1Es war aber ein Mann in Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann der Kohorte, die die Italische genannt wurde.2Der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete immer zu Gott.3Der hatte eine Erscheinung um die neunte Stunde am Tage und sah deutlich einen Engel Gottes bei sich eintreten; der sprach zu ihm: Kornelius!4Er aber sah ihn an, erschrak und fragte: Herr, was ist? Der sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind gekommen vor Gott, dass er ihrer gedenkt. (Tob 3,16)5Und nun sende Männer nach Joppe und lass holen Simon mit dem Beinamen Petrus.6Der ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt. (Apg 9,43)7Und als der Engel, der mit ihm redete, hinweggegangen war, rief Kornelius zwei seiner Knechte und einen frommen Soldaten von denen, die ihm dienten,8und erzählte ihnen alles und sandte sie nach Joppe. (Apg 11,5)9Am nächsten Tag, als diese auf dem Wege waren und in die Nähe der Stadt kamen, stieg Petrus auf das Dach, zu beten um die sechste Stunde.10Und als er hungrig wurde, wollte er essen. Während sie ihm aber etwas zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn,11und er sah den Himmel aufgetan und ein Gefäß herabkommen wie ein großes leinenes Tuch, an vier Zipfeln niedergelassen auf die Erde.12Darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels.13Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!14Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines und Unreines gegessen. (3Mo 11,1; Hes 4,14)15Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht unrein. (Mk 7,15; Röm 14,14)16Und das geschah dreimal; und alsbald wurde das Gefäß wieder hinaufgenommen gen Himmel.17Als aber Petrus noch ratlos war, was die Erscheinung bedeute, die er gesehen hatte, siehe, da fragten die Männer, von Kornelius gesandt, nach dem Haus Simons und standen schon an der Tür,18riefen und fragten, ob Simon mit dem Beinamen Petrus hier zu Gast wäre.19Während aber Petrus nachsann über die Erscheinung, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich;20so steh auf, steig hinab und geh mit ihnen und zweifle nicht, denn ich habe sie gesandt.21Da stieg Petrus hinab zu den Männern und sprach: Siehe, ich bin’s, den ihr sucht; aus welchem Grund seid ihr hier?22Sie aber sprachen: Der Hauptmann Kornelius, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann mit gutem Ruf bei dem ganzen Volk der Juden, hat einen Befehl empfangen von einem heiligen Engel, dass er dich sollte holen lassen in sein Haus und hören, was du zu sagen hast.23Da rief er sie herein und beherbergte sie. Am nächsten Tag machte er sich auf und zog mit ihnen, und einige Brüder aus Joppe gingen mit ihm.24Und am folgenden Tag kam er nach Cäsarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte seine Verwandten und nächsten Freunde zusammengerufen.25Und als Petrus hereinkam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel ihm zu Füßen und betete ihn an.26Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf, auch ich bin ein Mensch. (Apg 14,15; Offb 19,10)27Und während er mit ihm redete, ging er hinein und fand viele, die zusammengekommen waren.28Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll.29Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen, als ich geholt wurde. So frage ich euch nun, warum ihr mich habt holen lassen.30Kornelius sprach: Vor vier Tagen um diese Zeit betete ich um die neunte Stunde in meinem Hause. Und siehe, da stand ein Mann vor mir in einem leuchtenden Gewand31und sprach: Kornelius, dein Gebet ist erhört und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott.32So sende nun nach Joppe und lass herrufen Simon mit dem Beinamen Petrus, der zu Gast ist im Hause des Gerbers Simon am Meer.33Da sandte ich sofort zu dir; und du hast recht getan, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott zugegen, um alles zu hören, was dir vom Herrn befohlen ist.34Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, dass Gott die Person nicht ansieht; (5Mo 10,17; 1Sam 16,7; Röm 2,11)35sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und Recht tut, der ist ihm angenehm. (Joh 10,16)36Er hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkündigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr über alles. (Jes 52,7; Eph 2,17)37Ihr wisst, was in ganz Judäa geschehen ist, angefangen von Galiläa nach der Taufe, die Johannes predigte, (Mt 4,12)38wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit Heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm. (Lk 3,21)39Und wir sind Zeugen für alles, was er getan hat im jüdischen Land und in Jerusalem. Den haben sie an das Holz gehängt und getötet.40Den hat Gott auferweckt am dritten Tag und hat ihn erscheinen lassen, (1Kor 15,4)41nicht dem ganzen Volk, sondern uns, den von Gott vorher erwählten Zeugen, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er auferstanden war von den Toten. (Lk 24,30; Lk 24,41; Joh 14,19; Joh 14,22; Joh 15,16)42Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, dass er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten. (Joh 5,22; Apg 17,31; 2Tim 4,1; 1Petr 4,5)43Von diesem bezeugen alle Propheten, dass durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Sünden empfangen sollen. (Jes 53,5; Jer 31,34)44Da Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhörten. (Apg 11,15)45Und die gläubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen wurde; (Apg 2,17; Apg 15,7)46denn sie hörten, dass sie in Zungen redeten und Gott hoch priesen. Da antwortete Petrus: (Apg 2,4)47Kann auch jemand denen das Wasser zur Taufe verwehren, die den Heiligen Geist empfangen haben ebenso wie wir?48Und er befahl, sie zu taufen in dem Namen Jesu Christi. Da baten sie ihn, dass er noch einige Tage dabliebe.
