1Danach setzte der Herr zweiundsiebzig[1] andere ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er gehen wollte, (Mt 10,7; Mk 6,7; Lk 9,1)2und sprach zu ihnen: Die Ernte ist groß, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte. (Mt 9,37; Joh 4,35)3Geht hin; siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.4Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche, keine Schuhe, und grüßt niemanden auf der Straße. (2Kön 4,29; Lk 9,3)5Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause! (Joh 20,19)6Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.7In demselben Haus aber bleibt, esst und trinkt, was man euch gibt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen. (1Tim 5,18)8Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch vorgesetzt wird,9und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen. (Mt 4,17; Mk 1,15)10Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:11Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre Füße gehängt hat, schütteln wir ab auf euch. Doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen. (Apg 13,51)12Ich sage euch: Es wird Sodom erträglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt. (1Mo 19,1; Lk 17,28)
Weherufe über galiläische Städte
13Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wären solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche gesessen und Buße getan. (Mt 11,20)14Doch es wird Tyrus und Sidon erträglicher ergehen im Gericht als euch.15Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hölle hinabfahren. (Jes 14,13)16Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. (Mt 10,40; Joh 5,23; Joh 13,20)
Rückkehr der Zweiundsiebzig
17Die Zweiundsiebzig[2] aber kamen zurück voll Freude und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen.18Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. (Joh 12,31; Offb 12,8)19Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. (Ps 91,13; Mk 16,18; Apg 28,3)20Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. (2Mo 32,32; Jes 4,3; Hebr 12,23; Offb 3,5)
Jesu Lobpreis des Vaters
21Zu der Stunde freute sich Jesus im Heiligen Geist und rief: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies Weisen und Klugen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater, so hat es dir wohlgefallen. (Jes 29,14; Mt 11,25; 1Kor 2,7)22Alles ist mir übergeben von meinem Vater. Und niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater, noch, wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will. (Joh 1,18; Joh 10,15)23Und er wandte sich zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen allein: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. (Mt 13,16)24Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben’s nicht gesehen, und hören, was ihr hört, und haben’s nicht gehört. (1Petr 1,10)
Die Frage nach dem ewigen Leben. Der barmherzige Samariter
25Und siehe, da stand ein Gesetzeslehrer auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, dass ich das ewige Leben ererbe? (Mt 22,35; Mk 12,28; Lk 18,18)26Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?27Er antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft und deinem ganzen Gemüt[3], und deinen Nächsten wie dich selbst« (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; Röm 13,9; Gal 5,14)28Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. (3Mo 18,5; Mt 19,17)29Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein Nächster? (3Mo 19,16)30Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und ließen ihn halb tot liegen.31Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorüber. (3Mo 21,1)32Desgleichen auch ein Levit: Als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorüber.33Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte es ihn;34und er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.35Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.36Wer von diesen dreien, meinst du, ist der Nächste geworden dem, der unter die Räuber gefallen war?37Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen!
Maria und Marta
38Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. (Lk 9,53; Lk 19,6; Joh 11,1; Joh 12,2)39Und sie hatte eine Schwester, die hieß Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seiner Rede zu. (Lk 8,35; Apg 22,3)40Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihnen zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, dass mich meine Schwester lässt allein dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfen soll!41Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und Mühe.42Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden.
Lukas 10
Elberfelder Bibel
Aussendung der siebzig Jünger
1Nach diesem aber bestimmte der Herr siebzig andere und sandte sie zu je zwei vor seinem Angesicht her in jede Stadt und jeden Ort, wohin er selbst kommen wollte. (Lk 9,52)2Er sprach aber zu ihnen: Die Ernte zwar ist groß, die Arbeiter aber sind wenige. Bittet nun den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter aussende in seine Ernte! (Mt 9,37)3Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe. (Mt 10,16)4Tragt weder Börse noch Tasche noch Sandalen, und grüßt niemand auf dem Weg! (2Kön 4,29; Lk 22,35)5In welches Haus ihr aber eintretet, sprecht zuerst: Friede diesem Haus! (1Sam 25,6)6Und wenn dort ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren.7In diesem Haus aber bleibt, und esst und trinkt, was sie haben! Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht aus einem Haus in ein anderes! (1Kor 9,14)8Und in welche Stadt ihr kommt, und sie nehmen euch auf, ⟨da⟩ esst, was euch vorgesetzt wird,9und heilt die Kranken darin und sprecht zu ihnen: Das Reich[1] Gottes ist nahe zu euch gekommen. (Mt 3,2; Lk 16,16)10In welche Stadt ihr aber gekommen seid, und sie nehmen euch nicht auf, ⟨da⟩ geht hinaus auf ihre Straßen und sprecht:11Auch den Staub, der uns aus eurer Stadt an den Füßen hängt, schütteln wir gegen euch ab; doch dies wisst, dass das Reich[2] Gottes nahe gekommen ist. (Mt 3,2; Lk 16,16; Apg 13,51)12Ich sage euch, dass es Sodom an jenem Tag erträglicher ergehen wird als jener Stadt. (Mt 11,20)
