1.Könige 8

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Dann rief Salomo die Ältesten sowie die führenden Männer aller Stämme und Sippen Israels in Jerusalem zusammen. Sie sollten die Bundeslade des HERRN aus Zion, der Stadt Davids, holen. (4Mo 7,2; 2Sam 5,7; 2Sam 6,17; 1Chr 5,2)2 So versammelten sich alle Männer Israels bei König Salomo zum Fest im Monat Etanim, das ist der siebte Monat.[1] (3Mo 23,33; 2Chr 5,3; 2Chr 7,8)3 Als die Ältesten Israels eingetroffen waren, hoben die Priester die Lade hoch. (4Mo 7,9)4 Dann nahmen die Priester und Leviten die Lade des HERRN zusammen mit dem Zelt Gottes und allen heiligen Geräten, die darin waren, und trugen sie hinauf.5 König Salomo und die ganze Gemeinschaft der Israeliten, die sich bei ihm versammelt hatte, opferten Schafe und Rinder vor der Lade – so viele, dass niemand sie mehr zählen konnte. (2Sam 6,13; 2Chr 1,5)6 Dann trugen die Priester die Bundeslade des HERRN an ihren Ort in das innere Heiligtum des Tempels, das Allerheiligste, unter die Flügel der Cherubim.7 Die Cherubim breiteten ihre Flügel über der Lade aus und bildeten so einen Baldachin über der Lade und ihren Tragstangen.8 Diese Stangen waren so lang, dass ihre Enden vom Heiligtum, von der Vorhalle vor dem Allerheiligsten, aus zu sehen waren; weiter außerhalb waren sie nicht zu sehen. Sie befinden sich noch heute dort. (2Mo 25,13; 2Mo 37,4)9 In der Lade waren nur die beiden Steintafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte. Dort hatte der HERR einen Bund mit dem israelitischen Volk geschlossen, als es Ägypten verließ. (2Mo 24,7; 2Mo 25,16; 5Mo 4,13; 5Mo 10,2; Hebr 9,4)10 Als die Priester aus dem Heiligtum heraustraten, erfüllte eine Wolke das Haus des HERRN. (2Mo 40,34; 2Chr 7,1)11 Die Priester konnten deswegen ihren Dienst nicht fortsetzen, denn die Herrlichkeit des HERRN war im Haus des HERRN gegenwärtig.12 Dann betete Salomo: »Der HERR hat gesagt, dass er im tiefsten Dunkel wohnen will. (2Chr 6,1; Ps 97,2)13 Doch ich habe dir ein prachtvolles Haus gebaut, eine Wohnung, in der du nun für immer wohnen sollst!«14 Dann wandte sich der König der ganzen Gemeinschaft der Israeliten zu, die vor ihm stand, segnete sie und sagte:15 »Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der sein Versprechen erfüllt hat, das er meinem Vater David gab. Denn er hat gesagt: (2Sam 7,12; 1Chr 22,10)16 ›Seit dem Tag, an dem ich mein Volk der Israeliten aus Ägypten herausgeführt habe, habe ich keine Stadt unter den Stämmen Israels dazu bestimmt, dass darin ein Haus zur Ehre meines Namens errichtet werden sollte. Doch nun habe ich David zum König über mein Volk gesetzt.‹ (5Mo 12,4; 1Sam 16,1)17 Mein Vater David wollte ein Haus bauen, damit der Name des HERRN, des Gottes Israels, darin geehrt wird. (2Sam 7,2; 1Chr 17,1)18 Doch der HERR sprach zu ihm: ›Es gefällt mir, dass du dir vorgenommen hast, ein Haus zur Ehre meines Namens zu bauen,19 doch du bist nicht derjenige, der es tun soll. Dein Sohn wird es an deiner Stelle bauen.