Johannes 6

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Danach ging Jesus weg ans andre Ufer des Galiläischen Meeres, das auch See von Tiberias heißt. (Mt 14,13; Mk 6,30; Lk 9,10)2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.3 Jesus aber ging hinauf auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. (Joh 2,13; Joh 11,55)5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, dass viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben?6 Das sagte er aber, um ihn zu prüfen; denn er wusste wohl, was er tun wollte.7 Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug für sie, dass jeder auch nur ein wenig bekomme.8 Spricht zu ihm einer seiner Jünger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus:9 Es ist ein Knabe hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das für so viele?10 Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fünftausend Männer.11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, so viel sie wollten.12 Als sie aber satt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrigen Brocken, damit nichts umkommt.13 Da sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übrig blieben, die gespeist worden waren.14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. (5Mo 18,15; Joh 2,11)15 Da Jesus nun merkte, dass sie kommen würden und ihn ergreifen, um ihn zum König zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er allein.16 Am Abend aber gingen seine Jünger hinab an das Meer, (Mt 14,22; Mk 6,45)17 stiegen in ein Boot und fuhren über das Meer nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.18 Und das Meer wurde aufgewühlt von einem starken Wind.19 Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sahen sie Jesus auf dem Meer gehen und nahe an das Boot kommen; und sie fürchteten sich.20 Er aber spricht zu ihnen: Ich bin’s; fürchtet euch nicht!21 Da wollten sie ihn ins Boot nehmen; und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fahren wollten.22 Am nächsten Tag sah das Volk, das am andern Ufer des Meeres stand, dass kein anderes Boot da war als das eine und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Boot gestiegen war, sondern seine Jünger waren allein weggefahren.23 Es kamen aber andere Boote von Tiberias nahe zu der Stätte, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr die Danksagung gesprochen hatte.24 Als nun das Volk sah, dass Jesus nicht da war und seine Jünger auch nicht, stiegen sie in die Boote und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.25 Und als sie ihn fanden am andern Ufer des Meeres, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hergekommen?26 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.27 Müht euch nicht um Speise, die vergänglich ist, sondern um Speise, die da bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch der Menschensohn geben; denn auf ihm ist das Siegel Gottes des Vaters. (Joh 5,36)28 Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, dass wir Gottes Werke wirken?29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.30 Da sprachen sie zu ihm: Was tust du für ein Zeichen, auf dass wir sehen und dir glauben? Was wirkst du? (Joh 4,48)31 Unsre Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: »Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.« (2Mo 16,13)32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33 Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot. (Joh 4,15)35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. (Joh 4,14; Joh 7,37)36 Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht.37 Alles, was mir der Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. (Mt 11,28)38 Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Joh 4,34)39 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich’s auferwecke am Jüngsten Tage. (Joh 10,28; Joh 17,12)40 Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage. (Joh 5,29; Joh 11,24)41 Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist,42 und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel gekommen? (Lk 4,22)43 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander.44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage.45 Es steht geschrieben in den Propheten: »Sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Wer es vom Vater hört und lernt, der kommt zu mir.46 Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte; nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. (Joh 3,16)48 Ich bin das Brot des Lebens.49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. (1Kor 10,3)50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt. (Mk 14,22)52 Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?53 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken. (Mt 26,26)55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.56 Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 15,4; 1Joh 3,24)57 Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.58 Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den Vätern, die gegessen haben und gestorben sind. Wer dies Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.59 Das sagte er in der Synagoge, als er in Kapernaum lehrte.60 Viele nun seiner Jünger, die das hörten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hören?61 Da Jesus aber bei sich selbst merkte, dass seine Jünger darüber murrten, sprach er zu ihnen: Nehmt ihr daran Anstoß?62 Wie, wenn ihr nun sehen werdet den Menschensohn auffahren dahin, wo er zuvor war? (Lk 24,50; Joh 3,13)63 Der Geist ist’s, der da lebendig macht; das Fleisch[1] ist nichts nütze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben. (Joh 3,6; 2Kor 3,6)64 Aber es sind etliche unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten würde.65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.67 Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen?68 Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens;69 und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes. (Mt 16,16)70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwölf erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.71 Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwölf.

