1Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. (Ge 1:1; Php 2:6; 1Jo 5:20)2Er[1] war am Anfang bei Gott.3Durch ihn wurde alles geschaffen, was ist. Es gibt nichts, was er, das Wort, nicht geschaffen hat. (1Co 8:6; Col 1:16; Heb 1:2)4Das Leben selbst war in ihm, und dieses Leben schenkt allen Menschen Licht. (Joh 3:15; Joh 6:35; Joh 8:12; 1Jo 5:12)5Das Licht scheint in der Dunkelheit, und die Dunkelheit konnte es nicht auslöschen.6Gott sandte Johannes den Täufer,7um allen Menschen von dem Licht zu erzählen, damit durch ihn alle daran glauben.8Johannes selbst war nicht das Licht; er war nur ein Zeuge für das Licht.9Der, der das wahre Licht ist, das alle Menschen erleuchtet, sollte erst noch in die Welt kommen. (1Jo 2:8)10Doch obwohl die Welt durch ihn geschaffen wurde, erkannte die Welt ihn nicht, als er kam.11Er kam in die Welt, die ihm gehört, und sein eigenes Volk nahm ihn nicht auf.12All denen aber, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden. (Ro 8:15; 1Jo 3:1)13Sie wurden dies weder durch ihre Abstammung noch durch menschliches Bemühen oder Absicht, sondern dieses neue Leben kommt von Gott.14Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat. (Ro 1:3; Ro 8:3; Ga 4:4; Php 2:6; Col 2:9; 1Ti 3:16; Heb 2:14; 1Jo 1:1; 1Jo 4:2)15Auf ihn wies Johannes die Menschen hin. Er rief ihnen zu: »Das ist der, von dem ich gesagt habe: ›Es kommt einer nach mir, der ist größer als ich, denn er war da, lange bevor es mich gab.‹«16Aus seiner Fülle haben wir ja alle geschöpft: Eine Gnade folgte auf die andere. (Col 2:9)17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; Gottes Gnade und Wahrheit kamen durch Jesus Christus. (Ex 31:18; Ex 34:28; Joh 7:19)18Niemand hat Gott je gesehen. Doch sein einziger Sohn, der selbst Gott ist[2], ist dem Herzen des Vaters ganz nahe; er hat uns von ihm erzählt. (Ex 33:20; 2Co 4:4; Col 1:15)
Das Zeugnis Johannes des Täufers
19Die führenden Männer des jüdischen Volkes schickten Priester und Leviten aus Jerusalem zu Johannes, um ihn zu fragen: »Wer bist du eigentlich?« (Mt 3:1; Mr 1:2; Lu 3:1)20Johannes schwieg nicht, sondern bekannte klar und deutlich: »Ich bin nicht der Christus[3].« (Lu 3:15; Joh 3:28)21»Wer bist du dann?«, fragten sie. »Bist du Elia?« »Nein«, erwiderte er. »Bist du der Prophet?«[4] »Nein.« (De 18:15; Mal 3:23; Mt 11:14)22»Wer bist du dann? Sag es uns, damit wir die Antwort denen überbringen können, die uns geschickt haben. Was sagst du selbst, wer du bist?«23Johannes antwortete mit den Worten des Propheten Jesaja: »Ich bin eine Stimme, die in der Wüste ruft: ›Ebnet den Weg für das Kommen des Herrn!‹«[5] (Isa 40:3)24Darauf fragten ihn die Abgesandten der Pharisäer:25»Wenn du weder der Christus noch Elia oder der Prophet bist, mit welchem Recht taufst du dann?«26Johannes antwortete ihnen: »Ich taufe nur mit[6] Wasser, doch hier mitten unter euch steht einer, den ihr noch nicht kennt. (Mal 3:1; Mt 3:11; Mr 1:8; Lu 3:16)27Er wird aber schon bald nach mir kommen. Ich bin nicht einmal wert, sein Diener zu sein[7].« (Mr 1:7; Joh 1:15; Ac 13:25)28Diese Begebenheit ereignete sich in Betanien, einem Dorf am Ostufer des Jordan, wo Johannes taufte. (Joh 3:26; Joh 10:40)
Jesus, das Lamm Gottes
