Hesekiel 16

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Danach erhielt ich diese Botschaft vom HERRN:2 »Menschenkind, halte Jerusalem die abscheulichen Sünden vor Augen, die es begangen hat, (Jes 58,1; Hos 8,1)3 und sag: ›So spricht Gott, der HERR, zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung sind das Land Kanaan! Dein Vater war Amoriter, deine Mutter Hetiterin!4 Bei deiner Geburt hat niemand deine Nabelschnur durchtrennt, du wurdest nicht mit Wasser gewaschen und gereinigt, nicht mit Salz abgerieben und nicht gewickelt. (Hos 2,5)5 Niemand erbarmte sich deiner und tat aus Mitleid etwas von diesen Dingen für dich. Stattdessen wurdest du am Tag deiner Geburt hinaus aufs Feld geworfen, weil man dich verabscheute. (5Mo 32,10)6 Da kam ich vorbei und sah dich in deinem Blut zappeln, und ich sagte zu dir in deinem Blut: Du sollst leben! Ja, zu dir in deinem Blut sagte ich: Lebe!7 Und ich ließ dich heranwachsen wie eine Pflanze auf dem Feld. Du bist gewachsen und groß geworden und du bist überaus reizvoll geworden. Deine Brüste wurden fest, dein Haar wurde dicht, aber du warst völlig nackt. (2Mo 1,7)8 Als ich wieder vorüberging und dich sah, da warst du so weit: Die Zeit der Liebe war für dich gekommen. Deshalb legte ich dir meinen Mantel um und bedeckte deine Nacktheit und schwor dir Treue. Ich schloss einen Bund mit dir, spricht Gott, der HERR, und du gehörtest mir. (1Mo 22,16; 2Mo 19,5; 2Mo 24,7; Rut 3,9; Jer 2,2; Hos 2,20)9 Ich badete dich mit Wasser, wusch dir das Blut ab und salbte dich mit Öl.10 Ich gab dir bunte Kleider und Sandalen aus Tachasch-Haut[1], ich schlang dir Byssus[2] um und hüllte dich in Seide.11 Ich legte dir erlesenen Schmuck an, schmückte deine Handgelenke mit Armreifen und deinen Hals mit einer Kette. (1Mo 24,22; Jes 3,18)12 Ich gab dir einen Ring für die Nase und Ohrringe für die Ohren und setzte eine prächtige Krone auf deinen Kopf. (Jer 13,18)13 So warst du mit Gold und Silber geschmückt. Du trugst Kleider aus Byssus und Seide, die mit bunten Stickereien verziert waren. Feines Mehl, Honig und Öl waren deine Nahrung, und du wurdest sehr, sehr schön. Schließlich kamst du zu königlichen Ehren! (5Mo 32,13; Ps 45,14)14 Der Ruf deiner Schönheit ging um die ganze Welt, denn der Schmuck, den ich dir anlegte, machte deine Schönheit vollkommen, spricht Gott, der HERR. (1Kön 10,1; Ps 50,2; Kla 2,15)15 Doch plötzlich hast du dich auf deine Schönheit verlassen und dich zur Hure gemacht, weil du so berühmt warst. Jedem Durchreisenden hast du dich angeboten und an den Hals geworfen! (Jes 57,8; Jer 2,20; Hes 27,3)16 Du hast einige von deinen Kleidern genommen und daraus auf den Opferhöhen ein buntes Lager gemacht[3], und dort hast du so gehurt, wie es noch nie da gewesen ist und auch nie wieder sein wird[4].17 Du hast den herrlichen Schmuck aus Gold und Silber, den ich dir geschenkt habe, genommen und hast männliche Götzenbilder daraus gemacht und mit ihnen Unzucht getrieben.18 In deine prachtvoll bestickten Kleider hast du deine Götzen gehüllt und hast ihnen mein Öl und mein Räucherwerk vorgesetzt.19 Und was ich dir zu essen gab – mit feinem Mehl, Öl und Honig habe ich dich ernährt –, das hast du ihnen geopfert, um sie mit dem Geruch günstig zu stimmen. Ja, das hast du getan, spricht Gott, der HERR. (Hos 2,10)20 Dann hast du deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hast, genommen