Jeremia 14
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagIn Hungersnot und Kriegsgefahr weist Gott das Gebet des Volkes und die Fürbitte des Propheten ab
1 Was als Wort des HERRN zu Jeremia geschah aus Anlass der Dürre[1]: (Jer 3,3) 2 Juda trauert, und seine Tore welken dahin[2], sie liegen in Trauer[3] am Boden, und Jerusalems Klagegeschrei steigt empor. (Jes 24,11; Jer 12,4; Joe 1,14) 3 Seine Mächtigen schicken ihre Untergebenen[4] nach Wasser. Sie kommen zu den Zisternen ⟨und⟩ finden kein Wasser, sie kommen mit leeren Händen zurück mit ihren Gefäßen; sie sind enttäuscht und beschämt und verhüllen ihr Haupt. (2Sam 15,30; Am 4,8) 4 Wegen des Erdbodens, der zerbrochen ist, weil kein Regen im Land ist, sind die Bauern beschämt ⟨und⟩ verhüllen ihr Haupt. (3Mo 26,18; Joe 1,11) 5 Ja, auch die Hirschkuh auf dem Feld gebiert und lässt ⟨ihr Kalb im Stich⟩; denn kein Gras ist da. 6 Und die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erlöschen, denn kein Kraut ist da. 7 Wenn unsere Sünden gegen uns aussagen, HERR, so handle um deines Namens willen ⟨gnädig an uns⟩! Denn zahlreich sind unsere Treulosigkeiten; gegen dich haben wir gesündigt. (Ps 25,11; Ps 79,9; Jes 59,12; Jer 5,25; Jer 10,19; Jer 14,20; Dan 9,9; Mi 7,9) 8 Du Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Bedrängnis, warum willst du wie ein Fremdling im Land sein und wie ein Wanderer, der ⟨nur⟩ zum Übernachten eingekehrt ist? (Ps 46,2; Jes 33,2; Jer 16,19; Jer 17,13; Jer 50,7) 9 Warum willst du wie ein erschrockener[5] Mann sein, wie ein Held, der nicht zu retten vermag? Du bist doch in unserer Mitte, HERR, und über uns ist dein Name ausgerufen. Verlass uns nicht! (2Mo 29,45; 5Mo 28,10; 1Sam 12,22; 2Chr 7,14; Ps 10,1; Jes 43,7; Jes 63,19; Jer 15,16; Jer 51,5; Kla 5,20; Sach 8,3) 10 So spricht der HERR zu diesem Volk: Umherzuschweifen, so liebten sie es, sie hielten ihre Füße nicht zurück. Und der HERR hat kein Gefallen an ihnen: nun wird er an ihre Missetaten denken und ihre Sünden heimsuchen. – (Ps 95,10; Jer 2,23; Hos 7,2; Hos 8,13; Hebr 10,38) 11 Und der HERR sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk zum Guten! (Jer 7,16) 12 Wenn sie fasten, werde ich nicht auf ihr Flehen hören. Und wenn sie Brandopfer und Speisopfer opfern, werde ich kein Gefallen an ihnen haben; sondern ich werde sie durch das Schwert und durch den Hunger und durch die Pest vernichten. (Spr 28,9; Jes 1,15; Jer 6,20; Jer 11,11; Jer 15,1; Jer 21,7; Jer 24,10; Hes 5,12; Mi 3,4; Sach 7,13) 13 Und ich sprach: Ach, Herr, HERR! Siehe, die Propheten sagen zu ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird euch nicht treffen, sondern ich werde euch einen beständigen Frieden geben an diesem Ort. (Jer 4,10; Jer 5,12; Jer 23,17; Jer 37,19) 14 Und der HERR sprach zu mir: Die Propheten weissagen Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt und sie nicht beauftragt – auch nicht zu ihnen geredet. Sie weissagen euch Lügenvision, Wahrsagerei, Nichtiges[6] und den Trug ihres Herzens. (Jer 5,31; Jer 8,10; Jer 23,16; Jer 27,10; Hes 13,2; Mt 7,15; Mt 24,5) 15 Darum, so spricht der HERR: Über die Propheten, die in meinem Namen weissagen – und ich habe sie doch nicht gesandt –, die sagen: »Weder Schwert noch Hunger wird es in diesem Land geben«; diese Propheten