Ester 3

Lutherbibel 2017

1 Nach diesen Geschichten erhob der König Ahasveros den Haman, den Sohn Hammedatas, den Agagiter, und machte ihn groß und setzte seinen Stuhl über alle Fürsten, die bei ihm waren. (2Mo 17,14; 1Sam 15,32)2 Und alle Großen des Königs, die im Tor des Königs waren, beugten die Knie und fielen vor Haman nieder; denn der König hatte es so geboten. Aber Mordechai beugte die Knie nicht und fiel nicht nieder. (Mt 4,9)3 Da sprachen die Großen des Königs, die im Tor des Königs waren, zu Mordechai: Warum übertrittst du des Königs Gebot?4 Und als sie das täglich zu ihm sagten und er nicht auf sie hörte, sagten sie es Haman, damit sie sähen, ob solch ein Tun Mordechais bestehen würde; denn er hatte ihnen gesagt, dass er ein Jude wäre.5 Und als Haman sah, dass Mordechai nicht die Knie beugte noch vor ihm niederfiel, wurde er von Zorn erfüllt.6 Aber es war ihm zu wenig, dass er allein an Mordechai die Hand anlegen sollte, denn sie hatten ihm gesagt, von welchem Volk Mordechai wäre; sondern er trachtete danach, das Volk Mordechais, alle Juden, die im ganzen Königreich des Ahasveros waren, zu vertilgen.7 Im ersten Monat, das ist der Monat Nisan, im zwölften Jahr des Königs Ahasveros, wurde das Pur, das ist das Los, geworfen vor Haman, von einem Tage zum andern und von Monat zu Monat, und das Los fiel auf den dreizehnten Tag im zwölften Monat, das ist der Monat Adar. (Est 9,24)8 Und Haman sprach zum König Ahasveros: Es gibt ein Volk, verstreut und abgesondert unter allen Völkern in allen Provinzen deines Königreichs, und ihr Gesetz ist anders als das aller Völker, und sie tun nicht nach des Königs Gesetzen. Es ziemt dem König nicht, sie gewähren zu lassen. (5Mo 4,5)9 Gefällt es dem König, so lasse er schreiben, dass man sie umbringe; so will ich zehntausend Zentner Silber darwägen in die Hand der Amtleute, dass man’s bringe in die Schatzkammer des Königs. (Est 4,7)10 Da tat der König seinen Ring von der Hand und gab ihn Haman, dem Sohn Hammedatas, dem Agagiter, dem Feind der Juden. (1Mo 41,42; Est 8,2)11 Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir gegeben, dazu das Volk, dass du mit ihm tust, was dir gefällt.12 Da rief man die Schreiber des Königs am dreizehnten Tage des ersten Monats; und es wurde geschrieben, wie Haman befahl, an die Satrapen[1] des Königs und an die Statthalter hin und her in den Provinzen und an die Obersten eines jeden Volks in den Provinzen hin und her in der Schrift eines jeden Volks und in seiner Sprache, im Namen des Königs Ahasveros und mit des Königs Ring gesiegelt.13 Und die Schreiben wurden gesandt durch die Läufer in alle Provinzen des Königs, man sollte vertilgen, töten und umbringen alle Juden, Jung und Alt, Kinder und Frauen, auf einen Tag, nämlich am dreizehnten Tag des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und ihr Hab und Gut plündern.[2]14 Eine Abschrift des Schreibens sollte als Gesetz erlassen werden in allen Provinzen, um allen Völkern zu eröffnen, dass sie sich auf diesen Tag bereithalten sollten.15 Und die Läufer gingen eilends aus nach des Königs Wort, und in der Festung Susa wurde das Gesetz angeschlagen. Und der König und Haman saßen und tranken; aber die Stadt Susa war bestürzt.

