1Ach, wie hat der Herr die Tochter Zion mit seinem Zorn überschüttet! Er hat die Herrlichkeit Israels vom Himmel auf die Erde geworfen; er hat nicht gedacht an seinen Fußschemel am Tage seines Zorns. (Ps 132,7)2Der Herr hat alle Wohnungen Jakobs ohne Erbarmen vertilgt, er hat die Burgen der Tochter Juda abgebrochen in seinem Grimm, er hat zu Boden gestreckt und entweiht ihr Königreich und ihre Fürsten.3Er hat alle Macht Israels in seinem grimmigen Zorn zerbrochen, er hat seine rechte Hand zurückgezogen, als der Feind kam, und hat in Jakob gewütet wie ein flammendes Feuer, das alles ringsum verzehrt.4Er hat seinen Bogen gespannt wie ein Feind; seine rechte Hand hat er geführt wie ein Widersacher und hat alles getötet, was lieblich anzusehen war; im Zelt der Tochter Zion hat er seinen Grimm wie Feuer ausgeschüttet.5Der Herr ist wie ein Feind geworden, er hat Israel vertilgt. Er hat zerstört alle Paläste und hat die Burgen vernichtet; er hat der Tochter Juda viel Jammer und Leid gebracht.6Er hat sein eigenes Zelt zerwühlt wie einen Garten und seine Wohnung vernichtet. Der HERR hat in Zion Feiertag und Sabbat vergessen lassen, und in seinem grimmigen Zorn ließ er König und Priester schänden. (Kla 5,12; Hos 2,13)7Der Herr hat seinen Altar verworfen und sein Heiligtum entweiht. Er hat die Mauern ihrer Paläste in des Feindes Hände gegeben, dass sie im Hause des HERRN Geschrei erhoben haben wie an einem Feiertag.8Der HERR gedachte zu vernichten die Mauer der Tochter Zion; er hat die Messschnur über die Mauern gezogen und seine Hand nicht abgewendet, bis er sie vertilgte. Er ließ Mauer und Wall trauern und miteinander fallen. (2Kön 21,13)9Ihre Tore sind tief in die Erde gesunken; er hat ihre Riegel zerbrochen und zunichtegemacht. Ihr König und ihre Fürsten sind unter den Völkern, wo sie das Gesetz nicht üben können, und ihre Propheten haben keine Gesichte vom HERRN.10Die Ältesten der Tochter Zion sitzen auf der Erde und sind still, sie werfen Staub auf ihre Häupter und haben den Sack angezogen. Die Jungfrauen von Jerusalem senken ihre Köpfe zur Erde.11Ich habe mir fast die Augen ausgeweint, mein Leib tut mir weh, mein Herz ist auf die Erde ausgeschüttet über dem Jammer der Tochter meines Volks, weil die Säuglinge und Unmündigen auf den Gassen in der Stadt verschmachten.12Zu ihren Müttern sprechen sie: Wo ist Brot und Wein?, da sie auf den Gassen in der Stadt verschmachten wie die tödlich Verwundeten und in den Armen ihrer Mütter den Geist aufgeben.13Ach, du Tochter Jerusalem, wem soll ich dich vergleichen und wie soll ich dir zureden? Du Jungfrau, Tochter Zion, wem soll ich dich vergleichen, damit ich dich tröste? Denn dein Schaden ist groß wie das Meer. Wer kann dich heilen?14Deine Propheten haben dir trügerische und törichte Gesichte verkündet und dir deine Schuld nicht offenbart, wodurch sie dein Geschick abgewandt hätten, sondern sie haben dich Worte hören lassen, die Trug waren und dich verführten. (Jer 14,14; Jer 23,16)15Alle, die vorübergehen, klatschen in die Hände, pfeifen und schütteln den Kopf über die Tochter Jerusalem: Ist das die Stadt, von der man sagte, sie sei die allerschönste, an der sich alles Land freut? (Ps 48,3; Hes 16,14)16Alle deine Feinde reißen ihr Maul auf über dich, pfeifen und knirschen mit den Zähnen und sprechen: »Ha! Wir haben sie vertilgt! Das ist der Tag, den wir begehrt haben; wir haben’s erlangt, wir haben’s erlebt.«17Der HERR hat getan, was er vorhatte; er hat sein Wort erfüllt, das er längst zuvor geboten hat. Er hat ohne Erbarmen zerstört, er hat den Feind über dich frohlocken lassen und hat die Macht deiner Widersacher erhöht.18Ihr Herz schrie zum Herrn: »Ach, du Mauer der Tochter Zion!« Lass Tag und Nacht Tränen herabfließen wie einen Bach; höre nicht auf, und dein Augapfel lasse nicht ab!19Steh des Nachts auf und schreie zu Beginn jeder Nachtwache, schütte dein Herz aus vor dem Herrn wie Wasser. Hebe deine Hände zu ihm auf um des Lebens deiner jungen Kinder willen, die vor Hunger verschmachten an allen Straßenecken!20HERR, schaue und sieh doch, wen du so verderbt hast! Sollen denn die Frauen ihres Leibes Frucht essen, die Kindlein, die man auf Händen trägt? Sollen denn Propheten und Priester in dem Heiligtum des Herrn erschlagen werden? (5Mo 28,53; Jer 19,9)21Es lagen in den Gassen auf der Erde Knaben und Alte; meine Jungfrauen und Jünglinge sind durchs Schwert gefallen. Du hast getötet am Tage deines Zorns, du hast ohne Erbarmen geschlachtet.22Du hast von allen Seiten her meine Feinde gerufen wie zu einem Feiertag, sodass niemand am Tage des Zorns des HERRN entronnen und übrig geblieben ist. Die ich auf den Händen getragen und großgezogen habe, die hat der Feind umgebracht.