‹ (2Sam 7,12; 1Chr 17,11; 1Chr 22,8)20 Und nun hat der HERR getan, was er zugesagt hat, denn ich bin anstelle meines Vaters David König geworden, wie der HERR es gesagt hat. Ich habe dieses Haus zur Ehre des HERRN, des Gottes Israels, gebaut. (1Chr 28,6)21 Und ich habe darin einen Platz für die Lade geschaffen, welche die Tafeln des Bundes enthält, den der HERR mit unseren Vorfahren geschlossen hat, als er sie aus Ägypten herausführte.«22 Dann stellte sich Salomo mit zum Himmel erhobenen Händen vor den Altar des HERRN und die ganze Versammlung Israels blickte auf ihn.23 Er betete: »HERR, Gott Israels, es gibt keinen Gott, der dir gleicht, weder im Himmel noch auf der Erde. Du erfüllst deine Versprechen und bist all denen mit deiner großen Liebe treu, die dir gehorchen und bereit sind, von ganzem Herzen deinen Willen zu tun. (5Mo 7,9; Neh 1,5; Neh 9,32)24 Du hast deine Zusage an deinen Diener David, meinen Vater, erfüllt. Dein Mund hatte sie ausgesprochen und heute hat deine Hand sie erfüllt.25 Und nun, HERR, Gott Israels, erfülle, was du deinem Diener David, meinem Vater, versprochen hast. Denn du hast gesagt: ›Wenn deine Nachkommen auf ihren Weg achten werden und mit mir leben, wie du es getan hast, werden sie für immer in Israel herrschen.‹ (2Sam 7,25; 1Kön 2,4; 1Chr 17,23)26 Jetzt, Gott Israels, lass dieses Wort an deinen Diener David, meinen Vater, wahr werden.27 Aber wird Gott tatsächlich auf der Erde wohnen? Der höchste Himmel kann dich nicht fassen – wie viel weniger dieses Haus, das ich errichtet habe! (2Chr 2,5; Ps 139,7; Jes 66,1; Jer 23,24; Apg 7,48)28 Höre dennoch das Gebet deines Dieners und vernimm meine Bitte, HERR, mein Gott. Höre die Gebete, die dein Diener heute an dich richtet.29 Tag und Nacht sollen deine Augen über diesem Haus wachen, denn du hast versprochen: ›Hier soll mein Name wohnen.‹ Bitte erhöre die Gebete, die ich hier spreche. (5Mo 12,11; 2Chr 7,12)30 Bitte erhöre die inständigen Bitten, die wir, dein Volk der Israeliten und ich, an diesem Ort im Gebet an dich richten. Ja, höre uns im Himmel, wo du wohnst, und wenn du uns hörst, vergib uns. (Neh 1,5)31 Wenn ein Mensch einem anderen ein Unrecht zufügt und vor dem Altar in diesem Haus seine Unschuld beschwören soll, (2Mo 22,7; 3Mo 5,1)32 dann höre ihn im Himmel und sprich du das Urteil. Strafe den Schuldigen und lass seine Taten auf ihn zurückfallen, aber sprich den Unschuldigen frei, wie es sein Recht ist. (5Mo 25,1)33 Wenn dein Volk der Israeliten von seinen Feinden besiegt wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und wenn es sich dir dann wieder zuwendet und deinen Namen anruft und hier in diesem Tempel zu dir betet und fleht, (3Mo 26,14; 5Mo 28,25)34 dann höre es im Himmel und vergib ihm seine Sünde und bring es zurück in dieses Land, das du seinen Vorfahren gegeben hast.35 Wenn der Himmel verschlossen bleibt und kein Regen fällt, weil dein Volk gegen dich gesündigt hat, und wenn es dann zu diesem Tempel gewandt betet und deinen Namen anruft