1Dann betete Salomo: »Der HERR hat gesagt, dass er im tiefsten Dunkel wohnen will. (1Kön 8,12)2Doch ich habe dir ein prachtvolles Haus gebaut, eine Wohnung, in der du für immer wohnen sollst!«3Dann wandte sich der König der ganzen Gemeinschaft der Israeliten zu, die vor ihm stand, segnete sie und sagte:4»Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der sein Versprechen erfüllt hat, das er meinem Vater David gab. Denn er hat gesagt:5›Seit dem Tag, an dem ich mein Volk der Israeliten aus Ägypten herausgeführt habe, habe ich keine Stadt unter den Stämmen Israels dazu bestimmt, dass darin ein Haus zur Ehre meines Namens errichtet werden sollte. Und ich habe auch keinen Mann dazu bestimmt, mein Volk der Israeliten zu führen.6Doch nun soll Jerusalem diese Stadt und David dieser König sein.‹ (1Chr 28,4; 2Chr 12,13)7Mein Vater David wollte ein Haus bauen, damit der Name des HERRN, des Gottes Israels, darin geehrt wird. (1Chr 28,2)8Doch der HERR sprach zu ihm: ›Es gefällt mir, dass du dir vorgenommen hast, ein Haus zur Ehre meines Namens zu bauen, (1Kön 5,17)9doch du bist nicht derjenige, der es tun soll. Dein Sohn wird es an deiner Stelle bauen.‹10Und nun hat der HERR getan, was er zugesagt hat, denn ich bin anstelle meines Vaters David König geworden, wie der HERR es gesagt hat. Ich habe dieses Haus zur Ehre des HERRN, des Gottes Israels, gebaut.11Dort hinein habe ich die Lade gebracht, und in dieser ist der Bund aufbewahrt, den der HERR mit den Israeliten geschlossen hat.« (2Chr 5,7)
Salomos Weihegebet
12Dann stellte sich Salomo mit erhobenen Händen vor den Altar des HERRN, und die ganze Versammlung Israels blickte auf ihn. (1Kön 8,1; Neh 8,4)13Er hatte eine bronzene Plattform anfertigen lassen mit fünfmal fünf Ellen Fläche sowie drei Ellen Höhe[1] und sie in der Mitte des äußeren Vorhofs aufstellen lassen. Darauf stand er vor der ganzen Versammlung, kniete nieder, hob seine Hände zum Himmel14und betete: »HERR, Gott Israels, es gibt keinen Gott, der dir gleicht, weder im Himmel noch auf der Erde. Du erfüllst deine Versprechen und bist all denen mit deiner großen Liebe treu, die dir gehorchen und bereit sind, von ganzem Herzen deinen Willen zu tun. (2Mo 15,11; 5Mo 3,24; 5Mo 7,9)15Du hast deine Zusage an deinen Diener David, meinen Vater, erfüllt. Dein Mund hatte sie ausgesprochen, und heute hat deine Hand sie erfüllt. (1Chr 22,9)16Und nun, HERR, Gott Israels, erfülle, was du deinem Diener David, meinem Vater, versprochen hast. Denn du hast gesagt: ›Wenn deine Nachkommen auf ihren Weg achten werden und meine Gesetze halten, wie du es getan hast, werden sie für immer in Israel herrschen.‹ (1Kön 2,4; 2Chr 7,18)17Bitte, HERR, Gott Israels, halte das Versprechen, das du deinem Diener David gegeben hast.18Aber wird Gott tatsächlich auf der Erde wohnen? Der höchste Himmel kann dich nicht fassen – wie viel weniger dieses Haus, das ich errichtet habe! (2Chr 2,5)19Höre dennoch mein Gebet und vernimm meine Bitte, HERR, mein Gott. Höre die Gebete, die dein Diener an dich richtet.20Tag und Nacht sollst du über diesen Tempel wachen, über diesen Ort, von dem du gesagt hast, dass hier dein Name wohnen soll. Bitte erhöre die Gebete, die ich hier spreche.21Bitte erhöre die inständigen Bitten, die wir, dein Volk der Israeliten und ich, an diesem Ort im Gebet an dich richten. Ja, höre uns im Himmel, wo du wohnst, und wenn du uns hörst, vergib uns. (Mi 7,18)22Wenn ein Mensch einem anderen ein Unrecht zufügt und vor dem Altar in diesem Haus seine Unschuld beschwören soll,23dann höre ihn im Himmel und sprich du das Urteil. Strafe den Schuldigen und lass seine Taten auf ihn zurückfallen, aber sprich den Unschuldigen frei, wie es sein Recht ist.24Wenn dein