörer der Nationen bricht auf. Er zieht von seinem Ort aus, um dein Land zur Wüste zu machen, deine Städte verfallen, sind ohne Bewohner. (3Mo 26,31; Jer 2,15; Jer 5,6; Jer 8,16; Jer 22,6; Jer 49,19; Dan 7,4)8 Darum gürtet euch Sacktuch um, klagt und jammert! Denn die Glut des Zornes des HERRN hat sich nicht von uns abgewandt. (Jes 5,25; Jes 22,12; Jes 32,11; Mi 1,16)9 Und es wird geschehen an jenem Tag, spricht der HERR[9], da wird das Herz[10] des Königs und das Herz[11] der Obersten vergehen. Und die Priester werden sich entsetzen und die Propheten erstarrt sein. (Jes 28,19; Jer 2,26; Jer 25,34)10 Da sprach ich[12]: Ach, Herr, HERR! Fürwahr, bitter getäuscht hast du dieses Volk und Jerusalem, als du sprachst: Ihr werdet Frieden haben! – und ⟨nun⟩ dringt ⟨uns⟩ das Schwert bis an die Seele. (Jer 6,14; Jer 14,13)11 In jener Zeit wird diesem Volk und Jerusalem gesagt werden: Ein heißer Wind von den kahlen Höhen[13] in der Wüste kommt ⟨gerade⟩wegs zur Tochter meines Volkes, nicht zum Worfeln und nicht zum Läutern, ⟨sondern⟩ (Jer 23,19; Jer 30,23; Jer 51,1; Hos 4,19)12 ein Wind, stärker als dieser, wird ⟨von⟩ mir kommen. Nun will auch ich Gerichtsurteile über sie sprechen. (Jer 1,16)13 Siehe, wie Wolken zieht er herauf, und wie der Sturmwind sind seine Wagen, schneller als Adler seine Pferde. Wehe uns! Denn wir sind überwältigt. (5Mo 28,49; Jer 6,23; Jer 46,18; Jer 48,40; Sach 6,1)14 Wasche dein Herz rein von Bosheit, Jerusalem, damit du gerettet wirst! Wie lange sollen deine heillosen Pläne in deinem Innern schlummern[14]? (Jer 13,27; Jer 18,11)15 Denn eine Stimme berichtet von Dan her und verkündet Unheil[15] vom Gebirge Ephraim aus. (Jer 8,16)16 Ruft es den Nationen ins Gedächtnis, siehe, verkündet es Jerusalem[16]: Belagerer kommen aus einem fernen Land und lassen ihre Stimme erschallen gegen die Städte Judas! (Jes 39,3; Jer 6,18; Jer 6,22)17 Wie Wächter auf dem Feld sind sie ringsumher gegen Jerusalem[17]. Denn gegen mich ist es widerspenstig gewesen, spricht der HERR[18]. (5Mo 9,24; Jer 6,3; Jer 52,4; Kla 1,18; Dan 9,7)18 Dein Weg und deine Taten haben dir das gebracht; das ist deine Bosheit[19], dass es bitter ist und bis an dein Herz dringt. (Jes 50,1; Jer 2,17; Jer 14,16; Kla 3,15)19 Meine Eingeweide, meine Eingeweide[20]! Ich muss mich winden. Die Wände meines Herzens! Es tobt in mir mein Herz. Ich kann nicht schweigen. Denn du, meine Seele, hörst den Schall des Horns, Kriegsgeschrei; (2Kön 8,11; Jer 8,18; Jer 20,9; Am 3,6; Hab 3,16)20 Zusammenbruch über Zusammenbruch wird ausgerufen. Denn das ganze Land ist überwältigt. Plötzlich sind meine Zelte überwältigt, meine Zeltdecken in einem Augenblick. (Jer 9,18; Jer 10,20)21 Wie lange muss ich das Feldzeichen sehen, den Schall des Horns hören? –22 Denn mein Volk ist närrisch, mich kennen sie nicht. Törichte Kinder[21] sind sie und unverständig. Weise sind sie, Böses zu tun; aber Gutes zu tun, verstehen sie nicht. – (5Mo 32,6; Ps 36,4; Spr 28,5; Jer 8,7; Jer 9,2; Hos 4,1; Mi 7,3; Röm 3,11; Tit 1,16)23 Ich schaue die Erde, und siehe, sie ist wüst und leer, und zum Himmel, und sein Licht ist nicht da. (1Mo 1,2; Jes 5,30; Offb 6,12)24 Ich schaue die Berge, und siehe, sie beben, und alle Hügel schwanken. (Jes 5,25; Jes 13,13; Jes 24,20; Hes 38,20)25 Ich schaue, und siehe, kein Mensch ist da; und alle Vögel des Himmels sind entflohen. (Jer 9,9; Zef 1,3)26 Ich schaue, und siehe, das Fruchtland[22] ist eine Wüste; und alle seine Städte sind niedergerissen vor dem HERRN, vor der Glut seines Zornes. (3Mo 26,31; Jer 7,34; Jer 25,11; Kla 2,7; Zef 1,18)27 Denn so spricht der HERR: Öde soll das ganze Land werden; doch will ich nicht ein Ende ⟨mit ihm⟩ machen. (3Mo 26,31; Jes 17,6; Jer 5,10; Jer 7,34; Jer 25,11; Kla 2,7; Zef 1,18)28 Darum wird die Erde trauern, und der Himmel oben schwarz werden. Denn ich habe es geredet, ich habe beschlossen, und ich habe es nicht bereut und werde nicht davon ablassen[23]. (4Mo 23,19; Jer 7,16; Hos 4,3)29 Vor dem Geschrei der Reiter und Bogenschützen flieht jede Stadt; sie[24] gehen ins Dickicht und ersteigen die Felsen. Jede Stadt ist verlassen, und kein Mensch wohnt ⟨mehr⟩ darin. (Offb 6,15)30 Und du, Überwältigte, was wirst du tun? Wenn du dich auch in Karmesin kleidest, wenn du mit goldenem Schmuck dich schmückst, wenn du deine Augen mit Schminke vergrößerst[25]; vergeblich machst du dich schön. Die Liebhaber verschmähen dich, sie trachten dir nach dem Leben. (Spr 7,10; Jes 10,3; Jer 5,31; Jer 30,14; Ob 1,7)31 Denn eine Stimme wie die von einer Kreißenden höre ich, das Klagegeschrei[26] wie von einer Erstgebärenden, die Stimme der Tochter Zion. Sie seufzt, sie breitet ihre Hände aus: Wehe mir! Denn meine Seele erliegt den Mördern. (Jes 26,17; Jer 6,24; Jer 10,19; Jer 13,21; Jer 22,23; Jer 30,6; Kla 1,17; Kla 2,21; Hos 13,13; Mi 4,10; 1Thess 5,3)