1In Cäsarea lebte ein Mann namens Kornelius. Er war ein Zenturio aus der Kohorte, die »die Italische« genannt wurde.2Er war religiös und hatte Ehrfurcht vor Gott, so wie auch alle anderen, die zu seiner Familie gehörten. Er half Notleidenden in der örtlichen Bevölkerung mit seinen Gaben und betete beständig zu Gott.3In einer Vision ungefähr um drei Uhr nachmittags sah er einen Gottesboten, der zu ihm in den Raum kam und ihn ansprach: »Kornelius!«4Kornelius starrte gebannt auf ihn und sagte voller Furcht: »Was willst du, Herr?« Der Gottesbote antwortete ihm: »Deine Gebete und deine Unterstützung der Notleidenden sind bei Gott nicht unbemerkt geblieben.5So schicke nun Männer nach Joppe und lass sie einen Mann namens Simon herbeiholen! Er trägt auch den Beinamen Petrus.6Der ist zu Gast bei Simon, einem Gerber, dessen Haus direkt am Meer steht.«7Als der Gottesbote, der mit ihm sprach, wieder fortgegangen war, rief Kornelius zwei Männer, die zu seinem Haushalt gehörten und einen gottesfürchtigen Soldaten, von denen, die immer mit ihm zusammen waren, zu sich.8Ihnen erzählte er alles und schickte sie dann nach Joppe.
Die Vision des Petrus
9Am darauf folgenden Tag, als sie noch auf dem Weg waren, und sich der Stadt näherten, stieg Petrus oben auf das Hausdach, um dort zu beten, und zwar um zwölf Uhr mittags.10Da wurde er hungrig und wollte etwas essen. Während sie das Essen für ihn vorbereiteten, geriet er in eine Ekstase.11Er sah den Himmel geöffnet und etwas wie ein riesiges Tuch, das an den vier Zipfeln auf die Erde niedergelassen wurde.12Darin befanden sich alle vierfüßigen Tiere und Kriechtiere der Erde, und die Vögel des Himmels.13Dann sprach ihn eine Stimme an: »Steh auf, Petrus, schlachte und iss!«14Doch Petrus sagte: »Nie und nimmer, Herr! Ich habe doch noch nie irgendetwas Unerlaubtes oder Unreines gegessen!«15Da sprach ihn die Stimme ein zweites Mal an und sagte: »Das, was Gott für rein erklärt hat, sollst du nicht als unerlaubt bezeichnen!«16Das geschah noch ein drittes Mal, und dann wurde das Behältnis plötzlich wieder hoch in den Himmel gezogen.17Während Petrus noch ratlos war, was die Vision, die er gesehen hatte, wohl zu bedeuten hätte, standen die Männer, die von Kornelius geschickt worden waren, vor der Tür. Sie hatten sich zum Haus von Simon durchgefragt.18Sie riefen und fragten: »Ist hier ein Simon, der auch Petrus genannt wird, zu Gast?«19Während Petrus noch über die Erscheinung nachdachte, sprach der Geist Gottes zu ihm: »Pass auf, es sind drei Männer da, die dich suchen.20So steh jetzt auf, steig vom Dach hinab und geh mit ihnen, ohne zu zweifeln. Denn ich bin es, der sie hierhin geschickt hat!«21Da ging Petrus hinab zu den Männern und sagte: »Hört her! Ich bin der, den ihr sucht! Was ist der Grund eures Kommens?«22Sie antworteten: »Kornelius, ein Offizier, ein gerechter und gottesfürchtiger Mann, was alle aus dem Volk der Juden bestätigen können, hat von einem heiligen Gottesboten die Anweisung bekommen, dich in sein Haus bringen zu lassen und das zu hören, was du zu sagen hast.«
Petrus in Cäsarea
23Da bat Petrus sie ins Haus und beherbergte sie dort. Am nächsten Morgen stand er auf und zog mit ihnen los, und einige von den Jesusnachfolgern aus Joppe reisten mit ihm.24Wiederum am folgenden Morgen kamen sie nach Cäsarea. Dort erwartete Kornelius sie schon. Er hatte seine Verwandten und auch seine engsten Freunde zusammengerufen.25In dem Augenblick, als Petrus in das Haus eintrat, kam Kornelius ihm entgegen und fiel vor seinen Füßen nieder, um ihn anzubeten.26Doch Petrus hob ihn hoch und sagte: »Steh wieder auf! Denn auch ich bin nur ein gewöhnlicher Mensch!«27Mit diesen Worten trat er ins Haus ein und sah die vielen Leute, die dort zusammengekommen waren.28Dann sagte er zu ihnen: »Ihr wisst genau, dass es für eine jüdische Person tabu ist, mit einem Menschen aus einem anderen Volk Umgang zu haben oder zu ihm zu kommen. Doch Gott hat mir gezeigt, dass ich keinen Menschen grundsätzlich als minderwertig oder unrein bezeichnen darf.29Deshalb bin ich auch ohne Widerrede gekommen, als ich gerufen wurde. Und jetzt sagt mir: Weswegen habt ihr mich hierher geholt?«30Da sagte Kornelius: »Vor vier Tagen betete ich in meinem Haus bis etwa um diese Zeit, drei Uhr. Da stand auf einmal ein Mann in leuchtender Kleidung vor mir.31Der sagte: ›Kornelius, dein Gebet ist erhört worden, und Gott denkt an deine Hilfe für die Notleidenden.32So sende nun Leute nach Joppe und lass Simon herbeiholen, der den Beinamen Petrus hat. Der ist zu Gast im Haus von Simon dem Gerber direkt am Meer!‹33Sofort habe ich dann die Männer zu dir geschickt. Du hast gut daran getan, dass du tatsächlich gekommen bist. Und jetzt sind wir alle hier vor Gott zusammen, um die Botschaft zu hören, die Gott der Herr dir anvertraut hat!«
