Psalm 102

Lutherbibel 2017

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Ein Gebet für den Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem HERRN ausschüttet.2 HERR, höre mein Gebet und lass mein Schreien zu dir kommen!3 Verbirg dein Antlitz nicht vor mir in der Not, / neige deine Ohren zu mir; wenn ich dich anrufe, so erhöre mich bald!4 Denn meine Tage sind vergangen wie ein Rauch, und meine Gebeine sind verbrannt wie von Feuer.5 Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras, dass ich vergesse, mein Brot zu essen.6 Mein Gebein klebt an meiner Haut vor Heulen und Seufzen.7 Ich bin wie eine Eule in der Wüste, wie ein Käuzchen in zerstörten Städten.8 Ich wache und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.9 Täglich schmähen mich meine Feinde, und die mich verspotten, fluchen mit meinem Namen.10 Denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Tränen11 vor deinem Drohen und Zorn, weil du mich hochgehoben und zu Boden geworfen hast.12 Meine Tage sind dahin wie ein Schatten, und ich verdorre wie Gras. (Ps 90,5)13 Du aber, HERR, bleibst ewiglich und dein Name für und für. (Ps 135,13)14 Du wollest dich aufmachen und über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihm gnädig seist, und die Stunde ist gekommen15 – denn deine Knechte lieben seine Steine und tragen Leid um seine Trümmer –,16 dass die Völker den Namen des HERRN fürchten und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit,17 wenn der HERR Zion wieder baut und erscheint in seiner Herrlichkeit.18 Er wendet sich zum Gebet der Verlassenen und verschmäht ihr Gebet nicht.19 Das werde geschrieben für die Nachkommen; und das Volk, das er schafft, wird den HERRN loben.20 Denn er schaut von seiner heiligen Höhe, der HERR sieht vom Himmel auf die Erde, (Ps 14,2)21 dass er das Seufzen der Gefangenen höre und losmache die Kinder des Todes,22 dass sie in Zion verkünden den Namen des HERRN und sein Lob in Jerusalem,23 wenn die Völker zusammenkommen und die Königreiche, dem HERRN zu dienen. (Ps 87,4; Jes 60,3; Lk 13,29)24 Er demütigt auf dem Wege meine Kraft, er verkürzt meine Tage.25 Ich sage: Mein Gott, nimm mich nicht weg / in der Hälfte meiner Tage! Deine Jahre währen für und für. (Ps 55,24)26 Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk. (Hebr 1,10)27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie werden alle veralten wie ein Gewand; wie ein Kleid wirst du sie wechseln, und sie schwinden dahin. (2Petr 3,10)28 Du aber bleibst, wie du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende.29 Die Söhne deiner Knechte bleiben wohnen, und ihr Geschlecht wird vor dir gedeihen.

Psalm 102

Das Buch

von SCM Verlag
1 Das Bittgebet eines Armen, der vom Leid gebeugt und ganz verzweifelt ist und vor dem HERRN seine Klage ausschüttet.2 HERR, höre doch mein Gebet! Ja, mein Hilfeschrei soll vor dich kommen!3 Entziehe mir deine Gegenwart nicht am Tag meiner Bedrängnis, schenke mir doch ein offenes Ohr! Antworte mir doch schnell, an dem Tag, an dem ich rufe!4 Denn meine Tage sind wie in Rauch aufgegangen und meine Glieder wie im Feuer verbrannt.5 Mein Herz ist versengt und verdorrt wie Gras, ja, ich vergesse sogar, mein Brot zu essen.6 Laut stöhne ich auf, ich bin nur noch Haut und Knochen.7 Ich bin wie ein einsamer Vogel in der Wüste, wie ein Steinkauz in den Ruinen.8 Ich finde keinen Schlaf, bin wie ein Vogel, ganz allein auf dem Dach.9 Den ganzen Tag verhöhnen mich meine Feinde. Die mich verspotten, verwünschen mich!10 Asche esse ich, als wäre es Brot, und vermische meinen Trank mit Tränen.11 Das bewirken deine Ablehnung und dein Grimm, denn du hast mich aufgehoben und wieder zu Boden geworfen.12 Meine Tage sind wie ein Schatten, der immer länger wird, ja, ich verdorre wie das Gras.13 Doch du, HERR, thronst in Ewigkeit, ja, von Generation zu Generation denkt man an dich.14 Du wirst wieder aufstehen und dich voller Erbarmen der Stadt Zion zuwenden, denn die Zeit ist da, dass du ihr deine Güte zeigst, ja, der Zeitpunkt dafür ist gekommen!15 Denn selbst ihre Trümmer sind kostbar für deine Diener, voll Trauer sind sie, weil alles im Staub daniederliegt.16 Doch dann werden die Völker den Namen des HERRN ehren und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit erkennen.17 Denn der HERR wird Zion aufbauen und sich dort zeigen in seiner Herrlichkeit.18 Er wird sich dem Gebet der Verlassenen wieder zuwenden, ja, ihr Flehen wird er nicht verachten.19 Das soll aufgeschrieben werden für zukünftige Generationen. So wird das Volk, das er erst noch erschaffen wird, den Namen JAHs preisen!20 Denn er hat herabgeschaut von seinem erhabenen Heiligtum, ja, der HERR blickt vom Himmel herab auf die Erde,21 um das Stöhnen der Gefangenen zu hören und um die Todgeweihten zu befreien.22 So soll man in der Stadt Zion den Namen des HERRN verkündigen und sein Lob in Jerusalem verbreiten,23 wenn die Völker sich dort versammeln und Menschen aus allen Königreichen, um dem HERRN zu dienen!24 Er hat mir auf dem Weg meine Kraft genommen und meine Lebenszeit verkürzt.25 Da sagte ich: Mein Gott, lass mich nicht sterben in meiner Lebensmitte! Deine Jahre überdauern doch alle Generationen!26 Ganz am Anfang hast du die Erde gegründet und die Himmel sind das Werk deiner Hände.27 Sie vergehen, doch du bleibst, sie alle zerschleißen wie ein Kleidungsstück, wie Kleider tauschst du sie aus, und sie zerfallen.28 Doch du bleibst derselbe und deine Zeit endet nie.29 Die Nachkommen deiner Diener werden sicher wohnen und alle ihre Nachkommen werden vor dir bestehen.

