1.Mose 24

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Abraham war alt und hochbetagt, und der HERR hatte ihn gesegnet allenthalben. (1Mo 12,2)2 Und er sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der allen seinen Gütern vorstand: Lege deine Hand unter meine Hüfte3 und schwöre mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne, (1Mo 28,1; 2Mo 34,16)4 sondern dass du ziehst in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft und nimmst meinem Sohn Isaak dort eine Frau.5 Der Knecht sprach zu ihm: Wie, wenn das Mädchen mir nicht folgen will in dies Land, soll ich dann deinen Sohn zurückbringen in jenes Land, von dem du ausgezogen bist?6 Abraham sprach zu ihm: Davor hüte dich, dass du meinen Sohn wieder dahin bringst!7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich von meines Vaters Hause genommen hat und von meiner Heimat, der mir zugesagt und mir auch geschworen hat: Dies Land will ich deinen Nachkommen geben –, der wird seinen Engel vor dir her senden, dass du meinem Sohn dort eine Frau nimmst. (2Chr 36,23; Neh 2,20)8 Wenn aber das Mädchen dir nicht folgen will, so bist du dieses Eides ledig. Nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin!9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor es ihm.10 So nahm der Knecht zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin und hatte mit sich allerlei Güter seines Herrn und machte sich auf und zog nach Mesopotamien[1], zu der Stadt Nahors. (1Mo 11,22)11 Da ließ er die Kamele sich lagern draußen vor der Stadt bei dem Wasserbrunnen des Abends um die Zeit, da die Frauen pflegten herauszugehen und Wasser zu schöpfen.12 Und er sprach: HERR, du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir heute gelingen und tu Barmherzigkeit an Abraham, meinem Herrn!13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute in dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu dem ich spreche: Neige deinen Krug und lass mich trinken, und es sprechen wird: Trinke, ich will deine Kamele auch tränken –, das sei die, die du deinem Diener Isaak beschert hast, und daran werde ich erkennen, dass du Barmherzigkeit an meinem Herrn getan hast.15 Und ehe er ausgeredet hatte, siehe, da kam heraus Rebekka, die Tochter Betuëls, der ein Sohn der Milka war, die die Frau Nahors, des Bruders Abrahams, war, und trug einen Krug auf ihrer Schulter. (1Mo 22,23)16 Und das Mädchen war sehr schön von Angesicht, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt. Die stieg hinab zur Quelle und füllte den Krug und stieg herauf.17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken.18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und eilends ließ sie den Krug hernieder auf ihre Hand und gab ihm zu trinken.19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Ich will deinen Kamelen auch schöpfen, bis sie alle genug getrunken haben.20 Und eilte und goss den Krug aus in die Tränke und lief abermals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte allen seinen Kamelen.21 Der Mann aber betrachtete sie und schwieg still, bis er erkannt hätte, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht.22 Als nun die Kamele alle getrunken hatten, nahm er einen goldenen Ring, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Armreifen für ihre Hände, zehn Schekel schwer,23 und sprach: Wessen Tochter bist du? Das sage mir doch! Haben wir auch Raum in deines Vaters Hause, um zu herbergen?24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat.25 Und sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Raum genug, um zu herbergen.26 Da neigte sich der Mann und betete den HERRN an27 und sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Barmherzigkeit und seine Treue von meinem Herrn nicht hat weichen lassen; denn der HERR hat mich geradewegs geführt zum Hause des Bruders meines Herrn.28 Und das Mädchen lief und sagte dies alles in ihrer Mutter Hause.29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban; und Laban lief zu dem Mann draußen bei dem Brunnen.30 Denn als er den Ring und die Armreifen an den Händen seiner Schwester gesehen hatte und die Worte Rebekkas, seiner Schwester, gehört hatte: So hat mir der Mann gesagt –, da kam er zu dem Mann, und siehe, er stand bei den Kamelen am Brunnen.31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus bereitet und für die Kamele auch Raum gemacht.32 Da kam der Mann ins Haus. Und man zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, dazu auch Wasser, zu waschen seine Füße und die Füße der Männer, die mit ihm waren.33 Und man setzte ihm Essen vor. Er sprach aber: Ich will nicht essen, bis ich zuvor meine Sache vorgebracht habe. Laban antwortete: Sage an!34 Er sprach: Ich bin Abrahams Knecht.35 Und der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet, dass er groß geworden ist, und hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.36 Dazu hat Sara, die Frau meines Herrn, in ihrem Alter meinem Herrn einen Sohn geboren; dem hat er alles gegeben, was er hat.37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne,38 sondern zieh hin zu meines Vaters Hause und zu meinem Geschlecht; dort nimm meinem Sohn eine Frau.39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Wie, wenn mir das Mädchen nicht folgen will?40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und Gnade zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nimmst von meiner Verwandtschaft und meines Vaters Hause. (Tob 4,1)41 Dann sollst du deines Eides ledig sein: Wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und sie geben sie dir nicht, so bist du deines Eides ledig.42 So kam ich heute zum Brunnen und sprach: HERR, du Gott meines Herrn Abraham, hast du Gnade zu meiner Reise gegeben, auf der ich bin,43 siehe, so stehe ich hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun ein Mädchen herauskommt, um zu schöpfen, und ich zu ihr spreche: Gib mir ein wenig Wasser zu trinken aus deinem Krug,44 und sie sagen wird: Trinke du, ich will deinen Kamelen auch schöpfen –, das sei die Frau, die der HERR dem Sohn meines Herrn beschert hat.45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka heraus mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht hinab zur Quelle und schöpft. Da sprach ich zu ihr: Gib mir zu trinken.46 Und sie nahm eilends den Krug von ihrer Schulter