1.Korinther 9

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht Jesus, unsern Herrn, gesehen? Seid nicht ihr mein Werk in dem Herrn? (Apg 9,3; 1Kor 15,8)2 Bin ich für andere kein Apostel, so bin ich’s doch für euch; denn das Siegel meines Apostelamts seid ihr in dem Herrn. (1Kor 4,15; 2Kor 3,2)3 Denen, die mich verurteilen, antworte ich so:4 Haben wir nicht das Recht, zu essen und zu trinken? (Lk 10,7)5 Haben wir nicht auch das Recht, eine Schwester als Ehefrau mit uns zu führen wie die andern Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas? (Mt 8,14; Joh 1,42)6 Oder haben allein ich und Barnabas nicht das Recht, nicht zu arbeiten? (Apg 4,36; 2Thess 3,7)7 Wer zieht denn in den Krieg und zahlt den eigenen Sold? Wer pflanzt einen Weinberg und isst nicht von seiner Frucht? Oder wer weidet eine Herde und nährt sich nicht von der Milch der Herde?8 Sage ich das nach menschlichem Gutdünken? Sagt das nicht auch das Gesetz?9 Denn im Gesetz des Mose steht geschrieben: »Du sollst dem Ochsen, der da drischt, nicht das Maul verbinden.« Sorgt sich Gott etwa um die Ochsen? (5Mo 25,4; 1Tim 5,18)10 Oder redet er nicht überall um unsertwillen? Denn um unsertwillen ist es geschrieben. Wer pflügt, soll auf Hoffnung pflügen; und wer drischt, soll in der Hoffnung dreschen, dass er seinen Teil empfangen wird. (Röm 15,4)11 Wenn wir für euch Geistliches säen, ist es dann zu viel, wenn wir Leibliches von euch ernten wollen? (Röm 15,27)12 Wenn andere dieses Recht an euch haben, warum nicht viel mehr wir? Aber wir haben von diesem Recht nicht Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles, dass wir nicht dem Evangelium Christi ein Hindernis bereiten. (Apg 20,33; 2Kor 11,9)13 Wisst ihr nicht, dass, die im Tempel dienen, vom Tempel leben, und die am Altar dienen, vom Altar ihren Anteil bekommen? (4Mo 18,18; 4Mo 18,31; 5Mo 18,1)14 So hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, vom Evangelium leben sollen. (Lk 10,7; Gal 6,6)15 Ich aber habe von alledem keinen Gebrauch gemacht. Ich schreibe auch nicht deshalb davon, damit es nun mit mir so gehalten werde. Lieber wollte ich sterben – meinen Ruhm soll niemand zunichtemachen! (Apg 18,3)16 Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! (Jer 20,9)17 Tue ich’s freiwillig, so wird’s mir gelohnt. Tue ich’s aber unfreiwillig, so ist mir das Amt doch anvertraut. (1Kor 4,1)18 Was ist denn nun mein Lohn? Dass ich das Evangelium predige ohne Entgelt, sodass ich von meinem Recht am Evangelium nicht Gebrauch mache.19 Denn obwohl ich frei bin von jedermann, habe ich doch mich selbst jedermann zum Knecht gemacht, auf dass ich möglichst viele gewinne. (Mt 20,27)20 Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen unter dem Gesetz bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin –, damit ich die unter dem Gesetz gewinne. (Apg 16,3; Apg 21,20; 1Kor 10,33)21 Denen ohne Gesetz bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin im Gesetz vor Christus –, damit ich die ohne Gesetz gewinne. (Gal 2,3)22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. (Röm 11,14)23 Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, auf dass ich an ihm teilhabe.24 Wisst ihr nicht: Die im Stadion laufen, die laufen alle, aber nur einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. (Phil 3,14; 2Tim 4,7)25 Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. (2Tim 2,4; 1Petr 5,4)26 Ich aber laufe nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt,27 sondern ich schinde meinen Leib und bezwinge ihn, dass ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.

