Apostelgeschichte 9

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester (Apg 8,3; Apg 22,3; Apg 26,9)2 und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, dass er Anhänger dieses Weges[1], Männer und Frauen, wenn er sie fände, gefesselt nach Jerusalem führe. (Apg 22,4)3 Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; (1Kor 15,8)4 und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?5 Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.6 Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.7 Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen sprachlos da; denn sie hörten zwar die Stimme, sahen aber niemanden.8 Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen aufschlug, sah er nichts. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn nach Damaskus;9 und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht.10 Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr.11 Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, die die Gerade heißt, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet12 und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und ihm die Hände auflegte, dass er wieder sehend werde.13 Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört über diesen Mann, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat;14 und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle gefangen zu nehmen, die deinen Namen anrufen.15 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, dass er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. (Apg 13,46; Apg 26,2; Apg 27,24; Gal 1,15)16 Ich will ihm zeigen, wie viel er leiden muss um meines Namens willen. (Mt 10,22; Lk 21,12; 2Kor 11,23)17 Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, dass du wieder sehend und mit dem Heiligen Geist erfüllt werdest.18 Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufen19 und nahm Speise zu sich und stärkte sich. Saulus blieb aber einige Tage bei den Jüngern in Damaskus.20 Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesus, dass dieser Gottes Sohn sei. (Lk 1,35; Lk 3,22; Lk 22,70; Joh 1,49; Joh 11,27)21 Alle aber, die es hörten, entsetzten sich und sprachen: Ist das nicht der, der in Jerusalem alle vernichten wollte, die diesen Namen anrufen, und ist er nicht deshalb hierher gekommen, dass er sie gefesselt zu den Hohenpriestern führe? (Apg 8,1; Apg 8,3; Apg 26,10)22 Saulus aber gewann immer mehr an Kraft und trieb die Juden in die Enge, die in Damaskus wohnten, und bewies, dass dieser der Christus ist. (Apg 18,28)23 Und nach vielen Tagen hielten die Juden einen Rat, dass sie ihn töteten.24 Ihr Plan aber wurde Saulus bekannt. Sie bewachten Tag und Nacht auch die Tore, um ihn zu töten. (2Kor 11,32)25 Da nahmen ihn seine Jünger bei Nacht und ließen ihn in einem Korb die Mauer hinab.26 Als er aber nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jüngern zu halten; doch sie fürchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht, dass er ein Jünger wäre. (Gal 1,17)27 Barnabas aber nahm ihn zu sich und führte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Wege den Herrn gesehen und dass der mit ihm geredet und wie er in Damaskus im Namen Jesu frei und offen gepredigt habe. (Apg 4,36)28 Und er ging bei ihnen in Jerusalem ein und aus und predigte im Namen des Herrn frei und offen.29 Er redete und stritt auch mit den griechischen Juden; aber sie stellten ihm nach, um ihn zu töten.30 Als das die Brüder erfuhren, geleiteten sie ihn nach Cäsarea und schickten ihn weiter nach Tarsus. (Apg 11,25; Gal 1,21)31 So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Judäa und Galiläa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des Heiligen Geistes.32 Es geschah aber, als Petrus überall im Land umherzog, dass er auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.33 Dort fand er einen Mann mit Namen Äneas, der hatte acht Jahre auf dem Bett gelegen, er war gelähmt.34 Und Petrus sprach zu ihm: Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett. Und sogleich stand er auf.35 Da sahen ihn alle, die in Lydda und in Scharon wohnten, und bekehrten sich zu dem Herrn.36 In Joppe war eine Jüngerin mit Namen Tabita, das heißt übersetzt: Gazelle. Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.37 Es begab sich aber zu der Zeit, dass sie krank wurde und starb. Da wuschen sie sie und legten sie in das Obergemach.38 Weil aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Jünger, als sie hörten, dass Petrus dort war, zwei Männer zu ihm und baten ihn: Säume nicht, zu uns zu kommen!39 Petrus aber stand auf und ging mit ihnen. Und als er hingekommen war, führten sie ihn hinauf in das Obergemach und es traten alle Witwen zu ihm, weinten und zeigten ihm die Röcke und Kleider, die Tabita gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.40 Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. (Mk 5,41)41 Er aber gab ihr die Hand und ließ sie aufstehen und rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig vor sie.42 Und das wurde in ganz Joppe bekannt und viele kamen zum Glauben an den Herrn.43 Und es geschah, dass Petrus einige Zeit in Joppe blieb bei einem Simon, der ein Gerber war.

