Jeremia 37

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Und Zedekia, der Sohn Josias, wurde König anstatt Konjas[1], des Sohnes Jojakims; denn Nebukadnezar, der König von Babel, machte ihn zum König im Lande Juda. (2Kön 24,17; Jer 24,1)2 Aber er und seine Großen und das Volk des Landes gehorchten nicht den Worten des HERRN, die er durch den Propheten Jeremia redete.3 Gleichwohl sandte der König Zedekia Juchal, den Sohn Schelemjas, und den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: Bitte den HERRN, unsern Gott, für uns! (Jer 7,16; Jer 42,2)4 Denn Jeremia ging noch unter dem Volk aus und ein, und man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis geworfen.5 Es war aber das Heer des Pharao aus Ägypten aufgebrochen, und als die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, davon hörten, zogen sie von Jerusalem ab.6 Und des HERRN Wort geschah zum Propheten Jeremia:7 So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem König von Juda, der euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, das euch zu Hilfe ausgezogen ist, wird wieder heim nach Ägypten ziehen,8 und die Chaldäer werden wiederkommen und gegen diese Stadt kämpfen und sie erobern und mit Feuer verbrennen. (Jer 34,22)9 So spricht der HERR: Betrügt euch nicht damit, dass ihr denkt: »Die Chaldäer werden von uns abziehen.« Sie werden nicht abziehen.10 Selbst wenn ihr das ganze Heer der Chaldäer schlüget, die gegen euch kämpfen, und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete übrig, so würden sie, ein jeder in seinem Zelt, aufstehen und diese Stadt mit Feuer verbrennen.11 Als nun der Chaldäer Heer von Jerusalem abgezogen war vor dem Heer des Pharao,12 wollte Jeremia aus Jerusalem heraus ins Land Benjamin gehen, um mit seinen Verwandten ein Erbe zu teilen. (Jer 32,8)13 Und als er zum Benjamintor kam, war dort ein Wachhabender mit Namen Jirija, der Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas; der griff den Propheten Jeremia und sprach: Du willst zu den Chaldäern überlaufen.14 Jeremia sprach: Das ist nicht wahr, ich will nicht zu den Chaldäern überlaufen. Aber Jirija wollte ihn nicht hören, sondern griff Jeremia und brachte ihn zu den Oberen.15 Und die Oberen wurden zornig über Jeremia und schlugen ihn und warfen ihn ins Gefängnis im Hause Jonatans, des Schreibers; denn das hatten sie zum Kerker gemacht. (Jer 20,2)16 So kam Jeremia in das Gewölbe der Zisterne. Dort blieb Jeremia lange Zeit.17 Aber der König Zedekia sandte hin und ließ ihn holen. Und der König fragte ihn heimlich in seinem Haus und sprach: Ist wohl ein Wort vom HERRN vorhanden? Jeremia sprach: Ja! Du wirst dem König von Babel in die Hände gegeben werden. (Jer 34,21)18 Und Jeremia sprach zum König Zedekia: Was hab ich gegen dich, gegen deine Großen und gegen dies Volk gesündigt, dass sie mich in den Kerker geworfen haben?19 Wo sind nun eure Propheten, die euch weissagten und sprachen: Der König von Babel wird nicht über euch noch über dies Land kommen?20 Und nun, mein Herr und König, höre mich und lass meine Bitte vor dir gelten! Lass mich nicht wieder in Jonatans, des Schreibers, Haus bringen, dass ich dort nicht sterbe.21 Da befahl der König Zedekia, dass man Jeremia im Wachthof behalten sollte, und ließ ihm täglich aus der Bäckergasse einen Laib Brot geben, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia im Wachthof. (Jer 32,2)

