1Danach erhielt ich diese Botschaft vom HERRN:2»Menschenkind, halte Jerusalem die abscheulichen Sünden vor Augen, die es begangen hat, (Jes 58,1; Hos 8,1)3und sag: ›So spricht Gott, der HERR, zu Jerusalem: Dein Ursprung und deine Abstammung sind das Land Kanaan! Dein Vater war Amoriter, deine Mutter Hetiterin!4Bei deiner Geburt hat niemand deine Nabelschnur durchtrennt, du wurdest nicht mit Wasser gewaschen und gereinigt, nicht mit Salz abgerieben und nicht gewickelt. (Hos 2,5)5Niemand erbarmte sich deiner und tat aus Mitleid etwas von diesen Dingen für dich. Stattdessen wurdest du am Tag deiner Geburt hinaus aufs Feld geworfen, weil man dich verabscheute. (5Mo 32,10)6Da kam ich vorbei und sah dich in deinem Blut zappeln, und ich sagte zu dir in deinem Blut: Du sollst leben! Ja, zu dir in deinem Blut sagte ich: Lebe!7Und ich ließ dich heranwachsen wie eine Pflanze auf dem Feld. Du bist gewachsen und groß geworden und du bist überaus reizvoll geworden. Deine Brüste wurden fest, dein Haar wurde dicht, aber du warst völlig nackt. (2Mo 1,7)8Als ich wieder vorüberging und dich sah, da warst du so weit: Die Zeit der Liebe war für dich gekommen. Deshalb legte ich dir meinen Mantel um und bedeckte deine Nacktheit und schwor dir Treue. Ich schloss einen Bund mit dir, spricht Gott, der HERR, und du gehörtest mir. (1Mo 22,16; 2Mo 19,5; 2Mo 24,7; Rut 3,9; Jer 2,2; Hos 2,20)9Ich badete dich mit Wasser, wusch dir das Blut ab und salbte dich mit Öl.10Ich gab dir bunte Kleider und Sandalen aus Tachasch-Haut[1], ich schlang dir Byssus[2] um und hüllte dich in Seide.11Ich legte dir erlesenen Schmuck an, schmückte deine Handgelenke mit Armreifen und deinen Hals mit einer Kette. (1Mo 24,22; Jes 3,18)12Ich gab dir einen Ring für die Nase und Ohrringe für die Ohren und setzte eine prächtige Krone auf deinen Kopf. (Jer 13,18)13So warst du mit Gold und Silber geschmückt. Du trugst Kleider aus Byssus und Seide, die mit bunten Stickereien verziert waren. Feines Mehl, Honig und Öl waren deine Nahrung, und du wurdest sehr, sehr schön. Schließlich kamst du zu königlichen Ehren! (5Mo 32,13; Ps 45,14)14Der Ruf deiner Schönheit ging um die ganze Welt, denn der Schmuck, den ich dir anlegte, machte deine Schönheit vollkommen, spricht Gott, der HERR. (1Kön 10,1; Ps 50,2; Kla 2,15)15Doch plötzlich hast du dich auf deine Schönheit verlassen und dich zur Hure gemacht, weil du so berühmt warst. Jedem Durchreisenden hast du dich angeboten und an den Hals geworfen! (Jes 57,8; Jer 2,20; Hes 27,3)16Du hast einige von deinen Kleidern genommen und daraus auf den Opferhöhen ein buntes Lager gemacht[3], und dort hast du so gehurt, wie es noch nie da gewesen ist und auch nie wieder sein wird[4].17Du hast den herrlichen Schmuck aus Gold und Silber, den ich dir geschenkt habe, genommen und hast