Johannes 6

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Danach ging Jesus ans andere Ufer des Sees von Tiberias in Galiläa.2 Viel Volk aber folgte ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.3 Jesus aber stieg auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern nieder.4 Das Passa war nahe, das Fest der Juden.5 Als nun Jesus seine Augen aufhebt und sieht, dass so viel Volk zu ihm kommt, sagt er zu Philippus: Wo sollen wir Brot kaufen, damit diese zu essen haben?6 Dies sagte er aber, um ihn zu prüfen; er selbst wusste ja, was er tun wollte.7 Philippus antwortete ihm: Brot für zweihundert Denar reicht nicht aus für sie, wenn jeder auch nur ein wenig bekommen soll.8 Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, sagt zu ihm:9 Ein Kind ist hier, das fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat, aber was ist das für so viele?10 Jesus sprach: Lasst die Menschen sich setzen! An dem Ort war viel Gras. Da setzten sich die Männer, etwa fünftausend an der Zahl.11 Jesus nahm nun die Brote, sprach das Dankgebet und teilte davon allen, die dasassen, aus, so viel sie wollten, ebenso von den Fischen.12 Als sie aber satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt die übrig gebliebenen Brocken, damit nichts verloren geht.13 Sie sammelten sie und füllten zwölf Körbe mit den Brocken, die von den fünf Gerstenbroten übrig blieben, nachdem sie gegessen hatten.14 Als nun die Leute das Zeichen sahen, das er getan hatte, sagten sie: Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll. (Joh 1,21)15 Als Jesus nun erkannte, dass sie kommen und ihn in ihre Gewalt bringen wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er allein. (Joh 12,13; Joh 18,33; Joh 19,3)16 Als es Abend wurde, gingen seine Jünger hinab an den See,17 stiegen in ein Boot und fuhren ans andere Ufer des Sees nach Kafarnaum. Und es war schon dunkel geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen,18 der See aber wurde aufgewühlt, denn es wehte ein starker Wind.19 Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreissig Stadien weit gerudert sind, sehen sie, dass Jesus auf dem See geht und nahe ans Boot kommt; und sie fürchteten sich.20 Er aber sagt zu ihnen: Ich bin es, fürchtet euch nicht!21 Da wollten sie ihn ins Boot nehmen, doch auf einmal war das Boot am anderen Ufer, da, wo sie hinfahren wollten.22 Am nächsten Tag - das Volk, das am jenseitigen Ufer des Sees geblieben war, hatte gesehen, dass kein anderes Boot mehr da war ausser dem einen und dass Jesus nicht mit seinen Jüngern ins Boot gestiegen war, sondern dass seine Jünger allein weggefahren waren -23 kamen andere Boote von Tiberias in die Nähe des Ortes, wo sie das Brot gegessen hatten, nachdem der Herr das Dankgebet gesprochen hatte.24 Als nun das Volk sah, dass Jesus nicht dort war und auch seine Jünger nicht, stiegen sie ihrerseits in die Boote und fuhren nach Kafarnaum und suchten Jesus.25 Und als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, sagten sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierher gekommen?26 Jesus entgegnete ihnen: Amen, amen, ich sage euch, ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.27 Müht euch nicht um die Speise, die verdirbt, sondern um die Speise, die sich ins ewige Leben hinein hält, die der Menschensohn euch geben wird; denn ihn hat Gott, der Vater, beglaubigt. (Joh 5,32; Joh 6,35)28 Da sagten sie zu ihm: Was sollen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?29 Jesus antwortete ihnen: Das ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.30 Da sagten sie zu ihm: Was für ein Zeichen tust denn du, dass wir sehen und dir glauben können? (Joh 4,48)31 Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen. (2Mo 16,1; Ps 78,24)32 Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch, nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33 Denn Gottes Brot ist dasjenige, das vom Himmel herabkommt und der Welt Leben gibt.[1]34 Da sagten sie zu ihm: Herr, gib uns dieses Brot allezeit! (Joh 4,15)35 Jesus sagte zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht mehr Hunger haben, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben. (Joh 4,14)36 Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht.37 Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir finden, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen,38 denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. (Joh 4,34)39 Das aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts von allem, was er mir gegeben hat, verloren gehen lasse, sondern dass ich es auferwecke am Jüngsten Tag. (Joh 3,16; Joh 10,28; Joh 17,12; Joh 18,9)40 Denn das ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. (Joh 3,16; Joh 12,50)41 Da murrten die Juden und wandten sich gegen ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist,42 und sie sagten: Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt sagen: Ich bin vom Himmel herabgekommen? (Mt 13,55; Joh 4,44)43 Jesus entgegnete ihnen: Murrt nicht!44 Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.45 In den Propheten steht geschrieben: Und sie werden alle von Gott gelehrt sein; jeder, der auf den Vater gehört und von ihm gelernt hat, kommt zu mir.46 Nicht dass jemand den Vater gesehen hätte! Nur der, der von Gott ist, der hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47 Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.48 Ich bin das Brot des Lebens.49 Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. (Joh 6,31)50 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabkommt: Wer immer davon isst, stirbt nicht.