sollen durch das Schwert und durch den Hunger umkommen. (5Mo 18,20; Jer 6,15; Jer 8,12; Hes 13,9; Hes 14,10; Hes 33,6) 16 Und das Volk, dem sie weissagen, soll, von Hunger und Schwert hingeworfen, auf den Straßen von Jerusalem daliegen[7], und niemand wird sie begraben, sie, ihre Frauen, ihre Söhne und ihre Töchter. Und ich werde ihre Bosheit über sie ausschütten. (Ps 79,3; Jer 4,18; Jer 9,20; Jer 16,4; Jer 20,6; Jer 27,15) 17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sagen: Nacht und Tag fließen meine Augen von Tränen und kommen nicht zur Ruhe. Denn die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, liegt mit schwerer Verletzung[8], mit einer sehr schmerzenden Wunde zerbrochen ⟨da⟩. (Jer 8,21; Kla 2,11; Kla 3,48) 18 Wenn ich aufs Feld hinausgehe, siehe da: vom Schwert Durchbohrte! Und wenn ich in die Stadt komme, siehe da: Hungerkrankheiten! Ja, sowohl Propheten als auch Priester ziehen im Land umher und wissen keinen Rat[9]. (Kla 1,20; Kla 2,19) 19 Hast du Juda ganz und gar verworfen? Oder verabscheut deine Seele Zion? Warum hast du uns geschlagen, sodass keine Heilung für uns da ist? Man hofft auf Frieden[10], und da ist nichts Gutes, und auf die Zeit der Heilung, und siehe da: Schrecken. (Spr 29,1; Jer 8,15; Jer 12,7; Jer 15,18; Jer 30,12; Kla 2,13; Kla 2,22) 20 HERR, wir kennen unsere Gottlosigkeiten[11], die Schuld unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt. (Ps 106,6; Jer 3,25; Kla 1,20; Dan 9,5) 21 Um deines Namens willen verschmähe uns nicht! Entehre nicht[12] den Thron deiner Herrlichkeit! Denk ⟨an uns⟩, mache deinen Bund mit uns nicht ungültig! (Ps 74,20; Jer 3,17; Jer 14,7; Jer 17,12) 22 Gibt es unter den Nichtigkeiten[13] der Nationen Regenspender, oder kann der Himmel ⟨von selbst⟩ Regengüsse geben? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? Wir hoffen auf dich; denn du, du hast dies alles gemacht. (1Kön 18,1; Hi 5,10; Hi 28,26; Jer 10,12; Mi 5,6; Apg 14,15)Jeremia 14
Hoffnung für alle
von BiblicaDie große Dürre
1 Der HERR sprach zu Jeremia während der großen Dürre: 2 »Das Land Juda trauert, seine Städte leiden Not, verzweifelt sitzen die Menschen auf der Erde, und in Jerusalem hört man lautes Klagen. 3 Die Reichen schicken ihre Diener los, um Wasser zu holen. Sie gehen zu den Zisternen, aber alle sind ausgetrocknet. Mit leeren Krügen kehren sie zurück, enttäuscht und traurig verhüllen sie ihr Gesicht. 4 Auch die Bauern verhüllen ihr Gesicht in Trauer; der Boden zeigt tiefe Risse, weil der Regen so lange ausbleibt. 5 Die Hirschkuh verlässt ihr Junges gleich nach der Geburt, weil sie kein Futter findet. 6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen, sie schnappen nach Luft wie Schakale und verenden, weil nirgendwo mehr Gras wächst.« 7 HERR, unsere Sünden klagen uns an, doch hilf uns und mach deinem Namen Ehre! Wir haben dir oft die Treue gebrochen, gegen dich haben wir gesündigt. 8 Du bist Israels einzige Hoffnung, sein Retter in Zeiten der Not. Warum verhältst du dich wie ein Fremder bei uns im Land, wie ein Wanderer, der nur für eine Nacht bleibt? 9 Warum bist du wie ein Kriegsheld, der überwältigt wurde und niemandem mehr helfen kann? Du wohnst doch mitten unter uns! Wir tragen deinen Namen. HERR, verlass uns nicht!Bete nicht mehr für dieses Volk!