Ester 3

Einheitsübersetzung 2016

1 Nach diesen Ereignissen zeichnete König Artaxerxes den Agagiter Haman, den Sohn Hammedatas, in besonderer Weise aus und gab ihm einen höheren Rang als allen anderen Fürsten seiner Umgebung.2 Alle königlichen Diener am Tor des Palastes fielen vor Haman nieder und huldigten ihm; denn so hatte es der König ihm zu Ehren befohlen. Mordechai aber fiel nicht nieder und huldigte ihm nicht.3 Da sagten die königlichen Diener am Tor des Palastes zu Mordechai: Warum setzt du dich über das Gebot des Königs hinweg?4 Das sagten sie jeden Tag zu ihm, doch er hörte nicht auf sie. Sie meldeten es Haman, weil sie sehen wollten, ob Mordechai mit seiner Begründung Erfolg haben werde; er hatte ihnen nämlich gesagt, er sei Jude.5 Als Haman merkte, dass Mordechai nicht vor ihm niederfiel und ihm nicht huldigte, wurde er sehr zornig.6 Aber es schien ihm nicht genug, nur Mordechai zu beseitigen. Da man ihm gesagt hatte, welchem Volk Mordechai angehörte, wollte Haman alle Juden im Reich des Artaxerxes vernichten - das ganze Volk Mordechais.7 Im ersten Monat, dem Monat Nisan, im zwölften Jahr des Königs Artaxerxes, warf man in Gegenwart Hamans das Pur, das ist das Los, über die einzelnen Tage und Monate und es fiel auf den zwölften Monat, den Adar. (Est 9,24)8 Darauf sagte Haman zu König Artaxerxes: Es gibt ein einziges Volk, das über alle Provinzen deines Reiches verstreut lebt, aber sich von den anderen Völkern absondert. Seine Gesetze sind von denen aller anderen Völker verschieden; auch die Gesetze des Königs befolgen sie nicht. Es ist nicht richtig, dass der König ihnen das durchgehen lässt. (4Mo 23,9; 5Mo 4,5)9 Wenn der König einverstanden ist, soll ein schriftlicher Erlass herausgegeben werden, sie auszurotten. Dann kann ich den Schatzmeistern zehntausend Talente Silber übergeben und in die königlichen Schatzkammern bringen lassen.10 Da zog der König seinen Siegelring vom Finger und gab ihn dem Agagiter Haman, dem Sohn Hammedatas, dem Feind der Juden, (1Mo 41,42; Est 8,2)11 und er sagte zu Haman: Das Silber lasse ich dir; mach mit dem Volk, was dir richtig erscheint!12 Am dreizehnten Tag des ersten Monats wurden die Schreiber des Königs gerufen. Man schrieb an die Satrapen des Königs, die Statthalter der einzelnen Provinzen und die Fürsten aller Völker der einzelnen Provinzen in ihrer eigenen Schrift und Sprache alles genauso, wie es Haman befohlen hatte. Der Erlass war im Namen des Königs Artaxerxes geschrieben und mit dem Siegelring des Königs gesiegelt.13 Durch Eilboten sandte man das Schreiben an alle königlichen Provinzen mit dem Befehl: Man solle alle Juden, vom Knaben