1.Mose 27

Hoffnung für alle

von Biblica
1 Isaak war alt geworden und konnte nichts mehr sehen. Eines Tages rief er seinen ältesten Sohn Esau zu sich. »Was ist, Vater?«, fragte Esau.2 »Ach, mein Sohn, ich bin alt und weiß nicht, wie lange ich noch lebe«, sagte Isaak.3 »Deshalb erfülle mir noch einen Wunsch: Nimm deinen Bogen und jage ein Stück Wild für mich!4 Du weißt ja, wie ich es gern habe – bereite es mir so zu und bring es her! Ich möchte davon essen, damit ich dir meinen Segen erteilen kann, bevor ich sterbe.«5 Rebekka aber hatte das Gespräch der beiden belauscht. Kaum war Esau zur Jagd hinausgegangen,6-7 da rief sie Jakob herbei und erzählte ihm, was sie gehört hatte.8 »Jetzt pass genau auf, was ich dir sage!«, forderte sie ihn auf.9 »Lauf schnell zur Herde und such zwei schöne Ziegenböckchen aus! Ich bereite sie dann so zu, wie dein Vater es gern hat.10 Und du bringst ihm den Braten, damit er davon isst und dir vor seinem Tod den Segen gibt.«11 »Hast du denn nicht daran gedacht, dass Esaus Haut behaart ist, aber meine ganz glatt?«, entgegnete Jakob.12 »Wenn mein Vater mich berührt, merkt er den Unterschied. Der Betrug fliegt auf, und er verflucht mich, anstatt mich zu segnen!«13 Rebekka aber ließ sich nicht beirren: »Dann soll der Fluch mich treffen!«, erwiderte sie. »Jetzt tu, was ich dir gesagt habe! Hol mir die Ziegenböckchen!«14 Jakob brachte sie, und Rebekka bereitete ein schmackhaftes Essen zu, so wie Isaak es gern hatte.15 Sie nahm die besten Kleider Esaus, die sie bei sich aufbewahrte, und befahl Jakob, sie anzuziehen.16 Die Felle der Böckchen wickelte sie ihm um die Hände und um den glatten Hals.17 Dann gab sie ihm den Braten und frisch gebackenes Brot.18 Jakob ging damit zu seinem Vater und begrüßte ihn. Isaak fragte: »Wer ist da, Esau oder Jakob?«19 »Ich bin Esau, dein Erstgeborener«, antwortete Jakob. »Ich habe getan, worum du mich gebeten hast. Komm, setz dich auf und iss, damit du mir nachher den Segen geben kannst!«20 Verwundert fragte Isaak: »Wie konntest du nur so schnell ein Stück Wild erlegen, mein Sohn?« »Der HERR, dein Gott, hat es mir über den Weg laufen lassen!«, erwiderte Jakob.21 »Komm näher«, forderte Isaak ihn auf, »ich will mich davon überzeugen, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht!«22 Jakob ging zu ihm hin, und Isaak betastete ihn. »Die Stimme ist zwar die von Jakob«, sagte er, »aber den Händen nach ist es Esau!«23 Er erkannte Jakob nicht, weil er behaarte Hände hatte wie Esau. Darum entschloss er sich, ihn zu segnen,24 doch vorher fragte er noch einmal nach: »Bist du wirklich mein Sohn Esau?« »Ja, ich bin’s!«, log Jakob.25 »Dann gib mir das Essen, damit ich von dem Wild esse und dir den Segen gebe!«, sagte Isaak. Jakob reichte es ihm, und sein Vater aß; dann gab er ihm Wein, und Isaak trank.26 »Komm und küss mich, mein Sohn!