10 Aber der HERR antwortete mir: »Dieses Volk liebt es, mir davonzulaufen, sie wollen einfach nicht bei mir bleiben. Darum finde ich kein Gefallen mehr an ihnen, ich verschone sie nicht mehr, sondern ziehe sie für ihre Sünden zur Rechenschaft.« 11 Und weiter sprach der HERR zu mir: »Jeremia, bete nicht mehr für das Wohl dieses Volkes! 12 Wenn sie auch fasten und mich um Gnade anflehen, werde ich sie doch nicht erhören. Wenn sie mir Brand- und Speiseopfer bringen, nehme ich ihre Opfer nicht an; nein, ich werde sie auslöschen durch Kriege, Hungersnot und Seuchen.« 13 »Aber HERR, mein Gott«, erwiderte ich, »die Propheten sind schuld! Sie reden ihnen ein: ›Ihr werdet keinen Krieg und keine Hungersnot erleben. Gott wird unserem Land bleibenden Frieden geben.‹« 14 Doch der HERR sprach zu mir: »Was diese Propheten in meinem Namen verkünden, ist nichts als Lüge! Ich habe sie weder beauftragt noch gesandt, kein Wort habe ich mit ihnen geredet! Erlogene Visionen geben sie euch weiter, trügerische Wahrsagerei und ihre eigenen Hirngespinste. 15 Das sage ich, der HERR, über diese Propheten, die in meinem Namen auftreten: Ich habe sie nicht gesandt, und doch behaupten sie: ›Weder Krieg noch Hungersnot wird dieses Land je treffen!‹ Genau diese Propheten werden im Krieg umkommen oder vor Hunger sterben! 16 Und die Menschen, denen sie geweissagt haben, werden auf den Straßen von Jerusalem liegen, verhungert oder vom Schwert durchbohrt: Männer, Frauen und Kinder, niemand wird sie begraben. Ihre Bosheit werde ich ihnen reichlich vergelten.«Herr, vergib uns, wir haben gesündigt!
17 Der Herr befahl mir: »Verheimliche ihnen deine Trauer nicht! Sag ihnen: ›Ich weine hemmungslos, meine Tränen fließen Tag und Nacht. Denn mein geliebtes Volk ist schwer verwundet, zerschlagen liegt es am Boden. 18 Wenn ich hinaus aufs Land gehe, sehe ich die Leichen daliegen – vom Schwert durchbohrt; gehe ich zurück in die Stadt, sehe ich verhungernde Menschen. Die Priester und Propheten werden in ein Land verschleppt, das sie nicht einmal kennen.[1]‹« 19 O Gott, hast du Juda denn ganz und gar aufgegeben? Verabscheust du Jerusalem, die Stadt auf dem Berg Zion? Warum hast du uns so verwundet, dass wir nicht mehr gesund werden? Wir hofften, alles werde wieder gut – doch vergeblich! Wir dachten, die Wunden unseres Volkes würden heilen – aber wir erleben nichts als Schrecken! 20 HERR, gegen dich haben wir gesündigt, wir bekennen dir unsere Schuld und die Schuld unserer Vorfahren. 21 Bitte verstoß uns jetzt nicht, es geht doch um deine Ehre! Gib den Tempel, deinen herrlichen Thron, nicht dem Gespött preis! Denk an den Bund, den du mit uns geschlossen hast, und heb ihn nicht auf! 22 Kein Götze der Heiden kann uns helfen, keiner kann Regen bringen, und auch der Himmel gibt den Regen nicht von selbst. Nein, du bist es, HERR, unser Gott! Du hast alles geschaffen. Darum hoffen wir auf dich!Jeremia 14
Schlachter 2000
von Genfer BibelgesellschaftDie Dürre und das kommende Schwert
