1Hört dies Wort, ein Klagelied, das ich über euch anstimme, Haus Israel:2Die Jungfrau Israel ist gefallen, dass sie nicht wieder aufstehen wird; sie ist zu Boden gestoßen und niemand ist da, der ihr aufhelfe.3Ja, so spricht Gott der HERR: Die Stadt, aus der tausend zum Kampf ausziehen, soll nur hundert übrig behalten, und aus der hundert ausziehen, die soll nur zehn übrig behalten – dies für das Haus Israel.
Gegen die Unterdrücker
4Ja, so spricht der HERR zum Hause Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben. (Jer 29,13)5Suchet nicht Bethel und kommt nicht nach Gilgal und geht nicht nach Beerscheba; denn Gilgal wird gefangen weggeführt werden, und Bethel wird zunichtewerden. (Hos 4,15; Am 4,4)6Suchet den HERRN, so werdet ihr leben, dass er nicht daherfahre über das Haus Josef wie ein verzehrendes Feuer, das niemand löschen kann – dies für Bethel –,7die ihr das Recht in Wermut verwandelt und die Gerechtigkeit zu Boden gestoßen habt. (Jes 5,20; Am 6,12)8Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, der Finsternis in Morgen verwandelt und Tag in Nacht verfinstert hat, der das Wasser des Meeres gerufen und auf dem Erdboden ausgegossen hat – er heißt »HERR« –, (Hi 38,31; Am 9,6)9der über den Starken Verderben kommen lässt und bringt Verderben über die feste Stadt.10Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der die Wahrheit sagt. (Jes 29,21)11Darum, weil ihr die Armen unterdrückt und nehmt von ihnen hohe Abgaben an Korn, so sollt ihr in den Häusern nicht wohnen, die ihr von Quadersteinen gebaut habt, und den Wein nicht trinken, den ihr in den feinen Weinbergen gepflanzt habt. (Zef 1,13)12Denn ich kenne eure Frevel, die so viel sind, und eure Sünden, die so groß sind, wie ihr die Gerechten bedrängt und Bestechungsgeld nehmt und die Armen im Tor unterdrückt.13Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. (Mi 2,3)14Suchet das Gute und nicht das Böse, auf dass ihr lebet und der HERR, der Gott Zebaoth, mit euch sei, wie ihr rühmt.15Hasst das Böse und liebt das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, gnädig sein dem Rest Josefs. (Ps 34,15; Röm 12,9)16Darum, so spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Herr: Es wird in allen Gassen Wehklagen sein, und auf allen Straßen wird man sagen: »Weh! Weh!« Und man wird den Ackermann zum Trauern rufen und zum Wehklagen, wer die Totenklage erheben kann.17In allen Weinbergen wird Wehklagen sein; denn ich will unter euch dreinfahren, spricht der HERR. (2Mo 11,4)
Der Tag des Herrn ist ein Tag des Gerichts
18Weh! Die ihr den Tag des HERRN herbeiwünscht, was soll er euch? Denn des HERRN Tag ist Finsternis und nicht Licht, (Joe 2,11)19gleich als wenn jemand vor dem Löwen flieht und der Bär begegnet ihm, und er kommt ins Haus und lehnt sich mit der Hand an die Wand, da beißt ihn die Schlange!20Ist nicht des HERRN Tag finster und nicht licht, dunkel und nicht hell?
Recht ströme wie Wasser
21Ich hasse und verachte eure Feste und mag eure Versammlungen nicht riechen – (Jes 1,11)22es sei denn, ihr bringt mir rechte Brandopfer dar –, und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und euer fettes Schlachtopfer sehe ich nicht an. (Mi 6,6)23Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören!24Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.25Habt ihr vom Hause Israel mir in der Wüste die vierzig Jahre lang Schlachtopfer und Speisopfer geopfert? (Jer 7,22; Apg 7,42)26Ihr trugt den Sakkut, euren König, und Kewan[1], den Stern eures Gottes, eure Bilder, welche ihr euch selbst gemacht habt;27so will ich euch wegführen lassen bis jenseits von Damaskus, spricht der HERR, der Gott Zebaoth heißt.