1.Korinther 9

Das Buch

von SCM Verlag
1 Natürlich erhebt sich da die Frage: Bin ich nicht ein freier Mensch? Bin ich etwa kein Sonderbeauftragter des Messias? Habe ich nicht mit eigenen Augen Jesus, unseren Herrn, gesehen? Und ist die Tatsache, dass ihr jetzt zum Messias gehört, nicht das Ergebnis meiner Arbeit?2 Wenn ich schon nicht der Apostel für andere bin, dann bin ich es aber auf jeden Fall für euch! Denn dass ihr jetzt zu Jesus, dem Herrn, gehört, ist ja eine unübersehbare Bestätigung dafür, dass ich wirklich ein Sonderbotschafter von Jesus bin.3 Das ist meine Verteidigung gegenüber denen, die mich verurteilen wollen:4 Haben wir nicht auch das Recht zu essen und zu trinken?5 Und haben wir nicht auch das Recht, eine Christin zu heiraten und dann auf unseren Reisen mitzunehmen, wie es auch die anderen Jesusbotschafter tun und auch die leiblichen Brüder von Jesus und auch Kephas?6 Oder ist es so, dass nur ich und Barnabas auf das Recht verzichten müssen, unseren Auftrag zu erfüllen, ohne selbst für unseren Lebensunterhalt arbeiten zu müssen?7 Doch ich frage: Zieht jemals ein Soldat auf eigene Kosten in den Krieg? Und: Legt jemand einen Weinberg an, ohne dann auch von den Früchten zu essen? Oder auch: Gibt es jemanden, der als Hirte für eine Herde sorgt, ohne dann auch die Milch zu genießen?8 Ich sage das nicht nur auf der Grundlage des gesunden Menschenverstandes, sondern weil auch das Gottesgesetz das unterstreicht.9 Denn im Gesetzbuch des Mose steht geschrieben: »Du sollst einem dreschenden Ochsen das Maul nicht zubinden.« Geht es Gott bei dieser Vorschrift nur um die Ochsen?10 Oder spricht er nicht genau genommen auch über uns? Ja, um unseretwillen steht in Gottes Buch geschrieben, dass der, der das Feld pflügt, das in der Hoffnung tut, auch etwas davon zu erhalten, und dass derjenige, der das Korn drischt, das in derselben Erwartung tut, auch einen Anteil am Ertrag zu erhalten.11 Also: Wenn wir euch die geistlichen Dinge weitergegeben haben, was ist es dann Besonderes, wenn wir materielle Dinge von euch erhalten?12 Wenn andere die Möglichkeit haben, von euch zu profitieren, sollte das dann nicht erst recht bei uns der Fall sein? Aber wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, sondern wir ertragen alles. Denn es ist unser Anliegen, der guten Nachricht vom Messias keine Steine in den Weg zu legen.13 Wisst ihr denn nicht, dass die, die im Tempel arbeiten, auch ihre Versorgung aus dem Tempel beziehen, und dass die, die ihren Dienst am Altar verrichten, auch Anteil haben an dem, was auf dem Altar geopfert wird?14 So hat auch Jesus, der Herr, es festgelegt, dass die, die die gute Nachricht verkündigen, sich durch diese Aufgabe ernähren können.15 Doch ich selbst habe diese Möglichkeit nicht in Anspruch genommen. Und ich habe dies auch nicht mit der Absicht geschrieben, damit ich jetzt im Nachhinein diese Versorgung von euch bekomme. Nein, es wäre für mich besser zu sterben, als … Nun, ich bin stolz darauf, und das soll mir niemand wegnehmen!16 Denn allein, dass ich die gute Nachricht von Jesus überall öffentlich verbreite, ist für mich noch kein Grund, darauf stolz zu sein. Denn dazu bin ich ja unausweichlich gedrängt. Ja, weh mir, wenn ich die gute Nachricht nicht verkündige!17 Wenn ich es freiwillig tue, dann besteht darin schon mein Lohn. Wenn ich es aber unfreiwillig mache, dann ist es eben so: Dann habe ich halt eine Verantwortung übernommen, der ich mich nicht entziehen kann.18 Was ist denn