1 Das Wort des HERRN, das an Jeremia erging betreffs der Dürre: (1Kön 8,35; Jer 3,3) 2 Juda trauert, und seine Tore stehen kläglich da; sie liegen betrübt am Boden, und das Geschrei Jerusalems steigt empor. (Jes 24,11; Jer 8,21; Jer 12,4) 3 Ihre Mächtigen schicken ihre Geringen, um Wasser zu holen; aber wenn sie zu den Zisternen kommen, finden sie kein Wasser, sondern bringen ihre Gefäße leer heim. Schamrot und zuschanden geworden, verhüllen sie ihre Häupter. (2Sam 15,30; Joe 1,11; Am 4,8) 4 Wegen des Erdreichs, das zerrissen ist, weil kein Regen auf die Erde fällt, sehen sich die Bauern in ihrer Hoffnung getäuscht und verhüllen ihre Häupter. (5Mo 28,23; Jer 3,3; Jer 14,3) 5 Die Hindin im Feld verlässt das Junge, das sie geboren hat, denn es gibt kein Gras. (Hi 39,1) 6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen verschmachten, weil nichts Grünes wächst. (Hi 6,5; Kla 4,17; Kla 5,17; Joe 1,18) 7 Wenn unsere Missetaten gegen uns zeugen, so handle du, o HERR, um deines Namens willen; denn unsere Abweichungen sind zahlreich, an dir haben wir gesündigt! (Ps 25,11; Jes 59,12; Jer 14,9; Jer 14,21; Dan 9,8) 8 Du Hoffnung Israels, der du sein Retter bist zur Zeit der Not: Warum willst du sein wie ein Fremdling im Land und wie ein Wanderer, der nur zum Übernachten sein Zelt aufschlägt? (Ps 10,1; Ps 46,2; Jes 43,3; Jes 49,14; Jes 60,16; Jer 17,13; Kla 3,18; Kla 3,29) 9 Warum willst du sein wie ein erschrockener Mann, wie ein Kriegsheld, der nicht retten kann? Du bist doch, o HERR, in unserer Mitte, und wir tragen deinen Namen; verlass uns nicht! (2Mo 29,45; Ps 71,9; Jes 59,1; Jes 63,19; Jer 15,16; Jer 51,5; Dan 9,19) 10 So spricht der HERR von diesem Volk: So liebten sie es, umherzuschweifen; sie schonten ihre Füße nicht, deswegen hat der HERR kein Wohlgefallen an ihnen. Jetzt aber gedenkt er an ihre Missetat und wird ihre Sünde heimsuchen! (Ps 95,10; Ps 99,8; Jer 2,23; Jer 5,9; Jer 13,11; Jer 21,14; Hos 7,2; Hos 8,13) 11 Und der HERR sprach zu mir: Du sollst für dieses Volk nicht bitten, dass es ihm gut gehe! (Jer 7,16; Jer 11,14; Jer 15,1) 12 Denn wenn sie auch fasten, so höre ich doch nicht auf ihr Flehen; und auch wenn sie Brandopfer und Speisopfer darbringen, so habe ich kein Wohlgefallen daran; sondern mit dem Schwert, mit Hunger und mit der Pest will ich sie aufreiben! (Spr 15,8; Spr 28,9; Jes 1,15; Jes 58,3; Jer 6,20; Jer 9,15; Jer 21,7; Jer 24,10; Hes 5,12; Hes 8,18; Mi 3,4) 13 Da antwortete ich: Ach, Herr, HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: »Ihr werdet kein Schwert sehen und keinen Hunger leiden, sondern ich werde euch an diesem Ort beständigen Frieden geben!« (Jer 1,6; Jer 5,31; Hes 13,1; Mi 3,11; 2Petr 2,1) 14 Da sprach der HERR zu mir: Diese Propheten weissagen Lüge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt, ihnen nichts befohlen und nichts zu ihnen geredet; sie weissagen euch Lügengesichte und Wahrsagerei, Hirngespinste und Einbildungen ihres eigenen Herzens! (Jer 5,31; Jer 27,10; Jer 27,15; Kla 2,14) 15 Darum, so spricht der HERR über die Propheten, die in meinem Namen weissagen, obgleich ich sie nicht gesandt habe, die sagen: »Es wird weder Schwert noch Teuerung in diesem Land geben!