Die Rede von Petrus
34Da ergriff Petrus das Wort und sagte: »Wirklich und wahrhaftig begreife ich jetzt, dass Gott die Menschen nicht nach dem Äußeren beurteilt.35Sondern es ist so: Gott freut sich über alle Menschen, die ihn respektieren und gerecht leben, ganz gleich, zu welchem Volk sie gehören.36Ihr kennt ja die Botschaft, die Gott dem Volk Israel gesandt hat. Er hat allen die gute Nachricht vom Frieden verkündet, der durch den Messias Jesus kommt. Der ist der wahre Herrscher über alle Menschen.37Ihr kennt auch die Ereignisse, die zuerst in Galiläa und dann in ganz Judäa geschehen sind, nachdem Johannes die Taufe als Ausdruck der Lebenserneuerung öffentlich verkündigte.38Und ihr wisst ja auch von Jesus, der aus Nazareth stammte. Ihn hat Gott gesalbt mit dem heiligen Gottesgeist und mit Kraft. Der zog umher und machte alle gesund, die vom Teufel, dem Zerstörer, überwältigt worden waren, denn Gott selbst war mit ihm.39Wir persönlich sind Augenzeugen von all dem, was er getan hat, sowohl in den von Juden besiedelten Gebieten als auch in Jerusalem. Den haben sie umgebracht, indem sie ihn an das Kreuzesholz hängten.40Doch Gott hat Jesus am dritten Tag auferweckt. Er zeigte sich als lebendig,41allerdings nicht etwa der gesamten Bevölkerung, sondern nur den von Gott schon vorher handverlesenen Augenzeugen, nämlich uns. Wir haben nach seiner Auferstehung von den Toten zusammen mit ihm gegessen und mit ihm getrunken.42Uns hat er auch den Auftrag gegeben, dem jüdischen Volk öffentlich zu verkündigen und eindringlich unser Zeugnis dafür abzulegen, dass er der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten ist.43Ihn, Jesus, bestätigen auch alle Propheten und sagen, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen Vergebung aller Schuld erfahren kann.«
Das Kommen des Gottesgeistes
44Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Gottesgeist auf alle herab, die seiner Botschaft zuhörten.45Da gerieten die an Jesus Glaubenden, die einen jüdischen Hintergrund hatten und deshalb beschnitten waren, die, die zusammen mit Petrus dorthin gekommen waren, völlig außer sich. Denn sie sahen, dass das Geschenk des heiligen Gottesgeistes auch auf Menschen aus nichtjüdischen Völkern ausgegossen worden war.46Sie hörten nämlich, wie die Anwesenden in unbekannten Sprachen redeten und auf diese Weise Gott die Ehre gaben. Da ergriff Petrus das Wort:47»Könnte irgendjemand jetzt etwas dagegen einwenden, dass diese Leute im Wasser untergetaucht werden? Denn sie haben doch den heiligen Gottesgeist genauso erhalten wie wir auch!«48So ordnete er an, dass sie im Namen von Jesus Christus getauft werden sollten. Danach baten sie ihn, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben.
1In Cäsarea lebte Kornelius, ein Hauptmann, der zum sogenannten Italischen Regiment gehörte. (Apg 27,1; Apg 27,3)2Er glaubte an Gott und hielt sich mit seiner ganzen Hausgemeinschaft zur jüdischen Gemeinde.[1] Er tat viel für Not leidende Juden und betete regelmäßig.3An einem Nachmittag gegen drei Uhr hatte er eine Vision. Er sah deutlich, wie ein Engel Gottes bei ihm eintrat, und hörte, wie er zu ihm sagte: »Kornelius!« (Apg 3,1)4Erschrocken blickte er den Engel an und fragte: »Warum kommst du, Herr?« Der Engel antwortete: »Gott hat genau bemerkt, wie treu du betest und wie viel Gutes du den Armen tust, und er will dich dafür belohnen.5Darum schicke jetzt Boten nach Joppe und lass einen gewissen Simon zu dir bitten, der den Beinamen Petrus trägt.6Er ist zu Gast bei einem Gerber Simon, der sein Haus unten am Meer hat.« (Apg 9,43)7Als der Engel wieder fortgegangen war, rief Kornelius zwei Diener und einen frommen Soldaten aus seinem persönlichen Gefolge.8Er erzählte ihnen, was er erlebt hatte, und schickte sie nach Joppe.