Weherufe über unbußfertige Städte
13Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Wunderwerke[3] geschehen wären, die unter euch geschehen sind, längst hätten sie, in Sack und Asche sitzend, Buße getan. (Hes 26,2; Hes 28,22; Mt 10,15)14Doch Tyrus und Sidon wird es erträglicher ergehen im Gericht als euch.15Und du, Kapernaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhöht werden? Bis zum Hades[4] wirst du hinabgestoßen werden[5]. (Jes 14,15)16Wer euch hört, hört mich; und wer euch verwirft, verwirft mich; wer aber mich verwirft, verwirft den, der mich gesandt hat. (2Mo 16,7; Mt 11,25; Lk 9,48; Joh 5,23; Joh 13,20; Apg 9,4; 1Thess 4,8)
Rückkehr der Siebzig – Lobpreis des Vaters
17Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. (Mk 6,13; Lk 9,10)18Er sprach aber zu ihnen: Ich schaute den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Offb 12,9)19Siehe, ich habe euch die Macht[6] gegeben[7], auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über die ganze Kraft des Feindes, und nichts soll euch schaden. (Ps 91,13; Mk 16,18)20Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind! (2Mo 32,32; Ps 69,29; Dan 12,1; Phil 4,3; Hebr 12,23; Offb 3,5)21In dieser Stunde jubelte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Verständigen verborgen hast und hast es Unmündigen offenbart. Ja, Vater, denn so war es wohlgefällig vor dir.22Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand erkennt, wer der Sohn ist, als nur der Vater, und wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem der Sohn ⟨ihn⟩ offenbaren will. (Mt 28,18)23Und er wandte sich zu den Jüngern allein und sprach: Glückselig die Augen, die sehen, was ihr seht! (Mt 13,16)24Denn ich sage euch, dass viele Propheten und Könige begehrt haben, zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. (Mt 13,16; Mk 12,28)
Der barmherzige Samaritaner
25Und siehe, ein Gesetzesgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muss ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? (Lk 6,7; Lk 18,18; Joh 8,6)26Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du?27Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.« (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; 2Kön 23,25)28Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben. (Mt 19,17; Röm 10,5)29Indem er aber sich selbst rechtfertigen wollte, sprach er zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? (Lk 16,15)30Jesus aber nahm ⟨das Wort⟩ und sprach: Ein Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter Räuber, die ihn auch auszogen und ihm Schläge versetzten und weggingen und ihn halb tot liegen ließen.31Zufällig aber ging ein Priester jenen Weg hinab; und als er ⟨ihn⟩ sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber.32Ebenso aber kam auch ein Levit, der an den Ort gelangte, und er sah ⟨ihn⟩ und ging an der entgegengesetzten Seite vorüber.33Aber ein Samaritaner, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ⟨ihn⟩ sah, wurde er innerlich bewegt; (Lk 7,13)34und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. (Ps 147,3)35Und am folgenden Morgen zog er zwei Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach: Trage Sorge für ihn! Und was du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.36Was meinst du, wer von diesen dreien der Nächste dessen gewesen ist, der unter die Räuber gefallen war?37Er aber sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm übte. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin und handle du ebenso!
Marta und Maria
38Es geschah aber, als sie ihres Weges zogen, dass er in ein Dorf kam; und eine Frau mit Namen Marta nahm ihn auf.39Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Wort zuhörte. (5Mo 33,3; Joh 11,1)40Marta aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!41Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge;42eins aber ist nötig. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird. (Joh 6,27)
Lukas 10
Einheitsübersetzung 2016
Die Aussendung der zweiundsiebzig Jünger
1Danach suchte der Herr zweiundsiebzig andere aus und sandte sie zu zweit vor sich her in alle Städte und Ortschaften, in die er selbst gehen wollte.[1] (Mt 10,7; Mk 6,8; Lk 9,1)2Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden! (Mt 9,37)3Geht! Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.4Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe! Grüßt niemanden auf dem Weg! (Lk 22,35)5Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als Erstes: Friede diesem Haus!6Und wenn dort ein Sohn des Friedens wohnt, wird euer Friede auf ihm ruhen; andernfalls wird er zu euch zurückkehren.7Bleibt in diesem Haus, esst und trinkt, was man euch anbietet; denn wer arbeitet, ist seines Lohnes wert. Zieht nicht von einem Haus in ein anderes!8Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, so esst, was man euch vorsetzt.9Heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe!10Wenn ihr aber in eine Stadt kommt, in der man euch nicht aufnimmt, dann geht auf die Straße hinaus und ruft:11Selbst den Staub eurer Stadt, der an unseren Füßen klebt, lassen wir euch zurück; doch das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist nahe.12Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag erträglicher ergehen als dieser Stadt. (Mt 11,20)13Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wenn in Tyrus und Sidon die Machttaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind - längst schon wären sie in Sack und Asche umgekehrt.14Doch Tyrus und Sidon wird es beim Gericht erträglicher ergehen als euch.15Und du, Kafarnaum, wirst du etwa bis zum Himmel erhoben werden? Bis zur Unterwelt wirst du hinabsteigen! (Jes 14,13)16Wer euch hört, der hört mich, und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab; wer aber mich ablehnt, der lehnt den ab, der mich gesandt hat. (Mt 10,40; Joh 13,20)
