Apostelgeschichte 24

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Nach fünf Tagen kam der Hohepriester Hananias mit einigen Ältesten und dem Anwalt Tertullus herab; die erschienen vor dem Statthalter gegen Paulus.2 Als der aber herbeigerufen worden war, fing Tertullus an, ihn anzuklagen, und sprach: Dass wir in großem Frieden leben unter dir und dass sich für dieses Volk vieles gebessert hat durch deine Fürsorge,3 das erkennen wir allezeit und allenthalben mit aller Dankbarkeit an, hochgeehrter Felix.4 Damit ich dich aber nicht zu lange aufhalte, bitte ich dich, du wollest uns kurz anhören in deiner Güte.5 Wir haben erkannt, dass dieser Mann schädlich ist und dass er Aufruhr erregt unter allen Juden auf dem ganzen Erdkreis und dass er ein Anführer der Sekte der Nazoräer[1] ist. (Apg 17,6)6-7 Er hat auch versucht, den Tempel zu entweihen. Ihn haben wir ergriffen.[2] (Apg 21,28)8 Wenn du ihn verhörst, kannst du selbst das alles von ihm erkunden, wessen wir ihn verklagen.9 Auch die Juden bekräftigten das und sagten, es verhielte sich so.10 Paulus aber antwortete, als ihm der Statthalter winkte zu reden: Weil ich weiß, dass du in diesem Volk nun viele Jahre Richter bist, will ich meine Sache unerschrocken verteidigen.11 Du kannst feststellen, dass ich nicht mehr als zwölf Tage hatte, seit ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten.12 Und sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in der Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten oder einen Aufruhr im Volk gemacht hätte.13 Sie können dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen.14 Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg[3], den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Väter so diene, dass ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten.15 Ich habe die Hoffnung zu Gott, die auch sie selbst haben, nämlich dass es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben wird. (Dan 12,2; Joh 5,28)16 Darin übe ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen. (Apg 23,1)17 Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, um Almosen für mein Volk zu überbringen und zu opfern. (Röm 15,25; Gal 2,10)18 Als ich mich im Tempel reinigte, ohne viel Volks und Aufruhr, fanden mich dabei (Apg 21,27)19 einige Juden aus der Provinz Asia. Die sollten jetzt hier sein vor dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich hätten.20 Oder lass diese hier selbst sagen, was für ein Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand;21 es sei denn dies eine Wort, das ich rief, als ich unter ihnen stand: Um der Auferstehung der Toten willen werde ich von euch heute angeklagt. (Apg 23,6)22 Felix aber zog die Sache hin, denn er wusste recht gut um diesen Weg und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. (Apg 23,26)23 Er befahl aber dem Hauptmann, Paulus gefangen zu halten, doch in leichtem Gewahrsam, und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen. (Apg 27,3)24 Nach einigen Tagen aber kam Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine Jüdin war, und ließ Paulus kommen und hörte ihn über den Glauben an Christus Jesus.25 Als aber Paulus von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und von dem zukünftigen Gericht redete, erschrak Felix und antwortete: Für diesmal geh! Zu gelegener Zeit will ich dich wieder rufen lassen.26 Er hoffte aber nebenbei, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde; darum ließ er ihn auch oft kommen und besprach sich mit ihm.27 Als aber zwei Jahre um waren, kam Porcius Festus als Nachfolger des Felix. Felix aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und ließ Paulus gefangen zurück.

