Römer 1

Lutherbibel 2017

1 Paulus, ein Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert zu predigen das Evangelium Gottes, (Apg 9,15; Apg 13,2; Gal 1,15)2 das er zuvor verheißen hat durch seine Propheten in der Heiligen Schrift, (Lk 1,70; Röm 16,25; Tit 1,2)3 von seinem Sohn, der geboren ist aus dem Geschlecht Davids nach dem Fleisch, (2Sam 7,12; Mt 22,42; Joh 7,42; Röm 9,5)4 der eingesetzt ist als Sohn Gottes in Kraft nach dem Geist, der da heiligt, durch die Auferstehung von den Toten – Jesus Christus, unserm Herrn. (Apg 13,33)5 Durch ihn haben wir empfangen Gnade und Apostelamt, den Gehorsam des Glaubens um seines Namens willen aufzurichten unter allen Heiden, (Apg 26,16; Röm 15,18; Gal 2,7; Gal 2,9)6 zu denen auch ihr gehört, die ihr berufen seid von Jesus Christus.7 An alle Geliebten Gottes und berufenen Heiligen in Rom: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! (1Kor 1,2; Eph 1,1)8 Zuerst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, dass man von eurem Glauben in aller Welt spricht. (Röm 16,19; 1Kor 1,4)9 Denn Gott ist mein Zeuge, dem ich in meinem Geist diene durch das Evangelium von seinem Sohn, dass ich ohne Unterlass euer gedenke (2Kor 1,23; Eph 1,16; Phil 1,8; 1Thess 1,2; 1Thess 2,5)10 und allezeit in meinem Gebet flehe, ob sich’s wohl einmal fügen möchte durch Gottes Willen, dass ich zu euch komme. (Apg 19,21; Röm 15,23; Röm 15,32)11 Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas mitteile an geistlicher Gabe, um euch zu stärken,12 das ist, dass ich zusammen mit euch getröstet werde durch euren und meinen Glauben, den wir miteinander haben.13 Ich will euch aber nicht verschweigen, Brüder und Schwestern, dass ich mir oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen – wurde aber bisher gehindert –, damit ich auch unter euch Frucht schaffe wie unter andern Heiden. (Röm 15,22)14 Griechen und Nichtgriechen, Weisen und Nichtweisen bin ich es schuldig;15 darum, soviel an mir liegt, bin ich willens, auch euch in Rom das Evangelium zu predigen.16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht[1] alle, die glauben, die Juden zuerst und ebenso die Griechen. (Ps 119,46; Apg 13,46; Röm 2,10; 1Kor 1,18; 1Kor 1,24; 2Tim 1,8)17 Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben;[2] wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben.« (Röm 3,21; Gal 3,11; Hebr 10,38)18 Denn Gottes Zorn wird vom Himmel her offenbart über alles gottlose Leben und alle Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.19 Denn was man von Gott erkennen kann, ist unter ihnen offenbar; denn Gott hat es ihnen offenbart. (Apg 14,15; Apg 17,24)20 Denn sein unsichtbares Wesen – das ist seine ewige Kraft und Gottheit – wird seit der Schöpfung der Welt, wenn man es mit Vernunft wahrnimmt, an seinen Werken ersehen. Darum haben sie keine Entschuldigung. (Ps 8,4; Ps 19,2)21 Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. (Eph 4,18)22 Die sich für Weise hielten, sind zu Narren geworden (1Kor 1,20)23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. (2Mo 20,4; 5Mo 4,15; Ps 106,19; Jer 2,11)24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass sie ihre Leiber selbst entehren.25 Sie haben Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen.26 Darum hat sie Gott dahingegeben in schändliche Leidenschaften; denn bei ihnen haben Frauen den natürlichen Verkehr vertauscht mit dem widernatürlichen;27 desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen und sind in Begierde zueinander entbrannt und haben Männer mit Männern Schande über sich gebracht und den Lohn für ihre Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen. (3Mo 18,22; 3Mo 20,13; 1Kor 6,9)28 Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, sodass sie tun, was nicht recht ist,29 voll von aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, voll Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht; Ohrenbläser,30 Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hochmütig, prahlerisch, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam,31 unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig.32 Sie wissen, dass nach Gottes Recht den Tod verdienen, die solches tun; aber sie tun es nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun.

