Jeremia 26

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Im Anfang der Herrschaft Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dies Wort vom HERRN: (2Kön 23,34; Jer 7,1)2 So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof am Hause des HERRN und predige denen, die aus allen Städten Judas hereinkommen, um anzubeten im Hause des HERRN, alle Worte, die ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen, und tu nichts davon weg,3 ob sie vielleicht hören wollen und sich bekehren, ein jeder von seinem bösen Wege, damit mich auch reuen möge das Übel, das ich gedenke, ihnen anzutun um ihrer bösen Taten willen. (Jer 18,8; Jer 36,3)4 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Werdet ihr mir nicht gehorchen und nicht nach meiner Weisung wandeln, die ich euch vorgelegt habe,5 und nicht hören auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die ich immer wieder zu euch gesandt habe und auf die ihr doch nicht hören wolltet, (Jer 7,25; Jer 25,4)6 so will ich’s mit diesem Hause machen wie mit Silo und will diese Stadt zum Fluchwort machen bei allen Völkern auf Erden. (2Kön 25,9; Ps 78,60; Jer 7,12)7 Und die Priester, Propheten und alles Volk hörten Jeremia, dass er solche Worte redete im Hause des HERRN.8 Da nun Jeremia alles gesagt hatte, was ihm der HERR befohlen hatte, allem Volk zu sagen, ergriffen ihn die Priester, Propheten und das ganze Volk und sprachen: Du musst sterben!9 Warum weissagst du im Namen des HERRN: »Es wird diesem Hause gehen wie Silo, und diese Stadt soll so wüst werden, dass niemand mehr darin wohnt«? Und das ganze Volk sammelte sich im Hause des HERRN wider Jeremia.10 Als das die Oberen von Juda hörten, gingen sie aus des Königs Hause hinauf ins Haus des HERRN und setzten sich an den Eingang des neuen Tors am Hause des HERRN. (Jer 36,10)11 Und die Priester und Propheten sprachen vor den Oberen und allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt gegen diese Stadt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt. (Apg 6,13)12 Aber Jeremia sprach zu allen Oberen und zu allem Volk: Der HERR hat mich gesandt, dass ich dies alles, was ihr gehört habt, weissagen sollte gegen dies Haus und gegen diese Stadt.13 So bessert nun eure Wege und euer Tun und gehorcht der Stimme des HERRN, eures Gottes, so wird den HERRN auch gereuen das Übel, das er gegen euch geredet hat. (Jer 7,3; Jer 18,11)14 Ich aber, seht, ich bin in eurer Hand; macht mit mir, wie es euch gut und recht dünkt. (Jos 9,25)15 Doch sollt ihr wissen: Wenn ihr mich tötet, so werdet ihr unschuldiges Blut auf euch laden, auf diese Stadt und ihre Einwohner. Denn wahrlich, der HERR hat mich zu euch gesandt, dass ich dies alles vor euren Ohren reden soll. (Jer 7,6; Jer 22,3)16 Da sprachen die Oberen und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser Mann ist des Todes nicht schuldig; denn er hat zu uns geredet im Namen des HERRN, unseres Gottes.17 Und es standen auf etliche von den Ältesten des Landes und sprachen zu dem versammelten Volk:18 Zur Zeit Hiskias, des Königs von Juda, war ein Prophet, Micha von Moreschet; der sprach zum ganzen Volk Juda: »So spricht der HERR Zebaoth: Zion wird wie ein Acker gepflügt werden, und Jerusalem wird zu Steinhaufen werden und der Berg des Tempels zu einer Höhe wilden Gestrüpps.