29Am nächsten Tag, als Johannes Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: »Seht her! Da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! (Isa 53:7; 1Co 5:7; 1Pe 1:19)30Er ist es, von dem ich sagte: ›Bald nach mir kommt ein Mann, der größer ist als ich, denn er war da, lange bevor es mich gab.‹31Ich kannte ihn nicht. Aber um Israel die Augen für ihn zu öffnen, bin ich gekommen und habe mit Wasser getauft.«32Und er fuhr fort: »Ich sah den Heiligen Geist wie eine Taube vom Himmel herabkommen und sich auf ihm niederlassen. (Mt 3:16; Mr 1:10; Lu 3:22)33Ich kannte ihn nicht, doch Gott, der mir den Auftrag gegeben hat, mit Wasser zu taufen, sagte zu mir: ›Der, auf den du den Heiligen Geist herabkommen und sich niederlassen siehst, ist der, den du suchst. Er ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft.‹ (Lu 3:16; Ac 1:5)34Das habe ich nun gesehen und deshalb bezeuge ich, dass dieser Mann der Sohn Gottes ist.[8]« (Joh 1:49; Joh 10:36)
Die ersten Jünger
35Am nächsten Tag stand Johannes an der gleichen Stelle und zwei seiner Jünger waren bei ihm.36Als Jesus vorüberging, blickte Johannes ihn an und rief aus: »Seht hin! Dieser ist das Lamm Gottes!«37Da wandten sich seine beiden Jünger um und folgten Jesus.38Jesus schaute sich um und sah, dass sie ihm folgten. »Was wollt ihr?«, fragte er sie. Sie antworteten: »Rabbi« (das bedeutet: Meister), »wo wohnst du?«39»Kommt mit, dann werdet ihr es sehen«, sagte er. Es war etwa vier Uhr nachmittags, als sie mit ihm dorthin gingen, und sie blieben für den Rest des Tages dort.40Andreas, der Bruder von Simon Petrus, war einer der beiden Männer, die Jesus gefolgt waren, weil sie gehört hatten, was Johannes über ihn sagte. (Mt 4:18; Mr 1:16; Lu 5:2)41Sofort suchte er seinen Bruder Simon auf und erzählte ihm: »Wir haben den Messias gefunden« (das bedeutet: den Christus[9]). (Ps 2:2; Joh 4:25)42Dann nahm Andreas Simon mit zu Jesus. Jesus sah ihn aufmerksam an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn des Johannes – doch du wirst Kephas genannt werden« (das bedeutet: Petrus[10]). (Mt 16:18; 1Co 15:5; 1Pe 2:5)43Als Jesus am nächsten Tag beschloss, nach Galiläa zu gehen, begegnete er Philippus und sagte zu ihm: »Komm mit und folge mir nach.«44Philippus stammte aus Betsaida, der Heimatstadt von Andreas und Petrus.45Philippus machte sich auf die Suche nach Nathanael und erzählte ihm: »Wir haben den gefunden, von dem Mose und die Propheten geschrieben haben! Es ist Jesus, der Sohn von Josef aus Nazareth.« (Ge 3:15; Nu 21:8; Nu 24:17; De 18:15; Isa 7:14; Isa 11:1; Isa 52:10; Isa 53:1; Jer 23:5; Jer 30:9; Eze 34:23; Eze 37:24; Ho 11:1; Mic 5:1; Zec 3:8; Zec 6:12; Zec 9:9; Mal 3:1)46»Aus Nazareth!«, rief Nathanael aus. »Kann denn aus Nazareth etwas Gutes kommen?« Philippus antwortete: »Komm mit und überzeuge dich selbst.«47Als Jesus Nathanael auf sich zukommen sah, sagte er: »Da kommt ein aufrechter Mann – ein wahrer Sohn Israels.«48Nathanael fragte: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Ich sah dich unter dem Feigenbaum, noch bevor Philippus dich rief.«49Da antwortete Nathanael: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes – du bist der König Israels!« (2Sa 7:14; Ps 2:2; Joh 1:34; Joh 20:31)50Jesus entgegnete: »Glaubst du das jetzt nur, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah? Du wirst viel Größeres sehen.«51Und er fuhr fort: »Ich versichere euch: Ihr werdet sehen, dass der Himmel offen steht und die Engel Gottes über dem Menschensohn hinauf- und herabsteigen.«[11] (Ge 28:12)
John 1
Elberfelder Bibel
Das ewige Wort
1Im Anfang war das Wort[1], und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (Ro 9:5; Php 2:6; 1Jo 2:13; 1Jo 5:20; Re 19:13)2Dieses war im Anfang bei Gott. (Joh 8:58)3Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. (Ps 33:6; 1Co 8:6; Col 1:16; Heb 1:2; Heb 11:3)4In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Ps 36:10; Joh 5:26; Joh 8:12; 1Jo 1:1)5Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst[2]. (Mt 4:16)
Die Fleischwerdung des Wortes
6Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name: Johannes. (Mt 3:1; Mr 1:4)7Dieser kam zum Zeugnis, dass er zeugte von dem Licht, damit alle durch ihn glaubten. (Joh 5:33)8Er war nicht das Licht, sondern ⟨er kam,⟩ dass er zeugte von dem Licht. (Mt 11:13; Joh 1:20; Joh 3:28)9Das war das wahrhaftige Licht, das, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet[3]. (Ps 27:1; Joh 12:46)10Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt erkannte ihn nicht. (Joh 1:3)11Er kam in das Seine[4], und die Seinen[5] nahmen ihn nicht an; (Joh 3:11)12so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht[6], Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; (Ro 8:16; 1Jo 3:1)13die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Joh 3:3; Jas 1:18; 1Pe 1:3; 1Jo 2:29)14Und das Wort wurde Fleisch und wohnte[7] unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Einzigen[8] vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. – (Ps 85:11; Lu 2:7; Joh 2:11; Joh 11:40; 1Ti 3:16; Heb 1:3; Heb 2:14; 2Pe 1:16; 1Jo 4:2)15Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir geworden, denn er war eher als ich. – (Mt 3:11; Joh 1:27; Ac 19:4)16Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und ⟨zwar⟩ Gnade um[9] Gnade. (Ac 4:33; Eph 1:23; Col 1:19; Col 2:9)17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Ps 85:11; Joh 7:19; Ac 7:38)18Niemand hat Gott jemals gesehen; der einziggeborene[10] Sohn[11], der in des Vaters Schoß ist, der hat ⟨ihn⟩ bekannt gemacht[12]. (Mt 11:27; Mr 1:1; Lu 3:1; Joh 5:37; Joh 6:46; Joh 14:7; 1Ti 6:16; 1Jo 4:12)
Des Täufers Zeugnis über sich
19Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten zu ihm sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du? (Joh 5:33)20Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus. (Joh 1:8; Ac 13:25)21Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin es nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. (De 18:15; Mt 11:14; Joh 6:14; Joh 7:40)22Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Damit wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?23Er sprach: Ich bin die »Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn«, wie Jesaja, der Prophet, gesagt hat. (Isa 40:3)24Und sie waren abgesandt von den Pharisäern[13].25Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?26Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt, (Joh 1:31)27der nach mir kommt, vor dem[14] ich nicht würdig bin, den Riemen seiner Sandale zu lösen. (Joh 1:15)28Dies geschah zu Betanien, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. (Mr 1:9; Lu 3:21)
Des Täufers Zeugnis über Jesus
29Am folgenden Tag sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! (Isa 53:7; Mt 1:21; Joh 1:36; Heb 9:26; 1Pe 1:19; 1Jo 2:2; 1Jo 3:5; Re 5:6)30Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir ist, denn er war eher als ich. (Joh 1:15)31Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar wird, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen.32Und Johannes bezeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herabfahren, und er blieb auf ihm.33Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit[15] Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit[16] Heiligem Geist tauft. (Mt 3:11; Joh 1:26)34Und ich habe gesehen und habe bezeugt, dass dieser der Sohn Gottes ist. (Mt 14:33; Joh 1:49; 1Jo 4:14)
Die ersten Jünger