Römer 1

Hoffnung für alle

1 Diesen Brief schreibt Paulus, der Jesus Christus dient und von ihm zum Apostel berufen worden ist. In Gottes Auftrag verkündet er die rettende Botschaft.2 Gott hat sie in der Heiligen Schrift schon lange durch seine Propheten angekündigt.3-4 Es ist die Botschaft von seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herrn. Als Mensch aus Fleisch und Blut ist er ein Nachkomme von König David. Durch die Kraft des Heiligen Geistes wurde er von den Toten auferweckt; so bestätigte Gott ihn als seinen Sohn und verlieh ihm die Macht, die ihm gebührt.5 Gott hat mir das Vorrecht geschenkt, sein Apostel zu sein und bei allen Völkern Menschen für Gott zu gewinnen. Sie sollen an ihn glauben und auf ihn hören, damit sein Name geehrt wird.6 Auch euch hat Jesus Christus zum Glauben gerufen, ihr gehört jetzt zu ihm.7 Diesen Brief schreibe ich an alle in Rom, die von Gott geliebt und dazu berufen sind, ganz zu ihm zu gehören. Ich wünsche euch Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn.8 Zunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle, denn auf der ganzen Welt hört man von eurem Glauben.9 Und wie oft ich im Gebet an euch denke, dafür ist Gott mein Zeuge. Ihm diene ich von ganzem Herzen, indem ich die rettende Botschaft von seinem Sohn verkünde.10 Gott weiß auch, dass ich ihn immer und immer wieder darum bitte, euch endlich einmal besuchen zu können, wenn es sein Wille ist.11 Denn ich möchte euch sehr gern persönlich kennen lernen und euren Glauben stärken, indem ich etwas von dem weitergebe, was mir Gottes Geist geschenkt hat.12 Aber auch ihr würdet mir neuen Mut geben; so würden wir uns alle in unserem gemeinsamen Glauben gegenseitig ermuntern.13 Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, liebe Brüder und Schwestern, wie oft ich mir schon vorgenommen habe, zu euch zu kommen. Aber bis jetzt stand dem immer etwas im Weg. Nur allzu gern würde ich auch bei euch wie bei anderen Völkern Menschen für Christus gewinnen.14 Denn ich fühle mich allen verpflichtet, ob sie nun unserem Kulturkreis angehören oder nicht, ob sie gebildet oder ungebildet sind.15 Soweit es an mir liegt, möchte ich auch bei euch in Rom die rettende Botschaft verkünden.16 Ich schäme mich nicht für die rettende Botschaft. Denn sie ist eine Kraft Gottes, die alle befreit, die darauf vertrauen; zuerst die Juden, aber auch alle anderen Menschen.17 Durch sie zeigt Gott, wie er ist: Er sorgt dafür, dass unsere Schuld gesühnt wird und wir mit ihm Gemeinschaft haben können. Dies geschieht, wenn wir uns allein auf das verlassen, was Gott für uns getan hat. So heißt es schon in der Heiligen Schrift: »Nur der wird Gottes Anerkennung finden und leben, der ihm vertraut.«[1] (Hab 2,4)18 Gott lässt aber auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel herab trifft er alle Menschen, die sich gegen Gott und seinen Willen auflehnen. Sie tun, was Gott missfällt, und treten so die Wahrheit mit Füßen.19 Dabei gibt es vieles, was sie von Gott erkennen können, er selbst hat es ihnen ja vor Augen geführt.20 Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine ewige Macht und göttliche Majestät sehen und erfahren können. Sie haben also keine Entschuldigung.21 Denn obwohl sie schon immer von Gott wussten, verweigerten sie ihm die Ehre und den Dank, die ihm gebühren. Stattdessen kreisten ihre Gedanken um Belangloses, und