bis zum Greis, kleine Kinder und Frauen, an einem einzigen Tag, dem dreizehnten Tag im zwölften Monat, dem Monat Adar, ausrotten, töten und vernichten und ihren Besitz plündern. Hier ist eine Abschrift des Briefes: Der Großkönig Artaxerxes schreibt den Statthaltern der hundertsiebenundzwanzig Provinzen von Indien bis Kusch und den untergeordneten Behörden: Als Herrscher über viele Völker und Gebieter über die ganze Welt habe ich beschlossen - nicht aus überheblicher Willkür, sondern in meinem allzeit bewiesenen Streben nach Milde und Güte -, meinen Untertanen in jeder Hinsicht ein ruhiges Leben zu sichern, die Entwicklung des Reiches zu fördern, es bis an die Grenzen mit guten Straßen zu versehen und allen Menschen wieder den ersehnten Frieden zu schenken. Als ich meine Ratgeber fragte, wie das erreicht werden könnte, hat Haman, der sich bei uns durch seine Besonnenheit hervorgetan und seine unwandelbare edle Gesinnung und feste Treue unter Beweis gestellt hat und der im Reich den zweithöchsten Rang innehat, uns darauf hingewiesen, dass sich ein bestimmtes heimtückisches Volk unter alle Nationen der Erde gemischt habe, das durch seine Gesetze zu jedem anderen Volk in Gegensatz stehe. Es missachte ununterbrochen die Anordnungen unserer Könige, sodass die Verwaltung des ganzen Reiches beeinträchtigt ist, obwohl sie von uns ausgezeichnet geleitet wird. So sind wir zu der Ansicht gelangt, dass dieses Volk als Einziges sich gegen alle Menschen ohne Ausnahme feindselig verhält, nach absonderlichen und befremdlichen Gesetzen lebt und sich gegen die Interessen unseres Landes stellt und die schlimmsten Verbrechen begeht, sodass im Reich keine geordneten Verhältnisse eintreten können. Darum ordnen wir an: Alle, die euch Haman, der Leiter der Staatskanzlei, unser zweiter Vater, in seinem Brief näher beschrieben hat, sollen am vierzehnten Tag des Monats Adar des laufenden Jahres samt ihren Frauen und Kindern ohne Gnade und Erbarmen durch das Schwert ihrer Feinde radikal ausgerottet werden. So werden diese seit jeher feindseligen Menschen an einem einzigen Tag eines gewaltsamen Todes sterben und in die Unterwelt hinabfahren, unser Land aber wird sich in Zukunft einer beständigen und ungestörten Ruhe erfreuen. (1Mo 45,8)14 In jede einzelne Provinz wurde eine Abschrift des Erlasses geschickt und dieser wurde als Gesetz veröffentlicht, damit alle Völker für diesen Tag bereit seien.15 Die Boten ritten hinaus, durch königlichen Befehl zur Eile gedrängt. Während das Gesetz in der Burg Susa veröffentlicht wurde, saßen der König und Haman beisammen und tranken; die Stadt Susa aber war in großer Aufregung.