und sprach: Trinke, und deine Kamele will ich auch tränken. Da trank ich, und sie tränkte die Kamele auch.47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Sie antwortete: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat. Da legte ich einen Ring an ihre Nase und Armreifen an ihre Hände48 und neigte mich und betete den HERRN an und lobte den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, dass ich für seinen Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme.49 Seid ihr nun die, die an meinem Herrn Freundschaft und Treue beweisen wollen, so sagt mir’s; wenn nicht, so sagt mir’s auch, dass ich mich wende zur Rechten oder zur Linken.50 Da antworteten Laban und Betuël und sprachen: Das kommt vom HERRN, darum können wir nichts dazu sagen, weder Böses noch Gutes.51 Da ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, dass sie die Frau sei des Sohnes deines Herrn, wie der HERR geredet hat.52 Als Abrahams Knecht diese Worte hörte, neigte er sich vor dem HERRN bis zur Erde.53 Danach zog er hervor silberne und goldene Kleinode und Kleider und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und der Mutter gab er kostbare Geschenke.54 Dann aß und trank er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie blieben über Nacht allda. Am Morgen aber standen sie auf, und er sprach: Lasst mich ziehen zu meinem Herrn.55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Lass doch das Mädchen noch einige Zeit bei uns bleiben, vielleicht zehn Tage; danach mag sie ziehen.56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat Gnade zu meiner Reise gegeben. Lasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.57 Da sprachen sie: Wir wollen das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt.58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will es.59 Da ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt Abrahams Knecht und seinen Leuten.60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du, unsere Schwester, wachse zu vieltausendmal tausend, und dein Geschlecht besitze die Tore seiner Feinde. (1Mo 22,17)61 So machte sich Rebekka auf mit ihren Mägden, und sie setzten sich auf die Kamele und zogen dem Manne nach. Und der Knecht nahm Rebekka und zog von dannen.62 Isaak aber war gezogen zum »Brunnen des Lebendigen, der mich sieht« und wohnte im Südlande. (1Mo 16,14; 1Mo 25,11)63 Und er war hinausgegangen auf das Feld gegen Abend und hob seine Augen auf und sah, dass Kamele daherkamen.64 Und Rebekka hob ihre Augen auf und sah Isaak; da stieg sie eilends vom Kamel65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist der Mann, der uns entgegenkommt auf dem Felde? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.66 Und der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau und er gewann sie lieb. Also wurde Isaak getröstet über seine Mutter. (1Mo 23,1)

1.Mose 24

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Abraham war alt und hochbetagt; der HERR hatte Abraham in allem gesegnet.2 Da sagte Abraham zu seinem Knecht, dem Ältesten seines Hauses, der alles verwaltete, was ihm gehörte: Leg deine Hand unter meine Hüfte![1] (1Mo 47,29)3 Ich will dir einen Eid beim HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, abnehmen, dass du für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nimmst, in deren Mitte ich wohne.4 Du sollst vielmehr in mein Land und zu meiner Verwandtschaft gehen und eine Frau für meinen Sohn Isaak holen.5 Der Knecht entgegnete ihm: Vielleicht will aber die Frau mir gar nicht hierher in dieses Land folgen. Soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückbringen, aus dem du ausgewandert bist? (1Mo 12,1)6 Hüte dich, antwortete ihm Abraham, meinen Sohn dorthin zurückzubringen!7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Verwandtschaft herausgenommen hat, der zu mir gesagt und mir geschworen hat: Deinen Nachkommen gebe ich dieses Land!, er wird seinen Engel vor dir hersenden und so wirst du von dort eine Frau für meinen Sohn mitbringen. (1Mo 13,14; 1Mo 15,17)8 Wenn dir aber die Frau nicht folgen will, dann bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden. Aber meinen Sohn darfst du auf keinen Fall dorthin zurückbringen.9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte seines Herrn Abraham und leistete ihm einen Eid darauf.10 Der Knecht nahm zehn von den Kamelen seines Herrn und machte sich mit allerlei kostbaren Sachen aus dem Besitz seines Herrn auf die Reise. Er brach auf und zog nach Mesopotamien in die Stadt Nahors.11 Vor der Stadt ließ er die Kamele am Brunnen lagern. Es war gegen Abend, um die Zeit, da die Frauen herauskommen, um Wasser zu schöpfen. (2Mo 2,16; 1Sam 9,11)12 Er sagte: HERR, Gott meines Herrn Abraham, lass mich heute Glück haben und erweise meinem Herrn Abraham Huld!13 Siehe, ich stehe an der Quelle und die Töchter der Stadtbewohner werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen.14 Das Mädchen, zu dem ich dann sage: Reich mir doch deinen Krug zum Trinken! und das antwortet: Trink nur, auch deine Kamele will ich tränken!, sie soll es sein, die du für deinen Knecht Isaak bestimmt hast. Daran werde ich erkennen, dass du meinem Herrn Huld erweist.15 Kaum hatte er aufgehört zu sprechen, siehe, da kam auch schon Rebekka heraus. Sie war dem Betuël geboren worden, dem Sohn der Milka, der Frau des Nahor, des Bruders Abrahams. Sie trug ihren Krug auf ihrer Schulter. (1Mo 11,27)16 Das Mädchen sah sehr schön aus, eine Jungfrau, die noch kein Mann erkannt hatte. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam herauf.17 Da lief der Knecht auf sie zu und sagte: Lass mich ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken!18 Trink nur, mein Herr!, antwortete sie, ließ geschwind den Krug auf ihre Hand herab und gab ihm zu trinken.19 Nachdem sie ihm zu trinken gegeben hatte, sagte sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis sie sich satt getrunken haben.20 Geschwind leerte sie ihren Krug an der Tränke und lief noch einmal an den Brunnen zum Schöpfen. So schöpfte sie für alle Kamele.21 Der Mann schaute ihr schweigend zu, um zu erkennen, ob der HERR seinen Weg gelingen ließe oder nicht.22 Als die Kamele sich satt getrunken hatten, nahm der Mann einen goldenen Nasenring, einen halben Schekel schwer, und zwei goldene Spangen für ihre Handgelenke, zehn Goldschekel schwer.23 Und er sagte: Wessen Tochter bist du? Sag mir doch, ob im Haus deines Vaters für uns Platz zum Übernachten ist!24 Sie antwortete ihm: Ich bin die Tochter Betuëls, des Sohnes der Milka und des Nahor. (1Mo 22,23)25 Weiter sagte sie zu ihm: Stroh und Futter haben wir reichlich, auch Platz zum Übernachten.26 Da verneigte sich der Mann, warf sich vor dem HERRN nieder27 und sagte: Gepriesen sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der meinem Herrn Huld und Treue nicht verweigert hat. Mich hat der HERR geradewegs zum Haus der Brüder meines Herrn geführt.28 Das Mädchen lief weg und erzählte im Haus seiner Mutter, was vorgefallen war.29 Rebekka hatte einen Bruder namens Laban. Laban eilte zu dem Mann hinaus an die Quelle.30 Als er nämlich den Nasenring und an den Handgelenken seiner Schwester die Spangen sah und als er die Worte seiner Schwester Rebekka hörte, wie sie sagte: So und so hat der Mann zu mir geredet, begab er sich zu dem Mann und siehe, der stand bei den Kamelen an der Quelle.31 Laban sagte zu ihm: Komm, du Gesegneter des HERRN! Warum stehst du hier draußen? Ich habe das Haus aufgeräumt und für die Kamele Platz gemacht.32 Da ging der Mann mit ins Haus. Man schirrte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter. Für ihn und die Männer in seiner Begleitung brachte man Wasser zum Füßewaschen.33 Als man ihm zu essen vorsetzte, sagte er: Ich esse nicht, bevor ich nicht mein Anliegen vorgebracht habe. Sie antworteten: Rede!34 Da berichtete er: Ein Knecht Abrahams bin ich.35 Der HERR hat meinen Herrn reichlich gesegnet, sodass er zu großem Vermögen gekommen ist. Er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben.36 Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn noch in ihrem Alter einen Sohn geboren. Ihm hat er alles übergeben, was ihm gehört.37 Mein Herr hat mir den Eid abgenommen: Du darfst für meinen Sohn keine Frau von den Töchtern der Kanaaniter nehmen, in deren Land ich wohne.38 Reise vielmehr zum Haus meines Vaters und zu meiner Sippe und hol eine Frau für meinen Sohn!39 Ich entgegnete meinem Herrn: Vielleicht will aber die Frau nicht mitkommen.40 Darauf antwortete er mir: Der HERR, vor dem ich meinen Weg gegangen bin, wird dir seinen Engel mitschicken und deine Reise gelingen lassen. Du wirst schon eine Frau für meinen Sohn mitbringen aus meiner Sippe, aus dem Haus meines Vaters.41 Von dem Eid, den du mir geleistet hast, sollst du dann entbunden sein, wenn du zu meiner Sippe kommst und sie dir keine Frau geben. In diesem Fall bist du von dem Eid, den du mir geleistet hast, entbunden.42 So kam ich heute an die Quelle und sagte: HERR, Gott meines Herrn Abraham, lass doch meinen Weg gelingen, auf dem ich mich befinde.43 Siehe, ich stehe nun an der Quelle. Kommt ein Mädchen aus der Stadt heraus, um Wasser zu schöpfen, dann will ich sagen: Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!44 Sagt sie zu mir: Trink nur! Auch für deine Kamele will ich schöpfen!, so soll es die Frau sein, die der HERR für den Sohn meines Herrn bestimmt hat.45 Kaum hatte ich so zu mir gesagt, kam auch schon Rebekka mit dem Krug auf der Schulter heraus, stieg zur Quelle hinunter und schöpfte. Ich redete sie an: Gib mir doch zu trinken!46 Da setzte sie geschwind ihren Krug ab und sagte: Trink nur! Auch deine Kamele will ich tränken. Ich trank und sie gab auch den Kamelen zu trinken.47 Als ich sie fragte: Wessen Tochter bist du?, antwortete sie: Die Tochter Betuëls, des Sohnes Nahors, den ihm Milka gebar. Da legte ich ihr den Ring an die Nase und die Spangen an ihre Handgelenke.48 Ich verneigte mich, warf mich vor dem HERRN nieder und pries den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich in Treue hierher geführt hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für dessen Sohn zu holen.49 Jetzt aber sagt mir, ob ihr geneigt seid, meinem Herrn Huld und Treue zu erweisen. Wenn nicht, so gebt mir ebenfalls Bescheid, damit ich mich dann anderswohin wende.50 Daraufhin antworteten Laban und Betuël und sagten: Die Sache ist vom HERRN ausgegangen. Wir können dir dazu nichts sagen, weder Böses noch Gutes.51 Siehe, Rebekka steht vor dir. Nimm sie und geh! Sie soll die Frau des Sohnes deines Herrn werden, wie der HERR es gefügt hat.52 Als der Knecht Abrahams ihre Antwort hörte, warf er sich vor dem HERRN zur Erde nieder.53 Dann holte der Knecht Sachen aus Silber und Gold und Kleider hervor und schenkte sie Rebekka. Auch ihrem Bruder und ihrer Mutter überreichte er kostbare Geschenke.54 Er und die Männer seiner Begleitung aßen und tranken und blieben über Nacht. Als sie am Morgen aufstanden, sagte der Knecht: Entlasst mich jetzt zu meinem Herrn!55 Der Bruder Rebekkas und ihre Mutter antworteten: Das Mädchen soll noch einige Tage bei uns bleiben, etwa zehn Tage, dann mag sie sich auf die Reise begeben.[2]56 Haltet mich nicht zurück, antwortete er ihnen, da der HERR meinen Weg gelingen ließ! So entlasst mich denn, dass ich zu meinem Herrn gehe!57 Sie entgegneten: Wir wollen das Mädchen rufen und es selbst fragen.58 Sie riefen Rebekka und fragten sie: Willst du mit diesem Mann ziehen? Ja, antwortete sie.59 Da ließen sie ihre Schwester Rebekka und ihre Amme mit dem Knecht Abrahams und seinen Leuten ziehen.60 Sie segneten Rebekka und sagten zu ihr: Du, unsere Schwester, werde Mutter von tausendmal Zehntausend! / Deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen. (1Mo 22,17)61 Rebekka brach mit ihren Mägden auf. Sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann. Der Knecht nahm Rebekka mit und trat die Rückreise an.62 Isaak war von einem Gang zum Brunnen Lahai-Roï gekommen. Er wohnte im Land des Negeb.[3] (1Mo 16,14)63 Isaak ging hinaus, um sich beim Anbruch des Abends auf dem Feld zu beschäftigen. Er erhob seine Augen und schaute hin, siehe, da kamen Kamele daher.64 Auch Rebekka erhob ihre Augen und sah Isaak. Sie ließ sich vom Kamel herunter65 und fragte den Knecht: Wer ist der Mann dort, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht erwiderte: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.66 Der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte.67 Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm sie zu sich und sie wurde seine Frau. Isaak gewann sie lieb und tröstete sich so über den Verlust seiner Mutter.