Apostelgeschichte 9

Das Buch

von SCM Verlag
1 Saulus wütete immer noch gegen die Nachfolger von Jesus, dem Herrn, und drohte damit, sie umzubringen. Deshalb ging er zum obersten Priester2 und erbat sich von ihm Briefe an die Synagogen in Damaskus. Darin sollte stehen, dass er, wenn er dort irgendwelche Leute finden sollte, die Anhänger des »Weges von Jesus« waren, seien es Männer oder Frauen, er sie festnehmen und in Ketten nach Jerusalem schleppen dürfte.3 Auf seinem Weg dorthin kam er in die Nähe von Damaskus. Urplötzlich blitzte um ihn herum ein Licht vom Himmel auf.4 Da fiel er zu Boden und hörte eine Stimme, die zu ihm sagte: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?«5 Er sagte: »Wer bist du denn, Herr?« Und der sagte: »Ich selbst bin es, Jesus, der, den du verfolgst!6 Doch steh auf und geh in die Stadt hinein. Dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst!«7 Die Männer, die mit ihm unterwegs waren, standen sprachlos da. Denn sie hörten wohl die Stimme, aber konnten niemanden sehen.8 Da richtete Saulus sich vom Boden auf. Als er seine Augen wieder öffnete, sah er nichts mehr. So nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn in die Stadt Damaskus hinein.9 Drei Tage lang sah er nichts und aß und trank nichts in dieser Zeit.10 Dort in Damaskus lebte ein Jesusnachfolger namens Hananias. Jesus, der Herr, sagte zu ihm in einer Vision: »Hananias!« Der antwortete: »Hier bin ich, Herr!«11 Da sagte der Herr zu ihm: »Steh auf, geh in die Straße, die den Namen ›Gerade Straße‹ trägt, und erkundige dich im Haus von Judas nach einem Mann namens Saulus, der aus der Stadt Tarsus stammt. Denn es ist so: Er betet12 und hat in einer Vision einen Mann mit Namen Hananias gesehen, der zu ihm in das Zimmer kam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehen kann.«13 Doch Hananias antwortete: »Herr, ich habe schon von vielen Leuten etwas über diesen Mann gehört, wie viele schlimme Dinge er in Jerusalem den Menschen angetan hat, die zu dir gehören!14 Und auch hier bei uns hat er ein Ermächtigungsschreiben von den obersten Priestern bekommen, alle die zu verhaften, die im Gebet deinen Namen anrufen!«15 Da sagte Jesus, der Herr, zu ihm: »Geh nur! Denn dieser Mann ist für mich ein ausgewähltes Werkzeug, der meinen Namen vor die nichtjüdischen Nationen und auch vor Könige tragen soll und ebenso vor die Angehörigen des Volkes Israel.16 Und ich werde ihm zeigen, wie viel er wird leiden müssen, weil mein Name über ihm genannt ist.«17 So ging Hananias los und kam in das Haus hinein. Er legte seine Hände auf ihn und sagte: »Saul, Bruder! Der Herr, Jesus, der sich dir auf deinem Weg gezeigt hat, hat mich hier zu dir geschickt, damit du wieder sehen kannst und erfüllt wirst mit dem heiligen Gottesgeist.«18 Sofort fiel es wie Schuppen von seinen Augen und Saulus konnte wieder sehen. Er stand auf und wurde sofort getauft.19 Dann nahm er wieder Nahrung zu sich und kam zu Kräften und verbrachte einige Tage bei den Jesusnachfolgern in Damaskus.20 Sofort redete er öffentlich in den Synagogen von Jesus und sagte: »Jesus ist der Sohn Gottes!«21 Alle, die das hörten, gerieten völlig außer sich und sagten: »Ist das nicht der Mann, der in Jerusalem die ausrotten wollte, die diesen Namen, Jesus, anrufen, und ist er nicht genau deshalb hierher gekommen, um diese Leute zu verhaften und in Fesseln zu den obersten Priestern zu bringen?