1Im vierten Jahr der Herrschaft Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda[1], gab der HERR Jeremia folgende Botschaft: (Jer 25,1; Jer 45,1)2»Nimm eine Schriftrolle und schreib alle Worte auf, die ich zu dir über Israel, Juda und die anderen Völker geredet habe. Beginn mit der ersten Botschaft aus der Zeit Josias und schreib alles auf, was ich dir bis zum heutigen Tag gesagt habe. (Jer 1,2; Jer 25,9; Sach 5,1)3Vielleicht nehmen die Männer Judas dann das Unheil ernst, das ich ihnen angedroht habe, und kehren von ihren bösen Wegen um, damit ich ihnen ihre Schuld und ihre bösen Taten vergeben kann.« (Jes 55,7; Jer 18,8; Jer 26,3; Mk 4,12; Apg 3,19)4Daraufhin ließ Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas, holen, und dieser schrieb nach Jeremias Diktat alle Weissagungen, die der HERR ihm gegeben hatte, in einer Schriftrolle auf. (Jer 32,12; Hes 2,9)5Dann beauftragte Jeremia Baruch und sagte zu ihm: »Ich lebe hier als Gefangener und kann deshalb nicht in den Tempel des HERRN gehen. (Jer 32,2)6So geh nun du an einem Fastentag in den Tempel des HERRN und lies dem Volk die Botschaften des HERRN, die du nach meinem Diktat auf diese Rolle geschrieben hast, laut und deutlich vor. Lies sie auch allen Judäern vor, die aus ihren Städten in den Tempel kommen. (Sach 8,19)7Vielleicht flehen sie dann zum HERRN um Gnade und kehren von ihren falschen Wegen um. Denn der Zorn und die Erbitterung des HERRN sind groß, mit denen er diesem Volk gedroht hat.« (1Kön 8,33; 2Kön 22,13; Jer 26,3)8Baruch, der Sohn Nerijas, tat genau das, was der Prophet Jeremia ihm befohlen hatte, und las dem Volk im Tempel alle Worte des HERRN vor.9Das geschah am Tag des ausgerufenen heiligen Fastens im neunten Monat des fünften Jahres der Herrschaft König Jojakims[2], des Sohnes Josias. An diesem Tag hatte man die ganze Bevölkerung Jerusalems und die aller anderen Städte Judas, die nach Jerusalem gekommen waren, zum Fasten aufgerufen, um den HERRN gnädig zu stimmen.10Baruch las Jeremias Worte im Tempel, im Zimmer von Gemarja, dem Sohn Schafans, des Schreibers, allen versammelten Männern laut vor. Dieser Raum lag im oberen Vorhof des Tempels, direkt beim neuen Tor. (Jer 26,10)11Als Michaja, der Sohn Gemarjas und Enkel Schafans, alle Botschaften des HERRN gehört hatte, die Baruch aus der Schriftrolle vorgelesen hatte,12ging er zum königlichen Palast hinunter, in das Zimmer des Staatsschreibers. Dort saßen alle führenden Minister beieinander: Elischama, der Staatsschreiber, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, und alle anderen wichtigen Männer. (Jer 26,22)13Michaja berichtete ihnen alles, was Baruch dem Volk vorgelesen hatte. (2Kön 22,9)14Da schickten die Beamten Jehudi, den Sohn Netanjas, Enkel des Schelemja und Urenkel des Kuschi, er sollte Baruch bitten, zu ihnen zu kommen und alle Botschaften, die er im Tempel öffentlich verlesen habe, auch ihnen vorzulesen. Baruch nahm seine Schriftrolle und ging zu ihnen.15Die Minister baten ihn: »Setz dich zu uns und lies auch uns die Rolle vor.« Und Baruch las ihnen alles vor.16Als sie alle Botschaften gehört hatten, sahen sie sich entsetzt an und sagten zu Baruch: »Das müssen wir unbedingt dem König melden!« (Am 7,10; Apg 24,25)17Dann fragten sie ihn: »Sag uns doch: Wie kamst du dazu, diese Worte Jeremias aufzuschreiben?«18Baruch erklärte ihnen: »Jeremia selbst hat sie mir Wort für Wort diktiert, und ich habe alles mit Tinte auf dieses Papier geschrieben.« (Jer 36,4)19Daraufhin warnten die Minister Baruch: »Versteckt euch, du und Jeremia. Es ist am sichersten, wenn niemand weiß, wo ihr euch aufhaltet.« (1Kön 17,3; 1Kön 18,4; Jer 26,20)
König Jojakim verbrennt die Rolle