da sie so unverständig blieben, wurde es schließlich in ihren Herzen finster.22 Sie hielten sich für besonders klug und waren die größten Narren.23 Statt den ewigen Gott in seiner Herrlichkeit anzubeten, verehrten sie Götzenstatuen von sterblichen Menschen, von Vögeln und von vierfüßigen und kriechenden Tieren.24 Deshalb hat Gott sie all ihren Trieben und schmutzigen Leidenschaften überlassen, so dass sie sogar ihre eigenen Körper entwürdigten.25 Sie haben die Wahrheit über Gott verdreht und ihrer eigenen Lüge geglaubt. Sie haben die Schöpfung angebetet und ihr gedient und nicht dem Schöpfer. Ihm allein aber gebühren Lob und Ehre bis in alle Ewigkeit. Amen.26 Weil die Menschen Gottes Wahrheit mit Füßen traten, gab Gott sie ihren Leidenschaften preis, durch die sie sich selbst entehren: Die Frauen haben die natürliche Sexualität aufgegeben und gehen gleichgeschlechtliche Beziehungen ein.27 Ebenso haben die Männer die natürliche Beziehung zur Frau mit einer unnatürlichen vertauscht: Männer treiben es mit Männern, ohne sich dafür zu schämen, und lassen ihrer Lust freien Lauf. So erfahren sie die gerechte Strafe für ihren Götzendienst am eigenen Leib.28 Gott war ihnen gleichgültig; sie gaben sich keine Mühe, ihn zu erkennen. Deshalb überlässt Gott sie einer inneren Haltung, die ihr ganzes Leben verdirbt. Und folglich tun sie Dinge, mit denen sie nichts zu tun haben sollten:29 Sie sind voller Unrecht und Gemeinheit, Habgier, Bosheit und Neid, ja sogar Mord; voller Streit, Hinterlist und Verlogenheit, Klatsch30 und Verleumdung. Sie hassen Gott, sind gewalttätig, anmaßend und überheblich. Beim Bösen sind sie sehr erfinderisch. Sie weigern sich, auf ihre Eltern zu hören,31 haben weder Herz noch Verstand, lassen Menschen im Stich und sind erbarmungslos.32 Dabei wissen sie ganz genau, dass sie nach dem Urteil Gottes dafür den Tod verdient haben. Trotzdem machen sie so weiter wie bisher, ja, sie freuen sich sogar noch, wenn andere es genauso treiben.

Römer 1

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Diesen Brief schreibt Paulus, der Jesus Christus dient, zum Apostel berufen und dazu erwählt, Gottes Gute Nachricht bekannt zu machen. (Apg 9,3; Apg 26,16; Gal 1,15)2 Diese Gute Nachricht hat Gott durch seine Propheten in den Heiligen Schriften schon lange angekündigt. (Röm 3,21; 1Petr 1,10)3-4 Es ist die Botschaft von seinem Sohn, Jesus Christus, unserem Herrn. Als Mensch geboren, ist er ein Nachkomme des Königs David. Durch die Kraft des Heiligen Geistes als Erster vom Tod erweckt, ist ihm die Macht übertragen, die ihm als Sohn Gottes zusteht. (Mt 1,1; Apg 13,33)5 Er hat mich bevollmächtigt, sein Apostel zu sein. Mein Auftrag ist es, zur Ehre seines Namens Menschen aus allen Völkern[1] dafür zu gewinnen, dass sie sich Gott im Gehorsam unterstellen und ihm vertrauen. (Apg 9,15; Röm 11,13; Röm 15,15; Gal 2,7; Gal 2,9; Eph 3,2; 1Tim 2,7)6 Zu ihnen gehört auch ihr. Denn Gott hat euch in die Gemeinschaft mit Jesus Christus berufen.7 Dieser Brief ist für alle in Rom, die Gott liebt und dazu berufen hat, ihm als sein heiliges Volk zu gehören.