«22 Doch Saulus nahm immer mehr an Überzeugungskraft zu und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, dass Jesus wirklich der Messias ist.23 Als viele Tage vorübergegangen waren, fassten die Juden den Plan, Saulus zu töten.24 Doch der erfuhr von ihrem Plan. Tag und Nacht bewachten sie die Stadttore, um ihn zu erwischen und umzubringen.25 Da nahmen die Jesusnachfolger ihn in der Nacht und ließen ihn in einem Korb an der Stadtmauer hinunter.26 Als er wieder nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jesusnachfolgern anzuschließen. Doch alle hatten Angst vor ihm und glaubten nicht, dass er wirklich ein Nachfolger von Jesus geworden war.27 Aber Barnabas nahm ihn auf und brachte ihn zu den Aposteln. Er berichtete ihnen, wie Saulus auf dem Weg Jesus, den Herrn, gesehen hatte, und dass der zu ihm gesprochen hatte. Er erzählte auch, wie Saulus in Damaskus öffentlich und ganz frei heraus im Namen von Jesus gesprochen hatte.28 So konnte Saulus bei ihnen in Jerusalem ein und aus gehen und redete offen und ohne Scheu im Namen von Jesus, dem Herrn.29 Er diskutierte auch mit den Juden aus griechischem Hintergrund. Die aber suchten nach einer Möglichkeit, ihn umzubringen.30 Als die Mitglieder der Jesusgemeinde das merkten, brachten sie ihn an die Küste nach Cäsarea und schickten ihn dann weiter nach Tarsus.31 So hatte die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samaria wieder Frieden. Die Menschen, die an Jesus glaubten, wurden weiter gestärkt. Sie führten ihr Leben in Ehrfurcht vor Gott und wurden immer stärker durch den Zuspruch des heiligen Gottesgeistes.32 Während seiner Rundreisen durch das ganze Land gelangte Petrus auch nach Lydda zu den Menschen, die zu Gott gehörten.33 Dort traf er einen Mann namens Äneas, der schon seit acht Jahren gelähmt in seinem Bett lag.34 Da sagte Petrus zu ihm: »Äneas, Jesus, der Messias, macht dich gesund. Steh auf und räum selbst dein Bett auf!« Sofort stand er auf.35 Alle, die in Lydda und in der Scharon-Ebene wohnten, sahen das, was mit Äneas geschehen war, und wandten sich Jesus, dem Herrn, zu.36 In der Stadt Joppe lebte eine Jesusnachfolgerin namens Tabita, was übersetzt »Dorkas«, also »Gazelle« heißt. Die tat viele gute Taten und unterstützte die Armen finanziell.37 Es geschah nun in diesen Tagen, dass sie krank wurde und starb. Dann wurde sie gewaschen und in das Dachzimmer gelegt.38 Weil Lydda nahe bei Joppe liegt und die dortigen Jesusleute gehört hatten, dass Petrus dort war, schickten sie zwei Männer zu ihm mit der Bitte: »Komm bitte unverzüglich zu uns!«39 Da stand Petrus auf und ging mit ihnen. Als er dort angekommen war, brachten sie ihn in das Dachzimmer. Alle Witwen kamen weinend zu ihm und zeigten ihm die Kleidung, Unter- und Oberkleider, die Dorkas hergestellt hatte, als sie noch lebte.40 Da warf Petrus alle aus dem Raum hinaus und kniete nieder. Er betete, wandte sich dann dem Leichnam zu und sagte: »Tabita, steh wieder auf!« Sie öffnete ihre Augen und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf.41 Er reichte ihr die Hand und richtete sie ganz auf. Dann rief er alle die, die zu Gottes Gemeinde gehörten, herbei, auch die Witwen, und stellte sie lebendig vor sie hin.42 Das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele Leute setzten ihr Vertrauen auf Jesus, den Herrn.43 Danach blieb Petrus noch viele Tage in Joppe. Er wohnte bei einem Mann mit Namen Simon, einem Gerber.

