Amos 5
Das Buch
von SCM VerlagDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.
Amos 5
Einheitsübersetzung 2016
von Katholisches BibelwerkTotenklage über Israel
1 Hört dieses Wort, ihr vom Haus Israel, / hört die Totenklage, die ich über euch anstimme: 2 Gefallen ist sie und steht nicht wieder auf, / die Jungfrau Israel; sie liegt zerschmettert auf ihrem Boden, / niemand richtet sie auf. 3 Denn so spricht GOTT, der Herr: / Die Stadt, die mit tausend auszieht, / behält nur hundert übrig, und die mit hundert auszieht, / behält nur zehn übrig für das Haus Israel. 4 Ja, so spricht der HERR zum Haus Israel: / Sucht mich, dann werdet ihr leben! 5 Doch sucht nicht Bet-El auf, / geht nicht nach Gilgal, / zieht nicht nach Beerscheba! Denn Gilgal droht die Verbannung / und Bet-El der Untergang. (Am 4,4; Am 8,14) 6 Sucht den HERRN, dann werdet ihr leben. / Sonst dringt er in das Haus Josef ein wie ein Feuer, das frisst, / und niemand löscht Bet-Els Brand. 7 Weh denen, die das Recht in bitteren Wermut verwandeln / und die Gerechtigkeit zu Boden schlagen! (Am 6,12) 8 Er hat das Siebengestirn und den Orion erschaffen; / er verwandelt die Finsternis in den hellen Morgen, er verdunkelt den Tag zur Nacht, / er ruft das Wasser des Meeres und gießt es aus über die Erde / - HERR ist sein Name. (Hi 9,9; Am 9,6) 9 Plötzlich wird er den Starken vernichten / und über die befestigten Städte bricht die Vernichtung herein. 10 Sie hassen den, der im Tor zur Gerechtigkeit mahnt, / und wer Wahres redet, den verabscheuen sie. 11 Weil ihr vom Hilflosen Pachtgeld annehmt / und sein Getreide mit Steuern belegt, darum baut ihr Häuser aus behauenen Steinen / - und wohnt nicht darin, legt ihr euch prächtige Weinberge an / - und werdet den Wein nicht trinken. (5Mo 28,39; Zef 1,13) 12 Denn ich kenne eure vielen Vergehen / und eure zahlreichen Sünden. Ihr bringt den Unschuldigen in Not, / ihr lasst euch bestechen / und weist den Armen ab im Tor. 13 Darum schweigt in dieser Zeit, wer klug ist; / denn es ist eine böse Zeit. 14 Sucht das Gute, nicht das Böse; / dann werdet ihr leben und dann wird, wie ihr sagt, / der HERR, der Gott der Heerscharen, bei euch sein. 15 Hasst das Böse, liebt das Gute / und bringt im Tor das Recht zur Geltung! Vielleicht ist der HERR, der Gott der Heerscharen, / dem Rest Josefs dann gnädig. 16 Darum - so spricht der HERR, / der Gott der Heerscharen, mein Herr: Auf allen Plätzen herrscht Trauer / und auf allen Gassen schreit man: Wehe! Wehe! Den Ackerknecht holt man zur Totenklage, / den Kenner der Totenlieder ruft man zum Klagen. 17 In allen Weinbergen herrscht Trauer; / denn ich schreite durch deine Mitte, / spricht der HERR.Worte gegen den Kult