Apostelgeschichte 24

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Nach fünf Tagen kam der Hohepriester Hananias mit einigen Ältesten und dem Anwalt Tertullus herab und sie brachten beim Statthalter ihre Klage gegen Paulus vor.2 Er wurde herbeigeholt und Tertullus erhob Anklage mit folgenden Worten: Tiefen Frieden genießen wir durch dich und durch deine Umsicht hat sich für dieses Volk vieles gebessert.3 Das erkennen wir immer und überall mit großer Dankbarkeit an, erlauchter Felix.4 Um dich aber nicht länger bemühen zu müssen, bitte ich dich, uns in deiner Milde kurz anzuhören.5 Wir finden nämlich, dieser Mann ist eine Pest, ein Unruhestifter bei allen Juden in der Welt und ein Rädelsführer der Nazoräersekte. (Apg 2,22; Apg 17,6)6-7 Er hat sogar versucht, den Tempel zu entweihen. Wir haben ihn festgenommen.[1]8 Wenn du ihn verhörst, wirst du selbst alles ermitteln können, wessen wir ihn anklagen.9 Und die Juden unterstützten ihn, indem sie behaupteten, so sei es.10 Auf einen Wink des Statthalters erwiderte Paulus: Da ich dich seit vielen Jahren als Richter für dieses Volk kenne, verteidige ich meine Sache voll Zuversicht.11 Wie du feststellen kannst, sind erst zwölf Tage vergangen, seit ich nach Jerusalem hinaufgezogen bin, um Gott anzubeten. (Apg 21,17)12 Sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch anderswo in der Stadt dabei angetroffen, dass ich ein Streitgespräch mit jemandem geführt oder einen Aufruhr im Volk erregt hätte.13 Sie können dir auch nichts von dem beweisen, was sie mir jetzt vorwerfen.14 Das allerdings bekenne ich dir: Dem Weg entsprechend, den sie eine Sekte nennen, diene ich dem Gott meiner Väter. Ich glaube an alles, was im Gesetz und in den Propheten steht, (Apg 9,2; Apg 19,9)15 und ich habe dieselbe Hoffnung auf Gott, die auch diese hier haben: dass es eine Auferstehung der Gerechten und Ungerechten geben wird. (Dan 12,2; Joh 5,28; 2Mak 7,9)16 Deshalb bemühe ich mich auch, vor Gott und den Menschen immer ein untadeliges Gewissen zu haben. (Apg 23,1)17 Nach mehreren Jahren bin ich nun zu meinem Volk gekommen, um Spenden zu überbringen und zu opfern. (Röm 15,25; Gal 2,10)18 Als ich mich zu diesem Zweck im Tempel hatte heiligen lassen, fanden mich - nicht mit einer Volksmenge und nicht bei einem Tumult - (Apg 21,27)19 einige Juden aus der Provinz Asien; sie müssten vor dir erscheinen und Anklage erheben, wenn sie etwas gegen mich vorzubringen haben.20 Oder diese hier sollen doch selbst sagen, was für ein Vergehen sie herausgefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand,21 es sei denn der eine Satz, den ich, als ich vor ihnen stand, ausgerufen habe: Wegen der Auferstehung der Toten stehe ich heute vor eurem Gericht. (Apg 23,6)22 Nachdem Felix genauere Kenntnis über den Weg gewonnen hatte, vertagte er den Fall mit den Worten: Sobald der Oberst Lysias herabkommt, werde ich eure Sache entscheiden. (Apg 23,26)23 Den Hauptmann wies er an, Paulus weiter in Gewahrsam zu halten, jedoch in leichter Haft, und niemanden von den Seinen daran zu hindern, ihm zu Diensten zu sein. (Apg 27,3; Apg 28,16)24 Einige Tage darauf erschien Felix mit seiner Gemahlin Drusilla, einer Jüdin, ließ Paulus holen und hörte ihn an über den Glauben an Christus Jesus.25 Als aber die Rede auf Gerechtigkeit, Enthaltsamkeit und das bevorstehende Gericht kam, geriet Felix in Furcht und unterbrach ihn: Für jetzt kannst du gehen; wenn ich Zeit finde, werde ich dich wieder rufen.26 Dabei hoffte er zugleich, von Paulus Geld zu erhalten. Deshalb ließ er ihn auch häufiger kommen und unterhielt sich mit ihm.27 Nach zwei Jahren aber wurde Porcius Festus Nachfolger des Felix; und weil Felix den Juden einen Gefallen erweisen wollte, ließ er Paulus in der Haft zurück.[2] (Apg 25,9)