Jeremia 37

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 König Nebukadnezzar von Babylon hatte Zidkija Ben-Joschija anstelle von Konja[1] Ben-Jojakim zum König über Juda eingesetzt.2 Aber weder Zidkija noch seine Hofleute oder das Volk des Landes hörten auf das, was Jahwe ihnen durch den Propheten Jeremia sagen ließ.3 Einmal schickte König Zidkija Juchal Ben-Schelemja und den Priester Zefanja Ben-Maaseja zum Propheten Jeremia und ließ ihm sagen: „Bete doch für uns zu Jahwe, unserem Gott!“4 Damals konnte Jeremia sich noch frei bewegen. Man hatte ihn noch nicht ins Gefängnis geworfen.5 Das Heer des Pharao war gerade aus Ägypten aufgebrochen, und die Chaldäer, die Jerusalem belagerten, hatten die Nachricht davon bekommen und waren von Jerusalem abgezogen.6 Da kam das Wort Jahwes zu dem Propheten Jeremia:7 „So spricht Jahwe, der Gott Israels: 'Richtet dem König von Juda aus, der euch zu mir geschickt hat, um mich zu befragen: Passt auf! Das Heer des Pharao, das zu eurer Hilfe ausgezogen ist, wird wieder nach Ägypten umkehren.8 Und die Chaldäer werden zurückkommen und diese Stadt angreifen. Sie werden sie erobern und niederbrennen.'“9 So spricht Jahwe: „Redet euch nicht ein, dass die Chaldäer endgültig von euch abgezogen sind. Nein, sie werden nicht abziehen.10 Selbst wenn ihr das ganze Heer der Chaldäer schlagen könntet und nur ein paar Verwundete von ihnen in den Zelten übrig blieben, dann würden diese noch aufstehen und die Stadt niederbrennen.“11 Als das Heer der Chaldäer wegen dem anrückenden ägyptischen Heer von Jerusalem abgezogen war,12 wollte Jeremia die Stadt verlassen, um im Stammesgebiet von Benjamin an einer Erbteilung in seiner Verwandtschaft teilzunehmen.13 Im Benjamintor hielt ihn der wachhabende Offizier fest. Es war Jirija Ben-Schelemja, der Enkel Hananjas. „Halt!“, rief er. „Du willst zu den Chaldäern überlaufen.“14 „Das ist nicht wahr!“, sagte Jeremia. „Ich bin kein Überläufer!“ Doch Jirija glaubte ihm nicht, sondern nahm ihn fest und brachte ihn zu den Oberen.15 Diese wurden wütend auf Jeremia; sie schlugen ihn und ließen ihn in das Haus des Staatsschreibers Jonatan bringen, das man zum Gefängnis gemacht hatte.16 So kam Jeremia in einen gewölbten Keller, der vorher als Zisterne gedient hatte. Dort musste er viele Tage bleiben.17 Eines Tages ließ König Zidkija ihn heimlich in seinen Palast holen und fragte ihn: „Hast du ein Wort Jahwes für mich?“ – „Ja“, erwiderte Jeremia, „es lautet: Du wirst dem König von Babylon in die Hände fallen.“18 Dann fragte Jeremia den König: „Welches Verbrechen habe ich gegen dich, deine Hofleute oder das Volk begangen, dass ihr mich ins Gefängnis geworfen habt?19 Wo sind denn jetzt die Propheten, die euch geweissagt haben, dass der König von Babylon euch und euer Land nicht angreifen wird?20 Doch hör mich an, mein Herr und König! Ich flehe dich an! Schick mich bitte nicht ins Haus Jonatans zurück! Das wäre mein Tod.“21 Da ordnete König Zidkija an, Jeremia in den Wachthof zu verlegen. Dort bekam er täglich ein Lochbrot[2] aus der Bäckergasse, bis es in der Stadt kein Brot mehr gab. So blieb Jeremia im Wachthof.