und sie den Götzen zum Fraß geopfert. War es nicht genug, dass du zur Hure wurdest? (2Mo 13,2; Ps 106,37; Jer 7,31)21 Musstest du auch noch meine Kinder schlachten und sie ihnen weihen? (2Kön 17,17; Jer 19,5)22 Bei all deinen abscheulichen Taten und deinem Ehebruch hast du nicht ein einziges Mal an die Zeit gedacht, als du völlig nackt und zappelnd in deinem Blut lagst.23 Dir wird es sehr schlimm ergehen!, spricht Gott, der HERR. Und nach all dieser Bosheit24 hast du dir Kulthöhen gebaut und auf allen Marktplätzen Kultstätten errichtet. (Ps 78,58; Jes 57,5)25 An jeder Straßenecke hast du eine Kultstätte gebaut und deine Schönheit entweiht. Für jeden, der vorüberging, hast du die Beine breit gemacht. Deine Hurerei nahm kein Ende! (Spr 9,14)26 Du hast dich den Ägyptern, deinen Nachbarn mit dem großen Glied, hingegeben, und du hast viele Male mit ihnen geschlafen, um mich zu kränken. (Jer 7,18)27 Deshalb habe ich mich gegen dich gewandt und habe dir einen Teil von dem weggenommen, was dir zustand. Ich habe dich den rachsüchtigen Töchtern der Philister ausgeliefert, die dich hassen, und sogar sie waren entsetzt über dein schamloses Verhalten! (Jes 9,11)28 Auch mit den Assyrern hast du Hurerei getrieben; du konntest den Hals nicht voll kriegen! Du gabst dich ihnen hin, aber selbst das genügte dir noch nicht. (2Kön 16,7; 2Chr 28,16)29 Du hast es immer schlimmer getrieben und hast sogar das Krämerland Babylonien[5] zu deinem Liebhaber gemacht, doch auch das war dir nicht genug!30 Du hast förmlich danach gefiebert, spricht Gott, der HERR, dich aufzuführen wie eine schamlose Hure. (Spr 9,13; Jes 3,9; Offb 17,1)31 An jeder Straßenecke hast du Altäre errichtet und auf allen Plätzen Kultstätten gebaut. Dabei warst du aber keine normale Prostituierte, denn du hast nicht einmal Geld für deine Dienste verlangt! (Jes 52,3)32 Ja, du bist eine Ehebrecherin, die sich Fremde statt ihres Mannes ins Bett holt.33 Alle Prostituierten werden bezahlt. Du aber hast deinen Liebhabern Lohn gegeben, du hast sie bestochen, damit sie von überall her zu dir kommen und mit dir schlafen. (Hos 8,9; Joe 4,3; Lk 15,30)34 Bei deinen Hurereien ist es umgekehrt wie bei anderen Frauen: Dir lief man nicht nach. Du hast selbst bezahlt, während dir nichts bezahlt wurde. Auf diese Weise hast du es umgekehrt gemacht wie üblich.35 Deshalb, du Hure, höre das Wort des HERRN!36 So spricht Gott, der HERR: Weil du dich in deiner Hurerei schamlos vor deinen vielen Liebhabern nackt ausgezogen hast, weil du den abscheulichen Götzen gedient und ihnen das Blut deiner Kinder geopfert hast, (Jer 19,5; Hes 20,31; Hes 23,37)37 darum werde ich jetzt alle deine Liebhaber zusammenrufen, denen du gefallen hast – alle, die du geliebt hast und auch alle, die du gehasst hast. Ich lasse sie von überall her zu dir kommen, und dann ziehe ich dich vor ihren Augen nackt aus, sodass sie alle deine Scham sehen können. (Jes 47,3; Nah 3,5)38 Ich spreche über dich das Urteil, das das Recht für eine Ehebrecherin und Mörderin vorsieht. Ich lasse meinen Zorn und meine Eifersucht an dir aus. (Ps 79,3; Jer 18,21; Zef 1,17; Offb 16,6)39 Und dann liefere ich dich deinen Liebhabern aus. Sie werden deine Altäre niederreißen und deine Kultstätten zerstören. Sie werden dir die Kleider ausziehen, deinen herrlichen Schmuck rauben und dich völlig nackt