«, bat Isaak.27 Jakob ging zu ihm und küsste ihn. Als Isaak den Duft der Kleider roch, sprach er den Segen: »Mein Sohn, deine Kleider tragen den Geruch der Felder, die der HERR mit Regen getränkt hat!28 Gott gebe dir viel Regen und mache dein Land fruchtbar, Getreide und Wein sollst du im Überfluss ernten!29 Viele Völker und Volksstämme sollen sich dir unterwerfen und dir dienen. Herrsche über deine Brüder; in Ehrfurcht müssen sie sich vor dir beugen! Verflucht sei, wer dir Böses wünscht; wer dir aber wohlgesinnt ist, soll gesegnet werden!«30 Kaum hatte Isaak diesen Segen ausgesprochen und Jakob das Zelt wieder verlassen, da kam auch schon Esau von der Jagd zurück.31 Auch er bereitete das Essen so zu, wie es sein Vater gerne aß, und brachte es ihm. »Setz dich auf und iss von meinem Wild, Vater, damit du mir den Segen geben kannst!«, sagte er.32 »Wer bist denn du?«, fragte Isaak verwundert. »Dein Sohn Esau, dein Erstgeborener!«, bekam er zur Antwort.33 Da erschrak Isaak heftig und fing an zu zittern. »Aber gerade eben hat mir schon jemand gebratenes Wild zu essen gegeben!«, rief er. »Ich habe alles gegessen und ihn gesegnet, bevor du kamst. Ich kann mein Wort nicht mehr rückgängig machen!«34 Als Esau das hörte, schrie er voll Bitterkeit laut auf. »Bitte, Vater, segne mich doch auch!«, flehte er.35 Aber Isaak entgegnete: »Dein Bruder hat dich betrogen und um den Segen gebracht.«36 »Ja, nicht umsonst trägt er den Namen Jakob[1]«, sagte Esau. »Jetzt hat er mich schon zum zweiten Mal überlistet! Zuerst hat er sich meine Rechte als ältester Sohn erschlichen, und jetzt bringt er mich auch noch um den Segen, der mir zusteht! Hast du denn keinen Segen mehr für mich übrig?« (1Mo 25,26)37 Isaak antwortete: »Ach, Esau, ich habe ihn zum Herrscher über dich gemacht, und alle seine Stammesverwandten müssen ihm dienen. Getreide und Wein habe ich ihm versprochen – was kann ich dir da noch geben, mein Sohn?«38 Aber Esau ließ nicht locker: »Hast du wirklich nur diesen einen Segen, Vater? Segne doch auch mich!« Er fing laut an zu weinen.39 Da versprach Isaak: »Dort, wo du wohnst, wird es zwar keine fruchtbaren Felder geben, kein Regen wird dein Land bewässern!40 Durch dein Schwert musst du dich ernähren, und deinem Bruder wirst du dienen. Doch eines Tages wirst du sein Joch abschütteln!«41 Esau hasste Jakob, weil dieser ihn betrogen hatte. Er nahm sich vor: »Schon bald wird man um meinen Vater trauern. Wenn er gestorben ist, dann bringe ich Jakob um!«42 Aber Rebekka erfuhr von seinem Plan und ließ Jakob zu sich rufen. »Pass auf, dein Bruder will sich an dir rächen und dich umbringen!«, flüsterte sie ihm zu.43 »Darum befolge meinen Rat: Flieh nach Haran zu meinem Bruder Laban,44 und bleib so lange dort, bis sich Esaus Zorn wieder gelegt hat.45 Wenn er nicht mehr daran denkt, was du ihm angetan hast, schicke ich dir diese Nachricht: ›Du kannst zurückkommen.‹ Schließlich will ich nicht beide Söhne an einem Tag verlieren!«46 Dann ging sie zu Isaak. »Ich habe keine Freude mehr am Leben, weil Esau diese Hetiterinnen geheiratet hat!«, klagte sie. »Wenn ich auch noch mit ansehen muss, dass Jakob eine solche Frau heiratet, möchte ich lieber sterben!«