1.Mose 24

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Und Abraham war alt und recht betagt, und der HERR hatte Abraham gesegnet in allem. (1Mo 12,2; 1Mo 13,2; Ps 112,1; Jes 51,2; Jer 17,7)2 Und Abraham sprach zu dem ältesten Knecht seines Hauses, der Verwalter aller seiner Güter war: Lege doch deine Hand unter meine Hüfte, (1Mo 15,2; 1Mo 47,29)3 dass ich dich schwören lasse bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und dem Gott der Erde, dass du meinem Sohn keine Frau nimmst von den Töchtern der Kanaaniter, unter denen ich wohne, (1Mo 13,7; 1Mo 28,1; 5Mo 6,13; 5Mo 7,3; Jos 2,12; Jes 66,1; 2Kor 6,14)4 sondern dass du in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft ziehst und meinem Sohn Isaak dort eine Frau nimmst! (1Mo 22,20)5 Da sprach der Knecht zu ihm: Vielleicht will aber die Frau mir nicht in dieses Land folgen — soll ich dann deinen Sohn wieder zurückbringen in das Land, aus dem du ausgezogen bist? (1Mo 24,39; 1Mo 24,58; Spr 13,16; Hebr 11,15)6 Abraham sprach zu ihm: Hüte dich, meinen Sohn wieder dorthin zu bringen! (Hebr 11,15)7 Der HERR, der Gott des Himmels, der mich herausgenommen hat aus dem Haus meines Vaters und aus dem Land meiner Geburt, und der mit mir geredet hat und mir auch geschworen und gesagt hat: »Dieses Land will ich deinem Samen geben«, der wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohn von dort eine Frau nimmst. (1Mo 12,1; 1Mo 15,18; 2Mo 23,23; 2Mo 33,2; Ps 34,8; Jes 63,9; Dan 2,18; Jon 1,9; Hebr 1,14)8 Wenn die Frau dir aber nicht folgen will, so bist du entbunden von dem Eid, den du mir geschworen hast; nur bringe meinen Sohn nicht wieder dorthin! (Jos 2,17)9 Da legte der Knecht seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwor ihm in dieser Sache. (1Mo 32,4; 1Mo 33,8)10 Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin mit allerlei Gütern seines Herrn, und er machte sich auf und zog nach Aram-Naharajim[1], zu der Stadt Nahors. (1Mo 11,31; 1Mo 27,43; 5Mo 23,4; Ri 3,8; 1Chr 19,6)11 Da ließ er die Kamele sich draußen vor der Stadt lagern bei einem Wasserbrunnen am Abend, zur Zeit, da die [Jungfrauen ] herauszugehen pflegten, um Wasser zu schöpfen. (1Mo 33,13; 1Sam 9,11; Spr 12,10)12 Und er sprach: O HERR, du Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute gelingen und erweise Gnade an meinem Herrn Abraham! (1Mo 24,27; 1Mo 24,42; 1Mo 26,24; 2Mo 3,6; 2Mo 3,15; Esr 8,21; Neh 1,11; Ps 37,5; Spr 3,5)13 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen, und die Töchter der Leute dieser Stadt werden herauskommen, um Wasser zu schöpfen. (1Mo 24,11; 1Mo 24,43; 1Sam 9,11)14 Wenn nun ein Mädchen kommt, zu der ich spreche: »Neige doch deinen Krug, dass ich trinke!«, und sie spricht: »Trinke! Und auch deine Kamele will ich tränken!« — so möge sie diejenige sein, die du deinem Knecht Isaak bestimmt hast; und daran werde ich erkennen, dass du an meinem Herrn Barmherzigkeit erwiesen hast! (Ri 6,17; Ri 6,37; 1Sam 14,10; 2Sam 5,24)15 Und es geschah, ehe er noch ausgeredet hatte, siehe, da kam Rebekka heraus, die Tochter Bethuels, der ein Sohn der Milka, der Frau Nahors, des Bruders Abrahams war; und sie trug einen Krug auf ihrer Schulter. (1Mo 22,23; Jes 65,24; Dan 9,21; Mt 6,8)16 Sie war aber ein sehr schönes Mädchen, eine Jungfrau, und kein Mann hatte sie erkannt; und sie stieg zum Brunnen hinab und füllte ihren Krug und stieg wieder herauf. (1Mo 12,14; 1Mo 29,17)17 Da lief der Knecht ihr entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Krug trinken! (1Kön 17,10; Joh 4,7)18 Und sie sprach: Trinke, mein Herr! Und sie ließ den Krug sogleich auf ihre Hand nieder und gab ihm zu trinken. (Spr 31,26; 1Petr 3,8; 1Petr 4,8)19 Und als sie ihm zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Auch deinen Kamelen will ich schöpfen, bis sie genug getrunken haben! (1Mo 24,10; 1Mo 24,14; 1Mo 24,45)20 Und sie eilte und leerte den Krug aus in die Tränke und lief nochmals zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte für alle seine Kamele. (Röm 12,10; Röm 12,13; Hebr 13,1)21 Und der Mann war erstaunt über sie, schwieg aber still, bis er erkannt hatte, ob der HERR seine Reise habe gelingen lassen oder nicht. (1Mo 24,12; 2Sam 7,18; Esr 8,21; Neh 1,11; Ps 34,1)22 Und es geschah, als die Kamele alle getrunken hatten, da nahm er einen goldenen Ring, einen halben Schekel schwer, und zwei Armbänder für ihre Hände, zehn Schekel Gold