Galater 4

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter;2 sondern er untersteht Vormündern und Verwaltern bis zu der Zeit, die der Vater bestimmt hat.3 So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir geknechtet unter die Mächte der Welt. (Kol 2,20)4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, (Mk 1,15; Eph 1,10)5 auf dass er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Kindschaft empfingen.6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! (Röm 8,15)7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott. (Röm 8,16)8 Aber zu der Zeit, als ihr Gott noch nicht kanntet, dientet ihr denen, die ihrer Natur nach nicht Götter sind.9 Nun aber, da ihr Gott erkannt habt, ja vielmehr von Gott erkannt seid, wie wendet ihr euch dann wieder den schwachen und dürftigen Mächten zu, denen ihr von Neuem dienen wollt?10 Ihr beachtet bestimmte Tage und Monate und Zeiten und Jahre. (Röm 14,5; Kol 2,16)11 Ich fürchte für euch, dass ich vielleicht vergeblich an euch gearbeitet habe. (2Joh 1,8)12 Werdet doch wie ich, denn auch ich wurde wie ihr, Brüder und Schwestern, ich bitte euch. Ihr habt mir kein Leid getan.13 Ihr wisst doch, dass ich euch zuvor in Schwachheit des Leibes das Evangelium gepredigt habe. (Apg 16,6; 1Kor 2,3)14 Und obwohl meine leibliche Schwäche euch eine Anfechtung war, habt ihr mich nicht verachtet oder vor mir ausgespuckt, sondern mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, ja wie Christus Jesus.15 Wie wart ihr dazumal selig zu preisen! Denn ich bin euer Zeuge: Ihr hättet, wenn es möglich gewesen wäre, eure Augen ausgerissen und mir gegeben.16 Bin ich denn damit euer Feind geworden, dass ich euch die Wahrheit vorhalte?17 Es ist nicht recht, wie sie um euch werben; sie wollen euch ausschließen, damit ihr dann um sie werbt. (Gal 1,7)18 Umworben zu werden, ist gut, wenn’s im Guten geschieht, und zwar immer und nicht nur dann, wenn ich bei euch bin.19 Meine Kinder, die ich abermals unter Wehen gebäre, bis Christus in euch Gestalt gewinne! – (1Kor 4,15)20 Ich wollte aber, dass ich jetzt bei euch wäre und mit andrer Stimme zu euch reden könnte; denn ich bin ratlos euretwegen.21 Sagt mir, die ihr unter dem Gesetz sein wollt: Hört ihr nicht das Gesetz?22 Denn es steht geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von der Magd und einen von der Freien. (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23 Aber der von der Magd ist nach dem Fleisch geboren worden, der von der Freien aber durch die Verheißung. (Röm 9,7)24 Das ist bildlich zu verstehen: Die beiden Frauen sind zwei Bundesschlüsse, einer vom Berg Sinai, der in die Knechtschaft gebiert; das ist Hagar. (1Mo 16,1)25 Hagar aber bezeichnet den Berg Sinai in Arabien und ist ein Gleichnis für das jetzige Jerusalem, das mit seinen Kindern in der Knechtschaft lebt.26 Aber das Jerusalem, das droben ist, das ist die Freie; das ist unsre Mutter. (Hebr 12,22; Offb 21,2)27 Denn es steht geschrieben: »Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich in Jubel aus und jauchze, die du nicht schwanger bist. Denn die Einsame hat viel mehr Kinder, als die den Mann hat.«28 Ihr aber, Brüder und Schwestern, seid wie Isaak Kinder der Verheißung.29 Aber wie zu jener Zeit der, der nach dem Fleisch geboren war, den verfolgte, der nach dem Geist geboren war, so geht es auch jetzt.30 Doch was spricht die Schrift? »Stoß die Magd hinaus mit ihrem Sohn; denn der Sohn der Magd soll nicht erben mit dem Sohn der Freien« (1Mo 21,10)31 Darum, Brüder und Schwestern, sind wir nicht Kinder der Magd, sondern der Freien.

