1.Makkabäer 3
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkAUFSTAND DER JUDEN JUDAS (166 – 160 V. CHR.)
Prolog Preislied auf Judas
1 An seine Stelle trat sein Sohn Judas mit dem Beinamen der Makkabäer. (2Mak 8,1) 2 Alle seine Brüder unterstützten ihn, wie auch alle, die sich seinem Vater angeschlossen hatten. Freudig kämpften sie den Kampf für Israel. 3 Er machte sein Volk weithin berühmt. / Als Kriegsheld zog er seinen Panzer an, / legte seine Waffen um und führte Krieg; / sein Schwert war der Schutz seines Heeres. 4 Er glich in seinen Taten einem Löwen, / einem jungen Löwen, der sich brüllend auf die Beute stürzt. 5 Er verfolgte die Gesetzlosen und spürte sie auf; / er verbrannte alle, die sein Volk verwirrten. 6 Aus Furcht vor ihm verloren die Gesetzlosen den Mut, / alle Übeltäter vergingen vor Angst. / Seiner Hand gelang die Befreiung. 7 Vielen Königen setzte er arg zu, / doch Jakob erfreute er mit seinen Taten. / Sein Andenken sei ewig gepriesen. 8 Er zog durch die Städte Judäas, / vernichtete die Frevler im Land / und wandte Gottes Zorn von Israel ab. 9 Man sprach von ihm bis ans Ende der Welt; / er sammelte wieder, was verloren war.Erste militärische Erfolge bei Bet-Horon
10 Da sammelte Apollonius Truppen aus den fremden Völkern und dazu ein großes Heer aus Samarien, um gegen Israel Krieg zu führen.[1] 11 Als Judas davon erfuhr, zog er ihm entgegen und besiegte und tötete ihn. Viele kamen in diesem Kampf um; die Übrigen flohen. 12 Große Beute fiel ihnen zu. Judas nahm das Schwert des Apollonius an sich; er gebrauchte es in jedem Kampf, solange er lebte. 13 Seron, der Befehlshaber der Streitkräfte in Syrien, hörte, dass Judas eine Schar gesammelt und eine Gemeinschaft von Getreuen um sich geschart hatte, die mit ihm in den Kampf auszogen. 14 Er sagte: Ich will mir einen Namen machen und im Reich berühmt werden: Ich werde Krieg führen gegen Judas und seine Leute, die das Wort des Königs verachten. 15 Ein großes Heer ruchloser Männer schloss sich ihm an und zog zu seiner Unterstützung mit ihm hinauf, um an den Israeliten Rache zu nehmen. 16 Er kam bis zur Steige von Bet-Horon. Judas zog ihm mit ganz wenigen Männern entgegen. 17 Als diese das Heer sahen, das gegen sie ausgerückt war, sagten sie zu Judas: Wie können wir mit so wenigen Leuten gegen eine solche Übermacht kämpfen? Außerdem sind wir ganz erschöpft; denn wir haben heute noch nichts gegessen. 18 Judas antwortete: Es kann leicht sein, dass viele wenigen in die Hände fallen; für den Himmel macht es keinen Unterschied, ob er durch viele oder wenige Rettung bringt. (1Sam 14,6) 19 Denn der Sieg im Kampf liegt nicht an der Größe des Heeres, sondern an der Kraft, die vom Himmel kommt. 20 Diese Leute da ziehen voll gottlosem Hochmut gegen uns in den Kampf, um uns mit unseren Frauen und Kindern auszurotten und als Beute wegzuführen. 21 Wir aber kämpfen für unser Leben und für unsere Gesetze. 22 Der Himmel wird sie vor unseren Augen aufreiben. Darum habt keine Angst vor ihnen! 23 Kaum hatte er das gesagt, da stürzte er sich überraschend auf die Feinde und Seron und sein Heer wurden vor seinen Augen aufgerieben. 24 Sie verfolgten ihn von der Steige von Bet-Horon bis in die Ebene hinab und es fielen gegen achthundert Mann von ihnen; die Übrigen flohen ins Land der Philister. 25 Da begann man, sich vor Judas und seinen Brüdern zu fürchten, / Schrecken befiel die Völker ringsum. 26 Und es drang sein Name bis zum König. / Die ganze Welt erzählte von den Kämpfen des Judas.Gegenmaßnahmen des seleukidischen Königs