Petrus in Joppe hat eine Vision
9Am nächsten Tag, als die Boten von Kornelius Joppe schon fast erreicht hatten, begab sich Petrus um die Mittagszeit auf das flache Dach des Hauses, um zu beten.10Da bekam er Hunger und wollte essen. Während das Essen zubereitet wurde, hatte er eine Vision.11Er sah den Himmel geöffnet und es kam daraus etwas auf die Erde herab, das sah aus wie ein großes Tuch, das an vier Ecken gehalten wird. (Mt 3,16)12Darin befanden sich alle Arten von vierfüßigen Tieren, Kriechtieren und Vögeln. (3Mo 11,1; Hes 4,14)13Eine Stimme rief: »Auf, Petrus, schlachte und iss!«14Aber Petrus antwortete: »Auf keinen Fall, Herr! Noch nie habe ich etwas Verbotenes oder Unreines gegessen.«15Doch die Stimme forderte ihn ein zweites Mal auf und sagte: »Was Gott für rein erklärt hat, das erkläre du nicht für unrein!« (Mk 7,15)16Und noch ein drittes Mal erging an Petrus dieselbe Aufforderung. Gleich danach wurde das Tuch samt Inhalt wieder in den Himmel hinaufgehoben.
Die Boten von Kornelius bei Petrus in Joppe
17Während Petrus noch ratlos war und darüber nachdachte, was die Vision bedeuten sollte, hatten sich die Boten aus Cäsarea zu Simons Haus durchgefragt und standen unten vor dem Tor.18»Ist hier ein Simon mit dem Beinamen Petrus zu Gast?«, riefen sie.19Petrus grübelte noch über den Sinn seiner Vision, da sagte ihm der Geist Gottes: »Drei Männer wollen zu dir! (Apg 11,12; Apg 13,2; Apg 13,4; Apg 15,28; Apg 16,6; Apg 21,4; Apg 21,11; Apg 22,22)20Geh hinunter und folge ihnen ohne Bedenken; ich habe sie geschickt.«21Da ging er hinunter und sagte zu ihnen: »Ich bin der, den ihr sucht. Was führt euch zu mir?«22»Wir kommen vom Hauptmann Kornelius«, sagten sie. »Er führt ein vorbildliches Leben und hält sich zur jüdischen Gemeinde; alle Juden bei uns reden nur das Beste über ihn. Ein heiliger Engel hat ihm aufgetragen, dich in sein Haus einzuladen und zu hören, was du zu sagen hast.«
Petrus bei Kornelius in Cäsarea
23Darauf ließ Petrus die Männer herein, bewirtete sie und gab ihnen ein Nachtquartier. Am anderen Morgen machte sich Petrus mit ihnen auf den Weg; einige Brüder aus Joppe begleiteten ihn.24Am Tag darauf kamen sie in Cäsarea an. Kornelius hatte seine Verwandten und die engsten Freunde zusammengerufen und erwartete sie.25Als Petrus durchs Hoftor trat, kam ihm Kornelius entgegen und warf sich vor ihm nieder. (Apg 14,13; Offb 19,10)26Doch Petrus zog ihn hoch und sagte: »Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch!«27Er sprach noch weiter mit ihm und betrat dabei das Haus. Als er die vielen Leute sah,28sagte er zu ihnen: »Ihr wisst, dass ein Jude nicht mit einem Nichtjuden verkehren und vollends nicht sein Haus betreten darf. Aber mir hat Gott gezeigt, dass ich keinen Menschen als unrein oder unberührbar betrachten soll. (Apg 10,15; Gal 2,12)29Deshalb bin ich eurer Einladung ohne Widerrede gefolgt. Aber jetzt möchte ich doch gern erfahren, warum ihr mich gerufen habt!«30Kornelius antwortete: »Es war vor drei Tagen, ungefähr zur selben Zeit wie jetzt. Ich betete hier im Haus zur Gebetszeit um drei Uhr nachmittags, als plötzlich ein Mann in leuchtendem Gewand vor mir stand (Lk 24,4; Apg 1,10; Apg 3,1)31und sagte: ›Kornelius, Gott hat deine Gebete erhört und er will dir das Gute vergelten, das du den Armen getan hast.32Schicke darum Boten nach Joppe und lass Simon mit dem Beinamen Petrus zu dir bitten! Er ist zu Gast beim Gerber Simon unten am Meer!‹33Da habe ich sofort zu dir geschickt, und ich freue mich, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott versammelt und bereit zu hören, was der Herr dir aufgetragen hat.«
Petrus predigt vor den Nichtjuden im Haus von Kornelius