jetzt mein Lohn dafür? Genau das: dass ich bei meiner Verkündigung die Gottesbotschaft umsonst weitergebe und auf diese Weise von meinem Recht keinen Gebrauch mache.19 Denn obwohl ich gegenüber allen Menschen frei bin, habe ich mich selbst zum Leibeigenen aller gemacht. So will ich die größtmögliche Zahl gewinnen.20 Für die Juden bin ich ein Jude geworden, damit ich Juden gewinne. Denen, die ihr Leben nach dem Gesetz ausrichten, bin ich wie einer geworden, der auch unter dem Gesetz lebt. Dabei bin ich ja selbst nicht mehr dem Gesetz unterworfen! Und doch versuche ich auf diese Weise die, die unter dem Gesetz leben, für Jesus zu gewinnen.21 Den Menschen gegenüber, die Gottes Gesetz nicht kennen, verhalte ich mich wie einer, der dieses Gesetz auch nicht kennt. Dabei bin ich ja gar nicht ohne das Gesetz Gottes, sondern ich bin vom Messias in sein Gesetz mit hineingenommen. Doch das tue ich, um die zu gewinnen, die Gottes Gesetz nicht kennen.22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne. Allen bin ich alles geworden, um so auf jede nur erdenkliche Weise einige Menschen zu retten.23 All das tue ich wegen der guten Nachricht, damit ich auch selbst Anteil an dem bekomme, wovon sie spricht.24 Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, zwar alle laufen, aber nur einer die Siegesmedaille gewinnt? Lauft so, dass ihr sie auf jeden Fall gewinnt!25 Jeder, der kämpft, hält sich an strenge Lebensregeln. Die Wettkämpfer machen das, damit sie einen vergänglichen Wettkampfpreis gewinnen. Doch wir wollen einen unvergänglichen Kampfpreis gewinnen!26 Ich meinerseits laufe so, dass ich nicht ins Ungewisse renne. Ich kämpfe nicht so, dass ich in die Luft schlage.27 Vielmehr quäle ich meinen Körper und mache ihn mir untertan, damit ich nicht, nachdem ich anderen die gute Nachricht angekündigt habe, selbst untauglich werde.

1.Korinther 9

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Nehmt euch ein Beispiel an mir! Bin ich nicht frei? Bin ich nicht Apostel? Habe ich nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid nicht ihr die Frucht meines Wirkens für den Herrn? (1Kor 15,8; 2Kor 10,7; 2Kor 11,5; Gal 1,1)2 Auch wenn andere mich nicht als Apostel anerkennen – für euch bin ich es! Meine Beglaubigung als Apostel seid ihr selbst, weil ihr zum Glauben an den Herrn gekommen seid. (1Kor 4,15; 2Kor 3,1; 2Kor 10,13)3 Hier ist meine Antwort an die Leute, die Kritik an mir üben:4 Hätte ich nicht Anspruch darauf, für meinen Dienst als Apostel Essen und Trinken zu bekommen? (Mt 10,10; 2Thess 3,9)5 Hätte ich nicht das Recht, eine Christin als Ehefrau auf meine Reisen mitzunehmen, wie es die anderen Apostel tun und die Brüder des Herrn und auch Petrus?[1]6 Sind ich und Barnabas die Einzigen, die mit ihrer Hände Arbeit für ihren Unterhalt aufkommen müssen? (Apg 9,27; Apg 18,3; Gal 2,1; Gal 2,9; Gal 2,13)7 Wer zieht denn schon auf eigene Kosten in den Krieg? Wer pflanzt einen Weinberg, ohne von seinen Trauben zu essen? Wer hütet Schafe, ohne von ihrer Milch zu trinken?8 Ich berufe mich nicht nur auf das, was allgemein üblich ist. Das Gesetz Gottes sagt dasselbe.9 Im Gesetzbuch Moses steht geschrieben: »Einem Ochsen, der zum Dreschen eingespannt wird, darfst du das Maul nicht zubinden.