1Zedekia, der Sohn Josias, folgte Konja, dem Sohn Jojakims, auf den Thron von Juda. Er wurde vom babylonischen König Nebukadnezar als König eingesetzt. (2Kön 24,17; 1Chr 3,15; 2Chr 36,9; Jer 22,24; Hes 17,12)2Doch auch König Zedekia, seine Minister und die Menschen, die im Land geblieben waren, hörten nicht auf das, was der HERR ihnen durch den Propheten Jeremia sagte. (2Kön 24,18; 2Chr 36,12; Spr 29,12)3Dennoch schickte König Zedekia eines Tages Juchal, den Sohn Schelemjas, und den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zu Jeremia und ließ ihn bitten: »Bete für uns zum HERRN, unserem Gott.« (Jer 2,26; Jer 21,1; Jer 52,24)4Zu der Zeit konnte sich Jeremia noch frei bewegen, er war noch nicht verhaftet worden.5Damals war gerade Pharao Hofra[1] mit seinem Heer aus Ägypten aufgebrochen, und als die Babylonier, die Jerusalem belagerten, davon hörten, zogen sie sich schnell zurück. (Hes 17,15)6Da gab der HERR Jeremia folgende Botschaft:7»So spricht der HERR, der Gott Israels: ›Sagt dem König von Juda, der euch geschickt hat, mich zu befragen: Das Heer Pharaos, das euch zur Hilfe eilen wollte, kehrt schon wieder nach Ägypten zurück. (Jes 30,1; Jes 31,1; Jer 21,1; Hes 17,17)8Dann aber werden die Babylonier zurückkommen, um die Stadt zu erobern und niederzubrennen.9Ich, der HERR, warne euch: Täuscht euch doch nicht selbst, indem ihr euch einredet, dass die Babylonier endgültig von euch ablassen werden. Nein, sie werden es nicht tun! (Jer 29,8)10Und selbst wenn ihr fast das ganze babylonische Heer vernichten würdet, sodass nur einige schwer verwundete Krieger überlebten – diese würden noch aus ihren Zelten taumeln und die gesamte Stadt in Flammen aufgehen lassen!‹« (Jes 30,17; Joe 2,11)
Jeremia wird verhaftet
11Nachdem das babylonische Heer von Jerusalem abgezogen war, weil das Heer Pharaos vorrückte,12verließ Jeremia die Stadt, um im Gebiet des Stammes Benjamin eine Erbschaftssache mit seinen Verwandten zu regeln. (Jer 32,8)13Doch als er gerade am Benjamintor ankam, hielt ihn der Wachhabende, ein Hauptmann namens Jirija, der Sohn Selemjas und ein Enkel des Hananja, auf und beschuldigte ihn: »Du willst zu den Babyloniern überlaufen!« – (Jer 18,18; Jer 20,10; Sach 14,10; Apg 24,5)14»Nein, das ist nicht wahr!«, entgegnete Jeremia. »Ich hatte nicht die Absicht, so etwas zu tun.« Aber Jirija beachtete seinen Protest nicht, sondern verhaftete Jeremia und führte ihn vor die Minister. (Ps 27,12; Jer 40,4; Mt 5,11)15Diese waren ohnehin schon zornig auf Jeremia. Deshalb ließen sie ihn auspeitschen und setzten ihn im Haus des Schreibers Jonatan, das zu einem Gefängnis umgebaut worden war, gefangen. (Jer 18,23; Jer 38,6; Mt 21,35; Apg 5,18; Hebr 11,36)16So wurde Jeremia für lange Zeit in ein unterirdisches Verlies, eine ehemalige Zisterne, gesperrt.17Eines Tages ließ König Zedekia Jeremia heimlich in den Palast bringen und fragte ihn: »Hast du eine neue Botschaft vom HERRN?« – »Ja«, antwortete Jeremia. »Du wirst der Gewalt des babylonischen Königs ausgeliefert werden.« (Jer 21,7; Jer 38,14; Hes 12,12; Hes 17,19)18Dann fragte Jeremia den König: »Welches Verbrechen habe ich begangen? Habe ich mich gegen dich, gegen deine Minister oder gegen das Volk in irgendeiner Weise falsch verhalten? Oder warum hast du mich ins Gefängnis werfen lassen? (1Sam 24,10; 1Sam 26,18; Joh 10,32; Apg 25,8)19Wo sind jetzt deine Propheten, die dir fest zugesagt haben, dass der babylonische König weder dich noch dein Land angreifen wird? (5Mo 32,37)20Nun bitte ich dich um eines, mein Herr und König: Lass mich nicht in das Verlies im Haus des Schreibers Jonatan zurückbringen, denn dort müsste ich mit Sicherheit sterben.«21Da befahl König Zedekia, Jeremia statt im Verlies im Wachhof gefangen zu halten. Der König ordnete auch an, dass Jeremia jeden Tag einen Laib Brot aus der Bäckergasse erhalten sollte, solange es noch Nahrung in der Stadt gab. So blieb Jeremia im Wachhof. (Hi 5,20; Ps 33,18; Jes 33,16; Jer 52,6)