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er in Ewigkeit leben; und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, für das Leben der Welt. (Lk 22,19)52 Da gab es Streit unter den Juden, und sie sagten: Wie kann uns der sein Fleisch zu essen geben?53 Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohnes esst und sein Blut trinkt, habt ihr kein Leben in euch.54 Wer mein Fleisch verzehrt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag.55 Denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 15,4)57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich durch den Vater lebe, so wird auch durch mich leben, wer mich isst. (Joh 14,19)58 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Und mit diesem Brot ist es nicht wie mit dem, das die Väter gegessen haben und gestorben sind; wer dieses Brot isst, wird in Ewigkeit leben.59 Das sagte er in der Synagoge, als er in Kafarnaum lehrte.60 Viele nun von seinen Jüngern, die das hörten, sagten: Dieses Wort ist unerträglich, wer kann sich das anhören?61 Weil aber Jesus sehr wohl wusste, dass seine Jünger darüber murrten, sagte er zu ihnen: Daran nehmt ihr Anstoss? (Mt 11,6)62 Was aber, wenn ihr den Menschensohn hinaufgehen seht, dorthin, wo er vorher war? (Joh 3,13)63 Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch vermag nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben. (Joh 3,5; Röm 8,5; Gal 6,8)64 Doch es sind einige unter euch, die nicht glauben. Jesus wusste nämlich von Anfang an, welche es waren, die nicht glaubten, und wer es war, der ihn ausliefern sollte.65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, dem es nicht vom Vater gegeben ist. (Joh 6,71)66 Von da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und gingen nicht länger mit ihm.67 Da sagte Jesus zu den Zwölf: Wollt vielleicht auch ihr weggehen?68 Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens,69 und wir sind zum Glauben gekommen und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölf, erwählt? Und einer von euch ist ein Teufel.71 Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot; denn dieser sollte ihn ausliefern, einer von den Zwölf. (Joh 6,64; Joh 13,21; Joh 18,1)

Johannes 6

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Danach fuhr Jesus über den See von Galiläa, der auch See von Tiberias heißt. (Mt 14,13; Mk 6,30; Lk 9,10)2 Eine große Menge Menschen folgten ihm, weil sie seine Wunder an den Kranken gesehen hatten. (Joh 2,23)3 Jesus stieg auf einen Berg[1] und setzte sich mit seinen Jüngern. (Mt 5,1)4 Es war kurz vor dem jüdischen Passafest. (Joh 2,13)5 Jesus blickte auf und sah die Menschenmenge auf sich zukommen. Er wandte sich an Philippus: »Wo können wir Brot kaufen, damit alle diese Leute zu essen bekommen?«6 Das sagte er, um Philippus auf die Probe zu stellen; er selbst wusste schon, was er tun würde.7 Philippus antwortete: »Zweihundert Silberstücke wären nicht genug, um so viel zu kaufen, dass jeder auch nur einen Brocken abbekommt.«8 Andreas, ein anderer Jünger, der Bruder von Simon Petrus, sagte: (Mk 1,16; Mk 13,3; Joh 1,40; Joh 12,22)9 »Hier ist ein Junge, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische. Aber was ist das schon bei so einer Menschenmenge?«10 »Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen«, sagte Jesus. Es gab viel Gras an dem Ort. Sie setzten sich; ungefähr fünftausend Männer waren da.11 Jesus nahm die Brote, sprach darüber das Dankgebet und verteilte sie an die Menge. Mit den Fischen tat er dasselbe, und alle hatten reichlich zu essen. (Joh 21,9; Joh 21,13)12 Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: »Sammelt die Brotreste auf, damit nichts verdirbt.«13 Sie taten es und füllten zwölf Körbe mit den Resten. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.14 Als die Leute das Wunder sahen, das Jesus vollbracht hatte, sagten sie: »Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!« (5Mo 18,15; 5Mo 18,18; Lk 7,16; Joh 1,21; Joh 4,19; Joh 7,40; Joh 9,17)15 Jesus merkte, dass sie drauf und dran waren, ihn mit Gewalt zu ihrem König zu machen. Deshalb zog er sich wieder auf den Berg zurück, ganz für sich allein. (Joh 5,13)16 Als es Abend geworden war, gingen seine Jünger zum See hinunter. (Mt 14,22; Mk 6,45)17 Sie stiegen in ein Boot, um über den See nach Kafarnaum zurückzufahren. Es wurde Nacht und Jesus war immer noch nicht zu ihnen gekommen.18 Das Wetter war sehr stürmisch und das Wasser schlug hohe Wellen.19 Die Jünger hatten eine Strecke von etwa fünf Kilometern[2] zurückgelegt, da sahen sie plötzlich Jesus, wie er über das Wasser ging und sich ihrem Boot näherte. Die Angst packte sie.20 Aber Jesus sagte: »Habt keine Angst, ich bin’s!