Amos 5
King James Version
1Hear ye this word which I take up against you, even a lamentation, O house of Israel.2The virgin of Israel is fallen; she shall no more rise: she is forsaken upon her land; there is none to raise her up.3For thus saith the Lord GOD; The city that went out by a thousand shall leave an hundred, and that which went forth by an hundred shall leave ten, to the house of Israel.4For thus saith the LORD unto the house of Israel, Seek ye me, and ye shall live:5But seek not Bethel, nor enter into Gilgal, and pass not to Beersheba: for Gilgal shall surely go into captivity, and Bethel shall come to nought.6Seek the LORD, and ye shall live; lest he break out like fire in the house of Joseph, and devour it , and there be none to quench it in Bethel.7Ye who turn judgment to wormwood, and leave off righteousness in the earth,8Seek him that maketh the seven stars and Orion, and turneth the shadow of death into the morning, and maketh the day dark with night: that calleth for the waters of the sea, and poureth them out upon the face of the earth: The LORD is his name:9That strengtheneth the spoiled against the strong, so that the spoiled shall come against the fortress.10They hate him that rebuketh in the gate, and they abhor him that speaketh uprightly.11Forasmuch therefore as your treading is upon the poor, and ye take from him burdens of wheat: ye have built houses of hewn stone, but ye shall not dwell in them; ye have planted pleasant vineyards, but ye shall not drink wine of them.12For I know your manifold transgressions and your mighty sins: they afflict the just, they take a bribe, and they turn aside the poor in the gate from their right .13Therefore the prudent shall keep silence in that time; for it is an evil time.14Seek good, and not evil, that ye may live: and so the LORD, the God of hosts, shall be with you, as ye have spoken.15Hate the evil, and love the good, and establish judgment in the gate: it may be that the LORD God of hosts will be gracious unto the remnant of Joseph.16Therefore the LORD, the God of hosts, the Lord, saith thus; Wailing shall be in all streets; and they shall say in all the highways, Alas! alas! and they shall call the husbandman to mourning, and such as are skilful of lamentation to wailing.17And in all vineyards shall be wailing: for I will pass through thee, saith the LORD.18Woe unto you that desire the day of the LORD! to what end is it for you? the day of the LORD is darkness, and not light.19As if a man did flee from a lion, and a bear met him; or went into the house, and leaned his hand on the wall, and a serpent bit him.20Shall not the day of the LORD be darkness, and not light? even very dark, and no brightness in it?21I hate, I despise your feast days, and I will not smell in your solemn assemblies.22Though ye offer me burnt offerings and your meat offerings, I will not accept them : neither will I regard the peace offerings of your fat beasts.23Take thou away from me the noise of thy songs; for I will not hear the melody of thy viols.24But let judgment run down as waters, and righteousness as a mighty stream.25Have ye offered unto me sacrifices and offerings in the wilderness forty years, O house of Israel?26But ye have borne the tabernacle of your Moloch and Chiun your images, the star of your god, which ye made to yourselves.27Therefore will I cause you to go into captivity beyond Damascus, saith the LORD, whose name is The God of hosts.