männliche Götzenbilder daraus gemacht und mit ihnen Unzucht getrieben.18In deine prachtvoll bestickten Kleider hast du deine Götzen gehüllt und hast ihnen mein Öl und mein Räucherwerk vorgesetzt.19Und was ich dir zu essen gab – mit feinem Mehl, Öl und Honig habe ich dich ernährt –, das hast du ihnen geopfert, um sie mit dem Geruch günstig zu stimmen. Ja, das hast du getan, spricht Gott, der HERR. (Hos 2,10)20Dann hast du deine Söhne und Töchter, die du mir geboren hast, genommen und sie den Götzen zum Fraß geopfert. War es nicht genug, dass du zur Hure wurdest? (2Mo 13,2; Ps 106,37; Jer 7,31)21Musstest du auch noch meine Kinder schlachten und sie ihnen weihen? (2Kön 17,17; Jer 19,5)22Bei all deinen abscheulichen Taten und deinem Ehebruch hast du nicht ein einziges Mal an die Zeit gedacht, als du völlig nackt und zappelnd in deinem Blut lagst.23Dir wird es sehr schlimm ergehen!, spricht Gott, der HERR. Und nach all dieser Bosheit24hast du dir Kulthöhen gebaut und auf allen Marktplätzen Kultstätten errichtet. (Ps 78,58; Jes 57,5)25An jeder Straßenecke hast du eine Kultstätte gebaut und deine Schönheit entweiht. Für jeden, der vorüberging, hast du die Beine breit gemacht. Deine Hurerei nahm kein Ende! (Spr 9,14)26Du hast dich den Ägyptern, deinen Nachbarn mit dem großen Glied, hingegeben, und du hast viele Male mit ihnen geschlafen, um mich zu kränken. (Jer 7,18)27Deshalb habe ich mich gegen dich gewandt und habe dir einen Teil von dem weggenommen, was dir zustand. Ich habe dich den rachsüchtigen Töchtern der Philister ausgeliefert, die dich hassen, und sogar sie waren entsetzt über dein schamloses Verhalten! (Jes 9,11)28Auch mit den Assyrern hast du Hurerei getrieben; du konntest den Hals nicht voll kriegen! Du gabst dich ihnen hin, aber selbst das genügte dir noch nicht. (2Kön 16,7; 2Chr 28,16)29Du hast es immer schlimmer getrieben und hast sogar das Krämerland Babylonien[5] zu deinem Liebhaber gemacht, doch auch das war dir nicht genug!30Du hast förmlich danach gefiebert, spricht Gott, der HERR, dich aufzuführen wie eine schamlose Hure. (Spr 9,13; Jes 3,9; Offb 17,1)31An jeder Straßenecke hast du Altäre errichtet und auf allen Plätzen Kultstätten gebaut. Dabei warst du aber keine normale Prostituierte, denn du hast nicht einmal Geld für deine Dienste verlangt! (Jes 52,3)32Ja, du bist eine Ehebrecherin, die sich Fremde statt ihres Mannes ins Bett holt.33Alle Prostituierten werden bezahlt. Du aber hast deinen Liebhabern Lohn gegeben, du hast sie bestochen, damit sie von überall her zu dir kommen und mit dir schlafen. (Hos 8,9; Joe 4,3; Lk 15,30)34Bei deinen Hurereien ist es umgekehrt wie bei anderen Frauen: Dir lief man nicht nach. Du hast selbst bezahlt, während dir nichts bezahlt wurde. Auf diese Weise hast du es umgekehrt gemacht wie üblich.