27 Als König Antiochus diese Nachrichten hörte, ergriff ihn heftiger Zorn. Er schickte Boten aus und zog alle Streitkräfte seines Reiches zusammen: ein gewaltig großes Heer. 28 Dann öffnete er seine Schatzkammer, gab seinen Truppen Sold für ein Jahr und befahl ihnen, sich für jeden Fall bereitzuhalten. 29 Doch merkte er, dass das Geld im Staatsschatz ausging. Auch kamen nur noch wenig Steuern aus dem Land ein, weil er Aufruhr und Unheil über das Land gebracht hatte, als er die uralten Bräuche aufhob. 30 Er war also besorgt, dass er, wie es schon einige Male vorgekommen war, nicht mehr so aufwendig wie früher leben und keine Geschenke mehr verteilen könnte. Er war nämlich bisher besonders freigebig gewesen, mehr als die Könige vor ihm. 31 In seiner tiefen Ratlosigkeit beschloss er, nach Persien zu ziehen, um in jenen Provinzen die Steuern einzutreiben und auf diese Weise viel Geld zusammenzubringen. 32 Als seinen Statthalter über das Gebiet zwischen dem Eufrat und der Grenze Ägyptens ließ er Lysias zurück, einen Mann, der sehr angesehen war und aus königlicher Familie stammte. 33 Ihm übertrug er auch bis zu seiner Rückkehr die Erziehung seines Sohnes Antiochus. 34 Ferner überließ er ihm die Hälfte der Truppen und die Kriegselefanten und gab ihm Anweisungen über alle anstehenden Maßnahmen, auch gegen die Bewohner von Judäa und Jerusalem. 35 Er sagte, er solle ein Heer gegen Israel schicken, um seine Macht zu brechen und um alles zu vernichten, was von Jerusalem noch übrig sei, und solle die Erinnerung an die Juden auslöschen. 36 Er solle Menschen aus fremden Völkern in ihrem ganzen Gebiet ansiedeln und das Land an sie verlosen. 37 Die andere Hälfte der Truppen nahm der König mit sich; er brach im Jahr 147 von seiner Hauptstadt Antiochia auf, überquerte den Eufrat und marschierte in die östlichen Provinzen. 38 Lysias aber wählte Ptolemäus aus, den Sohn des Dorymenes, außerdem Nikanor und Gorgias, tapfere Männer, die zu den Freunden des Königs gehörten, (1Mak 7,26; 2Mak 4,45; 2Mak 8,8; 2Mak 10,14) 39 und schickte sie mit vierzigtausend Mann und siebentausend Reitern auf den Weg. Sie sollten in das Land Juda einmarschieren und es verwüsten, wie es der König befohlen hatte. 40 Sie brachen also mit ihrer ganzen Streitmacht auf, zogen bis in die Nähe von Emmaus und schlugen dort in der Ebene ihr Heerlager auf. 41 Als die Händler in jener Gegend von ihnen hörten, kamen sie mit viel Silber und Gold und mit Fußfesseln zum Lager, um die Israeliten als Sklaven aufzukaufen. Dem Heer schlossen sich auch noch Truppen aus Syrien und aus dem Land der Philister an.Kriegsentschluss und Sieg Judas bei Emmaus
42 Als Judas und seine Brüder sahen, dass das Unheil anschwoll und die feindlichen Truppen schon auf ihrem Gebiet ihr Lager aufschlugen, und als sie erfuhren, welche Befehle der König gegeben hatte, um das Volk völlig zu vernichten, 43 sagten sie zueinander: Wir wollen die Trümmer unseres Volkes wieder aufbauen und für unser Volk und das Heiligtum kämpfen. 44 Und sie kamen zusammen, um sich zum Kampf zu rüsten, aber auch, um zu beten und Erbarmen und Mitleid zu erflehen. 45 Jerusalem war menschenleer wie eine Wüste, / von den Kindern der Stadt / ging keines mehr ein oder aus. / Die heilige Stätte war niedergetreten. / Ausländer hausten in der Burg, / sie war ein Gasthaus für fremde Völker. / Die Freude war aus Jakob verschwunden, / Flöte und Harfe waren verstummt. 