Psalm 102

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Bittgebet eines Gebeugten, wenn er verzagt und vor dem HERRN seine Sorge ausschüttet.2 HERR, höre mein Bittgebet! Mein Schreien dringe zu dir!3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir! / Wenn ich in Not bin, wende dein Ohr mir zu! Wenn ich dich rufe, eile und erhöre mich! (Ps 31,3; Ps 69,18; Ps 143,7)4 Denn meine Tage sind wie Rauch geschwunden, meine Glieder wie von Feuer verbrannt. (Ps 38,8)5 Versengt wie Gras und verdorrt ist mein Herz, sodass ich vergessen habe, mein Brot zu essen.6 Vor lauter Stöhnen und Schreien bin ich nur noch Haut und Knochen.[1] (Hi 19,20)7 Ich bin wie eine Dohle in der Wüste, wie eine Eule in öden Ruinen.8 Ich liege wach und ich klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.[2]9 Den ganzen Tag verhöhnten mich meine Feinde; die über mich Spott ausgossen, fluchten mit meinem Namen. (Ps 41,6)10 Denn Staub habe ich gegessen wie Brot, mit Tränen habe ich meinen Trank gemischt. (Ps 42,4)11 Auf mir lasten dein Zorn und dein Grimm, denn du hast mich hochgerissen und zu Boden geschleudert.12 Meine Tage schwinden dahin wie Schatten, ich verdorre wie Gras.[3] (Ps 90,9)13 Du aber, HERR, du thronst für immer und ewig und das Gedenken an dich dauert von Geschlecht zu Geschlecht. (Ps 135,13; Ps 145,13; Kla 5,19)14 Du wirst dich erheben, dich über Zion erbarmen, denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da. (Ps 69,14)15 An seinen Steinen hängt das Herz deiner Knechte, ob seiner Trümmer tragen sie Leid.16 Dann fürchten die Völker den Namen des HERRN und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.17 Denn der HERR hat Zion dann wieder aufgebaut, er ist erschienen in seiner Herrlichkeit. (Ps 51,20; Jes 60,1)18 Er hat sich dem Bittgebet der verlassenen Stadt zugewandt, ihre Bittgebete hat er nicht verschmäht.19 Dies sei aufgeschrieben für das kommende Geschlecht, damit den HERRN lobe das Volk, das noch erschaffen wird. (Ps 22,31)20 Denn herabgeschaut hat der HERR aus heiliger Höhe, vom Himmel hat er auf die Erde geblickt, (Ps 11,4; Ps 33,13)21 um das Seufzen der Gefangenen zu hören, zu befreien, die dem Tod geweiht sind, (Ps 79,11)22 damit sie den Namen des HERRN auf dem Zion verkünden und sein Lob in Jerusalem,23 wenn sich dort Völker versammeln, Königreiche, um den HERRN zu verehren. (Jes 60,3; Lk 13,29)24 Er hat meine Kraft auf dem Weg gebrochen, er hat meine Tage verkürzt. (Ps 89,46)25 Darum sage ich: Mein Gott, raff mich nicht weg in der Mitte meines Lebens, deine Jahre überdauern Geschlecht um Geschlecht. (Ps 55,24)26 Vorzeiten hast du der Erde Grund gelegt, die Himmel sind das Werk deiner Hände. (Jes 51,6; Hebr 1,10)27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle zerfallen wie ein Gewand; du wechselst sie wie ein Kleid und sie schwinden dahin.28 Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre enden nie. (Hebr 13,8)29 Die Kinder deiner Knechte werden in Sicherheit wohnen, ihre Nachkommen bestehen vor deinem Angesicht. (Ps 69,36)