20Dann ließen sie die Rolle im Zimmer des Schreibers Elischama zurück und gingen in den königlichen Palast, um dem König Bericht zu erstatten.21Der König schickte Jehudi, dass er die Rolle hole. Jehudi brachte sie aus dem Raum des Schreibers Elischama und las sie dem König in Anwesenheit aller seiner Minister vor. (2Kön 22,9; 2Chr 34,18; Hes 2,4)22Der König hielt sich zu der Zeit in seinem Winterpalast auf – es war der neunte Monat[3] – und wärmte sich vor einem Kohlebecken, in dem ein Feuer brannte. (Am 3,15)23Jedes Mal, wenn Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König diese mit einem Schreibermesser von der Schriftrolle ab und warf den Abschnitt in die Flammen, bis schließlich die gesamte Rolle vernichtet war.24Weder der König noch seine Minister erschraken, als Jehudi diese Worte verlas. Sie zerrissen auch nicht ihre Kleider vor Trauer oder Scham. (2Kön 19,1; Ps 36,2; Apg 5,34)25Elnatan, Delaja und Gemarja baten zwar den König eindringlich, die Rolle unter keinen Umständen zu vernichten; der König tat ihre Einwände jedoch einfach ab.26Stattdessen schickte der König seinen Sohn Jerachmeel mit Seraja, dem Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, um den Schreiber Baruch und Jeremia zu verhaften. Doch der HERR hielt sie versteckt. (1Kön 19,1; Jer 15,20)
Jeremia schreibt die Rolle neu
27Nachdem der König die Rolle verbrannt hatte, die Baruch gemäß den Worten Jeremias geschrieben hatte, gab der HERR Jeremia eine weitere Botschaft. Er sprach:28»Nimm noch einmal eine Rolle. Schreib auf sie genau die gleichen Worte wie die, die auf der Schriftrolle geschrieben waren, die Jojakim, der König von Juda, verbrannt hat. (Jer 28,13; Sach 1,5)29Über Jojakim, den König von Juda, sollst du aber folgende Drohung aussprechen: ›Das spricht der HERR: Du hast die Rolle verbrannt und Jeremia vorgeworfen: »Wie kannst du es wagen, solche Worte schreiben zu lassen, dass der König von Babel ganz gewiss kommen wird, um dieses Land zu zerstören und alle Menschen und das ganze Vieh fortzujagen?« (5Mo 29,19; Jes 30,10; Jes 45,9; Jer 25,8; Jer 26,9)30Deshalb spricht der HERR über König Jojakim von Juda: Keiner seiner Nachkommen wird ihm auf dem Thron Davids nachfolgen. Sein Leichnam soll unbegraben hingeworfen werden und der Hitze des Tages genauso schutzlos ausgesetzt sein wie dem Frost in der Nacht. (2Kön 24,12; Jer 22,30)31Ich will ihn, seine Nachkommen und alle seine Handlanger für ihre bösen Taten bestrafen. Über sie, die Bewohner Jerusalems und alle Männer von Juda soll das Unheil hereinbrechen, das ich ihnen angekündigt habe – ihr wolltet ja nicht hören!‹« (5Mo 28,15; Spr 29,1; Jer 19,15)32Da nahm Jeremia eine neue Rolle und diktierte seinem Schreiber Baruch alle Botschaften noch einmal. Jener schrieb alles genau so auf, wie es in der Rolle gestanden hatte, die König Jojakim im Feuer verbrannt hatte, und wie Jeremia es ihm diktierte. Doch diesmal fügte Jeremia noch weitere, ähnliche Worte hinzu. (2Mo 34,1)
1Im 4. Regierungsjahr[1] des Königs Jojakim Ben-Joschija von Juda kam das Wort Jahwes zu Jeremia:2„Nimm dir eine Schriftrolle und schreib alles hinein, was ich dir über Israel, Juda und all die anderen Völker gesagt habe, und zwar von dem Tag an, als ich zur Zeit Joschijas das erste Mal zu dir geredet habe, bis heute.3Vielleicht werden die Judäer umkehren, wenn sie hören, welches Unheil ich über sie bringen will. Vielleicht geben sie ihr verkehrtes Leben auf, und ich kann ihnen ihre Schuld und Sünde vergeben.“4Da rief Jeremia Baruch Ben-Nerija herbei und diktierte ihm alles, was Jahwe ihm gesagt hatte. Baruch schrieb es in eine Schriftrolle.5Dann gab Jeremia ihm folgenden Auftrag: „Mir wurde es untersagt, das Haus Jahwes zu betreten.6Darum geh du am nächsten Fasttag[2] hin und lies aus der Schriftrolle die Worte Jahwes vor, die ich dir diktiert habe. Auch die Judäer, die aus ihren Städten kommen, sollen es hören.7Vielleicht werden sie den Herrn anflehen und von ihren bösen Wegen umkehren, denn Jahwe ist voller Zorn über sie und hat diesem Volk furchtbare Strafen angedroht.