1Für das Tal der Offenbarung erhielt ich folgende Botschaft: Was geht hier vor? Warum seid ihr alle auf die Dächer gestiegen? (Jer 21,13; Joe 4,12)2Du lärmende, belebte und fröhliche Stadt! Deine Toten sind keine Kriegsopfer, die durch das Schwert getötet worden sind. (Jes 23,7; Jer 14,18; Kla 2,20)3Alle deine Anführer sind gemeinsam geflohen. Sie ergaben sich widerstandslos. Auch diejenigen, die schon weit geflohen waren, werden gefunden und gefangen genommen. (Jes 21,15)4Deshalb bitte ich euch: Lasst mich allein, ich muss weinen, weil mein Volk vernichtet wird. Bemüht euch nicht, mich wegen des Zusammenbruchs meines Volkes zu trösten. (Jer 8,23)5Einen Schreckenstag des Tumultes, des Zertrampelns und der Ratlosigkeit lässt der Herr, der HERR, der Allmächtige, über das Tal der Visionen hereinbrechen! Mauern werden eingerissen und von den umliegenden Bergen hallt das Echo der Hilferufe. (Jes 37,3; Kla 2,2)6Die Elamiter haben sich Köcher voller Pfeile umgehängt und nähern sich mit Reitern und bemannten Wagen. Die Männer von Kir greifen zu ihren Schilden. (Jes 21,2)7Deine schönen Täler sind voller Streitwagen und die Reiter haben vor dem Tor Stellung bezogen.8Doch jetzt wird dir, Juda, klar, welche Stunde dir geschlagen hat. Jetzt schaust du dich nach dem Waffenlager im Waldhaus um. (1Kön 7,2; 1Kön 10,17)9Dir fallen auch die vielen Schäden in den Mauern der Stadt Davids auf. Du sorgst für ausreichende Wasservorräte im unteren Teich.10Du zählst die Häuser an der Stadtmauer, die abgerissen werden können, um die Mauer zu verstärken.11Du legst auch einen Wasserspeicher zwischen zwei Mauern an, der mit Wasser vom alten Teich versorgt wird. Doch dabei achtet ihr nicht auf den, der es wirkt und schaut nicht auf den, dessen Beschluss alles schon vor langer Zeit in die Wege geleitet hat. (2Kön 20,20; 2Kön 25,4)12Zwar ruft der HERR, der Allmächtige, euch dann auf zu weinen und zu klagen. Er ruft euch auf, euch kahl zu scheren und euch in Säcke zu kleiden. (Jes 32,11; Joe 1,13; Mi 1,16)13Doch stattdessen herrschen Ausgelassenheit und Vergnügen; ihr schlachtet Schafe und Rinder, esst Fleisch und trinkt Wein. »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir.[1]« (Jes 5,11; Jes 56,12; 1Kor 15,1)14Der HERR der Heerscharen hat mir offenbart: »Diese Sünde wird euch bis zu eurem Todestag nicht vergeben werden.« So lautet das Urteil des HERRN, des Allmächtigen. (Jes 65,7)
Eine Botschaft für Schebna
15Der Herr, der HERR, der Allmächtige, sagte zu mir: »Geh zu Schebna, dem Palastverwalter und sag ihm:16›Was machst du hier und für wen tust du das hier, dass du dir hier ein Grab herrichten lässt? Du haust dir hier oben ein Grab aus, du meißelst eine letzte Ruhestätte in den Felsen. (2Chr 16,14; Mt 27,60)17Bedenke: Der HERR wird dich mit der Wurfkraft eines Athleten weit wegschleudern! Er wird dich hart anpacken.18Er wird dich zu einem Ball zusammenknüllen und in weite Ferne fortschleudern. Dort wirst du sterben und dort werden auch deine Staatskarossen zurückbleiben. Du bist eine Schande für das Haus deines Herrn. (Hi 18,18)19Ich enthebe dich deines Amtes‹, spricht der HERR. ›Ich werde dich von deiner hohen Position stürzen. (Hes 17,24)20Danach werde ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, berufen. (Jes 36,3)21Ich