18 Weh denen, die den Tag des HERRN herbeisehnen! / Was nützt euch denn der Tag des HERRN? / Finsternis ist er, nicht Licht. (Joe 2,11) 19 Es ist, wie wenn jemand einem Löwen entflieht / und ihn dann ein Bär überfällt; kommt er nach Hause / und stützt sich mit der Hand auf die Mauer, / dann beißt ihn eine Schlange. 20 Ist nicht der Tag des HERRN Finsternis / und kein Licht, / Dunkel und ohne Glanz? 21 Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie / und kann eure Feiern nicht riechen. (Jes 1,11; Hos 8,13) 22 Wenn ihr mir Brandopfer darbringt, / ich habe kein Gefallen an euren Gaben / und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen. 23 Weg mit dem Lärm deiner Lieder! / Dein Harfenspiel will ich nicht hören, 24 sondern das Recht ströme wie Wasser, / die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach. 25 Habt ihr mir etwa Schlachtopfer und Gaben dargebracht / während der vierzig Jahre in der Wüste, ihr vom Haus Israel? (Jer 7,22; Apg 7,42) 26 Ihr werdet den Sakkut als euren König vor euch hertragen müssen / und den Kewan, euren Sterngott, / eure Götter, die ihr euch selber gemacht habt. 27 Ich will euch in die Gebiete jenseits von Damaskus verbannen, / spricht der HERR; / Gott der Heerscharen ist sein Name. (2Kön 17,6; Am 4,13)Amos 5
Elberfelder Bibel
von SCM VerlagTotenklage über Israel, Bußruf und Gerichtsworte
1 Hört dieses Wort, das ich über euch als Totenklage anhebe, Haus Israel! (Jer 9,9; Jer 18,13; Am 3,1; Am 8,14) 2 Gefallen ist die Jungfrau Israel, sie steht nicht wieder auf. Hingeworfen liegt sie da auf eigenem Boden, niemand richtet sie auf. (Jer 9,9; Jer 9,21; Jer 18,13; Am 8,14) 3 Denn so spricht der Herr, HERR: Die Stadt, die mit tausend auszieht, wird hundert übrig behalten, und die mit hundert auszieht, wird zehn übrig behalten für das Haus Israel. (5Mo 28,62) 4 Denn so spricht der HERR zum Haus Israel: Sucht mich und lebt[1]! (Ps 69,33; Ps 105,4; Jer 38,20; Hos 10,12; Zef 2,3) 5 Und sucht nicht Bethel ⟨auf⟩ und geht nicht nach Gilgal und geht nicht hinüber nach Beerscheba! Denn Gilgal wird ganz bestimmt gefangen wegziehen, und Bethel wird zum Unheil[2] werden. (1Mo 26,33; 2Kön 23,8; Jer 48,13; Hos 4,15; Am 1,5; Am 4,4; Am 7,9; Am 8,14) 6 Sucht den HERRN und lebt[3], damit er nicht ⟨für⟩ das Haus Josef wie Feuer wirkt, das ⟨um sich⟩ frisst, und für Bethel niemand da ist, der löscht. (5Mo 32,22; Ps 69,33; Jer 4,4; Jer 38,20; Hes 21,3; Hebr 12,29) 7 ⟨Weh denen,⟩ die Recht in Wermut verwandeln und Gerechtigkeit zu Boden werfen! – (Am 6,12; Mi 3,9; Hab 1,4) 8 Der das Siebengestirn und den Orion gemacht hat, in Morgen⟨licht⟩ die Finsternis verwandelt und den Tag zur Nacht verfinstert, der das Wasser des Meeres ruft und es ausgießt über die Fläche der Erde: Jahwe[4] ist sein Name! – (Hi 9,9; Jer 33,2; Am 4,13; Am 9,6) 9 der Verwüstung über den Starken[5] aufblitzen lässt; und Verwüstung kommt über die befestigte Stadt. – 10 Sie hassen den, der im Tor Recht spricht[6], und den, der unsträflich redet[7], verabscheuen sie. (2Chr 24,20; Am 7,10; Gal 4,16) 11 Darum: Weil ihr vom Geringen Pachtzinsen erhebt[8] und Getreideabgaben von ihm