Psalm 102

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet. (Ps 142,3)2 HERR, höre mein Gebet, lass zu dir kommen mein Schreien! (2Mo 2,23; Ps 17,1)3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Bedrängnis! Neige zu mir dein Ohr! An dem Tage, da ich rufe, erhöre mich eilends! (Ps 27,9; Ps 31,3)4 Denn als Rauch entschwinden meine Tage, meine Gebeine glühen wie ein Brand. (Hi 30,30; Jak 4,14)5 Wie Gras ist abgemäht und verdorrt mein Herz, denn ich habe vergessen, mein Brot zu essen. (1Sam 1,7; Hi 14,2; Ps 90,6)6 Wegen der Stimme meines Seufzens klebt mein Gebein an meinem Fleisch. (Hi 19,20)7 Ich gleiche der Eule[1] der Wüste, ich bin wie das Käuzchen in den Ruinen.8 Ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach. (Ps 77,5)9 Den ganzen Tag höhnen mich meine Feinde; die mich verspotten, schwören bei mir[2]. (Ps 42,11)10 Denn Asche esse ich wie Brot, meinen Trank vermische ich mit Tränen (Ps 42,4)11 vor deiner Verwünschung und deinem Grimm. Denn du hast mich emporgehoben und hast mich hingeworfen. (Kla 3,1)12 Meine Tage sind wie ein gestreckter Schatten, ich verdorre wie Gras. (Hi 14,2; Ps 90,6; Ps 109,23)13 Du aber, HERR, bleibst auf ewig, dein Lob[3] von Generation zu Generation. (2Mo 3,15; Ps 90,2; Ps 92,9; Ps 135,13)14 Du wirst aufstehen, wirst dich Zions erbarmen. Denn es ist Zeit, ihn[4] zu begnadigen, denn gekommen ist die bestimmte Zeit. (Ps 119,126; Jes 40,2; Jes 51,3; Jer 29,10)15 Denn deine Knechte haben Gefallen an seinen Steinen, sie haben Mitleid mit seinem Schutt. (Neh 2,3)16 Die Nationen werden den Namen des HERRN fürchten, alle Könige der Erde deine Herrlichkeit, (Ps 67,8; Jes 59,19; Jes 60,3)17 wenn der HERR Zion aufgebaut hat, erschienen ist in seiner Herrlichkeit, (Ps 147,2; Jes 40,5)18 wenn er sich zum Gebet der Verlassenen gewendet und ihr Gebet nicht verachtet hat. (Ps 69,34)19 Dies sei aufgeschrieben für die künftige Generation, und ein ⟨neu⟩ geschaffenes Volk soll Jah loben. (Ps 22,32; Jes 43,21; Röm 15,4)20 Denn der HERR hat herniedergeblickt von der Höhe seines Heiligtums, er hat herabgeschaut vom Himmel auf die Erde, (5Mo 26,15)21 um zu hören das Seufzen des Gefangenen, um zu lösen die Kinder des Todes, (2Mo 3,16; Ps 79,11)22 damit man den Namen des HERRN verkündige in Zion ⟨und⟩ in Jerusalem sein Lob, (Jes 52,8)23 wenn die Völker sich alle versammeln und die Königreiche, um dem HERRN zu dienen. (Jes 2,2; Jer 3,17)24 Er hat meine Kraft gebrochen auf dem Weg, hat verkürzt meine Tage. (Ps 89,46)25 Ich sprach: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Von Generation zu Generation sind deine Jahre. (Ps 90,2; Ps 92,9; Jes 38,10; Hebr 1,10)26 Du hast einst die Erde gegründet, und der Himmel ist deiner Hände Werk. (2Kön 19,15)27 Sie werden umkommen, du aber bleibst. Sie alle werden zerfallen wie ein Kleid; wie ein Gewand wechselst du sie, und sie werden verwandelt. (Mt 24,35; 2Petr 3,10)28 Du aber bist derselbe[5], und deine Jahre enden nicht. (Mal 3,6; Hebr 13,8)29 Die Söhne deiner Knechte werden wohnen bleiben, ihre Nachkommen werden vor dir Bestand haben. (Ps 69,37; Hes 37,25)

Psalm 102

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Gebet eines Unglücklichen, dem die Kräfte schwinden und der dem HERRN seine Not klagt.2 HERR, höre mein Gebet, lass meinen Hilferuf zu dir dringen!3 Jetzt, am Tag der Not, verbirg dich doch nicht vor mir! Höre mich jetzt, ich schreie zu dir; erhöre mich bald! (Ps 31,3; Ps 69,18; Ps 143,7)4 Mein Leben schwindet dahin wie ein Rauch, mein ganzer Körper glüht wie ein Ofen.5 Meine Lebenskraft verdorrt wie Gras in der Sonnenglut, denn ich kann keinen Bissen mehr anrühren.6 Ich kann nur noch stöhnen und bin nichts als Haut und Knochen.7 Ich gleiche dem Vogel in der Wüste, der Eule, die in Ruinen haust.8 Ich liege wach, ich bin wie ein Vogel, einsam und allein auf dem Dach.9 Ständig beschimpfen mich meine Feinde. Wenn sie jemand verwünschen wollen, nennen sie meinen Namen und sagen: »So wie den soll dich das Unglück treffen!«10 Staub und Asche habe ich als Brot, und Tränen mischen sich in mein Getränk.11 In deinem Unmut und Zorn über mich hast du mich gepackt und zu Boden geschleudert.12 Mein Leben gleicht dem sinkenden Tag: Bald wird die Nacht die Schatten verschlingen. Wie Gras auf der Wiese verwelke ich. (Ps 90,5)13 Doch du, HERR, regierst für alle Zeiten, deinen Namen wird man nennen in allen kommenden Generationen. (Ps 135,13)14 Du wirst eingreifen und Erbarmen haben mit der Zionsstadt. Es ist Zeit, dass du dich um sie kümmerst; die festgesetzte Stunde ist gekommen! (Jes 64,8)15 Wir, deine Diener, lieben auch noch ihre Steine; es tut uns weh, dass sie in Trümmern liegt.16 Den HERRN sollen alle Völker anerkennen, alle Herrscher der Erde sollen sich beugen vor seiner Hoheit und Macht! (Ps 96,7)17 Denn der HERR baut die Zionsstadt wieder auf, er zeigt sich in seiner Macht und Hoheit. (Ps 147,2)18 Das Gebet der Unterdrückten weist er nicht ab, sondern nimmt es freundlich an.19 Diese Worte soll man aufschreiben für eine kommende Generation. Dann wird ein neu erschaffenes Volk den Herrn preisen. (Jes 43,21; Hes 37,1)20 Von seiner heiligen Wohnung im Himmel blickt der HERR herab auf die Erde, (Ps 9,13; Jes 57,15; Jes 61,1)21 um das Stöhnen der Gefangenen zu hören und die zum Tod Verurteilten freizulassen.22 Sie werden den HERRN auf dem Zionsberg rühmen, in ganz Jerusalem werden sie ihn preisen,23 wenn die Völker dort zusammenkommen und alle Königreiche ihm Ehre erweisen.24 Der HERR hat meine Kraft zerbrochen mitten in meinem Lauf, er hat mein Leben abgekürzt.25 Darum sage ich zu ihm: »Mein Gott! Lass mich doch nicht im besten Alter sterben!« Du selber überdauerst die Generationen.26 Du hast die Erde gegründet vor langer Zeit, den Himmel hast du gemacht mit eigener Hand. (Ps 90,2; Jes 51,6; Hebr 1,10)27 Sie werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alt und zerfallen wie Kleider, du wechselst sie aus wie ein Gewand, und sie müssen verschwinden.28 Du aber bleibst derselbe und deine Jahre werden nicht enden.29 Unsere Kinder werden in Sicherheit wohnen und auch ihre Kinder werden sicher sein unter deinem Schutz.