Ester 3

Elberfelder Bibel

1 Nach diesen Begebenheiten machte der König Ahasveros Haman, den Sohn des Hammedata, den Agagiter, groß, und er erhob ihn ⟨im Rang⟩ und stellte seinen Sitz über alle Fürsten, die bei ihm waren. (1Mo 41,40; 4Mo 24,7; 1Sam 15,8; Est 5,11)2 Und alle Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, beugten die Knie und warfen sich nieder vor Haman, denn so hatte der König es in Bezug auf ihn befohlen. Aber Mordechai beugte seine Knie nicht und warf sich nicht nieder. (1Mo 41,43; Dan 2,49)3 Da sagten die Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, zu Mordechai: Warum übertrittst du ⟨dauernd⟩ den Befehl des Königs?4 Und es geschah, als sie es Tag für Tag zu ihm sagten und er nicht auf sie hörte, da berichteten sie es Haman, um zu sehen, ob Mordechais Begründung anerkannt werden würde[1]; denn er hatte ihnen mitgeteilt, dass er Jude sei.5 Und als Haman sah, dass Mordechai vor ihm weder seine Knie beugte noch sich niederwarf, da wurde Haman mit Zorn erfüllt. (Est 5,9; Ps 37,12; Dan 3,19)6 Aber es war in seinen Augen zu gering, die Hand an Mordechai allein zu legen, da man ihm die Volkszugehörigkeit[2] Mordechais mitgeteilt hatte. So suchte Haman alle Juden, die im ganzen Königreich des Ahasveros waren, das Volk Mordechais zu vernichten. (Ps 83,5; Offb 12,17)7 Im ersten Monat, das ist der Monat Nisan, im zwölften Jahr des Königs Ahasveros, warf man das Pur, das ist das Los, vor Haman, von Tag zu Tag und von Monat zu Monat, und das Los fiel auf den dreizehnten Tag des zwölften Monats[3], das ist der Monat Adar. (Neh 2,1; Est 1,3; Est 9,24)8 Da sagte Haman zum König Ahasveros: Da gibt es ein Volk, verstreut und abgesondert unter den Völkern in allen Provinzen deines Königreiches! Und ihre Gesetze sind von denen jedes ⟨anderen⟩ Volkes verschieden, und die Gesetze des Königs befolgen sie nicht; und es ist dem König nicht angemessen, sie gewähren zu lassen. (3Mo 26,33; 4Mo 23,9; Esr 4,6; Dan 6,14; Apg 16,20)9 Wenn es dem König gefällt, werde ⟨eine Anordnung⟩ geschrieben, sie auszurotten. Ich will dann zehntausend Talente Silber in die Hände der Beamten[4] darwiegen, damit sie es in die Schatzkammern des Königs bringen. (Est 4,7)10 Da zog der König seinen Siegelring von seiner Hand und gab ihn Haman, dem Sohn Hammedatas, dem Agagiter, dem Bedränger der Juden. (1Mo 41,42; Est 8,2)11 Und der König sagte zu Haman: Das Silber sei dir gegeben und ⟨auch⟩ das Volk, dass du mit ihm verfährst, wie es gut ist in deinen Augen!12 Da wurden die Schreiber des Königs gerufen im ersten Monat, am dreizehnten Tag desselben. Und es wurde an die Satrapen des Königs geschrieben nach allem, was Haman befahl, und an die Statthalter über jede Provinz und an die Obersten eines jeden Volkes, ⟨und zwar⟩ jeder einzelnen Provinz in ihrer Schrift und jedem einzelnen Volk in seiner Sprache. Im Namen des Königs Ahasveros wurde es geschrieben und mit dem Siegelring des Königs versiegelt. (Est 1,22; Est 8,8)13 Und die Briefe wurden durch die Eilboten in alle Provinzen des Königs gesandt, um alle Juden zu vernichten, umzubringen und auszurotten, vom Knaben bis zum Greis, Kinder und Frauen, an einem Tag, am Dreizehnten des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und um ihre ⟨Habe als⟩ Beute zu rauben. (Est 7,4; Est 8,5; Est 8,10; Est 9,1)14 Die Abschrift des Schreibens sollte in jeder einzelnen Provinz als Gesetz erlassen werden, ⟨wozu⟩ man ⟨sie⟩ allen Völkern bekannt machte, damit sie für diesen Tag bereit waren.15 Die Eilboten zogen auf das Wort des Königs eilig aus. Und das Gesetz wurde in der Burg Susa erlassen. Und der König und Haman setzten sich, um zu trinken. Die Stadt Susa aber war in Aufregung. (1Mo 37,25; Est 1,10; Est 8,15; Ps 37,7; Spr 29,2; Spr 31,4)