[2] Gnade und Frieden sei mit euch von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn!8 Als Erstes danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle; denn in der ganzen Welt erzählen sie von eurem Glauben. (Röm 16,19; 1Thess 1,8)9 Gott selbst, dem ich durch die Verbreitung der Guten Nachricht von seinem Sohn mit ganzer Hingabe diene, kann mir bezeugen: In meinen Gebeten denke ich stets an euch10 und bitte Gott immer darum, dass er es mir doch endlich einmal erlaubt, euch zu besuchen. (Apg 19,21; Röm 15,23; Röm 15,32)11 Ich sehne mich danach, bei euch zu sein und euch etwas von dem weiterzugeben, was mir der Geist Gottes geschenkt hat. Ich möchte euch damit in eurem Glauben stärken.12 Oder besser gesagt: Ich möchte in eurer Mitte zusammen mit euch ermutigt werden durch den gegenseitigen Austausch über unseren gemeinsamen Glauben.13 Ich kann euch versichern, liebe Brüder und Schwestern:[3] Ich hatte schon oft einen Besuch bei euch geplant, nur bin ich bis jetzt immer daran gehindert worden. Wie bei den anderen Völkern wollte ich auch bei euch Menschen für Christus gewinnen. (Röm 15,22)14 Ich bin die Botschaft von Christus allen Menschen schuldig: solchen aus hochkultivierten wie aus unzivilisierten Völkern, Gebildeten wie Unwissenden.15 Darum war ich schon immer bereit, auch euch in Rom die Gute Nachricht zu verkünden.16 Zur Guten Nachricht bekenne ich mich offen und ohne Scheu. In ihr ist die Kraft Gottes am Werk und rettet alle, die der Botschaft glauben und sie im Vertrauen annehmen – an erster Stelle die Menschen aus dem jüdischen Volk und dann auch die aus den anderen Völkern.[4] (Apg 13,46; 1Kor 1,18; 1Kor 1,24; 2Tim 1,8)17 In der Guten Nachricht macht Gott seine Gerechtigkeit offenbar: seine rettende Treue, die selbst für das aufkommt, was er vom Menschen fordert. Nur auf den vertrauenden Glauben kommt es an, und alle sind zu solchem Glauben aufgerufen.[5] So steht es ja in den Heiligen Schriften: »Wer durch Glauben vor Gott als gerecht gilt, wird leben.« (Hab 2,4; Röm 3,21; Röm 4,1; Röm 10,4; Gal 3,9; Gal 3,11; Phil 3,9; Hebr 10,38)18 Alle Menschen sind nämlich dem Gericht Gottes verfallen und dieses Gericht beginnt schon offenbar zu werden. Sein heiliger Zorn wird[6] vom Himmel herab alle treffen, die Gott nicht ehren und seinen Willen missachten. Mit ihrem verkehrten Tun verdunkeln sie die offenkundige Wahrheit Gottes. (Röm 2,5; Röm 2,8; Eph 5,6)19 Denn was Menschen von Gott wissen können, ist ihnen bekannt. Gott selbst hat ihnen dieses Wissen zugänglich gemacht. (Hi 12,7; Ps 19,2; Apg 17,27; 1Kor 1,21; Weis 13,1)20 Weil Gott die Welt geschaffen hat, können die Menschen sein unsichtbares Wesen, seine ewige Macht und göttliche Majestät mit ihrem Verstand an seinen Schöpfungswerken wahrnehmen. Sie haben also keine Entschuldigung.21 Obwohl sie Gott kannten, ehrten sie ihn nicht als Gott und dankten ihm nicht. Ihre Gedanken liefen ins Leere und in ihren unverständigen Herzen wurde es finster. (Eph 4,17)22 Sie gaben sich für besonders gescheit aus und wurden dabei zu Narren: (1Kor 1,19)23 An die Stelle des ewigen Gottes in seiner Herrlichkeit setzten sie Bilder von sterblichen Menschen und von Vögeln und vierfüßigen und kriechenden Tieren. (5Mo 4,16; Ps 106,20; Jer 2,11; Weis 11,15)24 Darum lieferte Gott sie ihren Begierden aus und gab sie der Ausschweifung preis, sodass sie ihre eigenen Körper schänden. (Weis 14,22)25 Sie tauschten den wahren Gott gegen ein Lügengespinst ein, sie haben die Geschöpfe geehrt und angebetet anstatt den Schöpfer – gepriesen sei er in Ewigkeit, Amen!26 Darum lieferte er sie schändlichen Leidenschaften aus. Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen.27 Ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit Frauen auf und entbrannten in Begierde zueinander. Männer treiben es schamlos mit Männern. So empfangen sie am eigenen Leib den gebührenden Lohn für die Verirrung ihres Denkens. (1Kor 6,9)28 Weil sie es verwarfen, Gott zu erkennen, überließ er sie ihrem untauglichen Verstand, sodass sie alles Verwerfliche tun.29 Es findet sich bei ihnen jede Art von Unrecht, Niedertracht, Gier, Gemeinheit. Sie sind voll Neid, sie morden, streiten, betrügen und stellen einander Fallen. Sie reden gehässig über andere (Gal 5,19)30 und verleumden sie. Sie verachten Gott, sind gewalttätig, überheblich und prahlerisch. Sie sind erfinderisch im Bösen. Sie wollen sich ihren Eltern nicht unterordnen.31 Unverständig sind sie und unzuverlässig, lieblos und ohne Erbarmen.32 Dabei kennen sie genau den Willen Gottes und wissen, dass alle, die so etwas tun, vor seinem Gericht den Tod verdient haben. Trotzdem tun sie es und ermuntern mit ihrem Beifall auch noch andere, die so handeln.

Römer 1

Neue Genfer Übersetzung

1 Paulus, Diener Jesu Christi[1], an die Gemeinde in Rom. Gott hat mich zum Apostel berufen und dazu bestimmt, seine Botschaft[2] bekannt zu machen,2 die er schon vor langer Zeit durch seine Propheten in der Heiligen Schrift angekündigt hatte.3 Es handelt sich um das Evangelium von seinem Sohn. Dieser stammt seiner irdischen Herkunft nach[3] von David ab,4 und nachdem er von den Toten auferstanden ist, ist ihm – wie es das Wirken des Heiligen Geistes zeigt[4] – die Macht gegeben worden, die ihm als dem Sohn Gottes zukommt[5].5 Durch ihn, Jesus Christus, unseren Herrn, hat Gott mich in seiner Gnade zum Apostel für alle Völker gemacht, damit sie das Evangelium annehmen und an Jesus glauben und damit auf diese Weise sein Name geehrt wird[6].6 Darum gilt mein Auftrag auch euch in Rom, euch[7], die ihr von Jesus Christus berufen seid[8].7 Ihr seid von Gott geliebt, ihr seid berufen, und ihr gehört zu seinem heiligen Volk[9]. Euch allen wünsche ich Gnade und Frieden von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, unserem Herrn.8 Als Erstes möchte ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle danken, denn in der ganzen Welt spricht man von eurem Glauben.9 Gott weiß, dass kein Tag vergeht, an dem ich nicht[10] im Gebet an euch denke. Er ist mein Zeuge – er, dem ich diene, indem ich mich mit meinem ganzen Leben für das Evangelium von seinem Sohn einsetze[11].10 Gott weiß auch, dass es mein Wunsch ist, endlich einmal zu euch zu kommen. Jedes Mal, wenn ich bete, bitte ich ihn darum, mir das möglich zu machen, wenn es sein Wille ist.11 Denn ich sehne mich danach, euch persönlich kennen zu lernen und euch etwas von dem, was Gottes Geist mir geschenkt hat,[12] weiterzugeben, damit ihr in eurem Glauben gestärkt werdet –12 besser gesagt: damit wir, wenn ich bei euch bin, durch unseren Glauben gegenseitig ermutigt werden, ich durch euch und ihr durch mich[13].13 Ihr sollt wissen, Geschwister[14], dass ich mir schon oft vorgenommen hatte, euch zu besuchen, nur stand dem bisher jedes Mal etwas im Weg. Ich möchte nämlich, dass meine Arbeit auch bei euch in Rom Früchte trägt, genauso, wie es bei den anderen Völkern der Fall ist.14 Allen weiß ich mich verpflichtet: sowohl den Völkern griechischer Kultur[15] als auch den übrigen Völkern[16], sowohl den Gebildeten als auch den