Apostelgeschichte 24

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Nach fünf Tagen aber kam der Hohe Priester Hananias mit einigen Ältesten und Tertullus, einem Anwalt[1], herab, und sie machten bei dem Statthalter Anzeige gegen Paulus. (Apg 25,2)2 Als er aber gerufen worden war, begann Tertullus die Anklage und sprach: Da wir großen Frieden durch dich genießen und da durch deine Fürsorge für diese Nation Verbesserungen getroffen worden sind,3 so erkennen wir es allseits und überall, hochedler Felix, mit aller Dankbarkeit an.4 Damit ich dich aber nicht länger aufhalte, bitte ich dich, uns in Kürze nach deiner Geneigtheit[2] anzuhören.5 Denn wir haben diesen Mann als eine Pest befunden und als einen, der unter allen Juden, die auf dem Erdkreis sind, Aufruhr erregt, und als einen Anführer der Sekte der Nazoräer[3]; (Apg 13,45; Apg 24,14; Apg 28,22)6-7 der auch versucht hat, den Tempel zu entheiligen, den wir auch ergriffen haben;[4] (Apg 21,28)8 von ihm kannst du selbst, wenn du ihn verhört hast, über alles dies Gewissheit erhalten, dessen wir ihn anklagen. – (Apg 23,30)9 Aber auch die Juden griffen ⟨Paulus⟩ mit an und sagten, dass dies sich so verhalte.10 Paulus aber antwortete, nachdem ihm der Statthalter zu reden gewinkt hatte: Da ich weiß, dass du seit vielen Jahren Richter über diese Nation bist, so verteidige ich meine Sache getrost.11 Du kannst ja erfahren, dass es nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten.12 Und sie haben mich weder im Tempel angetroffen, noch dass ich mit jemand in Unterredung war oder einen Auflauf der Volksmenge machte, weder in den Synagogen noch in der Stadt; (Apg 25,8; Apg 28,17)13 auch können sie dir das nicht beweisen, weswegen sie mich jetzt anklagen. (Apg 25,7)14 Aber dies bekenne ich dir, dass ich nach dem Weg[5], den sie eine Sekte nennen, so dem Gott meiner Väter diene, indem ich allem glaube, was in dem Gesetz und in den Propheten geschrieben steht, (Apg 9,2; Apg 24,5; Röm 1,9)15 und die Hoffnung zu Gott habe, die auch selbst diese hegen, dass eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten sein wird. (Joh 5,29; Apg 23,6; Apg 26,6; Apg 28,20)16 Darum übe ich mich auch, allezeit ein Gewissen ohne Anstoß zu haben vor Gott und den Menschen. (Apg 23,1; 2Kor 1,12; 2Kor 8,21; 1Tim 1,19; Hebr 13,18; 1Petr 3,16)17 Nach mehreren Jahren aber kam ich her, um Almosen für meine Nation und Opfer darzubringen. (Apg 11,30)18 Bei diesen fanden sie mich, gereinigt im Tempel, weder mit Auflauf noch mit Tumult; (Apg 21,26)19 ⟨es waren⟩ aber einige Juden aus Asien[6], die hier vor dir sein und Klage führen sollten, wenn sie etwas gegen mich hätten.20 Oder lass diese selbst sagen, welches Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat[7] stand,21 es sei denn wegen dieses einen Ausrufs, den ich tat, als ich unter ihnen stand: Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute vor euch gerichtet. (Joh 5,29; Apg 23,6)22 Felix aber, der von dem Weg[8] genauere Kenntnis hatte, vertagte ihre Sache[9] und sagte: Wenn Lysias, der Oberste, herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. (Apg 9,2)23 Und er befahl dem Hauptmann, ihn in Gewahrsam zu halten und ihm Erleichterung zu geben und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen. (Apg 