46 Sie versammelten sich also und gingen nach Mizpa. Das ist ein Ort, der Jerusalem gegenüberliegt und an dem die Israeliten früher eine Gebetsstätte hatten. (Ri 20,1; 1Sam 7,5; 2Mak 8,16) 47 Sie fasteten an jenem Tag, zogen Bußkleider an, streuten sich Staub auf das Haupt und zerrissen ihre Gewänder. 48 Sie breiteten die Gesetzesrolle aus, um eine Entscheidung zu erhalten, so wie die fremden Völker ihre Götterbilder befragen. 49 Auch brachten sie die priesterlichen Gewänder, die Erstlingsfrüchte und den Zehnten herbei, boten die Nasiräer auf, deren Zeit abgelaufen war, (4Mo 6,1; 5Mo 26,1) 50 und schrien laut zum Himmel: Was sollen wir mit diesen Dingen und diesen Menschen tun, wo sollen wir sie hinbringen? 51 Man zertritt und entweiht dein Heiligtum; deine Priester leben in Trauer und Elend. 52 Sieh her: Man führt gegen uns fremde Völker zusammen, um uns auszurotten. Du weißt, was sie mit uns vorhaben. 53 Wie können wir ihrem Angriff standhalten, wenn du uns nicht hilfst? 54 Dabei ließen sie die Trompeten blasen und schrien mit lauter Stimme. 55 Danach setzte Judas Heerführer ein, jeweils über tausend, hundert, fünfzig und zehn. 56 Alle, die ein Haus gebaut, eine Frau geheiratet oder Weinberge angelegt hatten, und solche, die Angst hatten, ließ er nach Hause zurückkehren, wie es das Gesetz vorschreibt. (5Mo 20,5) 57 Danach brach das Heer auf und schlug südlich von Emmaus sein Lager auf. 58 Judas sagte: Legt eure Waffen an und seid tapfer! Macht euch bereit, morgen früh mit diesen fremden Völkern zu kämpfen, die man zusammengeführt hat, um uns und unser Heiligtum zu vernichten! 59 Denn wir wollen lieber im Kampf fallen als zusehen, wie Unglück über unser Volk und über das Heiligtum kommt. 60 Doch wie der Himmel will, so soll es geschehen.1.Makkabäer 3
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
1.Makkabäer 3
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftJudas, der große Befreier
1 Judas, der Makkabäer, trat nun an die Stelle seines Vaters Mattatias. 2 Alle seine Brüder standen hinter ihm; auch alle, die sich seinem Vater angeschlossen hatten, leisteten ihm Gefolgschaft. Begeistert setzten sie den Kampf für die Befreiung Israels fort. 3 Zu welchem Ruhm hat er sein Volk gebracht – Judas, ein wahrer Riese im Kampf! Er zog den Panzer an und griff zu den Waffen. Er führte das Heer in die Schlacht und gab ihm Sicherheit durch sein Schwert. 4 Beim Angriff glich er einem jungen Löwen, der sich brüllend auf die Beute wirft. 5 Alle, die Gottes Gesetz übertraten, spürte er auf und bestrafte sie. Und alle, die sein Volk verwirrten, rottete er mit Feuer aus. 6 Die Furcht vor ihm ließ alle erzittern, sie verloren den Mut und vergingen vor Angst. So gelang es ihm, sein Volk zu befreien. 7 Manchem König machte er viel Verdruss, doch Israel brachte er große Freude. Das Andenken an ihn und seine Taten sei für immer in Ehren gehalten! 8 Er zog durch alle Städte von Juda und rottete dort die Treulosen aus; so rettete er Israel vor Gottes Zorn. 9 Er sammelte, was schon verloren war. Bis in die fernsten Länder reicht sein Ruhm!Judas besiegt Apollonius und Seron