Die Rückkehr der zweiundsiebzig Jünger und der Lobpreis Jesu
17Die Zweiundsiebzig kehrten zurück und sagten voller Freude: Herr, sogar die Dämonen sind uns in deinem Namen untertan.18Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz aus dem Himmel fallen.19Siehe, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und über die ganze Macht des Feindes. Nichts wird euch schaden können. (Ps 91,13)20Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind!21In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. (Jes 29,14; Mt 11,25)22Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand erkennt, wer der Sohn ist, nur der Vater, und niemand erkennt, wer der Vater ist, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. (Joh 10,15)23Jesus wandte sich an die Jünger und sagte zu ihnen allein: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. (Mt 13,16)24Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und wollten hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. (1Petr 1,10)
Der barmherzige Samariter als Beispiel
25Und siehe, ein Gesetzeslehrer stand auf, um Jesus auf die Probe zu stellen, und fragte ihn: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? (Mt 22,35; Mk 12,28; Lk 18,18)26Jesus sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?27Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst. (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; Mt 5,43; Röm 13,9; Gal 5,14)28Jesus sagte zu ihm: Du hast richtig geantwortet. Handle danach und du wirst leben! (3Mo 18,5)29Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? (3Mo 19,16)30Darauf antwortete ihm Jesus: Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halbtot liegen.31Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging vorüber.32Ebenso kam auch ein Levit zu der Stelle; er sah ihn und ging vorüber.33Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam zu ihm; er sah ihn und hatte Mitleid,34ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn.35Und am nächsten Tag holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme.36Wer von diesen dreien meinst du, ist dem der Nächste geworden, der von den Räubern überfallen wurde?37Der Gesetzeslehrer antwortete: Der barmherzig an ihm gehandelt hat. Da sagte Jesus zu ihm: Dann geh und handle du genauso!
Maria und Marta
38Als sie weiterzogen, kam er in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf.[2]39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.40Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!41Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.[3]42Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.
Lukas 10
Hoffnung für alle
Arbeiter für Gottes Ernte
1Danach wählte Jesus zweiundsiebzig[1] weitere Jünger aus und schickte sie immer zu zweit in die Städte und Dörfer, die er später selbst aufsuchen wollte. (Mt 9,37; Mt 10,7; Mt 11,20; Mk 6,7)2Er sagte zu ihnen: »Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn, dass er noch mehr Arbeiter aussendet, die seine Ernte einbringen.3Geht nun und denkt daran: Ich schicke euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.4Nehmt kein Geld, keine Tasche und keine Schuhe mit. Falls ihr unterwegs Leute trefft, lasst euch nicht auf lange Begrüßungen und Gespräche ein!5Wenn ihr in ein Haus kommt, dann sagt: ›Friede sei mit euch allen!‹6Wenn dort jemand Gottes Frieden bereitwillig annimmt, so soll der Friede, den ihr bringt, bei ihm bleiben. Wenn aber nicht, dann wird Gottes Friede ihn wieder verlassen und zu euch zurückkehren.7Deshalb bleibt dort, wo man euch aufnimmt, esst und trinkt, was man euch anbietet. Denn wer arbeitet, soll auch versorgt werden. Bleibt in dem einen Haus und wechselt eure Unterkunft nicht.8Wenn ihr in eine Stadt kommt, in der euch die Leute bereitwillig aufnehmen, dann esst, was man euch anbietet.9Heilt die Kranken und sagt allen Menschen dort: ›Jetzt beginnt Gottes Reich bei euch.‹10Will man aber irgendwo nichts von euch wissen, dann geht durch die Straßen der Stadt und sagt den Einwohnern:11›Ihr habt euch selbst das Urteil gesprochen. Sogar den Staub eurer Straßen schütteln wir von unseren Füßen. Doch das sollt ihr wissen: Gottes Reich hat begonnen!‹12Ich sage euch: Sodom wird es am Tag des Gerichts besser ergehen als einer solchen Stadt.13Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn die Wunder, die ich bei euch getan habe, in den nichtjüdischen Städten Tyrus oder Sidon geschehen wären, dann hätten ihre Einwohner längst Trauerkleider angezogen, sich Asche auf den Kopf gestreut und wären zu Gott umgekehrt.14Am Tag des Gerichts wird es Tyrus und Sidon besser ergehen als euch.15Und du, Kapernaum, meinst du etwa, du wirst zum Himmel erhoben? Nein, ins Reich der Toten wirst du hinabfahren!16Wer euch hört, der hört mich. Und wer euch ablehnt, der lehnt mich ab. Aber wer mich ablehnt, der lehnt damit Gott selbst ab, der mich gesandt hat.«