Psalm 102

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Gebet eines Menschen, der allen Mut verloren hat und dem HERRN sein Leid klagt.2 Höre mein Gebet, HERR, und achte auf meinen Hilfeschrei!3 Ich bin in großer Not – verbirg dich nicht vor mir! Höre mir zu und hilf mir schnell!4 Mein Leben verflüchtigt sich wie Rauch, mein ganzer Körper glüht, von Fieber geschüttelt.5 Meine Kraft vertrocknet wie abgemähtes Gras, selbst der Hunger ist mir vergangen.6 Ich bin nur noch Haut und Knochen, mir bleibt nichts als endloses Stöhnen.7 Man hört mich klagen wie eine Eule in der Wüste, wie ein Käuzchen in verlassenen Ruinen.8 Tiefe Verzweiflung raubt mir den Schlaf; ich fühle mich wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.9 Tag für Tag beschimpfen mich meine Feinde, und wen sie verfluchen wollen, dem wünschen sie mein Schicksal herbei.10 Ich esse Staub, als wäre es Brot, und in meine Getränke mischen sich Tränen.11 Denn dein furchtbarer Zorn hat mich getroffen, du hast mich hochgeworfen und zu Boden geschmettert!12 Mein Leben gleicht einem Schatten, der am Abend in der Dunkelheit verschwindet. Ich bin wie Gras, das bald verdorrt.13 Du aber, HERR, regierst für alle Zeiten; von dir wird man erzählen, solange es Menschen gibt.14 Du wirst eingreifen und dich über Zion erbarmen. Denn die Zeit ist gekommen, es zu begnadigen – die Stunde ist da!15 Dein Volk liebt die Mauern dieser Stadt und trauert über ihre Trümmer.16-17 Aber der HERR wird sie wieder aufbauen, er wird erscheinen in all seiner Pracht. Dann werden die Völker ihn fürchten und alle Könige vor seiner Macht zittern.18 Ja, der HERR wird das Gebet der Hilflosen hören, er lässt ihr Flehen nicht außer Acht.19 Diese Worte soll man aufschreiben für die Generationen, die nach uns kommen, damit auch sie es lesen und den HERRN loben:20 Der HERR blickte von seinem Heiligtum herab, er schaute vom Himmel auf die Erde.21 Er hörte das Stöhnen der Gefangenen und rettete sie vor dem sicheren Tod.22 Darum wird man den HERRN auf dem Berg Zion rühmen; in ganz Jerusalem wird man ihn loben,23 wenn alle Völker und Königreiche sich versammeln, um sich in seinen Dienst zu stellen.24 Mitten im Leben[1] hat Gott meine Kraft gebrochen, ich weiß, meine Tage sind schon gezählt.25 Darum flehe ich ihn an: Mein Gott, lass mich nicht jetzt schon sterben! Du selbst überdauerst die Generationen.26 Vor langer Zeit hast du alles geschaffen, Himmel und Erde sind das Werk deiner Hände.27 Sie werden vergehen, du aber bleibst. Wie alte Kleider werden sie zerfallen, wie ein abgetragenes Gewand legst du sie ab und wechselst sie aus.28 Du aber bleibst ein und derselbe, deine Jahre haben kein Ende.29 Die Nachkommen deines Volkes werden in Sicherheit wohnen, unter deinem Schutz werden sie geborgen sein.