34Petrus begann zu sprechen: »Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott keine Unterschiede macht! (Röm 2,11)35Er liebt alle Menschen, ganz gleich, zu welchem Volk sie gehören, wenn sie ihn nur ernst nehmen und tun, was vor ihm recht ist.36Seinem Volk Israel hat er die Botschaft verkünden lassen, dass er Frieden gestiftet hat durch Jesus Christus – aber dieser Jesus Christus ist ja der Herr über alle! (Lk 2,14; Röm 3,25; Röm 5,1; 2Kor 5,18; Eph 2,14; Kol 1,20)37Ihr habt sicherlich erfahren, was sich im jüdischen Land zugetragen hat, beginnend in Galiläa, nachdem Johannes zur Taufe aufgerufen hatte. (Lk 4,44)38Ihr wisst von Jesus aus Nazaret, den Gott zum Retter bestimmt und mit seinem Geist und seiner Kraft erfüllt hat. Wo er hinkam, tat er Gutes und heilte alle, die der Teufel in seiner Gewalt hatte; denn Gott stand ihm bei. (Lk 4,18; Lk 13,16; Joh 3,2)39Wir können alles bezeugen, was er im jüdischen Land und in Jerusalem getan hat. Die Juden töteten ihn, sie hängten ihn ans Kreuz, an das Fluchholz.[2] (Apg 1,8)40Aber Gott hat ihn am dritten Tag vom Tod auferweckt und ihn sichtbar erscheinen lassen –41nicht vor dem ganzen Volk, sondern vor den Zeugen, die er im Voraus dazu bestimmt hatte. Wir, die Apostel, sind diese Zeugen; wir haben mit Jesus gegessen und getrunken, nachdem er von den Toten auferstanden war. (Lk 24,41)42Und uns gab Jesus den Auftrag, dem Volk Israel zu verkünden und zu bezeugen, dass er von Gott zum Richter über die Lebenden und die Toten eingesetzt ist. (Joh 5,22; Apg 17,31; Röm 14,9; 2Kor 5,10; 2Tim 4,1; 1Petr 4,5)43Alle Propheten haben von ihm gesprochen; sie bezeugen, dass durch die Macht seines Namens alle Menschen die Vergebung ihrer Schuld empfangen sollen, alle, die auf ihn vertrauen.« (Lk 1,1; Lk 24,44)
Der Heilige Geist kommt noch vor der Taufe auf die Nichtjuden herab
44Petrus hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da kam der Heilige Geist auf alle herab, die bei Kornelius versammelt waren und die Botschaft hörten. (Apg 2,4)45Die Christen jüdischer Herkunft, die mit Petrus aus Joppe gekommen waren, gerieten außer sich vor Staunen, dass Gott nun auch über die Nichtjuden seinen Geist ausgegossen hatte. (Apg 2,33)46Sie hörten nämlich, wie die Versammelten in unbekannten Sprachen redeten und Gott priesen. Darauf sagte Petrus zu seinen Begleitern:47»Diese Leute haben genau wie wir den Heiligen Geist empfangen. Wer kann ihnen da noch die Taufe verweigern?« (Apg 8,36)48Und er befahl, sie im Namen von Jesus Christus zu taufen. Danach baten sie ihn, noch ein paar Tage bei ihnen zu bleiben.
1In Cäsarea lebte damals ein römischer Hauptmann, der Kornelius hieß und im Italischen Regiment diente.2Er war ein Mann, der den Gott Israels ehrte und sich mit allen, die in seinem Haus lebten, zu ihm bekannte. Er tat viel für die Armen und betete treu zu Gott.3Dieser Mann hatte eines Tages gegen drei Uhr nachmittags eine Vision. Er sah deutlich, wie ein Engel Gottes bei ihm eintrat. »Kornelius!«, rief der Engel.4Erschrocken sah Kornelius auf und fragte: »Was willst du, Herr?« Da antwortete ihm der Engel: »Gott hat deine Gebete gehört und weiß, wie viel Gutes du den Armen tust.5Deshalb schick ein paar Leute nach Joppe. Sie sollen sich dort nach einem Simon Petrus erkundigen und ihn bitten, zu dir zu kommen.6Er wohnt gerade bei dem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt.«7Gleich nachdem der Engel gegangen war, rief Kornelius zwei seiner Diener zu sich, außerdem einen Soldaten, der wie Kornelius dem jüdischen Glauben nahestand und zu seinem persönlichen Schutz eingesetzt war.8Ihnen erzählte er alles, was er eben erlebt hatte, und sandte sie nach Joppe.