10 Apollonius zog syrische Truppen sowie ein starkes Heer aus Samarien zusammen und rückte an, um den Aufstand in Israel niederzuwerfen. 11 Judas erfuhr davon und zog Apollonius entgegen. Er besiegte das feindliche Heer und tötete Apollonius; auch viele der feindlichen Soldaten kamen um, die übrigen flohen. 12 Die Männer Israels rüsteten sich mit den erbeuteten Waffen aus. Judas nahm das Schwert von Apollonius an sich; in allen weiteren Kämpfen war es von jetzt an seine Waffe. 13 Seron, der Oberbefehlshaber der syrischen Streitkräfte, hörte, dass Judas eine Schar gesetzestreuer und kampfentschlossener Männer um sich gesammelt hatte. 14 Da sagte er: »Ich werde gegen diese Leute Krieg führen, weil sie die Befehle des Königs missachten. Dadurch kann ich im ganzen Reich berühmt werden.« 15 Ein großes Heer schloss sich ihm an, lauter gottvergessene Leute, die ihm helfen wollten, den Vergeltungsschlag gegen Israel zu führen. 16 Judas zog ihnen mit einer kleinen Schar entgegen. An der Steige von Bet-Horon trafen sie aufeinander. 17 Als die Männer das feindliche Heer sahen, sagten sie zu Judas: »Wir sind nur eine Handvoll Leute, wie sollen wir gegen eine solche Übermacht kämpfen? Außerdem sind wir ganz erschöpft, wir haben den ganzen Tag noch nichts gegessen!« 18 Judas antwortete: »Es kann leicht geschehen, dass viele von wenigen überwältigt werden. Gott kann sein Volk durch eine kleine Zahl genauso retten wie durch eine große. (Ri 7,2; 1Sam 14,6) 19 Denn Gottes Kraft schafft den Sieg, nicht die Größe des Heeres. 20 Diese Männer kommen voller Anmaßung und Feindschaft gegen das Gesetz Gottes daher und wollen uns, unsere Frauen und Kinder umbringen und unser Hab und Gut rauben. 21 Aber wir kämpfen um unser Leben und für die Aufrechterhaltung unserer Gesetze. 22 Deshalb wird Gott die Feinde vor unseren Augen vernichten. Habt nur ja keine Angst vor ihnen!« 23 Judas ließ sofort angreifen und Seron und sein Heer wurden vernichtend geschlagen. 24 Judas und seine Leute verfolgten sie die Steige von Bet-Horon hinunter bis in die Ebene. Von den Gegnern fielen an die achthundert Mann. Der Rest floh in das Gebiet der Philister. 25 Da fing man an, Judas und seine Brüder zu fürchten. Schrecken befiel die Völker ringsum. 26 Überall erzählte man von seinen Taten und auch der König erfuhr davon.Der König beauftragt Lysias, das jüdische Volk zu vernichten
27 Als Antiochus von den Vorfällen hörte, wurde er sehr zornig. Er ließ alle Truppen seines Reiches zusammenziehen, ein gewaltiges Heer. 28 Er stellte aus dem königlichen Schatz Sold für ein Jahr bereit und befahl den Soldaten, sich für jeden Fall bereitzuhalten. 29 Er musste jedoch feststellen, dass er damit sein ganzes Geld verbraucht hatte. Auch das Steueraufkommen war stark zurückgegangen, weil Antiochus durch die Aufhebung der alteingewurzelten Bräuche viel Unfrieden und Unglück über die Länder seines Reiches gebracht hatte. 30 Der König war nun in Sorge, dass er – wie es früher schon mehrmals vorgekommen war – seinen Aufwand einschränken müsste und keine Geschenke mehr verteilen könnte. Er war nämlich bisher sehr freigebig gewesen, mehr als seine Vorgänger. 31 In seiner großen Verlegenheit beschloss er, nach Persien zu ziehen, von den dortigen Ländern die Steuern einzutreiben und so wieder genug Geld zusammenzubringen. 32 Als Statthalter über das Gebiet zwischen dem oberen Eufrat und der ägyptischen Grenze ließ er Lysias zurück, einen angesehenen Mann aus der königlichen Familie. 33 Ihm vertraute er auch für die Zeit seiner Abwesenheit die Erziehung seines Sohnes Antiochus[1] an. 34 Antiochus unterstellte Lysias die Hälfte aller seiner Truppen, dazu die Kriegselefanten, und gab ihm Anweisungen für alle anstehenden Maßnahmen, auch für das Vorgehen gegen die Bewohner von Judäa und Jerusalem. 