und sich von seiner Sünde abwendet, weil du es bestraft hast, (3Mo 26,19; 5Mo 11,16)36 dann höre es im Himmel und vergib deinen Dienern, den Israeliten, ihre Sünde. Zeig ihnen, wie sie nach deinem Willen leben können, und lass es regnen auf dein Land, das du deinem Volk als Erbe anvertraut hast. (1Sam 12,23; Ps 27,11)37 Wenn eine Hungersnot im Land herrscht oder eine Seuche ausbricht, wenn es eine Missernte gibt, Heuschrecken einfallen oder Raupen die Ernte vernichten, wenn die Feinde deines Volkes ins Land eindringen und seine Städte belagern – welche Not oder Krankheit auch kommen mag: (3Mo 26,16; 5Mo 28,21)38 Wenn dann irgendeiner aus deinem Volk zu dir betet und fleht, indem er dir seinen Kummer und seine Not zu Füßen legt und die Hände zu diesem Haus hin erhebt, oder wenn das ganze Volk seine Stimme im Gebet erhebt,39 dann höre es im Himmel, wo du wohnst, vergib ihm und hilf. Gib jedem, was er verdient, denn du allein kennst das menschliche Herz. (1Sam 2,3; 1Chr 28,9; Jer 17,10; Joh 2,24)40 Dann werden sie dich achten, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vorfahren geschenkt hast.41 Und wenn Fremde, die nicht zu deinem Volk der Israeliten gehören, von dir hören und aus fernen Ländern kommen, um deinen Namen anzubeten –42 denn sie werden von dir und deinen gewaltigen Wundern und deiner Macht hören –, wenn sie dann zu diesem Haus gewandt beten, (5Mo 3,24)43 höre sie im Himmel, wo du wohnst, und gib ihnen alles, worum sie dich bitten. Denn alle Völker der Erde sollen dich erkennen und achten, so wie dein Volk der Israeliten es tut. Alle sollen erkennen, dass dieses Haus, das ich gebaut habe, deinen Namen trägt. (1Sam 17,46)44 Wenn die Israeliten in deinem Auftrag in den Krieg ziehen gegen ihre Feinde und wenn sie dann im Gebet zum HERRN in die Richtung dieser Stadt blicken, die du erwählt hast, und zu diesem Haus, das ich deinem Namen errichtet habe, (2Chr 14,10)45 dann höre ihre Gebete und ihr Flehen im Himmel und hilf ihnen.46 Wenn sie gegen dich sündigen – denn welcher Mensch wäre ohne Sünde? –, dann wirst du vielleicht zornig sein über sie und sie ihren Feinden ausliefern, die sie in ein fremdes Land verschleppen, es sei nah oder fern. (2Kön 17,6; 2Kön 25,21; Spr 20,9; 1Joh 1,8)47 Doch vielleicht wenden sie sich in ihrem Exil voller Reue wieder zu dir und sagen: ›Wir haben gesündigt, wir haben Böses getan und schlecht gehandelt.‹ (3Mo 26,40; Esr 9,5; Neh 1,6; Ps 106,6; Dan 9,5)48 Wenn sie sich dann von ganzem Herzen und von ganzer Seele im Land ihrer Feinde, die sie gefangen nahmen, wieder dir zuwenden und zu dem Land hingewandt beten, das du ihren Vorfahren geschenkt hast, und zu dieser Stadt, die du erwählt hast, und zu diesem Haus, das ich zur Ehre deines Namens gebaut habe, (5Mo 4,29; 1Sam 7,3)49 dann höre ihre Gebete im Himmel, wo du wohnst. Verhilf ihnen zu ihrem Recht50 und vergib deinem Volk, das gegen dich gesündigt hat und dir untreu war. Lass es Gnade finden bei seinen Feinden und Unterdrückern, (2Chr 