nehmt, habt ihr Häuser aus Quadern gebaut, doch werdet ihr nicht darin wohnen. Schöne Weinberge habt ihr gepflanzt, doch werdet ihr deren Wein nicht trinken. (3Mo 26,16; 5Mo 28,30; Hes 34,21; Hos 9,2; Am 2,7; Am 3,15; Am 4,1; Mi 6,15) 12 Ja, ich kenne eure vielen Verbrechen und eure zahlreichen Sünden. – Sie bedrängen den Gerechten, nehmen Bestechungsgeld[9] und drängen im Tor den Armen zur Seite[10]. (2Mo 23,6; Hi 20,19; Jak 5,6) 13 Darum schweigt der Einsichtige in dieser Zeit, denn eine böse Zeit ist es. (Hos 4,4; Mi 2,3; Eph 5,16) 14 Sucht das Gute und nicht das Böse, damit ihr lebt! Und der HERR, der Gott der Heerscharen, wird so mit euch sein, wie ihr sagt. (2Chr 15,2; Ps 34,13; Mi 3,11) 15 Hasst das Böse und liebt das Gute und richtet das Recht auf im Tor! Vielleicht wird der HERR, der Gott der Heerscharen, dem Rest Josefs gnädig sein. (Ps 97,10; Jer 18,8; Jer 22,3; Hes 45,9; Jon 3,9; Mi 3,2; Röm 12,9) 16 Darum, so spricht der HERR, der Gott der Heerscharen, der Herr: Auf allen Plätzen Wehklage! Und auf allen Gassen sagt man: Wehe, wehe! Und die Bauern rufen zum Trauern und Wehklagen nach den des Klageliedes Kundigen. (Jer 9,16; Hos 4,3) 17 Und in allen Weinbergen Wehklage! Denn ich werde durch deine Mitte ziehen, spricht der HERR. (2Mo 11,4)Der Tag des HERRN ist für Israel der Tag des Gerichts
18 Wehe denen, die den Tag des HERRN herbeiwünschen! Wozu soll euch denn der Tag des HERRN sein? Er wird Finsternis sein und nicht Licht: (Jes 5,19; Jes 58,2; Joe 2,2; Mt 24,29) 19 Wie wenn jemand vor dem Löwen flieht, und es begegnet ihm der Bär, aber er kommt ⟨noch⟩ nach Hause und stützt seine Hand an die Mauer, da beißt ihn die Schlange. (Pred 10,8; Jes 10,2; Jes 24,18) 20 Wird so nicht der Tag des HERRN Finsternis sein und nicht Licht? Ja, Dunkelheit und nicht Glanz ist ihm ⟨eigen⟩. (Joe 2,2; Mt 24,29)Gottesdienst ist wertlos, wenn ihm das Leben widerspricht
21 Ich hasse, ich verwerfe eure Feste, und eure Festversammlungen kann ich nicht ⟨mehr⟩ riechen: (Jes 1,14) 22 Denn wenn ihr mir Brandopfer opfert, ⟨missfallen sie mir,⟩[11] und an euren Speisopfern habe ich kein Gefallen, und das Heilsopfer[12] von eurem Mastvieh will ich nicht ansehen. (Spr 21,27) 23 Halte den Lärm deiner Lieder von mir fern! Und das Spiel deiner Harfen will ich nicht hören. 24 Aber Recht ergieße sich wie Wasser und Gerechtigkeit wie ein immerfließender Bach! 25 Habt ihr mir vierzig Jahre in der Wüste Schlachtopfer und Speisopfer dargebracht, Haus Israel? 26 Und habt ihr den Sikkut, euren König, und Kijun[13] getragen[14], eure Götzenbilder, den Stern eurer Götter, die ihr euch gemacht habt? (Hes 20,16) 27 So werde ich euch ⟨bis⟩ über Damaskus hinaus gefangen wegführen, spricht der HERR; Gott der Heerscharen ist sein Name. (1Kön 14,15; 2Kön 15,29; 2Kön 17,23; Am 4,13; Am 6,7; Apg 7,42)Amos 5
Gute Nachricht Bibel 2018
von Deutsche BibelgesellschaftGibt es noch Rettung für Israel?