1Hört dieses Wort, das ich über euch als Totenklage anhebe, Haus Israel! (Jer 9,9; Jer 18,13; Am 3,1; Am 8,14)2Gefallen ist die Jungfrau Israel, sie steht nicht wieder auf. Hingeworfen liegt sie da auf eigenem Boden, niemand richtet sie auf. (Jer 9,9; Jer 9,21; Jer 18,13; Am 8,14)3Denn so spricht der Herr, HERR: Die Stadt, die mit tausend auszieht, wird hundert übrig behalten, und die mit hundert auszieht, wird zehn übrig behalten für das Haus Israel. (5Mo 28,62)4Denn so spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich und lebt[1]! (Ps 69,33; Ps 105,4; Jer 38,20; Hos 10,12; Zef 2,3)5Und sucht nicht Bethel ⟨auf⟩ und geht nicht nach Gilgal und geht nicht hinüber nach Beerscheba! Denn Gilgal wird ganz bestimmt gefangen wegziehen, und Bethel wird zum Unheil[2] werden. (1Mo 26,33; 2Kön 23,8; Jer 48,13; Hos 4,15; Am 1,5; Am 4,4; Am 7,9; Am 8,14)6Sucht den HERRN und lebt[3], damit er nicht ⟨für⟩ das Haus Josef wie Feuer wirkt, das ⟨um sich⟩ frisst, und für Bethel niemand da ist, der löscht. (5Mo 32,22; Ps 69,33; Jer 4,4; Jer 38,20; Hes 21,3; Hebr 12,29)7⟨Weh denen,⟩ die Recht in Wermut verwandeln und Gerechtigkeit zu Boden werfen! – (Am 6,12; Mi 3,9; Hab 1,4)8Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, in Morgen⟨licht⟩ die Finsternis verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der das Wasser des Meeres ruft und es ausgießt über die Fläche der Erde: Jahwe[4] ist sein Name! – (Hi 9,9; Jer 33,2; Am 4,13; Am 9,6)9der Verwüstung über den Starken[5] aufblitzen lässt; und Verwüstung kommt über die befestigte Stadt. –10Sie hassen den, der im Tor Recht spricht[6], und den, der unsträflich redet[7], verabscheuen sie. (2Chr 24,20; Am 7,10; Gal 4,16)11Darum: Weil ihr vom Geringen Pachtzinsen erhebt[8] und Getreideabgaben von ihm nehmt, habt ihr Häuser aus Quadern gebaut, doch werdet ihr nicht darin wohnen. Schöne Weinberge habt ihr gepflanzt, doch werdet ihr deren Wein nicht trinken. (3Mo 26,16; 5Mo 28,30; Hes 34,21; Hos 9,2; Am 2,7; Am 3,15; Am 4,1; Mi 6,15)12Ja, ich kenne eure vielen Verbrechen und eure zahlreichen Sünden. – Sie bedrängen den Gerechten, nehmen Bestechungsgeld[9] und drängen im Tor den Armen zur Seite[10]. (2Mo 23,6; Hi 20,19; Jak 5,6)13Darum schweigt der Einsichtige in dieser Zeit, denn eine böse Zeit ist es. (Hos 4,4; Mi 2,3; Eph 5,16)14Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt! Und der HERR, der Gott der Heerscharen, wird so mit euch sein, wie ihr sagt. (2Chr 15,2; Ps 34,13; Mi 3,11)15Hasst das Böse und liebt das Gute und richtet das Recht auf im Tor! Vielleicht wird der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Rest Josefs gnädig sein. (Ps 97,10; Jer 18,8; Jer 22,3; Hes 45,9; Jon 3,9; Mi 3,2; Röm 12,9)16Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Herr: Auf allen Plätzen Wehklage! Und auf allen Gassen sagt man: Wehe, wehe! Und die Bauern rufen zum Trauern und Wehklagen nach den des Klageliedes Kundigen. (Jer 9,16; Hos 4,3)17Und in allen Weinbergen Wehklage! Denn ich werde durch deine Mitte ziehen, spricht der HERR. (2Mo 11,4)