«[3]21 Sie wollten ihn zu sich ins Boot nehmen. Aber da waren sie auch schon am Ufer, dort, wo sie hinwollten.22 Die Volksmenge, die am anderen Ufer geblieben war, erinnerte sich am nächsten Tag, dass nur ein einziges Boot am Ufer gelegen hatte. Die Leute wussten, dass Jesus nicht ins Boot gestiegen war und seine Jünger ohne ihn abgefahren waren.23 Es legten aber andere Boote, die von Tiberias kamen, nahe bei dem Ort an, wo der Herr das Dankgebet gesprochen und die Menge das Brot gegessen hatte. (Joh 6,11)24 Als die Leute nun sahen, dass Jesus nicht mehr da war und seine Jünger auch nicht, stiegen sie in diese Boote. Sie fuhren nach Kafarnaum und wollten Jesus dort suchen.25 Sie fanden ihn tatsächlich auf der anderen Seite des Sees und fragten ihn: »Rabbi, wann bist du hierhergekommen?«26 Jesus antwortete: »Amen, ich versichere euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr meine Wunder als Zeichen verstanden habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid. (Joh 2,11)27 Bemüht euch nicht um vergängliche Nahrung, sondern um wirkliche Nahrung, die für das ewige Leben vorhält. Diese Nahrung wird euch der Menschensohn geben, denn ihn hat Gott, der Vater, als seinen Gesandten bestätigt.«28 Da fragten sie ihn: »Was müssen wir denn tun, um Gottes Willen zu erfüllen?«29 Jesus antwortete: »Gott verlangt nur eins von euch: Ihr sollt den anerkennen,[4] den er gesandt hat.«30 Sie erwiderten: »Gib uns einen Beweis für deine Bevollmächtigung! Lass uns ein eindeutiges Wunderzeichen sehen, damit wir dir glauben. (Mt 12,38; Mk 8,11; Mk 13,22; Joh 4,48; 1Kor 1,22)31 Unsere Vorfahren aßen das Manna in der Wüste. In den Heiligen Schriften heißt es von Mose:[5] ›Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‹« (Ps 78,24)32 Jesus entgegnete: »Amen, ich versichere euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33 Das wahre Brot Gottes ist das, das vom Himmel herabsteigt und der Welt das Leben gibt.«34 »Herr«, sagten sie, »gib uns immer von diesem Brot!« (Joh 4,15)35 »Ich bin das Brot, das Leben schenkt«,[6] sagte Jesus zu ihnen. »Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein. Wer sich an mich hält,[7] wird keinen Durst mehr haben. (Joh 4,13; Joh 6,48; Joh 7,37)36 Aber ich habe es euch bereits gesagt: Obwohl ihr meine Taten gesehen habt, schenkt ihr mir keinen Glauben. (Joh 16,9; Joh 20,29)37 Alle, die mein Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und niemand, der zu mir kommt, wird von mir abgewiesen. (Joh 17,2; Joh 17,24)38 Ich bin vom Himmel gekommen, nicht um zu tun, was ich will, sondern um zu tun, was der will, der mich gesandt hat. (Mk 14,36; Joh 4,34)39 Und er will von mir, dass ich niemand von denen verliere, die er mir gegeben hat. Vielmehr soll ich sie alle am letzten Tag zum Leben erwecken. (Joh 10,28; Joh 17,12; Joh 18,9)40 Mein Vater will, dass alle, die den Sohn sehen und sich an ihn halten,[8] ewig leben. Ich werde sie am letzten Tag vom Tod auferwecken.« (Joh 5,24)41 Die Zuhörenden[9] murrten, weil er gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist.«42 Sie sagten: »Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Er ist doch Jesus, der Sohn Josefs! Wie kann er behaupten: ›Ich komme vom Himmel‹?« (Mk 6,3)43 Jesus sagte zu ihnen: »Was murrt ihr?44 Nur die können zu mir kommen, die der Vater, der mich gesandt hat, zu mir führt. Und ich werde alle, die zu mir kommen, am letzten Tag vom Tod auferwecken.45 In den Schriften der Propheten heißt es: ›Alle werden von Gott unterwiesen sein.‹ Wer den Vater hört und von ihm lernt, kommt zu mir. (Jes 54,13)46 Nicht, dass je ein Mensch den Vater gesehen hätte. Nur der Eine, der von Gott gekommen ist, hat den Vater gesehen. (Joh 1,18)47 Amen, ich versichere euch: Wer sich an mich hält,[10] hat das ewige Leben.48 Ich bin das Brot, das Leben schenkt. (Joh 6,35)49 Eure Vorfahren aßen das Manna in der Wüste und sind trotzdem gestorben.50 Hier aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt, damit, wer davon isst, nicht stirbt.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Leib.[11] Ich gebe ihn hin, damit die Menschen zum Leben gelangen können.«52 Das löste unter den Zuhörern einen heftigen Streit aus. »Wie kann dieser Mensch uns seinen Leib, sein Fleisch, zu essen geben?«, fragten sie.53 Jesus sagte zu ihnen: »Amen, ich versichere euch: Ihr habt keinen Anteil am Leben, wenn ihr das Fleisch des Menschensohns nicht esst und sein Blut nicht trinkt. (Mk 14,22; 1Kor 10,16)54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn am letzten Tag vom Tod erwecken.55 Denn mein Fleisch ist die wahre Nahrung, und mein Blut ist der wahre Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt mit mir verbunden und ich mit ihm. (Joh 15,4)57 Der Vater, von dem das Leben kommt, hat mich gesandt, und ich lebe durch ihn. Genauso wird jeder, der mich isst, durch mich leben.58 Das also ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist etwas ganz anderes als das Brot, das eure Vorfahren gegessen haben. Sie sind gestorben, wer aber dieses Brot isst, wird ewig leben.«59 Dies sagte Jesus in der Synagoge von Kafarnaum, so lehrte er dort die Menschen.60 Als sie das hörten, sagten viele, die sich Jesus angeschlossen hatten: »Was er da redet, geht zu weit! So etwas kann man nicht mit anhören!