II. Einleitung zur öffentlichen Wirksamkeit Jesu (3,1-4,13)
1Im fünfzehnten Regierungsjahre des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war und Herodes Vierfürst[1] von Galiläa, sein Bruder Philippus Vierfürst von Ituräa und der Landschaft Trachonitis und Lysanias Vierfürst von Abilene,2zur Zeit des Hohenpriesters Hannas und Kaiphas: da erging das Wort Gottes an Johannes, den Sohn des Zacharias, in der Wüste.3Er durchzog also die ganze Gegend am Jordan und verkündigte eine Taufe der Buße[2] zur Vergebung der Sünden,4wie im Buche der Aussprüche des Propheten Jesaja geschrieben steht (Jes 40,3-5): »Eine Stimme ruft laut in der Wüste: ›Bereitet dem Herrn den Weg, ebnet ihm seine Pfade!5Alle Vertiefungen[3] sollen ausgefüllt und alle Berge und Hügel geebnet werden! Was krumm ist, soll gerade und was uneben ist, soll zu glattem Wege werden,6und die gesamte Menschheit soll das Heil Gottes sehen!‹«7So sprach Johannes denn zu den Volksscharen, die zu ihm hinauszogen, um sich von ihm taufen zu lassen: »Ihr Schlangenbrut! Wer hat euch darauf gebracht, dem drohenden Zorngericht entfliehen zu wollen?8So bringet denn Früchte, die der Buße würdig sind[4], und laßt euch nicht in den Sinn kommen, bei euch zu sagen[5]: ›Wir haben ja doch Abraham zum Vater!‹, denn ich sage euch: Gott vermag dem Abraham aus den Steinen hier Kinder zu erwecken.9Schon ist aber auch die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt, und jeder Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.«10Da fragte ihn die Volksmenge: »Was sollen wir denn tun?«11Er gab ihnen zur Antwort: »Wer zwei Röcke[6] hat, der gebe einen davon dem ab, der keinen hat, und wer zu essen hat, mache es ebenso!«12Es kamen auch Zöllner, um sich taufen zu lassen, und fragten ihn: »Meister, was sollen wir tun?«13Er antwortete ihnen: »Fordert nicht mehr (Geld von den Leuten), als euch vorgeschrieben ist!«14Es fragten ihn auch Kriegsleute: »Was sollen wir tun?« Er antwortete ihnen: »Tut niemand Gewald an, verübt keine Erpressungen und begnügt euch mit eurer Löhnung!«15Als nun das Volk in gespannter Erwartung war und alle sich in ihren Herzen Gedanken über Johannes machten, ob er nicht vielleicht selbst der Christus[7] sei,16antwortete Johannes allen mit den Worten: »Ich taufe euch (nur) mit Wasser; es kommt aber der, welcher stärker ist als ich und für den ich nicht gut genug bin, ihm die Riemen seiner Schuhe aufzubinden: der wird euch mit heiligem Geist und mit Feuer taufen.17Er hat seine Worfschaufel in der Hand, um seine Tenne gründlich zu reinigen, und er wird den Weizen in seine Scheuer sammeln, die Spreu aber mit unauslöschlichem Feuer verbrennen.«18Auch noch viele andere Ermahnungen richtete er an das Volk und verkündigte ihm die Heilsbotschaft.19Der Vierfürst Herodes (V.1) aber, dem er wegen Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen alles Bösen, das Herodes verübt hatte, Vorhaltungen gemacht hatte,20fügte zu allen Übeltaten auch noch die hinzu, daß er Johannes ins Gefängnis werfen ließ.21Es begab sich aber, als das gesamte Volk sich taufen ließ und auch Jesus getauft worden war und betete, daß der Himmel sich auftat22und der heilige Geist in leiblicher Gestalt wie eine Taube auf ihn herabschwebte und eine Stimme aus dem Himmel erscholl: »Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden!«23Und er, Jesus, war bei seinem Auftreten etwa dreißig Jahre alt und war, wie man meinte, der Sohn Josephs,24des Sohnes des Eli, des Matthat, des Levi, des Melchi, des Jannai, des Joseph,25des Mattathias, des Amos, des Nahum,26des Esli, des Naggai, des Maath, des Mattathias, des Semein, des Jose, des Joda,27des Johanan, des Resa, des Serubbabel, des Salathiel, des Neri,28des Melchi, des Addi, des Kosam, des Elmadam, des Er,29des Josua, des Elieser, des Jorim, des Matthath, des Levi,30des Simeon, des Juda, des Joseph, des Jona, des Eljakim,31des Melea, des Menna, des Matthatha, des Nathan, des David,32des Jesse[8], des Jobed, des Boas, des Sala, des Nahason,33des Amminadab, des Admin, des Arni, des Hezron, des Phares, des Juda,34des Jakob, des Isaak, des Abraham, des Tharah, des Nahor,35des Serug, des Regu, des Peleg, des Eber, des Selah,36des Kainan, des Arphachsad, des Sem, des Noah, des Lamech,37des Methusalah, des Henoch, des Jared, des Mahalaleel, des Kenan,38des Enos, des Seth, des Adam, – Gottes.