Ungebildeten.15 Darum ist es mein Wunsch[17], auch euch in Rom die Botschaft des Evangeliums zu verkünden.16 Zu dieser Botschaft bekenne ich mich offen und ohne mich zu schämen, denn das Evangelium ist die Kraft Gottes, die jedem, der glaubt, Rettung bringt. Das gilt zunächst für die Juden, es gilt aber auch für jeden anderen Menschen[18].17 Denn im Evangelium zeigt uns Gott seine Gerechtigkeit[19], eine Gerechtigkeit, zu der man durch den Glauben Zugang hat; sie kommt dem zugute, der ihm vertraut[20]. Darum heißt es in der Schrift: »Der Gerechte wird leben, weil er glaubt.[21]«18 Gott lässt nämlich auch seinen Zorn sichtbar werden. Vom Himmel her lässt er ihn über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen hereinbrechen. Denn mit dem Unrecht, das sie tun, treten sie die Wahrheit mit Füßen[22].19 Dabei ist doch das, was man von Gott erkennen kann, für sie deutlich sichtbar; er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt.20 Seit der Erschaffung der Welt sind seine Werke ein sichtbarer Hinweis auf ihn, den unsichtbaren Gott, auf seine ewige Macht[23] und sein göttliches Wesen. Die Menschen haben also keine Entschuldigung,21 denn trotz allem, was sie über Gott wussten, erwiesen sie ihm nicht die Ehre, die ihm zukommt, und blieben ihm den Dank schuldig. Sie verloren sich in sinnlosen Gedankengängen, und in ihren Herzen, denen jede Einsicht fehlte, wurde es finster.22 Weil sie sich für klug hielten, sind sie zu Narren geworden.23 An die Stelle der Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes setzten sie das Abbild des vergänglichen Menschen und die Abbilder von Vögeln, vierfüßigen Tieren und Kriechtieren.24 Deshalb hat Gott sie den Begierden ihres Herzens überlassen und der Unsittlichkeit[24] preisgegeben, sodass sie ihre eigenen Körper entwürdigten[25].25 Denn sie vertauschten die Wahrheit, die Gott sie hatte erkennen lassen,[26] mit der Lüge; sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen.26 Aus diesem Grund hat Gott sie entehrenden Leidenschaften preisgegeben. Die Frauen vertauschten den natürlichen Geschlechtsverkehr mit dem widernatürlichen,27 und genauso machten es die Männer. Statt mit Frauen zu verkehren, wie es der natürlichen Ordnung entspricht, wurden sie von wildem Verlangen zueinander gepackt; Männer ließen sich in schamlosem Treiben mit anderen Männern ein. So rächte sich, wie es nicht anders sein konnte, ihr Abirren von der Wahrheit an ihnen selbst.[27]28 Und da die Menschen es nach ihrem eigenen Urteil nicht nötig hatten, Gott anzuerkennen[28], hat Gott sie ihrem Verstand preisgegeben, der zu keinem vernünftigen Urteil mehr fähig ist, sodass sie Dinge tun, die sie nie tun dürften.29 Es gibt keine Art von Unrecht, Bosheit, Gier oder Gemeinheit, die bei ihnen nicht zu finden ist. Ihr Leben ist voll von Neid, Mord, Streit, Betrug und Hinterhältigkeit. Sie reden abfällig über ihre Mitmenschen30 und verleumden sie. Gottesverächter sind sie, gewalttätige[29], arrogante und großtuerische Menschen, erfinderisch, wenn es darum geht, Böses zu tun. Sie gehorchen ihren Eltern nicht31 und sind unbelehrbar, gewissenlos, gefühllos und unbarmherzig.32 Und obwohl sie genau wissen, dass die, die so handeln, nach Gottes gerechtem Urteil den Tod verdienen, lassen sie sich nicht von ihrem Tun abbringen, im Gegenteil, sie finden es sogar noch gut, wenn andere genauso verkehrt handeln wie sie.