Ester 3

Gute Nachricht Bibel 2018

1 Einige Zeit später erhob König Xerxes Haman, den Sohn von Hammedata, einen Nachkommen von Agag, zu seinem ersten Minister. (2Mo 17,14; 1Sam 15,8; 1Sam 15,32)2 Alle königlichen Beamten in der Torhalle des Palastbezirks knieten vor Haman nieder und beugten sich tief vor ihm, wie der König es befohlen hatte. Mordechai aber blieb stehen und verbeugte sich nicht.3 Die Leute des Königs fragten ihn: »Warum gehorchst du nicht dem Befehl des Königs?«4 »Weil ich Jude bin«, sagte er. Tag für Tag setzten sie ihm zu, Haman diese Ehre zu erweisen; aber Mordechai hörte nicht darauf. Da gingen sie hin und zeigten ihn bei Haman an, denn sie wollten sehen, was er zu Mordechais Begründung sagen würde.5 Haman war wütend, als man ihn darauf hinwies, dass Mordechai sich nicht vor ihm niederwarf.6 Aber es war ihm zu wenig, nur ihn selbst zu bestrafen, und da sie ihm gesagt hatten, dass Mordechai zum jüdischen Volk gehörte, beschloss er, alle Juden im Persischen Reich, das ganze Volk von Mordechai, auszurotten.7 Im ersten Monat des zwölften Regierungsjahres des Königs Xerxes, dem Monat Nisan, wurde auf Anordnung Hamans für alle Tage des Jahres bis hinein in den zwölften Monat, den Monat Adar, das Pur – das ist das Los – geworfen. Auf diese Weise wollte Haman den günstigsten Zeitpunkt für sein Unternehmen herausfinden.8 Danach sagte er zum König: »Es gibt ein Volk in deinem Reich, das über alle Provinzen zerstreut lebt und sich von den anderen Völkern absondert. Seine Bräuche sind anders als die aller anderen Völker und die königlichen Gesetze befolgt es nicht. Das kann sich der König nicht bieten lassen. (4Mo 23,9; 5Mo 4,5)9 Wenn der König einverstanden ist, soll der Befehl erlassen werden, sie zu töten. Ich werde dann in der Lage sein, den Verwaltern der Staatskasse 10000 Zentner Silber auszuhändigen.«10 Der König zog seinen Siegelring vom Finger, gab ihn dem Judenfeind Haman (1Mo 41,42)11 und sagte zu ihm: »Ihr Silber überlasse ich dir! Und mit ihnen selbst kannst du machen, was du willst!«12 Am 13. Tag des 1. Monats ließ Haman die Schreiber des Königs zusammenrufen und diktierte ihnen einen Erlass an die Reichsfürsten, an die Statthalter der Provinzen und an die Fürsten der einzelnen Völker, jeweils in der Schrift und Sprache des betreffenden Landes. Der Erlass war als Schreiben des Königs abgefasst und mit dessen Siegelring gesiegelt. (Est 1,22; Est 8,9)13 Er wurde durch Kuriere in alle Provinzen des Reiches gebracht und enthielt den Befehl: »Alle Juden – Männer, Frauen und Kinder – sollen an einem einzigen Tag, dem 13. Tag des 12. Monats, des Monats Adar, erschlagen, ermordet, ausgerottet werden. Ihr Besitz ist zur Plünderung freigegeben.«14 In jeder Provinz sollte der Erlass öffentlich bekannt gemacht werden, sodass sich alle für diesen Tag rüsten konnten.15 Auf Anordnung des Königs machten sich die Kuriere eiligst auf den Weg. Auch im Palastbezirk von Susa wurde der Erlass bekannt gemacht. Darauf ließen sich der König und Haman zu einem Trinkgelage nieder. Die ganze Stadt aber geriet in große Aufregung.