1.Mose 27

Neues Leben. Die Bibel

von SCM Verlag
1 Isaak war alt geworden und konnte nichts mehr sehen. Da rief er Esau, seinen älteren Sohn, zu sich und sagte zu ihm: »Mein Sohn!« »Ja, Vater?«, antwortete Esau. (1Mo 25,25; 1Mo 48,10)2 »Ich bin nun alt geworden«, sagte Isaak, »und ich weiß nicht, wie lange ich noch zu leben habe. (1Mo 47,29)3 Nimm deinen Bogen, den Köcher und ein paar Pfeile und geh hinaus aufs Feld, um mir ein Stück Wild zu jagen. (1Mo 25,27)4 Bereite es zu, wie ich es gern mag, und bring es mir, damit ich es essen kann. Dann will ich dich segnen, bevor ich sterbe.« (1Mo 24,60; 1Mo 27,19; 1Mo 48,9)5 Rebekka hatte das Gespräch zwischen Isaak und Esau jedoch belauscht. Als Esau zur Jagd gegangen war, (1Mo 25,27)6 sagte sie zu ihrem Sohn Jakob: »Ich habe gehört, wie dein Vater deinen Bruder Esau bat:7 ›Bring mir ein Wild und bereite mir ein leckeres Essen zu, damit ich es genießen kann. Dann will ich dich in der Gegenwart des HERRN segnen, bevor ich sterbe.‹8 Nun, mein Sohn, tu, was ich dir sage. (1Mo 27,13)9 Geh hinaus zur Herde und hol mir zwei schöne Ziegenböckchen. Ich werde sie zubereiten, wie dein Vater es mag.10 Du bringst ihm dann die Mahlzeit, damit er sie isst und dich vor seinem Tod segnet.«11 »Denk doch nur daran, dass Esau behaart, aber meine Haut glatt ist«, wandte Jakob ein. (1Mo 25,25)12 »Was ist, wenn mein Vater mich betastet? Dann wird er mich für einen Betrüger halten und ich werde Fluch statt Segen über mich bringen.« (1Mo 9,25; 1Mo 27,21)13 »Dieser Fluch soll dann mir gelten, mein Sohn«, beruhigte ihn Rebekka. »Tu, was ich dir gesagt habe. Geh und hol die Ziegen.«14 Jakob brachte seiner Mutter zwei Ziegen und sie kochte daraus ein leckeres Fleischgericht, genauso wie sein Vater es gern hatte.15 Dann nahm Rebekka Esaus Festkleider, die sie bei sich aufbewahrte, und zog sie Jakob an. (1Mo 27,27)16 Sie wickelte die Felle der beiden Ziegenböckchen um seine Hände und um seinen Hals.17 Dann gab sie ihm das Fleischgericht und etwas frisch gebackenes Brot.18 Jakob ging zu seinem Vater und sagte: »Mein Vater!« »Ja«, antwortete dieser. »Wer bist du, mein Sohn?«19 Jakob antwortete: »Ich bin Esau – dein ältester Sohn. Ich habe getan, was du mir aufgetragen hast. Setz dich auf und iss von meinem Braten, damit du mir deinen Segen geben kannst.« (1Mo 27,31)20 Isaak fragte: »Wie konntest du das Tier so schnell finden, mein Sohn?« »Der HERR, dein Gott, schickte es mir über den Weg«, antwortete Jakob.21 Da sagte Isaak zu Jakob: »Komm näher. Ich will dich betasten, mein Sohn, um festzustellen, ob du Esau bist oder nicht.« (1Mo 27,12)22 Jakob trat zu seinem Vater und Isaak betastete ihn. »Die Stimme klingt wie Jakobs Stimme, aber die Hände sind die von Esau«, sagte er.23 Er erkannte Jakob nicht, weil Jakobs Hände sich genauso behaart anfühlten wie Esaus Hände. Und so segnete Isaak Jakob. (1Mo 27,16)24 Bist du wirklich mein Sohn Esau?«, fragte er noch einmal. »Ja, ich bin Esau«, log Jakob.25 »Gib mir jetzt von dem Wild zu essen, mein Sohn«, sagte Isaak. »Dann werde ich dich segnen.« Jakob reichte es ihm und Isaak aß. Er trank auch den Wein, den Jakob ihm einschenkte. (1Mo 27,4)26 Dann sagte Isaak: »Komm her und küss mich, mein Sohn.