Psalm 102

Menge Bibel

1 Gebet eines Elenden, wenn er verzagt ist[1] und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.2 HERR, höre mein Gebet und laß mein Schreien zu dir dringen!3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tage, wo mir angst ist! Neige dein Ohr mir zu am Tage, wo ich rufe; erhöre mich eilends!4 Ach, meine Tage sind wie Rauch entschwunden und meine Gebeine wie von Brand durchglüht;5 mein Herz ist versengt und verdorrt wie Gras, so daß ich sogar vergesse, Speise zu genießen;6 infolge meines Ächzens und Stöhnens klebt mein Gebein mir am Fleisch[2].7 Ich gleiche dem Wasservogel in der Wüste, bin geworden wie ein Käuzlein in Trümmerstätten;8 ich finde keinen Schlaf und klage wie ein einsamer Vogel auf dem Dache.9 Tagtäglich schmähen mich meine Feinde; und die gegen mich toben, wünschen mir Unheil an.10 Ach, Asche eß ich als Brot und mische meinen Trank mit Tränen11 ob deinem Zorn und deinem Grimm; denn du hast mich hochgehoben und niedergeschleudert.12 Meine Tage sind wie ein langgestreckter Schatten, und ich selbst verdorre wie Gras!13 Du aber, HERR, thronst ewiglich, und dein Gedächtnis bleibt von Geschlecht zu Geschlecht.14 Du wirst dich erheben, dich Zions erbarmen, denn Zeit ist’s, Gnade an ihm zu üben: die Stunde ist da15 - denn deine Knechte lieben Zions Steine, und Weh erfaßt sie um seinen Schutt –,16 damit die Heiden fürchten lernen den Namen des HERRN und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit.17 Denn der HERR hat Zion wieder aufgebaut, ist in seiner Herrlichkeit dort erschienen,18 hat dem Gebet der Verlass’nen sich zugewandt und ihr Flehen nicht verachtet.19 Dies werde aufgeschrieben fürs kommende Geschlecht, damit das neugeschaffne Volk den HERRN lobpreise,20 daß von seiner heiligen Höhe er herabgeschaut, daß der HERR geblickt hat vom Himmel zur Erde,21 um das Seufzen der Gefangnen zu hören und die dem Tode Geweihten frei zu machen,22 damit man verkünde in Zion den Namen des HERRN und seinen Ruhm in Jerusalem,23 wenn die Völker sich allzumal versammeln und die Königreiche, um (Gott) dem HERRN zu dienen.24 Gelähmt hat er mir auf dem Wege die Kraft, hat verkürzt meine Lebenstage.25 Nun fleh’ ich: »Mein Gott, raffe mich nicht hinweg in der Mitte meiner Tage, du, dessen Jahre währen für und für!«26 Vorzeiten hast du die Erde gegründet, und die Himmel sind deiner Hände Werk:27 sie werden vergehen, du aber bleibst; sie werden alle zerfallen wie ein Gewand, wie ein Kleid wirst du sie verwandeln[3], und so werden sie sich wandeln[4].28 Du aber bleibst derselbe, und deine Jahre nehmen kein Ende.29 Die Kinder deiner Knechte werden (sicher) wohnen, und ihr Geschlecht wird fest bestehen vor dir.

Psalm 102

Neue evangelistische Übersetzung

von Karl-Heinz Vanheiden
1 Gebet eines tief Gebeugten, der schwach ist und vor Jahwe seine Sorge ausschüttet.2 Jahwe, hör mein Gebet! / Mein Schreien dringe zu dir!3 Verbirg dein Gesicht nicht vor mir, wenn ich in Bedrängnis bin! / Neige dich herab und höre mich an! / Jetzt rufe ich, erhöre mich doch bald!4 Meine Tage gehen auf in Rauch, / mein Körper glüht, als ob es in mir brennt.5 Wie Gras versengt und verdorrt ist mein Herz, / denn das Essen habe ich vergessen.6 Mein lautes Stöhnen hat mich ausgezehrt. / Nur Haut und Knochen bin ich noch.7 Ich gleiche einem Pelikan, der in der Wüste steht, / der Eule, die in den Ruinen haust.8 Ich liege wach und fühle mich / wie ein einsamer Vogel auf einem Dach.9 Den ganzen Tag verhöhnen meine Feinde mich. / Spötter nutzen meinen Namen zum Fluch.10 Asche ist mein Brot geworden, / und mein Trank ist mit Tränen gemischt,11 denn es traf mich dein furchtbarer Zorn. / Du hast mich gepackt und zu Boden geschmettert.12 Wie Schatten dehnen meine Tage sich aus / und ich verdorre wie Gras.13 Doch du bleibst in Ewigkeit, Jahwe, / an dich denkt jede Generation.14 Du wendest dich Zion voller Barmherzigkeit zu, / denn es ist Zeit, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist da.15 Denn deine Diener haben seine Steine lieb / und trauern über den Schutt.16 Dann fürchten die Völker den Namen Jahwes, / die Herrscher der Erde deine Herrlichkeit,17 denn dann hat Jahwe Zion wieder aufgebaut, / hat sich gezeigt in Herrlichkeit,18 hat die Gebete der Verlassenen gehört / und ihre Bitten nicht verschmäht.19 Dies sei geschrieben für die kommende Generation. / Dann wird Jahwe von einem Volk gelobt, das noch erschaffen wird.20 Gewiss schaute Jahwe herab aus heiliger Höhe, / vom Himmel hat er auf die Erde geblickt.21 Da hört er das Stöhnen der Gefangenen / und rettet sie vor dem sicheren Tod.22 So wird man in der Zionsstadt seinen Namen verkünden / und in Jerusalem sein Lob.23 Völker werden sich dann versammeln, / und die Königreiche kommen zum Dienst Jahwes.24 Auf dem Weg brach er meine Kraft, / er hat mein Leben verkürzt.25 Ich sagte: „Mein Gott, nimm mich nicht in der Lebensmitte schon weg!“ / Du überdauerst die Generationen.26 Einst hast du die Erde gegründet / und der Himmel ist das Werk deiner Hand.27 Sie werden vergehen, du aber bleibst, / sie werden zerfallen wie ein altes Kleid. / Du wechselst sie wie ein Gewand, und sie schwinden dahin.28 Du aber bleibst wie du bist, / und deine Jahre enden nie.[1] (Hebr 1,10)29 Die Kinder deiner Diener werden in Sicherheit wohnen / und ihre Nachkommen gedeihen vor dir.