Volk der Israeliten von seinen Feinden besiegt wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und wenn es sich dir dann wieder zuwendet und deinen Namen anruft und hier in diesem Haus zu dir betet und fleht,25dann höre es im Himmel und vergib ihm seine Sünde und bring es zurück in dieses Land, das du ihm und seinen Vorfahren geschenkt hast.26Wenn der Himmel verschlossen bleibt und kein Regen fällt, weil dein Volk gegen dich gesündigt hat, und wenn das Volk dann zu diesem Haus gewandt betet und deinen Namen anruft und sich von seiner Sünde abwendet, weil du es bestraft hast, (1Kön 17,1)27dann höre es im Himmel und vergib deinen Dienern, den Israeliten, ihre Sünde. Zeig ihnen, wie sie nach deinem Willen leben können, und lass es regnen auf dein Land, das du deinem Volk als Erbe anvertraut hast.28Wenn eine Hungersnot im Land herrscht oder eine Seuche ausbricht, wenn es eine Missernte gibt, Heuschrecken einfallen oder Raupen die Ernte vernichten, wenn die Feinde deines Volkes ins Land eindringen und seine Städte belagern – welche Not oder Krankheit auch kommen mag: (2Chr 20,9)29Wenn dann irgendeiner aus deinem Volk zu dir betet und fleht, indem er dir seinen Kummer und seine Not zu Füßen legt und die Hände zu diesem Haus hin erhebt, oder wenn das ganze Volk seine Stimme im Gebet erhebt,30dann höre es im Himmel, wo du wohnst, vergib ihm und hilf. Gib jedem, was er verdient, denn du allein kennst das menschliche Herz. (1Sam 16,7; 1Chr 28,9)31Dann werden sie dich achten und auf deinen Wegen bleiben, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vorfahren geschenkt hast.32Wenn Fremde, die nicht zu deinem Volk der Israeliten gehören, von deinem großen Namen und deinen gewaltigen Wundern hören und von deiner Macht und aus fernen Ländern hierher kommen und zu diesem Haus gewandt beten,33dann höre sie im Himmel, wo du wohnst, und gib ihnen alles, worum sie dich bitten. Denn alle Völker der Erde sollen dich erkennen und achten, so wie dein Volk der Israeliten es tut. Alle sollen erkennen, dass dieses Haus, das ich gebaut habe, deinen Namen trägt. (2Chr 7,14)34Wenn die Israeliten in deinem Auftrag gegen ihre Feinde in den Krieg ziehen, und wenn sie dann im Gebet zu dir in die Richtung dieser Stadt blicken, die du erwählt hast, und zu diesem Haus, das ich deinem Namen errichtet habe,35dann höre ihre Gebete und ihr Flehen im Himmel und hilf ihnen.36Wenn sie gegen dich sündigen – denn welcher Mensch wäre ohne Sünde? – dann wirst du vielleicht zornig sein über sie und sie ihren Feinden ausliefern, die sie in ein fremdes Land verschleppen, es sei nah oder fern. (Hi 15,14; 1Joh 1,8)37Doch vielleicht wenden sie sich in ihrem Exil voller Reue wieder zu dir und sagen: ›Wir haben gesündigt, wir haben Böses getan und schlecht gehandelt.‹38Wenn sie sich dann von ganzem Herzen und von ganzer Seele im Land ihres Exils, in das sie gebracht wurden, wieder dir zuwenden und zu dem Land hingewandt beten, das du ihren Vorfahren geschenkt hast, und zu dieser Stadt, die du erwählt hast, und zu diesem Haus, das ich zur Ehre deines Namens gebaut habe,39dann höre ihre Gebete im Himmel, wo du wohnst. Verhilf ihnen zu ihrem Recht und vergib deinem Volk, das gegen dich gesündigt hat.40Bitte, mein Gott, erhöre die Gebete, die an diesem Ort vor dich gebracht werden. (2Chr 7,15; Neh 1,6; Ps 17,2)41Und nun, HERR und Gott, komm und nimm deinen Ort der Ruhe ein, du und die Bundeslade, das Zeichen deiner Macht. Deine Priester, HERR und Gott, sollen uns deine Rettung vermitteln, und die dir vertrauen, sollen sich an deiner Güte freuen. (Ps 132,8)42HERR und Gott, weise deinen Gesalbten nicht zurück, sondern erinnere dich, wie sehr du deinen Diener David liebst.[2]«
