1Einige Zeit später fuhr Jesus an das Ostufer des Sees von Galiläa, den man auch See von Tiberias[1] nennt.2Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Wunder Gottes an den geheilten Kranken sahen.3Jesus stieg auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.4Es war kurz vor dem jüdischen Passafest.5Als Jesus aufblickte und die Menschenmenge auf sich zukommen sah, fragte er Philippus: „Wo können wir Brot kaufen, dass all diese Leute zu essen bekommen?“6Er sagte das aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er wusste schon, was er tun wollte.7Philippus entgegnete: „Es würde mehr als zweihundert Denare[2] kosten, um jedem auch nur ein kleines Stück Brot zu geben.“8Ein anderer Jünger namens Andreas, es war der Bruder von Simon Petrus, sagte zu Jesus:9„Hier ist ein Junge, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele.“10„Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen!“, sagte Jesus. Es waren allein an Männern ungefähr fünftausend. Dort, wo sie sich niederließen, gab es viel Gras.11Jesus nahm nun die Fladenbrote, dankte Gott und verteilte sie an die Menge. Ebenso machte er es mit den Fischen. Alle durften so viel essen, wie sie wollten.12Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: „Sammelt auf, was übrig geblieben ist, damit nichts umkommt!“13Die Jünger füllten zwölf Handkörbe mit den Brotstücken. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.14Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Gottes Jesus getan hatte, sagten sie: „Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!“15Jesus merkte, dass sie als Nächstes kommen und ihn mit Gewalt zu ihrem König machen wollten. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein.
Angst auf dem Wasser
16Am Abend gingen seine Jünger zum See hinunter.17Sie stiegen ins Boot und fuhren Richtung Kafarnaum los, denn es war schon finster geworden, und Jesus war immer noch nicht zu ihnen gekommen.18Der See wurde durch einen starken Wind aufgewühlt.19Als sie dann eine Strecke von etwa fünf Kilometern[3] gerudert waren, sahen sie auf einmal Jesus, wie er über das Wasser ging und auf ihr Boot zukam. Sie erschraken fürchterlich,20doch er rief ihnen zu: „Ich bin's, habt keine Angst!“21Sie nahmen ihn zu sich ins Boot, und da waren sie auch schon an dem Ufer, das sie erreichen wollten.
Verwirrung an Land
22Am nächsten Tag warteten die Menschen auf der anderen Seite des Sees wieder auf Jesus, denn sie hatten gesehen, dass die Jünger allein losfuhren, ohne dass Jesus zu ihnen in das Boot gestiegen war, das als einziges am Ufer gelegen hatte.23Inzwischen legten mehrere Boote aus Tiberias an der Stelle an, wo die Menge das Brot nach dem Dankgebet des Herrn gegessen hatte.24Als die Leute nun merkten, dass Jesus und seine Jünger nicht mehr da waren, stiegen sie in diese Boote, setzten nach Kafarnaum über und suchten dort nach ihm.25Als sie ihn endlich gefunden hatten, fragten sie ihn: „Rabbi, wann bist du denn hierher gekommen?“26Jesus erwiderte: „Ich muss es euch ganz deutlich sagen. Ihr sucht mich nicht, weil ihr Wunderzeichen gesehen habt. Ihr sucht mich, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.27Ihr solltet euch nicht so viel Mühe um die vergängliche Speise machen, sondern euch um die bemühen, die für das ewige Leben vorhält. Und die wird der Menschensohn euch geben, weil Gott, der Vater ihn dazu beglaubigt hat.“28Da fragten sie ihn: „Wie können wir denn tun, was Gott von uns will?“29Jesus antwortete ihnen: „Gott will von euch, dass ihr dem vertraut, den er gesandt hat.“30Doch da sagten sie zu ihm: „Wenn wir dir glauben sollen, dann musst du uns ein Wunder sehen lassen. Was wirst du tun?31Unsere Vorfahren haben immerhin das Manna in der Wüste gegessen, wie es ja auch in der Schrift heißt: 'Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.'“ (Ps 78,24)32Jesus erwiderte: „Ich versichere euch nachdrücklich, es war nicht Mose, der euch das Brot aus dem Himmel gegeben hat, sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt.33Denn das Brot, das Gott schenkt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.“
Jesus, das Brot des Lebens