Jeremia 37

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Und Zidkijahu, der Sohn des Joschijahu, wurde König anstelle von Konjahu, dem Sohn von Jehojakim, den Nebukadrezzar, der König von Babel, zum König gemacht hatte im Land Juda. (2Kön 24,17)2 Und weder er noch seine Diener, noch das Volk des Landes hörten auf die Worte des HERRN, die dieser durch Jeremia, den Propheten, gesprochen hatte. (2Chr 36,11; Jer 25,3)3 Und König Zidkijahu sandte Jehuchal, den Sohn des Schelemja, und Zefanjahu, den Sohn des Maaseja, den Priester, zu Jeremia, dem Propheten, um zu sagen: Bete doch für uns zum HERRN, unserem Gott! (Jer 2,27; Jer 7,16; Jer 21,2; Jer 29,25; Jer 38,1; Jer 42,2)4 Damals ging Jeremia ein und aus im Volk, und man hatte ihn noch nicht in den Kerker geworfen.5 Das Heer des Pharao aber war ausgezogen aus Ägypten, und die Kasdäer, die Jerusalem belagerten, hörten die Kunde von ihnen und zogen ab von Jerusalem. (Hes 17,15; Hes 34,21)6 Und das Wort des HERRN erging an Jeremia, den Propheten:7 So spricht der HERR, der Gott Israels: So sollt ihr zum König von Juda sprechen, der euch zu mir sendet, um mich zu befragen: Sieh, das Heer des Pharao, das auszieht, um euch zu helfen, kehrt zurück in sein Land, nach Ägypten. (Jes 36,6; Jer 2,36; Jer 46,17)8 Die Kasdäer aber werden zurückkommen und gegen diese Stadt kämpfen, und sie werden sie einnehmen und sie im Feuer verbrennen! (Jer 34,22; Jer 39,8)9 So spricht der HERR: Betrügt euch nicht selbst, indem ihr sagt: Gewiss werden die Kasdäer abziehen von uns! - Sie werden nicht abziehen! (Jer 21,4; Jer 32,5)10 Selbst wenn ihr das ganze Heer der Kasdäer, die gegen euch kämpfen, schlagen würdet und von ihnen nur schwer verletzte Männer übrig blieben - sie würden sich erheben, ein jeder in seinem Zelt, und diese Stadt im Feuer verbrennen.11 Und als das Heer der Kasdäer von Jerusalem wegzog vor dem Heer des Pharao,12 verliess Jeremia Jerusalem, um ins Land Benjamin zu gehen und dort an einer Erbschaftsteilung teilzunehmen, im Kreis des Volks. (Jer 1,1; Jer 32,8)13 Als er aber im Benjamin-Tor war, war dort ein Wachhabender, und dessen Name war Jirija, der Sohn des Schelemja, des Sohns von Chananja, und dieser ergriff Jeremia, den Propheten, und sagte: Du willst überlaufen zu den Kasdäern!14 Jeremia aber sagte: Lüge! Ich will nicht zu den Kasdäern überlaufen! Er aber hörte nicht auf ihn, und so ergriff Jirija den Jeremia und brachte ihn zu den Oberen.15 Und die Oberen waren zornig über Jeremia und schlugen ihn und warfen ihn ins Gefängnis im Haus des Jehonatan, des Schreibers, denn dieses hatte man zum Kerker gemacht. (Jer 20,2; Jer 38,26)16 So kam Jeremia in das Zisternenhaus, in die Gewölbe, und dort blieb Jeremia lange Zeit.17 König Zidkijahu aber sandte hin und holte ihn. Und in seinem Haus befragte der König ihn im Verborgenen und sagte: Gibt es ein Wort vom HERRN? Und Jeremia sagte: Es gibt eines! Und er sprach: In die Hand des Königs von Babel wirst du gegeben werden! (Jer 21,7; Jer 32,4; Jer 38,14)18 Dann aber sagte Jeremia zu König Zidkijahu: Wodurch bin ich an dir, an deinen Dienern und an diesem Volk schuldig geworden, dass ihr mich in den Kerker geworfen habt?19 Wo sind denn eure Propheten, die euch geweissagt haben: Der König von Babel wird nicht über euch und über dieses Land kommen? (Jer 14,13)20 Und nun höre doch, mein Herr und König! Möge mein Flehen vor dich gelangen, und schick mich nicht zurück in das Haus Jehonatans, des Schreibers, damit ich dort nicht sterbe. (Jer 38,15; Jer 38,26)21 Da gab König Zidkijahu Befehl, und man verwahrte Jeremia im Wachhof und gab ihm täglich ein Rundbrot aus der Bäckergasse, bis alles Brot in der Stadt aufgebraucht war. Und Jeremia blieb im Wachhof. (Jer 32,2; Jer 38,9; Jer 38,28)