Die Rückkehr der zweiundsiebzig Jünger
17Als die zweiundsiebzig Jünger zurückgekehrt waren, berichteten sie voller Freude: »Herr, sogar die Dämonen mussten uns gehorchen, wenn wir uns auf deinen Namen beriefen!«18Jesus antwortete: »Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.19Ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die Gewalt des Feindes zu brechen. Nichts wird euch schaden.20Doch freut euch nicht so sehr, dass euch die bösen Geister gehorchen müssen; freut euch vielmehr darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind!«
Jesus dankt dem Vater
21Da brach Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, in Jubel aus und betete: »Mein Vater, Herr über Himmel und Erde! Ich preise dich, dass du die Wahrheit über dein Reich vor den Klugen und Gebildeten verborgen und sie den Unwissenden enthüllt hast. Ja, Vater, das war dein Wille, so hat es dir gefallen. (Mt 11,25; Mt 13,16)22Mein Vater hat mir alle Macht gegeben. Nur der Vater kennt den Sohn. Und nur der Sohn kennt den Vater und jeder, dem der Sohn ihn offenbaren will.«23Zu seinen Jüngern sagte Jesus dann: »Ihr könnt euch wirklich glücklich schätzen, dass ihr dies alles seht und erlebt.24Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige hätten gern gesehen, was ihr seht, und gehört, was ihr hört. Aber die Zeit war noch nicht da.«
Der barmherzige Samariter – das wichtigste Gebot
25Da stand ein Gesetzeslehrer auf, um Jesus eine Falle zu stellen. »Lehrer«, fragte er, »was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« (Mt 22,34; Mk 12,28)26Jesus erwiderte: »Was steht denn im Gesetz Gottes? Was liest du dort?«27Der Gesetzeslehrer antwortete: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst.« (3Mo 19,18; 5Mo 6,5)28»Richtig!«, erwiderte Jesus. »Tu das, und du wirst leben.«29Aber der Mann wollte sich verteidigen und fragte weiter: »Wer gehört denn eigentlich zu meinen Mitmenschen?«30Jesus antwortete ihm mit einer Geschichte: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho. Unterwegs wurde er von Räubern überfallen. Sie schlugen ihn zusammen, raubten ihn aus und ließen ihn halb tot liegen. Dann machten sie sich davon.31Zufällig kam bald darauf ein Priester vorbei. Er sah den Mann liegen und ging schnell auf der anderen Straßenseite weiter.32Genauso verhielt sich ein Tempeldiener. Er sah zwar den verletzten Mann, aber er blieb nicht stehen, sondern machte einen großen Bogen um ihn.33Dann kam einer der verachteten Samariter vorbei. Als er den Verletzten sah, hatte er Mitleid mit ihm.34Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier und brachte ihn in den nächsten Gasthof, wo er den Kranken besser pflegen und versorgen konnte.35Am folgenden Tag, als er weiterreisen musste, gab er dem Wirt zwei Silberstücke aus seinem Beutel und bat ihn: ›Pflege den Mann gesund! Sollte das Geld nicht reichen, werde ich dir den Rest auf meiner Rückreise bezahlen!‹36Was meinst du?«, fragte Jesus jetzt den Gesetzeslehrer. »Welcher von den dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?«37Der Gesetzeslehrer erwiderte: »Natürlich der Mann, der ihm geholfen hat.« »Dann geh und folge seinem Beispiel!«, forderte Jesus ihn auf.
Jesus bei Maria und Marta
38Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein Dorf, wo er bei einer Frau aufgenommen wurde, die Marta hieß.39Maria, ihre Schwester, setzte sich zu Füßen von Jesus hin und hörte ihm aufmerksam zu.40Marta aber war unentwegt mit der Bewirtung ihrer Gäste beschäftigt. Schließlich kam sie zu Jesus und fragte: »Herr, siehst du nicht, dass meine Schwester mir die ganze Arbeit überlässt? Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll!«41Doch der Herr antwortete ihr: »Marta, Marta, du bist um so vieles besorgt und machst dir so viel Mühe.42Nur eines aber ist wirklich wichtig und gut! Maria hat sich für dieses eine entschieden, und das kann ihr niemand mehr nehmen.«
Lukas 10
Gute Nachricht Bibel 2018
Die Aussendung der Siebzig
110,16.5-15) Danach bestimmte der Herr weitere siebzig Boten[1] und sandte sie zu zweien aus. Sie sollten vor ihm her in alle Städte und Ortschaften gehen, durch die er kommen würde. (Mt 9,37; Lk 9,1)2Er sagte zu ihnen: »Hier wartet eine reiche Ernte, aber es gibt nicht genug Menschen, die helfen, sie einzubringen. Bittet den Herrn, dem diese Ernte gehört, dass er die nötigen Leute schickt!3Und nun geht! Ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe.4Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe. Und bleibt unterwegs nicht stehen, um jemand zu begrüßen. (2Kön 4,29; Lk 22,35)5Wenn ihr in ein Haus kommt, sagt zuerst: ›Frieden sei mit diesem Haus!‹ (Lk 2,14)6Wenn dort jemand wohnt, der für diesen Frieden bereit ist, wird euer Wunsch an ihm in Erfüllung gehen; andernfalls bleibt er wirkungslos.7Bleibt in diesem Haus und esst und trinkt, was euch angeboten wird; denn wer arbeitet, hat ein Anrecht auf Lohn. Geht nicht von einem Haus zum andern. (1Kor 9,6; 1Tim 5,18)8Wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch angeboten wird.9Heilt die Kranken in der Stadt und sagt den Leuten: ›Gott richtet jetzt seine Herrschaft bei euch auf!‹ (Lk 11,2)10Aber wenn ihr in eine Stadt kommt und niemand euch aufnehmen will, dann geht hinaus auf die Straßen der Stadt und ruft:11›Sogar den Staub eurer Stadt, der sich an unsere Füße geheftet hat, wischen wir ab und lassen ihn euch da. Aber das sollt ihr wissen: Gott richtet jetzt seine Herrschaft auf!‹ (Apg 13,51)12Ich sage euch: Am Tag des Gerichts wird es den Menschen von Sodom besser ergehen als den Leuten einer solchen Stadt.« (Mt 10,15)
Wer nicht hören will...