Zweites Klagelied Trauer über Gottes Zorngericht gegen die Tochter Zion
1Ach! Wie hat doch der Herr in seinem Zorn die Tochter Zion in Wolkendunkel gehüllt! Er hat die Zierde Israels vom Himmel zur Erde geschleudert und an den Schemel seiner Füße nicht gedacht am Tag seines Zorns. (Ps 97,2; Ps 132,7; Kla 1,6; Kla 2,21; Kla 3,44; Hes 24,21; Mt 5,35; Röm 2,5; Offb 6,17)2Der Herr hat vertilgt und nicht verschont alle Wohnungen Jakobs; in seinem Grimm hat er niedergerissen die Festungen der Tochter Juda; zu Boden geworfen und entweiht hat er ihr Königreich samt ihren Fürsten. (5Mo 28,52; Ps 89,40; Jer 5,10)3In seinem grimmigen Zorn schlug er ab jedes Horn von Israel;[1] er zog seine rechte Hand zurück vor dem Feind und hat Jakob in Brand gesteckt wie ein flammendes Feuer, das ringsum alles verzehrt. (5Mo 32,22; Hi 16,15; Ps 74,11; Jer 7,20; Jer 48,25; Kla 1,14; Kla 4,11)4Er spannte seinen Bogen wie ein Feind, er stellte sich mit seiner Rechten wie ein Widersacher hin und machte alles nieder, was lieblich anzusehen war; ins Zelt der Tochter Zion goss er seinen Grimm aus wie Feuer. (Jes 63,10; Jer 21,5; Kla 2,3)5Der Herr ist wie ein Feind geworden; er hat Israel vertilgt, alle seine Paläste vernichtet; er hat seine Festungen zerstört und hat der Tochter Juda viel Seufzen und Wehklage bereitet. (Kla 1,2; Kla 1,4; Kla 2,4; Hes 2,10)6Er hat seine Hütte verwüstet wie einen Garten, den Ort seiner Festversammlungen hat er zerstört; der HERR hat in Zion die Festtage und Sabbate in Vergessenheit gebracht und König und Priester verworfen in seinem grimmigen Zorn. (3Mo 26,31; Ps 74,7; Jer 52,10; Jer 52,13; Jer 52,24; Kla 1,4; Zef 3,18)7Der Herr hat seinen Altar verabscheut, sein Heiligtum verworfen; er hat der Hand des Feindes preisgegeben die Mauern ihrer Paläste; sie haben im Haus des HERRN Lärm erschallen lassen wie an einem Festtag. (Ps 74,4; Kla 2,6; Hes 7,21)8Der HERR hatte sich vorgenommen, die Mauern der Tochter Zion zu zerstören; er spannte die Messschnur aus, er zog seine Hand nicht zurück, bis er sie vertilgt hatte; Bollwerk und Mauer versetzte er in Trauer; kläglich liegen sie miteinander da. (2Kön 21,13; Jes 34,11; Jer 52,14)9Ihre Tore sind in den Erdboden versunken, ihre Riegel hat er zerstört und zerbrochen; ihr König und ihre Fürsten sind unter den Heiden; es ist kein Gesetz mehr da, auch bekommen ihre Propheten keine Offenbarung mehr vom HERRN. (5Mo 4,8; 5Mo 28,36; 2Kön 25,6; 2Chr 15,3; Neh 1,3; Ps 74,9; Jes 24,12; Hes 7,26)10Die Ältesten der Tochter Zion, sie sitzen schweigend auf der Erde; sie haben Staub auf ihr Haupt gestreut und sich mit Sacktuch umgürtet; die Jungfrauen von Jerusalem, sie senken ihr Haupt zur Erde. (Hi 2,12; Jes 3,24; Jes 15,3; Hes 27,30; Offb 18,19)11Meine Augen sind ausgeweint, mein Inneres kocht; mein Herz schmilzt in mir wegen des Zusammenbruchs der Tochter meines Volkes, weil Kind und Säugling verschmachten auf den Straßen der Stadt! (Jer 14,17; Kla 1,11; Kla 1,16; Kla 2,12; Kla 4,4; Kla 4,9)12Sie fragten ihre Mütter: »Wo ist Brot und Wein?