«61 Jesus wusste schon von sich aus, dass sie murrten, und sagte zu ihnen: »Daran nehmt ihr Anstoß?62 Wartet doch, bis ihr den Menschensohn dorthin zurückkehren seht, wo er vorher war!63 Gottes Geist allein macht lebendig; alle menschlichen Möglichkeiten richten nichts aus.[12] Die Worte, die ich zu euch gesprochen habe, sind von diesem Geist erfüllt und bringen das Leben. (Joh 3,5; 1Kor 15,45; 2Kor 3,6)64 Doch einige von euch haben keinen Glauben.« Jesus kannte nämlich von Anfang an die, die ihn nicht annehmen würden, und wusste auch, wer ihn verraten würde. (Joh 13,11; Joh 16,9)65 Und er fügte hinzu: »Aus diesem Grund habe ich zu euch gesagt: Nur die können zu mir kommen, die der Vater dazu fähig macht.« (Joh 6,44)66 Als sie das hörten, wandten sich viele seiner Anhänger von ihm ab und wollten nicht länger mit ihm gehen.67 Da fragte Jesus die Zwölf: »Und ihr, was habt ihr vor? Wollt ihr mich auch verlassen?« (Mk 8,27)68 Simon Petrus antwortete ihm: »Herr, zu wem sonst sollten wir gehen? Deine Worte bringen das ewige Leben.69 Wir glauben und wissen, dass du der bist, in dem Gott uns begegnet.«[13] (Mk 1,24)70 Jesus antwortete ihm: »Euch zwölf habe ich doch selber ausgewählt. Trotzdem ist einer von euch ein Teufel!«71 Er meinte Judas, den Sohn von Simon Iskariot. Judas war es, der Jesus später verriet – einer aus dem Kreis der Zwölf. (Joh 12,4)

Johannes 6

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Danach ging Jesus auf die andere Seite des galiläischen Meeres, das auch als See von Tiberias bekannt ist.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie seine Wunder sahen, mit denen er die Kranken heilte.3 Jesus stieg in die Berge hinauf und lagerte dort mit seinen Jüngern.4 Es war kurz vor dem jährlichen Passahfest, das die Juden feiern. (Joh 11,55)5 Als Jesus seinen Blick hob, sah er eine große Menschenmenge auf der Suche nach ihm die Berge heraufkommen. Er wandte sich an Philippus und fragte: »Philippus, wo können wir so viel Brot kaufen, dass all diese Menschen zu essen bekommen?« (Joh 1,43)6 Er stellte Philippus jedoch nur auf die Probe, denn er wusste schon, was er tun würde.7 Philippus antwortete: »Es würde ein kleines Vermögen[1] kosten, sie mit Nahrung zu versorgen!«8 Ein anderer Jünger, Andreas, der Bruder von Simon Petrus, meldete sich zu Wort: (Joh 1,40)9 »Hier ist ein kleiner Junge mit fünf Gerstenbroten und zwei Fischen. Doch was nützt uns das bei so vielen Menschen?« (2Kön 4,43; Joh 21,9)10 »Sagt den Leuten, sie sollen sich hinsetzen«, befahl Jesus. Da ließen sich alle – allein die Männer zählten schon fünftausend – auf den grasbewachsenen Hängen nieder.11 Dann nahm Jesus die Brote, dankte Gott und reichte sie den Menschen, wie viel sie auch wollten. Ebenso machte er es mit den Fischen.12 Und alle aßen, bis sie satt waren. »Sammelt die Reste wieder ein«, wies Jesus seine Jünger an, »damit nichts umkommt.«13 Am Anfang waren es nur fünf Gerstenbrote gewesen, doch nach dem Essen wurden zwölf Körbe mit den Brotresten gefüllt, die übrig geblieben waren!14 Als die Leute dieses Wunder sahen, riefen sie aus: »Dieser ist wirklich der Prophet, den wir erwartet haben. Er ist es, der in die Welt kommen soll.« (5Mo 18,15; Apg 3,22; Apg 7,37)15 Jesus merkte, dass sie im Begriff waren, ihn mit Gewalt aufzuhalten und zum König zu machen. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück und blieb dort für sich allein.16 Am Abend gingen seine Jünger zum Ufer hinunter, um dort auf ihn zu warten.17 Doch als es dunkel wurde und Jesus noch immer nicht kam, stiegen sie ins Boot, um über den See nach Kapernaum zu fahren.18 Da überraschte sie auf dem See ein Sturm, der das Wasser aufpeitschte.19 Sie waren etwa fünf Kilometer[2] weit gekommen, als sie plötzlich Jesus übers Wasser auf ihr Boot zukommen sahen. Sie erschraken fürchterlich, (Hi 9,8)20 doch er rief ihnen zu: »Ich bin es! Habt keine Angst.« (Mt 14,27)21 Sie beeilten sich, ihn ins Boot zu holen, und schon war das Boot am Ufer angekommen!22 Am nächsten Tag versammelten sich die Menschen wieder auf der anderen Seite des Sees und warteten auf Jesus. Sie wussten, dass er mit seinen Jüngern zusammen herübergekommen war, die Jünger dann jedoch allein im Boot fortgefahren waren und ihn zurückgelassen hatten.23 Mehrere Boote aus Tiberias legten in der Nähe der Stelle an, wo sie nach einem Dankgebet des Herrn das Brot gegessen hatten. (Joh 6,11)24 Als die Menge sah, dass weder Jesus noch die Jünger da waren, stiegen sie in die Boote und fuhren nach Kapernaum hinüber, um ihn zu suchen.25 Als sie dort ankamen und ihn fanden, fragten sie: »Rabbi, wie bist du hierhergekommen?«26 Jesus erwiderte: »Ich sage euch: Ihr wollt bei mir sein, weil ich euch satt gemacht habe, und nicht, weil ihr das Wunder gesehen habt.27 Ihr solltet euch um vergängliche Dinge wie Nahrung nicht solche Sorgen machen. Sucht stattdessen, was euch in das ewige Leben führt, das der Menschensohn euch schenken kann. Denn dazu hat Gott, der Vater, ihn gesandt.« (Mt 3,17; Mt 17,5; Mk 1,11; Mk 9,7; Lk 3,22; Joh 1,33; Joh 4,14; Joh 6,50; Apg 2,22; Röm 6,23)28 Sie erwiderten: »Was sollen wir denn nach dem Willen Gottes tun?«29 Jesus erklärte: »Dies ist der Wille Gottes, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.