Jeremia 25

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk von Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda; das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel. (Jer 36,1)2 Der Prophet Jeremia sprach zu dem ganzen Volk von Juda und zu allen Bürgern Jerusalems:3 Vom dreizehnten Jahr des Josia an, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, ist des HERRN Wort zu mir geschehen bis auf diesen Tag, und ich habe zu euch nun dreiundzwanzig Jahre lang immer wieder gepredigt, aber ihr habt nicht gehört. (Jer 1,2; Jer 35,14; Jer 36,2)4 Und der HERR hat zu euch immer wieder alle seine Knechte, die Propheten, gesandt; aber ihr habt nicht gehört noch eure Ohren geneigt, mir zu gehorchen, (2Chr 36,15; Jer 7,25; Jer 11,7; Jer 26,5; Jer 29,19; Jer 44,4)5 wenn er sprach: Bekehrt euch, ein jeder von seinem bösen Wege und von euren bösen Werken, so sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, immer und ewiglich bleiben. (Jer 18,11)6 Folgt nicht andern Göttern, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und erzürnt mich nicht durch eurer Hände Werk, damit ich euch nicht Unheil zufügen muss.7 Aber ihr wolltet mir nicht gehorchen, spricht der HERR, auf dass ihr mich ja erzürntet durch eurer Hände Werk zu eurem eigenen Unheil.8 Darum, so spricht der HERR Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht gehört habt,9 siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Völker des Nordens, spricht der HERR, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den König von Babel, und will sie bringen über dies Land und über seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum und will an ihnen den Bann vollstrecken und sie zum Entsetzen und zum Spott und zur ewigen Wüste machen10 und will wegnehmen allen fröhlichen Gesang, die Stimme des Bräutigams und der Braut, das Geräusch der Mühle und das Licht der Lampe. (Jer 7,34; Jer 16,9)11 Dies ganze Land soll wüst und zerstört liegen, und diese Völker sollen dem König von Babel dienen siebzig Jahre. (2Chr 36,20; Jer 29,10)12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich heimsuchen den König von Babel und jenes Volk, spricht der HERR, um ihrer Missetat willen, dazu das Land der Chaldäer und will es zur ewigen Wüste machen.13 So will ich über dieses Land bringen alle meine Worte, die ich gegen sie geredet habe, alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Völker.14 Auch sie sollen großen Völkern und großen Königen dienen. So will ich ihnen vergelten nach ihrem Tun und nach den Werken ihrer Hände. (Jer 27,7)15 Denn so sprach zu mir der HERR, der Gott Israels: Nimm diesen Becher mit dem Wein meines Zorns aus meiner Hand und lass daraus trinken alle Völker, zu denen ich dich sende, (Jes 51,17; Jer 51,7; Offb 14,10)16 dass sie trinken, taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich unter sie schicken will.17 Und ich nahm den Becher aus der Hand des HERRN und ließ trinken alle Völker, zu denen mich der HERR sandte,18 nämlich Jerusalem samt seinen Königen und Fürsten und die Städte Judas, dass sie wüst und zerstört liegen und ein Spott und Fluch sein sollten – wie es denn heutigentags steht –,19 auch den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Knechten, seinen Fürsten, seinem ganzen Volk20 und allem fremden Volk, alle Könige im Lande Uz, alle Könige in der Philister Lande samt Aschkelon, Gaza, Ekron und denen, die übrig geblieben sind in Aschdod,21 Edom, Moab und die Ammoniter,22 alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon, die Könige auf den Inseln jenseits des Meeres,23 Dedan, Tema, Bus und alle, die sich das Haar stutzen, (Jer 9,25)24 alle Könige der Araber und alle Könige