Der Tag des HERRN ist für Israel der Tag des Gerichts
18Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwünschen! Wozu soll euch denn der Tag des HERRN sein? Er wird Finsternis sein und nicht Licht: (Jes 5,19; Jes 58,2; Joe 2,2; Mt 24,29)19Wie wenn jemand vor dem Löwen flieht, und es begegnet ihm der Bär, aber er kommt ⟨noch⟩ nach Hause und stützt seine Hand an die Mauer, da beißt ihn die Schlange. (Pred 10,8; Jes 10,2; Jes 24,18)20Wird so nicht der Tag des HERRN Finsternis sein und nicht Licht? Ja, Dunkelheit und nicht Glanz ist ihm ⟨eigen⟩. (Joe 2,2; Mt 24,29)
Gottesdienst ist wertlos, wenn ihm das Leben widerspricht
21Ich hasse, ich verwerfe eure Feste, und eure Festversammlungen kann ich nicht ⟨mehr⟩ riechen: (Jes 1,14)22Denn wenn ihr mir Brandopfer opfert, ⟨missfallen sie mir,⟩[11] und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und das Heilsopfer[12] von eurem Mastvieh will ich nicht ansehen. (Spr 21,27)23Halte den Lärm deiner Lieder von mir fern! Und das Spiel deiner Harfen will ich nicht hören.24Aber Recht ergieße sich wie Wasser und Gerechtigkeit wie ein immerfließender Bach!25Habt ihr mir vierzig Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, Haus Israel?26Und habt ihr den Sikkut, euren König, und Kijun[13] getragen[14], eure Götzenbilder, den Stern eurer Götter, die ihr euch gemacht habt? (Hes 20,16)27So werde ich euch ⟨bis⟩ über Damaskus hinaus gefangen wegführen, spricht der HERR; Gott der Heerscharen ist sein Name. (1Kön 14,15; 2Kön 15,29; 2Kön 17,23; Am 4,13; Am 6,7; Apg 7,42)
1Ihr Israeliten, hört die Totenklage, die ich über euch anstimme:2»Gefallen ist mein Volk Israel, es gleicht einer jungen Frau, die gestürzt ist und der niemand aufhilft. Leblos liegt sie am Boden, nie mehr wird sie sich erheben.«3Denn so spricht Gott, der HERR: »Wenn aus einer eurer Städte tausend Männer in den Krieg ziehen, kehren nur hundert zurück, und wenn hundert in den Kampf gehen, bleiben nur zehn davon übrig!4Ich, der HERR, fordere euch Israeliten auf: Kommt zu mir zurück, dann bleibt ihr am Leben!5Reist nicht mehr nach Beerscheba, um dort zu opfern, besucht auch nicht mehr die Heiligtümer in Gilgal und Bethel. Denn die Einwohner von Gilgal werden in die Gefangenschaft geführt, und Bethel wird zum Unglücksort.[1]« (Hos 4,15; Hos 5,8; Hos 10,5)6Ja, kehrt zum HERRN zurück, dann werdet ihr leben! Sonst bekommt ihr Nachkommen von Josef seinen Zorn zu spüren. Er wütet wie ein loderndes Feuer, das sich immer weiter ausbreitet, und wenn es Bethel erreicht hat, kann niemand es dort löschen.
Ihr tretet das Recht mit Füßen!