30,9; Ps 106,46)51 denn es ist dein Volk – dein Eigentum –, das du aus Ägypten herausgeführt hast wie aus einem glühenden Ofen. (2Mo 32,11; 5Mo 4,20; 5Mo 9,26; Jer 11,4)52 Lass deine Augen für die Bitten deines Dieners und für die Bitten deines Volkes Israel offen sein. Höre und antworte ihm, wenn es zu dir ruft.53 Denn als du, allmächtiger HERR, unsere Vorfahren aus Ägypten herausgeführt hast, hast du zu deinem Diener Mose gesagt, dass du Israel als deinen ganz besonderen Besitz von allen Völkern der Erde absonderst.« (2Mo 19,5)54 Als Salomo diese Gebete und Bitten an den HERRN zu Ende gesprochen hatte, stellte er sich vor den Altar des HERRN, vor dem er mit zum Himmel erhobenen Händen gekniet hatte.55 Er trat vor die ganze Versammlung Israels, segnete sie mit lauter Stimme und sagte:56 »Gelobt sei der HERR, der seinem Volk der Israeliten Ruhe geschenkt hat, wie er es versprochen hat. Kein einziges Wort von den wunderbaren Zusagen, die er durch seinen Diener Mose gegeben hat, blieb unerfüllt. (Jos 21,45; Jos 23,14; 1Kön 10,9)57 Der HERR, unser Gott, sei mit uns, wie er mit unseren Vorfahren war; er möge uns nicht verlassen oder verstoßen. (Jos 1,5; 1Sam 12,22)58 Er wecke in uns den Wunsch, in allem seinen Willen zu tun und in Übereinstimmung mit seinen Geboten, Gesetzen und Vorschriften zu leben, die er unseren Vorfahren gab. (Ps 119,36; Jer 31,33)59 Mögen diese Worte, die ich in der Gegenwart des HERRN gebetet habe, Gott alle Zeit, Tag und Nacht, vor Augen stehen, sodass der HERR, unser Gott, meine Sache und die Sache seines israelitischen Volkes jeden Tag aufs Neue vertritt.60 So sollen die Völker der ganzen Welt erkennen, dass es keinen anderen Gott gibt als den HERRN. (5Mo 4,35; 1Sam 17,46; 1Kön 18,39)61 Ihr aber sollt dem HERRN, unserem Gott, von ganzem Herzen treu sein. Lebt nach seinen Gesetzen und haltet seine Gebote, so wie ihr es jetzt tut.« (5Mo 18,13; 1Kön 11,4; 2Kön 20,3)62 Dann brachten der König und ganz Israel mit ihm dem HERRN ihre Schlachtopfer. (2Chr 7,1)63 Salomo schlachtete dem HERRN als Friedensopfer 22.000 Rinder und 120.000 Schafe. So weihten der König und ganz Israel das Haus des HERRN ein.64 Am gleichen Tag weihte der König den Innenhof vor dem Haus des HERRN. Hier brachte er Brandopfer, Speiseopfer und das Fett von Friedensopfern dar, denn der bronzene Altar in der Gegenwart des HERRN war zu klein, um so viele Opfer zu fassen. (2Chr 4,1)65 Dann feierten Salomo und ganz Israel in der Gegenwart des HERRN, ihres Gottes, das Laubhüttenfest[2]. Eine riesige Menschenmenge war zusammengeströmt, von der Grenze Hamats bis zum Bach von Ägypten. Die Feier dauerte insgesamt 14 Tage – sieben Tage für die Einweihung des Altars und weitere sieben Tage für das Laubhüttenfest.[3] (1Mo 15,18)66 Als das Fest vorüber war[4], schickte Salomo die Leute nach Hause. Sie segneten den König und gingen heim, und alle freuten sich und waren glücklich, weil der HERR seinem Diener David und seinem israelitischen Volk so viel Gutes getan hatte.

