Hiob 40

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Dann sprach der HERR zu Hiob:2 »Will der Tadler mit dem Allmächtigen streiten? Der Mann, der Gott zurechtweist, soll nun antworten!« (Hi 9,3; Hi 10,2; Hi 13,3; Hi 23,4; Hi 31,35; Hi 33,13)3 Da antwortete Hiob dem HERRN:4 »Ich bin ein Nichts – wie könnte ich dir etwas erwidern? Ich lege mir die Hand auf den Mund. (Hi 21,5; Hi 29,9)5 Ich habe einmal geredet und werde nicht wieder damit anfangen, ein zweites Mal und ich will es nicht mehr tun.« (Hi 9,3)6 Da antwortete der HERR Hiob aus dem Sturm: (Hi 38,1)7 »Tritt vor mich hin wie ein Mann![1] Ich will dir Fragen stellen und du sollst mich belehren! (Hi 38,3; Hi 42,4)8 Willst du mir etwa meine Gerechtigkeit absprechen, mich für schuldig erklären, nur damit du recht behältst? (Hi 10,3; Hi 13,18; Hi 27,2; Röm 3,4)9 Besitzt du die gleiche Macht wie Gott? Kannst du mit donnernder Stimme reden wie er? (Hi 37,5)10 Nun, dann schmücke dich mit Hoheit und Pracht, bekleide dich mit Majestät und Herrlichkeit. (Ps 93,1; Ps 104,1)11 Lass deinen Zorn hervorbrechen, finde jeden, der stolz ist, und drücke ihn nieder. (Jes 2,12; Jes 42,25; Dan 4,34; Nah 1,6)12 Siehst du einen Hochmütigen, dann zwing ihn zu Boden, und wirf die Gottlosen an den Ort, wo sie hingehören! (Jes 13,11; Jes 63,3)13 Lass sie alle im Staub versinken, bedecke ihr Gesicht mit dem Leichentuch[2]. (Jes 2,10)14 Dann würde selbst ich dich loben, weil du mit deiner rechten Hand den Sieg errungen hast.15 Sieh doch nur das mächtige Flusspferd[3] an! Ich habe es geschaffen, so wie ich dich geschaffen habe. Es frisst Gras wie das Rind. (Hi 40,19)16 Schau, welche Kraft es in den Lenden hat und wie stark seine Bauchmuskeln sind.17 Sein Schwanz ist gerade wie eine Zeder. Die Sehnen an seinen Schenkeln sind ein dichtes Geflecht.18 Seine Knochen sind wie Metallröhren, seine Glieder wie Eisenstäbe.19 Es ist das Erhabenste[4] von Gottes Werken. Sein Schöpfer hat es mit gewaltigen Schneidezähnen[5] ausgestattet. (Hi 40,15; Hi 41,25)20 Die Berge geben ihm seine Nahrung, dort wo das Wild spielt.21 Es ruht unter Lotosbüschen und versteckt sich im Schilfrohr und im Sumpf.22 Der Lotos deckt es mit Schatten zu, die Weiden am Fluss umgeben es.23 Wenn der Fluss anschwillt, fürchtet es sich nicht, es bleibt ganz ruhig, auch wenn die Flut des Jordan ihm bis ans Maul reicht.24 Wer kann es fangen, während es seine Augen auf ihn richtet? Wer kann ihm einen Ring durch die Nase ziehen?25 Kannst du ein Krokodil[6] mit einem Haken fangen oder seine Zunge mit einem Strick nach unten drücken? (Hi 3,8; Ps 74,14; Ps 104,26; Jes 27,1)26 Kannst du einen Binsenring an seiner Nase festmachen oder seine Kinnbacken mit einem Haken durchbohren? (2Kön 19,28; Jes 37,29)27 Wird es dich dann um Gnade anflehen oder schmeichelnde Worte zu dir sagen?28 Wird es einen Vertrag mit dir abschließen, dass du es für immer als Sklaven in deinen Dienst nehmen kannst?29 Kannst du mit ihm spielen wie mit einem Vogel oder es als Spielzeug für deine Mädchen zähmen[7]?30 Wird die Fischerzunft darum feilschen und es stückweise unter die Landesbewohner[8] verteilen?31 Kannst du seine Haut mit Spießen spicken und seinen Kopf mit der Fischharpune durchbohren?32 Streck nur einmal deine Hand nach ihm aus und denke an den Kampf, auf den du dich einlässt: Du wirst es nie wieder tun!

Hiob 40

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 So reagierte Jahwe auf Hiob und sagte:2 „Will der Tadler mit dem Allmächtigen streiten? / Der Gott Zurechtweisende antworte darauf!“3 Da erwiderte Hiob Jahwe:4 „Schau, ich bin zu gering. / Was soll ich erwidern? / Ich lege die Hand auf den Mund.5 Einmal habe ich geredet, ich wiederhole es nicht, / zweimal, und ich tu es nicht wieder.“6 Jahwe antwortete Hiob aus dem Sturm und sagte:7 „Steh jetzt auf und zeig dich als Mann! / Dann will ich dich fragen, und du belehrst mich.8 Willst du im Ernst mein Recht bestreiten, / mich schuldig sehn, damit du Recht bekommst?9 Sag, hast du einen Arm wie Gott, / kann deine Stimme donnern wie er?10 Schmück dich doch mit Hoheit und Stolz, / kleide dich in Herrlichkeit und Pracht!11 Gieß aus die Fluten deines Zorns, / sieh den Stolzen an und erniedrige ihn!12 Beuge den Hochmut mit deinem Blick! / Tritt auf der Stelle die Gottlosen nieder!13 Verscharr sie allesamt im Staub, / schließe sie im Verborgenen ein!14 Dann will auch ich dich preisen, / denn deine Rechte rettete dich!“15 „Sieh doch den Behemot,[1] / den ich wie dich erschuf. / Gras frisst er wie das Rind.16 Seine Kraft ist in den Lenden, / seine Stärke in den Muskeln seines Bauchs.17 Er streckt seinen Schwanz wie die Zeder. / Seine Sehnen sind dicht verflochten,18 seine Knochen wie Röhren aus Bronze, / seine Rippen wie eiserne Stäbe.19 Er ist das Erste von Gottes Geschöpfen. / Der ihn schuf, gab ihm sein Schwert.20 Das Futter tragen die Berge ihm zu, / dort, wo die Wildtiere spielen.21 Unter Lotosbüschen legt er sich nieder, / versteckt in Rohr und Sumpf.22 Lotosbüsche spenden ihm Schatten, / die Weiden am Bach umgeben ihn.23 Da schwillt der Strom. Doch er läuft nicht weg, hält still. / Und der Sturzbach schießt ihm ans Maul.24 Kann man ihn fangen, wenn er die Augen offen hat, / ihm Stricke durch die Nase ziehn?“25 „Ziehst du den Leviatan[2] mit der Angel herbei, / umschlingst du seine Zunge mit dem Seil?26 Ziehst du ihm einen Ring durch die Nase, / bohrst einen Haken durch seine Kiefer?27 Wird er dich lange um Gnade bitten / oder richtet er freundliche Worte an dich?28 Wird er einen Bund mit dir schließen, / dass er für immer dein Sklave sein wird?29 Spielst du mit ihm wie mit einem Vogel / und bindest ihn für deine Mädchen an?30 Feilschen die Jagdgenossen um ihn, / verteilen sie ihn unter die Händler?31 Spickst du seine Haut mit Spießen, / mit Harpunen seinen Kopf?32 Leg nur deine Hand an ihn / und denk an den Kampf! / Du tust es sicher nicht wieder.