Arabiens, die in der Wüste wohnen,25 alle Könige von Simri, alle Könige von Elam, alle Könige von Medien,26 alle Könige des Nordens, die in der Nähe und die in der Ferne, einen wie den andern, alle Königreiche der Welt, die auf Erden sind. Und der König von Scheschach[1] soll nach ihnen trinken. (Jer 51,41)27 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Trinkt, dass ihr trunken werdet, und speit, dass ihr niederfallt und nicht aufstehen könnt vor dem Schwert, das ich unter euch schicken will.28 Wenn sie aber den Becher von deiner Hand nicht nehmen und nicht trinken wollen, dann sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth: Ihr müsst trinken!29 Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an mit dem Unheil, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert über alle herbei, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth. (Jer 49,12; Hes 9,6; 1Petr 4,17)30 Du aber sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen sprechen: Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seinen Donner hören lassen aus seiner heiligen Wohnung. Er wird brüllen über seine Fluren hin; wie einer, der die Kelter tritt, wird er seinen Ruf erschallen lassen über alle Bewohner der Erde hin, (Ps 29,1; Hos 11,10; Joe 4,16; Am 1,2)31 und sein Schall wird dringen bis an die Enden der Erde. Der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Völkern und will mit allem Fleisch Gericht halten; die Schuldigen wird er dem Schwert übergeben, spricht der HERR.32 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, Unheil geht aus von Volk zu Volk, und ein großes Wetter wird losbrechen von den Enden der Erde.33 Zu der Zeit werden die vom HERRN Erschlagenen liegen von einem Ende der Erde bis ans andere Ende; sie werden nicht beklagt noch aufgehoben noch begraben werden, sondern müssen auf dem Felde liegen und zu Dung werden. (Jer 8,2; Jer 9,21; Jer 16,4)34 Heult, ihr Hirten, und schreit, wälzt euch in der Asche, ihr Herren der Herde; denn die Zeit ist erfüllt, dass ihr geschlachtet und zerstreut werdet und zerbrechen müsst wie ein kostbares Gefäß. (Jer 23,1)35 Und die Hirten werden nicht fliehen können, und die Herren der Herde werden nicht entrinnen können.36 Da werden die Hirten schreien, und die Herren der Herde werden heulen, dass der HERR ihre Weide so verwüstet hat37 und ihre friedlichen Auen vernichtet sind von dem grimmigen Zorn des HERRN.38 Er hat sein Versteck verlassen wie ein junger Löwe, und ihr Land ist verheert von seinem gewaltigen Schwert und von seinem grimmigen Zorn. (Jer 4,7)

Jeremia 25

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 [Dies ist] das Wort, das an Jeremia über das ganze Volk Juda erging im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda (das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel), (2Kön 24,1; Jer 36,1; Dan 1,1)2 das der Prophet Jeremia an das ganze jüdische Volk und an alle Einwohner von Jerusalem richtete, indem er sprach: (Jer 2,4; Jer 7,2; Jer 11,2; Jer 18,11)3 Seit dem dreizehnten Jahr Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, bis zum heutigen Tag, diese 23 Jahre hindurch ist das Wort des HERRN an mich ergangen, und ich habe zu euch geredet, indem ich mich früh aufmachte und [immer wieder] redete, aber ihr habt nicht gehört. (Jer 1,2; Jer 7,13; Jer 7,24; Jer 19,15; Jer 22,21; Jer 29,19; Apg 7,51)4 Dazu hat der HERR alle seine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt, indem er sich früh aufmachte und sie [immer wieder] sandte; aber ihr wolltet nicht hören und neigtet eure Ohren nicht, um auf sie zu hören, (Jer 7,25; Jer 11,7; Jer 25,3; Jer 26,5)5 wenn Er euch sagen ließ: Kehrt doch um, jeder von seinem