1 (A) Hört die Totenklage, die ich über euch anstimme, ihr Leute von Israel:[1] (Hes 28,12) 2 Erschlagen liegt sie da, die Jungfrau Israel, und steht nie wieder auf! Verlassen liegt sie da in ihrem eignen Land und niemand hilft ihr mehr! 3 Denn der HERR, der mächtige Gott, sagt: »Wenn aus einer Stadt tausend Männer in den Kampf ziehen, kehren nur hundert zurück, und wenn hundert ausziehen, nur zehn. So wird es überall im ganzen Reich Israel sein.« (B) (5Mo 28,62; Am 6,9) 4 Der HERR lässt den Leuten von Israel sagen: »Kommt zu mir, dann bleibt ihr am Leben! (Am 4,4) 5 Geht nicht nach Bet-El; denn Bet-El muss an den Bettelstab! Geht auch nicht nach Gilgal; denn Gilgal muss an den Galgen! Und geht erst recht nicht über die Grenze nach Beerscheba!«[2] 6 Kommt zum HERRN, dann werdet ihr leben! Sonst wird er wie Feuer über die Nachkommen Josefs herfallen. Dieser Brand wird auch das Heiligtum von Bet-El fressen; niemand kann ihn löschen. (C) (Am 5,4; Am 5,15) 7 Weh euch! Ihr tretet das Recht mit Füßen; ihr verdreht es, dass es bitter wird wie Galle! (D) (Am 2,6; Am 5,24; Am 6,12) 8 Er hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen. Er lässt aus Dunkelheit Licht werden und aus Licht wieder Dunkelheit. Er ruft das Wasser aus dem Meer und lässt es auf die Erde herabregnen. »HERR« ist sein Name! (Hi 9,9; Jes 45,7; Am 4,13; Am 9,5) 9 Er vernichtet die Mächtigen und zerstört ihre Festungen. (C) 10 Weh euch! Ihr hasst jeden, der in der Gerichtsversammlung die Wahrheit sagt und das Unrecht anprangert! 11-12 Ich kenne eure Vergehen, eure zahllosen Verbrechen! Ihr beutet die Armen aus und verlangt von ihnen hohe Abgaben an Korn. Ihr verfolgt ehrbare Bürger, nehmt Bestechungsgelder an und verweigert den Schutzlosen ihr Recht. Aber die Strafe lässt nicht auf sich warten:[3] Ihr werdet eure neuen Häuser aus behauenen Steinen nicht bewohnen und den Wein aus euren neu angelegten Weinbergen nicht trinken. (B) (Am 2,6; Am 3,15) 13 [4] Deshalb handelt jeder klug, der in solch einer bösen Zeit schweigt und sich euch nicht ans Messer liefert. 14 Kommt zurück zum Guten, wendet euch ab vom Bösen! Dann werdet ihr am Leben bleiben. Dann wird der HERR, der Gott der ganzen Welt,[5] wirklich bei euch sein, wie ihr behauptet. (Jer 7,1) 15 Hasst das Böse, liebt das Gute! Sorgt vor Gericht dafür, dass Recht Recht bleibt! Vielleicht wird dann der HERR, der Gott der ganzen Welt, denen gnädig sein, die von den Nachkommen Josefs übrig bleiben. (A) (Ps 34,15; Jes 10,22; Joe 2,14) 16 Weil ihr das Recht mit Füßen tretet, kündigt der HERR, der Gott und Herrscher der ganzen Welt,[6] euch an: »Auf allen Plätzen wird man Trauerlieder hören, in allen Gassen Weherufe. Die Landleute werden von den Feldern geholt, um die Toten zu beweinen; alle, die sich darauf verstehen, werden zur Totenklage herbeigerufen. (Jer 9,16) 17 Selbst die Weinberge, in denen sonst Freude und Jubel herrschten,[7] werden erfüllt sein von Klagegeschrei. Denn ich werde unter euch blutige Ernte halten. Das sage ich, der HERR!«Israel wiegt sich in falscher Sicherheit
