1.Samuel 22

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Da verließ David Gat und floh in die Höhle Adullam. Als seine Brüder und alle, die zum Haus seines Vaters gehörten, davon erfuhren, schlossen sie sich ihm schon bald an. (2Sam 23,13)2 Und noch weitere kamen: Männer, die in Not waren, sich verschuldet hatten oder verbittert waren. Schließlich war David der Anführer von etwa 400 Mann.3 Von dort aus ging David nach Mizpe in Moab und fragte den König: »Dürfen mein Vater und meine Mutter bei euch leben, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat?«4 So brachte er sie zu dem König von Moab, und sie blieben dort, solange David sich in der Bergfestung aufhielt.5 Eines Tages forderte der Prophet Gad David auf: »Verlass die Bergfestung und kehre ins Gebiet von Juda zurück.« Daraufhin zog David in den Wald von Heret. (2Sam 24,11; 1Chr 21,9; 1Chr 29,29; 2Chr 29,25)6 Schon bald erfuhr Saul, dass David und seine Männer in Juda waren. Der König saß gerade unter einer Tamariske auf dem Hügel bei Gibea, den Speer in der Hand und umgeben von seinen Männern. (Ri 4,5; 1Sam 14,2)7 »Hört zu, ihr Männer vom Stamm Benjamin!«, rief Saul ihnen zu. »Hat der Sohn Isais euch Felder und Weinberge versprochen? Hat er versprochen, euch zu Hauptleuten und Heerführern zu machen? (1Sam 8,12; 1Chr 12,17)8 Habt ihr euch deshalb gegen mich verschworen? Denn keiner von euch hat mir gesagt, dass sich sogar mein eigener Sohn mit dem Sohn Isais verbündet hat. Keinem von euch macht es etwas aus, dass mein eigener Sohn einen Feind aufhetzt, gegen mich vorzugehen!« (1Sam 23,21)9 Da sagte der Edomiter Doëg, der sich unter den Männern Sauls befand: »Ich habe gesehen, wie der Sohn Isais nach Nob zu Ahimelech, dem Sohn Ahitubs, kam. (1Sam 21,2)10 Ahimelech befragte für ihn den HERRN. Dann gab er ihm zu essen und das Schwert des Philisters Goliat.« (1Sam 21,7)11 Sofort ließ König Saul Ahimelech und seine gesamte Sippe, die alle in Nob als Priester Dienst taten, holen. Als sie zum König kamen,12 rief Saul: »Hör mir zu, Sohn Ahitubs!« »Ich höre, mein Herr«, erwiderte Ahimelech.13 »Warum hast du dich mit dem Sohn Isais gegen mich verschworen?«, wollte Saul wissen. »Warum hast du ihm zu essen und ein Schwert gegeben? Warum hast du Gott für ihn befragt? Dadurch hast du ihn ermutigt, sich jetzt gegen mich zu erheben und aufzulehnen.«14 Ahimelech antwortete dem König: »Gibt es unter all deinen Dienern einen treueren als David, deinen Schwiegersohn? Ist er denn nicht der Anführer deiner Leibwache[1] und ein angesehenes Mitglied deines Hauses? (1Sam 19,4; 1Sam 20,32)15 Es war doch nicht das erste Mal, dass ich Gott für ihn befragte. Du kannst mir und meiner Familie dafür keine Schuld geben, denn ich wusste nichts von einer Verschwörung gegen dich.« (2Sam 5,19)16 »Du sollst sterben, Ahimelech, zusammen mit allen, die zu dir gehören!«, rief der König.17 Und er befahl seiner Leibwache[2]: »Umstellt und tötet diese Priester des HERRN, denn es sind Verbündete Davids. Sie wussten, dass er vor mir auf der Flucht war, und haben es mir nicht gesagt.« Aber Sauls Männer weigerten sich, die Priester des HERRN zu töten. (1Sam 14,45; 2Kön 10,25)18 Da sagte der König zu Doëg: »Umstell und schlag du diese Priester tot.« Und Doëg wandte sich gegen sie und tötete insgesamt 85 Priester, die alle noch ihren leinenen Priesterschurz trugen. (1Sam 2,18)19 Dann zog er nach Nob, in die Stadt der Priester, und tötete alles Lebende – Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, Rinder, Esel und Schafe.20 Einzig Abjatar, einer der Söhne Ahimelechs und ein Enkel Ahitubs, entkam und floh zu David. (1Sam 2,30; 1Sam 23,6; 1Sam 30,7; 1Kön 2,26)21 Als er David berichtete, dass Saul die Priester des HERRN getötet hatte,22 rief David aus: »Als ich den Edomiter Doëg an jenem Tag in Nob sah, wusste ich, dass er es Saul erzählen würde. Jetzt bin ich schuld am Tod deiner ganzen Familie. (1Sam 21,8)23 Bleib hier bei mir und hab keine Angst. Ich will dich schützen, denn derselbe, der mich töten will, will auch dich umbringen.«

