von SCM Verlag1Stellt euch vor, ein Vater stirbt und hinterlässt seinem unmündigen Kind großen Reichtum. Doch dieser Erbe ist, bis er erwachsen ist, nicht besser dran als ein Knecht, auch wenn er in Wirklichkeit alles besitzt, was seinem Vater gehörte.2Er muss seinen Vormündern gehorchen, bis er das Alter erreicht hat, das sein Vater festgesetzt hat.3So war es auch bei uns, bevor Christus kam. Wir waren Diener dieser Welt[1]. (Gal 3,23; Kol 2,8)4Doch als der festgesetzte Zeitpunkt da war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt. (Mk 1,15; Joh 1,14; Eph 1,10; Hebr 2,14)5Gott sandte ihn, um uns aus der Gefangenschaft des Gesetzes freizukaufen und als seine Kinder anzunehmen. (Röm 8,15; Eph 1,5)6Und weil ihr seine Kinder[2] geworden seid, hat Gott euch[3] den Geist seines Sohnes ins Herz gegeben, sodass ihr zu Gott nun »lieber Vater« sagen könnt.[4] (Röm 8,15)7Jetzt seid ihr keine Diener mehr, sondern Kinder Gottes. Und als seinen Kindern gehört euch alles, was ihm gehört. Gott hat es so bestimmt. (Röm 8,7)
Sorge um die Galater
8Bevor ihr Gott kanntet, habt ihr sogenannten Göttern gedient, die in Wirklichkeit überhaupt nicht existieren. (2Chr 13,9; Jes 37,19; Jer 2,11; 1Kor 8,4; 1Thess 1,9)9Jetzt habt ihr Gott gefunden – vielleicht sollte ich eher sagen: jetzt hat Gott euch gefunden. Wieso nur wollt ihr nun wieder ohnmächtigen und armseligen Elementen dieser Welt dienen? (Kol 2,20)10Ihr versucht, Gott zu gefallen, indem ihr an bestimmten Tagen, Monaten, Jahreszeiten oder Festen gewisse Dinge tut oder unterlasst. (Röm 14,5; Kol 2,16)11Ich mache mir Sorgen um euch. Ich befürchte, dass all meine harte Arbeit für euch umsonst war.12Liebe Freunde[5], ich bitte euch inständig, meinem Beispiel zu folgen und euch davon frei zu machen, denn als ich bei euch war, bin ich so geworden, wie ihr es einst wart – frei vom Gesetz. Ihr habt mir in keiner Weise unrecht getan.13Bestimmt erinnert ihr euch noch, dass ich krank war, als ich euch zum ersten Mal die frohe Botschaft von Christus brachte. (1Kor 2,3)14Doch obwohl meine Krankheit anstößig für euch war, habt ihr mich nicht abgelehnt und nicht abgewiesen. Nein, ihr habt mich aufgenommen und für mich gesorgt, als wäre ich ein Engel Gottes oder sogar Christus Jesus selbst. (Mt 10,40)15Wo ist nur eure Freude von damals geblieben? Ich weiß, dass ihr bereit gewesen wärt, euch die Augen auszureißen und sie mir zu geben, wenn es möglich gewesen wäre.16Bin ich denn jetzt auf einmal euer Feind, weil ich euch die Wahrheit sage? (Am 5,10)17Diese falschen Lehrer, die sich so um euch bemühen, handeln nicht zu eurem Besten. Sie versuchen, euch mir zu entfremden, um auf diese Weise leichter eure Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. (Gal 2,4)18Es ist zwar sehr lobenswert, dass ihr mit solchem Eifer Gutes tun wollt, besonders, wenn ich nicht bei euch bin.19Aber, meine geliebten Kinder, mir ist, als müsste ich noch einmal Geburtswehen für euch durchmachen, und sie werden nicht aufhören, bis Christus euer Leben prägt. (Eph 4,13)20Wie wünschte ich, ich könnte jetzt bei euch sein und weniger streng mit euch reden. Doch aus der Entfernung weiß ich mir keinen anderen Rat.