schwer, (Hes 16,11)23 und sprach: Sage mir doch, wessen Tochter bist du? Haben wir im Haus deines Vaters auch Platz zu übernachten? (1Mo 24,47; Ri 19,15; Ri 20,4)24 Sie sprach zu ihm: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nahor geboren hat. (1Mo 11,29; 1Mo 22,20; 1Mo 22,23; 1Mo 24,47)25 Und sie sagte weiter zu ihm: Es ist auch viel Stroh und Futter bei uns und Platz genug zum Übernachten! (2Kön 4,8; Hebr 13,1)26 Da neigte sich der Mann und betete an vor dem HERRN, (2Mo 4,31; 2Chr 20,18)27 und er sprach: Gelobt sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Gnade und Treue meinem Herrn nicht entzogen hat, denn der HERR hat mich den Weg zum Haus der Brüder meines Herrn geführt! (1Mo 14,20; 1Mo 24,49; 2Mo 18,10; Ps 85,11; Ps 98,3; Spr 16,3; Jer 10,23; Dan 3,28; Mi 7,20)28 Und die Tochter lief und berichtete dies alles im Haus ihrer Mutter. (1Mo 29,12)29 Und Rebekka hatte einen Bruder, der hieß Laban. Und Laban lief rasch zu dem Mann draußen beim Brunnen. (1Mo 28,2; 1Mo 29,5)30 Als er nämlich den Ring und die Armbänder an den Händen seiner Schwester gesehen und die Worte seiner Schwester Rebekka gehört hatte, die sprach: So hat der Mann zu mir geredet!, da ging er zu dem Mann, und siehe, der stand bei den Kamelen am Brunnen. (1Mo 24,10)31 Und er sprach: Komm herein, du Gesegneter des HERRN, warum stehst du draußen? Ich habe das Haus geräumt und für die Kamele Platz gemacht! (1Mo 26,29; Ps 37,22; Ps 115,15; Spr 18,16; Mt 25,34)32 So führte er den Mann ins Haus und zäumte die Kamele ab und gab ihnen Stroh und Futter, und Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die mit ihm waren, (1Mo 43,24; Ri 19,21)33 und er setzte ihm zu essen vor. — Er aber sprach: Ich will nicht essen, bevor ich meine Sache vorgetragen habe. Er antwortete: So rede! (Ps 132,3; Joh 4,34; Kol 3,23)34 Er sprach: Ich bin ein Knecht Abrahams. (1Mo 15,3; 1Mo 24,2)35 Und der HERR hat meinen Herrn reichlich gesegnet, dass er groß geworden ist, denn er hat ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel gegeben. (1Mo 13,2; 1Mo 24,1; 1Mo 26,13; Ps 18,36; Spr 10,22; 1Tim 4,8)36 Dazu hat Sarah, die Frau meines Herrn, in ihrem Alter meinem Herrn einen Sohn geboren; dem hat er alles gegeben, was ihm gehört. (1Mo 21,2; 1Mo 25,5)37 Und mein Herr hat einen Eid von mir genommen und gesagt: Du sollst meinem Sohn keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne; (1Mo 24,3; 1Mo 50,5; 1Mo 50,25; Esr 10,5)38 sondern ziehe hin zum Haus meines Vaters und zu meinem Geschlecht; dort nimm meinem Sohn eine Frau! (1Mo 24,4)39 Ich sprach aber zu meinem Herrn: Aber vielleicht will mir die Frau nicht folgen? (1Mo 24,5)40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dem ich wandle, wird seinen Engel mit dir senden und deinen Weg gelingen lassen, dass du meinem Sohn eine Frau aus meiner Verwandtschaft und aus dem Haus meines Vaters nimmst. (1Mo 17,1; 1Mo 24,12; Ps 16,8)41 Nur dann sollst du von dem Eid entbunden sein, wenn du zu meiner Verwandtschaft kommst und sie dir diese nicht geben; dann bist du von dem Eid entbunden, den du mir geschworen hast. (1Mo 24,8; 5Mo 29,12)42 So kam ich heute zum Wasserbrunnen und sprach: O HERR, du Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Gelingen geben wolltest zu meiner Reise, auf der ich bin! (1Mo 24,12)43 Siehe, ich stehe hier bei dem Wasserbrunnen. Wenn nun eine Jungfrau zum Schöpfen herauskommt und ich spreche: »Gib mir doch aus deinem Krug ein wenig Wasser zu trinken!« (1Mo 24,13; 1Mo 24,14)44 und sie zu mir sagen wird: »Trinke, ich will deinen Kamelen auch schöpfen!«, so möge doch diese die Frau sein, die der HERR dem Sohn meines Herrn bestimmt hat! (1Petr 4,10)45 Ehe ich nun diese Worte ausgeredet hatte in meinem Herzen, siehe, da kommt Rebekka mit einem Krug auf ihrer Schulter und geht zum Brunnen hinab und schöpft. Da sprach ich zu ihr: »Gib mir doch zu trinken!« (1Sam 1,13; Neh 2,1)46 Und sie nahm den Krug sogleich von ihrer Schulter und sprach: »Trinke, und ich will deine Kamele auch tränken!« So trank ich, und sie tränkte auch die Kamele. (1Mo 24,18)47 Und ich fragte sie und sprach: »Wessen Tochter bist du?« Sie antwortete: »Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den ihm Milka geboren hat.