Jesaja 21

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Für das Land der Babylonier[1] erhielt ich folgende Botschaft: Wie ein Sturm aus dem Süden heranfegt, so kommt das Unheil aus der Wüste von einem furchtbaren Land. (Jes 13,20; Sach 9,14)2 Ich habe eine schreckliche Vision: Plünderer rauben, Zerstörer vernichten! Kommt, ihr Elamiter, zieht gegen Babel herauf, ihr Meder, übernehmt die Belagerung! Ich beende alles Klagen über diese Stadt. (Jes 33,1; Jer 49,34)3 Meine Eingeweide krampfen sich schmerzhaft zusammen. Wehen erfassen mich, wie eine Frau bei der Geburt. Mir ist so schwindelig, dass ich nichts mehr hören kann. Ich bin blind vor Entsetzen. (Ps 48,7; 1Thess 5,3)4 Das Herz schlägt mir bis zum Hals, Grauen erfasst mich. Die Abenddämmerung, die ich so liebte, wurde mir zum Schrecken. (5Mo 28,67)5 Tische werden gedeckt, Sitzgelegenheiten gerichtet, man isst und trinkt. Steht lieber schnell auf, ihr Obersten! Ölt eure Schilde! (Jer 51,39)6 Denn der Herr sagte zu mir: »Stell einen Späher auf, der ausrufen soll, was er sieht.7 Er soll ganz genau aufpassen, wenn er von Pferden gezogene Wagen und einen Zug mit Eseln und Kamelen sieht.« (Jes 21,9)8 Da rief der Wächter[2] mit brummiger Stimme: »Tag für Tag stehe ich auf dem Wachtturm, mein Herr. Nacht für Nacht verbringe ich auf meinem Posten – (Hab 2,1)9 aber nun, sieh doch! Da kommt ein Zug berittener Männer!« Und er rief weiter: »Babel ist gefallen, es ist gefallen! Die Götzen Babels liegen zerbrochen am Boden!« (Jes 46,1; Jer 50,2; Offb 14,8)10 O mein gedroschenes Volk, meine getretene Tenne, ich habe dir alles mitgeteilt, was der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels, zu mir sagte. (Jer 51,33)11 Für Edom erhielt ich folgende Botschaft: Aus Seïr ruft man mir zu: »Wächter, wie lange dauert die Nacht noch? Wächter, wie lange dauert die Nacht noch?« (1Mo 32,4)12 Der Wächter antwortet: »Der Morgen kommt, aber auch die Nacht. Wenn ihr mehr wissen wollt, kommt ein andermal wieder und fragt.«13 Für Arabien erhielt ich folgende Botschaft: Ihr Karawanen aus Dedan müsst die Nacht in der Wildnis Arabiens verbringen. (Jer 49,28)14 Ihr Einwohner von Tema, bringt den Durstigen Wasser, versorgt die Flüchtlinge mit Essen. (1Mo 25,15)15 Sie fliehen vor bewaffneten Angreifern, gezückten Schwertern, gespannten Bogen und vor dem Schrecken des Krieges.16 »Doch innerhalb eines Jahres, entsprechend der Jahresarbeitszeit eines Tagelöhners, wird es mit der Herrlichkeit Kedars vorbei sein«, so spricht der HERR zu mir. (Ps 120,5; Jes 16,14)17 »Nur sehr wenige der mutigsten Bogenschützen werden überleben. So hat es der HERR, der Gott Israels, vorausgesagt!«