« (Jer 9,10; Mi 3,12)19 Ließ ihn denn Hiskia, der König von Juda, und das ganze Juda deswegen töten? Fürchtete er nicht vielmehr den HERRN und flehte zu ihm? Da reute auch den HERRN das Übel, das er gegen sie geredet hatte. Wir aber würden großes Unheil über uns bringen. (2Mo 32,11; 2Kön 13,4; 2Chr 33,12; Jer 3,1; Jer 18,8)20 Da war noch einer, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn Schemajas, von Kirjat-Jearim. Der weissagte gegen diese Stadt und gegen dies Land ganz wie Jeremia.21 Als aber der König Jojakim und alle seine Gewaltigen und Oberen seine Worte hörten, wollte ihn der König töten lassen. Und Uria erfuhr das, fürchtete sich und floh und kam nach Ägypten.22 Aber der König Jojakim schickte Leute nach Ägypten, Elnatan, den Sohn Achbors, und andere mit ihm.23 Die holten Uria aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim. Der ließ ihn mit dem Schwert töten und seinen Leichnam zu den Gräbern des niederen Volks werfen.24 Aber mit Jeremia war die Hand Ahikams, des Sohnes Schafans, sodass man ihn nicht dem Volk in die Hände gab, das ihn getötet hätte. (2Kön 22,12)

Jeremia 26

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Im Anfang der Regierung Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah von dem HERRN dieses Wort: (1Chr 3,15; 2Chr 36,4)2 So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof des Hauses des HERRN und zu allen Städten Judas, die kommen, um im Haus des HERRN anzubeten, rede all die Worte, die ich dir geboten habe, zu ihnen zu reden; lass kein Wort weg[1]! (5Mo 4,2; Jer 1,7; Jer 7,2; Jer 19,14)3 Vielleicht werden sie hören und jeder von seinem bösen Weg umkehren; dann werde ich mich des Unheils gereuen lassen, das ich ihnen zu tun gedenke wegen der Bosheit ihrer Taten. (Jer 18,7; Jer 26,19; Hes 12,3; Hes 18,21)4 Und sage zu ihnen: So spricht der HERR: Wenn ihr nicht auf mich hört, dass ihr in meinem Gesetz lebt[2], das ich euch vorgelegt habe, (5Mo 28,15)5 ⟨und⟩ dass ihr auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, hört, die ich zu euch sende, früh mich aufmachend und sendend, aber ihr habt nicht gehört; (Jer 7,13; Jer 25,3)6 dann will ich ⟨mit⟩ diesem Haus wie ⟨mit⟩ Silo verfahren, und diese Stadt will ich zum Fluch machen für alle Nationen der Erde. (2Kön 22,19; Jer 7,12; Jer 24,9; Jer 29,18; Jer 44,22; Kla 2,15)7 Und die Priester und die Propheten und das ganze Volk hörten Jeremia diese Worte im Haus des HERRN reden.8 Und es geschah, als Jeremia alles zu Ende geredet, was der HERR geboten hatte, zum ganzen Volk zu reden, da ergriffen ihn die Priester und die Propheten und das ganze Volk und sagten: Du musst sterben! (Jer 1,19; Am 7,10)9 Warum hast du im Namen des HERRN geweissagt: Dieses Haus wird wie Silo werden, und diese Stadt wird in Trümmern liegen, ohne Bewohner? Und das ganze Volk versammelte sich gegen Jeremia im Haus des HERRN. (Jer 32,3; Am 7,10)10 Und als die Obersten von Juda diese Worte hörten, gingen sie aus dem Haus des Königs hinauf zum Haus des HERRN und setzten sich in den Eingang des neuen Tores ⟨im Haus⟩ des HERRN. (2Chr 27,3; Jer 20,2; Jer 36,12)11 Da sagten die Priester und die Propheten zu den Obersten und zum ganzen Volk: Dieser Mann ⟨verdient⟩ das Todesurteil, denn