18 Weh euch, die ihr den Tag herbeisehnt, an dem der HERR eingreift! Was erwartet ihr denn von diesem Tag? Finsternis wird er euch bringen und nicht Licht! (Jer 30,7; Hes 7,10; Joe 1,15; Joe 2,1; Joe 4,14; Zef 2,1; Mal 3,2) 19 Es wird euch ergehen wie dem Mann, der vor einem Löwen davonläuft und auf einen Bären trifft, und wenn er glücklich das Haus erreicht hat und sich an die Wand lehnt, beißt ihn eine Schlange. 20 Der Tag des HERRN bringt Finsternis und nicht Licht, ein schwarzer Tag ist er; auch nicht einen Schimmer von Hoffnung lässt er euch.Gottesdienst ersetzt nicht gerechtes Handeln
21 Der HERR sagt: »Ich hasse eure Feste und kann eure Feiern nicht ausstehen. (Jes 1,10) 22 Eure Brandopfer und Speiseopfer sind mir zuwider; das gemästete Vieh, das ihr für das Opfermahl schlachtet, kann ich nicht mehr sehen. 23 Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! Euer Harfengeklimper ist mir lästig! 24 Sorgt lieber dafür, dass jeder zu seinem Recht kommt! Recht und Gerechtigkeit sollen das Land erfüllen wie ein Strom, der nie austrocknet. (Am 5,7) 25 Habe ich von euch Israeliten während der vierzig Wüstenjahre vielleicht Mahlopfer und Speiseopfer verlangt? (Jer 7,22) 26 Habt ihr damals schon die Götzenbilder eures Himmelskönigs Sakkut und eures Sterngottes Kewan herumgetragen, wie ihr es jetzt tut?[8] (Apg 7,42) 27 Ihr könnt euch darauf verlassen: Ich werde euch in die Verbannung führen, noch über Damaskus hinaus.« Das sagt der HERR, der Gott der ganzen Welt.[9] (2Kön 17,6; Hos 9,3; Am 6,7; Am 7,11; Am 7,17; Am 9,4)Amos 5
Hoffnung für alle
von BiblicaKommt endlich zu mir zurück!
1 Ihr Israeliten, hört die Totenklage, die ich über euch anstimme: 2 »Gefallen ist mein Volk Israel, es gleicht einer jungen Frau, die gestürzt ist und der niemand aufhilft. Leblos liegt sie am Boden, nie mehr wird sie sich erheben.« 3 Denn so spricht Gott, der HERR: »Wenn aus einer eurer Städte tausend Männer in den Krieg ziehen, kehren nur hundert zurück, und wenn hundert in den Kampf gehen, bleiben nur zehn davon übrig! 4 Ich, der HERR, fordere euch Israeliten auf: Kommt zu mir zurück, dann bleibt ihr am Leben! 5 Reist nicht mehr nach Beerscheba, um dort zu opfern, besucht auch nicht mehr die Heiligtümer in Gilgal und Bethel. Denn die Einwohner von Gilgal werden in die Gefangenschaft geführt, und Bethel wird zum Unglücksort.[1]« (Hos 4,15; Hos 5,8; Hos 10,5) 6 Ja, kehrt zum HERRN zurück, dann werdet ihr leben! Sonst bekommt ihr Nachkommen von Josef seinen Zorn zu spüren. Er wütet wie ein loderndes Feuer, das sich immer weiter ausbreitet, und wenn es Bethel erreicht hat, kann niemand es dort löschen.Ihr tretet das Recht mit Füßen!
7 Ihr treibt mit der Gerechtigkeit Schindluder[2], ihr tretet das Recht mit Füßen! (Am 6,12) 8 Gott hat das Siebengestirn und den Orion geschaffen. Nach der Nacht lässt er einen neuen Tag anbrechen, und Licht verwandelt er wieder in Finsternis. Er ruft das Wasser aus dem Meer, und schon ergießt es sich auf die Erde. Sein Name ist »der HERR«! 9 Blitzschnell vernichtet er die Mächtigen und macht ihre Festungen dem Erdboden gleich. 10 Gott sagt: »Ihr hasst jeden, der vor Gericht für das Recht eintritt, und wer die Wahrheit sagt, den verabscheut ihr. 11 Von den Ärmsten nehmt ihr Pachtgeld[3] und verlangt auch noch Getreideabgaben. Darum macht euch auf die Strafe gefasst: Ihr habt euch zwar prachtvolle Häuser aus behauenen Steinen gebaut, doch ihr werdet nicht darin wohnen! Ihr habt euch herrliche Weingärten angelegt, doch ihr werdet keinen Wein daraus trinken! 