Petrus hat eine Vision
9Als sich die Boten am folgenden Tag schon der Stadt Joppe näherten, stieg Petrus auf das flache Dach des Hauses, um dort ungestört zu beten. Es war gerade um die Mittagszeit,10und Petrus bekam Hunger und bat um etwas zu essen. Während man seine Mahlzeit zubereitete, hatte er eine Vision:11Petrus sah, wie sich der Himmel öffnete und etwas herabkam, das wie ein großes Leinentuch aussah. Es wurde an seinen vier Ecken zusammengehalten und so auf die Erde heruntergelassen.12In dem Tuch waren alle möglichen Arten von vierfüßigen Tieren und Kriechtieren, aber auch von Vögeln. Alle diese Tiere sind für Juden unrein und dürfen deshalb nicht gegessen werden.[1] (3Mo 11,1; 3Mo 20,25)13Dann hörte Petrus eine Stimme, die ihn aufforderte: »Petrus, steh auf, schlachte diese Tiere und iss davon!«14»Niemals, Herr!«, entgegnete Petrus. »Noch nie in meinem Leben habe ich etwas Unreines oder Verbotenes gegessen.«15Da sprach die Stimme ein zweites Mal zu ihm: »Wenn Gott etwas für rein erklärt hat, dann nenne du es nicht unrein.«16Dreimal wiederholte sich dieser Vorgang. Gleich darauf wurde das Tuch mit den Tieren darin wieder in den Himmel gehoben.17Petrus verstand nicht, was diese Erscheinung bedeuten sollte. Aber während er noch überlegte, klopften die Boten von Kornelius an die Haustür. Sie hatten sich bis zum Haus von Simon, dem Gerber, durchgefragt.18»Wohnt hier ein Mann, der Simon Petrus heißt?«, erkundigten sie sich.19Petrus dachte noch immer über die Vision nach, als der Heilige Geist zu ihm sprach: »Hör zu! Unten sind drei Männer, die zu dir wollen.20Geh hinunter und reise mit ihnen. Du brauchst keine Bedenken zu haben, denn ich habe sie gesandt.«21Petrus ging hinunter. »Ich bin der, den ihr sucht«, sagte er. »Warum seid ihr hierhergekommen?«22Sie erwiderten: »Der Hauptmann Kornelius schickt uns. Er ist ein rechtschaffener Mann, der den Gott Israels verehrt und von allen Juden hoch geachtet wird. Durch einen heiligen Engel erhielt er von Gott den Auftrag, dich in sein Haus einzuladen und darauf zu hören, was du ihm zu sagen hast.«23Petrus bat die Männer herein und sorgte dafür, dass sie etwas zu essen bekamen und bei Simon übernachten konnten. Bereits am nächsten Tag brach er mit ihnen nach Cäsarea auf, wobei ihn einige aus der Gemeinde von Joppe begleiteten.24Als sie am folgenden Tag dort ankamen, wurden sie schon von Kornelius erwartet. Er hatte seine Verwandten und engsten Freunde zu sich eingeladen.25Noch bevor Petrus das Haus betreten hatte, kam ihm Kornelius entgegen und warf sich ehrerbietig vor ihm nieder.26Doch Petrus wehrte ab: »Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch!«, und half ihm wieder auf.27Während sie noch miteinander redeten, betraten sie das Haus. Petrus sah die vielen Menschen, die auf ihn warteten.28»Ihr wisst ebenso wie ich«, begann er, »dass es einem Juden verboten ist, in das Haus eines Nichtjuden zu gehen oder sich auch nur mit ihm zu treffen. Aber Gott hat mir gezeigt: Ich darf keinen Menschen für unrein halten und ihm darum die Gemeinschaft verweigern.29Deshalb bin ich auch ohne Zögern zu euch gekommen, als ihr mich gerufen habt. Aber jetzt möchte ich doch gerne wissen, aus welchem Grund ihr nach mir geschickt habt.«30Kornelius antwortete: »Vor drei Tagen betete ich nachmittags in meinem Haus. Es war drei Uhr, ungefähr dieselbe Zeit wie heute. Da stand plötzlich ein Mann in einem leuchtenden Gewand vor mir31und sagte: ›Kornelius, Gott hat deine Gebete gehört, und er weiß, dass du den Armen viel Gutes tust.32Deshalb beauftragt er dich, Leute nach Joppe zu schicken, die Simon Petrus zu dir bringen sollen. Er wohnt am Meer im Haus des Gerbers Simon.[2]‹33Ich habe meine Boten sofort zu dir geschickt, und ich freue mich, dass du gekommen bist. Nun sind wir alle hier in Gottes Gegenwart versammelt und wollen hören, was du uns im Auftrag des Herrn zu sagen hast.«
Gott liebt jeden Menschen