Apostelgeschichte 9

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Saulus verfolgte die Jünger und Jüngerinnen[1] des Herrn weiterhin voller Wut und mit schweren Drohungen. Er ging zum Obersten Priester (Apg 8,3; Apg 22,5; Apg 26,12; Gal 1,15)2 und ließ sich Briefe an die jüdischen Gemeinden in Damaskus geben. Darin wurde ihm die Vollmacht erteilt, auch dort nach Anhängern der neuen Lehre[2] zu suchen und sie gegebenenfalls – Männer wie Frauen – festzunehmen und nach Jerusalem zu schaffen.3 Auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel. (Hab 3,3; 2Kor 4,4; 2Kor 4,6; 1Tim 6,18)4 Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?« (Hes 1,28)5 »Wer bist du, Herr?«, fragte Saulus. Die Stimme sagte: »Ich bin Jesus, den du verfolgst! (1Kor 15,8)6 Aber steh auf und geh in die Stadt! Dort wirst du erfahren, was du tun sollst.«7 Den Männern, die Saulus begleiteten, verschlug es die Sprache. Sie hörten zwar die Stimme, aber sie sahen niemand.8 Saulus stand von der Erde auf und öffnete die Augen – aber er konnte nichts mehr sehen. Da nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus. (Apg 13,11)9 Drei Tage lang war er blind und aß nichts und trank nichts.10 In Damaskus lebte ein Jünger namens Hananias. Dem erschien der Herr und sagte: »Hananias!« »Ja, Herr«, antwortete er.11 Der Herr sagte: »Steh auf, geh in die Gerade Straße in das Haus von Judas und frag nach Saulus aus Tarsus. Er ist dort und betet.12 In einer Vision hat er gesehen, wie ein Mann namens Hananias zu ihm kommt und ihm die Hände auflegt, damit er wieder sehen kann.« (Mk 8,23)13 Hananias antwortete: »Herr, ich habe von vielen Seiten gehört, wie viel Böses dieser Mann in Jerusalem deiner Gemeinde[3] angetan hat.14 Und jetzt ist er hier und hat von den führenden Priestern die Vollmacht, alle zu verhaften, die sich zu deinem Namen bekennen.«15 Aber der Herr sagte: »Geh nur hin! Gerade ihn habe ich als mein Werkzeug ausgesucht. Er wird meinen Namen den nicht jüdischen Völkern und ihren Herrschern bekannt machen und auch dem Volk Israel. (Apg 22,21; Apg 23,11; Apg 26,1; Apg 27,24; Röm 1,5)16 Und ich will ihm zeigen, wie viel nun er für das Bekenntnis zu meinem Namen leiden muss.« (Lk 21,12; Apg 20,23; 2Kor 11,23)17 Da ging Hananias in jenes Haus. Er legte Saulus die Hände auf und sagte: »Bruder Saul, der Herr hat mich geschickt – Jesus, der dir unterwegs erschienen ist. Du sollst wieder sehen können und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.« (Apg 6,6)18 Im selben Augenblick fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen.19 Dann aß er etwas und kam wieder zu Kräften. Saulus war erst ein paar Tage bei den Jüngern und Jüngerinnen[4] in Damaskus,20 da ging er auch schon in die Synagogen und verkündete dort Jesus als den Sohn Gottes. (Lk 22,70; Apg 17,2)21 Alle, die ihn hörten, waren außer sich und sagten: »Ist das nicht der, der in Jerusalem alle verfolgt hat, die sich zu Jesus bekannt haben? Er ist doch eigens hergekommen, um auch hier die Anhänger dieses Menschen festzunehmen und den führenden Priestern auszuliefern!« (Apg 8,1; Apg 9,13)22 Aber Saulus trat nur umso entschiedener auf und brachte die Juden in Damaskus völlig aus der Fassung, indem er aus den Heiligen Schriften nachwies, dass Jesus der versprochene Retter[5] ist. (Apg 5,42)23 Nach einiger Zeit beschlossen die Juden, Saulus zu töten; (2Kor 11,32)24 aber er erfuhr davon. Um ihn in die Hand zu bekommen und beseitigen zu können, stellten sie sogar bei Tag und Nacht Wachen an die Stadttore.25 Da ließen ihn seine Jünger eines Nachts in einem Korb die Stadtmauer hinunter und verhalfen ihm so zur Flucht.26 Saulus kam nach Jerusalem und wollte sich dort den Jüngern und Jüngerinnen anschließen. Aber sie hatten noch immer Angst vor ihm; sie konnten es nicht glauben, dass er wirklich einer der Ihren geworden war. (Gal 1,18)27 Da nahm Barnabas die Sache in die Hand und