Psalm 102

Neue Genfer Übersetzung

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Gebet eines vom Leid Gebeugten, der verzweifelt ist und sein Herz vor dem HERRN ausschüttet.2 HERR, höre mein Gebet! Möge mein lauter Hilferuf doch bis zu dir dringen!3 Verbirg dich nicht vor mir, jetzt, wo ich in Not bin! Neige dich herab zu mir und schenk mir ein offenes Ohr; jetzt rufe ich zu dir – erhöre mich doch bald!4 Denn meine Tage verflüchtigen sich so schnell wie Rauch[1], in meinen Gliedern brennt es wie Feuer.5 Mein Herz ist ausgetrocknet wie versengtes Gras. Ich vergesse sogar, mein Brot zu essen.6 Mein lautes Stöhnen hat mich ausgezehrt, ich bin nur noch Haut und Knochen.[2]7 Ich gleiche einem Vogel in der Wüste, einer Eule in verlassenen Ruinen.8 Nachts finde ich keinen Schlaf, ich bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach.9 Den ganzen Tag verhöhnen mich meine Feinde. Ausgelassen ziehen sie über mich her und missbrauchen meinen Namen, wenn sie jemanden verwünschen.[3]10 Asche ist mein Brot geworden, was ich trinke, ist vermischt mit Tränen.11 Das sind die Folgen deines grimmigen Zorns – du hast mich hochgehoben und wieder zu Boden geworfen.12 Meine Tage gleichen dem Schatten, der am Abend immer länger wird[4], ich verdorre wie das Gras.13 Du aber, HERR, regierst für immer, jetzt und in allen künftigen Generationen wird man dich ehren[5].14 Du selbst wirst dich erheben und dich der Stadt Zion voll Erbarmen zuwenden, denn es ist an der Zeit, ihr gnädig zu sein. Ja, der Zeitpunkt dafür ist gekommen.15 Deine Diener freuen sich über Zions schöne Mauersteine, und sie bedauern voller Schmerz, dass nun alles in Schutt liegt.16 Aber es kommt die Zeit, in der die Völker Ehrfurcht haben werden vor dem Namen des HERRN und alle Könige der Erde vor deiner Herrlichkeit.17 Denn der HERR wird Zion wieder aufbauen und dort erscheinen in seiner Herrlichkeit.18 Er wird sich dem Gebet der Verlassenen wieder zuwenden, ihre Bitten wird er nicht zurückweisen.19 Dies soll man aufschreiben für eine spätere Generation, und so wird ein Volk, das erst noch geschaffen wird, den HERRN preisen.20 Er schaut herab aus seinem Heiligtum in der Höhe; ja, der HERR blickt vom Himmel auf die Erde,21 um das Seufzen der Gefangenen zu hören, um die Todgeweihten zu befreien.22 Und so werden sie in der Stadt Zion wieder den Namen des HERRN verkünden, seinen Ruhm verbreiten in Jerusalem,23 wenn Völker sich dort versammeln, Menschen aus allen Königreichen, um dem HERRN zu dienen.24 Doch jetzt, mitten im Leben, hat Gott meine Kraft gebrochen[6], meine Lebenszeit hat er verkürzt.25 Deshalb bitte ich: Mein Gott, raffe mich nicht schon in der Lebensmitte hinweg! Du allein lebst ewig – über alle künftigen Generationen hinaus.26 Du hast am Anfang das Fundament der Erde gelegt, und auch der Himmel ist das Werk deiner Hände.27 Himmel und Erde werden vergehen, du aber bleibst. Sie werden alt werden wie ein ´abgenutztes` Kleid, du wirst sie auswechseln wie ein ´abgetragenes` Gewand, und so werden sie verwandelt.28 Du aber bleibst immer derselbe, und deine Zeit wird kein Ende haben.29 Die Kinder all derer, die dir dienen, dürfen ´im Land` wohnen bleiben, und ihre Nachkommen werden vor dir Bestand haben.

