von SCM Verlag1Junge Frau: »Ich bin eine Rose von Scharon, eine Lilie der Täler.« Junger Mann:2»Ja, wie eine Lilie unter Dornen, so ist meine Freundin unter den anderen Mädchen.« Junge Frau:3»Und wie ein Apfelbaum unter den Bäumen des Waldes, so ist mein Geliebter unter den anderen Männern. Ich begehre in seinem Schatten zu sitzen, seine Frucht schmeckt meinem Gaumen köstlich. (Hl 8,5)4Er hat mich ins Weinhaus geführt, das mit einem Banner der Liebe geschmückt ist. (Ps 63,2; Hl 1,4)5Stärkt mich mit Traubenkuchen und labt mich mit Äpfeln – denn ich bin krank vor Liebe!6Sein linker Arm liegt unter meinem Kopf und sein rechter umfängt mich. (Spr 4,8; Hl 8,3)7Ihr Mädchen von Jerusalem, ich beschwöre euch bei den Gazellen und den Rehen des Feldes, dass ihr die Liebe nicht aufweckt und stört, bis es ihr selbst gefällt. (1Mo 49,21; Hl 3,5; Hl 5,8; Hl 8,14; Hab 3,19)8Da, ich höre ihn – meinen Geliebten! Da kommt er, er springt über die Berge und hüpft über die Hügel. (Hl 2,17; Jes 52,7)9Mein Geliebter ist wie eine Gazelle, wie ein junger Hirsch. Sieh, da steht er schon hinter unserer Mauer! Jetzt schaut er durchs Fenster herein, blickt durch die Gitter. (Ri 5,28; Spr 6,5; Hl 2,17; Hl 3,5; Hl 8,14)10Mein Geliebter sagt zu mir: ›Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!11Denn der Winter ist vorüber, die Regenzeit ist vorbei und vergangen.12Die Blumen beginnen zu blühen, die Zeit des Singens ist gekommen: Überall in unserem Land hört man die Turteltaube gurren. (1Mo 15,9; Ps 74,19)13Die Feigenbäume tragen Knospen, die Reben stehen in Blüte und verströmen ihren Duft. Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm!‹« Junger Mann: (Mt 24,32)14»Meine Taube verbirgt sich hinter den Felsen, verharrt in einem Versteck in der Felswand. Lass mich dich sehen; lass mich deine Stimme hören! Denn deine Stimme ist wundervoll und du siehst so schön aus.« Junge Frauen von Jerusalem: (Hl 5,2; Hl 6,9; Jer 48,28)15»Fangt uns die Füchse, die kleinen Füchse, die den Weinberg verwüsten, denn unsere Reben stehen in voller Blüte.« Junge Frau:16»Mein Geliebter gehört mir und ich gehöre ihm, ihm, der unter den Lilien weidet. (Hl 4,5; Hl 6,2; Hl 7,10)17Wenn der Tag anbricht und die Schatten fliehen, dann komm zu mir, mein Geliebter, so flink wie eine Gazelle oder ein junger Hirsch auf den zerklüfteten Bergen[1].« (Hl 2,8; Hl 4,6)
Hoheslied 2
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz Vanheiden1„Ich bin eine Lilie aus dem Scharon,[1] / eine weiße Blume der Täler.“2„Wie eine Lilie unter Disteln, / so ist meine Freundin unter den Mädchen.“3„Wie ein Apfelbaum unter den Bäumen im Wald / ist mein Geliebter unter den Männern. / In seinem Schatten wollte ich sitzen, / und seine Frucht war meinem Gaumen süß.“4Er hat mich ins Weinhaus[2] geführt. / Die Liebe ist sein Banner über mir.5Stärkt mich mit Rosinenkuchen, / erfrischt mich mit Äpfeln, / denn ich bin krank vor Liebe.6Sein linker Arm liegt unter meinem Kopf, / und mit dem rechten hält er mich umschlungen.7Ich beschwöre euch, ihr Töchter von Jerusalem, / bei Hirschkuh und Gazelle auf der Flur: / „Weckt die Liebe nicht / und scheucht sie nicht auf, / bis es ihr selber gefällt!“
Ausdruck gegenseitiger Liebe (2-3)
8Horch – mein Geliebter! / Schau, da kommt er! / Er springt über die Berge, / hüpft über die Hügel.9Mein Geliebter gleicht einer Gazelle / oder einem jungen Hirsch. / Sieh, da steht er vor unserem Haus, / schaut durch die Fenster herein, / späht durch die Gitter.10Mein Liebster begann und sagte zu mir:
„Steh auf, meine Freundin, / meine Schöne, und komm!11Sieh doch, der Winter ist vorüber, / die Regenzeit vergangen, vorbei!12Die Blumen zeigen sich im Land, / die Zeit der Lieder ist da. / Turteltauben gurren überall.13Die Feige rötet ihre Knoten, / die Reben blühen und verströmen ihren Duft. / Steh auf, meine Freundin, / meine Schöne, und komm!14Mein Täubchen in den Felsen, / in der Bergwand, im Versteck: / Lass mich deinen Anblick genießen, / lass mich hören deine süße Stimme, / zeig mir dein liebes Gesicht!“15Greift uns die Füchse, / die kleinen Füchse, / die den Weinberg verwüsten, / denn unsere Weinberge blühen.16Mein Liebster gehört mir, / und ich gehöre ihm, / der seine Herde unter Lilien weidet,17bis der Abendwind weht und die Schatten fliehen. / Nun geh,[3] mein Geliebter, sei wie die Gazelle, / wie ein junger Hirsch auf den zerklüfteten Bergen.