1Damals sagte Salomo: „Jahwe hat beschlossen, im Wolkendunkel zu wohnen.2Doch ich, ich habe dir ein Herrscherhaus gebaut, eine Wohnstätte für ewige Zeiten.“3Die ganze Versammlung Israels stand dabei. Dann wandte sich der König der Versammlung zu und segnete sie.4Er sagte: „Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der mit seiner Hand wahr machte, was er meinem Vater David mit dem Mund versprach:5Seit der Zeit, als ich mein Volk aus Ägypten führte, habe ich in keinem der Stämme Israels eine Stadt erwählt, um dort einen Wohnsitz für meinen Namen errichten zu lassen. Ich habe auch niemand als Herrscher über mein Volk bestimmt.6Aber jetzt habe ich Jerusalem als Wohnsitz für meinen Namen erwählt und David zum Herrscher über mein Volk Israel.'7Nun war es meinem Vater David ein Anliegen, dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen.8Doch Jahwe sagte zu meinem Vater David: 'Wenn du dir vorgenommen hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, hast du einen guten Entschluss gefasst.9Aber nicht du, sondern dein leiblicher Sohn soll dieses Haus für meinen Namen bauen.'10Und Jahwe hat dieses Versprechen gehalten. Ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie Jahwe es zugesagt hat. Und ich habe nun das Haus für den Namen Jahwes gebaut11und die Lade hineingestellt, in der die Tafeln des Bundes liegen, den Jahwe mit den Israeliten schloss.“
Salomos Weihegebet
12Dann trat Salomo vor den Augen der Versammlung Israels zum Altar Jahwes und breitete seine Hände aus.13Salomo hatte ein Podest aus Bronze anfertigen lassen und mitten in den Vorhof gestellt. Es war zweieinhalb Meter lang, zweieinhalb Meter breit und anderthalb Meter hoch. Er stieg auf dieses Podest, kniete sich vor der ganzen Versammlung Israels hin, breitete seine Hände zum Himmel aus14und betete: „Jahwe, Gott Israels! Kein Gott ist dir vergleichbar, weder im Himmel noch auf der Erde. Du stehst zu deinem Bund und lässt deine Liebe zu deinen Dienern bestehen, die mit ganzem Herzen ein Leben führen vor dir.15Du hast auch deinem Diener, meinem Vater David, gegenüber deine Versprechen gehalten. Was du mit dem Mund versprachst, hast du mit der Hand wahr gemacht, wie es dieser Tag zeigt.16Jahwe, Gott Israels, nun erfülle auch die andere Zusage, die du meinem Vater David gegeben hast, als du sagtest: 'Es soll dir nie an einem Mann fehlen, der vor mir auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne darauf achten, so nach meinen Weisungen zu leben, wie du das getan hast.'17Jahwe, Gott Israels, lass doch in Erfüllung gehen, was du deinem Diener David zugesagt hast.18Aber sollte Gott wirklich bei Menschen auf der Erde wohnen? Selbst die Himmel, auch die allerhöchsten, fassen dich nicht, geschweige denn dieses Haus, das ich gebaut habe!19Trotzdem bitte ich dich, Jahwe, mein Gott, achte doch auf das Gebet deines Dieners und höre auf sein Flehen und seine Bitte, die er vor dich bringt.20Halte deine Augen Tag und Nacht über diesem Haus offen, von dem du gesagt hast, dass dein Name dort wohnen soll, und höre auf das Gebet, das dein Diener zu dieser Stätte hin richtet!21Höre doch auf das Flehen, das dein Diener und dein Volk zu dieser Stätte hin richten werden! Höre du es selbst in deiner himmlischen Wohnung, dort, wo du thronst! Ja, erhöre uns und vergib!22Wenn sich jemand an seinem Nächsten versündigt und dieser einen Eid von ihm verlangt und er kommt vor deinen Altar in dieses Haus und spricht die Selbstverfluchung[1] aus, (2Mo 22,10; 4Mo 5,11)23dann höre es vom Himmel her und greife ein! Verschaff deinen Dienern Recht! Bestrafe den Schuldigen und lass sein böses Tun auf ihn selbst zurückfallen, den Schuldlosen aber sprich frei und gib ihm, was seiner