13»Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, die Leute dort hätten schon längst den Sack umgebunden, sich Asche auf den Kopf gestreut und ihr Leben geändert.[2] (Jes 23,1; Mt 10,40; Mt 11,20)14Am Tag des Gerichts wird es den Bewohnern von Tyrus und Sidon besser ergehen als euch!15Und du, Kafarnaum, meinst du, du wirst in den Himmel erhoben werden? In den tiefsten Abgrund wirst du gestürzt! (Jes 14,13)16Wer auf euch hört, hört auf mich. Wer euch abweist, weist mich ab. Wer aber mich abweist, weist den ab, der mich gesandt hat.« (Mt 10,40)
Die Rückkehr der Siebzig
17Die Siebzig[3] kamen zurück und berichteten voller Freude: »Herr, sogar die bösen Geister gehorchen uns, wenn wir uns auf deinen Namen berufen!« (Lk 9,10)18Jesus sagte zu ihnen: »Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Jes 14,12; Joh 12,31; Offb 12,9)19Ja, es ist wahr:[4] Ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zunichtezumachen. Er wird euch nicht das Geringste antun können. (5Mo 8,15; Mk 16,18)20Aber nicht darüber sollt ihr euch freuen, dass euch die bösen Geister gehorchen. Freut euch lieber darüber, dass eure Namen bei Gott aufgeschrieben sind!« (Offb 3,5)
Grund zu Freude und Jubel
21Damals wurde Jesus vom Geist Gottes mit jubelnder Freude erfüllt und rief: »Vater, Herr über Himmel und Erde, du hast angefangen, deine Herrschaft aufzurichten.[5] Das hast du den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unwissenden hast du es offenbar gemacht. Dafür preise ich dich! Ja, Vater, so wolltest du es haben! (Mt 11,25; Mt 13,16; Lk 4,18)22Mein Vater hat mir alle Macht übergeben. Niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand den Vater, nur der Sohn – und die, denen der Sohn ihn offenbaren will.« (Mt 11,27)23Dann wandte sich Jesus zu seinen Jüngern, den Männern und Frauen,[6] und sagte: »Ihr dürft euch freuen, dass Gott euch die Augen gab, zu sehen und zu verstehen, was hier geschieht.[7]24Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr jetzt seht, aber sie haben es nicht gesehen. Sie wollten hören, was ihr jetzt hört, aber sie haben es nicht gehört.« (Lk 2,30; 1Petr 1,10)
Das wichtigste Gebot
25Da kam ein Gesetzeslehrer und wollte Jesus auf die Probe stellen; er fragte ihn: »Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« (Mt 22,34; Mk 12,28; Lk 18,18)26Jesus antwortete: »Was steht denn im Gesetz? Was liest du dort?«27Der Gesetzeslehrer antwortete: »Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit aller deiner Kraft und deinem ganzen Verstand! Und: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!« (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; Mk 12,31)28»Du hast richtig geantwortet«, sagte Jesus. »Handle so, dann wirst du leben.« (3Mo 18,5; Mt 19,17; Joh 13,17; Röm 10,5; Gal 3,12)
Das Beispiel des barmherzigen Samariters
29Aber dem Gesetzeslehrer war das zu einfach,[8] und er fragte weiter: »Wer ist denn mein Mitmensch?«30Jesus nahm die Frage auf und erzählte die folgende Geschichte: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab. Unterwegs überfielen ihn Räuber. Sie nahmen ihm alles weg, schlugen ihn zusammen und ließen ihn halb tot liegen.31Nun kam zufällig ein Priester denselben Weg. Er sah den Mann liegen und ging vorbei.32Genauso machte es ein Levit, als er an die Stelle kam: Er sah ihn liegen und ging vorbei.33Schließlich kam ein Reisender aus Samarien. Als er den Überfallenen sah, ergriff ihn das Mitleid. (Mt 10,5; Lk 9,52; Lk 17,11; Lk 17,16; Joh 4,9; Joh 4,39; Apg 1,8; Apg 8,1; Apg 8,5; Apg 8,14; Apg 8,28; Apg 9,31)34Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier und brachte ihn in das nächste Gasthaus, wo er sich weiter um ihn kümmerte.35Am anderen Tag zog er seinen Geldbeutel heraus, gab dem Wirt zwei Silberstücke und sagte: ›Pflege ihn! Wenn du noch mehr brauchst, will ich es dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.‹«36»Was meinst du?«, fragte Jesus. »Wer von den dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?«37Der Gesetzeslehrer antwortete: »Der ihm geholfen hat!« Jesus erwiderte: »Dann geh und mach du es ebenso!«
Jesus bei Maria und Marta
38Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein Dorf. Dort nahm ihn eine Frau namens Marta gastlich auf. (Joh 11,1; Joh 12,1)39Sie hatte eine Schwester mit Namen Maria, die setzte sich zu Füßen des Herrn nieder und hörte ihm zu. (Lk 8,14; Lk 8,18; Lk 8,21; Lk 11,28; Lk 12,22; Lk 12,29; Apg 6,1; Apg 16,14)40Marta dagegen war voll damit beschäftigt, das Essen vorzubereiten. Schließlich trat Marta vor Jesus hin und sagte: »Herr, kümmert es dich nicht, dass mich meine Schwester die ganze Arbeit allein tun lässt? Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll!«41Der Herr antwortete ihr: »Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und verlierst dich an vielerlei,42aber nur eins ist nötig. Maria hat die richtige Wahl getroffen. Sie hat sich für ein Gut entschieden,[9] das ihr niemand wegnehmen kann.« (Ps 119,57)
Lukas 10
Schlachter 2000
Die Aussendung der siebzig Jünger
1Danach aber bestimmte der Herr noch 70 andere und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte, wohin er selbst kommen wollte. (Mk 1,2; Mk 6,7)2Er sprach nun zu ihnen: Die Ernte ist groß, aber es sind wenige Arbeiter. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende! (Mt 9,37; Joh 4,35; 2Tim 2,15)3Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe. (Mt 10,16; Apg 20,29)4Tragt weder Beutel noch Tasche noch Schuhe und grüßt niemand auf dem Weg. (2Kön 4,29; Mk 6,8)5Wo ihr aber in ein Haus hineingeht, da sprecht zuerst: Friede diesem Haus! (Ps 122,6; Mt 5,9; Offb 1,4)6Und wenn dort ein Sohn des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, so wird er zu euch zurückkehren. (Mt 10,13)7In demselben Haus aber bleibt und esst und trinkt das, was man euch vorsetzt; denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht aus einem Haus ins andere. (Mt 10,10; Gal 6,6; 1Tim 5,18)8Und wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, da esst, was euch vorgesetzt wird; (Phil 4,11)9und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt zu ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch herbeigekommen! (Lk 9,2)10Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und sie euch nicht aufnehmen, da geht auf ihre Gassen hinaus und sprecht: (Lk 9,5; Apg 13,50; Apg 18,6)11Auch den Staub, der sich aus eurer Stadt an uns gehängt hat, streifen wir ab gegen euch; doch sollt ihr wissen, dass das Reich Gottes nahe zu euch herbeigekommen ist! (Jes 53,1; Joh 1,11)12Ich sage euch aber: Es wird Sodom an jenem Tag erträglicher gehen als dieser Stadt. (Lk 12,47)
Das Wehe über die unbußfertigen Städte
13Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Bethsaida! Denn wenn in Tyrus und Zidon die Wundertaten geschehen wären, die bei euch geschehen sind, so hätten sie längst in Sack und Asche sitzend Buße getan. (Mt 11,21)14Doch es wird Tyrus und Zidon erträglicher gehen im Gericht als euch. (Mt 10,15)15Und du, Kapernaum, die du bis zum Himmel erhöht worden bist, du wirst bis zum Totenreich hinabgeworfen werden! (Jes 14,13; Hes 26,20)16Wer euch hört, der hört mich, und wer euch verwirft, der verwirft mich; wer aber mich verwirft, der verwirft den, der mich gesandt hat. (Joh 13,20; 1Thess 4,8)
Das große Vorrecht der Jünger
17Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen! (Ps 99,3; Ps 126,6; Mk 6,7; Mk 6,13; Joh 16,23)18Da sprach er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Röm 16,20; Offb 12,8)19Siehe, ich gebe euch die Vollmacht, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und über alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch in irgendeiner Weise schaden. (Mk 16,18; Apg 28,5)20Doch nicht darüber freut euch, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber lieber darüber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. (Dan 12,1; Mt 7,22; Phil 4,3; Hebr 12,23)21Zu derselben Stunde frohlockte Jesus im Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen geoffenbart hast. Ja, Vater, denn so ist es wohlgefällig gewesen vor dir. (Ps 8,3; Mt 18,3; 1Kor 1,19; Eph 1,5; Jak 1,18)22Und zu den Jüngern gewandt sagte er: Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater; und niemand weiß, wer der Sohn ist, als nur der Vater; und wer der Vater ist, [weiß niemand] als nur der Sohn und wem der Sohn es offenbaren will. (Mt 16,17; Mt 28,18; Eph 1,22; 1Joh 5,20)23Und er wandte sich zu seinen Jüngern besonders und sprach: Glückselig sind die Augen, die sehen, was ihr seht! (Mt 13,16)24Denn ich sage euch, viele Propheten und Könige wünschten zu sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört. (Lk 2,30; Joh 8,56; 1Petr 1,10)
Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter
25Und siehe, ein Gesetzesgelehrter trat auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben? (Lk 18,18; Lk 20,20; Lk 20,27; Joh 6,28; Apg 2,37)26Und er sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Wie liest du? (Jes 8,20; Joh 5,39)27Er aber antwortete und sprach: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst!«[1] (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; Gal 5,14)28Er sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tue dies, so wirst du leben! (3Mo 18,5)29Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? (3Mo 19,34; Mt 5,43; Lk 16,15; Apg 17,26)30Da erwiderte Jesus und sprach: Es ging ein Mensch von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und liefen davon und ließen ihn halb tot liegen, so wie er war.31Es traf sich aber, dass ein Priester dieselbe Straße hinabzog; und als er ihn sah, ging er auf der anderen Seite vorüber. (1Mo 4,9; Spr 21,13; Mt 25,45)32Ebenso kam auch ein Levit, der in der Gegend war, sah ihn und ging auf der anderen Seite vorüber. (1Joh 3,17)33Ein Samariter[2] aber kam auf seiner Reise in seine Nähe, und als er ihn sah, hatte er Erbarmen; (2Mo 2,6; Joh 4,9)34und er ging zu ihm hin, verband ihm die Wunden und goss Öl und Wein darauf, hob ihn auf sein eigenes Tier, führte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. (Ps 147,3; Jes 1,6)35Und am anderen Tag, als er fortzog, gab er dem Wirt zwei Denare und sprach zu ihm: Verpflege ihn! Und was du mehr aufwendest, will ich dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. (Ps 41,2; Spr 19,17; Mt 20,2)36Welcher von diesen dreien ist deiner Meinung nach nun der Nächste dessen gewesen, der unter die Räuber gefallen ist? (Lk 7,42)37Er sprach: Der, welcher die Barmherzigkeit an ihm geübt hat! Da sprach Jesus zu ihm: So geh du hin und handle ebenso! (Ps 112,5; Spr 14,21; Mi 6,8; Jak 4,17)
Martha und Maria
38Es begab sich aber, als sie weiterreisten, dass er in ein gewisses Dorf kam; und eine Frau namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus. (Joh 11,1; Apg 16,15; Offb 3,20)39Und diese hatte eine Schwester, welche Maria hieß; die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seinem Wort zu. (Lk 9,35; Joh 11,2; Joh 11,32)40Martha aber machte sich viel zu schaffen mit der Bedienung. Und sie trat herzu und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum, dass mich meine Schwester allein dienen lässt? Sage ihr doch, dass sie mir hilft! (Mk 4,38; Jak 5,9; 1Petr 5,7)41Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles; (Phil 4,6)42eines aber ist Not. Maria aber hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden! (Ps 27,4; Mt 6,20; Mt 6,33; Mt 13,44; Phil 3,7)
Lukas 10
Neue Genfer Übersetzung
Die Aussendung der zweiundsiebzig Jünger
1Danach bestimmte der Herr zweiundsiebzig[1] andere Jünger und schickte sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften, die er später selbst aufsuchen wollte. (Mt 10,5; Mt 10,40; Mt 11,20)2Er sagte zu ihnen: »Die Ernte ist groß, doch es sind nur wenig Arbeiter da. Bittet deshalb den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter auf sein Erntefeld schickt.3Geht nun! Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe.4Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Sandalen[2]. Haltet euch unterwegs nicht mit langen Begrüßungen auf.[3]5Wenn ihr ein Haus betretet, sagt als Erstes: ›Friede sei mit diesem Haus!‹6Wenn dort jemand bereit ist, den Frieden zu empfangen, den ihr bringt, wird der Frieden auf ihm bleiben[4]; wenn aber nicht, wird der Frieden zu euch zurückkehren.7Bleibt in dem Haus, in dem man euch aufnimmt. Esst und trinkt, was man euch dort gibt; denn wer arbeitet, hat Anrecht auf seinen Lohn. Geht nicht von Haus zu Haus, um eine andere Unterkunft zu suchen.8Wenn ihr in eine Stadt kommt und man euch aufnimmt, dann esst, was man euch anbietet.9Heilt die Kranken, die dort sind, und verkündet den Bewohnern der Stadt: ›Das Reich Gottes ist zu euch gekommen[5].‹10Wenn ihr aber in eine Stadt kommt und man euch nicht aufnimmt, dann geht durch ihre Straßen und ruft:11›Selbst den Staub, der sich in eurer Stadt an unsere Füße geheftet hat, wischen wir ab, damit ihr gewarnt seid[6]. Aber das sollt ihr wissen: Das Reich Gottes ist gekommen[7].‹12Ich sage euch: Sodom wird es am Tag des Gerichts[8] noch erträglich gehen im Vergleich zu solch einer Stadt.13Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind – die Menschen dort hätten sich längst in Sacktuch gehüllt[9] und in Asche gesetzt und wären zu Gott umgekehrt.14Tyrus und Sidon – so viel steht fest – wird es im Gericht noch erträglich gehen im Vergleich zu euch.15Und du, Kafarnaum, meinst du etwa, du wirst zum Himmel emporgehoben werden? Ins Totenreich[10] musst du hinunter[11]!16Wer auf euch hört, hört auf mich, und wer euch ablehnt, lehnt mich ab. Wer aber mich ablehnt, lehnt den ab, der mich gesandt hat.«