er hat gegen diese Stadt geweissagt, wie ihr mit euren ⟨eigenen⟩ Ohren gehört habt. (Jer 38,4; Apg 6,13; Apg 21,28)12 Jeremia aber sagte zu den Obersten und zum ganzen Volk: Der HERR hat mich gesandt, gegen dieses Haus und gegen diese Stadt all die Worte zu weissagen, die ihr gehört habt. (Hes 21,7; Am 3,8)13 Und nun bessert[3] eure Wege und Taten und hört auf die Stimme des HERRN, eures Gottes: dann wird der HERR sich des Unheils gereuen lassen, das er über euch geredet hat! (Jer 7,3)14 Ich aber, siehe, ich bin in eurer Hand. Tut ⟨mit⟩ mir, wie es gut und recht ist in euren Augen. (Jos 9,25)15 Doch sollt ihr eindeutig wissen, dass ihr, wenn ihr mich tötet, unschuldiges Blut auf euch bringt und auf diese Stadt und auf ihre Bewohner. Denn in Wahrheit, der HERR hat mich zu euch gesandt, all diese Worte vor euren Ohren zu reden. (4Mo 35,33; 2Chr 24,22)16 Da sagten die Obersten und das ganze Volk zu den Priestern und zu den Propheten: Dieser Mann hat das Todesurteil nicht ⟨verdient⟩; denn er hat im Namen des HERRN, unseres Gottes, zu uns geredet. (Jak 5,10)17 Und es erhoben sich Männer von den Ältesten des Landes, und sie sagten[4] zu der ganzen Versammlung des Volkes:18 Micha, der Moreschtiter[5], hat in den Tagen Hiskias, des Königs von Juda, geweissagt und zum ganzen Volk Juda gesprochen: So spricht der HERR der Heerscharen: »Zion wird zum Acker gepflügt, und Jerusalem wird zu Trümmerhaufen und der Berg des Hauses[6] zu Waldeshöhen.« (Mi 1,1; Mi 3,12)19 Haben ihn etwa Hiskia, der König von Juda, und ganz Juda getötet? Hat er[7] nicht den HERRN gefürchtet und den HERRN angefleht[8], sodass der HERR sich des Unheils gereuen ließ, das er über sie geredet hatte? Und wir wollen ein so großes Unrecht[9] gegen unser Leben tun? (2Mo 32,14; 2Chr 32,26; Jer 26,3; Apg 5,39)20 ⟨Damals⟩ gab es noch einen Mann, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn des Schemaja, aus Kirjat-Jearim; und er weissagte gegen diese Stadt und gegen dieses Land, ganz wie ⟨es⟩ die Worte Jeremias ⟨taten⟩. (1Sam 6,21)21 Als aber der König Jojakim und all seine Heerführer und alle Obersten seine Worte hörten, suchte der König ihn zu töten. Und als Uria es hörte, fürchtete er sich und floh, und er kam nach Ägypten. (1Kön 18,10)22 Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten, Elnatan, den Sohn des Achbor, und ⟨einige⟩ Männer mit ihm nach Ägypten. (2Kön 22,12; Jer 29,3; Jer 36,12; Jer 39,14; Hes 8,11)23 Und sie holten Uria aus Ägypten und führten ihn zum König Jojakim. Und er erschlug ihn mit dem Schwert und warf seine Leiche auf die Gräber der Kinder des Volkes[10]. (2Kön 23,37; Jer 22,17; Mt 23,37)24 Doch die Hand Ahikams, des Sohnes des Schafan, war mit Jeremia, sodass man ihn nicht in die Hand des Volkes gab, ihn zu töten. (2Kön 22,12; Jer 15,21; Jer 29,3; Jer 36,12; Jer 36,19; Jer 39,14; Hes 8,11)

Jeremia 26