35Am folgenden Tag stand Johannes wieder da und zwei von seinen Jüngern; (Mt 9:14; Joh 3:25)36und hinblickend auf Jesus, der vorbeiging, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes! (Joh 1:29)37Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesus nach.38Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi[17] – was übersetzt heißt: Lehrer –, wo hältst du dich auf?39Er spricht zu ihnen: Kommt, und ihr werdet sehen[18]! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde[19].40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. (Mt 4:18)41Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden – was übersetzt ist: Christus[20]. (Ps 2:2; Mr 8:29; Joh 4:25)42Und er führte ihn zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du wirst Kephas[21] heißen – was übersetzt wird: Stein[22]. (Mt 10:2; Mt 16:17; Lu 22:61; Joh 21:15; 1Co 1:12; Ga 1:18)43Am folgenden Tag wollte er nach Galiläa aufbrechen, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach! (Mt 4:19; Mt 10:3; Mr 2:14; Joh 21:19)44Philippus aber war von Betsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. (Joh 12:21)45Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose in dem Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Josef, von Nazareth. (De 18:15; Mt 1:16; Mt 2:23; Lu 24:27; Joh 5:39; Joh 6:42; Joh 21:2)46Und Nathanael sprach zu ihm: Aus Nazareth kann etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!47Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Trug ist! (Ps 32:2)48Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich. (Ps 139:2)49Nathanael antwortete und sprach: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels. (Ps 2:6; Joh 1:34; Joh 11:27; Joh 12:13; Joh 20:31)50Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du?[23] Du wirst Größeres als dies sehen.51Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen. (Ge 28:12; Mt 4:11)
John 1
Schlachter 2000
Das Wort wurde Fleisch
1Im Anfang war das Wort[1], und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. (Joh 17:5; Ro 9:5; Php 2:6; 1Jo 1:1; Re 19:13)2Dieses war im Anfang bei Gott. (Ge 1:1; Ps 90:2)3Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. (Ps 33:6)4In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. (Ps 36:10; 1Jo 5:11)5Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. (Ps 18:29; Mt 4:16)6Es war ein Mensch, von Gott gesandt; sein Name war Johannes. (Lu 3:2)7Dieser kam zum Zeugnis, um von dem Licht Zeugnis zu geben, damit alle durch ihn glaubten. (Ac 19:4)8Nicht er war das Licht, sondern er sollte Zeugnis geben von dem Licht. (Joh 1:31; Joh 3:28)9Das wahre Licht, welches jeden Menschen erleuchtet, sollte in die Welt kommen. (Job 25:3; Lu 2:32)10Er war in der Welt[2], und die Welt ist durch ihn geworden, doch die Welt erkannte ihn nicht. (1Co 2:7)11Er kam in sein Eigentum, und die Seinen nahmen ihn nicht auf. (Ac 13:27)12Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben; (Ac 17:31; Ga 3:26; 1Jo 3:1)13die nicht aus dem Blut, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. (Eph 1:5; Eph 1:13; Jas 1:18; 1Jo 5:1)14Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. (Isa 40:5; Joh 17:5; Joh 17:24; Ga 4:4; Col 2:9; 1Ti 3:16)
Das Zeugnis Johannes des Täufers von Jesus Christus
15Johannes legte Zeugnis ab von ihm, rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war eher als ich. (Mr 1:7; Joh 1:1; Joh 8:58)16Und aus seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade. (Eph 1:7; Col 1:19)17Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. (Ps 85:10; Mal 3:22)18Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene[3] Sohn, der im Schoß des Vaters ist, der hat Aufschluss [über ihn] gegeben. (Mt 11:27; Joh 14:9; 1Ti 6:16)19Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden von Jerusalem Priester und Leviten sandten, um ihn zu fragen: Wer bist du? (Lu 3:15)20Und er bekannte es und leugnete nicht, sondern bekannte: Ich bin nicht der Christus![4] (Mt 1:16; Joh 3:28)21Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elia? Und er sprach: Ich bin’s nicht! Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein! (Mal 3:23; Lu 1:17)22Nun sprachen sie zu ihm: Wer bist du denn? Damit wir denen Antwort geben, die uns gesandt haben: Was sagst du über dich selbst?23Er sprach: Ich bin »die Stimme eines Rufenden, [die ertönt] in der Wüste: Ebnet den Weg des Herrn!«,[5] wie der Prophet Jesaja gesagt hat. (Isa 40:3; Mr 1:3)24Die Gesandten gehörten aber zu den Pharisäern. (Joh 3:1; Joh 7:47; Ac 23:6)25Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elia, noch der Prophet? (Mt 21:23; Ac 4:5)26Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt; (Joh 1:14)27dieser ist’s, der nach mir kommt, der vor mir gewesen ist; und ich bin nicht würdig, ihm den Schuhriemen zu lösen. (Mr 1:7)28Dies geschah in Bethabara, jenseits des Jordan, wo Johannes taufte. (Joh 10:40)
Das Lamm Gottes
29Am folgenden Tag sieht Johannes Jesus[6] auf sich zukommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! (Ex 29:38; Isa 53:7; Ac 13:38; 1Co 5:7; Eph 1:7; Heb 9:28; 1Jo 2:2; Re 1:5; Re 5:6)30Das ist der, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich. (Joh 1:15)31Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar würde, darum bin ich gekommen, mit Wasser zu taufen. (Joh 1:7)32Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen, und er blieb auf ihm. (Mr 1:10)33Und ich kannte ihn nicht; aber der mich sandte, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Der, auf den du den Geist herabsteigen und auf ihm bleiben siehst, der ist’s, der mit Heiligem Geist tauft. (Isa 11:2; Joh 3:34; Ac 1:5)34Und ich habe es gesehen und bezeuge, dass dieser der Sohn Gottes ist. (Lu 3:22; Joh 1:49; 1Jo 4:14)35Am folgenden Tag stand Johannes wiederum da und zwei seiner Jünger.36Und indem er auf Jesus blickte, der vorüberging, sprach er: Siehe, das Lamm Gottes! (Joh 1:29; 1Co 2:2)
Die ersten Jünger
37Und die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesus nach. (Re 14:4)38Als aber Jesus sich umwandte und sie nachfolgen sah, sprach er zu ihnen: Was sucht ihr? Sie sprachen zu ihm: Rabbi (das heißt übersetzt: »Lehrer«), wo wohnst du? (Ps 27:8; Isa 57:15; Joh 12:21)39Er spricht zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen, wo er wohnte, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.[7] (Isa 45:19; Joh 21:12)40Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den beiden, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. (Mr 1:16; Joh 6:8)41Dieser findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (das heißt übersetzt: den »Gesalbten«). (Pr 8:17; So 3:4; Lu 8:39)42Und er führte ihn zu Jesus. Jesus aber sah ihn an und sprach: Du bist Simon, Jonas Sohn, du sollst Kephas heißen (das heißt übersetzt: »ein Stein«). (Mt 16:18; Mr 10:21; Joh 21:15)43Am folgenden Tag wollte Jesus nach Galiläa reisen; da findet er Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach! (Mr 2:14)44Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus. (Mt 11:21)45Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, den Sohn Josephs, von Nazareth. (Lu 3:23; Lu 24:27; Joh 1:41; Joh 21:2)46Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh! (Joh 1:39; Joh 7:41; Joh 7:52)47Jesus sah den Nathanael auf sich zukommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem keine Falschheit ist! (Ps 26:4; Ps 32:2; Ro 2:28; Ro 9:6)48Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe dich Philippus rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich! (Ps 139:2; Heb 4:13)49Nathanael antwortete und sprach zu ihm: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel! (Ps 2:6; Jer 23:5; Mt 16:16; Joh 1:34)50Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum? Du wirst Größeres sehen als das! (Joh 20:29)51Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Künftig werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen! (Ge 28:12; Da 7:13; Mt 3:16; Ac 7:55)