Psalm 102

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Gebet eines verzweifelten Menschen, der sein Leid dem HERRN klagt.2 HERR, höre mein Gebet und vernimm mein Schreien! (2Mo 2,23; 1Sam 9,16)3 Wende dich nicht von mir ab, wenn ich in Not bin. Höre mich und antworte mir schnell, wenn ich zu dir rufe, (Ps 69,18)4 denn meine Tage vergehen wie Rauch und mein Körper brennt wie Feuer. (Hi 30,30; Jak 4,14)5 Mein Herz verdorrt wie Gras, auf nichts habe ich mehr Appetit.6 Mein unablässiges Klagen hat mich bis auf Haut und Knochen abmagern lassen. (Kla 4,8)7 Ich bin wie eine Eule in der Wüste, wie ein Käuzchen in Ruinen.8 Ich liege schlaflos, ich bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach. (Ps 77,5)9 Tag für Tag verhöhnen mich meine Feinde. Sie verspotten und beschimpfen mich. (2Sam 16,5; Jes 65,15; Lk 23,11; Apg 26,11)10 Ich esse Asche statt Nahrung und fülle meinen Becher mit Tränen11 über deinen Zorn und deine Wut, denn du hast mich aufgehoben und zu Boden geworfen.12 Mein Leben schwindet dahin wie ein Schatten am Abend. Ich bin wie Gras, das vertrocknet.13 Doch du herrschst für alle Zeiten, HERR. Dein Ruhm reicht von einer Generation zur anderen. (2Mo 3,15; Kla 5,19)14 Du wirst dich erheben und Jerusalem[1] Barmherzigkeit erweisen – denn jetzt ist es Zeit, sich über die Stadt zu erbarmen, jetzt ist es Zeit für die Hilfe, die du versprochen hast. (Jes 60,10; Sach 1,12)15 Denn dein Volk liebt ihre Mauern, es trauert darüber, dass sie in Trümmern liegen.16 Die Völker werden den HERRN fürchten und alle Könige der Erde werden vor seiner Herrlichkeit erbeben. (1Kön 8,41)17 Denn der HERR wird Jerusalem wieder aufbauen. Er wird erscheinen in seiner Herrlichkeit. (Jes 60,1)18 Er wird die Gebete der Hilflosen erhören und sich ihren Bitten nicht verschließen. (Neh 1,6)19 Und dies soll für unsere Nachkommen aufgeschrieben werden, damit das Volk, das es dann geben wird, den HERRN lobt: (5Mo 31,19; 1Kor 10,11)20 Sagt ihnen, der HERR hat aus seinem himmlischen Heiligtum herabgeschaut. Er sah aus dem Himmel auf die Erde hinunter (5Mo 26,15)21 und hörte das Stöhnen der Gefangenen und ließ die zum Tode Verurteilten frei.22 Deshalb wird der Ruhm des HERRN in Zion verkündet, darum wird er in Jerusalem gelobt, (Sach 8,20)23 wenn alle Völker sich versammeln und die Königreiche, um den HERRN anzubeten. (Ps 86,9)24 Er hat mich mitten aus dem Leben gerissen und meine Tage verkürzt.25 Doch ich schrie zu ihm: »Mein Gott, der du für immer lebst, nimm mir nicht das Leben, denn ich bin noch so jung!« (Jes 38,10)26 Einst hast du das Fundament der Erde gelegt und der Himmel ist das Werk deiner Hände. (1Mo 1,1; Hebr 1,10)27 Sie werden vergehen, du aber bleibst ewig; sie werden veralten wie ein Gewand. Du wirst sie wechseln wie ein Kleidungsstück, und sie werden fort sein. (Mt 24,35; 2Petr 3,10; Offb 20,11)28 Doch du bleibst für immer und ewig derselbe, deine Jahre haben kein Ende. (Mal 3,6; Jak 1,17)29 Die Kinder deines Volkes werden in Sicherheit leben und ihre Nachkommen werden vor dir aufblühen.

Psalm 102

Schlachter 2000

von Genfer Bibelgesellschaft
1 Ein Gebet des Elenden, wenn er verzagt ist und seine Klage vor dem Herrn ausschüttet.[1] (Ps 142,1; Hebr 1,10)2 O HERR, höre mein Gebet, und lass mein Schreien vor dich kommen! (2Mo 2,23)3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Not! Neige dein Ohr zu mir; an dem Tag, da ich rufe, erhöre mich eilends! (Ps 13,2; Ps 27,9; Ps 31,3; Ps 70,6; Jes 54,8)4 Denn meine Tage sind in Rauch aufgegangen, und meine Gebeine glühen wie ein Brand. (Hi 30,30; Ps 32,3; Jak 4,14)5 Mein Herz ist geschlagen und verdorrt wie Gras; ja, ich habe vergessen, mein Brot zu essen. (1Sam 1,7; 2Sam 12,17; Ps 102,12)6 Vor meinem Stöhnen und Seufzen klebt mein Gebein an meinem Fleisch. (Hi 19,20)7 Ich gleiche einem Pelikan in der Wüste, bin wie ein Käuzchen in den Ruinen; (Hi 30,29; Jes 38,14)8 ich wache und bin wie ein einsamer Vogel auf dem Dach. (Ps 77,5; Kla 3,26)9 Täglich schmähen mich meine Feinde, und die gegen mich toben, schwören bei mir;[2] (2Mo 22,28; Ps 31,12; Jer 29,21)10 denn ich esse Asche wie Brot und mische meinen Trank mit Tränen (Ps 42,4; Jes 44,20)11 wegen deines Grimms und deines Zorns, denn du hast mich aufgehoben und hingeschleudert. (1Sam 25,29; Ps 7,12; Ps 38,2; Kla 3,1)12 Meine Tage sind wie ein lang gestreckter Schatten, und ich verdorre wie Gras. (Hi 14,2; Pred 6,12)13 Aber du, o HERR, thronst auf ewig, und dein Gedenken bleibt von Geschlecht zu Geschlecht. (Ps 45,7; Ps 135,13; Kla 5,19; Sach 6,13)14 Du wirst dich aufmachen und dich über Zion erbarmen; denn es ist Zeit, dass du ihr Gnade erweist; die Stunde ist gekommen! (Jes 40,1; Jes 54,7; Jer 29,10; Kla 3,22)15 Denn deine Knechte lieben [Zions] Steine und trauern über ihren Schutt. (Neh 1,3; Neh 2,3; Dan 9,18)16 Dann werden die Heiden den Namen des HERRN fürchten und alle Könige auf Erden deine Herrlichkeit, (Jes 60,1; Jer 33,9; Hes 36,36)17 wenn der HERR Zion gebaut hat und erschienen ist in seiner Herrlichkeit, (Ps 147,2; Jes 40,5)18 wenn er sich zu dem Gebet der Verlassenen gewendet und ihr Gebet nicht verachtet hat. (Neh 2,4; Neh 2,6; Neh 2,8; Dan 9,20)19 Das wird man aufschreiben für das spätere Geschlecht, und das Volk, das geschaffen werden soll, wird den HERRN loben; (Ps 22,31; Jes 43,21; Hab 2,2; Apg 18,10; Röm 9,25; Röm 15,4; 1Kor 10,11; 1Petr 2,9; Offb 18,4; Offb 21,3)20 denn er hat herabgeschaut von der Höhe seines Heiligtums, der HERR hat vom Himmel zur Erde geblickt, (5Mo 26,15)21 um zu hören das Seufzen der Gefangenen und loszumachen die dem Tod Geweihten, (Ps 79,11; Sach 9,11)22 damit sie den Namen des HERRN verkündigen in Zion und sein Lob in Jerusalem, (Jes 52,8; Jer 30,19)23 wenn die Völker sich versammeln allesamt und die Königreiche, um dem HERRN zu dienen. (Jes 2,2; Jer 3,17)24 Er hat meine Kraft gebeugt auf dem Weg, hat verkürzt meine Tage. (Ps 44,26; Ps 89,46)25 Ich spreche: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage! Deine Jahre währen von Geschlecht zu Geschlecht. (Ps 55,24; Ps 90,1; Ps 102,13; Jes 38,10)26 Du hast vorzeiten die Erde gegründet, und die Himmel sind das Werk deiner Hände. (1Mo 2,1; 2Kön 19,15; Hebr 1,12)27 Sie werden vergehen, du aber bleibst; sie alle werden wie ein Kleid zerfallen, wie ein Gewand wirst du sie wechseln, und sie werden verschwinden. (Jes 51,6; Lk 21,33; 2Petr 3,10)28 Du aber bleibst, der du bist, und deine Jahre nehmen kein Ende! (Ps 102,13; Mal 3,6; Hebr 13,8; Jak 1,17)29 Die Söhne deiner Knechte werden bleiben, und ihr Same wird vor dir bestehen. (Hes 37,25)