35 Nach dem Willen des Königs sollte Lysias ein Heer entsenden und den Widerstand dieses Volkes ein für alle Mal brechen. Er sollte Israel und den Rest von Jerusalem so gründlich vernichten, dass nichts mehr an dieses Volk erinnern würde. 36 In dem ganzen Gebiet sollte eine fremde Bevölkerung angesiedelt und das Land durch das Los an sie verteilt werden. 37 Mit der anderen Hälfte seiner Truppen brach der König aus seiner Hauptstadt Antiochia auf und zog über den Eufrat in die östlichen Länder seines Reiches. Das war im 147. Jahr der griechischen Herrschaft.[2]Lysias schickt Gorgias und Nikanor nach Judäa
38 Lysias beauftragte Ptolemäus, den Sohn von Dorymenes, sowie Nikanor und Gorgias, drei tüchtige Männer aus dem Kreis der Freunde des Königs, (2Mak 4,45; 2Mak 8,8) 39 und schickte sie mit 40000 Mann und 7000 Reitern nach Judäa. Sie sollten den Befehl des Königs ausführen und das Land zur Wüste machen. 40 Ihr Heer setzte sich in Marsch, kam nach Judäa und schlug in der Ebene bei Emmaus sein Lager auf. 41 Dort schlossen sich noch Truppen aus Idumäa[3] an. Die Händler der Umgebung hörten davon und fanden sich im Lager ein, um die gefangenen Männer Iraels als Sklaven aufzukaufen. Zu dem Zweck hatten sie eine Menge Silber und Gold und auch die nötigen Fußfesseln mitgebracht.Die Juden bereiten sich auf den Kampf vor
42 Judas und seine Brüder sahen, dass die Lage sich gefährlich zugespitzt hatte und das feindliche Heer bereits in Judäa stand. Sie hörten auch, dass der König den Befehl erteilt hatte, das Volk der Juden endgültig zu vernichten. (2Mak 8,12) 43 Da sagten sie zueinander: »Wir werden der Erniedrigung unseres Volkes ein Ende machen; wir werden für unser Volk und für das Heiligtum kämpfen!« 44 Alle Männer Israels kamen zusammen, um sich für den Kampf zu rüsten und im Gebet Gottes Erbarmen und Hilfe zu erflehen; aber: 45 Jerusalem lag unbewohnt, leer wie die Wüste war die Stadt. Von allen, denen sie einst Heimat war, ließ sich niemand mehr in ihr sehen. Der heilige Tempel war entweiht und Ausländer saßen in der Festung; sie war ein Lagerplatz für alle Fremden. Die Freude war aus Israel verschwunden, Flöten und Harfen blieben stumm. (Dan 8,13) 46 Deshalb zog die versammelte Menge nach Mizpa, einem Ort in der Nähe von Jerusalem, an dem Israel früher eine Gebetsstätte hatte. (Ri 20,1) 47 Dort zerrissen sie alle ihre Kleider, legten den Sack an, streuten Asche auf ihren Kopf und fasteten den ganzen Tag. 48 Sie breiteten die Buchrolle mit dem Gesetz Gottes aus, um aus ihm eine Weisung zu empfangen, wie sie sich die fremden Völker durch Befragung ihrer Götterbilder geben lassen. 49 Sie hatten auch die Priestergewänder mitgebracht und die ersten Früchte der Getreideernte und die Erstgeburten des Viehs und den Zehnten. Auch die Gottgeweihten, deren Gelübde abgelaufen war, hatte man nach Mizpa bestellt. 50 Die versammelte Menge schrie zu Gott: »Was sollen wir mit diesen heiligen Gaben und mit diesen Menschen machen? Wo sollen wir sie hinbringen? 51 Dein Heiligtum ist zertreten und entweiht und deine Priester sind erniedrigt und trauern. 52 Und jetzt sind die Fremden gegen uns angetreten und wollen uns ausrotten. Du weißt, was sie mit uns vorhaben. 53 Wie sollen wir ihrem Angriff standhalten, wenn du uns nicht hilfst?« 54 Die Trompeten wurden geblasen und es erhob sich ein lautes Geschrei. 