12 Ja, ich weiß, wie viele Verbrechen ihr begangen habt und wie groß eure Schuld ist. Ehrliche Menschen bringt ihr in Bedrängnis, ihr nehmt Bestechungsgelder an und lasst die Armen vor Gericht nicht zu ihrem Recht kommen. 13 Wer klug ist, der schweigt in dieser schlimmen Zeit.« 14 Setzt euch für das Gute ein, allem Bösen aber kehrt den Rücken! Dann werdet ihr leben, und der HERR, der allmächtige Gott, steht euch bei, so wie ihr es ja immer behauptet. 15 Ja, hasst das Böse, liebt das Gute! Verhelft vor Gericht jedem zu seinem Recht! Vielleicht erbarmt sich der HERR, der allmächtige Gott, doch noch über euch, die ihr von Josefs Nachkommen übrig geblieben seid. 16 So spricht der HERR über alles, der allmächtige Gott: »Auf allen Plätzen und Straßen wird man lautes Klagen und Jammergeschrei hören. Sogar die Bauern holt man vom Feld, damit sie ebenso wie die Klageweiber die Toten beweinen. 17 In den Weinbergen wird dann Trauer statt Freude herrschen. Denn ich, der HERR, werde durchs Land schreiten und euch zur Rechenschaft ziehen. Mein Wort gilt!«Frommer Selbstbetrug
18 Wehe euch, die ihr euch wünscht: »Wenn nur der Tag schon da wäre, an dem der HERR eingreift!« Glaubt ihr eigentlich, dass dieser Tag euch Licht bringen wird? Nein, in tiefste Dunkelheit werdet ihr gestoßen! 19 Es ergeht euch wie einem Mann, der vor dem Löwen flieht und dabei einem Bären in den Weg läuft. Selbst wenn er da noch mit heiler Haut davonkommt und sich zu Hause erschöpft an die Wand stützt – dann beißt ihn dort eine Schlange in die Hand! 20 Ja, der Gerichtstag des HERRN bringt euch kein Licht, sondern Dunkelheit, schwarz wie die Nacht wird er sein! 21 Gott sagt: »Ich hasse eure Feiern, geradezu widerwärtig sind sie mir, eure Opferfeste verabscheue ich. 22 Eure Brand- und Speiseopfer nehme ich nicht an, und wenn ihr Tiere mästet, um sie mir darzubringen, ist mir das völlig gleichgültig. 23 Eure lauten Lieder kann ich nicht mehr hören, verschont mich mit eurem Harfengeklimper. 24 Setzt euch lieber für die Gerechtigkeit ein! Das Recht soll das Land durchströmen wie ein nie versiegender Fluss. 25 Ihr Israeliten, als ihr vierzig Jahre in der Wüste umhergezogen seid, habt ihr mir da Schlachtopfer und Speiseopfer dargebracht? 26 Habt ihr nicht schon damals die Figuren eures Himmelskönigs Sakkut und eures Sternengottes Kewan herumgetragen, die ihr euch selbst gemacht habt? 27 Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen, noch weit über Damaskus hinaus! Mein Wort gilt, denn ich bin der HERR; ›allmächtiger Gott‹ – so lautet mein Name!«Amos 5
Menge Bibel
Amos 5
Neue evangelistische Übersetzung
von Karl-Heinz VanheidenKlagelied über Israel
1 (A)[1] Hört diese Botschaft, ihr Israeliten! / Ich stimme die Totenklage über euch an. 2 Erschlagen liegt sie da, / Israel, die junge Frau, / und steht nicht wieder auf. / Verlassen liegt sie auf eigenem Boden, / und niemand hilft ihr hoch. 3 Denn so spricht Jahwe, der Herr: „Die Stadt, die mit tausend Männern in den Kampf zieht, / wird nur hundert übrigbehalten, / und die mit hundert auszieht, / der bleiben nur zehn. / So wird es überall in Israel sein.“ 4 (B) Denn so spricht Jahwe, der Herr: / „Sucht mich, dann werdet ihr leben! 5 Sucht nicht Bet-El auf, / geht nicht nach Gilgal, / zieht nicht nach Beerscheba![2] / Denn Gilgal droht die Verbannung / und das Gotteshaus von Bet-El wird zum Unheilshaus. 