« Geht es Gott vielleicht um die Ochsen, (5Mo 25,4; 1Tim 5,18)10 oder meint er nicht vielmehr uns bei allem, was er sagt? So ist es: Von uns ist hier die Rede, um unseretwillen steht es geschrieben. Wer pflügt und erntet, muss damit rechnen können, selbst einen Teil vom Ertrag zu bekommen.11 Ich habe geistliche Gaben, den Samen der Botschaft Gottes, unter euch ausgesät. Ist es zu viel verlangt, wenn ich dafür natürliche Gaben ernte, nämlich was ich zum Leben brauche?[2] (Röm 15,27)12 Andere nehmen dieses Recht in Anspruch und lassen sich von euch versorgen. Habe ich nicht einen viel größeren Anspruch darauf? Und doch habe ich von meinem Recht keinen Gebrauch gemacht. Ich nehme alle Mühen und Entbehrungen auf mich, um der Guten Nachricht von Christus kein Hindernis in den Weg zu legen. (Apg 20,33; 2Kor 11,9)13 Ihr wisst, dass die Priester, die im Tempel Dienst tun, ihren Lebensunterhalt von den Einkünften des Tempels bekommen; und wer am Altar den Opferdienst verrichtet, bekommt einen Teil von den Opfergaben. (4Mo 18,8)14 Genauso hat es Jesus, der Herr, für uns angeordnet:[3] Wer die Gute Nachricht verbreitet, soll davon leben können.15 Aber ich habe von diesem Recht nie irgendwelchen Gebrauch gemacht. Ich schreibe das auch nicht, damit ich künftig in den Genuss davon komme. Eher sterben als das! Meinen Ruhm soll mir niemand nehmen! (Apg 18,3)16 Denn wenn ich die Gute Nachricht verkünde, habe ich noch keinen Grund, mich zu rühmen. Ich kann ja gar nicht anders – weh mir, wenn ich sie nicht weitergebe! (Jer 20,9)17 Nur wenn ich sie aus eigenem Antrieb verkünden würde, könnte ich dafür einen Lohn erwarten. Aber ich tue es nicht freiwillig, sondern weil ich mit einem Amt betraut bin.18 Worin besteht also mein Lohn? Mein Lohn ist, dass ich die Gute Nachricht ohne Entgelt verbreite und auf das verzichte, was mir dafür zusteht.19 Obwohl ich also frei und von niemand abhängig bin, habe ich mich zum Sklaven aller gemacht, um möglichst viele für Christus zu gewinnen. (1Kor 10,32; 2Kor 5,11)20 Wenn ich mit Juden zu tun hatte, lebte ich wie ein Jude, um sie für Christus zu gewinnen. Unter ihnen, die von der Befolgung des Gesetzes das Heil erwarten, lebte auch ich nach den Vorschriften des Gesetzes, obwohl ich selbst das Heil nicht mehr vom Gesetz erwarte – und das nur, um sie für Christus zu gewinnen. (Apg 16,3; Apg 21,20)21 Wenn ich dagegen mit Menschen zu tun hatte, die nichts vom Gesetz wissen, lebte auch ich nicht nach dem Gesetz, obwohl ich doch vor Gott nicht gesetzlos lebe; ich stehe ja unter dem Gesetz, das Christus gegeben hat[4] – und auch das tat ich, um sie für Christus zu gewinnen.22 Und wenn ich mit Menschen zu tun hatte, deren Glaube noch schwach war, wurde ich wie sie und machte von meiner Freiheit keinen Gebrauch – nur um sie für Christus zu gewinnen. Ich stellte mich allen gleich, um überall wenigstens einige zu retten. (2Kor 11,29)23 Das alles tue ich für die Gute Nachricht, damit ich selbst Anteil bekomme an dem, was sie verspricht.24 Ihr wisst doch, dass an einem Wettlauf viele teilnehmen; aber nur einer bekommt den Preis, den Siegeskranz. Darum lauft so, dass ihr den Kranz gewinnt! (Phil 3,12; 2Tim 2,5; 2Tim 4,7; 2Tim 4,8; Hebr 12,1; Jak 1,12; 1Petr 5,4; Offb 2,10; Offb 3,11)25 Alle, die an einem Wettkampf teilnehmen wollen, nehmen harte Einschränkungen auf sich. Sie tun es für einen Siegeskranz, der vergeht. Aber auf uns wartet ein Siegeskranz, der unvergänglich ist.26 Darum laufe ich wie einer, der das Ziel erreichen will. Darum kämpfe ich wie ein Faustkämpfer, der nicht danebenschlägt.27 Ich treffe mit meinen Schlägen den eigenen Körper, sodass ich ihn ganz in die Gewalt bekomme. Ich will nicht anderen predigen und selbst versagen.