Jesaja 21

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Die Last über die Wüste des Meeres[1]: Wie Stürme im Negev daherbrausen, so kommt es daher aus der Wüste, aus dem schrecklichen Land! (Jes 17,12; Jer 51,1; Jer 51,12; Jer 51,42)2 Ein hartes Gesicht wurde mir gezeigt: Der Räuber raubt, der Zerstörer zerstört. Zieht heran, ihr Elamiter! Belagert sie, ihr Meder! Denn alles von ihr verursachte Seufzen will ich stillen. (Jes 11,11; Jes 13,17; Jes 14,4; Jes 22,6; Jes 33,1; Jer 49,34; Dan 8,2; Hab 3,2)3 Darum sind meine Lenden voll Schmerz; Wehen haben mich ergriffen, gleich den Wehen einer Gebärenden; ich krümme mich vor dem, was ich hören muss, bin erschrocken von dem, was ich sehen muss. (Jes 13,8; Jes 16,11; Jer 20,8; Jer 50,43)4 Mein Herz schlägt wild; Schauder hat mich überfallen; die Dämmerung, die mir lieb ist, hat er mir in Schrecken verwandelt. (Dan 5,1)5 Man deckt den Tisch, man breitet die Polster aus, man isst und trinkt — »Auf, ihr Fürsten, salbt den Schild!«[2] (2Sam 1,21; Jer 51,39; Dan 5,1)6 Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: Geh, stelle den Späher auf; er soll berichten, was er sieht, (2Sam 18,24; 2Kön 9,17; Hab 2,1)7 und sieht er Reiter, Pferdegespanne, Reiter auf Eseln und Reiter auf Kamelen, so beobachte er scharf, mit größter Aufmerksamkeit! (Jes 21,9)8 Und er schrie [wie] ein Löwe: »Herr, ich stehe unablässig auf der Warte bei Tag und auf meinem Posten alle Nächte! (Ps 10,9; Ps 17,12; Ps 127,1; Jes 21,11)9 Und sieh, da kommt ein Zug Männer, ein Pferdegespann.« Und er begann und sprach: »Gefallen, gefallen ist Babel, und alle Bilder ihrer Götter hat er zu Boden geschmettert!« (Jes 46,1; Jer 50,2; Jer 51,8; Jer 51,44; Jer 51,47)10 O mein zerdroschenes [Volk], du Sohn meiner Tenne[3]! Was ich von dem HERRN der Heerscharen, dem Gott Israels, gehört habe, das verkündige ich euch! (Jes 28,22; Jes 28,28; Jer 23,28; Jer 51,33; Hes 3,17; Am 3,7)11 Die Last über Duma: Aus Seir ruft man mir zu: Wächter, ist die Nacht bald vorbei? Wächter, ist die Nacht bald vorbei? (1Mo 32,3; Jos 15,52; Hes 33,7; Hes 35,2; Hab 2,1)12 Der Wächter spricht: Der Morgen ist angebrochen, und doch ist es noch Nacht! Wenn ihr fragen wollt, so fragt; kommt bald wieder! (Ps 130,6; Jes 34,9; Hes 33,11; Hes 35,14; Ob 1,10; Röm 13,12)13 Die Last über Arabien: In der Wildnis von Arabien müsst ihr übernachten, ihr Karawanen der Dedaniter! (1Mo 25,3; Jer 25,24; Jer 49,8)14 Bringt dem Durstigen Wasser entgegen, ihr Bewohner des Landes Tema! Geht dem Flüchtling entgegen mit Brot für ihn! (1Chr 1,30; Hi 6,19; Mt 25,34; Lk 10,36)15 Denn vor den Schwertern sind sie geflohen, vor dem gezückten Schwert, vor dem gespannten Bogen und vor der Gewalt des Krieges. (Jes 10,2; Jer 51,46; Hes 22,7; Mt 11,12)16 Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: Noch ein Jahr, wie die Jahre eines Tagelöhners, so ist alle Herrlichkeit Kedars dahin; (Jes 16,14; Jes 60,7; Jer 49,28; Hes 27,21)17 und von den tapferen Bogenschützen Kedars wird nur eine geringe Zahl übrig bleiben! Ja, der HERR, der Gott Israels, hat geredet. (1Mo 21,20; 4Mo 23,19; Jes 1,20; Jes 17,6; Jes 22,25; Am 2,15; Sach 1,6)

Jesaja 21

Menge Bibel

1 Ausspruch über die Meereswüste[1]; Wie Stürme im Südland daherfahren, so kommt’s aus der Wüste, aus einem furchtbaren Lande.2 Ein hartes Gesicht ist mir kundgetan worden: »Der Räuber raubt, und der Verwüster verwüstet! Ziehe heran, Elam! Unternimm die Belagerung, Medien! Allem Seufzen über sie[2] mache ich nun ein Ende!« –3 Darum sind meine Hüften voll Beben[3]; Wehen haben mich erfaßt wie die Wehen einer Gebärenden; mir schwindelt, so daß ich nicht mehr höre; bestürzt bin ich, so daß ich nicht sehen kann;4 die Sinne vergehen mir, Entsetzen betäubt mich, die mir sonst so liebe Dämmerstunde hat es[4] mir zum Grauen gemacht!5 Man rüstet die Tafel, man breitet die Teppiche hin, man ißt, man trinkt: – »Erhebt euch, ihr Fürsten, salbt den Schild!«6 Denn so hat der Allherr mir geboten: »Gehe, laß den Späher auf seinen Posten treten: Was er sehen wird, soll er ansagen!7 Und erblickt er einen Zug Berittener, Paare[5] von Reisigen, einen Zug von Eseln, einen Zug von Kamelen, so horche er scharf auf, mit gespannter Aufmerksamkeit,8 und lasse den Löwenruf erschallen!« »Auf dem Wachtturm stehe ich, o Herr, beständig bei Tage, und auf meiner Warte stelle ich mich alle Nächte hindurch auf;9 und siehe, da kommt ein Zug berittener Männer, Reisige paarweise[6]!« Da hob er an und rief: »Gefallen, gefallen ist Babylon! Und alle Schnitzbilder der Götter der Stadt hat man in Trümmern zu Boden geschmettert!«10 O du mein zerdroschenes Volk und mein Tennenkind! Was ich vernommen habe vom HERRN der Heerscharen, dem Gott Israels, das habe ich euch angesagt!11 Ausspruch (an die Edomiter) über Duma: Von Seir her ruft man mir zu: »Wächter, wie spät ist’s in der Nacht? Wächter, wie spät ist’s in der Nacht?«12 Der Wächter antwortet: »Der Morgen kommt, aber es ist auch noch Nacht; wenn ihr mehr wissen wollt, so kommt ein andermal wieder und fragt!«13 Ausspruch (an die Dedaniter) über Arabien[7]: Im Gebüsch, am Abend[8] müßt ihr nächtigen, ihr Reisezüge[9] der Dedaniter.14 Bringt den Dürstenden Wasser entgegen, ihr Bewohner des Landes Thema! Bietet den Flüchtlingen das ihnen gebührende Brot an!15 Denn vor Schwertern sind sie geflohen, vor dem gezückten Schwert, und vor dem gespannten Bogen und vor den Schrecken des Krieges.16 Denn so hat der Allherr zu mir gesprochen: »Binnen Jahresfrist, wie die Jahre eines Söldners sind, da wird es mit der ganzen Herrlichkeit Kedars (60,7) zu Ende sein.17 Was dann von der Zahl der Bogenschützen der heldenmütigen Söhne Kedars noch übrig ist, wird gering sein; denn der HERR, der Gott Israels, hat es angesagt.«