Ester 3

Hoffnung für alle

1 Einige Zeit später gab König Xerxes einem Mann namens Haman die höchste Stellung am Königshof. Er war ein Sohn von Hammedata und Nachkomme von Agag.2 Alle Beamten im Palast waren ihm untergeordnet. Sie mussten sich auf Befehl des Königs vor Haman niederwerfen, wenn er an ihnen vorüberging. Nur Mordechai verneigte sich nicht vor ihm.3 Da fragten ihn die anderen Beamten: »Weshalb widersetzt du dich der Anordnung des Königs?«4 »Weil ich Jude bin«, antwortete er. Sie ließen ihm keine Ruhe und machten ihm jeden Tag Vorwürfe. Doch Mordechai hörte nicht auf sie. Da meldeten sie es Haman, um zu sehen, ob er Mordechais Begründung gelten lassen würde.5 Als Haman erfuhr, dass Mordechai sich nicht vor ihm niederwarf, packte ihn der Zorn.6 Er wollte sich aber nicht an Mordechai allein rächen, denn er hatte gehört, dass er Jude war. So schmiedete er einen Plan, um alle Juden im persischen Reich zu vernichten.7 Im 12. Regierungsjahr von König Xerxes, im 1. Monat, dem Monat Nisan, ließ Haman das Los werfen, das auch »Pur« genannt wurde. Er wollte herausfinden, welcher Zeitpunkt am besten geeignet sei, um seinen Plan durchzuführen. Das Los fiel auf den 13. Tag[1] des 12. Monats, das ist der Monat Adar.8 Darauf sagte Haman zum König: »In allen Provinzen deines Reiches leben Angehörige eines Volkes, das sich von den anderen Völkern absondert. Sie haben andere Sitten und Gesetze als die übrigen Völker und widersetzen sich deinen Anordnungen. Das darfst du dir nicht gefallen lassen!9 Wenn du es für richtig hältst, dann befiehl durch einen Erlass die Vernichtung dieses Volkes. Dies wird den königlichen Schatzkammern 350 Tonnen Silber einbringen.«10 Da zog der König seinen Siegelring vom Finger, gab ihn Haman, dem erbitterten Feind der Juden,11 und sagte zu ihm: »Hol dir das Geld dieses Volkes! Und mit den Leuten selbst kannst du tun, was du für richtig hältst.«12 Am 13. Tag des 1. Monats ließ Haman die Schreiber des Königs rufen. Sie mussten genau nach seinen Anweisungen Briefe schreiben, die an die Fürsten des Königs, an die Provinzstatthalter und an die höchsten Beamten der einzelnen Völker gerichtet waren. Jede Volksgruppe sollte das Schreiben in ihrer eigenen Schrift und Sprache erhalten. Die Briefe waren im Namen des Königs verfasst und mit seinem Siegel versehen.13 Sie lauteten: »An einem einzigen Tag, am 13. Tag des 12. Monats, des Monats Adar, sollen alle Juden getötet werden – Junge und Alte, Kinder und Frauen. Niemand darf überleben! Ihr Besitz ist zu beschlagnahmen.« Der Erlass sollte von Eilboten in alle Provinzen des Reiches gebracht14 und dort als Gesetz bestätigt werden, damit alle Volksgruppen auf diesen bestimmten Tag vorbereitet waren.15 Der König befahl den Eilboten, sich schnell auf den Weg zu machen. Auch in der Residenz Susa wurde der Erlass veröffentlicht. Und während die Menschen in der ganzen Stadt in heller Aufregung waren, hielten der König und Haman ein Trinkgelage ab.