Die zwei Kinder Abrahams
21Hört mir zu, ihr, die ihr unter dem Gesetz leben wollt. Wisst ihr eigentlich, was das Gesetz sagt?[6]22In der Schrift heißt es, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von seiner Sklavin und einen von seiner frei geborenen Frau.[7] (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23Der Sohn der Sklavin wurde geboren, weil Abraham versuchte, die Erfüllung der Verheißung Gottes mit menschlichen Mitteln zu erzwingen. Der Sohn der freien Frau aber wurde geboren, weil Gott selbst sein Versprechen erfüllte. (Röm 9,7)24Diese beiden Frauen dienen uns als Sinnbild für die zwei Bündnisse Gottes. Die Sklavin Hagar ist ein Sinnbild für den Berg Sinai, an dem die Menschen erstmals Sklaven des Gesetzes wurden.25Und heute entspricht auch Jerusalem dem Berg Sinai in Arabien, weil es mit seinen Kindern in der Sklaverei lebt.26Sara aber, die Freie, ist ein Symbol für das himmlische Jerusalem. Das ist unsere Mutter. (Hebr 12,22; Offb 3,12; Offb 21,2)27Bei dem Propheten Jesaja steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare! Juble und freue dich, auch wenn du nie ein Kind geboren hast, juble und freue dich, auch wenn du nie die Schmerzen der Geburt erlebst. Denn die einsame Frau, die keine Kinder bekommen konnte, hat jetzt mehr Kinder als die, die den Mann hatte!«[8] (Jes 54,1)28Auch ihr, liebe Brüder, seid Kinder der Verheißung, genau wie Isaak. (Gal 3,29)29Einst wurde Isaak, der Sohn der Verheißung, von Ismael, dem Sohn der Sklavin, verfolgt. So ist es auch noch heute. (1Mo 21,9)30Doch was sagt die Schrift darüber? »Jag die Sklavin und ihren Sohn fort, denn der Sohn der Sklavin soll nicht mit dem Sohn der Freien Anteil am Erbe erhalten.«[9] (1Mo 21,10; Joh 8,35)31Liebe Freunde, wir sind keine Kinder der Sklavin und stehen nicht unter dem Gesetz. Wir sind Kinder der Freien, und Gott nimmt uns wegen unseres Glaubens an. (Gal 3,29)
Galater 4
Schlachter 2000
von Genfer Bibelgesellschaft1Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr aller Güter ist; (Gal 4,4)2sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit.3Ebenso waren auch wir, als wir noch unmündig waren, den Grundsätzen der Welt als Knechte unterworfen. (Apg 15,10; Kol 2,8; Kol 2,20; Hebr 9,10)4Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, (Mk 1,15; Lk 2,21; Lk 2,27; Joh 3,16)5damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. (1Petr 1,18; 1Joh 3,1)6Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! (Röm 8,15)7So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus. (Röm 8,17)
Warnender Zuspruch des Apostels
8Damals aber, als ihr Gott nicht kanntet, dientet ihr denen, die von Natur nicht Götter sind. (Jer 16,20; 1Kor 8,4; Eph 2,12; 1Thess 4,5; 2Thess 1,8)9Jetzt aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wieso wendet ihr euch wiederum den schwachen und armseligen Grundsätzen zu, denen ihr von Neuem dienen wollt? (Joh 17,3; 1Kor 8,3; 2Tim 2,19)10Ihr beachtet Tage und Monate und Zeiten und Jahre.