werde ihm dein Amtgewand umhängen und er wird deine Schärpe tragen und ich gebe deine Vollmachten in seine Hand. Er soll dann dem Volk von Jerusalem und Juda ein Vater sein. (1Mo 45,8)22Ich vertraue ihm den Schlüssel zum Haus Davids an. Türen, die er öffnet, kann niemand schließen; Türen, die er schließt, kann niemand öffnen.23Ich werde ihn als Pfahl an sicherer Stelle fest verankern. Er wird dem Haus seines Vaters zu einem mächtigen und ehrenvollen Thronfolger werden. (Hi 36,7; Sach 10,4)24Die ganze Last seines Vaterhauses hängt dann an ihm: Kinder und Enkel, alle kleinen Gefäße, Becken und Krüge.‹«25Der HERR, der Allmächtige, spricht: »Wenn diese Zeit kommt, wird der Pfahl, der am sicheren Ort eingeschlagen war, nachgeben und abbrechen. Die Last, die er trug, wird zu Boden fallen und zerbrechen. Ich, der HERR, habe gesprochen!« (Est 9,24; Jes 46,11)
1Die Last über das Tal der Offenbarung: Was ist denn mit dir, dass alle deine Leute auf die Dächer steigen, (Jer 14,14; Jer 19,13; Jer 23,25; Jer 32,29; Hes 7,26; Zef 1,5)2du vom Getümmel erfüllte, lärmende Stadt, du jauchzende Stadt? Deine Erschlagenen sind weder vom Schwert durchbohrt noch im Kampf gefallen! (3Mo 26,25; Jes 22,12; Jes 23,7; Jes 32,12; Kla 4,9)3Alle deine Anführer sind miteinander geflohen, wurden gefesselt, ohne einen Bogenschuss abzugeben; dein ganzes Aufgebot ist miteinander in Gefangenschaft geraten; schon von ferne sind sie geflohen! (2Kön 25,4; Jer 39,4; Hes 12,12)4Deshalb sage ich: Schaut weg von mir, denn ich muss bitterlich weinen; gebt euch keine Mühe, mich zu trösten über den Untergang der Tochter meines Volkes! (Jer 9,1; Jer 13,17; Jer 31,15; Kla 3,48; Mt 2,18; Mt 26,75)5Denn es [kommt] ein Tag der Bestürzung, der Zertretung und Verwirrung von dem Herrscher, dem HERRN der Heerscharen, im Tal der Offenbarung; man reißt die Mauer ein, und Geschrei hallt gegen den Berg. (Jes 22,1; Jes 37,3; Jer 39,2; Kla 2,2; Kla 2,8; Joe 2,2; Mi 3,6; Zef 1,14)6Die Elamiter tragen den Köcher, neben bemannten Streitwagen kommen Reiter daher, Kir entblößt den Schild. (2Kön 16,9; Jer 49,35)7Und es wird geschehen: Deine schönen Täler werden voller Streitwagen sein, und die Reiter nehmen Stellung ein gegen das Tor. (Jer 32,2; Jer 39,1; Hes 4,2; Hes 6,3)8Und er nimmt den Schutz Judas weg. Aber du schaust an jenem Tag auf die Waffen des Zeughauses. (1Kön 10,17)9Und ihr seht nach den Rissen [in der Mauer] der Stadt Davids — denn es sind viele —, und die Wasser des unteren Teiches sammelt ihr. (2Kön 20,20; 2Chr 32,4; 2Chr 32,30)10Ihr zählt auch die Häuser Jerusalems und brecht Häuser ab, um die Mauer zu befestigen. (Jer 33,4)11Und ihr legt ein Sammelbecken an zwischen den beiden Mauern für die Wasser des alten Teiches — aber ihr schaut nicht auf den, der dies getan hat, und seht nicht nach dem, der es seit Langem bereitet hat! (2Kön 20,20; Jes 7,3; Jes 36,2; Jes 37,26; Kla 3,37)12Und an jenem Tag ermahnt der Herrscher, der HERR der Heerscharen, zum Weinen und Wehklagen, zum Kahlscheren des Hauptes und zum Umgürten des Sacktuches — (Jes 37,1; Joe 1,13; Mi 1,16)13doch siehe, da ist Jubel und Vergnügen, Ochsenschlachten und Schafeschächten, Fleischessen und Weintrinken: »Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!« (Jes 5,11; Jes 22,2; Jes 56,12; Lk 21,34; 1Kor 15,32)14Doch der HERR der Heerscharen hat sich meinem Ohr geoffenbart: Wahrlich, diese Missetat soll euch nicht vergeben werden, bis ihr sterbt!, spricht der Herrscher, der HERR der Heerscharen. (4Mo 32,23; Ps 33,9; Jes 5,9; Jes 5,13; Jes 22,1; Jes 22,5; Mi 3,8; Mk 3,29; Hebr 10,26)