bösen Weg und von der Bosheit eurer Taten, damit ihr in dem Land, das der HERR euch und euren Vätern gegeben hat, von Ewigkeit zu Ewigkeit wohnen könnt! (1Mo 17,8; 2Kön 17,13; Ps 37,27; Jer 7,3; Jer 7,7; Jer 17,25)6 Und wandelt nicht fremden Göttern nach, um ihnen zu dienen und sie anzubeten; und reizt mich nicht zum Zorn mit dem Werk eurer Hände, so will ich euch nichts Böses tun! (5Mo 6,15; 5Mo 8,18; Jer 7,6)7 Aber ihr habt mir nicht gehorcht, spricht der HERR, sondern habt mich erzürnt durch das Werk eurer Hände, euch selbst zum Schaden! (5Mo 32,21; Neh 9,26; Spr 8,36; Jer 7,17)8 Darum, so spricht der HERR der Heerscharen: Weil ihr meinen Worten nicht gehorcht habt, (Jer 25,4)9 siehe, so sende ich nach allen Geschlechtern des Nordens und hole sie herbei, und sende zu meinem Knecht Nebukadnezar, dem König von Babel, und lasse sie kommen über dieses Land und über seine Bewohner und über alle diese Völker ringsum; und ich will sie dem Bann preisgeben und sie zum Entsetzen und zum Gespött und zu ewigen Trümmerhaufen machen. (Spr 21,1; Jer 1,15; Jer 6,22; Jer 18,16; Jer 25,17; Jer 27,6; Jer 40,2; Hes 29,18)10 Und ich will unter ihnen aufhören lassen das Jubel- und Freudengeschrei, die Stimme des Bräutigams und die Stimme der Braut, das Klappern der Mühle und das Licht der Lampe; (Pred 12,3; Jes 24,8; Jer 7,34; Jer 16,9; Hos 2,11; Offb 18,22)11 und dieses ganze Land soll zu Trümmerhaufen, zur Wüste werden, und diese Völker sollen dem König von Babel dienen, 70 Jahre lang. (2Chr 36,21; Jer 29,10; Dan 1,1; Dan 9,2)12 Und es wird geschehen, wenn die 70 Jahre vollendet sind, dann will ich an dem König von Babel und an jenem Volk ihre Schuld heimsuchen, spricht der HERR, auch am Land der Chaldäer, und ich will es zur ewigen Wüste machen. (Jes 13,19; Jer 50,13; Jer 50,40; Jer 51,26; Jer 51,62; Dan 5,26)13 Und ich will über jenes Land alle meine Worte bringen, die ich gegen es geredet habe, alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia über alle Heidenvölker geweissagt hat. (Jes 46,1; Jes 55,11; Jer 1,5; Jer 1,10; Jer 28,8)14 Denn auch sie werden in die Knechtschaft großer Völker und mächtiger Könige geraten, und ich will ihnen entsprechend ihren Taten und entsprechend den Werken ihrer Hände vergelten. (Jes 13,4; Jer 27,7; Jer 50,9; Jer 50,29; Dan 5,28)15 Denn so sprach der HERR, der Gott Israels, zu mir: Nimm diesen Kelch voll Zornwein aus meiner Hand und gib ihn allen Völkern zu trinken, zu denen ich dich sende, (Hi 21,20; Ps 75,9; Zef 3,8; Offb 14,10)16 damit sie trinken und taumeln und sich wie toll gebärden vor dem Schwert, das ich unter sie sende! (Jer 13,12; Jer 25,27; Jer 51,7; Jer 51,39; Nah 3,11; Offb 14,8; Offb 14,10)17 Da nahm ich den Kelch aus der Hand des HERRN und ließ alle Völker trinken, zu denen der HERR mich gesandt hatte, (Jer 1,10; Jer 25,28)18 nämlich Jerusalem und die Städte Judas, ihre Könige und ihre Fürsten, um sie zum Trümmerhaufen, zum Entsetzen, zum Gespött und zum Fluch zu machen, wie sie es heute sind; (Esr 9,7; Neh 9,36; Jer 19,3; Jer 24,9; Jer 25,9)19 auch den Pharao, den König von Ägypten, samt seinen Knechten, seinen Fürsten und seinem ganzen Volk, (Jer 43,9; Jer 46,2; Hes 29,1)20 dazu das ganze Völkergemisch und alle Könige des Landes Uz und alle Könige des Philisterlandes, Askalon und Gaza, Ekron und den Überrest von Asdod; (Jer 25,24; Jer 47,1; Hes 25,15; Hes 30,5; Am 1,6)21 Edom und Moab und die Ammoniter; (Jer 27,2; Jer 48,1; Jer 49,1; Jer 49,7; Hes 25,1; Hes 25,8; Hes 25,12)22 auch alle Könige von Tyrus und alle Könige von Zidon, und die Könige der Inseln jenseits des Meeres; (Hes 26,1)23 Dedan, Tema und Bus und alle mit gestutztem Bart, (1Mo 22,21; Hi 32,6; Jes 