liegen lassen.40 Sie werden sich zusammenrotten und dich steinigen und dich mit ihren Schwertern durchbohren.41 Sie werden deine Häuser niederbrennen und vor den Augen vieler Frauen das Strafgericht an dir vollstrecken. So werde ich deiner Hurerei ein Ende machen, und du wirst aufhören, deine Liebhaber zu bezahlen. (2Kön 25,9)42 Wenn ich so meinen Zorn an dir ausgelassen habe, wird auch meine Eifersucht nicht mehr gegen dich wüten. Ich werde zur Ruhe kommen und nicht mehr zornig sein. (2Sam 24,25; Jes 40,1; Jes 54,9)43 Weil du nicht mehr an deine Jugendzeit gedacht, sondern mich durch all deine Taten in Zorn gebracht hast, habe ich dir das gegeben, was du für dein Verhalten verdient hast[6], spricht Gott, der HERR. Denn zu all deinen abscheulichen Taten hast du noch die Unzucht hinzugefügt. (Ps 78,42; Jes 63,10)44 Wer gern Sprichwörter gebraucht, wird von dir sagen: Wie die Mutter, so die Tochter.45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Ehemann und ihre Kinder gehasst hat. Und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Ehemänner und Kinder verachten. Eure Mutter war Hetiterin, euer Vater ein Amoriter. (Jes 1,4)46 Deine ältere Schwester ist Samaria, die mit ihren Töchtern links von dir wohnt. Und deine jüngere Schwester ist Sodom, die mit ihren Töchtern rechts von dir wohnt. (1Mo 13,11; Jer 3,8)47 Es hat dir nicht gereicht, dich wie sie zu verhalten und die gleichen abscheulichen Taten zu begehen. Nein, in kürzester Zeit hast du sie darin noch weit übertroffen! (1Kön 16,31; 2Kön 21,9; Hes 5,6)48 So wahr ich lebe, spricht Gott, der HERR, Sodom und ihre Töchter waren nicht so verdorben wie du und deine Töchter. (Mt 11,23)49 Die Schuld deiner Schwester Sodom war, dass sie mit ihren Töchtern in Hochmut, Überfluss und sorgloser Ruhe lebte, ohne den Armen und Bedürftigen beizustehen. (1Mo 13,10; Ps 138,6; Jes 22,13; Lk 12,16)50 Sodom war hochmütig und beging vor meinen Augen abscheuliche Taten, deshalb habe ich sie ausgerottet, als ich das sah. (1Mo 19,24)51 Und auch Samaria hat nicht halb so viele Sünden begangen wie du. Du hast weit Abscheulicheres getan als sie. Gemessen an deinen abscheulichen Taten, die du begangen hast, sehen deine Schwestern geradezu wie Gerechte aus! (Jer 3,8; Mt 12,41)52 Darum trag du jetzt deine Schande, nachdem du deine Schwestern durch deine schlimmen Taten gerechtfertigt hast! Du hast mehr gesündigt als sie, sodass deine Schwestern neben dir als unschuldig erscheinen! Schäm dich und trag deine Sünden, weil du deine Schwestern als gerecht hast erscheinen lassen.53 Ich wende ihr Schicksal – das Schicksal von Sodom und ihren Töchtern und das Schicksal von Samaria und ihren Töchtern – und ich wende auch dein Schicksal bei ihnen, (Jes 19,24)54 damit du deine Schande eingestehst und dich für deine Sünden schämst, weil du sie damit getröstet hast. (Jer 2,26)55 Deine Schwester Sodom und ihre Töchter werden wiederhergestellt werden, und auch Samaria und ihre Töchter werden wiederhergestellt werden, und wenn es so weit ist, wirst auch du mit deinen Töchtern wiederhergestellt werden.56 Hast du dir nicht den Mund über deine Schwester Sodom zerrissen in der Zeit, als du so hochmütig warst?57 Das war, bevor deine eigene Schlechtigkeit sichtbar wurde. Jetzt verhöhnen die Töchter von Edom und alle ihre Nachbarn dich überall und die Töchter der Philister verachten