27,3; Apg 28,16)24 Nach einigen Tagen aber kam Felix herbei mit Drusilla[10], seiner Frau, die eine Jüdin war, und ließ den Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christus.25 Als er aber über Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und das kommende Gericht redete, wurde Felix mit Furcht erfüllt und antwortete: Für jetzt geh hin! Wenn ich aber gelegene Zeit habe, werde ich dich rufen lassen. (Apg 17,32)26 Zugleich hoffte er, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde; deshalb ließ er ihn auch öfter holen und unterhielt sich mit ihm.27 Als aber zwei Jahre verflossen[11] waren, bekam Felix[12] den Porzius Festus zum Nachfolger; und da Felix sich bei den Juden in Gunst setzen wollte, hinterließ er den Paulus gefangen. (Apg 12,3; Apg 25,14)

Apostelgeschichte 24

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Nach fünf Tagen kam der Oberste Priester Hananias mit einigen Ratsältesten und dem Anwalt Tertullus nach Cäsarea. Sie erhoben beim Statthalter Felix Anklage gegen Paulus. (Apg 23,2)2-3 Als man Paulus gerufen hatte, begann Tertullus seine Anklagerede: »Hochverehrter Felix! Dein Verdienst ist es, dass wir schon so lange in Frieden leben. Deiner Umsicht verdanken wir auch eine ganze Reihe von wichtigen Reformen in unserem Land. Das erkennen wir in tiefer Dankbarkeit an, wo und wann immer sich die Gelegenheit bietet.4 Ich will aber jetzt deine kostbare Zeit nicht unnötig in Anspruch nehmen und bitte dich, uns für einen Augenblick freundlich anzuhören.5 Wir haben festgestellt, dass dieser Paulus so gefährlich ist wie die Pest. Als Haupträdelsführer der Nazarener-Sekte[1] stiftet er die Juden in der ganzen Welt zum Aufruhr an. (Apg 17,6)6-7 Er hat auch versucht, den Tempel zu entweihen. Dabei haben wir ihn festgenommen.[2] (Apg 21,28)8 Wenn du ihn verhörst, wird er dir gegenüber alles zugeben müssen, was wir ihm vorwerfen.«9 Die anderen Juden schlossen sich der Anklage an und bestätigten alles.10 Mit einem Zeichen forderte der Statthalter Paulus zum Reden auf, und der begann: »Weil ich weiß, dass du seit vielen Jahren in diesem Land der oberste Richter bist, gehe ich voll Zuversicht daran, mich zu verteidigen.11 Wie du leicht nachprüfen kannst, bin ich erst vor zwölf Tagen nach Jerusalem gekommen, um dort im Tempel anzubeten.12 Niemand hat gesehen, dass ich diskutiert oder die Leute aufgehetzt hätte, weder im Tempel noch in den Synagogen noch sonst wo in der Stadt.13 Für das, was mir hier vorgeworfen wird, gibt es keinerlei Beweise.14 Das allerdings bekenne ich offen vor dir: Ich diene dem Gott unserer Vorfahren in der Weise, wie es jener neuen Richtung entspricht,[3] die sie als Sekte bezeichnen. Doch genau auf diese Weise diene ich ihm wirklich! Ich erkenne alles an, was im Gesetz Moses und in den Prophetenbüchern steht. (Apg 9,2)15 Ich habe die gleiche feste Hoffnung auf Gott wie sie, nämlich dass er die Toten auferwecken wird, die Guten wie die Bösen. (Dan 12,2; Apg 4,2; Apg 23,6)16 Und aus diesem Grund bemühe auch ich mich, immer ein reines Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen. (Apg 23,1; 1Kor 4,4; 2Kor 1,12; 2Tim 1,3)17 Nach vielen Jahren im Ausland war ich nun nach Jerusalem zurückgekommen. Ich wollte Geldspenden für mein Volk übergeben und Gott Opfer darbringen. (Apg 11,29)18-19 Da sahen mich einige Juden aus der Provinz Asien im Tempel, als ich mich gerade auf ein Opfer vorbereitete; ich hatte keine Anhänger um mich gesammelt, es gab auch keinen Aufruhr. Diese Leute sollten jetzt eigentlich hier sein und ihre Klage vorbringen, wenn sie mir etwas vorzuwerfen haben! (Apg 21,27)20 Du kannst aber auch diese Männer hier fragen, was für ein Vergehen sie mir im Verhör vor dem Rat der Juden denn nachweisen konnten.21 Es könnte höchstens der eine Satz sein, den ich dem versammelten Rat zurief: ›Ich stehe heute vor eurem Gericht, weil ich glaube, dass die Toten auferstehen.