21,13; Jer 9,25; Jer 49,7)24 alle Könige Arabiens und alle Könige des Völkergemisches, die in der Wüste wohnen[1]; (1Kön 10,15; Jer 25,20; Jer 49,28)25 alle Könige von Simri und alle Könige von Elam samt allen Königen von Medien; (Jes 21,2; Jer 49,34)26 dazu alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einen wie den anderen, und alle Königreiche der Erde, die auf dem Erdboden sind — und der König von Scheschak[2] soll nach ihnen trinken! (Jer 51,41; Hes 32,30; Hab 2,15)27 Und du sollst zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Trinkt und werdet trunken und speit aus und fallt hin, ohne wieder aufzustehen vor dem Schwert, das ich unter euch senden werde! (Jes 51,21; Jer 12,12; Jer 25,16; Jer 46,10; Jer 46,14; Hab 2,16)28 Und es soll geschehen, wenn sie sich weigern, den Kelch aus deiner Hand zu nehmen und daraus zu trinken, so sollst du zu ihnen sagen: So spricht der HERR der Heerscharen: Ihr müsst dennoch trinken! (2Chr 20,6; Ps 76,8; Jer 4,28; Jer 51,29)29 Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an, Unheil zu wirken, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr werdet nicht ungestraft bleiben, sondern ich rufe das Schwert über alle Bewohner der Erde!, spricht der HERR der Heerscharen. (Spr 11,21; Jer 19,3; Jer 25,9; Hes 9,6; Ob 1,15; Lk 23,31; 1Petr 4,17)30 Und du sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen sagen: Der HERR wird von der Höhe herab brüllen und seine Stimme erschallen lassen aus seiner heiligen Wohnung; er wird laut brüllen über seine Weide hin, ein Lied wie die Keltertreter wird er anstimmen über alle Bewohner der Erde. (Jes 42,13; Jes 63,1; Jer 25,9; Jer 25,29; Joe 4,16; Am 3,7; Sach 2,14)31 Es dringt ein Lärm bis an die Enden der Erde, denn der HERR hat einen Rechtsstreit mit den Heidenvölkern, er hält Gericht mit allem Fleisch; die Gottlosen übergibt er dem Schwert, spricht der HERR. (Jes 34,1; Jes 66,16; Joe 4,2)32 So spricht der HERR der Heerscharen: Siehe, es geht Unheil aus von einem Volk zum anderen, und ein gewaltiger Sturm erhebt sich vom äußersten Ende der Erde her, (Jer 6,22; Jer 23,19; Jer 25,9; Zef 3,8)33 und an jenem Tag werden die vom HERRN Erschlagenen daliegen von einem Ende der Erde bis zum anderen; sie werden nicht beklagt, nicht gesammelt und nicht begraben werden; zu Dünger auf dem Erdboden sollen sie werden. (Jes 34,3; Jer 8,2; Hes 39,4)34 Heult, ihr Hirten, und schreit, wälzt euch in Asche, ihr Beherrscher der Herde! Denn nun ist eure Zeit erfüllt, dass man euch schlachte, und ihr sollt zerschmettert werden und zu Boden fallen wie kostbares Geschirr. (Jer 4,8; Jer 19,11; Jer 25,36; Hes 30,1; Mt 24,30; Jak 5,1)35 Da gibt es keine Zuflucht mehr für die Hirten und kein Entkommen für die Beherrscher der Herde. (Hi 11,20; Jer 32,4; Jer 34,3)36 Man hört die Hirten schreien und die Beherrscher der Herde heulen, weil der HERR ihre Weide verwüstet hat, (Jer 25,34)37 ja, weil die Auen des Friedens verwüstet sind vor der Zornglut des HERRN. (Jes 27,10)38 Er hat sein Dickicht verlassen wie ein junger Löwe; so ist nun ihr Land ganz verwüstet geworden durch die Zornglut des Bedrückers, ja, durch seine grimmige Zornglut. (Jer 4,8; Jer 10,25; Jer 12,10; Jer 25,11; Jer 25,15)

Jeremia 25