dich. (2Kön 16,5; 2Chr 28,5; Hos 2,12; Hos 7,1)58 Nun musst du die Folgen deiner Unzucht und deiner abscheulichen Taten tragen, spricht der HERR. (Hes 23,49)59 Gott, der HERR, spricht: Ich behandle dich so, wie du gehandelt hast, denn du hast deinen feierlichen Schwur auf die leichte Schulter genommen[7] und deinen Bund gebrochen. (Jes 24,5)60 Ich aber werde mich an den Bund erinnern, den ich mit dir schloss, als du jung warst; ja, ich will einen ewigen Bund mit dir eingehen. (Jer 32,40)61 Dann wirst du voll Scham an das Böse denken, das du getan hast, wenn ich deine großen und kleinen Schwestern nehme und sie zu deinen Töchtern mache, aber nicht deshalb, weil du den Bund gehalten hättest.62 Ich selbst werde meinen Bund mit dir aufrichten, und dann wirst du erkennen, dass ich der HERR bin. (Jer 24,7)63 Und wenn ich dir alles, was du getan hast, vergebe, wirst du an deine Sünde denken und dich schämen und vor Scham den Mund nicht mehr aufmachen, spricht Gott, der HERR.‹« (Ps 39,10; Dan 9,7; Röm 3,19)

Hesekiel 16

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte:2 „Du Mensch, halte der Stadt Jerusalem ihre Gräueltaten vor3 und sage: So spricht Jahwe, der Herr, zu Jerusalem: Du stammst aus dem Land der Kanaaniter. Ein Amoriter[1] war dein Vater, eine Hetiterin[2] deine Mutter.4 Und so erging es dir bei deiner Geburt: Man schnitt dir nicht die Nabelschnur ab, man hat dich nicht gebadet und mit Salz eingerieben und dich nicht in Windeln eingepackt.5 Niemand hatte Mitleid mit dir, niemand hat dich entsprechend versorgt. Man warf dich hinaus aufs freie Feld – so verabscheut warst du bei deiner Geburt.6 Da kam ich vorbei und sah dich zappeln in deinem Blut. Als du so dalagst, sagte ich zu dir: Du sollst leben! Ja, zu dir in deinem Blut sagte ich: Du sollst leben7 und wachsen wie eine Blume auf dem freien Feld. So blühtest du auf und wurdest zu einer höchst anmutigen Frau. Deine Brüste wölbten sich, das Schamhaar sprosste, aber du warst nackt und bloß.8 Als ich wieder vorbeikam, sah ich, dass die Zeit der Liebe für dich gekommen war. Da breitete ich meinen Mantel über dir aus und bedeckte deine Blöße. Ich schwor dir Treue und schloss den Bund der Ehe mit dir. So wurdest du mein.9 Ich badete dich und wusch dein Blut von dir ab. Dann salbte ich dich mit Öl10 und zog dir ein bunt gewirktes Kleid an. Ich gab dir Sandalen aus Tachasch-Leder,[3] band dir ein Kopftuch aus allerfeinstem Leinen um und hüllte dich in Seide ein.11 Dann legte ich dir Schmuck an: Spangen für das Handgelenk, eine Kette um den Hals,12 einen Ring an deine Nase und auch Ringe für die Ohren, dazu einen kostbaren Reif an die Stirn.13 So warst du mit Gold und Silber geschmückt, trugst Kleider aus feinstem Leinen, Seide und bunt gewebten Stoffen. Du hattest Gebäck aus feinem Mehl mit Honig und Öl. Und du warst überaus schön, tauglich zu einer Königin.14 Der Ruf deiner Schönheit, die durch meinen Schmuck vollkommen wurde, ging durch alle Welt, spricht Jahwe, der Herr.15 Aber du hast auf deine Schönheit vertraut, hast deinen Ruhm missbraucht und dich zur Hure gemacht. Jeden, der vorüberkam, locktest du mit deinen Reizen, jedem botest du dich an.16 Auf den Höhen, wo man Götzen verehrt, hast du deine bunten Kleider ausgebreitet und hurtest herum, wie es niemals vorgekommen ist und auch nie wieder geschehen wird.17 Dann nahmst du mein