Galater 4

Das Buch

von SCM Verlag
1 Ich will damit dieses sagen: Die ganze Zeit, in der der Erbe noch unmündig ist, unterscheidet er sich eigentlich nicht von einem Leibeigenen, obwohl er ja letztlich der Besitzer von allem ist.2 Und trotzdem ist er den Vormündern und Hausverwaltern untergeordnet bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Vater ihn für mündig erklärt.3 Genauso ist es auch bei uns der Fall. Als wir noch Unmündige waren, den Grundmächten dieser Weltwirklichkeit untergeordnet, da waren wir unfrei, so wie die Leibeigenen.4 Als aber die Zeit ihre Erfüllung erreichte, da sandte Gott seinen Sohn. Der wurde – wie alle anderen Menschen – von einer Frau geboren und wurde genauso wie alle unter das Gottesgesetz gestellt.5 Das geschah mit dem Ziel, dass er die, die unter dem Urteil des Gottesgesetzes standen, freikaufte, und wir so das Recht erhielten, als seine Söhne und Töchter zu leben.6 Weil ihr also echte Söhne und Töchter seid, hat Gott ja auch den Geist seines Sohnes in unsere Herzen hineingesandt. Und der ruft in uns: »Abba!«, also: »Vater!«7 Somit bist du nicht mehr ein Leibeigener, sondern ein Sohn und ein Erbe durch das, was Gott getan hat.8 Doch damals, als ihr Gott noch nicht gekannt habt, wart ihr Leibeigene, die den Mächten Gehorsam leisteten, die doch in Wirklichkeit keine echten Götter sind.9 Jetzt aber, wo ihr Gott kennengelernt habt, oder noch besser gesagt, wo ihr von Gott erkannt worden seid, wie könnt ihr euch dann wieder den armseligen und hohlen Grundmächten zuwenden?10 Ihr beachtet jetzt genau bestimmte Tage und Monate und besondere günstige Zeitpunkte und Jahre.11 Ich muss anscheinend befürchten, dass die Mühe, die ich für euch eingesetzt habe, völlig umsonst gewesen ist.12 Werdet doch so wie ich, Geschwister! Ich versuche ja auch, ganz auf euch einzugehen. Ich bitte euch herzlich darum. Nein, ihr habt mir kein Unrecht getan!13 Ihr wisst ja noch, dass ich euch beim ersten Mal die Gottesbotschaft weitergegeben habe, obwohl ich schwach und krank war.14 Dabei habt ihr die Prüfung, die mein körperlicher Zustand sicher für euch bedeutet hat, gemeistert: Ihr habt nicht auf mich herabgesehen und euch auch nicht von mir abgewendet, sondern habt mich aufgenommen wie einen Engel, der direkt von Gott kommt, ja, so, als wäre ich der Messias Jesus selbst!15 Wo ist denn jetzt das Glück geblieben, das ihr damals empfunden habt? Denn ich erkläre euch mit allem Nachdruck, dass ihr euch selbst, wenn es nur möglich gewesen wäre, eure Augen ausgerissen hättet, um sie mir zu geben.16 Bin ich jetzt euer Feind geworden, weil ich euch gegenüber für die Wahrheit einstehe?17 Der Eifer, den diese Leute für euch an den Tag legen, ist nichts Gutes, sondern sie wollen euch auf diese Weise von mir und anderen abschneiden, damit ihr euch dann nur noch um sie bemüht!18 Es ist schon etwas Gutes, wenn ihr euch zu jeder Zeit eifrig um etwas bemüht, das gut ist, und nicht nur dann, wenn ich bei euch gegenwärtig bin.19 Ihr, meine Kinder, wegen denen ich sozusagen noch einmal Geburtswehen erdulde, bis dass der Messias wirklich in euch Gestalt gewinnt!20 Ich wünsche mir so sehr, jetzt bei euch anwesend zu sein und meine Redeweise verändern zu können! Denn ich weiß wirklich nicht mehr aus