«, als sie wie tödlich Verwundete dahinschmachteten auf den Straßen der Stadt, als sie den Geist aufgaben im Schoß ihrer Mütter. (Kla 2,11)13Was soll ich dir zusprechen, was dir vergleichen, du Tochter Jerusalem? Was setze ich dir gleich, damit ich dich trösten kann, du Jungfrau, Tochter Zion? Dein Schaden ist ja so groß wie das Meer! Wer kann dich heilen? (Jer 30,12; Jer 51,8)14Deine Propheten, sie haben dir erlogenes und fades Zeug geweissagt; sie deckten deine Schuld nicht auf, um dadurch deine Gefangenschaft abzuwenden, sondern sie weissagten dir Aussprüche voll Trug und Verführung. (Jer 5,31; Jer 23,21; Jer 29,8; Hes 33,7; Mi 3,8)15Alle, die auf dem Weg vorübergehen, schlagen die Hände zusammen über dich; sie zischen und schütteln den Kopf Über die Tochter Jerusalem: »Ist das die Stadt, von der man sagte, sie sei der Schönheit Vollendung, die Wonne der ganzen Erde?« (1Kön 9,8; Ps 48,3; Ps 50,2; Jer 19,8; Hes 16,14)16Alle deine Feinde sperren ihr Maul gegen dich auf, sie zischen und knirschen mit den Zähnen; sie sagen: »Jetzt haben wir sie vertilgt! Das ist der Tag, auf den wir hofften; jetzt haben wir ihn erreicht und gesehen!« (Ps 22,14; Ps 35,21; Jer 51,34; Ob 1,12; Ob 1,13)17Der HERR hat vollbracht, was er sich vorgenommen hatte; er hat sein Wort genau erfüllt, das er von alters her hat verkündigen lassen; er hat schonungslos zerstört; er hat den Feind über dich frohlocken lassen und das Horn deiner Widersacher erhöht. (5Mo 28,15; 1Kön 9,6; Jer 18,11; Kla 1,5; Kla 2,8; Kla 2,21; Dan 9,12)18Ihr Herz schreit zum Herrn! Du Mauer der Tochter Zion, lass Tränenströme fließen bei Tag und Nacht, gönne dir keine Ruhe, dein Augapfel raste nicht! (Jer 8,19; Jer 30,15; Kla 1,2)19Steh auf und klage in der Nacht, beim Beginn der Wachen! Schütte dein Herz wie Wasser aus vor dem Angesicht des Herrn! Hebe deine Hände zu ihm empor für die Seele deiner Kinder, die vor Hunger verschmachten an allen Straßenecken! (Ps 142,3; Kla 2,11)20HERR, schau her und sieh: An wem hast du so gehandelt? Sollten denn Frauen ihre eigene Leibesfrucht essen, die Kinder ihrer liebevollen Pflege? Sollten wirklich Priester und Propheten erschlagen werden im Heiligtum des Herrn? (3Mo 26,29; 5Mo 28,53; Ps 78,64; Jer 19,9; Kla 1,9; Kla 1,11; Kla 1,20; Kla 4,10; Kla 4,16; Hes 5,10)21Auf den Straßen liegen am Boden hingestreckt Knaben und Greise; meine Jungfrauen und meine jungen Männer, sie sind durchs Schwert gefallen; du hast sie erwürgt am Tag deines Zornes, du hast sie schonungslos niedergemacht! (2Chr 36,17; Kla 2,1; Kla 2,17; Kla 3,43; Kla 4,11; Hes 5,11; Hes 9,5)22Wie zu einem Festtag hast du zusammengerufen alles, was ich fürchtete, von allen Seiten, und nicht einer ist entkommen oder übrig geblieben am Tag des Zornes des HERRN. Die ich liebevoll gepflegt und großgezogen hatte, die hat mein Feind vertilgt! (Jer 6,23; Kla 2,1; Hos 9,12)