Ester 3

Menge Bibel

1 Nach diesen Begebenheiten erhob der König Ahasveros den Agagiten Haman, den Sohn Hammedathas, zu den höchsten Ehren und Würden und wies ihm seinen Stuhl[1] über dem aller Fürsten in seiner Umgebung[2] an.2 So mußten denn alle Diener[3] des Königs, die sich am königlichen Hofe befanden, die Knie vor Haman beugen und sich vor ihm niederwerfen[4]; denn so hatte der König es ihm zu Ehren befohlen. Mardochai aber beugte die Knie nicht und warf sich auch nicht nieder.3 Da fragten ihn die Diener des Königs, die am Hofe des Königs waren, warum er den Befehl des Königs unbeachtet lasse.4 Als sie diese Frage Tag für Tag an ihn richteten, ohne daß er auf sie hörte, meldeten sie es dem Haman, um zu sehen, ob die Rechtfertigung Mardochais anerkannt werden würde; er hatte ihnen nämlich mitgeteilt, daß er ein Jude sei.5 Als nun Haman selbst sah, daß Mardochai vor ihm die Knie nicht beugte und sich nicht niederwarf, geriet er in die höchste Wut;6 doch da er es unter seiner Würde hielt, an Mardochai allein die Hand zu legen – man hatte ihm nämlich mitgeteilt, welchem Volke Mardochai angehöre –, so faßte er den Plan, alle Juden, die im ganzen Reiche des Ahasveros lebten, zugleich mit Mardochai auszurotten.7 Im ersten Monat – das ist der Monat Nisan –, im zwölften Regierungsjahr des Königs Ahasveros, warf man das Pur, d.h. das Los, in Gegenwart Hamans von einem Tage zum andern und von einem Monat zum andern bis zum zwölften Monat, das ist der Monat Adar (und das Los fiel auf den dreizehnten Tag).8 Dann sagte Haman zum König Ahasveros: »Da ist ein einzigartiges Volk, das unter den Völkern in allen Provinzen deines Reiches zerstreut und abgesondert lebt und dessen Gesetze von denen aller anderen Völker abweichen; da sie sich nun nach den Gesetzen des Königs nicht richten, so ist es für den König nicht geziemend, sie ruhig gewähren zu lassen.9 Wenn es dem König genehm ist, so möge ihre Ausrottung durch einen schriftlichen Erlaß verfügt werden; ich werde dann auch zehntausend Talente Silber in die Hände der Schatzmeister darwägen können, damit diese sie in die königlichen Schatzhäuser abführen.«10 Da zog der König seinen Siegelring von der Hand und reichte ihn dem Agagiten Haman, dem Sohne Hammedathas, dem Judenfeinde,11 indem er zu ihm sagte: »Das Geld sei dir überlassen und das Volk ebenso: du magst mit ihm nach deinem Belieben verfahren.«12 Da wurden die königlichen Staatsschreiber am dreizehnten Tage des ersten Monats berufen, und es wurde genau nach der Weisung Hamans an die königlichen Landpfleger und die Statthalter der einzelnen Provinzen und an die Fürsten eines jeden Volkes mit der Schrift jeder einzelnen Provinz und in der besonderen Sprache jedes Volkes eine schriftliche Verfügung im Namen des Königs Ahasveros erlassen und mit dem Siegelringe des Königs untersiegelt.13 Die Schreiben wurden dann durch die Eilboten in alle Provinzen des Königs versandt, daß alle Juden, jung und alt, Kinder und Weiber, an einem Tage, nämlich am dreizehnten des zwölften Monats – das ist der Monat Adar –, ausgerottet, ermordet und umgebracht werden sollten; ihr Vermögen solle der Plünderung anheimfallen.14 Damit aber die Verfügung in jeder einzelnen Provinz erlassen würde, ward eine Abschrift des Schreibens allen Völkern bekanntgemacht, damit sie sich auf den genannten Tag bereithielten.15 Die Eilboten machten sich nach dem Befehl des Königs eilends auf den Weg, während der Erlaß in der Residenz Susa veröffentlicht wurde. Der König und Haman aber setzten sich hin, um zu zechen, während in der Stadt Susa Bestürzung herrschte.