noch ein wegen euch!21 Sagt mir doch, ihr, die ihr euer Leben unter dem Gesetz führen wollt, habt ihr denn nicht gehört, was dieses Gesetzbuch selbst aussagt?22 Dort steht ja geschrieben, dass Abraham zwei Söhne hatte. Der eine wurde von der Dienerin geboren, der andere von der freien Ehefrau.23 Jetzt ist es so: Das Kind, das von der Dienerin geboren wurde, wurde nach menschlicher Weise geboren. Aber das Kind der freien Ehefrau wurde aufgrund der Zusage Gottes geboren.24 Diese Dinge müssen als anschauliches Beispiel verstanden werden. Hiermit sind nämlich die beiden Arten der Gottesbeziehung gemeint, die eine, die am Berg Sinai eingesetzt wurde, und die zur Leibeigenschaft führt. Das ist durch Hagar versinnbildlicht25 Der Name Hagar steht hier nämlich sinnbildlich für den Berg Sinai, der ja in Arabien liegt, und bedeutet das heutige Jerusalem. Denn diese Stadt ist unfrei. Zusammen mit ihren Kindern muss sie anderen dienen.26 Aber die Stadt Jerusalem in der oberen Wirklichkeit ist frei, und sie ist damit auch unsere wahre Mutter.27 So steht es auch in Gottes Buch geschrieben: »Sei guten Mutes, du unfruchtbare Frau, die du noch niemals ein Kind zur Welt gebracht hast! Juble und rufe laut, du, die du noch nie Geburtswehen erlebt hast! Denn die Kinder der in Einsamkeit lebenden Frau sind mehr als die derjenigen, die einen Ehemann ihr Eigen nennen kann.«28 Doch ihr, Schwestern und Brüder, seid Kinder Gottes, die unter Gottes Zusage leben, so wie Isaak!29 Aber so wie es damals war, so ist es auch heute: Der Sohn, der auf rein menschliche Weise zur Welt kam, hat den verfolgt, der durch die Wirkung des Gottesgeistes geboren wurde.30 Deshalb heißt es auch in Gottes Buch: »Wirf die Dienerin hinaus und auch ihren Sohn! Denn der Sohn der Dienerin soll nicht zusammen mit dem Sohn der freien, rechtmäßigen Ehefrau das Erbe antreten.«31 Aus diesem Grund, liebe Geschwister, sind wir ja nicht die Kinder der unfreien Dienerin, sondern Kinder der Freien, der rechtmäßigen Ehefrau.

Galater 4

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Stellt euch vor, ein Vater stirbt und hinterlässt seinem unmündigen Kind großen Reichtum. Doch dieser Erbe ist, bis er erwachsen ist, nicht besser dran als ein Knecht, auch wenn er in Wirklichkeit alles besitzt, was seinem Vater gehörte.2 Er muss seinen Vormündern gehorchen, bis er das Alter erreicht hat, das sein Vater festgesetzt hat.3 So war es auch bei uns, bevor Christus kam. Wir waren Diener dieser Welt[1]. (Gal 3,23; Kol 2,8)4 Doch als der festgesetzte Zeitpunkt da war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt. (Mk 1,15; Joh 1,14; Eph 1,10; Hebr 2,14)5 Gott sandte ihn, um uns aus der Gefangenschaft des Gesetzes freizukaufen und als seine Kinder anzunehmen. (Röm 8,15; Eph 1,5)6 Und weil ihr seine Kinder[2] geworden seid, hat Gott euch[3] den Geist seines Sohnes ins Herz gegeben, sodass ihr zu Gott nun »lieber Vater« sagen könnt.