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Die folgende Botschaft des HERRN erhielt Jeremia für das Volk von Juda im vierten Jahr der Herrschaft König Jojakims von Juda[1]. Es war das Jahr, in dem König Nebukadnezar von Babel seine Herrschaft antrat.2 Der Prophet Jeremia sagte zum ganzen Volk von Juda und zu allen Einwohnern Jerusalems: (Jer 1,2; Jer 7,25; Jer 11,7; Jer 26,5; Jer 36,2)3 »In den letzten 23 Jahren, seit dem 13. Regierungsjahr des Königs Josia[2], des Sohnes des Amon, des Königs von Juda, hat mir Gott Botschaften für euch aufgetragen. Und ich habe sie, ohne nachzulassen, immer wieder treu an euch weitergegeben. Aber ihr habt nicht darauf gehört. (2Kön 24,1; Jer 36,1; Jer 46,2)4 Überdies hat der HERR immer wieder, ohne nachzulassen, seine Boten, die Propheten, zu euch gesandt, aber auch ihnen habt ihr nicht gehorcht. Ihr habt ihnen nicht zugehört, ihr wolltet euch nicht warnen lassen.5 Die Botschaft war jedes Mal dieselbe: ›Kehrt doch um, jeder Einzelne von euch, lasst ab von dem falschen Weg, den ihr eingeschlagen habt und hört auf, Böses zu tun. Dann dürft ihr für immer in dem Land wohnen bleiben, das der HERR euch und euren Vorfahren geschenkt hat. (1Mo 17,8; Jes 55,6; Jer 4,1; Jer 7,7; Jer 35,15)6 Betet nicht fremde Götzen an und dient ihnen nicht. Fordert nicht meinen Zorn heraus, indem ihr euch Götzenfiguren anfertigt, denn sonst werde ich schreckliches Unheil über euch bringen.‹« (5Mo 6,14; 5Mo 8,19; 2Kön 17,35)7 »Aber ihr habt nicht auf mich gehört«, spricht der HERR. »Mit euren selbst gemachten Götzen habt ihr zielstrebig meinen Zorn herausgefordert. Das Unglück, das jetzt über euch hereinbricht, habt ihr euch selbst zuzuschreiben. (2Kön 17,17; 2Kön 21,15; Jer 7,19; Jer 32,30)8 Und nun spricht der HERR, der Allmächtige: Weil ihr nicht auf mich gehört habt,9 will ich die Heere aus dem Norden mit meinem Diener, dem babylonischen König Nebukadnezar, an der Spitze herbeiholen. Sie sollen über dieses Land und alle seine Bewohner, aber auch über die umliegenden Völker hereinbrechen. Ich will an euch den Bann vollstrecken[3], will euch zum Inbegriff des Entsetzens und des Spottes und euer Land für immer zu einer Trümmerstätte machen.10 Ich will jeglicher lärmenden Freude und aller jubelnden Fröhlichkeit in eurem Land ein Ende bereiten. Die fröhliche Stimme des Bräutigams wird nicht mehr zu hören sein, auch nicht der Freudengesang der Braut. In euren Häusern wird man nicht mehr das Mahlen der Getreidemühlen hören, das Licht der Lampen will ich auslöschen. (Pred 12,3; Jes 24,8; Jer 16,9; Hes 26,13)11 Das ganze Land soll zur Einöde, ja zur Wüste werden. Israel und die umliegenden Länder werden dem König von Babel 70 Jahre lang als Knechte dienen müssen. (Dan 9,2; Sach 7,5)12 Wenn aber diese 70 Jahre um sind«, spricht der HERR, »will ich den König von Babel und sein Volk zur Rechenschaft ziehen wegen all der Schuld, die sie auf sich geladen haben. Ich werde das Land der Babylonier für alle Zeiten zur Wüste machen. (Esr 1,1; Jes 13,14; Jer 29,10; Jer 50,1)13 Alle Drohungen, die ich gegen sie ausgesprochen habe, will ich an diesem Land in Erfüllung gehen lassen; alle Weissagungen Jeremias, die er über die Völker gesprochen hat und die in diesem Buch aufgeschrieben sind. (Jer 29,32; Jer 36,4)14 Denn so wie dieses Volk mein Volk versklavt hat, so soll es ebenfalls von sehr mächtigen Völkern und gewaltigen Königen zu Dienern gemacht werden. Ich werde sie so bestrafen, wie sie es verdient haben und wie es ihren Taten angemessen ist.« (Jer 27,7; Jer 50,9)15 Dann sagte der HERR, der Gott Israels, zu mir: »Nimm diesen Becher, der bis zum Rand mit meinem Zorn gefüllt ist, aus meiner Hand, und lass alle Völker, zu denen ich dich senden werde, daraus trinken. (Jer 51,7)16 Sie sollen trinken, damit sie taumeln und vollständig den Verstand verlieren, wenn ich den Krieg über sie hereinbrechen lasse.