Geschenk, den prächtigen Schmuck aus Gold und Silber, und machtest Männerfiguren daraus und triebst mit ihnen Hurerei.18 Du hülltest sie in deine bunten Kleider ein und botest ihnen mein Öl und meinen Weihrauch an.19 Und das Gebäck aus feinem Mehl mit Honig und Öl, das ich dir gegeben hatte, brachtest du zu ihnen, um sie zu erfreuen. So weit kam es, spricht Jahwe, der Herr.20 Dann nahmst du sogar deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hattest, und hast sie geschlachtet, ihnen zum Fraß.21 War es nicht genug mit deiner Hurerei, dass du auch noch meine Söhne schlachten und als Opfer für deine Götzen verbrennen musstest?22 Und bei all deinen Gräueltaten und deiner Prostitution hast du nicht an deine Jugendzeit gedacht, als du nackt und zappelnd in deinem Blut dalagst.23 Und nach all deiner Bosheit – wehe, wehe dir, spricht Jahwe, der Herr –24 hast du dir auf jedem freien Platz ein Hurenlager aufgeschlagen und eine Stätte für den Götzendienst errichtet.25 An jeder Straßenecke hast du so eine Stätte gebaut. Du hast deine Schönheit schändlich missbraucht und deine Beine für jeden gespreizt, der vorüberkam. Deine sexuelle Unmoral wurde immer größer.26 Du hurtest mit deinen Nachbarn, den Ägyptern mit dem großen Glied, du tatest es, um mich zu kränken.27 Da strafte ich dich und nahm dir einen Teil von dem, was ich dir gab. Ich lieferte dich der Gier der Philisterinnen aus, die dich hassten und sich für deine Unmoral schämten.28 Doch du hattest immer noch nicht genug und triebst es mit den Assyrern, und auch das reichte dir noch nicht.29 Dann liefst du den chaldäischen Krämern nach, und auch da bekamst du nicht genug.30 Du branntest darauf, dich hinzugeben, triebst es schlimmer als jede Prostituierte, spricht Jahwe, der Herr.31 An jeder Straßenecke hast du dein Hurenlager aufgeschlagen, deine Stätte für den Götzendienst auf jedem freien Platz errichtet. Dabei hast du noch nicht einmal Geld für Sex verlangt.32 Fremde Männer hast du statt deines Ehemanns genommen.33 Alle Huren bezahlt man, doch du hast deine Liebhaber mit Geschenken gelockt, damit sie von überall her zu dir kamen, um es mit dir zu treiben.34 So machtest du das Gegenteil von dem, was andere Prostituierte tun. Anderen läuft man nach und gibt ihnen Geld, doch du bezahltest noch für deinen Liebesdienst. So sehr schlugst du aus der Art.35 Darum, du Hure, vernimm das Wort Jahwes!36 So spricht Jahwe, der Herr: Weil du deinen Wert verschleudert hast, weil du dich vor deinen Liebhabern und deinen abscheulichen Götzen nackt ausgezogen und weil du ihnen deine Kinder geopfert hast,37 darum rufe ich jetzt deine Liebhaber zusammen, die, denen du gefielst, und auch die, die du verabscheut hast. Wenn sie von überall her zusammengelaufen sind, decke ich deine Scham vor ihnen auf, dass alle deine Blöße sehen.38 Dann richte ich dich, wie es das Gesetz für eine Ehebrecherin und Mörderin vorschreibt, und ich lasse mit Grimm und Eifer das Blutgericht an dir vollstrecken.39 Ich liefere dich ihnen aus, dass sie dein Hurenlager einreißen und deine Höhen für den Götzendienst zerstören, dir deinen Schmuck nehmen, die Kleider vom Leib reißen und dich nackt und bloß liegenlassen.40 Sie werden eine Volksversammlung gegen dich einberufen, dich zu Tode steinigen und mit ihren Schwertern zerstückeln.41 Vor den Augen vieler Frauen werden deine Häuser