« (1Joh 3,23)30 Sie entgegneten: »Wenn du willst, dass wir an dich glauben, dann zeige uns ein Wunder. Was wirst du für uns tun?31 Immerhin haben unsere Vorfahren auf ihrer Wüstenwanderung Manna gegessen! In der Schrift heißt es: ›Mose gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‹[3]« (2Mo 16,15; 4Mo 11,7; Neh 9,15; Ps 78,1; Ps 78,24)32 Jesus sagte: »Ich versichere euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.33 Das Brot, das Gott gibt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.« (Joh 6,41)34 »Herr«, sagten sie, »gib uns dieses Brot an jedem Tag unseres Lebens.«35 Jesus erwiderte: »Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie wieder hungern. Wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben. (Joh 4,14; Joh 6,48; Joh 7,37)36 Doch ihr habt nicht an mich geglaubt, obwohl ihr mich gesehen habt.37 Alle aber, die der Vater mir gegeben hat, werden zu mir kommen, und ich werde sie nicht zurückweisen oder hinausstoßen. (Joh 10,28; Joh 17,2)38 Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, um den Willen Gottes zu tun, der mich gesandt hat, und nicht, um zu tun, was ich selbst will. (Joh 4,34; Joh 5,30)39 Und es ist der Wille Gottes, dass ich von allen, die er mir gegeben hat, auch nicht einen verliere, sondern sie am letzten Tag zum ewigen Leben auferwecke. (Joh 10,28; Joh 17,12; Joh 18,9)40 Denn mein Vater will, dass alle, die seinen Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben – und dass ich sie am letzten Tag auferwecke.« (Joh 12,45)41 Da fingen die Leute[4] an aufzubegehren, weil er gesagt hatte: »Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.« (Joh 6,33)42 Sie sagten: »Das ist doch Jesus, der Sohn Josefs. Wir kennen seinen Vater und seine Mutter. Wie kann er jetzt sagen: ›Ich bin vom Himmel herabgekommen‹?« (Lk 4,22; Joh 7,27)43 Aber Jesus erwiderte: »Empört euch nicht über das, was ich gesagt habe.44 Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater, der mich gesandt hat, ihn nicht zu mir zieht; und am letzten Tag werde ich ihn von den Toten auferwecken. (Jer 31,3; Joh 6,65; Joh 12,32)45 In den Propheten steht geschrieben: ›Sie werden alle von Gott unterwiesen sein.‹[5] Wer aber den Vater hört und von ihm lernt, der kommt zu mir. (Jes 54,13; Jer 31,33; 1Thess 4,9; Hebr 8,10)46 Nicht, dass irgendjemand den Vater je gesehen hat. Nur der eine, der von Gott kommt, hat den Vater gesehen. (Joh 1,18; Joh 5,37)47 Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, hat schon das ewige Leben. (Joh 3,15)48 Ja, ich bin das Brot des Lebens! (Joh 6,35)49 Eure Vorfahren aßen Manna in der Wüste, doch sie sind alle gestorben.50 Dieses aber ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer davon isst, wird nicht sterben.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben; dieses Brot ist mein Fleisch, ich gebe es, damit die Welt leben kann.« (Joh 10,10; Hebr 10,10)52 Da fingen die Leute an zu streiten. »Wie kann dieser Mann uns sein Fleisch zu essen geben?«, fragten sie.53 Deshalb sagte Jesus noch einmal: »Ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, könnt ihr das ewige Leben nicht in euch haben.54 Wer aber mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn am letzten Tag auferwecken. (Joh 6,39)55 Denn mein Fleisch ist die wahre Nahrung und mein Blut der wahre Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. (Joh 14,20; Joh 15,4; Joh 17,21; 1Joh 2,24; 1Joh 3,24)57 Ich lebe durch die Macht des lebendigen Vaters, der mich gesandt hat, und ebenso werden alle, die an mir teilhaben, durch mich leben[6]. (Joh 5,26)58 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabkommt. Wer dieses Brot isst, wird ewig leben und nicht sterben wie eure Vorfahren, die das Manna aßen.« (Joh 6,31)59 Dies alles sagte er, als er in der Synagoge von Kapernaum lehrte.60 Daraufhin sagten selbst einige seiner Jünger: »Das ist ungeheuerlich. Wie kann man das glauben?«61 Jesus wusste, dass seine Jünger sich über seine Worte aufregten; deshalb sagte er zu ihnen: »Nehmt ihr daran Anstoß?62 Was werdet ihr dann erst denken, wenn ihr den Menschensohn wieder in den Himmel zurückkehren seht? (Apg 1,9; Eph 4,8)63 Es ist der Geist, der lebendig macht. Das Fleisch hat keine Macht. Die Worte aber, die ich euch gesagt habe, sind Geist und Leben. (Röm 8,2; 1Kor 15,45; 1Petr 3,18)64 Doch einige von euch glauben mir nicht.« Denn Jesus wusste von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und er wusste auch, wer ihn verraten würde. (Joh 13,11)65 Er fuhr fort: »Deshalb habe ich gesagt: Niemand kann zu mir kommen, wenn der Vater ihn nicht zu mir zieht.« (Joh 6,44)66 Von da an wandten sich viele seiner Jünger von ihm ab und folgten ihm nicht mehr nach.67 Da fragte Jesus die Zwölf: »Werdet ihr auch weggehen?«68 Simon Petrus antwortete: »Herr, zu wem sollten wir gehen? Nur du hast Worte, die ewiges Leben schenken. (Joh 6,63)69 Wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.« (Mt 16,16; Mk 1,24; Mk 8,29; Lk 9,20; 1Joh 2,20)70 Da sagte Jesus zu ihnen: »Habe ich nicht euch, die Zwölf, auserwählt? Aber einer von euch ist ein Teufel.«71 Er sprach von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, einem der Zwölf, der ihn später verriet.