34„Herr“, sagten sie da zu ihm, „gib uns immer von diesem Brot!“35Jesus entgegnete: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.36Aber ich habe es euch ja schon gesagt: Trotz allem, was ihr an mir gesehen habt, glaubt ihr nicht.37Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den weise ich niemals zurück;38denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um das zu tun, was ich will, sondern das, was der will, der mich beauftragt hat.39Und er, der mich gesandt hat, will, dass ich keinen von denen verliere, die er mir gegeben hat, sondern sie am letzten Tag vom Tod erwecke.40Denn mein Vater will, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat. Und am letzten Tag werde ich ihn vom Tod erwecken.“41Seine jüdischen Zuhörer waren empört darüber, dass er gesagt hatte: „Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“42„Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs?“, murrten sie. „Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Wie kann er da behaupten, aus dem Himmel gekommen zu sein?“43„Ihr müsst euch darüber nicht beschweren“, sagte Jesus.44„Keiner kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht. Und den werde ich am letzten Tag vom Tod erwecken.45In den Prophetenschriften heißt es ja: 'Sie werden alle von Gott unterwiesen sein.' Wer also auf den Vater hört und von ihm lernt, kommt zu mir. (Jes 54,13)46Das heißt natürlich nicht, dass jemand den Vater gesehen hat. Nur der Eine, der von Gott gekommen ist, hat den Vater gesehen.47Ja, ich versichere euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.48Ich bin das Brot des Lebens.49Eure Vorfahren haben das Manna in der Wüste gegessen und sind dann doch gestorben.50Aber hier ist das wahre Brot, das vom Himmel kommt, damit man davon essen kann und nicht sterben muss.51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben. Und das Brot, das ich ihm gebe, bin ich selbst. Es ist mein Körper, den ich gebe für das Leben der Welt.“52Das löste einen heftigen Streit unter den Juden aus. „Wie kann der uns sein Fleisch zu essen geben?“, schimpften sie.53Aber Jesus fuhr fort: „Ich versichere euch mit allem Nachdruck: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, könnt ihr das ewige Leben nicht in euch haben.54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn am letzten Tag vom Tod erwecken.55Denn mein Fleisch ist wirkliche Speise und mein Blut wirklicher Trank.56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt innerlich mit mir verbunden und ich mit ihm.57Genauso wie ich durch den Lebendigen lebe, den Vater, der mich gesandt hat, so wird auch der, der mich isst, durch mich leben.58So verhält es sich mit dem Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben und nicht wie eure Vorfahren sterben, die ‹das Manna› gegessen hatten.“59Das alles sagte Jesus in einem Lehrgespräch in der Synagoge von Kafarnaum.
Viele Jünger verlassen Jesus
60Darüber ärgerten sich selbst viele seiner Jünger: „Was er da sagt, geht zu weit! Das kann man ja nicht anhören!“61Jesus wusste gleich, dass seine Jünger sich über seine Worte beschwerten, und sagte zu ihnen: „Daran nehmt ihr Anstoß?62Was dann, wenn ihr seht, wie der Menschensohn in den Himmel zurückkehrt?63Der Geist macht lebendig, menschliches Bemühen nützt nichts. Aber die Worte, die ich euch gesagt habe, sind von diesem Geist und von Leben erfüllt.64Allerdings gibt es einige unter euch, die glauben trotzdem nicht.“ Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn seinen Verfolgern ausliefern würde.65Er schloss: „Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann von sich aus zu mir kommen, wenn ihm das nicht der Vater möglich macht.“66Von da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und folgten ihm nicht mehr.67Da fragte Jesus die Zwölf: „Und ihr, wollt ihr mich etwa auch verlassen?“68„Herr, zu wem sollen wir denn gehen?“, antwortete Simon Petrus. „Du hast die Worte für das ewige Leben.69Und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“70Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: „Euch Zwölf habe ich doch selber ausgewählt. Und einer von euch ist ein Teufel.“71Damit meinte er Judas, den Sohn von Simon Iskariot.[4] Denn Judas, einer der Zwölf, war es, der ihn später verriet.
1Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. (Mt 14,13; Mk 6,30; Lk 9,10)2Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.3Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.4Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. (Joh 2,13; Joh 11,55)5Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben?6Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte.7Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme.8Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus:9Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele?10Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer.11Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten.12Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt.13Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.14Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. (5Mo 18,15; Joh 2,11)15Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.
Jesus geht über das Wasser
16Am Abend aber gingen seine Jünger hinab an das Meer, (Mt 14,22; Mk 6,45)17stiegen in ein Boot und fuhren über das Meer nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.18Und das Meer wurde aufgewühlt von einem starken Wind.19Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sahen sie Jesus auf dem Meer gehen und nahe an das Boot kommen; und sie fürchteten sich.20Er aber spricht zu ihnen: Ich bin’s; fürchtet euch nicht!21Da wollten sie ihn ins Boot nehmen; und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fahren wollten.
Das Brot des Lebens
22Am nächsten Tag sah das Volk, das am andern Ufer des Meeres stand, dass kein anderes Boot da war als das eine und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen war, sondern seine Jünger waren allein weggefahren.23Es kamen aber andere Boote von Tiberias nahe zu der Stätte, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr die Danksagung gesprochen hatte.24Als nun das Volk sah, dass Jesus nicht da war und seine Jünger auch nicht, stiegen sie in die Boote und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.25Und als sie ihn fanden am andern Ufer des Meeres, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hergekommen?26Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.27Müht euch nicht um Speise, die vergänglich ist, sondern um Speise, die da bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch der Menschensohn geben; denn auf ihm ist das Siegel Gottes des Vaters. (Joh 5,36)28Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken?29Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.30Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? (Joh 4,48)31Unsre Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: »Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.« (2Mo 16,13)32Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.34Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. (Joh 4,15)35Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. (Joh 4,14; Joh 7,37)36Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht.37Alles, was mir der Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (Mt 11,28)38Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Joh 4,34)39Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich’s auferwecke am Jüngsten Tage. (Joh 10,28; Joh 17,12)40Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. (Joh 5,29; Joh 11,24)41Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist,42und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel gekommen? (Lk 4,22)43Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander.44Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.45Es steht geschrieben in den Propheten: »Sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Wer es vom Vater hört und lernt, der kommt zu mir.46Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. (Joh 3,16)48Ich bin das Brot des Lebens.49Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. (1Kor 10,3)50Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.51Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt. (Mk 14,22)52Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?53Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.54Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. (Mt 26,26)55Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.56Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 15,4; 1Joh 3,24)57Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.58Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den Vätern, die gegessen haben und gestorben sind. Wer dies Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.59Das sagte er in der Synagoge, als er in Kapernaum lehrte.
Spaltung unter den Jüngern und das Bekenntnis des Petrus
60Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?61Da Jesus aber bei sich selbst merkte, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Nehmt ihr daran Anstoß?62Wie, wenn ihr nun sehen werdet den Menschensohn auffahren dahin, wo er zuvor war? (Lk 24,50; Joh 3,13)63Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben. (Joh 3,6; 2Kor 3,6)64Aber es sind etliche unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.65Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.66Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.67Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?68Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens;69und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes. (Mt 16,16)70Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.71Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwölf.