von Biblica1چگونه خداوند اورشليم را با ابر خشم و غضب خويش پوشانيد و جلال آسمانی اسرائيل را تباه كرد. او در روز خشم خود، حتی خانهٔ خويش را به ياد نياورد.2خداوند به خانههای اسرائيل رحم نكرد و تمام آنها را ويران نمود. او قلعههای اورشليم را در هم شكست و اسرائيل را با تمام بزرگانش بیحرمت نمود.3او به هنگام خشم خود حاكمان اسرائيل را نابود كرد و هنگام حملهٔ دشمن از قوم خود حمايت ننمود. آتش خشم او سراسر خاک اسرائيل را به نابودی كشاند.4او مانند يک دشمن، تير و كمانش را به سوی ما نشانه گرفت و جوانان برومند ما را كشت. او خشم خود را همچون شعلهٔ آتش بر خيمههای اورشليم فرود آورد.5بلی، خداوند همچون يک دشمن، اسرائيل را هلاک كرد و قصرها و قلعههايش را ويران نمود و بر غم و غصهٔ ساكنان يهودا افزود.6او خانهٔ خود را كه محل عبادت بود ويران نموده است و ديگر كسی روزهای«سَبَت» و عيدهای مقدس را گرامی نمیدارد. او در شدت خشم خويش پادشاهان و كاهنان را خوار نموده است.7خداوند قربانگاه خود را واگذارد و خانهٔ خويش را ترک گفت. ديوارهای قصرهای اورشليم را به دست دشمن داد تا خراب كنند. اينک دشمن در خانهٔ خدا كه زمانی در آن عبادت میكرديم، فرياد شادی و پيروزی سر میدهد.8خداوند قصد نمود حصارهای اورشليم را در هم بكوبد. او شهر را اندازهگيری كرد تا هيچ قسمتش از خرابی در امان نماند؛ و اينک برجها و حصارهای اورشليم فرو ريختهاند.9دروازههای اورشليم به زمين افتادهاند و پشتبندهايشان شكستهاند. پادشاهان و بزرگان اسرائيل به سرزمینهای دور دست تبعيد شدهاند. ديگر شريعت خدا تعليم داده نمیشود و انبیا نيز از جانب خداوند رؤيا نمیبينند.10ريشسفيدان اورشليم پلاس بر تن كرده، خاموش بر زمين نشستهاند و از شدت غم بر سر خود خاک میريزند. دختران جوان اورشليم از شرم سر خود را به زير میافكنند.11چشمانم از گريه تار شده است. از ديدن مصيبتی كه بر سر قومم آمده، غمی جانكاه وجودم را فرا گرفته است. كودكان و شيرخوارگان در كوچههای شهر از حال رفتهاند.12آنها مانند مجروحان جنگی در كوچهها افتادهاند؛ گرسنه و تشنه، مادران خود را میخوانند و در آغوش ايشان جان میدهند.13ای اورشليم، غم تو را با غم چه كسی میتوانم مقايسه كنم؟ چه بگويم و چگونه تو را دلداری دهم؟ زخم تو همچون دريا عميق است. چه كسی میتواند شفايت دهد؟14انبيايت به دروغ برای تو نبوت كردند و گناهانت را به تو نشان ندادند. آنها با دادن پيامهای دروغ تو را فريب دادند و باعث اسارتت شدند.15اينک هر رهگذری كه از كنارت میگذرد با استهزا سر خود را تكان داده میگويد: «آيا اين است آن شهری كه به زيباترين و محبوبترين شهر دنيا معروف بود!»16تمام دشمنانت تو را مسخره میكنند و با نفرت میگويند: «بالاخره نابودش كرديم! انتظار چنين روزی را میكشيديم و آن را با چشمان خود ديديم.»17اما اين كار، كار خداوند بود. او آنچه را سالها پيش فرموده بود انجام داد. همانگونه كه بارها اخطار كرده بود، به اورشليم رحم نكرد و آن را از بين برد و باعث شد دشمنانش از خرابی شهر شاد شوند و به قدرتشان ببالند.18ای مردم اورشليم در حضور خداوند گريه كنيد؛ ای ديوارهای اورشليم، شب و روز همچون سيل، اشک بريزيد و چشمان خود را از گريستن بازمداريد.19شب هنگام برخيزيد و نالههای دل خود را همچون آب در حضور خداوند بريزيد! دستهای خود را به سوی او بلند كنيد و برای فرزندانتان كه در كوچهها از گرسنگی میميرند، التماس نماييد!20خداوندا، اين قوم تو هستند كه آنها را به چنين بلايی دچار كردهای. ببين چگونه مادران كودكانشان را كه در آغوش خود پروردهاند، میخورند؛ و كاهنان و انبیا در خانه خداوند كشته میشوند.21ببين چگونه پير و جوان، دختر و پسر، به شمشير دشمن كشته شده و در كوچهها افتادهاند. تو در روز غضبت بر ايشان رحم نكردی و ايشان را كشتی.22ای خداوند، تو دشمنانم را بر من فراخواندی و آنها از هر سو مرا به وحشت انداختند. در آن روز غضبت، كسی جان به در نبرد، تمام فرزندانم كه آنها را در آغوش خود پرورده بودم به دست دشمنانم كشته شدند.