John 1
Neue Genfer Übersetzung
Jesus Christus – das Mensch gewordene Wort Gottes
1Am Anfang war das Wort; das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.2Der, der das Wort ist, war[1] am Anfang bei Gott.3Durch ihn ist alles entstanden; es gibt nichts[2], was ohne ihn entstanden ist.4In ihm war das Leben, und dieses Leben war das Licht der Menschen.5Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht auslöschen können[3].6Nun trat ein Mensch auf; er war von Gott gesandt und hieß Johannes.7Er kam als Zeuge; sein Auftrag war es, als Zeuge auf das Licht hinzuweisen, damit durch ihn alle daran glauben.8Er selbst war nicht das Licht; sein Auftrag war es, auf das Licht hinzuweisen.9Der, auf den er hinwies, war das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet – das Licht, das in die Welt kommen sollte[4].10Er war in der Welt, aber die Welt, die durch ihn geschaffen war, erkannte ihn nicht.11Er kam zu seinem Volk, aber sein Volk wollte nichts von ihm wissen.[5]12All denen jedoch, die ihn aufnahmen und an seinen Namen glaubten, gab er das Recht, Gottes Kinder zu werden.13Sie wurden es weder aufgrund ihrer Abstammung noch durch menschliches Wollen[6], noch durch den Entschluss eines Mannes; sie sind aus Gott geboren worden.14Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut[7] und lebte unter uns[8]. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt[9].15Auf ihn wies Johannes die Menschen hin.[10] »Er ist es!«, rief er. »Von ihm habe ich gesagt: Der, der nach mir kommt, ist größer als ich, denn er war schon vor mir da[11].«16Wir alle haben aus der Fülle seines Reichtums[12] Gnade und immer neu Gnade empfangen.17Denn durch Mose wurde uns das Gesetz gegeben, aber durch Jesus Christus sind die Gnade und die Wahrheit zu uns gekommen.18Niemand hat Gott je gesehen. Der einzige Sohn hat ihn uns offenbart, er, der selbst Gott ist und an der Seite des Vaters sitzt.[13]
Johannes der Täufer über sich selbst
19In welcher Weise Johannes auf ihn hinwies, macht folgende Begebenheit deutlich: Die führenden Männer des jüdischen Volkes[14] schickten aus Jerusalem Priester und Leviten zu Johannes und ließen ihn fragen, wer er selbst eigentlich sei. (Mt 3:1; Mr 1:1; Lu 3:1)20Johannes wies alle falschen Vorstellungen zurück; unmissverständlich erklärte er[15]: »Ich bin nicht der Messias[16].« –21»Wer bist du dann?«, wollten sie wissen. »Bist du Elia?« – »Nein«, antwortete er, »der bin ich nicht.« – »Bist du der Prophet, der kommen soll[17]?« – »Nein«, erwiderte er. (De 18:15; De 18:18)22Da sagten sie zu ihm: »Wer bist du denn? Wir müssen doch denen, die uns geschickt haben, eine Antwort geben. Was sagst du selbst, wer du bist?«23Johannes antwortete: »Ich bin, wie der Prophet Jesaja gesagt hat,[18] ›eine Stimme, die in der Wüste ruft[19]: Ebnet den Weg für den Herrn!‹[20]«24Es waren auch Abgesandte der Pharisäer gekommen.[21]25Sie fragten ihn: »Wenn du weder der Messias bist noch Elia, noch der verheißene Prophet, warum taufst du dann?« –26»Ich taufe mit[22] Wasser«, erwiderte Johannes. »Aber mitten unter euch steht einer, den ihr nicht kennt.27Es ist der, der nach mir kommt. Ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu öffnen.«28Diese Begebenheit spielte sich in Betanien[23] ab, einer Ortschaft auf der Ostseite[24] des Jordans, wo Johannes taufte.