1.Korinther 9

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Wie halte ich es denn selbst in solchen Dingen? Bin ich nicht ein freier Mann? Habe ich nicht unseren Herrn Jesus mit eigenen Augen gesehen? Hat er mich denn nicht zu seinem Apostel berufen? Dass ihr Christen geworden seid, zeigt deutlich, dass ich für den Herrn gearbeitet habe.2 Mögen die anderen auch behaupten, ich sei kein Apostel von Christus, ihr könnt das nicht sagen! Denn ihr habt zum Glauben an Jesus Christus gefunden, und das ist die Bestätigung für meinen Dienst.3 Denen, die meine Vollmacht in Frage stellen, habe ich dies zu sagen:4 Hätten meine Mitarbeiter und ich nicht das Recht, uns auf Kosten der Gemeinde versorgen zu lassen?5 Dürften nicht auch wir eine Ehefrau mit auf die Reise nehmen, wie es die anderen Apostel tun, die Brüder des Herrn und auch Petrus[1]?6 Müssen etwa nur Barnabas und ich unseren Lebensunterhalt selbst verdienen?7 Wo zahlt je ein Soldat seinen eigenen Sold, und wer würde einen Weinberg anlegen, ohne die Trauben auch zu ernten? Oder welcher Hirte würde nicht von der Milch seiner Tiere trinken?8 Das ist nicht nur allgemein so üblich, das schreibt auch das Gesetz von Mose vor.9 Dort heißt es doch: »Wenn ihr mit einem Ochsen Getreide drescht, dann bindet ihm nicht das Maul zu!« Hat Gott dies etwa angeordnet, weil er sich um die Ochsen sorgt? (5Mo 25,4)10 Ohne Frage dachte er dabei an uns! Denn wir sind gemeint, wenn es dort heißt, dass alle, die pflügen und das Getreide dreschen, ihren Anteil an der Ernte erwarten dürfen.11 Wir haben unter euch die geistliche Saat ausgesät – die Botschaft von Jesus Christus. Wäre es da wirklich zu viel verlangt, wenn wir dafür auch etwas ernten dürften, indem ihr uns nämlich mit dem versorgt, was wir zum Leben brauchen?12 Ihr unterstützt doch auch noch andere Prediger, und das ist richtig so. Aber hätten wir nicht ein größeres Anrecht darauf? Dennoch haben wir von diesem Recht nie Gebrauch gemacht. Wir haben auf alle Ansprüche verzichtet, um der Botschaft von Jesus Christus keine Steine in den Weg zu legen.13 Ihr wisst doch genau, dass alle, die im Tempel Dienst tun, etwas von den Einkünften des Tempels bekommen. Und wer am Altar den Opferdienst übernimmt, erhält auch einen Teil von den Opfergaben.14 Ebenso hat der Herr angeordnet: Wer die rettende Botschaft verkündet, soll von diesem Dienst auch leben können.15 Trotzdem habe ich darauf verzichtet und nichts von alledem verlangt. Ich schreibe das nicht, weil ich in Zukunft etwas von euch haben möchte. Lieber würde ich verhungern, als dass ich mir meinen Grund, mich zu rühmen, von irgendjemand nehmen ließe.16 Dass ich die rettende Botschaft verkünde, ist allerdings kein Anlass, mich zu loben; ich muss es tun! Dieser Aufgabe kann ich mich unmöglich entziehen. Sonst würde Gottes Strafe mich treffen.17 Hätte ich die Aufgabe freiwillig übernommen, so könnte ich dafür Lohn beanspruchen. Doch Gott hat mich dazu beauftragt, ich habe keine andere Wahl.18 Habe ich dann überhaupt einen Lohn zu erwarten? Ja! Er besteht darin, dass ich jedem die Botschaft von Jesus verkünde, und zwar ohne Bezahlung und ohne auf meine