7Ihr treibt mit der Gerechtigkeit Schindluder[2], ihr tretet das Recht mit Füßen! (Am 6,12)8Gott hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen. Nach der Nacht lässt er einen neuen Tag anbrechen, und Licht verwandelt er wieder in Finsternis. Er ruft das Wasser aus dem Meer, und schon ergießt es sich auf die Erde. Sein Name ist »der HERR«!9Blitzschnell vernichtet er die Mächtigen und macht ihre Festungen dem Erdboden gleich.10Gott sagt: »Ihr hasst jeden, der vor Gericht für das Recht eintritt, und wer die Wahrheit sagt, den verabscheut ihr.11Von den Ärmsten nehmt ihr Pachtgeld[3] und verlangt auch noch Getreideabgaben. Darum macht euch auf die Strafe gefasst: Ihr habt euch zwar prachtvolle Häuser aus behauenen Steinen gebaut, doch ihr werdet nicht darin wohnen! Ihr habt euch herrliche Weingärten angelegt, doch ihr werdet keinen Wein daraus trinken!12Ja, ich weiß, wie viele Verbrechen ihr begangen habt und wie groß eure Schuld ist. Ehrliche Menschen bringt ihr in Bedrängnis, ihr nehmt Bestechungsgelder an und lasst die Armen vor Gericht nicht zu ihrem Recht kommen.13Wer klug ist, der schweigt in dieser schlimmen Zeit.«14Setzt euch für das Gute ein, allem Bösen aber kehrt den Rücken! Dann werdet ihr leben, und der HERR, der allmächtige Gott, steht euch bei, so wie ihr es ja immer behauptet.15Ja, hasst das Böse, liebt das Gute! Verhelft vor Gericht jedem zu seinem Recht! Vielleicht erbarmt sich der HERR, der allmächtige Gott, doch noch über euch, die ihr von Josefs Nachkommen übrig geblieben seid.16So spricht der HERR über alles, der allmächtige Gott: »Auf allen Plätzen und Straßen wird man lautes Klagen und Jammergeschrei hören. Sogar die Bauern holt man vom Feld, damit sie ebenso wie die Klageweiber die Toten beweinen.17In den Weinbergen wird dann Trauer statt Freude herrschen. Denn ich, der HERR, werde durchs Land schreiten und euch zur Rechenschaft ziehen. Mein Wort gilt!«
Frommer Selbstbetrug
18Wehe euch, die ihr euch wünscht: »Wenn nur der Tag schon da wäre, an dem der HERR eingreift!« Glaubt ihr eigentlich, dass dieser Tag euch Licht bringen wird? Nein, in tiefste Dunkelheit werdet ihr gestoßen!19Es ergeht euch wie einem Mann, der vor dem Löwen flieht und dabei einem Bären in den Weg läuft. Selbst wenn er da noch mit heiler Haut davonkommt und sich zu Hause erschöpft an die Wand stützt – dann beißt ihn dort eine Schlange in die Hand!20Ja, der Gerichtstag des HERRN bringt euch kein Licht, sondern Dunkelheit, schwarz wie die Nacht wird er sein!21Gott sagt: »Ich hasse eure Feiern, geradezu widerwärtig sind sie mir, eure Opferfeste verabscheue ich.22Eure Brand- und Speiseopfer nehme ich nicht an, und wenn ihr Tiere mästet, um sie mir darzubringen, ist mir das völlig gleichgültig.23Eure lauten Lieder kann ich nicht mehr hören, verschont mich mit eurem Harfengeklimper.24Setzt euch lieber für die Gerechtigkeit ein! Das Recht soll das Land durchströmen wie ein nie versiegender Fluss.25Ihr Israeliten, als ihr vierzig Jahre in der Wüste umhergezogen seid, habt ihr mir da Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht?26Habt ihr nicht schon damals die Figuren eures Himmelskönigs Sakkut und eures Sternengottes Kewan herumgetragen, die ihr euch selbst gemacht habt?27Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen, noch weit über Damaskus hinaus! Mein Wort gilt, denn ich bin der HERR; ›allmächtiger Gott‹ – so lautet mein Name!«