Ester 3

Schlachter 2000

1 Nach diesen Begebenheiten erhob der König Ahasveros Haman, den Sohn Hamedatas, den Agagiter, zu höherer Macht und Würde und setzte ihn über alle Fürsten, die bei ihm waren. (1Mo 41,40; 2Mo 17,8; 4Mo 24,7; 5Mo 25,19; 1Sam 15,8; Est 5,4; Est 7,1; Est 7,10; Dan 6,3)2 Und alle Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, beugten die Knie und fielen vor Haman nieder; denn der König hatte es so geboten. Aber Mordechai beugte die Knie nicht und fiel nicht nieder. (1Mo 41,43; Est 2,19; Est 2,21; Phil 2,9)3 Da sprachen die Knechte des Königs, die im Tor des Königs waren, zu Mordechai: Warum übertrittst du das Gebot des Königs? (Apg 5,29)4 Und es geschah, als sie dies täglich zu ihm sagten und er ihnen nicht gehorchte, sagten sie es Haman, um zu sehen, ob man Mordechais Begründung gelten lassen würde; denn er hatte ihnen gesagt, dass er ein Jude sei. (Hes 16,3; Dan 6,20; Jon 1,9; Röm 9,4; Gal 2,15)5 Als nun Haman sah, dass Mordechai die Knie nicht vor ihm beugte und nicht vor ihm niederfiel, da wurde er mit Wut erfüllt. (Est 5,9; Dan 3,17)6 Doch es war ihm zu wenig, an Mordechai allein Hand zu legen; sondern weil man ihm das Volk Mordechais genannt hatte, trachtete Haman danach, alle Juden im ganzen Königreich des Ahasveros, das Volk Mordechais, zu vertilgen. (Ps 37,12; Ps 83,5; Offb 12,12; Offb 12,17)7 Im ersten Monat, das ist der Monat Nisan, im zwölften Jahr [der Regierung] des Königs Ahasveros, wurde das Pur,[1] das ist das Los, vor Haman geworfen über die Tage und Monate, und es fiel auf den zwölften Monat, das ist der Monat Adar. (Neh 2,1; Est 9,24; Spr 16,33; Mt 27,35)8 Und Haman sprach zum König Ahasveros: Es gibt ein Volk, das lebt zerstreut und abgesondert unter allen Völkern in allen Provinzen deines Königreichs, und ihre Gesetze sind anders als die aller Völker, und sie befolgen die Gesetze des Königs nicht, sodass es dem König nicht geziemt, sie gewähren zu lassen! (3Mo 26,33; 5Mo 4,27; Esr 4,13; Spr 29,5; Jer 50,17; Dan 3,12; Apg 16,20; Apg 19,27)9 Wenn es dem König gefällt, so werde ein Schreiben erlassen, dass man sie umbringen soll; dann will ich 10 000 Talente Silber abwiegen in die Hände der Schatzmeister, damit man es in die Schatzkammern des Königs bringe! (Spr 12,6; Spr 26,28; Mt 18,24)10 Da zog der König seinen Siegelring von der Hand und gab ihn Haman, dem Sohn Hamedatas, dem Agagiter, dem Feind der Juden. (1Mo 41,42; Est 8,2; Est 8,8)11 Und der König sprach zu Haman: Das Silber sei dir geschenkt, und das Volk dazu, dass du mit ihm tust, was dir gefällt! (Ps 73,7; Jer 26,14)12 Da berief man die Schreiber des Königs am dreizehnten Tag des ersten Monats, und es wurde ein Schreiben erlassen, ganz wie Haman es befahl, an die Satrapen des Königs und an die Statthalter in allen Provinzen und an die Fürsten jedes Volkes, in der Schrift jeder Provinz und in der Sprache jedes Volkes; im Namen des Königs Ahasveros wurde es geschrieben und mit dem Siegelring des Königs versiegelt. (1Kön 21,8; Est 1,22; Est 8,8; Est 8,9; Jes 29,11; Dan 6,18; Mt 27,66; Offb 5,1)13 Und die Briefe wurden durch die Eilboten in alle Provinzen des Königs gesandt, dass man alle Juden vertilgen, erschlagen und umbringen solle, Junge und Alte, Kinder und Frauen, an einem Tag, nämlich am dreizehnten des zwölften Monats, das ist der Monat Adar, und dass man zugleich ihren Besitz rauben dürfe. (1Sam 22,19; Est 3,14; Est 8,10; Est 8,11; Est 8,12; Est 9,1; Est 9,10; Hi 9,25; Jes 10,6; Jer 51,31)14 Die Abschrift des Schreibens wurde in jeder Provinz als Gesetz erlassen, indem man es allen Völkern bekannt machte, damit sie sich auf diesen Tag vorbereiten sollten. (Est 8,13)15 Und die Eilboten zogen auf den Befehl des Königs hin schnell aus, sobald das Gesetz in der Burg Susan erlassen war. Der König und Haman aber setzten sich, um zu trinken, während die Stadt Susan in Bestürzung geriet. (Spr 1,16; Spr 4,16; Spr 29,2; Dan 5,9; Hos 7,5; Am 6,6)