[4] (Röm 8,15)7 Jetzt seid ihr keine Diener mehr, sondern Kinder Gottes. Und als seinen Kindern gehört euch alles, was ihm gehört. Gott hat es so bestimmt. (Röm 8,7)8 Bevor ihr Gott kanntet, habt ihr sogenannten Göttern gedient, die in Wirklichkeit überhaupt nicht existieren. (2Chr 13,9; Jes 37,19; Jer 2,11; 1Kor 8,4; 1Thess 1,9)9 Jetzt habt ihr Gott gefunden – vielleicht sollte ich eher sagen: jetzt hat Gott euch gefunden. Wieso nur wollt ihr nun wieder ohnmächtigen und armseligen Elementen dieser Welt dienen? (Kol 2,20)10 Ihr versucht, Gott zu gefallen, indem ihr an bestimmten Tagen, Monaten, Jahreszeiten oder Festen gewisse Dinge tut oder unterlasst. (Röm 14,5; Kol 2,16)11 Ich mache mir Sorgen um euch. Ich befürchte, dass all meine harte Arbeit für euch umsonst war.12 Liebe Freunde[5], ich bitte euch inständig, meinem Beispiel zu folgen und euch davon frei zu machen, denn als ich bei euch war, bin ich so geworden, wie ihr es einst wart – frei vom Gesetz. Ihr habt mir in keiner Weise unrecht getan.13 Bestimmt erinnert ihr euch noch, dass ich krank war, als ich euch zum ersten Mal die frohe Botschaft von Christus brachte. (1Kor 2,3)14 Doch obwohl meine Krankheit anstößig für euch war, habt ihr mich nicht abgelehnt und nicht abgewiesen. Nein, ihr habt mich aufgenommen und für mich gesorgt, als wäre ich ein Engel Gottes oder sogar Christus Jesus selbst. (Mt 10,40)15 Wo ist nur eure Freude von damals geblieben? Ich weiß, dass ihr bereit gewesen wärt, euch die Augen auszureißen und sie mir zu geben, wenn es möglich gewesen wäre.16 Bin ich denn jetzt auf einmal euer Feind, weil ich euch die Wahrheit sage? (Am 5,10)17 Diese falschen Lehrer, die sich so um euch bemühen, handeln nicht zu eurem Besten. Sie versuchen, euch mir zu entfremden, um auf diese Weise leichter eure Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. (Gal 2,4)18 Es ist zwar sehr lobenswert, dass ihr mit solchem Eifer Gutes tun wollt, besonders, wenn ich nicht bei euch bin.19 Aber, meine geliebten Kinder, mir ist, als müsste ich noch einmal Geburtswehen für euch durchmachen, und sie werden nicht aufhören, bis Christus euer Leben prägt. (Eph 4,13)20 Wie wünschte ich, ich könnte jetzt bei euch sein und weniger streng mit euch reden. Doch aus der Entfernung weiß ich mir keinen anderen Rat.21 Hört mir zu, ihr, die ihr unter dem Gesetz leben wollt. Wisst ihr eigentlich, was das Gesetz sagt?[6]22 In der Schrift heißt es, dass Abraham zwei Söhne hatte, einen von seiner Sklavin und einen von seiner frei geborenen Frau.[7] (1Mo 16,15; 1Mo 21,2)23 Der Sohn der Sklavin wurde geboren, weil Abraham versuchte, die Erfüllung der Verheißung Gottes mit menschlichen Mitteln zu erzwingen. Der Sohn der freien Frau aber wurde geboren, weil Gott selbst sein Versprechen erfüllte. (Röm 9,7)24 Diese beiden Frauen dienen uns als Sinnbild für die zwei Bündnisse Gottes. Die Sklavin Hagar ist ein Sinnbild für den Berg Sinai, an dem die Menschen erstmals Sklaven des Gesetzes wurden.25 Und heute entspricht auch Jerusalem dem Berg Sinai in Arabien, weil es mit seinen Kindern in der Sklaverei lebt.26 Sara aber, die Freie, ist ein Symbol für das himmlische Jerusalem. Das ist unsere Mutter. (Hebr 12,22; Offb 3,12; Offb 21,2)27 Bei dem Propheten Jesaja steht geschrieben: »Freue dich, du Unfruchtbare! Juble und freue dich, auch wenn du nie ein Kind geboren hast, juble und freue dich, auch wenn du nie die Schmerzen der Geburt erlebst. Denn die einsame Frau, die keine Kinder bekommen konnte, hat jetzt mehr Kinder als die, die den Mann hatte!