[1] (Kol 2,16)11Ich fürchte um euch, dass ich am Ende vergeblich um euch gearbeitet habe. (1Thess 3,5)12Werdet doch wie ich, denn ich bin wie ihr! Ich bitte euch, ihr Brüder! Ihr habt mir nichts zuleide getan; (2Kor 6,13; Phlm 1,8)13ihr wisst aber, dass ich euch in Schwachheit des Fleisches zum ersten Mal das Evangelium verkündigt habe. (Apg 16,6; 1Kor 2,2)14Und meine Anfechtung in meinem Fleisch habt ihr nicht verachtet oder gar verabscheut, sondern wie einen Engel Gottes nahmt ihr mich auf, wie Christus Jesus. (1Sam 29,9; Mal 2,7; Mt 10,40)15Was war denn eure Glückseligkeit? Denn ich gebe euch das Zeugnis, dass ihr wenn möglich eure Augen ausgerissen und mir gegeben hättet.16Bin ich also euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage? (Joh 5,33; Joh 8,45)17Sie eifern um euch nicht in edler Weise, sondern wollen euch ausschließen, damit ihr um sie eifert. (Apg 20,30; Phil 1,15; Phil 1,17)18Das Eifern ist aber gut, wenn es für das Gute geschieht, und zwar allezeit, nicht nur, wenn ich bei euch anwesend bin. (Gal 6,9; Phil 2,12)19Meine Kinder, um die ich noch einmal Geburtswehen leide, bis Christus in euch Gestalt gewinnt (Röm 8,29; 2Kor 13,5; Kol 1,27; 1Joh 2,1; 1Joh 2,18; 1Joh 2,28)20— wie gerne wollte ich jetzt bei euch sein und in anderem Ton zu euch reden, denn ich weiß nicht, woran ich mit euch bin! (Gal 4,11)
Die Kinder der Magdund die Kinder der Freien
21Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr das Gesetz nicht? (1Kor 9,20)22Es steht doch geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der [leibeigenen] Magd, den anderen von der Freien. (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23Der von der Magd war gemäß dem Fleisch geboren, der von der Freien aber kraft der Verheißung. (1Mo 17,19; Röm 9,7)24Das hat einen bildlichen Sinn: Dies sind nämlich die zwei Bündnisse; das eine vom Berg Sinai, das zur Knechtschaft gebiert, das ist Hagar. (Neh 9,13; Gal 5,1; Hebr 12,18)25Denn »Hagar« bedeutet den Berg Sinai in Arabien und entspricht dem jetzigen Jerusalem, und es ist in Knechtschaft samt seinen Kindern. (5Mo 33,2; Ps 68,9; Ps 68,18)26Das obere Jerusalem aber ist frei, und dieses ist die Mutter von uns allen. (Hebr 12,22; Offb 3,12)27Denn es steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst; brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht in Wehen liegst, denn die Vereinsamte hat mehr Kinder als die, welche den Mann hat«.[2] (Jes 54,1)28Wir aber, Brüder, sind nach der Weise des Isaak Kinder der Verheißung. (Röm 4,16; Gal 3,29; Gal 4,23)29Doch gleichwie damals der gemäß dem Fleisch Geborene den gemäß dem Geist [Geborenen] verfolgte, so auch jetzt. (1Mo 21,9; Joh 15,19)30Was aber sagt die Schrift? »Treibe die Magd hinaus und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien«.[3] (1Mo 21,10; Joh 8,35)31So sind wir also, Brüder, nicht Kinder der [leibeigenen] Magd, sondern der Freien. (Gal 4,26)
Galater 4
Menge Bibel
1Ich sage[1] aber: Solange der Erbe noch unmündig ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht[2] kein Unterschied, wenn er auch der Herr von allem[3] ist;2er steht vielmehr unter Vormündern und Vermögensverwaltern bis zu dem vom Vater festgesetzten Zeitpunkt.3So standen auch wir, solange wir (geistlich) unmündig waren, als Sklaven unter der Herrschaft der Elemente der Welt. (Kol 2,8)4Als aber die Erfüllung der Zeit[4] gekommen war, sandte Gott seinen Sohn, der von einem Weibe geboren und dem Gesetz unterworfen wurde;5er sollte die unter dem Gesetz Stehenden loskaufen, damit wir die Einsetzung in die Sohnschaft[5] erlangten.6Weil ihr jetzt aber Söhne[6] seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen gesandt, der da ruft: »Abba, (lieber) Vater!