«: Durch Schwert und Hungersnot sollen diese Propheten umkommen! (Jer 6,15; Jer 8,12; Hes 13,9; Hes 14,10; Am 7,17) 16 Das Volk aber, dem sie geweissagt haben, wird auf den Straßen Jerusalems niedergestreckt werden vom Hunger und vom Schwert; und niemand wird sie begraben, sie und ihre Frauen, Söhne und Töchter; so will ich ihre Bosheit über sie ausschütten! (Ps 79,3; Pred 6,3; Jer 4,18; Jer 7,33) 17 Und du sollst dieses Wort zu ihnen sprechen: Meine Augen zerfließen in Tränen Tag und Nacht, ohne Aufhören; denn schwer verwundet ist die Jungfrau, die Tochter meines Volkes, durch einen sehr schmerzlichen Schlag. (Jer 8,21; Jer 9,1; Jer 13,17; Kla 1,16; Kla 2,11; Kla 3,48) 18 Gehe ich aufs Feld hinaus — siehe da, vom Schwert Erschlagene! Komme ich in die Stadt hinein — siehe da, vor Hunger Verschmachtete! Ja, auch ihre Propheten und Priester ziehen im Land umher und wissen nicht weiter. (Kla 1,20; Kla 2,19; Kla 4,15; Hes 7,15) 19 Hast du denn Juda ganz und gar verworfen? Oder ist Zion deiner Seele ein solcher Gräuel? Warum hast du uns so geschlagen, dass es keine Heilung mehr für uns gibt? Man hofft auf Frieden, aber es kommt nichts Gutes, [hofft ] auf eine Zeit der Heilung, aber siehe da, Schrecken! (2Chr 36,16; Jer 8,15; Jer 12,7; Jer 14,10; Kla 2,13; Kla 5,22) 20 Wir erkennen, o HERR, unsere Gesetzlosigkeit und die Sünde unserer Väter; denn wir haben gegen dich gesündigt. (Ps 106,6; Jer 3,13; Jer 3,25; Dan 9,5) 21 Verwirf uns nicht, um deines Namens willen! Lass nicht den Thron deiner Herrlichkeit in Unehre fallen; gedenke an deinen Bund mit uns, und löse ihn nicht auf! (Ps 74,2; Ps 74,20; Ps 106,45; Jer 3,17; Jer 14,7; Jer 17,12) 22 Sind etwa unter den nichtigen Götzen der Heiden Regenspender? Oder kann der Himmel Regenschauer geben? Bist du es nicht, HERR, unser Gott? Und auf dich hoffen wir; denn du hast dies alles gemacht! (Ps 147,8; Jes 28,29; Jer 5,24; Jer 10,12; Jer 14,1; Jer 14,8; Kla 3,37; Sach 10,1)Jeremia 14
Zürcher Bibel
von Theologischer Verlag ZürichKlage in der Dürre. Antwort des HERRN
1 Das war das Wort des HERRN an Jeremia aus Anlass der Dürre: (Jer 3,3; Jer 5,24; Jer 12,4; Jer 23,10; Am 4,7) 2 Juda trauert, und seine Tore sind verfallen, trauernd sind sie[1] zu Boden gesunken, und Jerusalems Schreie steigen empor. 3 Und ihre Mächtigen schicken ihre Diener nach Wasser, sie kommen zu den Zisternen, sie finden kein Wasser, sie kehren zurück, ihre Krüge sind leer, sie stehen in Schande und sind beschämt und verhüllen ihr Haupt. (Jer 2,13; Am 4,8) 4 Wegen des Ackers voller Risse, weil kein Regen auf das Land fiel, stehen die Landarbeiter in Schande da, haben sie ihr Haupt verhüllt. (Joe 1,11) 5 Sogar die Hirschkuh auf dem Feld: Sie verlässt das Junge, das sie geworfen hat, denn da ist kein Gras. 6 Und Wildesel stehen auf kahlen Höhen, wie die Schakale schnappen sie nach Luft, ihre Augen sind erloschen, denn da ist kein Kraut. 