Gerichtswort über Schebna – Erhöhung des Eljakim
15So hat der Herrscher, der HERR der Heerscharen, gesprochen: Geh hinein zu diesem Verwalter, zu Schebna, der über den Palast gesetzt ist [und sprich]: (1Kön 18,3; 2Chr 26,21; Jes 36,3; Jes 37,2)16Was hast du hier, und wen hast du hier, dass du dir hier ein Grab aushaust? Du, der sich hoch oben sein Grab aushaut, sich eine Wohnung in den Felsen hineinmeißelt? (Hi 3,13; Pred 6,3)17Siehe, der HERR wird dich weit wegschleudern, Mann! Und er wird dich fest packen, (Jer 10,18)18dich fest zusammenwickeln wie einen Knäuel und dich wie einen Ball in ein weites und breites Land schleudern! Dort wirst du sterben, und dorthin kommen deine prächtigen Wagen, du Schande für das Haus deines Herrn! (Am 7,17)19Ich will dich aus deinem Amt stoßen, und man wird dich von deiner Stellung herabstürzen. (Ps 75,6; Hes 17,24; Lk 1,52)20Und es wird geschehen an jenem Tag, da werde ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, berufen, (2Kön 18,18; 2Kön 18,37; Jes 36,3; Jes 36,11; Jes 37,2)21und ich werde ihn mit deinem Gewand bekleiden und mit deinem Gürtel fest umgürten und deine Vollmacht in seine Hand legen. Er wird den Bürgern von Jerusalem und dem Haus Juda ein Vater sein. (1Mo 45,8; Est 8,2; Est 8,15)22Ich will ihm auch den Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, sodass, wenn er öffnet, niemand zuschließen kann, und wenn er zuschließt, niemand öffnen kann. (Hi 12,14; Jes 9,5; Mt 16,18; Offb 1,18; Offb 3,7)23Und ich will ihn als Pflock einschlagen an einem festen Ort, und er soll ein Ehrenthron für das Haus seines Vaters werden, (1Mo 45,9; 1Mo 47,11; Hi 36,7; Lk 22,29)24sodass die ganze Herrlichkeit seines Vaterhauses sich an ihn hängen wird, die Sprösslinge und die Abkömmlinge, alle kleinen Gefäße, von den Tonschalen bis zu allen Krügen. (Dan 6,1)25An jenem Tag, spricht der HERR der Heerscharen, wird der Pflock, der an dem festen Ort eingeschlagen war, weichen; ja, er wird abgehauen werden und fallen, und die Last, die daran hängt, wird zugrunde gehen; denn der HERR hat [es] geredet. (4Mo 23,19; Ps 146,3; Jes 1,2; Jes 16,13)
Jesaja 22
Menge Bibel
1Ausspruch über das Schautal[1]: Was ist dir denn, daß du insgesamt hinaufgestiegen bist auf die Dächer,2du lärmerfüllte, tosende Stadt, du frohlockende Festung? Deine Erschlagenen sind ja nicht vom Schwert erschlagen und nicht im Kriege gefallen;3nein, alle deine Heerführer sind ausnahmslos flüchtig geworden, haben sich ohne Bogen(-schuß) gefangennehmen lassen; ja dein ganzes Aufgebot ist insgesamt in Gefangenschaft geraten, wenn sie auch schon fernhin entflohen waren.4Darum sage ich: »Blickt weg von mir, laßt mich bitterlich weinen! Redet nicht auf mich ein, um mich zu trösten über die Vernichtung der Tochter[2] meines Volks!