«27 Jakob trat zu seinem Vater und küsste ihn. Als Isaak den Geruch seiner Kleider roch, segnete er seinen Sohn. Er sagte: »Der Geruch meines Sohnes ist wie der gute Geruch eines Feldes, das der HERR gesegnet hat. (Ps 65,11; Hebr 11,20)28 Gott gebe dir Regen im Überfluss. Er mache dein Land fruchtbar und gebe dir Korn und Most die Fülle. (5Mo 7,13; 5Mo 33,13; Sach 8,12)29 Völker sollen dir dienen und Nationen sollen dich verehren. Du sollst über deine Brüder herrschen. Die Söhne deiner Mutter sollen sich respektvoll vor dir verneigen. Wer dich verflucht, soll verflucht sein. Wer dich aber segnet, der soll gesegnet sein.« (1Mo 9,25; 1Mo 12,3; Jes 45,14)30 Gerade als Isaak Jakob gesegnet hatte und Jakob fortgegangen war, kehrte Esau von der Jagd zurück. (1Mo 27,8)31 Auch er bereitete ein leckeres Essen zu, brachte es seinem Vater und sagte: »Setz dich auf und iss von meinem Wild, damit du mir deinen Segen geben kannst.«32 Doch Isaak fragte ihn: »Wer bist du?« »Ich bin es doch, Esau«, antwortete er, »dein erstgeborener Sohn.« (1Mo 27,18)33 Da erschrak Isaak gewaltig und fragte: »Wer war es dann, der ein Stück Wild gejagt und mir etwas davon zum Essen gebracht hat? Ich habe es bereits gegessen. Dann habe ich ihn, noch bevor du kamst, gesegnet. Ich kann den Segen nicht zurücknehmen.« (1Mo 27,35)34 Als Esau das hörte, schrie er laut und verbittert auf. »O mein Vater, segne auch mich«, bat er. (Hebr 12,17)35 Doch Isaak sagte: »Dein Bruder war hier und hat mich getäuscht. Er hat deinen Segen bekommen.« (1Mo 27,19)36 Esau sagte: »Kein Wunder, dass er Jakob[1] heißt, denn er hat mich zweimal getäuscht. Zuerst nahm er mir mein Erstgeburtsrecht und nun hat er mich auch noch um meinen Segen gebracht. Hast du denn nicht noch einen Segen für mich?« (1Mo 25,26)37 Isaak antwortete: »Ich habe Jakob zum Herrscher über dich gemacht. Alle seine Brüder sollen seine Diener sein. Ich habe ihm reiche Getreide- und Weinernten zugesagt. Was kann ich dir da noch geben, mein Sohn?« (1Mo 27,28)38 Esau fragte noch einmal: »Hast du wirklich nur einen einzigen Segen? Mein Vater, segne doch auch mich!« Und er begann laut zu weinen. (Hebr 12,17)39 Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: »Dort, wo du wohnst, wird das Land nicht fruchtbar sein, kein Regen fällt darauf. (Hebr 11,20)40 Mithilfe deines Schwertes musst du dich ernähren. Und deinem Bruder wirst du dienen, doch dann wirst du seine Herrschaft abschütteln und frei sein.« (2Kön 8,20)41 Esau hasste Jakob wegen des Segens, den sein Vater Jakob erteilt hatte. Er dachte bei sich selbst: »Sobald mein Vater gestorben ist und die Tage der Trauer vorbei sind, werde ich Jakob töten.« (1Mo 33,3; 1Mo 37,4)42 Doch es wurde Rebekka berichtet, was ihr älterer Sohn Esau plante. Sie rief ihren jüngeren Sohn Jakob zu sich und sagte zu ihm: »Dein Bruder Esau will sich an dir rächen und dich töten.43 Höre deshalb auf mich: Flieh nach Haran zu meinem Bruder Laban. (1Mo 27,8)44 Bleib eine Zeit lang bei ihm, bis der Zorn deines Bruders verraucht ist. (1Mo 31,41)45 Wenn er sich wieder beruhigt und vergessen hat, was du ihm angetan hast, werde ich dich von dort holen lassen. Schließlich will ich nicht euch beide an einem einzigen Tag verlieren!«46 Dann sagte Rebekka zu Isaak: »Das Leben ist mir verleidet wegen dieser hetitischen Frauen. Lieber sterbe ich, als dass ich zusehe, wie Jakob auch noch eine von diesen Hetiterinnen heiratet.« (1Mo 26,34)