1Danach ging Jesus weg auf die andere Seite des Sees von Galiläa ⟨oder⟩ von Tiberias; (Mt 14,13; Mk 6,30; Mk 8,1; Lk 9,10)2und es folgte ihm eine große Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat. (Joh 2,23)3Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern. (Mt 5,1)4Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden. (Joh 2,13; Joh 5,1)5Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, dass eine große Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, dass diese essen?6Dies sagte er aber, um ihn zu prüfen[1]; denn er selbst wusste, was er tun wollte.7Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie hin, dass jeder ⟨auch nur⟩ ein wenig bekommt.8Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm:9Es ist ein kleiner Junge hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist dies unter so viele?10Jesus sprach: Macht, dass die Leute sich lagern! Es war aber viel Gras an dem Ort. Es lagerten sich nun die Männer, an Zahl etwa fünftausend.11Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten. (Joh 6,23; Joh 21,13)12Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts umkommt!13Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, übrig blieben.14Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll. (Joh 1,21)15Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen und ihn ergreifen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein. (Mt 14,23; Joh 18,36)
Jesus geht auf dem See
16Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See; (Mt 14,22; Mk 6,45)17und sie stiegen in das Boot und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen;18und der See wurde aufgewühlt, da ein starker Wind wehte. (Mk 4,37)19Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien[2] gerudert waren, sehen sie Jesus auf dem See dahergehen und nahe an das Boot herankommen, und sie fürchteten sich.20Er aber spricht zu ihnen: Ich bin es, fürchtet euch nicht! (Joh 18,5)21Sie wollten ihn nun in das Boot nehmen, und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fuhren. (Ps 107,30)
Vom Brot des Lebens
22Am folgenden Tag sah die Volksmenge, die jenseits des Sees stand, dass dort kein anderes Boot war als nur eines[3], und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren.23Es kamen aber andere Boote aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte. (Joh 6,11)24Da nun die Volksmenge sah, dass Jesus nicht dort war noch seine Jünger, stiegen sie in die Boote und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus. (Joh 11,56)25Und als sie ihn jenseits des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi[4], wann bist du hierhergekommen?26Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid.27Wirkt nicht ⟨für⟩ die Speise, die vergeht, sondern ⟨für⟩ die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, die der Sohn des Menschen euch geben wird! Denn diesen hat der Vater, Gott, beglaubigt[5]. (Lk 10,39; Joh 4,14; Joh 6,33)28Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken? (Mt 19,16; Apg 2,37)29Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat. (Röm 2,7; 1Thess 1,3; 1Joh 3,23)30Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? (Joh 2,18)31Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: »Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen.« (2Mo 16,4; 5Mo 8,3; Neh 9,15; Ps 78,24; Offb 2,17)32Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel.33Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt. (Joh 6,27; Joh 10,10)34Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! (Joh 4,15)35Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten. (Mt 5,6; Joh 4,14; Joh 6,48; Offb 7,16)36Aber ich habe euch gesagt, dass ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubt.37Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen; (Joh 10,29; Joh 17,6)38denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht dass ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Joh 3,13; Joh 4,34)39Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag. (Joh 10,28; Joh 11,24; Joh 12,48; Joh 17,12; Joh 18,9)40Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Joh 3,14; Joh 11,24; Joh 12,48)41Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; (Joh 6,61)42und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herabgekommen? (Mt 13,55; Lk 4,22; Joh 1,45; Joh 7,27; Joh 8,14; Joh 9,29)43Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander!44Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag. (Joh 6,65; Joh 11,24; Joh 12,48)45Es steht in den Propheten geschrieben: »Und sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Jeder, der von dem Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir. (Jes 54,13; 1Thess 4,9)46Nicht dass jemand den Vater gesehen hat, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben. (Joh 3,14)48Ich bin das Brot des Lebens.49Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben. (5Mo 8,3; 1Kor 10,3)50Dies ⟨aber⟩ ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon isst und nicht stirbt. (Joh 11,26)51Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit[6]. Das Brot aber[7], das ich geben werde, ist mein Fleisch[8] für das Leben der Welt. (Lk 10,39; Joh 4,14; Joh 6,33)52Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?53Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. (1Joh 5,12)54Wer mein Fleisch isst[9] und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; (Joh 11,24; Joh 12,48)55denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank.56Wer mein Fleisch isst[10] und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 15,4; Joh 17,26; 1Joh 3,24)57Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen[11], ⟨so⟩ auch, wer mich isst[12], der wird auch leben um meinetwillen[13].58Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst[14], wird leben in Ewigkeit[15]. (Joh 4,14; Joh 6,33)59Dies sprach er, als er in der Synagoge[16] zu Kapernaum lehrte.