« Da legte ich einen Ring an ihre Nase und Armbänder an ihre Hände, (1Mo 22,23; 1Mo 24,10; 1Mo 24,22; Jes 3,19)48 und ich neigte mich und betete an vor dem HERRN und lobte den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt hat, dass ich seinem Sohn die Tochter des Bruders meines Herrn nehme. (1Mo 24,27; Ps 32,8; Ps 107,7; Jes 48,17)49 Wenn ihr nun meinem Herrn Liebe und Treue erweisen wollt, so sagt es mir; wenn nicht, so sagt es mir ebenfalls, dass ich mich zur Rechten oder zur Linken wende! (1Mo 24,27; 1Mo 47,29)50 Da antworteten Laban und Bethuel und sprachen: Diese Sache kommt von dem HERRN; darum können wir nichts gegen dich reden, weder Böses noch Gutes! (1Mo 31,24; 1Sam 3,18; Ps 118,23; Apg 11,17)51 Siehe, Rebekka ist vor dir! Nimm sie und ziehe hin, damit sie die Frau des Sohnes deines Herrn werde, wie der HERR geredet hat! (1Mo 24,12)52 Und es geschah, als der Knecht Abrahams ihre Worte hörte, da verneigte er sich vor dem HERRN zur Erde. (1Mo 24,26)53 Und der Knecht zog silberne und goldene Schmuckstücke und Kleider hervor und gab sie Rebekka; auch ihrem Bruder und ihrer Mutter gab er Kostbarkeiten. (2Chr 21,3)54 Da aßen und tranken sie, er samt den Männern, die mit ihm waren, und sie blieben dort über Nacht. Aber am Morgen standen sie auf, und er sprach: Lasst mich zu meinem Herrn ziehen! (1Mo 24,56; 1Mo 24,59; 1Mo 30,25)55 Aber ihr Bruder und ihre Mutter sprachen: Lass doch das Mädchen [noch] einige Tage lang bei uns bleiben, wenigstens zehn, danach magst du ziehen!56 Da sprach er zu ihnen: Haltet mich nicht auf, denn der HERR hat meinen Weg gelingen lassen; lasst mich zu meinem Herrn ziehen! (1Mo 45,9; Jos 1,8; 2Kön 4,29; Ps 1,3)57 Da sprachen sie: Lasst uns das Mädchen rufen und fragen, was sie dazu sagt! (Ri 11,36)58 Und sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Mann ziehen? Sie antwortete: Ja, ich will mit ihm ziehen! (Lk 1,38)59 So ließen sie Rebekka, ihre Schwester, ziehen mit ihrer Amme, samt dem Knecht Abrahams und seinen Leuten. (1Mo 35,8)60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Du bist unsere Schwester, werde zu vieltausendmal Tausenden, und dein Same nehme das Tor seiner Feinde in Besitz! (1Mo 22,17; 1Mo 28,3; Ps 127,5)61 So machten sich Rebekka und ihre Mägde auf, und sie bestiegen die Kamele und folgten dem Mann nach. Und der Knecht nahm Rebekka mit und zog hin. (1Mo 16,1; 1Mo 30,3; 1Mo 30,9)62 Und Isaak kam vom »Brunnen des Lebendigen, der [mich] sieht« — denn er wohnte im Negev —, (1Mo 13,1; 1Mo 16,14; 1Mo 20,1; 1Mo 25,11)63 weil Isaak zur Abendzeit auf das Feld gegangen war, um zu beten; und er blickte auf und sah, und siehe, Kamele kamen daher. (1Mo 25,21; Ps 145,18; Mk 1,35; Lk 5,16; Lk 6,12)64 Und Rebekka blickte auf und sah Isaak. Da ließ sie sich vom Kamel herab65 und sprach zu dem Knecht: Wer ist jener Mann, der uns auf dem Feld entgegenkommt? Der Knecht sprach: Das ist mein Herr! Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. (1Tim 2,9)66 Und der Knecht erzählte dem Isaak alles, was er ausgerichtet hatte. (1Mo 29,13; 1Kön 13,11; Mt 14,12; Mk 6,30)67 Da führte sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sarah und nahm die Rebekka, und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. So wurde Isaak getröstet nach dem Tod seiner Mutter. (1Mo 2,24; 1Mo 29,18; 1Mo 29,20; 5Mo 6,5; Mt 22,37; Eph 5,25)

1.Mose 24

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Abraham war inzwischen sehr alt geworden und der HERR hatte ihn in jeder Hinsicht gesegnet. (1Mo 12,2; 1Mo 24,35)2 Eines Tages sagte Abraham zu seinem ältesten Sklaven, der seinen Besitz verwaltete: (1Mo 47,29)3 »Schwöre[1] mir bei dem HERRN, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinen Sohn nicht mit einer kanaanitischen Frau verheiratest. (1Mo 14,19)4 Gehe stattdessen in meine Heimat zu meinen Verwandten und suche dort eine Frau für meinen Sohn Isaak.« (1Mo 12,1)5 Der Verwalter wandte ein: »Aber was ist, wenn die Frau nicht mit mir in dieses Land kommen will? Soll ich Isaak dann in deine Heimat zurückbringen, die du ja verlassen hast?« (1Mo 24,39)6 »Nein!«, warnte ihn Abraham. »Bring meinen Sohn auf keinen Fall dorthin!7 Denn der HERR, der Gott des Himmels, hat mich aus meiner Heimat und meiner Verwandtschaft geholt. Und er hat mir mit einem Eid versprochen, dieses Land meinen Nachkommen zu geben. Er wird seinen Engel vor dir her schicken und dafür sorgen, dass du eine Frau für meinen Sohn findest. (1Mo 12,1; 1Mo 16,7; 1Mo 22,11; Röm 4,13; Gal 3,16)8 Wenn sie jedoch nicht mit dir kommen will, bist du nicht mehr an diesen Eid gebunden. Aber bringe meinen Sohn nicht dorthin zurück.