“8Baruch Ben-Nerija tat alles, was der Prophet Jeremia ihm befohlen hatte, und las die Worte Jahwes im Tempel vor.9Es war im Dezember[3] des fünften Regierungsjahres von König Jojakim. Das ganze Volk von Jerusalem und aus den Städten Judas war zu einem Fasten vor Jahwe in Jerusalem zusammengerufen worden.10Baruch las im Haus Jahwes die Worte Jeremias vor. Das geschah öffentlich im Aufenthaltsraum des Staatsschreibers Gemarja Ben-Schafan im oberen Vorhof des Tempels am Eingang des neuen Tores.11Als Michaja, der Sohn Gemarjas und Enkel Schafans, die Worte Jahwes aus der Schriftrolle hörte,12lief er zum Königspalast hinunter. Im Amtszimmer des Staatsschreibers saßen gerade alle Oberen zusammen: der Staatsschreiber Elischama, Delaja Ben-Schemaja, Elnatan Ben-Achbor, Gemarja Ben-Schafan, Zidkija Ben-Hananja und weitere hohe Beamte.13Michaja berichtete ihnen, was Baruch dem Volk aus der Schriftrolle vorgelesen hatte.14Da schickten die Oberen Jehudi Ben-Netanja, den Enkel von Schelemja Ben-Kuschi, zu Baruch mit dem Befehl: „Nimm die Rolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, und komm mit!“ Baruch gehorchte und kam mit der Schriftrolle zu den Oberen.15Die sagten zu ihm: „Setz dich doch und lies uns die ganze Rolle vor.“16Als sie alles gehört hatten, sahen sie einander erschrocken an und sagten zu Baruch: „Das müssen wir dem König unbedingt berichten!“17Sie fragten ihn noch: „Wie bist du dazu gekommen, dies alles von Jeremia aufzuschreiben?“18Baruch erwiderte: „Er hat mir jedes Wort diktiert, und ich schrieb alles mit Tinte in die Rolle!“19„Ihr müsst euch verstecken, du und Jeremia“, sagten die Oberen. „Niemand darf wissen, wo ihr seid!“20Dann gingen sie in den Innenhof zum König und berichteten ihm alles. Die Rolle hatten sie aber im Amtszimmer des Staatsschreibers Elischama gelassen.21Der König schickte Jehudi, um sie zu holen. Der tat es und las die Schriftrolle dem König und den Würdenträgern vor, die um ihn herumstanden.22Weil es Dezember war, hielt sich der König im Winterhaus auf. Vor ihm stand ein Kohlenbecken, in dem ein Feuer brannte.23Immer wenn Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt der König sie mit einem scharfen Messer ab und warf sie ins Feuer, bis die ganze Schriftrolle verbrannt war.24Weder der König noch seine Würdenträger erschraken über das, was sie hörten. Keiner riss sein Obergewand ein.[4]25Dabei hatten Elnatan, Delaja und Gemarja den König dringend gebeten, die Rolle nicht zu verbrennen. Aber er hörte nicht auf sie,26sondern befahl seinem Sohn Jerachmeël sowie Seraja Ben-Asriël und Schelemja Ben-Abdeël, den Propheten Jeremia und seinen Schreiber Baruch festzunehmen. Doch Jahwe hielt sie verborgen.
Die neue Schriftrolle
27Nachdem der König die Schriftrolle verbrannt hatte, auf der die Worte standen, die Baruch nach dem Diktat Jeremias niedergeschrieben hatte, kam das Wort Jahwes zu Jeremia:28„Nimm dir eine neue Rolle und schreib alles hinein, was in der ersten stand, die König Jojakim verbrannt hat.29Über König Jojakim von Juda aber sollst du sagen: 'So spricht Jahwe: Du hast die Schriftrolle verbrannt und dich darüber empört, dass Jeremia geschrieben hat, der König von Babylon würde dieses Land ganz bestimmt verwüsten und Menschen und Vieh daraus vertreiben.30Darum spricht Jahwe über König Jojakim von Juda: Er wird keinen Nachkommen haben, der ihm auf dem Thron Davids folgt, und seine Leiche wird einfach irgendwo hingeworfen werden und der Hitze des Tages und der Kälte der Nacht ausgesetzt sein.31Ich werde ihn, seine Nachkommen und seine Diener wegen ihrer Schuld zur Rechenschaft ziehen. Ich werde all das Unglück über die Bewohner Jerusalems und die Leute von Juda bringen, das ich ihnen angedroht habe, ohne dass sie darauf reagiert hätten.'“32Da gab Jeremia seinem Schreiber Baruch eine neue Schriftrolle. Dieser schrieb nach dem Diktat Jeremias noch einmal alles auf, was schon in der ersten Rolle stand, die König Jojakim ins Feuer geworfen hatte. Und es wurden noch viele ähnliche Worte hinzugefügt.