Psalm 102

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Gebet eines Elenden, wenn er verzagt und vor dem HERRN seine Sorge ausschüttet.2 HERR, höre mein Gebet, mein Schreien dringe zu dir.3 Verbirg dein Angesicht nicht vor mir am Tag meiner Not. Neige dein Ohr zu mir; wenn ich rufe, erhöre mich bald. (Ps 69,18)4 Denn im Rauch sind meine Tage entschwunden, wie im Feuer glühen meine Gebeine.5 Versengt wie Kraut und verdorrt ist mein Herz, ich vergesse gar, mein Brot zu essen.6 Vor lauter Seufzen bin ich nur Haut und Knochen. (Hi 19,20)7 Ich gleiche der Eule in der Wüste, bin wie das Käuzchen in den Ruinen.8 Ich liege wach und bin wie ein Vogel, einsam auf dem Dach.9 Den ganzen Tag schmähen mich meine Feinde, die mich zum Gespött machen, fluchen mit meinem Namen.10 Staub muss ich essen wie Brot, und mit Tränen mische ich meinen Trank (Ps 42,4)11 unter deinem Zorn und deinem Grimm, denn du hast mich aufgehoben und mich hingeworfen.12 Meine Tage sind wie lange Schatten, und wie Kraut muss ich verdorren. (Hi 14,2; Ps 39,7; Ps 109,23; Ps 144,4)13 Du aber, HERR, thronst ewig, und dein Name bleibt von Generation zu Generation. (Ps 9,8; Ps 135,13)14 Du wirst aufstehen, dich Zions erbarmen. Die Zeit ist da, ihm gnädig zu sein, die Stunde ist gekommen.15 Denn deine Diener lieben seine Steine, und um seinen Schutt tragen sie Leid. (Jes 52,2)16 Dann werden die Völker den Namen des HERRN fürchten und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit, (Jes 59,19)17 wenn der HERR Zion wieder gebaut hat und erschienen ist in seiner Herrlichkeit, (Ps 51,20; Jes 60,1)18 wenn er sich zuwendet dem Gebet der Entblössten und ihr Gebet nicht verachtet.19 Das sei aufgeschrieben für eine künftige Generation, und ein neu geschaffenes Volk wird den HERRN preisen, (Ps 22,31)20 wenn der HERR von seiner heiligen Höhe herabschaut, vom Himmel auf die Erde blickt, (Ps 11,4)21 das Stöhnen der Gefangenen zu hören, die dem Tod Geweihten zu befreien. (Ps 79,11)22 Dann wird man in Zion den Namen des HERRN verkünden und sein Lob in Jerusalem,23 wenn sich die Völker alle versammeln und die Königreiche, um dem HERRN zu dienen.24 Auf meinem Weg hat er mir die Kraft gebrochen, meine Tage verkürzt. (Ps 89,46)25 Ich spreche: Mein Gott, nimm mich nicht hinweg in der Hälfte meiner Tage, du, dessen Jahre Generation um Generation überdauern.26 Vor Zeiten hast du die Erde gegründet, und der Himmel ist das Werk deiner Hände. (Hebr 1,10; Hebr 8,4)27 Sie werden vergehen, du aber bleibst, sie alle zerfallen wie ein Gewand. Wie ein Kleid wechselst du sie, und sie gehen dahin. (Jes 51,6; Jes 65,17; Jes 66,22; Lk 21,33; 2Petr 3,10; Offb 21,1)28 Du aber bleibst derselbe, und deine Jahre nehmen kein Ende.29 Die Söhne deiner Diener werden wohnen bleiben, und ihre Nachkommen werden Bestand haben vor dir. (Ps 69,37)