‹« (Apg 24,15)22 Felix, der über die christliche Lehre[4] genau Bescheid wusste, ließ die Verhandlung abbrechen und sagte: »Der Fall wird entschieden, sobald der Kommandant Lysias aus Jerusalem eintrifft.« (Apg 23,26)23 Er ließ Paulus wieder abführen, befahl aber dem Hauptmann, dem Gefangenen einige Erleichterungen zu gewähren. Seine Freunde sollten die Erlaubnis haben, ihn zu versorgen. (Apg 27,3; Apg 28,16; Apg 28,30)24 Einige Tage später erschien Felix zusammen mit seiner Frau Drusilla, einer Jüdin, in seinem Amtssitz und ließ Paulus aus dem Gefängnis zu sich bringen; denn er wollte noch mehr über den Glauben an Jesus Christus erfahren. (Apg 9,15)25 Als aber Paulus zuletzt von einem Leben nach Gottes Geboten, von der Zügelung der Leidenschaften und vom kommenden Gericht Gottes sprach, wurde es Felix unbehaglich und er sagte: »Für diesmal ist es genug, du kannst jetzt gehen! Wenn ich wieder Zeit habe, lasse ich dich holen.« (Apg 17,32)26 Er hoffte auch im Stillen, von Paulus Bestechungsgelder zu bekommen. Darum ließ er ihn von Zeit zu Zeit rufen und unterhielt sich mit ihm.27 Als Felix zwei Jahre später durch Porzius Festus abgelöst wurde, wollte er den Juden noch einen Gefallen tun und ließ Paulus im Gefängnis. (Apg 25,9)

Apostelgeschichte 24

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Fünf Tage später erschienen der Hohepriester Hananias, einige führende Männer des Volkes und der Anwalt Tertullus, um beim Statthalter Anklage gegen Paulus zu erheben.2-3 Nachdem man Paulus hereingerufen hatte, begann Tertullus: »Verehrter Felix! Unser Volk ist dir gegenüber von großer Dankbarkeit erfüllt, denn durch dich genießen wir endlich Ruhe und Frieden, und es geht uns aufgrund deiner Fürsorge so gut wie selten zuvor[1]. Davon sprechen wir voller Anerkennung, wann immer sich uns die Gelegenheit dazu bietet.4 Um aber deine kostbare Zeit nicht unnötig in Anspruch zu nehmen, bitten wir dich, uns gütigerweise kurz anzuhören.5 Wir haben festgestellt, dass dieser Mann gefährlich ist wie die Pest. Überall im Römischen Reich zettelt er unter den Juden Aufstände an. Und er selbst ist der Anführer der Nazarener-Sekte.6-7 Als er auch noch versuchte, den Tempel zu entweihen, haben wir ihn gefasst.[2]8 Wenn du ihn verhörst, wirst du feststellen, dass unsere Beschuldigungen wahr sind.«9 Die anderen Juden unterstützten die Anklagerede in allen Punkten und erklärten, dass sie die reine Wahrheit enthalte.10 Auf einen Wink des Statthalters stand Paulus auf und sagte: »Weil ich weiß, dass du seit vielen Jahren Richter für dieses Volk bist, will ich mich gern vor dir verantworten.11 Wie du leicht nachprüfen kannst, bin ich erst vor zwölf Tagen nach Jerusalem gekommen, um im Tempel zu beten.12 Dabei habe ich weder im Tempel noch in den Synagogen oder in der Öffentlichkeit mit jemandem gestritten oder gar einen Aufstand unter dem Volk angezettelt.13 Deshalb gibt es auch keinerlei Beweise für die Anklagen, die gegen mich vorgebracht wurden.14 Dies eine bekenne ich allerdings offen: Ich diene dem Gott unserer Vorfahren, und zwar nach der Glaubensrichtung, die sie für eine Sekte halten. Ich glaube