1.Mose 27

Einheitsübersetzung 2016

von Katholisches Bibelwerk
1 Als Isaak alt geworden und seine Augen zu schwach waren, um noch etwas zu sehen, rief er seinen älteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich.2 Da sagte Isaak: Sieh! Ich bin alt geworden. Ich weiß nicht, wann ich sterbe.3 Nimm jetzt dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh aufs Feld und jag mir ein Wild!4 Bereite mir dann ein leckeres Mahl, wie ich es gern mag, und bring es mir! Dann will ich essen, damit meine Lebenskraft dich segne, bevor ich sterbe.5 Rebekka hatte gehört, was Isaak seinem Sohn Esau gesagt hatte. Als Esau zur Jagd aufs Feld gegangen war, um ein Wild zu jagen und herbeizuschaffen,6 sagte Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Siehe, ich habe gehört, wie dein Vater zu deinem Bruder Esau gesagt hat:7 Bring mir ein Wild und bereite mir ein leckeres Mahl! Dann will ich essen und dich vor dem HERRN segnen, bevor ich sterbe.8 Jetzt aber, mein Sohn, hör genau zu, was ich dir auftrage:9 Geh zur Herde und bring mir von dort zwei schöne Ziegenböckchen! Ich will damit ein leckeres Mahl für deinen Vater zubereiten, wie er es gern mag.10 Bring es deinem Vater! Dann wird er essen, damit er dich vor seinem Tod segnet.11 Jakob antwortete seiner Mutter Rebekka: Sieh, mein Bruder Esau ist behaart und ich habe eine glatte Haut.12 Vielleicht betastet mich mein Vater; dann wäre ich in seinen Augen wie einer, der sich über ihn lustig macht, und ich brächte Fluch über mich statt Segen.13 Seine Mutter entgegnete: Dein Fluch komme auf mich, mein Sohn. Hör auf mich, geh und hol mir die Böckchen!14 Da ging er hin, holte sie und brachte sie seiner Mutter. Sie bereitete ein leckeres Mahl zu, wie es sein Vater gern mochte.15 Dann holte Rebekka die kostbaren Gewänder ihres älteren Sohnes Esau, die bei ihr im Haus waren, und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an.16 Die Felle der Ziegenböckchen legte sie um seine Hände und um seinen glatten Hals.17 Dann gab sie das leckere Essen und das Brot, das sie zubereitet hatte, ihrem Sohn Jakob in die Hand.18 Er ging zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater! Er antwortete: Hier bin ich! Wer bist du, mein Sohn?19 Jakob entgegnete seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du mir gesagt hast. Setz dich auf, iss von meinem Wildbret, damit deine Lebenskraft mich segne!20 Da sagte Isaak zu seinem Sohn: Wie hast du nur so schnell etwas finden können, mein Sohn? Er antwortete: Der HERR, dein Gott, hat es mir entgegenlaufen lassen.21 Da sagte Isaak zu Jakob: Komm näher heran! Ich will dich betasten, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht.22 Jakob trat zu seinem Vater Isaak hin. Isaak betastete ihn und sagte: Die Stimme ist zwar Jakobs Stimme, die Hände aber sind Esaus Hände.23 Er erkannte ihn nicht, denn Jakobs Hände waren behaart wie die seines Bruders Esau, und so segnete er ihn.24 Er fragte: Bist du es, mein Sohn Esau? Er sagte: Ich bin es.25 Da sagte Isaak: Bring es mir! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen, damit dich meine Lebenskraft segne. Jakob brachte es ihm und Isaak aß. Dann reichte er ihm auch Wein und Isaak trank.26 Nun sagte sein Vater Isaak zu ihm: Komm näher und küss mich, mein Sohn!27 Er trat näher und küsste ihn. Isaak roch den Duft seiner Gewänder, er segnete ihn und sagte: Siehe, mein Sohn duftet wie das Feld, / das der HERR gesegnet hat.28 Gott gebe dir vom Tau des Himmels, / vom Fett der Erde, viel Korn und Most.29 Völker sollen dir dienen, / Nationen sich vor dir niederwerfen. / Sei Herr über deine Brüder. / Die Söhne deiner Mutter sollen dir huldigen. / Verflucht, wer dich verflucht. / Gesegnet, wer dich segnet.30 Als Isaak Jakob gesegnet hatte und Jakob gerade von seinem Vater Isaak weggegangen war, kam sein Bruder Esau von der Jagd. (Hebr 12,16)31 Auch er bereitete ein leckeres Mahl, brachte es seinem Vater und sagte zu ihm: Mein Vater richte sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit deine Lebenskraft mich dann segne!32 Da fragte ihn sein Vater Isaak: Wer bist du? Er antwortete: Ich bin dein Sohn Esau, dein Erstgeborener.33 Vor Schrecken überkam ihn ein heftiges Zittern und er fragte: Wer war es denn, der das Wild gejagt und es mir gebracht hat? Ich habe von allem gegessen, bevor du gekommen bist, und ich habe ihn gesegnet; gesegnet wird er auch bleiben.34 Als Esau die Worte seines Vaters hörte, schrie er heftig auf, aufs Äußerste verbittert, und sagte zu seinem Vater: Segne auch mich, Vater!35 Er entgegnete: Dein Bruder ist mit List gekommen und hat dir deinen Segen weggenommen.36 Da sagte Esau: Hat man ihm nicht den Namen Jakob - Betrüger - gegeben? Er hat mich jetzt schon zweimal betrogen: Mein Erstgeburtsrecht hat er mir genommen, jetzt nimmt er mir auch noch den Segen. Dann sagte er: Hast du mir keinen Segen aufgehoben?[1] (Jer 9,3; Hos 12,4)37 Isaak antwortete und sagte zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gemacht und alle seine Brüder habe ich ihm als Knechte gegeben. Auch mit Korn und Most habe ich ihn versorgt. Was kann ich da noch für dich tun, mein Sohn?38 Da sagte Esau zu seinem Vater: Hattest du denn nur einen einzigen Segen, mein Vater? Segne auch mich, Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte.39 Sein Vater Isaak antwortete ihm und sagte ihm: Siehe, fern vom Fett der Erde musst du wohnen, / fern vom Tau des Himmels droben.40 Von deinem Schwert wirst du leben. / Deinem Bruder wirst du dienen. / Doch reißt du dich los, so schüttelst du ab / sein Joch von deinem Nacken.41 Esau war dem Jakob Feind wegen des Segens, mit dem ihn sein Vater gesegnet hatte, und Esau sagte in seinem Herzen: Es werden die Tage der Trauer um meinen Vater kommen; dann werde ich meinen Bruder Jakob töten.42 Als man Rebekka hinterbrachte, was ihr ältester Sohn Esau gesagt hatte, ließ sie Jakob, ihren jüngeren Sohn, rufen und sagte zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will sich an dir rächen und dich töten.43 Nun aber, mein Sohn, hör auf mich! Mach dich auf und flieh zu meinem Bruder Laban nach Haran!44 Bleib einige Zeit bei ihm, bis sich der Groll deines Bruders gelegt hat!45 Wenn der Zorn deines Bruders von dir abgelassen und er vergessen hat, was du ihm angetan hast, werde ich dich von dort holen lassen. Warum soll ich euch beide an einem Tag verlieren?46 Zu Isaak sagte Rebekka: Mir ist mein Leben verleidet wegen der Hetiterinnen. Wenn Jakob eine Frau von diesen Hetiterinnen, den Töchtern des Landes, nimmt, was liegt mir dann noch am Leben? (1Mo 26,34)