Ablehnung der Rede Jesu – Bekenntnis des Petrus – Hinweis auf den Verräter
60Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart. Wer kann sie hören?61Da aber Jesus bei sich selbst wusste, dass seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Daran nehmt ihr Anstoß[17]? (Joh 6,41)62Wenn ihr nun den Sohn des Menschen ⟨dahin⟩ auffahren seht, wo er vorher war? (Lk 24,51; Joh 3,13; Joh 20,17)63Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben; (Röm 2,28; 2Kor 3,6)64aber es sind einige unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wusste von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn überliefern würde. (Joh 2,24; Joh 13,11)65Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn von dem Vater gegeben. (Joh 6,44)66Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und gingen nicht mehr mit ihm.67Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen?68Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; (Apg 5,20)69und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist. (Mt 16,16; Mk 1,24; Lk 9,20; Joh 4,42)70Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und von euch ist einer ein Teufel. (Lk 6,13; Joh 13,18; Joh 15,16)71Er sprach aber von Judas, dem ⟨Sohn⟩ des Simon Iskariot[18]; denn dieser sollte ihn überliefern, einer von den Zwölfen. (Mt 26,21; Mk 14,10; Joh 12,4; Joh 13,26; Joh 18,2)
1Einige Zeit danach setzte Jesus über auf die andere Seite des galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias genannt wird.2Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie seine wunderbaren Krankenheilungen miterlebt hatte.3Da stieg Jesus auf einen Berg und setzte sich dort hin, zusammen mit seinen Schülern.4Das jüdische Passafest stand vor der Tür.5Als er aufblickte und sah, dass eine riesige Volksmenge sich um ihn herum versammelt hatte, sagte er zu Philippus: »Wo können wir Brot einkaufen, damit alle diese Menschen zu essen bekommen?«6Das sagte Jesus, weil er Philippus auf die Probe stellen wollte. Er hatte jedoch schon längst entschieden, was er tun wollte.7Philippus antwortete: »Wenn wir Brote für zweihundert Denare kaufen, dann reicht das noch nicht einmal dafür, dass jeder auch nur ein kleines Stück abbekommt!«8Einer seiner Schüler, es war Andreas, der Bruder von Simon Petrus, sagte daraufhin zu Jesus:9»Hier ist noch ein kleines Kind, das fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele Leute?«10Jesus sagte: »Sorgt dafür, dass die Menschen sich hier niederlassen!« An dieser Stelle wuchs viel Gras. Darauf ließen sich die Menschen nieder, die Männer allein waren schon etwa fünftausend an der Zahl.11Da nahm Jesus die Brote und sprach das Dankgebet. Dann verteilte er sie an alle, die dort saßen, und genauso die Fische. Jeder nahm, so viel er wollte.12Als alle satt geworden waren, sagte Jesus zu seinen Schülern: »Sammelt alle übrig gebliebenen Reste auf, damit nichts verschwendet wird!«13Sie sammelten alles auf und füllten damit zwölf Handkörbe. Das war das, was an Brocken von den fünf Broten übrig geblieben war, nachdem alle satt geworden waren.14Da merkten die Leute, dass vor ihren Augen ein außergewöhnliches Wunder geschehen war, das die Größe von Jesus zeigte. Sie sagten: »Dieser Mann ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen sollte!«15Jesus erkannte, dass sie ihn ergreifen und zum König krönen wollten. Deshalb stieg er wieder auf den Berg hinauf, und zwar ganz allein.
Jesus auf dem See
16Als es Abend geworden war, gingen die Schüler von Jesus hinunter ans Seeufer.17Sie stiegen in ihr Boot, um ans andere Ufer nach Kapernaum überzusetzen. Es war schon dunkel geworden und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.18Da wurde der See von einem starken Wind aufgewühlt.19Als sie schon etwa fünf Kilometer gerudert waren, sahen sie Jesus auf der Seeoberfläche laufen. Er war schon in die Nähe des Bootes gekommen. Da erfasste sie große Furcht.20Doch Jesus sagte zu ihnen: »Ich bin es selbst, habt keine Angst!«21Als sie ihn dann in ihr Boot aufnehmen wollten, stieß es schon auf Land. Sie waren an ihrem Ziel angekommen.