1.Könige 8

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Dann ließ Salomo die Ältesten von Israel, die Oberhäupter der Stämme und die Fürsten der Sippen Israels nach Jerusalem kommen. Sie sollten die Bundeslade Jahwes aus der Davidsstadt Zion in den Tempel hinaufbringen.2 Zum Laubhüttenfest, das im Oktober, dem Herbstmonat,[1] stattfindet, versammelten sich alle Männer Israels beim König.3 In Gegenwart der Ältesten Israels nahmen die Priester die Lade4 und trugen sie zum Tempel hinauf. Auch das Offenbarungszelt und die heiligen Gegenstände, die im Zelt waren, wurden von den Priestern und Leviten hinaufgebracht.5 König Salomo und die ganze Gemeinschaft Israels, die sich bei ihm vor der Lade eingefunden hatte, opferten eine unzählbare Menge von Schafen und Rindern.6 Dann brachten die Priester die Bundeslade Jahwes an ihren Platz im hintersten Raum des Hauses, dem Höchstheiligen, unter die Flügel der Cherubim.7 Die Cherubim hielten ihre Flügel nämlich über dem Platz der Lade ausgebreitet und überspannten damit die Lade und ihre Tragestangen.8 Die Stangen waren so lang, dass man ihre Enden vom Heiligtum aus nur sehen konnte, wenn man direkt vor dem hinteren Raum stand. Sonst waren sie vom Heiligtum aus nicht zu sehen. Die Lade befindet sich noch heute[2] dort.9 In ihr waren nur die beiden Steintafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, als Jahwe den Bund mit den Israeliten bei deren Auszug aus Ägypten schloss. (2Mo 25,21; 2Mo 32,19; 2Mo 34,1; 2Mo 34,28)10 Als die Priester aus dem Heiligtum auszogen, erfüllte die Wolke das ganze Haus Jahwes.11 Die Priester konnten ihren Dienst nicht fortsetzen, denn die Herrlichkeit Jahwes erfüllte das Haus Jahwes.12 Da betete Salomo: „Jahwe hat gesagt, dass er im Wolkendunkel wohnen will.13 Ich habe dir nun ein Herrscherhaus gebaut, eine Stätte, wo du für immer wohnen sollst.“14 Dann drehte sich der König um und segnete die ganze Versammlung Israels. Alle standen.15 Dann sagte er: „Gepriesen sei Jahwe, der Gott Israels, der mit seiner Hand erfüllte, was er meinem Vater David mit dem Mund versprach:16 Seit der Zeit, als ich mein Volk aus Ägypten führte, habe ich in keinem der Stämme Israels eine Stadt erwählt, um dort einen Wohnsitz für meinen Namen errichten zu lassen. Aber David habe ich bestimmt, Herrscher über mein Volk zu sein.'17 Nun war es meinem Vater David ein Anliegen, dem Namen Jahwes, des Gottes Israels, ein Haus zu bauen.18 Doch Jahwe sagte zu ihm: 'Wenn du dir vorgenommen hast, meinem Namen ein Haus zu bauen, hast du einen guten Entschluss gefasst.19 Aber nicht du, sondern dein leiblicher Sohn soll dieses Haus für meinen Namen bauen.'20 Und Jahwe hat dieses Versprechen gehalten. Ich bin an die Stelle meines Vaters David getreten und habe den Thron Israels bestiegen, wie Jahwe es zugesagt hat. Und ich habe nun das Haus für den Namen Jahwes, des Gottes Israels, gebaut21 und darin einen Platz für die Lade hergerichtet, in der die Tafeln des Bundes liegen, den Jahwe mit den Israeliten schloss, nachdem er sie aus Ägypten herausgeführt hatte.“22 Dann trat Salomo vor den Augen der Versammlung Israels zum Altar Jahwes. Er breitete seine Hände zum Himmel aus23 und betete: „Jahwe, Gott Israels! Kein Gott ist dir vergleichbar, weder im Himmel noch auf der Erde. Du stehst zu deinem Bund und erhältst deinen Dienern deine Güte, denen, die vor dir leben und dir mit ganzem Herzen dienen.24 Du hast auch deinem Diener, meinem Vater David, deine Versprechen gehalten. Was du mit dem Mund versprachst, hast du mit der Hand erfüllt, wie es dieser Tag zeigt.25 Jahwe, Gott Israels, nun erfülle auch die andere Zusage, die du meinem Vater David gegeben hast, als du sagtest: 