«17 Ich nahm den Becher des Zorns aus der Hand des HERRN entgegen und ließ alle Völker daraus trinken, zu denen der HERR mich sandte: (Jer 1,10)18 Zuerst ging ich nach Jerusalem und in die anderen Städte Judas, zu den Königen und Fürsten, um sie zur Einöde, zum abschreckenden Beispiel, zur Zielscheibe des Spottes und zum Wort des Fluchs zu machen – so wie es inzwischen auch eingetroffen ist. (Jes 51,17)19 Dann ging ich zum Pharao, dem König von Ägypten, zu seinem Hofstaat, den obersten Ministern, zum ganzen Volk (Jer 46,2)20 und zu allen Ausländern, die in Ägypten wohnen. Danach kam ich zu allen Königen des Landes Uz und zu allen Philisterkönigen, die über die Städte Aschkelon, Gaza, Ekron und den Rest von Aschdod herrschten. (Hi 1,1; Jer 47,1)21 Dann führte mich mein Weg zu den Edomitern, Moabitern und Ammonitern, (Jer 48,1; Jer 49,1)22 den Königen von Tyrus und Sidon und den Königen der Gebiete jenseits des Meeres. (Jer 47,4; Sach 9,2)23 Ich ging zu den Städten Dedan, Tema und Bus und zu dem Volk, das sich das Haar an den Schläfen stutzt. (Jer 49,7)24 Alle mussten sie aus dem Becher trinken, auch die Könige von Arabien, die Könige der Nomadenstämme in der Wüste,25 alle Könige von Simri[4], Elam und Medien (Jer 49,34)26 und auch alle Könige der nördlichen Länder, die nah und die weiter entfernt sind – ja, alle Könige der Welt, so viele es auf der Erde überhaupt gibt. Zuletzt musste der König von Babel selbst aus dem Becher des Zorns des HERRN trinken. (Jer 50,9; Jer 51,41)27 Dann gab mir der HERR den Auftrag, ihnen Folgendes zu sagen: »›So spricht der HERR, der Allmächtige, der Gott Israels: Trinkt aus diesem Becher meines Zorns, bis ihr betrunken seid und euch erbrecht; bis ihr stürzt, sodass ihr nicht mehr aufstehen könnt. Denn ich werde unter euch den Krieg wüten lassen.‹ (Hes 21,9; Hab 2,17)28 Wenn sie sich aber weigern, den Becher aus deiner Hand zu nehmen und aus ihm zu trinken, dann sag ihnen: ›So spricht der HERR, der Allmächtige: Ihr müsst trotzdem aus dem Kelch trinken, ihr habt keine andere Wahl!29 Bei der Stadt Jerusalem, die doch nach meinem Namen genannt ist, habe ich schon mit der Bestrafung begonnen. Und da sollt ihr verschont bleiben? Nein, auch ihr werdet der Strafe nicht entgehen! Ich rufe den Krieg aus für alle Völker der Erde. Ich, der HERR, der Allmächtige, habe gesprochen!‹ (Spr 11,31; 1Petr 4,17)30 Alle diese Worte sollst du als Weissagung über sie aussprechen. Dann sag ihnen: ›Die Stimme des HERRN ertönt als lautes Gebrüll aus der Höhe; der HERR lässt seine Stimme wie einen gewaltigen Donner aus seiner heiligen Wohnung erschallen. Laut brüllt er über das Land, er erhebt seine Stimme wie ein Erntehelfer, der die Kelter tritt, gegen alle Bewohner der Erde. (Joe 2,11; Joe 4,13; Am 1,2)31 Von einem Ende der Erde bis zum andern tost der Schall, denn der HERR fordert Rechenschaft von allen Völkern dieser Erde. Die ganze Menschheit wird von ihm gerichtet, und die schuldig geworden sind, überantwortet er dem Schwert. Das sage ich, der HERR.‹« (Jes 66,16; Hos 4,1)32 So spricht der HERR, der Allmächtige: »Ein Volk nach dem anderen wird vom Unheil ereilt werden. Ein tosender Sturm zieht von allen Seiten der Erde herauf. (Jes 30,30; Jes 34,2)33 An diesem Tag wird die Erde übersät sein von Leichen, die der HERR erschlagen hat. Und es wird keiner übrig bleiben, der um sie trauert, keiner, der sie aufheben und bestatten könnte. Sie werden auf offenem Feld verrotten müssen. (Jes 5,25; Jer 16,4; Hes 39,4)34 Heult, ihr Völkerhirten, und schreit! Wälzt euch in der Asche, ihr Anführer der Herde! Für euch ist jetzt die Zeit gekommen, dass ihr geschlachtet werden sollt. Ich jage euch auseinander und lasse euch am Boden zerspringen wie ein Gefäß. (Jes 34,7; Jer 50,27)35 Für eure Hirten gibt es keinen Zufluchtsort mehr und die Anführer der Herde können nicht entkommen. (Jer 11,11)36 Hört doch die Angstschreie der Hirten und das Geheul der Anführer der Herde, weil der HERR ihre Weide vollständig zerstört!37 Friedliche Weiden werden durch den lodernden Zorn des HERRN verwüstet. (Jes 27,11)38 Wie ein hungriger Löwe sein Versteck verlässt und auf Beutesuche geht, so hat sich der HERR aufgemacht: Das Land ist zur Wüste geworden durch das vernichtende Schwert und den glühenden Zorn des HERRN.« (Jer 4,7; Jer 5,6; Hos 5,14; Hos 13,7)