Das Gericht über Jerusalems Hurerei
35Deshalb, du Hure, höre das Wort des HERRN!36So spricht Gott, der HERR: Weil du dich in deiner Hurerei schamlos vor deinen vielen Liebhabern nackt ausgezogen hast, weil du den abscheulichen Götzen gedient und ihnen das Blut deiner Kinder geopfert hast, (Jer 19,5; Hes 20,31; Hes 23,37)37darum werde ich jetzt alle deine Liebhaber zusammenrufen, denen du gefallen hast – alle, die du geliebt hast und auch alle, die du gehasst hast. Ich lasse sie von überall her zu dir kommen, und dann ziehe ich dich vor ihren Augen nackt aus, sodass sie alle deine Scham sehen können. (Jes 47,3; Nah 3,5)38Ich spreche über dich das Urteil, das das Recht für eine Ehebrecherin und Mörderin vorsieht. Ich lasse meinen Zorn und meine Eifersucht an dir aus. (Ps 79,3; Jer 18,21; Zef 1,17; Offb 16,6)39Und dann liefere ich dich deinen Liebhabern aus. Sie werden deine Altäre niederreißen und deine Kultstätten zerstören. Sie werden dir die Kleider ausziehen, deinen herrlichen Schmuck rauben und dich völlig nackt liegen lassen.40Sie werden sich zusammenrotten und dich steinigen und dich mit ihren Schwertern durchbohren.41Sie werden deine Häuser niederbrennen und vor den Augen vieler Frauen das Strafgericht an dir vollstrecken. So werde ich deiner Hurerei ein Ende machen, und du wirst aufhören, deine Liebhaber zu bezahlen. (2Kön 25,9)42Wenn ich so meinen Zorn an dir ausgelassen habe, wird auch meine Eifersucht nicht mehr gegen dich wüten. Ich werde zur Ruhe kommen und nicht mehr zornig sein. (2Sam 24,25; Jes 40,1; Jes 54,9)43Weil du nicht mehr an deine Jugendzeit gedacht, sondern mich durch all deine Taten in Zorn gebracht hast, habe ich dir das gegeben, was du für dein Verhalten verdient hast[6], spricht Gott, der HERR. Denn zu all deinen abscheulichen Taten hast du noch die Unzucht hinzugefügt. (Ps 78,42; Jes 63,10)44Wer gern Sprichwörter gebraucht, wird von dir sagen: Wie die Mutter, so die Tochter.45Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Ehemann und ihre Kinder gehasst hat. Und du bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Ehemänner und Kinder verachten. Eure Mutter war Hetiterin, euer Vater ein Amoriter. (Jes 1,4)46Deine ältere Schwester ist Samaria, die mit ihren Töchtern links von dir wohnt. Und deine jüngere Schwester ist Sodom, die mit ihren Töchtern rechts von dir wohnt. (1Mo 13,11; Jer 3,8)47Es hat dir nicht gereicht, dich wie sie zu verhalten und die gleichen abscheulichen Taten zu begehen. Nein, in kürzester Zeit hast du sie darin noch weit übertroffen! (1Kön 16,31; 2Kön 21,9; Hes 5,6)48So wahr ich lebe, spricht Gott, der HERR, Sodom und ihre Töchter waren nicht so verdorben wie du und deine Töchter. (Mt 11,23)49Die Schuld deiner Schwester Sodom war, dass sie mit ihren Töchtern in Hochmut, Überfluss und sorgloser Ruhe lebte, ohne den Armen und Bedürftigen beizustehen. (1Mo 13,10; Ps 138,6; Jes 22,13; Lk 12,16)50Sodom war hochmütig und beging vor meinen Augen abscheuliche Taten, deshalb habe ich sie ausgerottet, als ich das sah. (1Mo 19,24)51Und auch Samaria hat nicht halb so viele Sünden begangen wie du. Du hast weit Abscheulicheres getan als sie. Gemessen an deinen abscheulichen Taten, die du begangen hast, sehen deine Schwestern geradezu wie Gerechte aus! (Jer 3,8; Mt 12,41)52Darum trag du jetzt deine Schande, nachdem du deine Schwestern durch deine schlimmen Taten gerechtfertigt hast! Du hast mehr gesündigt als sie, sodass deine Schwestern neben dir als unschuldig erscheinen! Schäm dich und trag deine Sünden, weil du deine Schwestern als gerecht hast erscheinen lassen.53Ich wende ihr Schicksal – das Schicksal von Sodom und ihren Töchtern und das Schicksal von Samaria und ihren Töchtern – und ich wende auch dein Schicksal bei ihnen, (Jes 19,24)54damit du deine Schande eingestehst und