'Es soll dir nie an einem Mann fehlen, der vor mir auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne darauf achten, so nach meinen Weisungen zu leben, wie du das getan hast.'26 Jahwe, Gott Israels, lass doch in Erfüllung gehen, was du deinem Diener David, meinem Vater, zugesagt hast!27 Aber sollte Gott wirklich auf der Erde wohnen? Selbst die Himmel, auch die allerhöchsten, fassen dich nicht, geschweige denn dieses Haus, das ich gebaut habe!28 Trotzdem bitte ich dich, Jahwe, mein Gott, achte doch auf das Gebet deines Dieners und sein Flehen, hör auf sein Rufen und seine Bitten, die er heute vor dich bringt.29 Halte deine Augen Tag und Nacht über diesem Haus offen, von dem du gesagt hast, dass dein Name dort wohnen soll, und höre auf das Gebet, das dein Diener zu dieser Stätte hin richtet!30 Hör auch auf das Flehen, das dein Diener und dein Volk zu dieser Stätte hin richten werden! Höre du es selbst in deiner himmlischen Wohnung, dort, wo du thronst! Ja, erhöre und vergib!31 Wenn jemand sich an seinem Nächsten versündigt und dieser einen Eid von ihm verlangt und er kommt vor deinen Altar in dieses Haus und spricht diesen Eid aus, (2Mo 22,10; 4Mo 5,19)32 dann höre es vom Himmel her und greife ein! Verschaff deinen Dienern Recht! Bestrafe den Schuldigen und lass sein böses Tun auf ihn selbst zurückfallen, den Schuldlosen aber sprich frei und gib ihm, was seiner Gerechtigkeit entspricht.33 Und wenn dein Volk Israel von Feinden besiegt wird, weil es gegen dich gesündigt hat, und dann wieder umkehrt und deinen Namen preist und in diesem Haus zu dir betet und fleht,34 dann höre du es im Himmel und vergib deinem Volk Israel seine Schuld und bring es wieder in das Land zurück, das du ihren Vorfahren gegeben hast.35 Wenn sich der Himmel verschließt, dass es nicht regnet, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie dann zu dieser Stätte hin beten und deinen Namen preisen und von ihrer Sünde umkehren, weil du sie gedemütigt hast,36 dann höre du es im Himmel und vergib deinen Dienern und deinem Volk Israel die Sünde – denn du führst sie den rechten Weg – und lass es wieder regnen auf dein Land, das du deinem Volk als Grundbesitz gegeben hast.37 Wenn eine Hungersnot im Land ausbricht, wenn die Pest wütet, wenn das Getreide durch Brand- oder Rostpilze, Heuschrecken oder andere Schädlinge vernichtet wird, wenn der Feind ins Land einfällt, wenn irgendeine Krankheit oder Plage sie trifft,38 dann höre du jedes Gebet und Flehen. Sei es ein Einzelner oder dein ganzes Volk, je nachdem, was einer als seine Plage oder seinen Schmerz erkennt, wenn er seine Hände nach diesem Haus hin ausbreitet,39 dann höre du es im Himmel, dem Ort, wo du thronst! Und vergib; und gib jedem, was er verdient! Denn du kennst die verborgenen Gedanken der Menschen und siehst ihnen ins Herz.40 Dann werden sie dich fürchten und auf deinen Wegen gehen, solange sie in dem Land leben, das du unseren Vätern gegeben hast.41 Auch wenn ein Ausländer, der nicht zu deinem Volk Israel zählt, deinetwegen aus einem fernen Land kommt:42 – denn sie werden von deinem großen Namen hören und von dem, was du mit deiner starken Hand und deinem ausgestreckten Arm getan hast –, wenn er also kommt und zu diesem Haus hin betet,43 dann höre du es im Himmel, dem Ort, wo du thronst, und erfülle seine Bitte! So werden alle Völker der Erde deinen Namen erkennen und dich fürchten wie dein Volk Israel. Und sie werden wissen, dass dein Name über diesem Haus, das ich gebaut habe, ausgerufen ist.44 Wenn dein Volk gegen seine Feinde in den Krieg zieht, egal wohin du sie schickst, und sie dann zu dir beten in Richtung dieser Stadt, die du erwählt hast, und dieses Hauses, das