55 Darauf bestimmte Judas die Anführer für die Tausend- und Hundertschaften des Heeres und für die Einheiten von fünfzig und zehn Mann. 56 Alle, die erst kürzlich geheiratet oder ein Haus gebaut oder Weinberge angelegt hatten, und alle, die Angst hatten, wurden entsprechend der Vorschrift im Gesetz des Herrn nach Hause geschickt. (5Mo 20,5) 57 Danach brach das Heer von Mizpa auf und bezog südlich von Emmaus sein Lager. 58 Judas sagte zu den Männern: »Nehmt all euren Mut zusammen und haltet euch bereit! Morgen in der Frühe werden wir das Heer der Fremden angreifen, das sich zusammengerottet hat, um uns und unser Heiligtum zu vernichten. 59 Lieber wollen wir kämpfend sterben, als den Untergang unseres Volkes und des Heiligtums mit ansehen zu müssen. 60 Aber Gott weiß, was er beschlossen hat. Sein Wille soll geschehen!«1.Makkabäer 3
Hoffnung für alle
von BiblicaDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
1.Makkabäer 3
Menge Bibel
II. Zweiter Teil: Die Freiheitskämpfe der Israeliten unter Judas Makkabäus (3,1-9,22)
1 Als nun sein Sohn Judas mit dem Beinamen Makkabäus an seine Stelle getreten war, 2 leisteten ihm alle seien Brüder, sowie alle diejenigen Beistand, die es vorher mit seinem Vater gehalten hatten, und führten den Krieg für Israel mit Freuden. 3 Er verschaffte seinem Volke weithin Ruhm, legte den Harnisch an als ein Held und umgürtete sich mit seinen Kriegswaffen; er lieferte Schlachten, indem er das Heer mit dem Schwerte schützte. 4 Er glich einem Löwen in seinen Taten, einem jungen Leu, der nach Raub brüllt. 5 Er erspähte die Gottlosen und verfolgte sie, und die sein Volk zerrütteten, verbrannte er. 6 Die Gottlosen fuhren zusammen aus Furcht vor ihm, alle Übeltäter zitterten vor ihm, und die Rettung nahm guten Fortgang durch sein Verdienst. 7 Vielen Königen schaffte er bittere Schmerzen, aber Jakob erfreute er durch seine Taten: auf ewig bleibt sein Andenken in Segen. 8 Er zog umher in den Städten Juda’s. vertilgte die Gottlosen aus dem Lande und wandte Gottes Zorn von Israel ab. 9 Sein Ruhm erscholl bis ans Ende der Erde, und er sammelte die dem Untergang Geweihten. 10 Nun brachte Apollonius ein Herr von Heiden und eine große Streitmacht aus Samaria zusammen, um Israel zu bekriegen. 11 Als Judas dies erfuhr, zog er ihm entgegen, schlug ihn und tötete ihn; viele Erschlagene fielen, die Übriggebliebenen aber ergriffen die Flucht. 12 Man gewann reiche Beute von ihnen, und Judas nahm das Schwert des Apollonius an sich und gebrauchte es fortan beständig in allen Kämpfen. 13 Als nun Seron, der Befehlshaber des syrischen Heeres, die Meldung erhielt, Judas habe einen Haufen um sich zusammengebracht und eine Schar von Getreuen, die mit ihm zum Kampfe auszögen, 14 da dachte er: »Ich will mir einen Namen machen und mir Ruhm im Reiche erwerben und will Judas mit seinen Leuten bekämpfen, die das Gebot des Königs mißachten«. 15 Er unternahm also einen neuen Feldzug, und unter seinem Befehl zog ein starkes Heer von Ungläubigen aus, um ihm Beistand zu leisten und die Rache an den Israeliten zu vollziehen. 16 Als er nun in die Nähe der Steige von Beth-Horon gelangt war, zog ihm Judas mit geringer Mannschaft entgegen. 17 Als diese jedoch das Heer erblickt hatten, das gegen sie heranzog, sagten sie zu Judas: »Wie können wir in so geringer Zahl den Kampf gegen eine so gewaltige Übermacht aufnehmen, zumal da wir erschöpft sind, weil wir heute noch nichts genossen haben?