« (Röm 8,15)7Mithin bist du kein Knecht mehr, sondern ein Sohn; bist du aber ein Sohn, so bist du auch ein Erbe durch Gott.8Damals freilich, als ihr Gott noch nicht kanntet, habt ihr solchen Göttern gedient, die ihrem Wesen nach gar keine Götter sind.9Da ihr jetzt aber Gott erkannt habt oder vielmehr[7] von Gott erkannt worden seid: wie könnt ihr euch da nur wieder den erbärmlichen und armseligen Elementen (V.3) zuwenden und Lust haben, ihnen noch einmal von neuem als Knechte zu dienen?!10Ihr beobachtet ja Tage und Monate[8], Festzeiten und Jahre!11Ich bin um euch besorgt, daß ich vergeblich an euch gearbeitet haben möchte.12Werdet doch so, wie ich (bin)! Denn auch ich (bin so gesetzesfrei geworden), wie ihr (ursprünglich waret; vgl. 1.Kor 9,21), liebe Brüder, ich bitte euch! Ihr habt mir (ja früher) nichts zuleide getan;13ihr wißt vielmehr, daß ich euch das erste Mal[9], veranlaßt durch leibliche Schwäche[10], die Heilsbotschaft verkündigt habe.14Damals habt ihr mich trotz des Anstoßes, den mein leiblicher Zustand bei euch erregen mußte, nicht mit Verachtung behandelt und nicht mit Abscheu zurückgewiesen, sondern mich wie einen Engel Gottes, ja wie Christus Jesus (selber) aufgenommen.15Wo ist nun eure (damalige) glückselige Freude geblieben? Ich muß euch ja das Zeugnis ausstellen, daß ihr euch damals, wenn es möglich gewesen wäre, die Augen ausgerissen und sie mir geschenkt hättet.16Sonach bin ich jetzt wohl dadurch euer Feind geworden, daß ich euch die Wahrheit vorhalte[11]?17O sie bewerben sich nicht in guter Absicht eifrig um eure Gunst, nein, sie möchten euch gern (von mir) ausschließen, damit ihr euch dann eifrig um ihre Gunst bemüht.18Schön ist es ja, in guter Sache Gegenstand eifriger Umwerbung zu sein, und zwar allezeit und nicht nur während meiner Anwesenheit bei euch.19Meine lieben Kinder, um die ich jetzt wiederum Geburtsschmerzen leide, bis Christus (endlich) in euch Gestalt gewinnt:20ich wollte, ich wäre gerade jetzt bei euch und könnte in anderem Ton zu euch reden; denn ich weiß mir euretwegen keinen Rat!21Sagt mir doch, die ihr gern unter dem Gesetz stehen möchtet: hört[12] ihr denn das Gesetz nicht?22Es steht ja doch geschrieben (1.Mose 21,2.9), daß Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd[13] und einen von der Freien.23Jedoch jener von der Magd war nur sein fleischmäßig[14] erzeugter Sohn, dieser von der Freien aber war ihm aufgrund der (göttlichen) Verheißung geboren.24Das ist bildlich gesprochen[15]; denn diese (beiden Frauen) stellen zwei Bündnisse dar, das eine vom Berge Sinai, das zur Knechtschaft gebiert[16]: das ist die Hagar;25das Wort Hagar[17] bedeutet nämlich den Berg Sinai in Arabien, und sie[18] entspricht dem heutigen Jerusalem; denn dieses befindet sich (auch) in Knechtschaft samt seinen Kindern.26Das Jerusalem droben dagegen ist eine Freie, und dies (Jerusalem) ist unsere Mutter;27denn es steht geschrieben (Jes 54,1): »Freue dich, du Kinderlose, die du nicht Mutter wirst! Brich in Jubel aus und frohlocke, die du keine Geburtsschmerzen zu leiden hast! Denn die Alleinstehende hat zahlreiche Kinder, mehr als die Verehelichte.«28Ihr aber, liebe Brüder, seid nach Isaaks Art Kinder der Verheißung.29Wie jedoch damals der nach dem Fleisch erzeugte Sohn den nach dem Geist[19] erzeugten verfolgt hat, so ist es auch jetzt der Fall.30Aber was sagt die Schrift dazu? »Verstoße die Magd und ihren Sohn! Denn der Sohn der Magd soll nicht das gleiche Erbrecht mit dem Sohn der Freien haben.« (1.Mose 21,10)31Darum, liebe Brüder: Wir sind nicht Kinder einer Magd[20], sondern der Freien!