1König Nebukadnezzar von Babylon hatte Zidkija Ben-Joschija anstelle von Konja[1] Ben-Jojakim zum König über Juda eingesetzt.2Aber weder Zidkija noch seine Hofleute oder das Volk des Landes hörten auf das, was Jahwe ihnen durch den Propheten Jeremia sagen ließ.3Einmal schickte König Zidkija Juchal Ben-Schelemja und den Priester Zefanja Ben-Maaseja zum Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: „Bete doch für uns zu Jahwe, unserem Gott!“4Damals konnte Jeremia sich noch frei bewegen. Man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis geworfen.5Das Heer des Pharao war gerade aus Ägypten aufgebrochen, und die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, hatten die Nachricht davon bekommen und waren von Jerusalem abgezogen.6Da kam das Wort Jahwes zu dem Propheten Jeremia:7„So spricht Jahwe, der Gott Israels: 'Richtet dem König von Juda aus, der euch zu mir geschickt hat, um mich zu befragen: Passt auf! Das Heer des Pharao, das zu eurer Hilfe ausgezogen ist, wird wieder nach Ägypten umkehren.8Und die Chaldäer werden zurückkommen und diese Stadt angreifen. Sie werden sie erobern und niederbrennen.'“9So spricht Jahwe: „Redet euch nicht ein, dass die Chaldäer endgültig von euch abgezogen sind. Nein, sie werden nicht abziehen.10Selbst wenn ihr das ganze Heer der Chaldäer schlagen könntet und nur ein paar Verwundete von ihnen in den Zelten übrig blieben, dann würden diese noch aufstehen und die Stadt niederbrennen.“
Jeremia kommt ins Gefängnis
11Als das Heer der Chaldäer wegen dem anrückenden ägyptischen Heer von Jerusalem abgezogen war,12wollte Jeremia die Stadt verlassen, um im Stammesgebiet von Benjamin an einer Erbteilung in seiner Verwandtschaft teilzunehmen.13Im Benjamintor hielt ihn der wachhabende Offizier fest. Es war Jirija Ben-Schelemja, der Enkel Hananjas. „Halt!“, rief er. „Du willst zu den Chaldäern überlaufen.“14„Das ist nicht wahr!“, sagte Jeremia. „Ich bin kein Überläufer!“ Doch Jirija glaubte ihm nicht, sondern nahm ihn fest und brachte ihn zu den Oberen.15Diese wurden wütend auf Jeremia; sie schlugen ihn und ließen ihn in das Haus des Staatsschreibers Jonatan bringen, das man zum Gefängnis gemacht hatte.16So kam Jeremia in einen gewölbten Keller, der vorher als Zisterne gedient hatte. Dort musste er viele Tage bleiben.17Eines Tages ließ König Zidkija ihn heimlich in seinen Palast holen und fragte ihn: „Hast du ein Wort Jahwes für mich?“ – „Ja“, erwiderte Jeremia, „es lautet: Du wirst dem König von Babylon in die Hände fallen.“18Dann fragte Jeremia den König: „Welches Verbrechen habe ich gegen dich, deine Hofleute oder das Volk begangen, dass ihr mich ins Gefängnis geworfen habt?19Wo sind denn jetzt die Propheten, die euch geweissagt haben, dass der König von Babylon euch und euer Land nicht angreifen wird?20Doch hör mich an, mein Herr und König! Ich flehe dich an! Schick mich bitte nicht ins Haus Jonatans zurück! Das wäre mein Tod.“21Da ordnete König Zidkija an, Jeremia in den Wachthof zu verlegen. Dort bekam er täglich ein Lochbrot[2] aus der Bäckergasse, bis es in der Stadt kein Brot mehr gab. So blieb Jeremia im Wachthof.