« 18 Judas aber antwortete ihnen: »Es ist leicht möglich, daß eine große Anzahl den Händen weniger (zur Überwältigung) preisgegeben wird; denn für den Gott des Himmels macht es keinen Unterschied, ob er durch viele oder durch wenige die Rettung schafft. 19 Der Sieg in der Schlacht hängt ja nicht von der Größe des Heeres ab, sondern vom Himmel kommt die Kraft. 20 Jene ziehen gegen uns heran voller Übermut und Gottlosigkeit, um uns und unsere Weiber und unsere Kinder zu vertilgen und um uns auszuplündern; 21 wir aber kämpfen für unser Leben und unsere Satzungen[1]. 22 So wird denn Gott selbst sie vor unseren Augen zermalmen; ihr aber fürchtet euch nicht vor ihnen!« 23 Nach dieser Rede stürmte er unversehens auf sie ein, und Seron wurde mit seinem Heere vor ihm aufgerieben. 24 Sie verfolgten ihn auf der Steige von Beth-Horon hinab bis in die Ebene, und gegen 800 Mann fielen von ihnen; die Übriggebliebenen flohen ins Philisterland. 25 Da kam die Furcht vor Judas und seinen Brüdern zum Durchbruch, und Schrecken befiel die Heiden in der ganzen Gegend ringsum; 26 sein Name drang bis zu den Ohren des Königs, und alle Welt sprach von den Schlachten des Judas. 27 Als nun der König Antiochus von diesen Dingen Kunde erhielt, geriet er in gewaltigen Zorn; er ließ Befehl ergehen und bot alle Streitkräfte seines Reichs auf, ein überaus gewaltiges Heer. 28 Er öffnete seine Schatzkammern, ließ seinen Truppen den Sold für ein ganzes Jahr auszahlen und gebot ihnen, sich für alle Fälle bereit zu halten. 29 Da er aber sah, daß ihm das Geld in seinen Schatzkammern ausging, und daß der Ertrag der Steuern aus den Landen gering war infolge des Aufruhrs und wegen des Unheils, das er (selbst) im Lande angerichtet hatte, um die Gesetze und Bräuche abzuschaffen, die von den ältesten Zeiten her in Geltung gewesen waren: – 30 da geriet er in Besorgnis, es möchten ihm, wie das früher schon mehr als einmal der Fall gewesen war, die Mittel zur Bestreitung der Ausgaben fehlen, besonders für die Geschenke, die er bisher mit freigebiger Hand und reichlicher als die früheren Könige ausgeteilt hatte. 31 Weil er sich nun arg beunruhigt fühlte, beschloß er, nach Persien zu ziehen und die Steuern der Provinzen dort zu erheben und viel Geld zusammenzubringen. 32 Er ließ also Lysias, einen hochangesehenen Mann aus königlichem Geschlecht, als Reichsverweser für die Länder vom Euphratstrom bis zu den Grenzen Ägyptens zurück; 33 dieser hatte auch den königlichen Prinzen Antiochus zu erziehen, bis er selbst zurückkehren würde. 34 Zugleich übergab er ihm die Hälfte des Kriegsheeres, sowie die Elefanten, und gab ihm Aufschluß über alle seine Pläne, und zwar besonders hinsichtlich der Bewohner Judäas und Jerusalems: 35 er solle ein Heer gegen sie entsenden, um die Macht der Israeliten und was von Jerusalem noch übrig war, völlig auszurotten, so daß selbst die Erinnerung an sie im Lande erlösche; 36 alsdann sollte er Ausländer in ihrem ganzen Gebiet sich ansiedeln lassen und ihr Land losweise unter diese verteilen. 37 Der König selbst nahm hierauf die andere Hälfte des Heeres und brach von seiner Residenz Antiochien im Jahre 147[2] auf, ging über den Euphratstrom und durchzog die oberen Länder[3]. 38 Lysias erwählte nun Ptolemäus, den Sohn des Dorymenes, sowie Nikanor und Gorgias, hochangesehene Männer aus der Zahl der Freunde[4] des Königs, 39 und sandte mit ihnen[5] 40000 Mann zu Fuß und 7000 Reiter; die sollten ins jüdische Land ziehen, um es nach dem Befehl des Königs zu verheeren. 