brachte ihn zu den Aposteln. Er erzählte ihnen, wie Saulus auf dem Weg nach Damaskus den Herrn gesehen und der Herr zu ihm gesprochen hatte. Er schilderte ihnen auch, wie mutig Saulus dann in Damaskus im Namen von Jesus aufgetreten und für diesen Namen eingetreten war. (Apg 4,36; Apg 11,22; Apg 11,30; Apg 12,25; Apg 13,1; Apg 13,7; Apg 13,43; Apg 14,12; Apg 14,20; Apg 15,2; Apg 15,22; Apg 15,35; 1Kor 9,6)28 Von da an ging Saulus bei den Aposteln in Jerusalem aus und ein. Mit ihnen zusammen trat er offen und mutig für Jesus und seinen Namen ein.29 Vor allem sprach und diskutierte Saulus mit den Griechisch sprechenden Juden. Die aber wollten ihn umbringen. (Apg 6,9)30 Als seine Glaubensbrüder das erfuhren, brachten sie ihn in die Hafenstadt Cäsarea hinab, damit er von dort nach Tarsus fahren konnte. (Apg 9,11; Gal 1,21)31 Die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samarien erlebte nun eine friedliche Zeit. Sie festigte sich und machte Fortschritte in einem gottgefälligen Leben. Der Heilige Geist stand ihr bei und ließ die Zahl der Glaubenden ständig zunehmen.32 Petrus durchzog das ganze Land und besuchte die einzelnen Gemeinden. Dabei kam er auch zu den Christen[6] in Lydda.33 Dort sah er einen Menschen – er hieß Äneas –, der seit acht Jahren das Bett nicht mehr verlassen konnte; er war gelähmt.34 »Äneas«, sagte Petrus zu ihm, »Jesus Christus hat dich geheilt. Steh auf und mach dein Bett!« Im selben Augenblick konnte Äneas aufstehen.35 Alle Bewohner von Lydda und der ganzen Scharon-Ebene sahen ihn gesund umhergehen und nahmen Jesus als den Herrn an.36 In Joppe wohnte eine Jüngerin[7] mit Namen Tabita. Ihr griechischer Name war Dorkas; beides bedeutet »Gazelle«. Sie hatte viel Gutes getan und den Armen geholfen.37 Nun aber war sie krank geworden und gestorben. Sie wurde gewaschen und im Obergemach aufgebahrt.38 Von Joppe war es nicht weit nach Lydda, und als sie in Joppe erfuhren, dass Petrus gerade dort war, schickten sie zwei Männer zu ihm und ließen ihn bitten, so schnell wie möglich zu kommen.39 Petrus ging sofort mit, und als er in Joppe ankam, führten sie ihn in das Obergemach. Die Witwen der Gemeinde drängten sich um ihn und zeigten ihm unter Tränen die vielen Kleider und Mäntel, die Dorkas für sie gemacht hatte, als sie noch unter ihnen lebte.40 Petrus aber schickte sie alle aus dem Zimmer, kniete nieder und betete. Dann wandte er sich der Toten zu und sagte: »Tabita, steh auf!« Sie öffnete die Augen, und als sie Petrus erblickte, setzte sie sich auf. (Mk 5,40)41 Er reichte ihr die Hand und half ihr auf die Füße. Dann rief er die Witwen und die ganze Gemeinde herein und gab ihnen Dorkas lebendig zurück.42 Die Nachricht verbreitete sich im ganzen Ort und viele kamen zum Glauben an Jesus als den Herrn.43 Petrus blieb längere Zeit in Joppe; er wohnte bei einem Gerber namens Simon. (Apg 10,6; Apg 10,32)

Apostelgeschichte 9

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Saulus verfolgte noch immer voller Hass alle, die an den Herrn glaubten, und drohte ihnen an, sie hinrichten zu lassen. Er ging zum Hohenpriester2 und ließ sich von ihm Empfehlungsschreiben für die jüdische Gemeinde in Damaskus mitgeben. Sie ermächtigten ihn, auch dort die Anhänger der neuen Lehre aufzuspüren und sie – ganz gleich ob Männer oder Frauen – als Gefangene nach Jerusalem zu bringen.3 Auf seiner Reise nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umgab Saulus plötzlich ein blendendes Licht vom Himmel.4 Er stürzte zu Boden und hörte eine Stimme: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?«5 »Wer bist du, Herr?«, fragte Saulus. »Ich bin Jesus, den du verfolgst!«, antwortete die Stimme.6 »Steh auf und geh in die Stadt. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.