«9 Da schwor[2] der Verwalter, die Anweisungen Abrahams auszuführen.10 Er belud zehn von den Kamelen seines Herrn mit wertvollen Geschenken, machte sich auf den Weg und ging nach Mesopotamien in die Stadt, in der sich Abrahams Bruder Nahor niedergelassen hatte. (1Mo 11,29; 5Mo 23,5)11 Dort ließ er die Kamele bei einem Brunnen vor der Stadt lagern. Es war Abend, um die Zeit, wenn die Frauen zum Wasserholen herauskommen. (1Mo 24,42)12 »HERR, Gott meines Herrn Abraham«, betete er, »lass meine Reise erfolgreich sein und sei gut zu meinem Herrn. (1Mo 24,27)13 Ich stehe hier neben diesem Brunnen und gleich kommen die jungen Frauen der Stadt heraus, um Wasser zu holen.14 Ich will eine von ihnen bitten: ›Gib mir bitte etwas aus deinem Krug zu trinken!‹ Wenn sie sagt: ›Trink nur. Ich werde auch deinen Kamelen zu trinken geben‹ – dann weiß ich, dass es diejenige ist, die du für Isaak ausgesucht hast. Daran werde ich erkennen, dass du meinem Herrn Gutes tust.« (Ri 6,17; 1Sam 14,10)15 Noch bevor er sein Gebet beendet hatte, kam Rebekka, die Tochter von Betuël, mit einem Wasserkrug auf der Schulter zum Brunnen. Betuël war der Sohn von Abrahams Bruder Nahor und dessen Frau Milka.16 Rebekka war sehr schön. Sie war noch nicht verheiratet und hatte noch mit keinem Mann geschlafen. Sie stieg hinunter zum Brunnen, füllte ihren Krug und kam wieder herauf. (1Mo 12,11; 1Mo 29,17)17 Schnell lief der Verwalter Abrahams zu ihr und bat sie: »Gib mir bitte ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken.« (1Kön 17,10; Joh 4,7)18 »Trink, Herr«, antwortete Rebekka. Sie nahm sofort den Krug von ihrer Schulter und gab ihm zu trinken.19 Als er getrunken hatte, sagte sie: »Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen, bis sie genug getrunken haben!« (1Mo 24,14)20 Und sie leerte den Krug schnell in die Wasserrinne und eilte wieder zum Brunnen, um Wasser zu schöpfen. Sie schöpfte für alle Kamele.21 Schweigend beobachtete sie der Verwalter, um zu erkennen, ob seine Reise erfolgreich sein würde oder nicht.22 Als die Kamele getrunken hatten, schenkte er ihr einen goldenen Nasenring und zwei goldene Armreife[3]. (1Mo 24,47)23 »Wie heißt dein Vater?«, fragte er. »Sag mir doch: Habt ihr in eurem Haus vielleicht noch Platz, damit wir übernachten können?«24 »Mein Vater heißt Betuël«, antwortete sie. »Meine Großeltern sind Nahor und Milka. (1Mo 24,15)25 Ja, wir haben Platz zum Übernachten für euch und auch ausreichend Stroh und Futter für eure Kamele.«26 Da kniete der Verwalter nieder und betete den HERRN an: (2Mo 4,31)27 »Gelobt sei der HERR, der Gott meines Herrn Abraham«, betete er. »Du bist so treu und zuverlässig zu Abraham, denn du hast mich geradewegs zu den Verwandten meines Herrn geführt.« (1Mo 14,20; 1Mo 24,12)28-29 Die junge Frau lief schnell nach Hause, um zu erzählen, was geschehen war. (1Mo 25,20; 1Mo 29,5; 1Mo 29,12)30 Rebekka hatte einen Bruder namens Laban. Als dieser den Nasenring und die Armreife an seiner Schwester sah und hörte, was der Verwalter zu ihr gesagt hatte, lief er hinaus zum Brunnen, wo dieser noch immer mit seinen Kamelen wartete, (1Mo 24,10)31 und sagte zu ihm: »Komm zu uns, du Gesegneter des HERRN! Warum wartest du noch hier draußen vor der Stadt, wo ich doch eine Unterkunft für euch und einen Platz im Stall für die Kamele vorbereitet habe!« (1Mo 26,29)32 Da ging der Verwalter mit Laban ins Haus. Die Kamele wurden abgezäumt und für den Verwalter und die Männer, die bei ihm waren, wurde Wasser gebracht, um ihnen die Füße zu waschen.33 Dann wurde das Abendessen für sie aufgetragen. Abrahams Verwalter sagte jedoch: »Ich möchte nichts essen, bevor ich nicht mein Anliegen vorgetragen habe.« »In Ordnung«, sagte Laban. »Rede!«34 »Ich bin Abrahams Verwalter«, erklärte er. (1Mo 24,1)35 »Der HERR hat meinen Herrn reich gesegnet: Er hat ihn zu einem angesehenen Mann gemacht und ihm große Schaf-, Ziegen- und Rinderherden geschenkt und ein Vermögen an Silber und Gold, dazu viele Sklaven und Sklavinnen, Kamele und Esel. (1Mo 12,2)36 Sara, die Frau meines Herrn, hat ihm im hohen Alter noch einen Sohn geboren. Und mein Herr hat ihm alles vermacht, was ihm gehört. (1Mo 21,1; 1Mo 25,5)37 Mein Herr hat mich einen Eid schwören lassen und mir befohlen: ›Nimm meinem Sohn auf gar keinen Fall eine Frau von den Kanaanitern, in deren Land ich wohne. (1Mo 24,2)38 Reise stattdessen in meine Heimat zu meinen Verwandten und suche ihm dort eine Frau!