Das Brot des Lebens
22Am nächsten Morgen bemerkte die Menschenmenge, die sich noch auf der anderen Seite des Sees befand, dass dort kein anderes Boot gewesen war außer dem einen. Sie wussten auch, dass Jesus nicht zusammen mit seinen Schülern dort eingestiegen war, sondern dass nur seine Schüler darin fortgefahren waren.23Da kamen einige Boote aus der Gegend von Tiberias. Sie legten nahe an dem Ort an, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem Jesus, der Herr, das Dankgebet gesprochen hatte.24Als die Leute erkannten, dass auch Jesus, genau wie seine Schüler, nicht mehr dort war, stiegen sie in diese Boote und fuhren hinüber nach Kapernaum auf der Suche nach Jesus.25Als sie ihn dort, am anderen Ufer des Sees, fanden, sagten sie zu ihm: »Meister, wann bist du hierhin gekommen?«26Das ist die Antwort, die Jesus ihnen gab: »Ich versichere euch: Der wahre Grund dafür, dass ihr mich sucht, sind nicht die Wunderzeichen, die ihr miterlebt habt, sondern dass ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.27Doch bemüht euch nicht um vergängliche Nahrung! Sondern bemüht euch um die Nahrung, die bis in das unvergängliche Leben hinein Bestand hat! Diese Nahrung ist es, die euch der ewige Menschensohn geben wird. Das ist der, auf den Gott der Vater sein Siegel der Bestätigung gesetzt hat.«28Sie fragten ihn: »Was müssen wir denn tun, um diese Werke zu tun, die Gott entsprechen?«29Jesus antwortete ihnen: »Das eine Werk, das Gottes Willen ganz und gar entspricht, ist: dem zu vertrauen, den er, Gott, in die Welt gesandt hat.«30Da fragten sie weiter: »Was für ein Wunderzeichen tust du denn, sodass wir dir glauben können? Was ist dein Werk?31Unsere Vorfahren aßen damals das Manna, als sie in der Wüste waren. Das steht ja auch in Gottes Buch: ›Er gab ihnen Himmelsbrot zu essen.‹«32Jesus sagte ihnen: »Ich versichere euch feierlich: Es war nicht Mose, der euch damals das Brot aus dem Himmel gab. Sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt.33Denn das Brot Gottes ist nichts und niemand anderes als der, der vom Himmel herabsteigt und der Welt das Leben gibt.«34Da sagten sie zu ihm: »Herr, dann gib uns immer dieses Brot!«35Jesus antwortete ihnen: »Ich selbst bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird niemals vom Hunger gequält, und wer mir sein Vertrauen schenkt, wird niemals von Durst geplagt werden.36Doch es ist, wie ich es schon gesagt habe: Ihr habt mich gesehen, und doch vertraut ihr mir nicht.37Alle Menschen, die mir mein Vater anvertraut hat, werden auch zu mir kommen. Und wer auch immer zu mir kommt – ich werde ihn nie und nimmer hinauswerfen.38Denn dazu bin ich aus der himmlischen Welt in diese irdische Welt herabgekommen, nicht, um meinen eigenen Willen durchzusetzen, sondern um den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.39Und was ist sein Wille? Er will, dass ich keinen von den Menschen, die er mir anvertraut hat, verliere, sondern dass ich sie wieder zum Leben erwecke am Ende der Zeit.40Und auch das will mein Vater: Jeder, der den Sohn sieht und ihm sein Vertrauen schenkt, soll ewiges Leben haben. Ja, ich werde ihn am Ende der Zeiten zum Leben erwecken.«41Da regten sich einige Judäer über Jesus auf, weil er gesagt hat: »Ich selbst bin das Brot, das vom Himmel herabkommt.«42Sie sagten: »Das ist doch Jesus, der Sohn von Josef! Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Was soll da seine Aussage, dass er aus dem Himmel herabgestiegen ist?«43Jesus antwortete ihnen: »Es bringt nichts, dass ihr euch darüber aufregt!44Denn niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich in die Welt gesandt hat, ihn nicht zu mir hinzieht. Solch einen Menschen werde ich am Ende der Zeit zum Leben erwecken.45Schon in den Büchern der Propheten steht geschrieben: ›Sie werden alle von Gott selbst unterwiesen werden!‹ Das erfüllt sich hier und jetzt: Wer die Worte des Vaters gehört hat und seine Lehre angenommen hat, der kommt dann auch zu mir.46Aber niemand hat Gott den Vater selbst zu Gesicht bekommen außer dem Einen, der seine ganze Existenz von Gott empfangen hat. Der allein ist es, der den Vater gesehen hat.47Ich sage euch mit allem Nachdruck: Wer vertraut, der hat schon das ewige Leben!