34Da begann Petrus zu sprechen: »Jetzt erst habe ich wirklich verstanden, dass Gott niemanden wegen seiner Herkunft bevorzugt oder benachteiligt.35Alle Menschen sind ihm willkommen, ganz gleich, aus welchem Volk sie stammen, wenn sie nur Ehrfurcht vor ihm haben und so leben, wie es ihm gefällt.36Ihr kennt die rettende Botschaft, die Gott dem Volk Israel verkünden ließ: Er hat durch Jesus Christus Frieden gebracht, und Christus ist ja der Herr über alle!37Ihr wisst auch, was im ganzen jüdischen Land geschehen ist. Angefangen hat alles in Galiläa, nachdem Johannes der Täufer die Menschen dazu aufgerufen hatte, sich taufen zu lassen:38Jesus aus Nazareth, der von Gott versprochene Retter, ist von Ort zu Ort gezogen. Er hat überall Gutes getan und alle geheilt, die der Teufel in seiner Gewalt hatte, denn Gott selbst hatte ihm seine Macht und den Heiligen Geist gegeben. Gott stand ihm bei.39Wir Apostel sind Augenzeugen für alles, was er in Israel und in Jerusalem getan hat. Diesen Jesus haben sie ans Kreuz genagelt und getötet.40Doch am dritten Tag hat Gott ihn wieder zum Leben erweckt. Danach ist er im Auftrag Gottes als Auferstandener erschienen,41zwar nicht dem ganzen Volk, aber uns, seinen Jüngern, die Gott schon im Voraus als Zeugen bestimmt hatte. Ja, wir haben nach seiner Auferstehung sogar mit ihm gegessen und getrunken.42Jesus gab uns den Auftrag, dem ganzen jüdischen Volk zu sagen und zu bezeugen, dass Gott ihn als Richter über die Lebenden und die Toten eingesetzt hat.43Schon die Propheten haben alle über ihn gesprochen. Durch ihn – so haben sie es vorausgesagt – werden jedem Menschen seine Sünden vergeben, der an ihn glaubt.[3]« (Jes 53,5; Jer 31,34)
Menschen aus anderen Völkern werden in die Gemeinde aufgenommen
44Petrus hatte seine Rede noch nicht beendet, da kam der Heilige Geist auf alle, die ihm zuhörten.45Die jüdischen Christen, die mit Petrus gekommen waren, konnten es kaum fassen, dass Gott auch Nichtjuden den Heiligen Geist schenkte.46Denn sie hörten, wie die Menschen in fremden Sprachen redeten und Gott lobten. Da wandte sich Petrus an seine Begleiter:47»Wer könnte ihnen jetzt noch die Taufe verweigern, wo sie genau wie wir den Heiligen Geist empfangen haben?«48Und er ließ alle auf den Namen von Jesus Christus taufen. Danach baten sie Petrus, er möge noch einige Tage bei ihnen bleiben.
Apostelgeschichte 10
Menge Bibel
Das Gesicht des Kornelius in Cäsarea
1In Cäsarea aber lebte (damals) ein Mann namens Kornelius, ein Hauptmann bei der sogenannten Italischen Abteilung (eig. Kohorte);2er war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Hause, tat dem (jüdischen) Volke viel Gutes durch seine Mildtätigkeit und betete ohne Unterlaß zu Gott.3Dieser Mann sah (eines Tages) in einem Gesicht um die neunte Tagesstunde deutlich einen Engel Gottes bei sich eintreten, der ihn anredete: »Kornelius!«4Dieser blickte ihn starr an und fragte erschrocken: »Was soll ich, Herr?« Jener antwortete ihm: »Deine Gebete und deine Almosen[1] sind zu Gott emporgestiegen, und er gedenkt ihrer wohl.5Und nun sende Boten nach Joppe und laß einen gewissen Simon mit dem Beinamen Petrus zu dir kommen;6der ist als Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meere liegt.«7Als nun der Engel, der mit ihm gesprochen hatte, verschwunden war, rief Kornelius zwei von seinen Dienern und einen frommen Soldaten aus der Zahl der Mannschaften, die ihn persönlich zu bedienen hatten,8teilte ihnen alles mit und sandte sie nach Joppe.
Gesicht des Petrus in Joppe; Eintreffen der Boten des Kornelius bei Petrus
9Am folgenden Tage aber, als diese unterwegs waren und sich schon der Stadt näherten, stieg Petrus um die Mittagszeit auf das Dach des Hauses hinauf, um dort zu beten.10Da wurde er hungrig und wünschte, etwas zu genießen. Während man es ihm nun zubereitete, kam eine Verzückung über ihn:11er sah den Himmel offen stehen und einen Behälter herabkommen wie ein großes Stück Leinwand, das an den vier Zipfeln zur Erde herabgelassen wurde.12Darin befanden sich alle Arten vierfüßiger und kriechender Tiere der Erde und Vögel des Himmels.13Nun rief eine Stimme ihm zu: »Stehe auf, Petrus, schlachte und iß!«14Petrus aber antwortete: »Nicht doch, Herr! Denn noch nie habe ich etwas Unheiliges und Unreines genossen.«15Da rief zum zweitenmal eine Stimme ihm zu: »Was Gott gereinigt hat, das erkläre du nicht für unrein!«16Dies wiederholte sich dreimal; dann wurde der Behälter sogleich wieder in den Himmel emporgezogen.17Als nun Petrus sich nicht zu erklären wußte, was die Erscheinung, die er gesehen hatte, zu bedeuten habe, siehe, da standen die Männer, die von Kornelius abgesandt worden waren und das Haus Simons ausfindig gemacht hatten, am Toreingang;18dort riefen sie und erkundigten sich, ob Simon mit dem Beinamen Petrus hier als Gast wohne.19Während Petrus noch immer über das Gesicht nachdachte, sagte der Geist zu ihm: »Da sind drei Männer, die dich suchen.20So stehe nun auf, gehe hinunter und mache dich mit ihnen ohne Bedenken auf den Weg! Denn ich habe sie gesandt.«21Petrus stieg also zu den Männern hinunter und sagte zu ihnen: »Ich bin der, den ihr sucht! Aus welchem Grunde seid ihr hergekommen?«