dich für deine Sünden schämst, weil du sie damit getröstet hast. (Jer 2,26)55Deine Schwester Sodom und ihre Töchter werden wiederhergestellt werden, und auch Samaria und ihre Töchter werden wiederhergestellt werden, und wenn es so weit ist, wirst auch du mit deinen Töchtern wiederhergestellt werden.56Hast du dir nicht den Mund über deine Schwester Sodom zerrissen in der Zeit, als du so hochmütig warst?57Das war, bevor deine eigene Schlechtigkeit sichtbar wurde. Jetzt verhöhnen die Töchter von Edom und alle ihre Nachbarn dich überall und die Töchter der Philister verachten dich. (2Kön 16,5; 2Chr 28,5; Hos 2,12; Hos 7,1)58Nun musst du die Folgen deiner Unzucht und deiner abscheulichen Taten tragen, spricht der HERR. (Hes 23,49)59Gott, der HERR, spricht: Ich behandle dich so, wie du gehandelt hast, denn du hast deinen feierlichen Schwur auf die leichte Schulter genommen[7] und deinen Bund gebrochen. (Jes 24,5)60Ich aber werde mich an den Bund erinnern, den ich mit dir schloss, als du jung warst; ja, ich will einen ewigen Bund mit dir eingehen. (Jer 32,40)61Dann wirst du voll Scham an das Böse denken, das du getan hast, wenn ich deine großen und kleinen Schwestern nehme und sie zu deinen Töchtern mache, aber nicht deshalb, weil du den Bund gehalten hättest.62Ich selbst werde meinen Bund mit dir aufrichten, und dann wirst du erkennen, dass ich der HERR bin. (Jer 24,7)63Und wenn ich dir alles, was du getan hast, vergebe, wirst du an deine Sünde denken und dich schämen und vor Scham den Mund nicht mehr aufmachen, spricht Gott, der HERR.‹« (Ps 39,10; Dan 9,7; Röm 3,19)
Hesekiel 16
Lutherbibel 2017
Jerusalem – eine treulose Frau
1Und des HERRN Wort geschah zu mir: (Hes 23,1)2Du Menschenkind, tu kund der Stadt Jerusalem ihre Gräuel3und sprich: So spricht Gott der HERR zu Jerusalem: Nach Herkunft und Geburt bist du aus dem Lande der Kanaaniter, dein Vater war ein Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.4Bei deiner Geburt war es so: Als du geboren wurdest, hat man deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.5Denn niemand sah mitleidig auf dich und erbarmte sich, dass er etwas von all dem an dir getan hätte, sondern du wurdest aufs Feld geworfen. So verachtet war dein Leben, als du geboren wurdest.6Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut strampeln und sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben! Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben7und heranwachsen; wie ein Gewächs auf dem Felde machte ich dich. Und du wuchsest heran und wurdest groß und sehr schön. Deine Brüste wuchsen und du bekamst lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.8Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir’s und schloss mit dir einen Bund, spricht Gott der HERR, und du wurdest mein. (2Mo 19,5; Rut 3,9)9Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich rein von deinem Blut und salbte dich mit Öl10und kleidete dich mit bunten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem Leder an. Ich gab dir einen Kopfbund aus kostbarem Leinen und hüllte dich in Seide.11Ich schmückte dich mit Kleinoden und legte Spangen an deine Arme und eine Kette um deinen Hals12und gab dir einen Ring an deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und eine schöne Krone auf dein Haupt.13So warst du geschmückt mit Gold und Silber und gekleidet mit kostbarem Leinen, Seide und bunten Kleidern. Du aßest feinstes Mehl, Honig und Öl und wurdest überaus schön und kamst zu königlichen Ehren.14Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die vollkommen war durch den Schmuck, den ich dir angelegt hatte, spricht Gott der HERR.15Aber du verließest dich auf deine Schönheit. Und weil du so gerühmt wurdest, triebst du Hurerei und botest dich jedem an, der vorüberging, und warst ihm zu Willen. (Jer 