alles, was im Gesetz von Mose und in den Propheten steht.15 Wie meine Ankläger hier habe ich die Hoffnung, dass Gott alle Menschen vom Tod auferwecken wird – sowohl die Menschen, die nach seinem Willen gelebt haben, als auch die anderen, die nichts von ihm wissen wollten.16 Deshalb bemühe ich mich auch, immer ein reines Gewissen vor Gott und den Menschen zu haben.17 Nachdem ich viele Jahre nicht in Jerusalem gelebt habe, bin ich nun zurückgekehrt, um eine Geldspende für mein Volk zu übergeben und um Gott im Tempel ein Opfer darzubringen.18 Ich war gerade dabei, mich auf das Reinigungsopfer vorzubereiten – unauffällig und ohne jedes Aufsehen –, da erkannten mich19 einige Juden aus der Provinz Asia. Sie müssten eigentlich hier vor dir als Ankläger auftreten, wenn wirklich etwas gegen mich vorzubringen wäre!20 Oder lass dir von den hier Anwesenden sagen, welche Verbrechen sie mir vorwerfen konnten, als ich vor dem Hohen Rat stand.21 Es kann lediglich der Satz gewesen sein, den ich allen Versammelten zurief: ›Weil ich an die Auferstehung der Toten glaube, werde ich heute von euch angeklagt!‹«22 Felix, der über den Glauben der Christen viel wusste, vertagte daraufhin die Verhandlung und sagte: »Wenn der Kommandant Lysias hier ist, werde ich die Sache entscheiden!«23 Paulus wurde weiterhin gefangen gehalten. Aber Felix wies den verantwortlichen Hauptmann an, die Haft zu mildern. Außerdem durften Angehörige und Freunde Paulus versorgen.24 Nach einigen Tagen ließen Felix und seine jüdische Frau Drusilla den Gefangenen Paulus zu sich rufen. Sie wollten mehr über den Glauben an Jesus Christus hören.25 Aber als Paulus dann auch noch von einem Leben sprach, das Gott gefällt, von Selbstbeherrschung und dem künftigen Gericht Gottes, da erschrak Felix und sagte schnell: »Für heute reicht es! Wenn ich mehr Zeit habe, werde ich dich wieder rufen lassen.«26 Außerdem hoffte er insgeheim, von Paulus Bestechungsgelder zu bekommen. Deshalb ließ er ihn häufig zu sich holen und unterhielt sich mit ihm.27 Nach zwei Jahren wurde Felix von Porzius Festus abgelöst. Um den Juden am Ende seiner Amtszeit noch einen Gefallen zu tun, sorgte Felix dafür, dass Paulus weiterhin in Haft blieb.

Apostelgeschichte 24

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Nach fünf Tagen aber kam der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem Anwalt, einem gewissen Tertullus, herab; und sie erschienen vor dem Statthalter gegen Paulus. (Apg 23,2)2 Als dieser aber gerufen worden war, begann Tertullus mit der Anklagerede und sprach:3 Dass wir viel Frieden durch dich genießen und dass diesem Volk durch deine Fürsorge heilsame Zustände geschaffen worden sind, das erkennen wir allezeit und überall an, hochedler Felix, mit aller Dankbarkeit! (Ps 12,3; Lk 1,3; Apg 23,26)4 Damit ich dich aber nicht allzu sehr bemühe, bitte ich dich, uns in Kürze nach deiner Freundlichkeit anzuhören.5 Wir haben nämlich diesen Mann als eine Pest befunden, als einen, der Aufruhr stiftet unter allen Juden in der ganzen Welt, als einen Anführer der Sekte der Nazarener. (Apg 16,20; Apg 17,6; Apg 24,14)6 Er versuchte sogar, den Tempel zu entheiligen; doch wir ergriffen ihn und wollten ihn nach unserem Gesetz richten. (Apg 21,28)7 Aber Lysias, der Befehlshaber, kam dazu und entriss ihn mit großer Gewalt unseren Händen; (Apg 23,10)8 und er befahl, dass seine Ankläger zu dir kommen sollten. Von ihm kannst du selbst, wenn du ihn verhörst, alles erfahren, dessen wir ihn anklagen! (2Mo 23,1; Apg 23,29; Apg 25,16)9 Und auch