‹39 ›Aber was ist, wenn die Frau nicht mit mir kommen will?‹, fragte ich ihn.40 Da sagte er zu mir: ›Der HERR, in dessen Gegenwart ich lebe, wird seinen Engel mit dir schicken und dafür sorgen, dass dein Vorhaben gelingt. Du wirst in meiner Verwandtschaft eine Frau für meinen Sohn finden. (1Mo 24,7)41 Du wirst deinen Schwur erfüllt haben, wenn du zu meinen Verwandten gehst. Und wenn man sie dir nicht geben will, so ist dein Schwur hinfällig.‹42 Als ich heute zu dem Brunnen kam, betete ich: ›O HERR, Gott meines Herrn Abraham: Lass meine Reise doch bitte erfolgreich sein!43 Ich stehe hier neben diesem Brunnen: Wenn gleich eine junge Frau aus der Stadt zum Brunnen kommt, um Wasser zu schöpfen, werde ich zu ihr sagen: ›Gib mir doch einen Schluck Wasser aus deinem Krug zu trinken.44 Wenn sie dann antwortet: ›Trink! Ich will auch für deine Kamele Wasser schöpfen!‹, dann weiß ich, HERR, dass es diejenige ist, die du für den Sohn meines Herrn ausgewählt hast.‹45 Noch bevor ich mein stilles Gebet beendet hatte, kam Rebekka mit einem Wasserkrug auf ihrer Schulter aus der Stadt. Sie stieg zum Brunnen hinunter und füllte den Krug mit Wasser. Dann bat ich sie: ›Bitte gib mir zu trinken.‹ (1Sam 1,13)46 Sofort nahm sie den Krug von ihrer Schulter und sagte: ›Trink! Ich will auch deinen Kamelen zu trinken geben.‹ Nachdem sie die Tiere getränkt hatte,47 fragte ich sie, wer ihr Vater sei. ›Ich bin die Tochter von Betuël, dem Sohn von Nahor und Milka‹, antwortete sie mir. Dann legte ich ihr den Nasenring und die Armreife an. (1Mo 24,23)48 Ich kniete nieder und betete den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, an und dankte ihm. Denn er hatte mich den richtigen Weg geführt, um die Enkelin des Bruders meines Herrn als Frau für seinen Sohn zu finden.49 Und nun sagt mir: Werdet ihr meinem Herrn Liebe und Treue erweisen oder nicht? Danach werde ich wissen, wie ich mich weiter zu verhalten habe.« (1Mo 47,29)50 Da antworteten Laban und Betuël: »Der HERR hat dich hierher geführt, was sollen wir also sagen? (Ps 118,23)51 Hier ist Rebekka. Nimm sie mit dir! Ja, sie soll den Sohn deines Herrn heiraten, wie der HERR es geführt hat.«52 Als der Verwalter Abrahams das hörte, warf er sich zu Boden und betete den HERRN an. (1Mo 24,26)53 Dann holte er Silber- und Goldschmuck und schöne Kleider für Rebekka aus seinem Gepäck. Auch ihrer Mutter und ihrem Bruder machte er wertvolle Geschenke.54 Der Verwalter und die Männer, die bei ihm waren, aßen und tranken und legten sich dann schlafen. Am nächsten Morgen standen sie früh auf und der Verwalter sagte: »Lasst mich noch heute aufbrechen und zu meinem Herrn zurückreisen.« (1Mo 30,25)55 »Lass Rebekka doch noch zehn Tage bei uns bleiben«, baten ihre Mutter und ihr Bruder. »Dann kann sie mit dir gehen.« (Ri 19,4)56 Doch er sagte: »Haltet mich nicht auf. Der HERR hat meiner Reise Gelingen geschenkt. Lasst mich gehen. Ich möchte zu meinem Herrn zurückkehren.«57 »Wir wollen Rebekka rufen«, antworteten sie, »und hören, wie sie darüber denkt.«58 Sie riefen Rebekka und fragten sie: »Willst du schon heute mit diesem Mann mitgehen?« Und sie antwortete: »Ja, ich will.«59 Da nahmen sie Abschied von Rebekka und ihrer Amme sowie Abrahams Verwalter und dessen Männern. (1Mo 35,8)60 Beim Aufbruch segneten sie Rebekka mit folgenden Worten: »Unsere Schwester, du sollst die Stammmutter von vielen Tausenden werden! Deine Nachkommen sollen alle ihre Feinde besiegen!« (1Mo 17,16; 1Mo 22,17)61-62 Rebekka und ihre Dienerinnen bestiegen die Kamele und machten sich gemeinsam mit Abrahams Verwalter auf den Weg. (1Mo 16,14)63 Isaak wohnte im Süden des Landes. Eines Abends machte er einen Spaziergang durch die Felder und hing dabei seinen Gedanken nach. Als er vom Brunnen Beer-Lahai-Roï[4] zurückkam, sah er auf einmal Kamele näher kommen. (Ps 119,15)64 Auch Rebekka hatte Isaak entdeckt und stieg schnell von ihrem Kamel.65 »Wer ist dieser Mann, der uns dort über die Felder entgegenkommt?«, fragte sie den Verwalter. Er antwortete: »Es ist mein Herr.« Da verhüllte Rebekka ihr Gesicht mit einem Schleier.66 Der Verwalter erzählte Isaak, wie die Reise verlaufen war.67 Isaak führte Rebekka in das Zelt seiner Mutter Sara und sie wurde seine Frau. Er liebte sie sehr und wurde so nach dem Tod seiner Mutter getröstet. (1Mo 23,1; 1Mo 25,20; 1Mo 29,18)