Die Freude der Jünger und die Freude Jesu
17Die zweiundsiebzig Jünger kehrten voller Freude zurück. »Herr«, sagten sie, »sogar die Dämonen müssen uns gehorchen, wenn wir uns auf deinen Namen berufen!« (Mt 11,25; Mt 13,16)18Da sagte Jesus zu ihnen: »Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen.19Es ist wahr[12], ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zu überwinden, und nichts wird euch[13] schaden können.20Doch nicht darüber sollt ihr euch freuen, dass euch die Geister gehorchen. Freut euch vielmehr, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind.«21Nun[14] begann Jesus, im Heiligen Geist vor Freude zu jubeln; er rief: »Ich preise dich, Vater, du Herr über Himmel und Erde, dass du das alles den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hast du es gewollt, und dafür preise ich dich.[15]22Alles hat mir mein Vater übergeben. Niemand weiß, wer der Sohn ist, nur der Vater; und niemand weiß, wer der Vater ist, nur der Sohn – und die, denen der Sohn es offenbaren will.«23Dann wandte sich Jesus wieder zu den Jüngern, nahm sie beiseite und sagte[16]: »Glücklich zu preisen sind die[17], die das sehen, was ihr seht!24Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige hätten gern gesehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen; sie hätten gern gehört, was ihr hört, und haben es nicht gehört.«
Das Liebesgebot und das Beispiel des barmherzigen Samaritaners
25Ein Gesetzeslehrer wollte[18] Jesus auf die Probe stellen. »Meister«, fragte er, »was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen[19]?« (Mt 22,34; Mk 12,28)26Jesus entgegnete: »Was steht im Gesetz? Was liest du dort?«27Er antwortete: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe[20], mit aller deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand!‹ Und: ›Du sollst deine Mitmenschen lieben wie dich selbst!‹ « – (3Mo 19,18; 5Mo 6,5)28»Du hast richtig geantwortet«, sagte Jesus. »Tu das, und du wirst leben.«29Der Gesetzeslehrer wollte sich verteidigen[21]; deshalb fragte er: »Und wer ist mein Mitmensch?«30Daraufhin erzählte Jesus folgende Geschichte: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinunter. Unterwegs wurde er von Wegelagerern überfallen. Sie plünderten ihn bis aufs Hemd aus[22], schlugen ihn zusammen und ließen ihn halbtot liegen; dann machten sie sich davon.31Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab. Er sah den Mann liegen, machte einen Bogen um ihn und ging weiter.32Genauso verhielt sich ein Levit, der dort vorbeikam und den Mann liegen sah; auch er machte einen Bogen um ihn und ging weiter.33Schließlich kam ein Reisender aus Samarien dort vorbei. Als er den Mann sah, hatte er Mitleid mit ihm.34Er ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier, brachte ihn in ein Gasthaus und versorgte ihn mit allem Nötigen.35Am nächsten Morgen nahm er zwei Denare aus seinem Beutel und gab sie dem Wirt. ›Sorge für ihn!‹, sagte er. ›Und sollte das Geld nicht ausreichen, werde ich dir den Rest bezahlen, wenn ich auf der Rückreise hier vorbeikomme.‹«36»Was meinst du?«, fragte Jesus den Gesetzeslehrer. »Wer von den dreien hat an dem, der den Wegelagerern in die Hände fiel, als Mitmensch gehandelt?«37Er antwortete: »Der, der Erbarmen mit ihm hatte und ihm geholfen hat.« Da sagte Jesus zu ihm: »Dann geh und mach es ebenso!«
Maria und Martha
38Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein Dorf, wo ihn eine Frau mit Namen Martha in ihr Haus einlud.39Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte ihm[23] zu.40Martha hingegen machte sich viel Arbeit, um für das Wohl ihrer Gäste zu sorgen.[24] Schließlich stellte sie sich vor Jesus hin und sagte: »Herr, findest du es richtig, dass meine Schwester mich die ganze Arbeit[25] allein tun lässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen!« –41»Martha, Martha«, erwiderte der Herr, »du bist wegen so vielem in Sorge und Unruhe,42aber notwendig ist nur eines[26]. Maria hat das Bessere[27] gewählt, und das soll ihr nicht genommen werden.«