Das Brot vom Himmel
48Ich selbst bin das Brot des Lebens.49Eure Vorfahren haben das Manna in der Wüste gegessen und sind dann doch am Ende ihres Lebens gestorben.50Doch hier vor euch steht er, das Brot, das aus dem Himmel herabkommt. Es stimmt: Wer sich von diesem Brot ernährt, der soll nicht sterben.51Ich selbst bin das lebendige Brot, das aus der himmlischen Welt herabkommt. Wenn jemand von diesem Brot essen wird, dann wird er bis in Ewigkeit leben. Und das Brot, das ich ihm geben werde, ist mein eigenes Fleisch. Das ist die Nahrung, aus der die ganze Welt ihr Leben bezieht.«52Als Jesus das sagte, gerieten die Juden miteinander in einen Streit über die Frage: »Wie kann dieser Mensch uns sein Fleisch zu essen geben?«53Da antwortete Jesus ihnen: »Ich sage euch mit allem Nachdruck: Wenn ihr nicht das Fleisch des ewigen Menschensohns als eure Speise annehmt und sein Blut nicht trinkt, dann tragt ihr das wahre Leben nicht in euch!54Aber wer sich von meinem Fleisch ernährt und mein Blut trinkt, der hat das ewige, unzerstörbare Leben in sich, und ich werde ihn am Ende der Zeit zum Leben erwecken.55Denn mein Fleisch – ich selbst – ist die wirkliche Nahrung und mein Blut ist der wahre Trank.56Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt fest in meiner Gegenwart, und genauso bleibe ich untrennbar in ihm.57Genauso wie mich mein Vater ausgesandt hat, so lebe ich auch durch den Vater. Jeder Mensch, der sich durch mich ernährt, wird auch durch mich leben.58Das ist das Brot, das aus dem Himmel heruntergekommen ist. Es ist nicht so wie das Brot, das unsere Vorfahren gegessen haben, denn sie sind trotzdem schlussendlich gestorben. Aber wer sich von diesem Brot ernährt, wird in alle Ewigkeiten hinein leben.«59All dies sagte Jesus, als er die Menschen im Versammlungshaus in Kapernaum unterrichtete.
Harte Kost
60Viele von seinen Schülern, die das hörten, sagten: »Diese Aussagen sind eine Zumutung. Wer will sich so etwas anhören?«61Jesus wusste in seinem Innern, dass seine Schüler an diesen Aussagen Anstoß nahmen. Da sagte er zu ihnen: »Reicht das schon aus, um euch aus der Bahn zu werfen?62Wie wird es erst sein, wenn ihr mit euren eigenen Augen sehen werdet, wie der ewige Menschensohn wieder hinaufsteigt an den Ort, wo er vorher gewesen ist?63Der Geist Gottes ist es, der das wahre Leben schenkt. Menschen können das nicht aus eigener menschlicher Anstrengung. Meine Worte sind genau das: Geist Gottes und wahres Leben.64Aber hier sind einige unter euch, die kein echtes Vertrauen haben.« Denn Jesus wusste schon von Anfang an, wer die Menschen waren, die nicht an ihn glaubten. Genauso wusste er, wer es war, der ihn ausliefern würde.65Deshalb sagte er: »Ich habe euch schon gesagt, dass niemand zu mir kommen kann, außer wenn der Vater ihm diese Möglichkeit schenkt.«66Von diesem Zeitpunkt an verließen viele seiner Schüler ihn und hörten auf, mit ihm durch das Land zu ziehen.
Du bist es wirklich!
67Da sagte Jesus zu den zwölf Männern aus seinem engsten Schülerkreis: »Wollt ihr nicht auch noch von mir fortgehen?«68Doch Simon Petrus gab ihm die Antwort: »Herr, wo sollten wir uns denn hinwenden? Deine Worte tragen das unzerstörbare, ewige Leben in sich.69Und wir haben dir unser Vertrauen geschenkt und sind zu der Erkenntnis gekommen, dass du wirklich der Heilige bist, der, der ganz auf Gottes Seite steht!«70Da antwortete Jesus: »Habe ich euch zwölf nicht selbst ausgewählt und zu meinen Nachfolgern gemacht?! Und doch ist einer von euch ein teuflischer Zerstörer.«71Er meinte damit Judas, den Sohn von Simon, mit dem Beinamen Iskariot. Denn der war es, der ihn ausliefern würde. Und er gehörte zu den zwölf engsten Schülern von Jesus!