«7 Die Begleiter von Saulus standen sprachlos da, denn sie hatten zwar die Stimme gehört, aber niemanden gesehen.8 Als Saulus aufstand und die Augen öffnete, konnte er nicht mehr sehen. Da nahmen sie ihn an der Hand und führten ihn nach Damaskus.9 Drei Tage lang war er blind und wollte weder essen noch trinken.10 In Damaskus wohnte ein Jünger von Jesus, der Hananias hieß. Dem erschien der Herr in einer Vision. »Hananias«, sagte er zu ihm. »Ja, Herr, hier bin ich«, erwiderte der Mann.11 Der Herr forderte ihn auf: »Geh zur Geraden Straße in das Haus von Judas und frag dort nach einem Saulus aus Tarsus. Er betet gerade12 und hat in einer Vision einen Mann gesehen, der Hananias heißt. Dieser kam zu ihm und legte ihm die Hände auf, damit er wieder sehen kann.«13 »Aber Herr«, wandte Hananias ein, »ich habe schon von so vielen gehört, wie grausam dieser Saulus in Jerusalem die verfolgt hat, die zu dir gehören.14 Außerdem haben wir erfahren, dass er eine Vollmacht der obersten Priester hat, auch hier alle zu verhaften, die dich anbeten.«15 Doch der Herr sprach zu Hananias: »Geh nur! Ich habe diesen Mann als mein Werkzeug auserwählt. Er soll mich bei den nichtjüdischen Völkern und ihren Herrschern, aber auch bei den Israeliten bekannt machen.16 Dabei wird er erfahren, wie viel er um meinetwillen leiden muss.«17 Hananias gehorchte. Er ging in das Haus von Judas, fand dort Saulus und legte ihm die Hände auf. »Lieber Bruder Saulus«, sagte er, »Jesus, der Herr, der dir unterwegs erschienen ist, hat mich zu dir geschickt, damit du wieder sehen kannst und mit dem Heiligen Geist erfüllt wirst.«18 Im selben Moment fiel es Saulus wie Schuppen von den Augen, und er konnte wieder sehen. Er stand auf und ließ sich taufen.19 Nachdem er gegessen hatte, erholte er sich schnell. Einige Tage blieb Saulus bei der Gemeinde in Damaskus.20 Gleich nach seiner Taufe begann er, in den Synagogen zu predigen und zu verkünden, dass Jesus der Sohn Gottes ist.21 Seine Zuhörer waren fassungslos. Ungläubig fragten sie: »Ist das nicht der, von dem alle in Jerusalem, die sich zu Jesus bekennen, so erbarmungslos verfolgt wurden? Und ist er nicht hergekommen, um die Anhänger dieses Mannes auch hier in Damaskus zu verhaften und an die obersten Priester in Jerusalem auszuliefern?«22 Saulus aber konnte immer überzeugender beweisen, dass Jesus der versprochene Retter ist, so dass die Juden in Damaskus dem schließlich nichts mehr entgegenzusetzen hatten.23 Deshalb beschlossen sie nach einiger Zeit, Saulus zu töten.24 Der aber erfuhr von ihren Plänen; Tag und Nacht bewachten sie die Stadttore, damit er ihnen nicht entkam.25 Da ließen ihn einige aus der Gemeinde, die durch ihn zum Glauben gefunden hatten, nachts in einem großen Korb die Stadtmauer hinunter, und so konnte er fliehen.26 Nachdem Saulus in Jerusalem angekommen war, versuchte er, sich dort der Gemeinde anzuschließen. Aber alle hatten Angst vor ihm, weil sie nicht glauben konnten, dass er wirklich ein Jünger von Jesus geworden war.27 Endlich nahm sich Barnabas seiner an. Er brachte ihn zu den Aposteln und berichtete dort, wie Saulus auf der Reise nach Damaskus den Herrn gesehen hatte. Er erzählte, dass Jesus zu Saulus geredet und dieser dann in Damaskus furchtlos im Auftrag von Jesus die rettende Botschaft verkündet hatte.28 Nun erst wurde Saulus von der Gemeinde in Jerusalem herzlich aufgenommen. Er ging bei ihnen aus und ein und predigte in der Öffentlichkeit unerschrocken im Namen des Herrn.29 Mit den Griechisch sprechenden Juden führte er Streitgespräche. Bald trachteten auch sie ihm nach dem Leben.30 Als die anderen Gläubigen davon erfuhren, brachten sie Saulus nach Cäsarea. Von dort reiste er in seine Heimatstadt Tarsus.31 Die Gemeinde, die sich in Judäa, Galiläa und Samarien weiter ausbreitete, hatte nun Frieden und wuchs beständig. Die Gläubigen lebten in Ehrfurcht vor dem Herrn, und durch das Wirken des Heiligen Geistes schlossen sich immer mehr Menschen der Gemeinde an.32 Auf einer seiner vielen Reisen durch das ganze Land kam Petrus auch zu der Gemeinde in der Stadt Lydda.33 Dort traf er Äneas, einen Mann, der schon acht Jahre lang gelähmt im Bett lag.34 Petrus sagte zu ihm: »Äneas, Jesus Christus heilt dich. Steh auf und mach dein Bett!