1Höre, Haus Israel! Höre das Klagelied, das ich über dich anstimme: (Jer 9,9; Hes 19,1)2»Die Jungfrau Israel ist gefallen und wird nicht wieder aufstehen. Sie wurde zu Boden geworfen und niemand hilft ihr auf.« (Jes 51,18; Jer 14,17; Jer 50,32; Am 8,14)3Denn so spricht Gott, der HERR: »Wenn eine eurer Städte tausend Männer in die Schlacht schickt, werden nur hundert zurückkehren. Wenn eine Stadt hundert Männer schickt, werden nur zehn lebendig heimkommen.«4So spricht der HERR zum Haus Israel: »Sucht nach mir und ihr werdet leben! (5Mo 4,29; 5Mo 32,46)5Sucht nicht Bethel auf, geht nicht nach Gilgal und zieht auch nicht nach Beerscheba[1]. Denn die Einwohner von Gilgal werden auf jeden Fall ins Exil gehen und über die Bewohner von Bethel wird Unheil kommen.«6Sucht den HERRN, damit ihr lebt und er für Israel[2] nicht wie ein sengendes Feuer wird, das euch verbrennt. Und in Bethel wird sicher keiner sein, der dieses Feuer löschen könnte! (5Mo 4,24)7Ihr, die ihr das Recht in Bitternis verwandelt und Gerechtigkeit in Grund und Boden stampft! (Am 2,3; Am 5,12; Am 6,12)8Er, der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, er, der die Finsternis in den Morgen verwandelt und den Tag in die Nacht; er, der das Wasser aus den Meeren herbeiruft und es als Regen über dem Land niedergehen lässt: HERR ist sein Name! (Hi 9,9; Hi 12,22; Hi 37,13; Hi 38,31; Am 9,6)9Er wird blitzartig und mit gewaltiger Macht über die Starken und ihre Festungen kommen. (Am 2,14; Mi 5,10)10Sie hassen Richter, die ehrlich sind und sie verachten Menschen, die die Wahrheit sagen. (Am 5,15)11Ihr tretet die Armen in den Staub und nehmt Getreideabgaben von ihnen. Deshalb werdet ihr nie in den prächtigen Steinhäusern wohnen, die ihr gebaut habt. Ihr werdet nie den Wein von den herrlichen Weinbergen trinken, die ihr gepflanzt habt. (Jes 59,15; Mi 6,15)12Denn ich kenne die große Zahl eurer Sünden und Verbrechen. Ihr bekämpft die Ehrlichen, ihr nehmt Bestechungsgelder an und beugt das Recht der Armen. (Jes 1,23; Am 2,6)13Darum schweigt, wer klug ist, denn es sind schlechte Zeiten.14Sucht Gutes und nicht Böses – damit ihr am Leben bleibt! Dann wird der HERR, Gott, der Allmächtige, wirklich mit euch sein, wie ihr es von ihm behauptet. (Mi 3,11)15Hasst das Böse und liebt das Gute; macht eure Gerichte zu Stätten des Rechts. Vielleicht wird der HERR, Gott, der Allmächtige, dann doch noch Erbarmen mit dem Rest seines Volkes[3] haben. (Ps 97,10; Joe 2,14; Röm 12,9)16Deshalb spricht der HERR, Gott, der Allmächtige: »Auf allen Plätzen wird man klagen und in allen Straßen rufen: ›Schlimmes, ja Schlimmes wird geschehen!‹ Ruft die Bauern, damit sie mit euch weinen, holt die Klageweiber herbei; sie sollen heulen und jammern. (Joe 1,8; Am 8,3)17In allen Weinbergen wird Wehklagen zu hören sein, denn ich werde hindurchgehen und in deiner Mitte alles vernichten!«, spricht der HERR. (Jes 16,10)
Warnung vor dem kommenden Gericht