Rechte zu pochen.19 Ich bin also frei und von niemandem abhängig. Aber um möglichst viele für Christus zu gewinnen, habe ich mich zum Sklaven aller Menschen gemacht.20 Damit ich die Juden für Christus gewinne, lebe ich wie ein Jude: Wo man alle Vorschriften des jüdischen Gesetzes genau befolgt, lebe ich auch danach, obwohl ich nicht mehr an sie gebunden bin. Denn ich möchte auch die Leute gewinnen, die sich dem Gesetz unterstellt haben.21 Bin ich aber bei Menschen, die dieses Gesetz nicht haben, dann passe ich mich ihnen genauso an, um sie für Christus zu gewinnen. Das bedeutet aber nicht, dass ich mich gegen Gottes Gebote stelle. Ich befolge das Gesetz, das Christus uns gegeben hat.22 Wenn ich mit Menschen zu tun habe, die arm und rechtlos sind,[2] dann begebe ich mich mit ihnen auf eine Stufe, um sie für Christus zu gewinnen. Ich möchte mich allen gleichstellen, um auf jede erdenkliche Weise wenigstens einige Menschen zu retten.23 Dies alles tue ich für die rettende Botschaft, damit auch ich Anteil an dem Segen erhalte, den sie verspricht.24 Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer den Siegeskranz. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!25 Wer im Wettkampf siegen will, setzt dafür alles ein. Ein Athlet verzichtet auf vieles, um zu gewinnen. Und wie schnell ist sein Siegeskranz verwelkt! Wir dagegen kämpfen um einen unvergänglichen Preis.26 Ich weiß genau, wofür ich mich mit aller Kraft einsetze. Ich laufe und habe dabei das Ziel klar vor Augen. Wenn ich kämpfe, geht mein Schlag nicht ins Leere.27 Ich gebe alles für diesen Sieg und hole das Letzte aus meinem Körper heraus. Er muss sich meinem Willen fügen. Denn ich will nicht andere zum Kampf des Glaubens auffordern und selbst als untauglich ausscheiden.

1.Korinther 9

Menge Bibel

1 Bin ich nicht ein freier (Mann)? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich nicht unsern Herrn Jesus gesehen? Seid ihr nicht mein Werk im Herrn[1]?2 Mag ich für andere kein Apostel sein, so bin ich es doch sicherlich für euch; denn das Siegel[2] für mein Apostelamt seid ihr im Herrn[3].3 Das ist meine Rechtfertigung[4] denen gegenüber, die über mich zu Gericht sitzen (wollen).4 Haben wir (Apostel) etwa nicht das Recht, Essen und Trinken zu beanspruchen?5 Haben wir nicht das Recht, eine Schwester[5] als Ehefrau (auf unsern Reisen) bei uns zu haben wie die übrigen Apostel und die Brüder des Herrn und Kephas[6]?6 Oder sind wir allein, ich und Barnabas, nicht berechtigt, die Handarbeit zu unterlassen?7 Wer leistet jemals Kriegsdienste für eigenen Sold? Wer legt einen Weinberg an, ohne von dessen Früchten zu essen? Oder wer hütet eine Herde, ohne von der Milch der Herde zu genießen?8 Behaupte ich dies etwa als einen bloß von Menschen aufgestellten Grundsatz, oder enthält nicht das Gesetz dieselbe Verordnung?9 Im mosaischen Gesetz steht ja doch geschrieben (5.Mose 25,4): »Du sollst einem Ochsen, der zu dreschen hat, das Maul nicht verbinden!