7 Wenn unsere Vergehen gegen uns zeugen, HERR, so handle, um deines Namens willen! Oft sind wir treulos gewesen, wir haben gesündigt gegen dich! (Jer 3,25; Jer 14,20) 8 Du, Hoffnung Israels, sein Retter in der Zeit der Not! Warum bist du wie ein Fremder im Land und wie ein Wanderer, der einkehrt, nur um zu übernachten? (Jer 16,19; Jer 17,13; Jer 50,7) 9 Warum bist du wie ein Hilfloser, wie ein Held, der nicht helfen kann? Du bist doch in unserer Mitte, HERR, und dein Name ist ausgerufen über uns! Verlass uns nicht! (5Mo 28,10; Jer 15,16; Jer 20,11) 10 So spricht der HERR zu diesem Volk: Hierhin und dorthin zu laufen, so haben sie es geliebt, sie haben ihre Füsse nicht geschont. Der HERR aber hat kein Gefallen an ihnen, nun wird er an ihre Verschuldung denken und ihre Sünden heimsuchen. (Jer 2,23; Jer 8,12) 11 Und der HERR sprach zu mir: Bitte nicht für dieses Volk, nicht um Wohlergehen! (Jer 7,16) 12 Denn wenn sie fasten, höre ich nicht auf ihr Flehen, und wenn sie Brandopfer und Gaben darbringen, habe ich kein Gefallen an ihnen. Mit dem Schwert und mit dem Hunger und mit der Pest vernichte ich sie! (Jes 1,15; Jes 15,1; Jer 11,11) 13 Da sprach ich: Ach, Herr, HERR, sieh, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet kein Schwert sehen, und Hunger wird nicht über euch kommen, sondern beständigen Frieden gebe ich euch an diesem Ort. (Jer 5,12; Jer 6,14; Jer 23,17; Hes 13,10) 14 Und der HERR sprach zu mir: Lüge prophezeien die Propheten in meinem Namen! Ich habe sie nicht gesandt und sie nicht beauftragt, und ich habe nicht zu ihnen gesprochen. Sie prophezeien euch Lügenschauung und leere Weissagung und selbst ersonnenen Betrug. (Jer 23,9; Jer 27,9; Jer 28,1; Jer 29,8) 15 Darum, so spricht der HERR über die Propheten, die in meinem Namen prophezeien, obwohl ich sie nicht gesandt habe, und die sagen: Schwert und Hunger wird es nicht geben in diesem Land! - Durch das Schwert und durch Hunger werden diese Propheten ihr Ende finden. (5Mo 18,20; Jer 23,30; Jer 28,15) 16 Und das Volk, dem sie weissagen, wird auf den Gassen Jerusalems liegen, niedergestreckt vom Hunger und vom Schwert, und da ist keiner, der sie begräbt - sie, ihre Frauen und ihre Söhne und ihre Töchter; und ihre eigene Bosheit werde ich über sie ausschütten. (Jer 16,4) 17 Und sage ihnen dieses Wort: Tag und Nacht zerfliessen meine Augen vor Tränen und dürfen nicht ruhen, denn gebrochen ist die Jungfrau, die Tochter meines Volks, grosser Zusammenbruch, schwerste Verwundung! (Jer 6,7; Jer 8,23) 18 Gehe ich hinaus aufs Feld, sieh: vom Schwert Durchbohrte. Und komme ich in die Stadt, sieh: Hungerqualen. Ja, auch Prophet und Priester ziehen in ein Land und kennen es nicht. 19 Hast du Juda ganz verworfen? Bist du Zions überdrüssig geworden? Warum hast du uns so geschlagen, dass es keine Heilung gibt für uns? Man hofft auf Frieden, aber da ist nichts Gutes, und auf eine Zeit der Heilung, aber sieh: Schrecken. (Jer 7,15; Kla 5,22) 20 Unseren Frevel, HERR, haben wir erkannt, die Schuld unserer Vorfahren; wir haben gesündigt gegen dich! (Jer 3,25) 21 Verachte uns nicht, um deines Namens willen, missachte nicht den Thron deiner Herrlichkeit. Erinnere dich, brich nicht deinen Bund mit uns. (Ps 25,11; Jer 14,7) 22 Gibt es unter den Nichtsen der Völker solche, die regnen lassen? Oder ist es der Himmel, der Regen gibt? Bist nicht du es, HERR, unser Gott, und hoffen wir nicht auf dich? Denn du hast all dies getan. (Jer 10,3; Jer 10,13)Jeremia 14
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftJeremia darf nicht für sein Volk beten