«[8] (Jes 54,1)28 Auch ihr, liebe Brüder, seid Kinder der Verheißung, genau wie Isaak. (Gal 3,29)29 Einst wurde Isaak, der Sohn der Verheißung, von Ismael, dem Sohn der Sklavin, verfolgt. So ist es auch noch heute. (1Mo 21,9)30 Doch was sagt die Schrift darüber? »Jag die Sklavin und ihren Sohn fort, denn der Sohn der Sklavin soll nicht mit dem Sohn der Freien Anteil am Erbe erhalten.«[9] (1Mo 21,10; Joh 8,35)31 Liebe Freunde, wir sind keine Kinder der Sklavin und stehen nicht unter dem Gesetz. Wir sind Kinder der Freien, und Gott nimmt uns wegen unseres Glaubens an. (Gal 3,29)

Galater 4

VOLXBIBEL

von SCM Verlag
1 Ich nehm noch mal ein Beispiel: Stellt euch vor, ein ziemlich reicher Vater stirbt und seinen ganzen Reichtum erbt ein kleines Kind. Bis das Kind erwachsen ist, hat es aber nichts davon, in diesem Augenblick ist es genauso reich wie ein Sozialhilfeempfänger.2 Es bekommt dann einen Vormund vom Staat zugeteilt und muss tun, was der sagt, bis es so alt ist, wie es der Vater im Testament festgelegt hat.3 Genauso ging das auch bei uns, bevor Jesus da war. Wir waren total unfrei.4 Als aber der Termin gekommen war, an dem Gott das geplant hatte, schickte Gott seinen Sohn bei uns vorbei. Der wurde ganz normal als Mensch geboren und ließ sich sozusagen freiwillig in den Knast einschließen, in dem wir gefangen waren.5 Sein Auftrag war: uns aus diesem Knast rauszuholen, in dem wir durch das Gesetz festsaßen. Gott wollte uns als Kinder in die Familie aufnehmen.6 Und weil wir seine Kinder sind, hat Gott uns seine Kraft gegeben, seinen Geist. Das ist derselbe Geist, den sein Sohn Jesus auch hatte! Und darum können wir jetzt auch beim Beten „lieber Papa“ zu ihm sagen.7 Ihr seid nicht mehr im Knast der Gesetze, ihr seid jetzt Kinder von Gott geworden. Und als Kinder habt ihr auch ein Recht bekommen, alles von ihm zu erben, alles, was Gott mal versprochen hat!8 Als ihr noch keine Ahnung von Gott hattet, habt ihr euch in irgendwelchen anderen Religionen getummelt und zu andern Göttern gebetet. Das waren in Wirklichkeit nur so Ersatzgötter, die sich irgendwelche Menschen ausgedacht hatten.9 Jetzt habt ihr Gott aber kennengelernt (oder besser gesagt, er hat euch kennengelernt). Ich krieg das echt nicht gerallt, was ihr jetzt noch von diesen armen Luschen-Göttern wollt, die diese Welt euch anbietet?10 Was soll das, dass ihr euer Leben nach bestimmten Tagen oder Jahreszeiten oder nach irgendwelchen Festen ausrichtet?11 Ich mach mir ehrlich Sorgen um euch! Ich hab echt keinen Bock, dass die ganze Arbeit, die ich mit euch hatte, umsonst war.12 Liebe Freunde, tut mir den Gefallen: Macht es so wie ich! Ihr habt mich ja nie alt aussehen lassen und tut das jetzt doch auch nicht, oder?13 Könnt ihr euch daran erinnern, dass es mir echt ätzend ging, als ich das erste Mal bei euch über die guten Nachrichten, die durch Jesus gekommen sind, geredet habe?14 Obwohl es für euch nicht so cool war, mich krank zu erleben, habt ihr mich nicht abgelehnt. Ihr habt mich sogar bei euch wohnen lassen und mich versorgt, fast so, als wäre ich ein Engel von Gott, oder sogar, als wäre ich Jesus höchstpersönlich!15 Und was ist da jetzt mit euch los? Damals hättet ihr euch für mich einen Arm ausgerissen, wenn das nötig gewesen wäre.16 Bin ich denn jetzt plötzlich euer Feind, nur