niedergebrannt. Sie sehen, wie man das Urteil an dir vollstreckt. Dann ist es aus mit deiner Hurerei, und du wirst keinem mehr den Hurenlohn bezahlen.42 Und wenn ich meinen Zorn an dir gestillt habe, wird meine Eifersucht aufhören, gegen dich zu wüten. Ich werde Ruhe finden und dir nicht mehr grollen.43 Weil du deine Jugendzeit vergessen und mich mit all dem gereizt hast, habe auch ich dich die Folgen tragen lassen, spricht Jahwe, der Herr, damit du nach all deinen Gräueln nicht noch weitere Schandtaten verübst.44 Wie die Mutter, so die Tochter!', wird jeder sagen, der ein Sprichwort zitiert.45 Ja, du bist eine echte Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Söhne verabscheute. Du bist auch eine echte Schwester deiner Schwestern, die sich nicht um Mann und Kinder scherten. Deine Mutter war eine Hetiterin, dein Vater ein Amoriter.46 Deine größere Schwester, die links von dir wohnt, ist Samaria mit ihren Töchtern. Und deine kleinere rechts von dir ist Sodom mit ihren Töchtern.47 Du bist nicht nur ihrem Beispiel gefolgt, hast nicht nur ihre Schändlichkeiten nachgemacht, sondern sie in kurzer Zeit noch übertroffen.48 So wahr ich lebe, spricht Jahwe, der Herr: Deine Schwester Sodom und ihre Töchter haben es nicht so schlimm getrieben wie du und deine Töchter!49 Deine Schwester Sodom war eingebildet. Sie lebte mit ihren Töchtern in sorgloser Ruhe und im Überfluss. Arme und Elende kümmerten sie nicht.50 Sie waren stolz und taten abscheuliche Dinge. Als ich das sah, schaffte ich sie weg.51 Samaria hat nicht halb so viele Abscheulichkeiten begangen wie du. Du hast viel mehr gesündigt als sie. Du hast es so schlimm getrieben, dass deine Schwestern neben dir geradezu gerecht erscheinen.52 So trage auch du deine Schande, weil du deine Schwestern entlastet hast durch noch abscheulichere Sünden! Nur deshalb erscheinen sie gerechter als du. Darum schäme auch du dich und trage deine Schande, weil du so deine Schwestern gerecht erscheinen lässt!53 Einst werde ich ihr Schicksal wenden, das Schicksal Sodoms und Samarias und ihrer Töchter. Und auch deine Gefangenschaft werde ich wenden,54 damit du deine Schande trägst und dich schämst für das, was du tatest, und weil du sie damit entlastet hast.55 Deine Schwestern Sodom und Samaria und auch du, ihr werdet samt euren Tochterstädten wieder sein wie früher.56 In deinem Hochmut hast du über Sodom die Nase gerümpft.57 Das war, bevor deine eigene Bosheit aufgedeckt wurde. Und so verhöhnen dich jetzt all deine Nachbarinnen, die Edomiterinnen und die Philisterinnen.58 Du musst nun die Folgen deiner Gräuel und Schandtaten tragen, spricht Jahwe.59 Denn so spricht Jahwe, der Herr: Ich werde mit dir tun, was du getan hast. Du hast den Eid missachtet und den Bund gebrochen.60 Aber ich will an meinen Bund mit dir denken, der seit deiner Jugendzeit gilt, und will einen ewigen Bund mit dir schließen.61 Dann wirst du dich an dein Verhalten erinnern und dich schämen, dann, wenn du deine Schwestern zu dir nimmst, die älteren und die jüngeren, und ich sie dir als Töchter gebe. Doch das geht nicht von deinem Bund aus.62 Ich selbst werde meinen Bund mit dir schließen. Dann wirst du erkennen, dass ich, Jahwe, es bin.63 Dann sollst du dich erinnern, sollst dich schämen und nicht mehr wagen, den Mund aufzutun, weil ich dir alles vergebe, was du getan hast, spricht Jahwe, der Herr.“