« Tatsächlich stand der Gelähmte auf und konnte gehen.35 Als die Einwohner von Lydda und den umliegenden Orten in der Scharon-Ebene den Geheilten sahen, wandten sie sich Jesus, dem Herrn, zu und glaubten an ihn.36 In der Stadt Joppe lebte eine Jüngerin von Jesus. Sie hieß Tabita. Der Name bedeutet »Gazelle«. Tabita tat viel Gutes und half den Armen, wo immer sie konnte.37 Als Petrus in Lydda war, wurde sie plötzlich krank und starb. Man wusch die Tote und bahrte sie im oberen Stockwerk ihres Hauses auf.38 Joppe liegt nicht weit von Lydda. Die Gemeinde in Joppe schickte deshalb zwei Männer mit der dringenden Bitte zu Petrus: »Komm, so schnell du kannst, zu uns nach Joppe!«39 Petrus ging sofort mit ihnen. Als er angekommen war, führte man ihn in die Kammer, in der die Tote lag. Dort hatten sich viele Witwen eingefunden, denen Tabita in ihrer Not geholfen hatte. Weinend zeigten sie Petrus Kleider und Mäntel, die Tabita ihnen genäht hatte.40 Doch Petrus schickte sie alle hinaus. Er kniete nieder und betete. Dann wandte er sich der Toten zu und sagte: »Tabita, steh auf!« Sofort öffnete sie die Augen, sah Petrus an und richtete sich auf.41 Petrus reichte ihr die Hand und half ihr aufzustehen. Dann rief er die Gläubigen und die Witwen herein, die mit eigenen Augen sehen konnten, dass Tabita lebendig vor ihnen stand.42 Bald wusste ganz Joppe, was geschehen war, und viele fanden zum Glauben an den Herrn.43 Petrus blieb danach noch längere Zeit in Joppe und wohnte im Haus des Gerbers Simon.

Apostelgeschichte 9

Menge Bibel

1 Saulus aber, der noch immer Drohungen und Mord gegen die Jünger des Herrn schnaubte, wandte sich an den Hohenpriester2 und erbat sich von ihm Briefe[1] nach Damaskus an die dortigen Synagogen[2], um Anhänger der neuen Lehre[3], die er etwa fände, Männer wie Frauen, in Fesseln nach Jerusalem zu bringen.3 Während er nun so dahinzog und schon in die Nähe von Damaskus gekommen war, umstrahlte ihn plötzlich ein Lichtschein vom Himmel her;4 er stürzte zu Boden und vernahm eine Stimme, die ihm zurief: »Saul, Saul! Was verfolgst du mich?«5 Er fragte: »Wer bist du, Herr?« Jener antwortete: »Ich bin Jesus, den du verfolgst!6 Doch stehe auf und geh in die Stadt hinein: dort wird dir gesagt werden, was du tun sollst!«7 Die Männer nun, die ihn auf der Reise begleiteten, standen sprachlos da; denn sie hörten wohl die Stimme, sahen aber niemand.8 Saulus erhob sich dann von der Erde; obwohl jedoch seine Augen geöffnet waren, konnte er nichts sehen: an der Hand mußte man ihn nach Damaskus hinführen,9 und er war drei Tage lang ohne Sehvermögen; auch aß und trank er nichts.10 Nun wohnte in Damaskus ein Jünger namens Ananias; zu dem sprach der Herr in einem Gesicht: »Ananias!« Jener antwortete: »Hier bin ich, Herr!«11 Der Herr fuhr fort: »Stehe auf und begib dich in die sogenannte Gerade Straße; erkundige dich dort im Hause des Judas nach einem Manne namens Saulus aus Tarsus; denn siehe, er betet12 und hat in einem Gesicht gesehen, wie ein Mann namens Ananias bei ihm eintrat und ihm die Hände auflegte, damit er sein Augenlicht wiederbekomme.«13 Ananias aber antwortete: »Herr, ich habe von vielen Seiten über diesen Mann gehört, wieviel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem zugefügt hat;14 und auch hier hat er von den Hohenpriestern Vollmacht, alle in Fesseln zu legen, die deinen Namen anrufen.«15 Aber der Herr gab ihm zur Antwort: »Gehe hin! Denn dieser Mann ist für mich ein auserwähltes Werkzeug: er soll meinen Namen vor Heidenvölker und Könige und vor die Kinder Israel tragen;16 denn ich werde ihm zeigen, wieviel er um meines Namens willen leiden muß.