weil ich euch die Wahrheit sage?17 Wahrscheinlich hat das doch mit diesen falschen Typen zu tun, die sich bei euch einschleimen und so tun, als wollten sie euer Bestes. Dabei wollen sie nur etwas zwischen uns treiben und dafür sorgen, dass ihr das tut, was sie sagen.18 Ich finde das ja erst mal sehr geil, dass ihr alles für Gott geben wollt, auch wenn ich gerade nicht da bin.19 Hey, meine Kinder, ich hab euch echt lieb! Es ist fast so, als müsste ich noch mal die ganzen Schmerzen einer Geburt mit euch durchmachen. Das wird wohl auch nicht aufhören, bis Jesus ganz von euch aufgesogen wurde und euer Leben vollständig kontrolliert.20 Das wäre ein Traum, wenn ich nur bei euch sein könnte! Dann müsste ich auch nicht so mit euch schimpfen! Aber im Augenblick weiß ich mit euch echt nicht mehr weiter.21 Ich schreib noch mal was zu den Leuten bei euch, die unbedingt nach dem Gesetz leben wollen. Habt ihr eigentlich echt kapiert, was in den alten Büchern überhaupt drinsteht?22 In den alten Schriften steht doch die Story von Abraham. Der hatte zwei Söhne, einen von einer Sklavin, den zweiten von seiner richtigen Frau. Diese andere Frau war keine Sklavin, sondern sie war frei zur Welt gekommen.23 Der Sohn von der Sklavin wurde geboren, weil Abraham die Einlösung des Versprechens, was Gott gegeben hatte, mit menschlichen Mitteln erzwingen wollte. Gott hatte ihm ja vorher mal eine große Familie versprochen. Der andere Sohn von der freien Frau wurde geboren, weil Gott sein Versprechen einlösen wollte.24 Diese zwei Frauen sind ein Bild für die zwei Verträge, die Gott mit den Menschen abgeschlossen hat. Der eine war mit der Sklavin Hagar. Er steht für den Vertrag vom Mose, der am Berg Sinai abgeklärt wurde. Nach diesem Vertrag sind wir auch Sklaven und total abhängig von dem Gesetz.25 „Hagar“ ist übrigens der arabische Name für den Berg Sinai. Er steht für unser heutiges Jerusalem, für die Juden, die strikt an den Gesetzen kleben und nie wirklich frei werden, weil sie Jesus nicht vertrauen wollen.26 Sara aber, die andere Frau, die keine Sklavin war, steht aber für die City, das neue Jerusalem im Himmel, für den neuen Vertrag, den Gott mit den Menschen durch Jesus geschlossen hat.27 Der alte Prophet Jesaja hatte auch schon davon gesprochen: „Du kannst echt glücklich sein, du Frau, die keine Kinder kriegen kann! Freuen soll sich die Frau, die nie ein Baby haben wird! Denn obwohl du alleine bist, wirst du mehr Kinder haben als die Frau, die einen Mann abbekommen hat.“28 Das stimmt doch auch für euch, liebe Freunde, oder? Isaak kam auf die Welt, weil Gott Abraham einen Sohn versprochen hatte, und genauso verdankt ihr euer Leben dem Versprechen, das Gott gegeben hat.29 Trotzdem wurde Isaak (mit dem das Versprechen eingelöst wurde) von Ismael (dem Sohn der Sklavin) verfolgt. Und das ist heute auch noch der Fall.30 Was sagen nun die alten Schriften dazu? Ich zitiere: „Du sollst die Sklavin und ihren Sohn rausschmeißen, denn der Sohn von der Sklavin soll sich nicht gemeinsam mit dem Sohn von der freien Frau das Erbe teilen.“31 Ihr Lieben, hier ist eine Super-Nachricht: Wir sind keine Kinder einer Sklavin. Wir sind Kinder von der Frau, die total frei war, und Gott akzeptiert uns, wenn wir ihm einfach nur vertrauen.