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Jojakim, der Sohn von Joschija, war erst kurze Zeit König über Juda, da erging das Wort des HERRN an Jeremia. Der HERR sagte zu dem Propheten: (Jer 1,3)2 »Stell dich in den Vorhof des Tempels und verkünde allen, die aus den Städten in Juda dorthin zum Gottesdienst kommen, was ich dir jetzt auftrage. Lass nichts aus!3 Vielleicht werden sie darauf hören und von ihren verkehrten Wegen umkehren. Dann wird es mir leidtun und ich werde das Unglück nicht über sie bringen, das ich ihnen wegen ihrer bösen Taten angedroht habe. (Jer 18,8; Jer 18,11)4 Sag also zu ihnen: ›Der HERR warnt euch! Hört auf mich, sagt er, und haltet euch an die Weisungen, die ich euch gegeben habe!5 Achtet auf das, was euch meine Propheten verkünden! Ich habe immer neue zu euch gesandt; aber bisher habt ihr sie nie ernst genommen. (Jer 25,4)6 Wenn ihr nicht auf mich hört, verfahre ich mit diesem Tempel wie mit dem von Schilo. Und eure Stadt werde ich so verwüsten, dass alle Völker der Erde ihren Namen als Fluchwort benutzen werden!‹« (Jer 7,12; Jer 7,14; Jer 24,9)7 Die Priester, die Propheten und das ganze Volk hörten, was Jeremia im Vorhof des Tempels sagte.8 Als er zu Ende geredet hatte, packten sie ihn und schrien: »Dafür musst du sterben!9 Du wagst zu behaupten: ›Diesem Tempel wird es ergehen wie Schilo und diese Stadt wird völlig zerstört; niemand wird mehr hier leben!‹ Das sagst du nicht im Auftrag des HERRN!« Und das ganze Volk rottete sich im Vorhof des Tempels gegen Jeremia zusammen.10 Als die führenden Männer von Juda hörten, was dort vorging, kamen sie vom Königspalast zum Tempel herauf und nahmen am Eingang des Neuen Tores zur Gerichtsverhandlung Platz.11 Die Priester und Propheten erhoben vor ihnen und vor dem ganzen Volk Anklage gegen Jeremia und sagten: »Dieser Mann hat den Tod verdient, denn er hat sich angemaßt, als Prophet gegen unsere Stadt zu reden. Ihr habt es mit eigenen Ohren gehört.«12 Jeremia verteidigte sich und sagte zu den Richtern und dem versammelten Volk: »Der HERR hat mich gesandt, um gegen diesen Tempel und diese Stadt all das zu sagen, was ihr gehört habt.13 Ändert jetzt euer Leben und Tun und hört auf den HERRN, euren Gott! Dann wird es ihm leidtun und er wird das Unglück nicht über euch bringen, das er euch angedroht hat. (Jer 18,8; Jer 18,11)14 Ich bin in eurer Hand; macht mit mir, was euch gut und recht erscheint.15 Doch das sollt ihr wissen: Wenn ihr mich tötet, vergießt ihr das Blut eines Unschuldigen. Ihr ladet Blutschuld auf euch und auf diese ganze Stadt und ihre Bewohner. Denn es ist wirklich der HERR, der mich zu euch gesandt hat, um euch diese Warnung zu überbringen.«16 Da sagten die Richter und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: »Dieser Mann hat nichts getan, was den Tod verdient, denn er hat wirklich im Namen des HERRN, unseres Gottes, zu uns gesprochen.«17 Zuvor waren einige von den Ältesten des Landes aufgestanden und hatten zur versammelten Menge gesagt:18 »Zur Zeit, als König Hiskija über Juda regierte, wirkte hier der Prophet Micha aus Moreschet. Er sagte zum ganzen Volk von Juda: ›So spricht der HERR, der Herrscher der Welt:[1] Der Berg Zion wird umgepflügt wie ein Acker, Jerusalem wird zu einem Trümmerhaufen, der Tempelberg zu einem bewaldeten Hügel!‹ (Mi 3,12)19 Haben etwa damals der König und das Volk von Juda den Propheten getötet? Haben sie nicht vielmehr dem HERRN gehorcht und versucht, seine Gunst wiederzugewinnen? Deshalb tat es dem Herrn leid und er hat das Unglück nicht über sie gebracht, das er ihnen angedroht hatte. Wir aber sind drauf und dran, durch großes Unrecht unser Leben in Gefahr zu bringen.