40 Diese drei (Männer) brachen also mit ihrer gesamten Streitmacht auf und lagerten sich nach ihrer Ankunft nahe bei Emmaus in der Ebene. 41 Als nun die Handelsleute in der Gegend Kunde von ihrer Ankunft erhielten, versahen sie sich reichlich mit Silber und Gold und auch mit Stricken zum Fesseln und kamen ins Lager, um die Israeliten als Sklaven anzukaufen. Es stießen auch noch Truppen aus Syrien und dem Lande der Philister zu ihnen. 42 Als nun Judas und seine Brüder sahen, daß das Unheil immer ärger wurde und die feindlichen Scharen innerhalb ihres Gebietes lagerten, und als sie auch Kunde von den Befehlen des Königs erhielten, der die völlige Vernichtung ihres Volkes geboten hatte, 43 da sagten sie einer zum andern: »Laßt uns das wiederherstellen, was in unserm Volke zerstört ist, und laßt uns für unser Volk und das Heiligtum kämpfen!« 44 So versammelte sich denn die ganze Gemeinschaft, um zum Kampfe bereit zu sein und um zu beten und Gnade und Erbarmen zu erflehen. 45 Jerusalem aber lag unbewohnt da wie eine Wüste, niemand ging mehr ein und aus von seinen Kindern; das Heiligtum war zertreten[6], Fremdlinge hausten in der Burg, eine Herberge der Heiden war (die Stadt) geworden; die Freude war verschwunden aus Jakob, es schwiegen Flöte und Zither. 46 sie sich nun versammelt hatten, zogen sie nach Massepha[7], Jerusalem gegenüber; denn dort war in früheren Zeiten eine Gebetsstätte für Israel gewesen. 47 Dann fasteten sie an jenem Tage, hüllten sich in härene Gewänder[8], streuten sich Asche aufs Haupt und zerrissen ihre Kleider. 48 Sodann breiteten sie das Gesetzbuch aus (eines von denen), nach welchen die Heiden gesucht hatten, um ihre Götzenbilder darauf zu malen; 49 dann brachten sie auch die Priestergewänder herbei, sowie die Erstlinge und Zehnten, und ließen Nasiräer[9] auftreten, deren Weihezeit abgelaufen war. 50 Dann ließen sie mit lauter Stimme den Ruf zum Himmel erschallen: »Was sollen wir mit allen diesen machen und wohin sie bringen? 51 Dein Heiligtum ist ja zertreten und entweiht, und deine Priester sind in Trauer und Elend! 52 Und siehe, die Heiden haben sich gegen uns zusammengeschart, um uns auszurotten; du weißt ja, was sie gegen uns vorhaben! 53 Wie sollen wir ihnen widerstehen können, wenn du uns nicht zu Hilfe kommst?« 54 Dann stießen sie in die Trompeten und erhoben ein lautes Wehgeschrei. 55 Hierauf setzte Judas Anführer über das Kriegsvolk ein, Hauptleute über Tausend, über Hundert, über Fünfzig und über zehn Mann. 56 Sodann richteten sie an die, welche in letzter Zeit ein Haus gebaut oder sich verheiratet oder einen Weinberg angepflanzt hatten oder die furchtsam seien, die Aufforderung, sich in ihre Heimat zu begeben, wie das Gesetz es bestimmte. (5Mo 20,5) 57 Alsdann brach das Heer auf und lagerte sich südlich von Emmaus. 58 Judas aber gebot: »Macht euch fertig und zeigt euch als tapfere Männer! Haltet euch für morgen früh bereit zum Kampf mit diesen Heiden, die sich wider uns zusammengetan haben, um uns und unser Heiligtum zu vernichten! 59 Denn es ist besser für uns, im Kampfe zu fallen, als den Untergang unsers Volkes und des Heiligtums mit anzusehen. 60 Übrigens – wie es im Himmel beschlossen ist, so möge er es fügen!«1.Makkabäer 3
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
1.Makkabäer 3
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
1.Makkabäer 3
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
1.Makkabäer 3
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.