Jeremia 25

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Jojakim, der Sohn von Joschija, war das vierte Jahr König von Juda und Nebukadnezzar das erste Jahr König von Babylonien, da erging das Wort des HERRN an Jeremia, ein Wort für das ganze Volk. (Jer 1,3; Jer 36,1; Jer 45,1; Jer 46,2)2 Der Prophet verkündete es dem Volk von Juda und allen Bewohnern Jerusalems und sagte zu ihnen:3 »Seit dem 13. Regierungsjahr von Joschija, dem Sohn Amons, dem König von Juda, bis heute, also seit nunmehr 23 Jahren, ergeht das Wort des HERRN an mich. Und ebenso lange höre ich nicht auf, euch immer und immer wieder zu verkünden, was er sagt; aber ihr hört nicht hin. (Jer 1,2; Jer 7,13)4 Immer wieder hat der HERR seine Diener, die Propheten, zu euch gesandt, aber ihr habt sie nicht ernst genommen. (Jer 7,25; Jer 11,7; Jer 26,5; Jer 29,19; Jer 44,4)5 Der HERR befahl mir, zu euch zu sagen: ›Kehrt um von euren verkehrten Wegen, macht Schluss mit eurem bösen Tun, dann könnt ihr in dem Land wohnen bleiben, das ich euren Vorfahren und euch für alle Zeiten gegeben habe. (Jer 18,11)6 Lauft nicht den fremden Göttern nach, dient ihnen nicht und betet sie nicht an! Reizt mich nicht zum Zorn mit euren Götzenbildern,[1] sonst bringe ich Unglück über euch!‹ (2Mo 20,2; Jer 7,9; Jer 11,10; Jer 13,10)7 ›Aber ihr habt nicht auf mich gehört‹, sagt jetzt der HERR. ›Im Gegenteil: Mit euren Götzen habt ihr meinen Zorn herausgefordert und euch damit selbst ins Unglück gestürzt.‹8 Deshalb sagt der HERR, der Herrscher der Welt:[2] ›Weil ihr nicht auf mein Wort gehört habt,9 lasse ich nun alle Völker des Nordens kommen, an ihrer Spitze meinen Bevollmächtigten Nebukadnezzar, den König von Babylonien. Sie sollen über euch und euer Land herfallen, auch über eure Nachbarn und ihre Länder. Ich gebe euch alle der Vernichtung preis und eure Länder sollen für immer zum Trümmerfeld werden. Wer es sieht, wird aufschreien und sich mit Entsetzen abwenden. (Jer 1,14; Jer 18,16; Jer 21,2)10 Ich mache allem Jubel und aller Freude bei euch ein Ende; der Jubelruf von Bräutigam und Braut wird nie mehr zu hören sein. Das Geräusch der Handmühle am Morgen wird verstummen und abends in den Häusern keine Lampe mehr brennen. (Jer 7,34)11 Alles wird in Trümmern liegen. Siebzig Jahre lang werdet ihr und eure Nachbarvölker dem König von Babylonien unterworfen sein. (2Chr 36,21; Jer 29,10; Dan 9,1; Sach 1,12; Sach 7,5)12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind‹, sagt der HERR, ›werde ich den König von Babylonien und sein Volk zur Rechenschaft ziehen für das, was sie an Schuld auf sich geladen haben. Dann soll ihr Land für immer zu einem Trümmerfeld werden.13 Ich lasse an ihnen in Erfüllung gehen, was ich ihnen angedroht habe. Es ist aufgeschrieben in der Buchrolle, in der steht, was Jeremia in meinem Auftrag jedem einzelnen Volk angekündigt hat. (Jer 46,1)14 Ja, auch die Babylonier werden einst großen Völkern und mächtigen Königen unterworfen sein. Ich zahle ihnen die Verbrechen heim, die sie begangen haben!‹« (Jer 17,10; Jer 27,7; Jer 50,15; Jer 51,6; Jer 51,24; Jer 51,56)15 Der HERR, der Gott Israels, hat zu mir gesagt: »Nimm diesen Weinbecher aus meiner Hand. Er ist gefüllt mit meinem Zorn. Gib ihn allen Völkern zu trinken, zu denen ich dich sende! (Ps 75,9; Jes 51,17; Jer 13,13; Jer 49,12; Jer 51,39; Kla 4,21; Ob 1,16; Nah 3,11; Hab 2,15; Mk 10,38)16 Sie sollen ihn austrinken! Betrunken sollen sie in das Schwert hineintaumeln, das ich unter ihnen wüten lasse.