« (Jer 18,8)20 Es gab damals noch einen anderen Propheten, der im Auftrag des HERRN gegen Jerusalem und das Land Juda auftrat – ganz ähnlich wie Jeremia. Er hieß Urija, war ein Sohn von Schemaja und stammte aus Kirjat-Jearim.21 Als König Jojakim und seine Heerführer und Minister hörten, was Urija sagte, wollte der König ihn umbringen lassen. Urija erfuhr davon, bekam Angst und floh nach Ägypten.22 König Jojakim aber schickte Elnatan, den Sohn Achbors, mit einigen Männern dorthin. (2Kön 22,12; Jer 36,12; Jer 36,25)23 Sie holten ihn aus Ägypten zurück und brachten ihn vor den König. Der ließ ihn mit dem Schwert hinrichten und seine Leiche auf dem Armenfriedhof verscharren. (Jer 22,17)24 Jeremia jedoch entging der Hinrichtung – aber nur, weil Ahikam, der Sohn Schafans, ihn beschützte und nicht zuließ, dass er der wütenden Menge ausgeliefert wurde. (Jer 15,21)

Jeremia 26

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Zu Beginn der Herrschaft Jojakims[1], des Sohnes Josias, über Juda sprach der HERR zu Jeremia:2 »So spricht der HERR: Stell dich in den Vorhof des Tempels des HERRN. Dort sollst du denen, die aus allen Teilen Judas herkommen, um im Tempel des HERRN anzubeten, alles das mitteilen, was ich dir als Botschaft aufgetragen habe. Lass kein einziges Wort davon weg. (5Mo 4,2; Jer 7,2; Jer 19,14; Jer 42,4; Apg 20,20)3 Vielleicht hören sie ja auf dich und lassen von ihren falschen Wegen ab. Dann würde es mir leidtun, dass ich geplant habe, sie wegen ihrer bösen Taten zu bestrafen, und ich würde meine Absicht ändern. (Jes 1,16; Jer 36,3)4 Sag ihnen: ›Der HERR warnt euch: Wenn ihr euch nicht nach dem richtet, was ich euch sage, wenn ihr nicht nach meinen Geboten lebt, die ich euch gegeben habe, (3Mo 26,14; 1Kön 9,6; Jes 1,20; Jer 17,27; Jer 22,5; Jer 44,10)5 und wenn ihr meinen Knechten, den Propheten, keine Beachtung schenkt, die ich doch unablässig, immer wieder, zu euch sende, obwohl ihr doch nicht auf sie hört, (Esr 9,11; Jer 25,4)6 dann will ich diesen Tempel genauso zerstören, wie ich das Heiligtum in Silo zerstört habe. Und der Name eurer Stadt soll von allen Völkern dieser Erde als Fluchwort gebraucht werden.‹« (Ps 78,60; Jer 7,12)7 Die Priester, die Propheten und das ganze Volk hörten die Worte, die Jeremia im Vorhof des Tempels des HERRN verkündete. (Jer 5,31; Mi 3,11)8 Als Jeremia dem Volk aber all das mitgeteilt hatte, was er ihnen im Auftrag des HERRN sagen sollte, packten ihn die Priester, die Propheten und alle Männer des Volkes und schrien: »Dafür sollst du sterben!9 Wie kannst du behaupten, im Namen des HERRN zu sprechen, wenn du ankündigst, dass der Tempel genauso zerstört werden soll wie das Heiligtum in Silo? Wie kannst du es wagen, uns anzudrohen, dass Jerusalem vollständig verwüstet werden soll, sodass keiner mehr darin wohnen wird?« Und das ganze Volk rottete sich im Tempel des HERRN gegen Jeremia zusammen.10 Aber die führenden Männer des Volkes Juda erfuhren, was sich im Tempel zugetragen hatte. Sofort machten sie sich auf den Weg und eilten vom Königspalast zum Tempel und setzten sich vor dem neuen Tor am Tempel des HERRN nieder, um Gericht über Jeremia zu halten. (Apg 21,31)11 Die Priester und Propheten trugen den führenden Männern und dem versammelten Volk ihre Anklage vor: »Dieser Mann hat die Todesstrafe verdient«, sagten sie. »Er hat gegen diese Stadt schlimme Prophezeiungen ausgesprochen – das habt ihr ja mit euren eigenen Ohren gehört.