die Juden stimmten dem zu und behaupteten, es verhielte sich so. (Ps 27,12)10 Paulus aber gab, nachdem ihn der Statthalter durch ein Zeichen zum Reden aufgefordert hatte, folgende Antwort: Da ich weiß, dass du seit vielen Jahren Richter über dieses Volk bist, so verteidige ich meine Sache desto zuversichtlicher, (1Petr 3,15)11 weil du erfahren kannst, dass es nicht länger als zwölf Tage her ist, seit ich hinaufzog, um in Jerusalem anzubeten. (Ps 122,3; Apg 21,17)12 Und sie fanden mich weder im Tempel, dass ich mich mit jemand gestritten oder einen Volksauflauf erregt hätte, noch in den Synagogen, noch in der Stadt. (1Tim 2,2)13 Sie können auch das nicht beweisen, dessen sie mich jetzt anklagen. (1Petr 3,16)14 Das bekenne ich dir aber, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott der Väter auf diese Weise diene, dass ich an alles glaube, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht; (Lk 24,44; Apg 22,3; Apg 24,5; Apg 26,22; Apg 26,27; Apg 28,22; Gal 5,20)15 und ich habe die Hoffnung zu Gott, auf die auch sie selbst warten, dass es eine künftige Auferstehung der Toten geben wird, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten. (Dan 12,2; Joh 5,28; Apg 23,6; Apg 26,6; Apg 28,20; Offb 20,13)16 Daher übe ich mich darin, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben gegenüber Gott und den Menschen. (Apg 23,1; 2Kor 5,9; 2Kor 8,21; 2Petr 3,14)17 Ich bin aber nach vielen Jahren gekommen, um Almosen für mein Volk und Opfer zu bringen. (Apg 11,29; Röm 15,25; 1Kor 16,1)18 Dabei fanden mich etliche Juden aus [der Provinz] Asia im Tempel, als ich gereinigt war, ohne dass ein Volksauflauf oder Tumult entstanden wäre; (Apg 21,26)19 die sollten vor dir erscheinen und Anklage erheben, wenn sie etwas gegen mich hätten. (Apg 23,30; Apg 25,16)20 Oder diese selbst sollen sagen, ob sie irgendein Unrecht an mir gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand; (Ps 7,4; Spr 22,8; Apg 25,10; 1Kor 6,7; 1Petr 2,19)21 außer um jenes einzigen Wortes willen, das ich ausrief, als ich unter ihnen stand: Wegen der Auferstehung der Toten werde ich heute von euch gerichtet! (Apg 23,6)22 Als Felix dies hörte, verwies er sie auf eine spätere Zeit, da er über den Weg recht genau Bescheid wusste, und sprach: Wenn Lysias, der Befehlshaber, herabkommt, will ich eure Sache untersuchen!23 Und er befahl dem Hauptmann, Paulus in Gewahrsam zu halten und ihm Erleichterung zu gewähren und auch keinem der Seinen zu verbieten, ihm Dienste zu leisten oder zu ihm zu kommen. (Apg 27,3; Apg 28,30)24 Nach etlichen Tagen aber kam Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine Jüdin war, und ließ den Paulus holen und hörte ihn über den Glauben an Christus. (Apg 26,22; Röm 1,16; Röm 10,9)25 Als er aber von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und dem zukünftigen Gericht redete, wurde Felix von Furcht erfüllt, und er antwortete: Für diesmal kannst du gehen; wenn ich aber gelegene Zeit finde, will ich dich wieder rufen lassen! (Spr 16,12; Pred 12,14; Jer 22,3; Jer 22,15; Mi 6,8; Lk 4,13; Lk 12,5; Apg 17,31; 2Kor 6,3; 1Thess 4,3; Hebr 4,12; 1Petr 4,3; Offb 20,11)26 Zugleich hoffte er aber auch, dass er von Paulus Geld erhalten würde, damit er ihn freiließe. Darum ließ er ihn auch öfters kommen und besprach sich mit ihm. (5Mo 16,19; 2Chr 19,6)27 Als aber zwei Jahre verflossen waren, bekam Felix den Porcius Festus[1] zum Nachfolger, und da sich Felix die Juden zu Dank verpflichten wollte, ließ er Paulus gebunden zurück. (Apg 25,9; Gal 1,10)