Gerechtigkeit entspricht.24Und wenn dein Volk Israel von Feinden besiegt wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und dann wieder umkehrt und deinen Namen preist und in diesem Haus zu dir betet und fleht,25dann höre du es im Himmel und vergib deinem Volk Israel seine Schuld und bring es wieder in das Land zurück, das du ihnen und ihren Vorfahren gegeben hast.26Wenn sich der Himmel verschließt, dass es nicht regnet, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann zu dieser Stätte hin beten und deinen Namen preisen und von ihrer Sünde umkehren, weil du sie gedemütigt hast,27dann höre du es im Himmel und vergib deinen Dienern und deinem Volk Israel die Sünde – denn du führst sie den rechten Weg – und lass es wieder regnen auf dein Land, das du deinem Volk als Grundbesitz gegeben hast.28Wenn eine Hungersnot im Land ausbricht, wenn die Pest wütet, wenn das Getreide durch Brand- oder Rostpilze, Heuschrecken oder andere Schädlinge vernichtet wird, wenn der Feind ins Land einfällt, wenn irgendeine Krankheit oder Plage sie trifft,29dann höre du jedes Gebet und Flehen. Sei es ein Einzelner oder dein ganzes Volk, je nachdem, was einer als seine Plage oder seinen Schmerz erkennt, wenn er seine Hände nach diesem Haus hin ausbreitet,30dann höre du es im Himmel, dem Ort, wo du thronst! Und vergib; und gib jedem, was er verdient! Denn du kennst die verborgenen Gedanken der Menschen und siehst ihnen ins Herz.31Dann werden sie dich fürchten und auf deinen Wegen gehen, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vätern gegeben hast.32Auch wenn ein Ausländer, der nicht zu deinem Volk Israel zählt, aus einem fernen Land kommt, weil er von deinem großen Namen hörte und von dem, was du mit deiner starken Hand und deinem ausgestreckten Arm getan hast – wenn er also kommt und zu diesem Haus hin betet,33dann höre du es im Himmel, dem Ort, wo du thronst, und erfülle seine Bitte! So werden alle Völker der Erde deinen Namen erkennen und dich fürchten, wie dein Volk Israel es tut. Und sie werden wissen, dass dein Name über diesem Haus, das ich gebaut habe, ausgerufen ist.34Wenn dein Volk gegen seine Feinde in den Krieg zieht, egal wohin du sie schickst, und sie dann zu dir beten in Richtung dieser Stadt, die du erwählt hast, und dieses Hauses, das ich deinem Namen gebaut habe,35dann höre ihr Gebet und Flehen im Himmel und verschaffe ihnen ihr Recht!36Wenn sie gegen dich sündigen – denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt – und du zornig über sie wirst und sie ihren Feinden preisgibst und diese sie in ein fernes oder nahes Land verschleppen,37und sie fangen an, es sich dort zu Herzen zu nehmen, und kehren um und flehen im Land ihrer Gefangenschaft zu dir und sagen: 'Wir haben gesündigt, wir haben Unrecht getan, wir haben gottlos gehandelt!';38wenn sie in dem Land, in dem sie gefangen sind, anhaltend und mit ganzem Herzen und ihrer ganzen Seele zu dir umkehren und beten in Richtung dieses Landes, das du ihren Vätern gegeben hast, und dieser Stadt, die du erwählt hast, und dieses Hauses, das ich deinem Namen gebaut habe,39dann höre ihr Gebet und Flehen im Himmel, dem Ort, wo du thronst, und schaffe ihnen ihr Recht! Und vergib deinem Volk, was es gegen dich gesündigt hat.40Nun denn, mein Gott, lass deine Augen offen sein und deine Ohren hören auf das Gebet an diesem Ort.“41„Und jetzt ziehe ein, Jahwe-Gott, / komm zu deinem Ruheplatz / und begleite deine Lade, / das Symbol deiner Macht! / Lass an deinen Priestern, Jahwe-Gott, / die Rettung sichtbar sein. / Mögen deine Frommen des Guten sich freuen!42Und weise deinen Gesalbten nicht ab, Jahwe-Gott! / Denk an die Beweise deiner Gnade, / die du David, deinem Diener, zugesagt hast!“