18Furchtbar wird es für euch werden, die ihr euch nach dem Tag des HERRN sehnt. Ihr wisst ja nicht, was ihr euch da wünscht! Dieser Tag wird finster für euch werden und nicht hell. (Jes 5,30; Jer 30,7; Joe 1,15; Joe 2,1)19An jenem Tag werdet ihr sein wie jemand, der vor einem Löwen flieht – nur um dann einem Bären zu begegnen. Wenn er dem Bären entkommen ist, stützt er sich mit der Hand an eine Wand in seinem Haus – und wird von einer Schlange gebissen. (Hi 20,24)20Ja, der Tag des HERRN wird ein finsterer Tag sein und nicht hell. Ein schwarzer Tag ohne einen Funken Hoffnung. (Jes 13,10)21Ich hasse und verachte eure religiösen Feste und kann eure feierlichen Zusammenkünfte nicht riechen. (3Mo 26,31; Jes 1,11; Jer 14,12; Hos 5,6)22Ich will eure Brand- und Speiseopfer nicht haben; die Friedensopfer eurer Mastkälber will ich nicht sehen! (Jes 66,3)23Hört auf mit dem Lärm eures Lobpreises! Eure Anbetungsmusik werde ich mir nicht anhören.24Stattdessen will ich Recht fließen sehen wie Wasser und Gerechtigkeit wie einen Fluss, der niemals austrocknet. (Jer 22,3; Mi 6,8)25Habt ihr eure Schlacht- und Speiseopfer während dieser 40 Jahre in der Wüste etwa mir gebracht, Israel?26Nein, euer eigentliches Sinnen und Trachten galt euren heidnischen Göttern – deinem König Sakkut und deinem Sternengott Kewan – den Bildern, die du dir selbst gemacht hast.[4]27Deshalb verbanne ich euch ins Exil, in ein Land weit von Damaskus entfernt«, spricht der HERR, dessen Name Gott, der Allmächtige, ist.
Das Klagelied des Amos. Aufruf, den Herrn zu suchen
1Hört dieses Wort, dieses Klagelied, das ich über euch anstimme, ihr vom Haus Israel! (Jer 9,19; Kla 1,1; Am 3,1)2Sie ist gefallen und kann nicht wieder aufstehen, die Jungfrau Israel; hingestreckt liegt sie auf ihrem eigenen Land, niemand richtet sie auf. (Ps 142,5; Jes 24,20; Jer 8,4; Jer 18,13; Hos 14,1; Am 5,6; Am 8,13; Am 8,14)3Denn so spricht GOTT, der Herr: Die Stadt, die tausend Mann stellt, wird nur hundert übrig behalten, und die, welche hundert stellt, wird nur zehn übrig behalten für das Haus Israel. (5Mo 28,62; 2Kön 13,7)4Denn so spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich, so werdet ihr leben! (Ps 34,5; Ps 34,11; Ps 69,33; Jes 55,6; Mt 7,7)5Und sucht nicht Bethel auf und geht nicht nach Gilgal und zieht nicht hinüber nach Beerscheba; denn Gilgal wird in die Gefangenschaft wandern und Bethel zum Unheilshaus werden! (1Mo 26,33; Hos 4,15; Am 4,4; Am 7,10; Am 7,13; Am 8,14)6Sucht den HERRN, so werdet ihr leben! Sonst wird er das Haus Joseph wie ein Feuer überfallen und es verzehren, und niemand wird Bethel löschen. (5Mo 32,22; Jer 4,4; Hes 21,3; Am 5,4; Hebr 12,29)7Ihr verwandelt das Recht in Wermut und stoßt die Gerechtigkeit zu Boden. (Jes 5,7; Jes 5,23; Am 6,12; Hab 1,3)8Er aber ist es, der das Siebengestirn und den Orion geschaffen hat, und der den Todesschatten in den Morgen verwandelt, den Tag aber in finstere Nacht; er ruft den Meereswassern und gießt sie auf den Erdboden — HERR ist sein Name. (1Mo 7,11; Hi 9,9; Am 4,13; Am 9,6; 2Kor 4,6)9Er lässt blitzschnell Zerstörung über den Starken kommen; ja, Zerstörung bricht über die Festung herein. (1Sam 2,4; Am 3,11)10Sie hassen den, der im Tor Recht spricht, und verabscheuen den, der