« (Jer 18,23; Jer 38,4; Mt 26,66; Apg 6,11)12 Da ergriff Jeremia das Wort und sagte zu den führenden Männern und zu dem versammelten Volk: »Der HERR hat mir den Auftrag gegeben, gegen diesen Tempel und gegen diese Stadt all jene Drohungen auszusprechen, die ihr gehört habt.13 Ändert euren Lebensstil, lasst ab von euren bösen Taten und gehorcht den Geboten des HERRN, damit es ihm leidtut und er das Unheil, das er euch angedroht hat, nicht über euch hereinbrechen lässt. (Jer 7,3; Jer 18,11)14 Was allerdings mich betrifft – ich bin in eurer Gewalt: Ihr könnt mit mir machen, was ihr wollt.15 Eins jedoch kann ich euch mit Sicherheit sagen: Wenn ihr mich tötet, bringt ihr das Blut eines Unschuldigen über diese Stadt und ihre Bewohner. Ich spreche tatsächlich im Auftrag des HERRN: Er hat mich gesandt, euch all diese Worte zu verkündigen.« (4Mo 35,33; Spr 6,16)16 Da sagten die führenden Männer und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: »Wir dürfen diesen Mann nicht zum Tode verurteilen, denn er hat wirklich im Namen des HERRN, unseres Gottes, zu uns gesprochen.« (Jer 36,19; Jer 38,7; Apg 5,34; Apg 23,9; Apg 25,25; Apg 26,31)17 Daraufhin erhoben sich auch einige der Ältesten und sagten zu der ganzen Menschenmenge, die sich versammelt hatte:18 »Micha aus Moreschet war Prophet zur Zeit der Regierung Hiskias, des Königs von Juda[2]. Er hat damals zum ganzen Volk von Juda Folgendes gesagt: ›So spricht der HERR, der Allmächtige: Zion soll zu Ackerland umgepflügt und Jerusalem zu einem Trümmerhaufen gemacht werden, und auf dem Tempelberg wird Gestrüpp wuchern[3].‹ (Mi 1,1; Mi 3,12)19 Haben nun etwa Hiskia, der König von Juda, und die Männer von Juda Micha deswegen getötet? Nein, Hiskia ist vielmehr vor dem HERRN erschrocken und hat ihn um Gnade angefleht. Daraufhin tat es dem HERRN leid, dass er ein solches Unheil über Juda angedroht hatte, und er ließ es nicht geschehen. Und wir sollen jetzt eine so große Schuld auf uns laden, indem wir Jeremia töten?« (2Chr 29,6; 2Chr 32,26; Jes 37,1)20 Zur Zeit Jeremias weissagte aber noch ein anderer Mann als Prophet im Namen des HERRN. Er hieß Uria, kam aus Kirjat-Jearim und war der Sohn Schemajas. Er drohte mit denselben Worten wie Jeremia Unheil für Jerusalem und das ganze Land an. (Jos 9,17; 1Sam 6,21)21 Als König Jojakim, seine Offiziere und Minister davon hörten, beabsichtigten sie ihn zu töten. Uria erfuhr von der Verschwörung, bekam Angst und floh nach Ägypten. (1Kön 19,2; 2Chr 16,10; Jer 36,26; Mt 10,23)22 König Jojakim sandte Elnatan, den Sohn Achbors, und noch einige andere Männer nach Ägypten, um ihn zu verhaften. (Jer 36,12)23 Diese Männer brachten Uria gefangen zurück zu König Jojakim. Der ließ Uria mit dem Schwert hinrichten und warf seine Leiche auf den Begräbnisplatz, auf dem sonst nur die Ärmsten des Volkes verscharrt werden. (Jer 2,30)24 Jeremia jedoch wurde nicht hingerichtet. Denn Ahikam, der Sohn Schafans, setzte sich für ihn ein und ließ es nicht zu, dass Jeremia der wütenden Menge ausgeliefert wurde, die ihn töten wollte. (2Kön 22,12; Jer 1,18; Jer 39,14; Jer 40,5)