«17 Da nahm ich den Becher und gab ihn allen Völkern zu trinken, zu denen mich der HERR schickte.18 Zuerst mussten Jerusalem und die Städte in Juda – samt ihren Königen und führenden Männern – trinken, damit sie zu Trümmerfeldern würden, zu Stätten des Grauens, von denen man sich mit Entsetzen abwendet und deren Namen als Fluchwort dienen, wie es bis heute der Fall ist. (Jer 24,9)19 Dann kamen die anderen Völker an die Reihe und mussten aus dem Becher trinken: der Pharao, der König Ägyptens, mit seinem ganzen Hof und seinen Fürsten, mit all seinem Volk (Jer 46,2)20 und den Fremden, die in Ägypten leben; alle Könige des Landes Uz; alle Könige der Philisterstädte Aschkelon, Gaza, Ekron und des Restes von Aschdod; (Jer 47,1)21 alle Edomiter, Moabiter und Ammoniter; (Jes 34,5)22 alle Könige von Tyrus und Sidon und von den Ländern jenseits des Meeres; (Jes 23,1)23 die Leute von Dedan, Tema und Bus und alle mit geschorenen Schläfen; (Jer 49,32)24 alle Könige Arabiens und alle Könige der Wüstenstämme; (Jer 49,28)25 alle Könige von Simri, Elam und Medien; (Jer 49,34)26 alle Könige des Nordens, die nahen und die fernen, einer nach dem andern. Ja, alle Reiche der Erde mussten davon trinken. Als Letzter wird der König von Babylonien[3] davon trinken. (Jer 50,1)27 Dann gab der HERR mir den Auftrag, den Völkern auszurichten: »So spricht der HERR, der Herrscher der Welt,[4] der Gott Israels: ›Trinkt, berauscht und erbrecht euch, bis ihr hinstürzt und nicht mehr aufstehen könnt! Taumelt in das Schwert, das ich unter euch wüten lasse!‹«28 »Wenn sie sich aber weigern«, sagte er zu mir, »den Becher aus deiner Hand anzunehmen und zu trinken, dann sag ihnen: ›Der HERR, der Herrscher der Welt, befiehlt euch: Ihr müsst trinken, ob ihr wollt oder nicht!29 Ich fange mit der Strafe an bei der Stadt, die mein Eigentum ist. Meint ihr vielleicht, ihr bleibt ungestraft? Nein, auch euch trifft die Strafe! Ich rufe das Schwert gegen alle Bewohner der Erde herbei. Das sage ich, der Herrscher der Welt.‹« (Jer 25,18; Hes 9,6; 1Petr 4,17)30 »Weiter sollst du den Völkern ausrichten: ›Wie Gebrüll eines Löwen kommt die Stimme des HERRN aus der Höhe, wie Donner dröhnt sie von seiner heiligen Wohnung her. Sie schallt über das Land wie der Ruf der Keltertreter und dringt zu allen Völkern, (Am 1,2)31 bis an den Rand der Erde! Denn allen Völkern macht der HERR den Prozess; alles, was Mensch heißt, zieht er vor Gericht und die Schuldigen übergibt er dem Schwert.‹«32 Der HERR, der Herrscher der Welt, sagt: »Ein Sturm erhebt sich von den Enden der Erde; ein Volk um das andere wird vom Unglück ereilt.«33 Überall auf der Erde werden die Leichen der Menschen liegen, die der HERR erschlagen hat. Und es wird niemand mehr da sein, der um sie trauert, der sie zusammenträgt und bestattet. Sie werden zum Dünger für die Äcker. (Jer 9,21)34 Heult, ihr Völkerhirten, schreit und wälzt euch im Staub, ihr Mächtigen; denn jetzt seid ihr an der Reihe, geschlachtet zu werden! Ihr werdet zerstreut! Ihr werdet hinfallen und zerbrechen wie ein kostbares Gefäß! (Jer 6,3)35 Für die Hirten der Völker gibt es kein Entkommen.36 Ich höre schon ihren Hilfeschrei und ihr Jammern, denn der HERR vernichtet ihre Herden.37 Der Gluthauch seines Zornes senkt sich auf die saftigen Weiden und deckt sie zu mit dem Schweigen des Todes.[5]38 Ja, der HERR hat sich aufgemacht wie ein Löwe, der sein Dickicht verlässt. Alles Land ist zur Wüste geworden durch das furchtbare Schwert, durch den glühenden Zorn des HERRN. (Jer 4,7)