Johannes 6

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Einige Zeit später fuhr Jesus an das Ostufer des Sees von Galiläa, den man auch See von Tiberias[1] nennt.2 Eine große Menschenmenge folgte ihm, weil sie die Wunder Gottes an den geheilten Kranken sahen.3 Jesus stieg auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.4 Es war kurz vor dem jüdischen Passafest.5 Als Jesus aufblickte und die Menschenmenge auf sich zukommen sah, fragte er Philippus: „Wo können wir Brot kaufen, dass all diese Leute zu essen bekommen?“6 Er sagte das aber nur, um ihn auf die Probe zu stellen, denn er wusste schon, was er tun wollte.7 Philippus entgegnete: „Es würde mehr als zweihundert Denare[2] kosten, um jedem auch nur ein kleines Stück Brot zu geben.“8 Ein anderer Jünger namens Andreas, es war der Bruder von Simon Petrus, sagte zu Jesus:9 „Hier ist ein Junge, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat. Aber was ist das schon für so viele.“10 „Sorgt dafür, dass die Leute sich setzen!“, sagte Jesus. Es waren allein an Männern ungefähr fünftausend. Dort, wo sie sich niederließen, gab es viel Gras.11 Jesus nahm nun die Fladenbrote, dankte Gott und verteilte sie an die Menge. Ebenso machte er es mit den Fischen. Alle durften so viel essen, wie sie wollten.12 Als sie satt waren, sagte er zu seinen Jüngern: „Sammelt auf, was übrig geblieben ist, damit nichts umkommt!“13 Die Jünger füllten zwölf Handkörbe mit den Brotstücken. So viel war von den fünf Gerstenbroten übrig geblieben.14 Als die Leute begriffen, was für ein Wunder Gottes Jesus getan hatte, sagten sie: „Das ist wirklich der Prophet, der in die Welt kommen soll!“15 Jesus merkte, dass sie als Nächstes kommen und ihn mit Gewalt zu ihrem König machen wollten. Da zog er sich wieder auf den Berg zurück, er ganz allein.16 Am Abend gingen seine Jünger zum See hinunter.17 Sie stiegen ins Boot und fuhren Richtung Kafarnaum los, denn es war schon finster geworden, und Jesus war immer noch nicht zu ihnen gekommen.18 Der See wurde durch einen starken Wind aufgewühlt.19 Als sie dann eine Strecke von etwa fünf Kilometern[3] gerudert waren, sahen sie auf einmal Jesus, wie er über das Wasser ging und auf ihr Boot zukam. Sie erschraken fürchterlich,20 doch er rief ihnen zu: „Ich bin's, habt keine Angst!“21 Sie nahmen ihn zu sich ins Boot, und da waren sie auch schon an dem Ufer, das sie erreichen wollten.22 Am nächsten Tag warteten die Menschen auf der anderen Seite des Sees wieder auf Jesus, denn sie hatten gesehen, dass die Jünger allein losfuhren, ohne dass Jesus zu ihnen in das Boot gestiegen war, das als einziges am Ufer gelegen hatte.23 Inzwischen legten mehrere Boote aus Tiberias an der Stelle an, wo die Menge das Brot nach dem Dankgebet des Herrn gegessen hatte.24 Als die Leute nun merkten, dass Jesus und seine Jünger nicht mehr da waren, stiegen sie in diese Boote, setzten nach Kafarnaum über und suchten dort nach ihm.25 Als sie ihn endlich gefunden hatten, fragten sie ihn: „Rabbi, wann bist du denn hierher gekommen?“26 Jesus erwiderte: „Ich muss es euch ganz deutlich sagen. Ihr sucht mich nicht, weil ihr Wunderzeichen gesehen habt. Ihr sucht mich, weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.27 Ihr solltet euch nicht so viel Mühe um die vergängliche Speise machen, sondern euch um die bemühen, die für das ewige Leben vorhält. Und die wird der Menschensohn euch geben, weil Gott, der Vater ihn dazu beglaubigt hat.“28 Da fragten sie ihn: „Wie können wir denn tun, was Gott von uns will?“29 Jesus antwortete ihnen: „Gott will von euch, dass ihr dem vertraut, den er gesandt hat.“30 Doch da sagten sie zu ihm: „Wenn wir dir glauben sollen, dann musst du uns ein Wunder sehen lassen. Was wirst du tun?31 Unsere Vorfahren haben immerhin das Manna in der Wüste gegessen, wie es ja auch in der Schrift heißt: 'Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.'“ (Ps 78,24)32 Jesus erwiderte: „Ich versichere euch nachdrücklich, es war nicht Mose, der euch das Brot aus dem Himmel gegeben hat, sondern es ist mein Vater, der euch das wahre Brot aus dem Himmel gibt.33 Denn das Brot, das Gott schenkt, ist der, der vom Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt.“34 „Herr“, sagten sie da zu ihm, „gib uns immer von diesem Brot!