1.Samuel 22

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 David ging von dort weg und brachte sich in der Höhle bei Adullam[1] in Sicherheit. Als seine Brüder und seine ganze Sippe davon hörten, kamen sie dort zu ihm hin.2 Bald scharten sich noch andere um ihn: Menschen, die bedrängt, verschuldet oder verbittert waren. Er wurde ihr Anführer. Schließlich waren es etwa 400 Mann.3 Von dort aus ging David nach Mizpe[2] in Moab und bat den König der Moabiter: „Lass doch meinen Vater und meine Mutter bei euch wohnen, bis ich weiß, was Gott mit mir vorhat!“4 So brachte er beide zum König von Moab. Solange David auf der Bergfestung war, blieben sie am Königshof.5 Dann sagte der Prophet Gad zu David: „Bleib nicht auf der Bergfestung! Kehr ins Land Juda zurück!“ Da zog David in den Wald von Heret.[3]6 Saul erfuhr, dass David und seine Männer entdeckt worden waren. Er saß gerade auf der Anhöhe bei Gibea unter der Tamariske[4] und hatte den Speer in der Hand. Sein Gefolge stand um ihn herum.7 Da sagte er zu ihnen: „Hört her, ihr Benjaminiten! Wird der Sohn Isais euch wohl Felder und Weinberge geben, wird er euch wohl zu Hauptleuten und Obersten machen?8 Oder warum sonst habt ihr euch alle gegen mich verschworen? Keiner von euch hat mir gesagt, dass mein Sohn einen Bund mit dem Sohn Isais geschlossen hat. Keinen von euch kümmert es, dass mein Sohn meinen Sklaven gegen mich aufhetzt, sodass der mich verrät und mir auflauert, wie es jetzt offenbar ist. Warum hat mir das denn keiner gesagt?“9 Da sagte der Edomiter Doëg, der ebenfalls beim Gefolge Sauls stand: „Ich sah den Sohn Isais, wie er zu Ahimelech Ben-Ahitub nach Nob kam.10 Der hat Jahwe für ihn befragt, hat ihm Proviant und das Schwert des Philisters Goliat gegeben.“11 Da ließ der König den Priester Ahimelech Ben-Ahitub und seine ganze Verwandtschaft holen, alle Priester von Nob. Als sie vor ihm standen,12 sagte Saul: „Hör zu, Ben-Ahitub!“ – „Ich höre, mein Herr“, antwortete dieser.13 „Warum habt ihr euch gegen mich verschworen, du und dieser Sohn von Isai?“, fuhr Saul ihn an. „Du hast ihm Brot und ein Schwert gegeben und Gott für ihn befragt, sodass er mich verrät und mir auflauert, wie es jetzt offenbar ist.“14 Ahimelech erwiderte dem König: „Aber David ist doch der treuste Gefolgsmann, den du hast. Er ist Schwiegersohn des Königs, der Anführer deiner Leibgarde und wird in deinem ganzen Haus geehrt.15 Es war doch keineswegs das erste Mal, dass ich Gott für ihn befragt habe. Das kann der König seinem Diener doch nicht zur Last legen und auch nicht meiner Verwandtschaft! Dein Diener hat von allem nicht das Geringste gewusst.“16 Aber der König sagte: „Du musst sterben, Ahimelech, du und deine ganze Sippschaft!“17 Er befahl den Wachen, die bei ihm standen: „Umstellt diese Priester Jahwes und tötet sie! Denn auch sie haben sich mit David verbündet. Und sie wussten, dass er auf der Flucht war, und haben es mir nicht gemeldet.“ Aber die Diener des Königs weigerten sich, die Priester Jahwes umzubringen.18 Da sagte der König zu Doëg: „Mach du es, und schlag die Priester tot!“ Der Edomiter Doëg tat es. Er fiel über die Priester her und tötete an diesem Tag 85 Männer. Sie hatten alle das leinene Efod getragen.19 Außerdem ließ Saul alle Einwohner der Priesterstadt Nob mit dem Schwert umbringen: Männer und Frauen, Kinder und Säuglinge, dazu auch Rinder und Esel, Schafe und Ziegen.20 Es entkam nur ein Sohn von Ahimelech Ben-Ahitub, das war Abjatar. Er floh zu David21 und berichtete ihm, dass Saul die Priester Jahwes umgebracht hatte.22 Da sagte David zu ihm: „Ich hätte schon an jenem Tag wissen müssen, als ich Doëg in Nob sah, dass er es Saul verraten würde. Ich bin schuld am Tod deiner ganzen Verwandtschaft.23 Bleib jetzt bei mir und hab keine Angst! Denn der, der es auf dich abgesehen hat, will auch mich umbringen. Bei mir bist du also am sichersten.“