aufrichtig redet. (1Kön 21,20; 2Chr 24,20; Am 7,10)11Darum, weil ihr den Armen niedertretet und Getreideabgaben von ihm erhebt, sollt ihr die Häuser, die ihr aus Quadersteinen gebaut habt, nicht bewohnen und den Wein der lieblichen Weinberge, die ihr gepflanzt habt, nicht trinken. (Am 3,15; Am 4,1; Am 5,17; Mi 6,15; Zef 1,13)12Denn ich weiß, dass eure Übertretungen zahlreich und dass eure Sünden mächtig sind, dass ihr den Gerechten bedrängt, Bestechung annehmt und die Armen im Tor unterdrückt! (2Mo 23,6; 5Mo 16,18; Ps 1,6; Ps 5,11; Ps 31,19; Jes 1,23; Jer 16,17; Am 2,6; Am 4,1; Am 8,6; Jak 5,6)13Darum muss der Kluge zu dieser Zeit schweigen; denn es ist eine böse Zeit. (Spr 30,32; Pred 3,7; Kla 3,26; Mi 2,3; Mi 7,5; Eph 5,16; Eph 6,13)14Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt; dann wird der HERR, der Gott der Heerscharen, so mit euch sein, wie ihr es immer sagt! (2Chr 15,2; Ps 34,13; Ps 37,27; Am 5,4; Am 5,6)15Hasst das Böse und liebt das Gute, und gebt dem Recht seinen Platz im Tor; vielleicht wird der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Überrest Josephs gnädig sein. (5Mo 16,18; Ps 97,10; Ps 103,8; Jer 18,8; Jer 22,3; Hes 18,27; Joe 2,14; Röm 12,9; Röm 12,21)16Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Herrscher: Auf allen Plätzen Wehklage! Und auf allen Straßen wird man »Wehe, wehe!« rufen. Man wird den Bauern zur Trauer rufen und die, welche Klagelieder singen können, zur Wehklage. (Jer 9,16)17Und in allen Weinbergen wird Wehklage erschallen; denn ich will mitten durch euch dahinschreiten!, spricht der HERR. (2Mo 12,12; 2Mo 12,27)
Der Tag des Herrn – Gott verwirft den bloß äußerlichen Gottesdienst
18Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwünschen! Was soll euch der Tag des HERRN? Er wird Finsternis sein und nicht Licht, (Jes 5,19; Jes 34,8; Jer 30,7; Joe 2,2; Joe 3,4; Zef 1,15)19wie wenn jemand vor dem Löwen flieht und ihm ein Bär begegnet, und wenn er heimkommt und sich mit der Hand an die Wand lehnt, so beißt ihn eine Schlange! (Ps 139,7; Jes 24,18)20Wird nicht der Tag des HERRN Finsternis sein und nicht Licht, Dunkelheit und nicht Glanz? (Am 5,18)21Ich hasse, ich verachte eure Feste und mag eure Festversammlungen nicht riechen! (Jes 1,14)22Wenn ihr mir auch euer Brandopfer und Speisopfer darbringt, so habe ich doch kein Wohlgefallen daran, und das Dankopfer von euren Mastkälbern schaue ich gar nicht an. (Spr 21,27; Jes 1,13; Jer 6,20)23Tue nur hinweg von mir den Lärm deiner Lieder, und dein Harfenspiel mag ich nicht hören! (Joh 4,24)24Es soll aber das Recht einherfluten wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein unversiegbarer Strom! (Mi 6,8; Mt 5,20)25Habt ihr etwa mir während der 40 Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, ihr vom Haus Israel? (Jos 24,14; Jes 43,23; Apg 7,42)26Ihr habt die Hütten eures Moloch[1] und den Kaiwan[2], eure Götzenbilder, getragen, das Sternbild eurer Götter, die ihr euch gemacht habt! (3Mo 18,21; 3Mo 20,2; Jos 24,14; 2Kön 23,12; Hes 20,8; Apg 7,43)27Und ich will euch bis über Damaskus hinaus in die Gefangenschaft wegführen!, spricht der HERR — Gott der Heerscharen ist sein Name. (2Kön 15,29; 1Chr 5,26; Am 4,13)