« Ist es Gott etwa um die Ochsen zu tun?10 Oder gehen seine Worte nicht ohne allen Zweifel auf uns? Ja, um unsertwillen steht geschrieben, daß der Pflüger auf Hoffnung hin pflügen und der Drescher in der Hoffnung auf Mitgenuß (des Ertrages) arbeiten soll.11 Wenn wir für euch das Geistliche[7] ausgesät haben, ist es da etwas Absonderliches, wenn wir von euch das Irdische[8] ernten?12 Wenn andere an dem Verfügungsrecht über euch[9] Anteil haben, sind wir dann nicht in noch höherem Grade dazu berechtigt? Aber wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht, sondern ertragen lieber alles, um nur der Heilsbotschaft Christi[10] kein Hindernis in den Weg zu legen.13 Wißt ihr nicht, daß die, welche den Tempeldienst verrichten, von den Einkünften des Tempels ihren Unterhalt haben? Daß die, welche beständig am Opferaltar tätig sind, ihren Anteil vom Altar erhalten?14 Ebenso hat auch der Herr über die Verkündiger der Heilsbotschaft die Anordnung getroffen, daß sie von der Heilsverkündigung leben sollen.15 Ich aber habe von keinem dieser Rechte für mich Gebrauch gemacht, und ich schreibe euch dieses auch nicht deshalb, damit es fortan mit mir so gehalten werde; denn lieber wollte ich sterben, als – nein, meinen Ruhm soll mir niemand zunichte machen!16 Denn wenn ich die Heilsbotschaft verkündige, so habe ich daran keinen Grund zum Rühmen, denn ich stehe dabei unter einem Zwang; ein ›Wehe!‹ träfe mich ja, wenn ich die Heilsbotschaft nicht verkündigte!17 Denn nur, wenn ich dies aus freiem Entschluß tue, habe ich (Anspruch auf) Lohn; wenn ich es aber unfreiwillig tue, so ist es nur ein Haushalteramt, mit dem ich betraut bin.18 Worin besteht demnach mein Lohn? Darin, daß ich als Verkündiger der Heilsbotschaft diese unentgeltlich darbiete, so daß ich von meinem Recht bei der Verkündigung der Heilsbotschaft keinen Gebrauch mache.19 Denn obwohl ich von allen Menschen unabhängig bin, habe ich mich doch allen zum Knecht gemacht, um die Mehrzahl[11] von ihnen zu gewinnen.20 So bin ich denn für die Juden[12] zu einem Juden geworden, um Juden zu gewinnen; für die Gesetzesleute zu einem Mann des Gesetzes – obgleich ich selbst nicht unter dem Gesetz stehe –, um die Gesetzesleute zu gewinnen;21 für die (Heiden), die das Gesetz nicht haben, zu einem Manne, der ohne das Gesetz lebt – obgleich ich nicht ohne Gottes Gesetz lebe, vielmehr dem Gesetz Christi unterworfen bin –, um die, welche das Gesetz nicht haben, zu gewinnen;22 für die Schwachen bin ich ein Schwacher geworden, um die Schwachen zu gewinnen; kurz: für alle bin ich alles geworden, um auf jeden Fall einige zu retten.23 Alles (das) aber tue ich um der Heilsbotschaft willen, damit auch ich Anteil an ihr[13] erlange.24 Wißt ihr nicht, daß die, welche in der Rennbahn laufen, zwar alle laufen, daß aber nur einer den Siegespreis erhält? Lauft ihr nun in der Weise, daß ihr ihn erlangt!25 Jeder aber, der sich am Wettkampf beteiligen will, legt sich Enthaltsamkeit in allen Beziehungen auf, jene, um einen vergänglichen Kranz zu empfangen, wir aber einen unvergänglichen.26 So laufe ich denn nicht ziellos[14] und treibe den Faustkampf so, daß ich keine Lufthiebe führe;27 sondern ich zerschlage meinen Leib und mache ihn mir dienstbar, um nicht, nachdem ich als Herold andere zum Kampf aufgerufen habe, mich selbst als untüchtig[15] zu erweisen.