“35 Jesus entgegnete: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.36 Aber ich habe es euch ja schon gesagt: Trotz allem, was ihr an mir gesehen habt, glaubt ihr nicht.37 Alle, die der Vater mir gibt, werden zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den weise ich niemals zurück;38 denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um das zu tun, was ich will, sondern das, was der will, der mich beauftragt hat.39 Und er, der mich gesandt hat, will, dass ich keinen von denen verliere, die er mir gegeben hat, sondern sie am letzten Tag vom Tod erwecke.40 Denn mein Vater will, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben hat. Und am letzten Tag werde ich ihn vom Tod erwecken.“41 Seine jüdischen Zuhörer waren empört darüber, dass er gesagt hatte: „Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“42 „Ist das nicht Jesus, der Sohn Josefs?“, murrten sie. „Wir kennen doch seinen Vater und seine Mutter! Wie kann er da behaupten, aus dem Himmel gekommen zu sein?“43 „Ihr müsst euch darüber nicht beschweren“, sagte Jesus.44 „Keiner kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht. Und den werde ich am letzten Tag vom Tod erwecken.45 In den Prophetenschriften heißt es ja: 'Sie werden alle von Gott unterwiesen sein.' Wer also auf den Vater hört und von ihm lernt, kommt zu mir. (Jes 54,13)46 Das heißt natürlich nicht, dass jemand den Vater gesehen hat. Nur der Eine, der von Gott gekommen ist, hat den Vater gesehen.47 Ja, ich versichere euch: Wer glaubt, hat ewiges Leben.48 Ich bin das Brot des Lebens.49 Eure Vorfahren haben das Manna in der Wüste gegessen und sind dann doch gestorben.50 Aber hier ist das wahre Brot, das vom Himmel kommt, damit man davon essen kann und nicht sterben muss.51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er ewig leben. Und das Brot, das ich ihm gebe, bin ich selbst. Es ist mein Körper, den ich gebe für das Leben der Welt.“52 Das löste einen heftigen Streit unter den Juden aus. „Wie kann der uns sein Fleisch zu essen geben?“, schimpften sie.53 Aber Jesus fuhr fort: „Ich versichere euch mit allem Nachdruck: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, könnt ihr das ewige Leben nicht in euch haben.54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn am letzten Tag vom Tod erwecken.55 Denn mein Fleisch ist wirkliche Speise und mein Blut wirklicher Trank.56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt innerlich mit mir verbunden und ich mit ihm.57 Genauso wie ich durch den Lebendigen lebe, den Vater, der mich gesandt hat, so wird auch der, der mich isst, durch mich leben.58 So verhält es sich mit dem Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird ewig leben und nicht wie eure Vorfahren sterben, die ‹das Manna› gegessen hatten.“59 Das alles sagte Jesus in einem Lehrgespräch in der Synagoge von Kafarnaum.60 Darüber ärgerten sich selbst viele seiner Jünger: „Was er da sagt, geht zu weit! Das kann man ja nicht anhören!“61 Jesus wusste gleich, dass seine Jünger sich über seine Worte beschwerten, und sagte zu ihnen: „Daran nehmt ihr Anstoß?62 Was dann, wenn ihr seht, wie der Menschensohn in den Himmel zurückkehrt?63 Der Geist macht lebendig, menschliches Bemühen nützt nichts. Aber die Worte, die ich euch gesagt habe, sind von diesem Geist und von Leben erfüllt.64 Allerdings gibt es einige unter euch, die glauben trotzdem nicht.“ Jesus wusste nämlich von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn seinen Verfolgern ausliefern würde.65 Er schloss: „Deshalb habe ich zu euch gesagt: Niemand kann von sich aus zu mir kommen, wenn ihm das nicht der Vater möglich macht.“66 Von da an zogen sich viele seiner Jünger zurück und folgten ihm nicht mehr.67 Da fragte Jesus die Zwölf: „Und ihr, wollt ihr mich etwa auch verlassen?“68 „Herr, zu wem sollen wir denn gehen?“, antwortete Simon Petrus. „Du hast die Worte für das ewige Leben.69 Und wir glauben und haben erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.“70 Daraufhin sagte Jesus zu ihnen: „Euch Zwölf habe ich doch selber ausgewählt. Und einer von euch ist ein Teufel.“71 Damit meinte er Judas, den Sohn von Simon Iskariot.[4] Denn Judas, einer der Zwölf, war es, der ihn später verriet.