6 Sucht Jahwe, dann werdet ihr leben! / Denn sonst fällt er wie Feuer auf Josefs[3] Nachkommenschaft, / und niemand löscht den wütenden Brand für Bet-El aus.“ 7 (C) Ihr wandelt Gerechtigkeit in Bitterkeit um / und tretet das Recht mit den Füßen. 8 (D) Er, der das Siebengestirn und den Orion schuf, / der Düsternis in Morgenlicht verwandelt / und den Tag verdunkelt zur Nacht, / der das Meereswasser ruft – und es flutet über die Erde.[4] / Sein Name ist Jahwe. 9 Vernichtung lässt er über dem Starken aufblitzen, / Verwüstung kommt über die befestigte Stadt. 10 (C) Sie hassen den, der offen für das Recht eintritt, / verabscheuen jeden, der die ganze Wahrheit sagt. 11 Weil ihr vom Hilflosen Pachtgeld verlangt / und Kornabgaben von ihm wollt, / habt ihr zwar Häuser aus Quadern gebaut, / werdet aber nicht darin wohnen, / habt ihr zwar schöne Weinberge gepflanzt, / werdet ihren Wein aber nicht trinken. 12 Ja, ich kenne eure Vergehen / und eure vielen Verbrechen. / Ihr bedrängt den Gerechten / und nehmt Bestechungsgelder an / und verweigert den Armen das Recht. 13 Darum schweigt der Kluge in dieser Zeit, / denn das ist eine böse Zeit. 14 (B) Sucht das Gute und nicht das Böse, / dann werdet ihr leben! / Und dann wird, wie ihr sagt, / Jahwe, der allmächtige Gott, mit euch sein. 15 Hasst das Böse und liebt das Gute! / Und sorgt für das Recht bei Gericht! / Vielleicht wird Jahwe, der allmächtige Gott, / dem Rest der Nachkommen Josefs gnädig sein. 16 (A) Darum spricht Jahwe, der Herr, der allmächtige Gott: / „Auf allen Plätzen herrscht Trauer, / Wehrufe hört man in allen Gassen. / Man ruft die Bauern zum Trauern herbei, / und zur Totenklage den, der die Klagelieder kennt. 17 Selbst in den Weinbergen wird Wehklage sein, / denn ich werde das Land durchziehen“, / spricht Jahwe.Frommer Selbstbetrug
18 Ihr wünscht euch den Tag Jahwes herbei, / doch ihr seid zu bedauern. / Was bringt euch der Tag Jahwes? / Er wird Finsternis sein und nicht Licht. 19 Es wird euch wie dem Mann ergehen, / der vor dem Löwen flieht / und einem Bären in die Quere kommt. / Hat er dann glücklich sein Haus erreicht / und stützt sich mit der Hand an die Wand, / da beißt ihn die Schlange. 20 So wird der Tag Jahwes Finsternis sein und nicht Licht, / schwarz wie die Nacht und ohne einen Schimmer Helligkeit. 21 „Ich hasse und verwerfe eure Feste, / eure Gottesdienste stinken mich an! 22 Eure Brandopfer sind mir zuwider, / eure Speisopfer gefallen mir nicht. / Eure fetten Freudenopfer[5] will ich nicht sehen! 23 Hört auf mit dem Geplärr eurer Lieder! / Euer Harfengeklimper ist nicht zu ertragen! 24 Nur das Recht soll fließen wie Wasser, / die Gerechtigkeit wie ein immer fließender Bach. 25 Habt ihr mir vierzig Jahre Schlacht- und Speisopfer gebracht, / damals in der Wüste, Haus Israel? 26 Oder habt ihr nicht schon damals / den Sikkut, euren Himmelskönig, getragen, / und Kiun[6] euren Sternengott? / Götter von euch selbst gemacht! 27 Darum lasse ich euch in die Gefangenschaft ziehen, / noch über Damaskus hinaus. / Das hat Jahwe gesagt, der nicht umsonst 'Gott der Heerscharen' heißt.“[7] (Apg 7,42)Amos 5
Neue Genfer Übersetzung
von Genfer BibelgesellschaftDas Kapitel ist in dieser Übersetzung nicht verfügbar.