1Es war im fünfzehnten Regierungsjahr des Kaisers Tiberius. Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa, Herodes Antipas[1] regierte in Galiläa, sein Bruder Philippus[2] in Ituräa und Trachonitis, Lysanias regierte in Abilene. (Mt 3,1; Mk 1,2; Joh 1,19)2Die Obersten Priester waren Hannas und Kajaphas. Johannes, der Sohn von Zacharias, hielt sich noch in der Wüste auf. Dort erging an ihn der Ruf Gottes. (Lk 1,80)3Da machte er sich auf, durchzog die ganze Gegend am Jordan und verkündete: »Kehrt um[3] und lasst euch taufen, denn Gott will euch eure Schuld vergeben!« (Lk 24,47; Apg 13,24; Apg 19,4)4Schon im Buch des Propheten Jesaja steht: »In der Wüste ruft einer: ›Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt! Ebnet ihm die Straßen! (Jes 40,3)5Füllt alle Täler auf, tragt Berge und Hügel ab, beseitigt die Windungen und räumt die Hindernisse aus dem Weg!6Dann wird alle Welt sehen, wie Gott die Rettung bringt.‹«
Der Täufer fordert radikale Umkehr
7Die Menschen kamen in Scharen zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen. Er hielt ihnen vor: »Ihr Schlangenbrut, wer hat euch gesagt, dass ihr dem bevorstehenden Gericht Gottes entgeht? (Mt 3,7; Lk 21,5)8Zeigt durch eure Taten, dass ihr es mit der Umkehr ernst meint! Ihr bildet euch ein, dass euch nichts geschehen kann, weil Abraham euer Stammvater ist. Aber das sage ich euch: Gott kann Abraham aus diesen Steinen hier neue Nachkommen schaffen! (Mt 3,9)9Die Axt ist auch schon angelegt, um die Bäume an der Wurzel abzuschlagen. Jeder Baum, der keine guten Früchte bringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.« (Mt 7,19)10Die Menschen fragten Johannes: »Was sollen wir denn tun?«11Seine Antwort war: »Wer zwei Hemden hat, soll dem eins geben, der keines hat. Und wer etwas zu essen hat, soll es mit jemand teilen, der hungert.«12Auch Zolleinnehmer kamen und wollten sich taufen lassen; sie fragten ihn: »Lehrer, was sollen wir tun?«13Seine Antwort war: »Verlangt nicht mehr, als festgesetzt ist!«14Auch Soldaten fragten ihn: »Was sollen denn wir tun?« Die Antwort war: »Beraubt und erpresst niemand, sondern gebt euch mit eurem Sold zufrieden!«
Der Täufer weist auf Christus hin
15Das Volk war voll Erwartung und fragte sich, ob Johannes vielleicht der versprochene Retter[4] sei. (Mt 3,11; Mk 1,7; Joh 1,25)16Da erklärte er allen: »Ich taufe euch mit Wasser. Es kommt aber der, der mächtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, ihm die Schuhe aufzubinden. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit dem Feuer des Gerichts taufen. (Ps 51,9; Ps 51,12; Lk 4,18; Apg 1,5; Apg 11,16; Apg 13,25; Apg 19,2)17Er hat die Worfschaufel in seiner Hand, um die Spreu vom Weizen zu scheiden und den Weizen in seine Scheune zu bringen. Die Spreu wird er in einem Feuer verbrennen, das nie mehr ausgeht.«18Mit diesen und vielen anderen Worten rüttelte Johannes das Volk auf und verkündete ihm die Gute Nachricht vom Kommen des versprochenen Retters.
Das Wirken des Täufers geht zu Ende
19Johannes tadelte auch den Fürsten Herodes,[5] weil er Herodias, die Frau seines Bruders, geheiratet und auch sonst viel Unrecht getan hatte. (Mt 14,3; Mk 6,17)20Deswegen ließ Herodes ihn ins Gefängnis werfen und lud zu allem anderen auch noch diese Schuld auf sich.
Jesus lässt sich taufen
21Zusammen mit dem ganzen Volk hatte auch Jesus sich taufen lassen. Gleich darauf, während er betete, öffnete sich der Himmel. (Mt 3,13; Mt 3,16; Mk 1,9; Lk 5,16; Joh 1,32)22Der Heilige Geist kam sichtbar auf ihn herab, anzusehen wie eine Taube. Und eine Stimme sagte vom Himmel her: »Du bist mein Sohn, dir gilt meine Liebe, dich habe ich erwählt.« (Mt 3,17; Lk 4,18)
Jesus – Ziel und Erfüllung der Geschichte Israels und der Menschheit
23Als Jesus sein Werk begann, war er etwa dreißig Jahre alt. Er galt als Sohn Josefs. Josef war ein Sohn Elis; (1Mo 41,46; 2Sam 5,4)24seine weiteren Vorfahren waren: Mattat, Levi, Melchi, Jannai, Josef,25Mattitja, Amos, Nahum, Hesli, Naggai,26Mahat, Mattitja, Schimi, Josech, Joda,27Johanan, Resa, Serubbabel, Schealtiël, Neri, (1Chr 3,17; Esr 3,2)28Melchi, Addi, Kosam, Elmadam, Er,29Joschua, Eliëser, Jorim, Mattat, Levi,30Simeon, Juda, Josef, Jonam, Eljakim,31Melea, Menna, Mattata, Natan, David, (Rut 4,18; 2Sam 5,14; 1Chr 2,1)32Isai, Obed, Boas, Salmon, Nachschon,33Amminadab, Admin, Arni, Hezron, Perez, Juda, (1Mo 5,1; 1Mo 11,10; 1Mo 25,19; 1Mo 29,35)34Jakob, Isaak, Abraham, Terach, Nahor,35Serug, Regu, Peleg, Eber, Schelach,36Kenan, Arpachschad, Sem, Noach, Lamech,37Metuschelach, Henoch, Jered, Mahalalel, Kenan,38Enosch, Set, Adam – und Adam stammte von Gott.[6]