«17 Da machte sich Ananias auf den Weg, ging in das Haus und legte ihm die Hände auf mit den Worten: »Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist: du sollst wieder sehen können und mit heiligem Geist erfüllt werden.«18 Da fiel es ihm sogleich von den Augen ab wie Schuppen: er konnte wieder sehen, stand auf und ließ sich taufen;19 dann nahm er auch Nahrung zu sich und kam wieder zu Kräften. Einige Tage war er nun mit den Jüngern[4] in Damaskus zusammen;20 dann predigte er sogleich in den (dortigen) Synagogen von Jesus, daß dieser der Sohn Gottes sei.21 Da gerieten alle, die ihn hörten, in Erstaunen und sagten: »Ist das nicht derselbe Mann, der in Jerusalem die Bekenner dieses Namens wütend verfolgt hat und auch hierher in der Absicht gekommen war, sie in Fesseln vor die Hohenpriester zu führen?«22 Saulus aber trat nur um so entschlossener auf und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, völlig außer Fassung, indem er bewies: »Dieser ist Christus[5]23 Als so eine geraume Zeit vergangen war, beschlossen die Juden gemeinsam, ihn zu ermorden;24 doch ihr Anschlag wurde dem Saulus bekannt. Da sie nun sogar die Stadttore bei Tag und bei Nacht bewachten, um ihn zu ermorden,25 nahmen ihn die Jünger[6] und ließen ihn bei Nacht in einem Korbe über die Mauer hinab.26 Als er dann nach Jerusalem gekommen war, machte er dort Versuche, sich an die Jünger anzuschließen; aber alle fürchteten sich vor ihm, weil sie nicht glauben konnten, daß er ein Jünger sei.27 Da nahm sich Barnabas seiner an, führte ihn zu den Aposteln und teilte ihnen mit, wie er unterwegs den Herrn gesehen und daß dieser zu ihm geredet habe, und wie er dann in Damaskus freimütig im Namen Jesu öffentlich gepredigt habe.28 So ging er denn in Jerusalem mit[7] ihnen ein und aus und predigte freimütig im Namen des Herrn;29 auch unterredete er sich und hielt Streitgespräche mit den griechisch redenden Juden, die dann aber einen Anschlag auf sein Leben machten. (Apg 6,1)30 Als die Brüder das erfuhren, schafften sie ihn nach Cäsarea hinab und ließen ihn von da weiter nach Tarsus reisen.31 So hatte nun die Gemeinde in ganz Judäa, Galiläa und Samaria Frieden; sie baute sich innerlich auf, wandelte in der Furcht des Herrn und wuchs auch äußerlich durch den Beistand des heiligen Geistes.32 Da geschah es, als Petrus allenthalben umherzog, daß er auch zu den Heiligen[8] kam, die in Lydda wohnten.33 Er fand dort einen Mann namens Äneas, der schon seit acht Jahren zu Bett lag, weil er gelähmt war.34 Da sagte Petrus zu ihm: »Äneas, Jesus Christus macht dich gesund; stehe auf und mache dir dein Bett selbst!« Da stand er sogleich auf,35 und alle Einwohner von Lydda und (der Landschaft) Saron sahen ihn und bekehrten sich zum Herrn.36 In Joppe aber lebte eine Jüngerin namens Tabitha, das heißt auf deutsch ›Gazelle‹; die tat außerordentlich viel Gutes und spendete reichlich Almosen.37 Gerade in jenen Tagen aber begab es sich, daß sie krank wurde und starb. Man wusch sie also und bahrte sie in einem Obergemach auf.38 Weil nun Lydda nahe bei Joppe liegt, sandten die Jünger auf die Nachricht, daß Petrus dort sei, zwei Männer an ihn ab und ließen ihn bitten: »Komm doch unverzüglich zu uns herüber!«39 Da machte sich Petrus auf den Weg und ging mit ihnen. Nach seiner Ankunft führte man ihn in das Obergemach hinauf; da traten alle Witwen weinend zu ihm und zeigten ihm die Röcke und Oberkleider, welche die Gazelle angefertigt hatte, als sie noch bei ihnen war.40 Petrus ließ nun alle aus dem Zimmer hinausgehen, kniete nieder und betete; dann wandte er sich der Toten zu und sagte: »Tabitha, stehe auf!« Da schlug sie die Augen auf, und als sie Petrus erblickte, setzte sie sich aufrecht hin.41 Er reichte ihr nun die Hand und half ihr auf; dann rief er die Heiligen und die Witwen herbei und stellte sie lebend vor sie hin.42 Das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.43 Petrus blieb dann noch geraume Zeit in Joppe bei einem gewissen Simon, einem Gerber.