ich deinem Namen gebaut habe,45 dann höre ihr Gebet und Flehen im Himmel und verschaffe ihnen ihr Recht!46 Wenn sie gegen dich sündigen – denn es gibt keinen Menschen, der nicht sündigt – und du über sie zornig wirst und sie ihren Feinden auslieferst und diese sie in ein fernes oder nahes Land verschleppen,47 und sie es sich dort zu Herzen nehmen und kehren um und flehen im Land ihrer Gefangenschaft zu dir und sagen: 'Wir haben gesündigt, wir haben Unrecht getan, wir haben gottlos gehandelt!';48 wenn sie in dem Land, in dem sie gefangen sind, anhaltend und mit ganzem Herzen und ihrer ganzen Seele zu dir umkehren und beten in Richtung dieses Landes, das du ihren Vätern gegeben hast, und dieser Stadt, die du erwählt hast, und dieses Hauses, das ich deinem Namen gebaut habe,49 dann höre ihr Gebet und Flehen im Himmel, dem Ort, wo du thronst, und schaffe ihnen ihr Recht!50 Und vergib deinem Volk, was es gegen dich gesündigt hat und womit es sich an dir verging, und lass sie bei ihren Bezwingern Erbarmen finden!51 Sie sind doch dein Volk und dein Eigentum, das du aus Ägypten, diesem glühenden Schmelzofen, herausgeführt hast!52 Lass deine Augen über dem Flehen deines Dieners und deines Volkes Israel offen sein, dass du auf sie hörst, sooft sie zu dir rufen!53 Denn du hast dir Israel aus allen Völkern der Welt zum Eigentum erwählt, wie du es schon durch deinen Diener Mose gesagt hast, als du unsere Vorfahren aus Ägypten herausführtest, Herr, Jahwe!“54 Als Salomo dieses Gebet und sein Flehen zu Jahwe beendet hatte, stand er wieder auf. Er hatte sich nämlich beim Beten vor dem Altar Jahwes hingekniet und seine Hände zum Himmel ausgebreitet.55 Nun trat er vor die Versammlung Israels und segnete sie. Er rief laut:56 „Gepriesen sei Jahwe, der seinem Volk Israel Ruhe verschafft hat, wie er es versprochen hatte. All die guten Worte, die er uns durch seinen Diener Mose zugesagt hat, sind eingetroffen; kein einziges davon ist ausgeblieben.57 Möge Jahwe, unser Gott, mit uns sein, wie er auch mit unseren Vätern war. Er möge uns nie verlassen, uns niemals verstoßen!58 Er lasse unsere Herzen auf ihn gerichtet sein, damit wir auf seinen Wegen gehen und die Gebote, Vorschriften und Rechte einhalten, die er unseren Vorfahren gegeben hat.59 Mögen diese Worte, mit denen ich vor Jahwe um Gnade gefleht habe, ihm, unserem Gott, Tag und Nacht gegenwärtig sein, damit er seinem Diener und seinem Volk Recht verschaffe, wie jeder Tag es verlangt.60 Dann werden alle Völker der Welt erkennen, dass Jahwe der alleinige Gott ist.61 Und ihr sollt mit ungeteiltem Herzen bei Jahwe, unserem Gott, bleiben, nach seinen Vorschriften leben und seine Gebote halten, wie ihr es heute tut.“62 Dann feierten der König und das ganze Volk ein Opfermahl vor Jahwe.63 Salomo ließ zu diesem Anlass 22.000 Rinder und 120.000 Schafe[3] als Freudenopfer schlachten. So weihten sie das Haus Jahwes ein.64 Zu diesem besonderen Anlass weihte Salomo den mittleren Teil des Vorhofs vor dem Haus Jahwes zum Opferaltar. Denn dort ließ er die Brandopfer und die Fettstücke der Freudenopfer verbrennen, weil der Bronzealtar, den er hatte anfertigen lassen, für die Menge der Brand- und Speisopfer und Fettstücke zu klein war.65 Salomo feierte damals auch noch das Laubhüttenfest mit ganz Israel sieben Tage lang. Es war eine sehr große Versammlung aus dem ganzen Land zusammengekommen, von Lebo-Hamat[4] bis zum Bach Ägyptens.[5] Sie feierten insgesamt 14 Tage lang.66 Am Tag nach dem Laubhüttenfest verabschiedete Salomo das Volk. Alle dankten dem König und zogen voller Zuversicht nach Hause. Sie freuten sich über das Gute, das Jahwe seinem Diener David und seinem Volk Israel geschenkt hatte.