10 Aber der HERR sagte zu mir über dieses Volk: »Sie laufen von einem zum andern, wie es ihnen gerade passt; das ist so ihre Art. Ich habe keine Freude mehr an ihnen. Ich sehe über ihre Vergehen nicht mehr hinweg, sondern ziehe sie jetzt zur Rechenschaft.« 11 Weiter sagte der HERR zu mir: »Bete nicht für dieses Volk! Bitte mich nicht darum, dass ich der Not ein Ende mache! (Jer 7,16) 12 Sie können fasten und beten, so viel sie wollen, ich höre sie nicht; auch mit Brandopfern und Speiseopfern können sie mich nicht umstimmen. Ich bin entschlossen, sie durch Krieg, Hunger und Pest zu vernichten.« (Jer 6,20; Jer 24,10) 13 »Ach, HERR, du mächtiger Gott«, erwiderte ich, »die Propheten sind schuld! Die reden ihnen ein: ›Es gibt keinen Krieg und keine Hungersnot! Der HERR hat versprochen, dass er diese Stadt immer schützen will.‹« (Jer 6,14; Jer 23,9; Jer 27,9; Jer 27,14; Jer 28,1; Kla 2,14; Hes 13,1; Hes 22,28) 14 Aber der HERR antwortete mir: »Diese Propheten erzählen Lügen! Es ist nicht wahr, dass sie in meinem Auftrag reden. Ich habe sie nicht geschickt, ich habe kein Wort zu ihnen gesagt! Was sie für Offenbarung ausgeben, ist leeres Gerede; sie prophezeien, was sie sich selbst ausgedacht haben! 15 Ich werde dir sagen, was ich mit diesen Lügenpropheten tue, die euch einreden, dass das Land von Krieg und Hungersnot verschont bleibt: Sie selber werden durch Krieg und Hunger umkommen! 16 Und genauso wird es den Leuten gehen, die sich diese Prophezeiungen anhören. Ihre Leichen werden auf den Straßen Jerusalems herumliegen und die Leichen ihrer Frauen und Kinder dazu. Niemand wird sie begraben. So bestrafe ich sie für ihren Ungehorsam.« (Jer 9,21)Jeremia bekennt sich zur Schuld seines Volkes
17 Weiter sagte der HERR zu mir: »Lass sie wissen, wie betroffen du bist! Sag zu ihnen: ›Ich weine Tag und Nacht und kann nicht aufhören, denn über mein geliebtes Volk[3] ist furchtbares Unglück hereingebrochen, es ist unheilbar verwundet. (Jer 8,23) 18 Gehe ich aufs Feld hinaus, sehe ich die Leichen der Männer, die im Kampf umkamen; kehre ich in die Stadt zurück, finde ich Menschen, die dem Hungertod nahe sind. Priester und Propheten laufen im Land umher und wissen keinen Rat.‹« 19 »HERR«, erwiderte ich, »hast du denn Juda ganz fallen lassen, willst du vom Zionsberg nichts mehr wissen? Warum hast du uns so geschlagen, dass es für uns keine Heilung mehr gibt? Wir warteten darauf, dass alles wieder gut würde, aber es kam nichts Gutes. Wir hofften auf Genesung, aber es wurde immer schlimmer. (Jer 8,15; Jer 10,19) 20 Wir wissen es, HERR, und geben es zu: Wir sind vor dir schuldig geworden, wir und unsere Väter. (Dan 9,4) 21 Aber jetzt geht es um die Ehre deines Namens, es geht um den Thron deiner göttlichen Herrlichkeit, der in dieser Stadt steht! Denk an den Bund, den du mit uns geschlossen hast, kündige ihn nicht auf! (Ps 25,11; Jes 48,1; Jer 3,17) 22 Unter den Göttern der anderen Völker gibt es keinen, der es regnen lassen kann; und auch der Himmel macht nicht den Regen! Du, HERR, unser Gott, hast alles geschaffen, du allein bist unsere Hoffnung!« (Jer 5,24)Jeremia 14
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.