2,20)16Du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Opferhöhen und triebst auf ihnen deine Hurerei, wie es nie geschehen ist noch geschehen wird.17Du nahmst auch dein schönes Geschmeide, das ich dir von meinem Gold und Silber gegeben hatte, und machtest dir Bilder von Männern daraus und triebst deine Hurerei mit ihnen. (Hos 8,4)18Und du nahmst deine bunten Kleider und bedecktest sie damit, und mein Öl und Räucherwerk legtest du ihnen vor.19Meine Speise, die ich dir zu essen gab, feinstes Mehl, Öl und Honig, legtest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Ja, es kam dahin, spricht Gott der HERR,20dass du deine Söhne und Töchter nahmst, die du mir geboren hattest, und opfertest sie ihnen zum Fraß. War es denn noch nicht genug mit deiner Hurerei, (5Mo 12,31; 2Kön 16,3; Jer 7,31; Hes 20,26; Hes 23,37)21dass du meine Kinder schlachtetest und ließest sie für die Götzen verbrennen?22Und bei all deinen Gräueln und deiner Hurerei hast du nie gedacht an die Zeit deiner Jugend, wie du bloß und nackt warst und strampelnd in deinem Blute lagst.23Und nach all diesen deinen Übeltaten – o weh, weh dir!, spricht Gott der HERR –24bautest du dir einen Hurenaltar und machtest dir ein Lager darauf an allen Plätzen. (Jer 11,13)25An jeder Straßenecke bautest du dein Hurenlager und machtest deine Schönheit zum Abscheu. Du spreiztest deine Beine für alle, die vorübergingen, und triebst viel Hurerei.26Zuerst triebst du Hurerei mit den Ägyptern, deinen Nachbarn voller Geilheit, und triebst viel Hurerei, um mich zu reizen.27Ich aber streckte meine Hand aus gegen dich und minderte deinen Anteil und gab dich preis der Willkür derer, die dich hassen, der Töchter der Philister, die sich schämten über dein schamloses Treiben.28Danach triebst du Hurerei mit den Assyrern, weil du nicht satt geworden warst; du triebst mit ihnen Hurerei und wurdest auch hier nicht satt. (Hes 23,12)29Da triebst du noch mehr Hurerei mit Chaldäa, dem Land der Händler; doch auch da wurdest du nicht satt.30Wie fieberte doch dein Herz, spricht Gott der HERR, dass du alle diese Werke einer großen Erzhure tatest:31dass du deinen Hurenaltar bautest an allen Straßenecken und dir ein Hurenlager machtest auf allen Plätzen! Dazu warst du nicht wie sonst eine Hure; denn du hast ja Geld dafür verschmäht. –32Diese Ehebrecherin! Fremde nimmt sie statt ihres Mannes!33Allen andern Huren gibt man Geld; du aber gibst allen deinen Liebhabern noch Geld dazu und kaufst sie, damit sie von überall her zu dir kommen und mit dir Hurerei treiben.34So ist es bei dir mit deiner Hurerei umgekehrt wie bei andern Frauen, weil man dir nicht nachläuft und dir nicht Geld gibt, sondern du noch Geld dazugibst; bei dir ist es also umgekehrt.35Darum, du Hure, höre des HERRN Wort!36So spricht Gott der HERR: Weil du bei deiner Hurerei deine Scham entblößtest und deine Blöße vor deinen Liebhabern aufdecktest und wegen all deiner gräulichen Götzen und wegen des Blutes deiner Kinder, die du ihnen geopfert hast:37Darum, siehe, ich will sammeln alle deine Liebhaber, denen du gefallen hast, alle, die du geliebt, samt allen, die du verschmäht hast, und will sie gegen dich versammeln von überall her und will ihnen deine Blöße aufdecken, dass sie deine ganze Blöße sehen sollen. (Jer 13,26)38Und ich will dich richten, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen richtet; ich lasse Grimm und Eifer über dich kommen. (3Mo 20,10)39Und ich will dich in ihre Hände geben, dass sie deinen Hurenaltar abbrechen und dein Lager einreißen und dir deine Kleider ausziehen und dein schönes Geschmeide dir nehmen und dich nackt und bloß liegen lassen.40Und sie sollen eine Versammlung gegen dich einberufen und dich steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen (5Mo 22,23)41und deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das Gericht vollstrecken vor den Augen vieler Frauen. So will ich deiner Hurerei ein Ende machen und auch Geld sollst du nicht mehr dafür geben. (2Kön 25,9)42Dann kommt mein Grimm gegen dich zum Ziel, und mein Eifer lässt von dir ab, sodass ich Ruhe habe und nicht mehr zürnen muss.43Weil du nicht gedacht hast an die Zeit deiner Jugend, sondern mich mit all dem zum Zorn gereizt hast, darum will ich auch all dein Tun auf deinen Kopf kommen lassen, spricht Gott der HERR. Hast du nicht Unzucht getrieben zu all deinen Gräueltaten hinzu?44Siehe, wer gern in Sprichwörtern redet, wird von dir dies Sprichwort sagen: »Wie die Mutter, so die Tochter.«45Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder von sich stieß, und bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre Männer und Kinder von sich stießen. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein Amoriter. (Hes 3,1)46Deine große Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die dir zur Linken wohnt, und deine kleine Schwester ist Sodom mit ihren Töchtern, die zu deiner Rechten wohnt.47Es war dir nicht genug, in ihren Wegen zu gehen und nach ihren Gräueln zu tun; du hast es noch ärger getrieben als sie in all deinem Tun.48So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Sodom, deine Schwester, samt ihren Töchtern hat’s nicht so getrieben wie du und deine Töchter. (Mt 10,15)49Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Stolz und alles in Fülle und sorglose Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem Armen und Elenden halfen sie nicht,50sondern waren hoffärtig und taten Gräuel vor mir. Darum habe ich sie auch hinweggetan, wie du gesehen hast. (1Mo 19,24)51So hat auch Samaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan, sondern du hast so viel mehr Gräuel getan als deine Schwestern, dass sie gerecht dastehen gegenüber all den Gräueln, die du getan hast. (Jer 3,11)52So trag du nun auch deine Schande, weil du an die Stelle deiner Schwestern getreten bist durch deine Sünden, mit denen du größere Gräuel getan hast als sie; sie stehen gerechter da als du. So schäme du dich nun auch und trag deine Schande, während deine Schwestern gerecht dastehen.53Ich will aber ihr Geschick wenden, nämlich das Geschick Sodoms und ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter und auch dein Geschick in ihrer Mitte, (5Mo 30,3)54dass du deine Schande tragen musst und dich über all das schämst, was du getan hast, ihnen zum Trost.55Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind, und Samaria und ihre Töchter sollen wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind; und auch du und deine Töchter sollen wieder werden, wie ihr zuvor gewesen seid.56Und hast du nicht über deine Schwester Sodom gelästert zur Zeit deines Hochmuts,57als deine Blöße noch nicht aufgedeckt war, wie zur Zeit, als dich die Töchter Edoms und die Töchter der Philister überall schmähten und dich ringsumher verachteten?58Deine Schandtat und deine Gräuel – die musst du tragen, spricht der HERR.59Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dir tun, wie du getan hast, als du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast.60Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund aufrichten. (3Mo 26,45; Jer 31,31; Hes 8,1; Hes 37,26; Hos 2,17)61Dann wirst du an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich deine großen und kleinen Schwestern nehmen und sie dir zu Töchtern geben werde, aber nicht um deines Bundes willen. (Hes 20,43)62Und ich will meinen Bund mit dir aufrichten, sodass du erfahren sollst, dass ich der HERR bin,63damit du daran denkst und dich schämst und vor Schande deinen Mund nicht mehr aufzutun wagst, wenn ich dir alles vergeben werde, was du getan hast, spricht Gott der HERR. (Hes 36,31)