Johannes der Täufer über Jesus Christus
29Am nächsten Tag kam Jesus zu Johannes. Als dieser ihn kommen sah, rief er: »Seht, hier ist das Opferlamm Gottes, das die Sünde der ganzen Welt wegnimmt!30Er ist es, von dem ich sagte: ›Nach mir kommt einer, der größer ist als ich, denn er war schon vor mir da.‹31Auch ich kannte ihn nicht. Aber weil Israel erkennen soll, wer er ist, bin ich gekommen und taufe mit Wasser.«32Weiter bezeugte Johannes: »Ich sah den Geist Gottes wie eine Taube vom Himmel herabkommen und auf ihm bleiben.33Ich kannte ihn bis dahin nicht; aber der, der mich gesandt und mir den Auftrag gegeben hat, mit Wasser zu taufen, hatte zu mir gesagt: ›Der, auf den du den Geist herabkommen siehst und auf dem er bleiben wird, der ist es, der mit[25] dem Heiligen Geist tauft.‹34Das habe ich nun mit eigenen Augen gesehen, und darum bezeuge ich, dass dieser Mann der Sohn[26] Gottes ist.«
Die ersten Jünger Jesu
35Am nächsten Tag stand Johannes wieder am gleichen Ort; zwei seiner Jünger waren bei ihm.36Da ging Jesus vorüber. Johannes blickte ihn an und sagte: »Seht, dieser ist das Opferlamm Gottes!«37Als die beiden Jünger das hörten, folgten sie Jesus.38Jesus wandte sich um und sah, dass sie ihm folgten. »Was sucht ihr?«, fragte er. »Rabbi«, erwiderten sie, »wo wohnst du?« (Rabbi bedeutet »Meister«.)39Jesus antwortete: »Kommt mit, dann werdet ihr es sehen.« Da gingen die beiden mit ihm; es war etwa vier Uhr nachmittags[27]. Sie sahen, wo er wohnte, und blieben für den Rest des Tages bei ihm.40Einer der beiden Männer, die Jesus gefolgt waren, weil sie gehört hatten, was Johannes über ihn gesagt hatte, war Andreas, der Bruder von Simon Petrus.41Andreas sah[28] kurz darauf[29] seinen Bruder Simon. »Wir haben den Messias gefunden!«, berichtete er ihm. (»Messias« ist das hebräische Wort für »Christus«.[30])42Dann nahm er ihn mit zu Jesus. Jesus blickte ihn an und sagte: »Du bist Simon, der Sohn des Johannes[31]. Du sollst Kephas heißen.« (Kephas ist das hebräische Wort für Petrus[32] und bedeutet »Fels«.) (Mt 16:17)
Philippus und Natanaël
43Als Jesus am nächsten Tag nach Galiläa aufbrechen wollte, begegnete ihm Philippus[33]. »Folge mir nach![34]«, sagte Jesus zu ihm.44(Philippus stammte aus Betsaida, der Stadt, aus der auch Andreas und Petrus kamen.)45Philippus sah Natanaël und sagte zu ihm: »Wir haben den gefunden, über den Mose im Gesetz geschrieben hat und der auch bei den Propheten angekündigt ist! Es ist Jesus, der Sohn Josefs; er kommt aus Nazaret.« –46»Aus Nazaret?«, entgegnete Natanaël. »Was kann aus Nazaret Gutes kommen?« Doch Philippus sagte nur: »Komm mit und überzeuge dich selbst!«47Als Jesus Natanaël kommen sah, sagte er: »Seht, da kommt ein wahrer Israelit, ein durch und durch aufrichtiger Mann[35]!«48Verwundert fragte Natanaël: »Woher kennst du mich?« Jesus antwortete: »Schon bevor Philippus dich rief, habe ich dich gesehen; ich sah dich, als du unter dem Feigenbaum warst.«49Da rief Natanaël: »Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König von Israel!«50Jesus entgegnete: »Weil ich dir gesagt habe, dass ich dich unter dem Feigenbaum sah, glaubst du.[36] Aber du wirst noch viel Größeres erleben[37].«51Und er fuhr fort[38]: »Ich versichere euch[39]: Ihr werdet[40] erleben, dass der Himmel offen steht und die Engel Gottes von dem Menschensohn hinauf- und zu ihm heruntersteigen.«