«5Denn ein Tag der Bestürzung und Zertretung und Verwirrung kommt von Gott, dem HERRN der Heerscharen, im Schautal, ein Tag, welcher Mauern zertrümmert und Wehgeschrei nach dem Berge hin erschallen läßt;6hat doch Elam den Köcher sich umgehängt als Zug von berittenen Mannen, und Kir (2.Kön 16,9) hat den Schild enthüllt.7So haben sich denn deine herrlichsten Talgründe mit Kriegswagen gefüllt und die Reiter ihre Aufstellung gegen das Stadttor genommen.8Da zog er die Binde von den Augen Judas weg, aber das blickte in jener Zeit nach dem Waffenvorrat im Waldhause,9und ihr saht nach den schadhaften Stellen in (der Mauer) der Davidsstadt, denn sie waren zahlreich, und ihr sammeltet die Wasser des unteren Teichs;10auch zähltet ihr die Häuser von Jerusalem und risset Gebäude nieder, um die Mauer stärker zu machen,11und legtet ein Sammelbecken an zwischen den beiden Mauern für die Wasser des alten Teichs; aber ihr saht euch nicht nach dem um, der es so gefügt hatte, und um den, der es seit langer Zeit so bestimmt hatte, kümmertet ihr euch nicht.12Wohl forderte euch Gott, der HERR der Heerscharen, damals zum Weinen und zur Wehklage, zum Kahlscheren und zum Anlegen von Sackleinen[3] auf;13aber siehe da: es herrschte Lustbarkeit und Jubel, Rinderschächten und Schafeschlachten, Fleischessen und Weintrinken: »Laßt uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!«14Darum hat der HERR der Heerscharen sich immer wieder in meinen Ohren (mit der Drohung) vernehmen lassen: »Wahrlich, diese Verschuldung soll euch nicht vergeben werden, bis ihr sterbt!« – Gott, der HERR der Heerscharen, hat es ausgesprochen.15So hat Gott, der HERR der Heerscharen, gesprochen: »Gehe hin, tritt ein bei diesem Verwalter da, bei Sebna, dem Palastvorsteher, und sage zu ihm:16›Was hast du hier und wen hast du hier, daß du dir hier ein Grab hast aushauen lassen? Du, der sich hier oben sein Grab hat aushauen, eine Ruhestätte sich in den Felsen hat meißeln lassen?!17Wisse wohl: der HERR wird dich mit Wucht weit wegschleudern, du Held, und dich mit aller Kraft packen;18er wird dich fest zusammenwickeln zu einem Knäuel und dich wie einen Ball in ein weit und breit offenes Land werfen: dort wirst du sterben, und dorthin sollen deine Prachtwagen kommen, du Schande für das Haus deines Gebieters!19Ja so will ich dich aus deinem Amt stoßen, und aus deiner Stellung wird man dich herunterreißen!‹«20»An jenem Tage aber wird es geschehen, daß ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkias, berufe.21Ihn will ich mit deinem Rock[4] bekleiden und mit deinem Gurt[5] ihn umgürten und deine Amtsgewalt in seine Hand legen, damit er den Bewohnern Jerusalems und dem (ganzen) Hause Juda ein Vater werde.22Ich will ihm den Schlüssel zum Hause Davids auf die Schulter legen, so daß, wenn er aufschließt, niemand zuschließen kann und, wenn er zuschließt, niemand öffnen darf.23Als einen Pflock will ich ihn an einer festen Stelle einschlagen, und er soll ein Ehrenstuhl für das Haus seines Vaters[6] werden.«24Aber wenn sich dann an ihn die ganze vielköpfige Menge seines Vaterhauses hängt: die Sprößlinge und Schößlinge, alle die kleinen Gefäße vom Beckengeschirr an bis zu sämtlichem Kruggeschirr:25»An jenem Tage« – so lautet der Ausspruch des HERRN der Heerscharen – »wird der Pflock, der an fester Stelle eingeschlagen war, nachgeben, wird abgehackt werden[7] und herunterfallen, und die Last, die an ihm hing, wird zerschellen[8]; denn der HERR hat es ausgesprochen.«