Petrus im Hause des Kornelius
22Jene antworteten: »Ein Hauptmann Kornelius, ein ehrenhafter, gottesfürchtiger und von der ganzen jüdischen Bevölkerung anerkannter Mann, hat von einem heiligen Engel die (göttliche) Weisung erhalten, dich in sein Haus kommen zu lassen und zu hören, was du ihm zu sagen hast.«23Da lud Petrus sie zu sich herein und nahm sie gastlich auf. Am folgenden Tage aber machte er sich mit ihnen auf den Weg; auch einige von den Brüdern aus Joppe begleiteten ihn.24Tags darauf kam er in Cäsarea an, wo Kornelius sie schon erwartete und alle seine Verwandten und vertrauten Freunde zu sich eingeladen hatte.25Als Petrus nun im Begriff stand, in das Haus einzutreten, kam Kornelius ihm entgegen, warf sich vor ihm nieder und bezeigte ihm seine hohe Verehrung.26Petrus aber hob ihn auf mit den Worten: »Stehe auf! Ich bin auch nur ein Mensch.«27Dann trat er im Gespräch mit ihm ein und traf eine zahlreiche Versammlung an,28zu der er sagte: »Ihr wißt, wie streng es einem Juden verboten ist, Verkehr mit jemand zu haben, der zu einem anderen Volke gehört, oder gar bei ihm einzukehren. Doch mir hat Gott gezeigt, daß man keinen Menschen als unheilig oder unrein bezeichnen darf.29Deshalb habe ich mich auch auf eure Einladung hin ohne Weigerung hier eingefunden. Ich möchte nun aber wissen, aus welchem Grunde ihr mich habt herkommen lassen.«30Da antwortete Kornelius: »Vor vier Tagen, genau zu dieser Zeit, betete ich um die neunte Stunde in meinem Hause; da stand plötzlich ein Mann in einem glänzenden Gewande vor mir31und sagte: ›Kornelius, dein Gebet hat Erhörung gefunden, und deiner Almosen[2] ist vor Gott gedacht worden.32So sende nun nach Joppe und laß Simon, der den Beinamen Petrus führt, herrufen; der ist als Gast im Hause eines Gerbers Simon am Meer.‹33Da habe ich auf der Stelle zu dir gesandt, und ich bin dir dankbar dafür, daß du gekommen bist. Jetzt haben wir nun alle uns hier vor Gottes Angesicht eingefunden, um alles zu vernehmen, was dir vom Herrn aufgetragen worden ist.«34Da tat Petrus den Mund auf und sagte: »Nun erkenne ich in Wahrheit, daß Gott nicht die Person ansieht, (1Sam 16,7)35sondern daß in jedem Volk der, welcher ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, ihm angenehm[3] ist.36Ihr kennt das Wort, das er an die Kinder Israel hat ergehen lassen, indem er ihnen (die Heilsbotschaft vom) Frieden durch Jesus Christus verkündigen ließ: dieser ist der Herr über alle.37Ebenso kennt ihr die Ereignisse, die sich im ganzen jüdischen Lande zugetragen haben und von Galiläa nach der Taufe, die Johannes gepredigt hatte, ausgegangen sind,38nämlich wie Gott Jesus von Nazareth mit heiligem Geist und mit Kraft gesalbt hat, wie dieser dann umhergezogen ist und Gutes getan und alle geheilt hat, die vom Teufel überwältigt waren[4], denn Gott war mit ihm;39und wir sind Zeugen für alles das, was er im jüdischen Lande sowie in Jerusalem vollbracht hat. Den haben sie dann zwar ans Kreuz gehängt und getötet,40aber Gott hat ihn am dritten Tage auferweckt und ihn sichtbar erscheinen lassen,41nicht dem ganzen Volk, sondern uns, den von Gott zuvor erwählten Zeugen, die wir nach seiner Auferstehung von den Toten mit ihm zusammen gegessen und getrunken haben.42Und er hat uns geboten, dem Volke zu verkündigen und zu bezeugen, daß dieser der von Gott bestimmte Richter über Lebende und Tote ist.43Für diesen[5] legen alle Propheten das Zeugnis ab, daß jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden durch seinen Namen empfängt.«44Während Petrus noch in dieser Weise redete, fiel der heilige Geist auf alle, die seine Ansprache hörten.45Da gerieten die Gläubigen jüdischer Herkunft[6], die mit Petrus gekommen waren, in das höchste Erstaunen darüber, daß auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen war;46denn sie hörten sie mit Zungen reden und Gott preisen. Da sprach Petrus:47»Kann wohl jemand diesen Leuten, die den heiligen Geist ebenso wie wir empfangen haben, das Wasser versagen, daß diese nicht getauft würden?«48So ordnete er denn an, daß sie im Namen Jesu Christi getauft würden. Hierauf baten sie ihn, noch einige Tage bei ihnen zu bleiben.