1.Mose 27

Elberfelder Bibel

von SCM Verlag
1 Und es geschah, als Isaak alt geworden und seine Augen trübe waren, sodass er nicht mehr sehen konnte, da rief er seinen älteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Und er sagte zu ihm: Hier bin ich! (1Mo 48,10; 1Sam 3,2; 1Kön 14,4; Pred 12,3)2 Und er sagte: Siehe doch, ich bin alt geworden, ich kenne nicht den Tag meines Todes.3 Und nun nimm doch dein ⟨Jagd⟩gerät, deinen Köcher und deinen Bogen, und gehe hinaus aufs Feld und erjage mir ein Wildbret; (1Mo 25,28)4 und bereite mir einen Leckerbissen, wie ich ihn liebe, und bring ihn mir her, dass ich esse, damit meine Seele dich segnet, bevor ich sterbe! (1Mo 48,9)5 Rebekka aber hatte gehört, wie Isaak zu seinem Sohn Esau redete. Und Esau ging aufs Feld, um ein Wildbret zu erjagen, um es ⟨heim⟩zubringen.6 Da sagte Rebekka zu ihrem Sohn Jakob: Siehe, ich habe deinen Vater zu deinem Bruder Esau so reden hören:7 Bring mir ein Wildbret und bereite mir einen Leckerbissen, dass ich esse und dass ich dich vor dem HERRN segne, bevor ich sterbe!8 Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme in dem, was ich dir auftrage!9 Geh doch zur Herde, und hole mir von dort zwei gute Ziegenböckchen! Und ich will sie zu einem Leckerbissen für deinen Vater zubereiten, wie er es liebt.10 Dann sollst du es deinem Vater bringen, dass er isst, damit er dich vor seinem Tod segnet.11 Da sagte Jakob zu Rebekka, seiner Mutter: Siehe, mein Bruder Esau ist ein behaarter Mann, und ich bin ein glatter Mann. (1Mo 25,25; 1Mo 27,23)12 Vielleicht betastet mich mein Vater; dann wäre ich in seinen Augen wie einer, der Spott ⟨mit ihm⟩ treibt, und würde Fluch auf mich bringen und nicht Segen. (5Mo 27,18)13 Seine Mutter aber sagte zu ihm: Dein Fluch ⟨komme⟩ auf mich, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme, und geh, hole mir! (2Chr 22,3)14 Und er ging und holte und brachte ⟨sie⟩ seiner Mutter. Und seine Mutter bereitete einen Leckerbissen, wie sein Vater es gern hatte.15 Dann nahm Rebekka die guten[1] Kleider ihres älteren Sohnes Esau, die bei ihr im Haus waren, und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an.16 Die Felle der Ziegenböckchen aber zog sie über seine Hände und über die Glätte seines Halses,17 und sie gab den Leckerbissen und das Brot, das sie bereitet hatte, in die Hand ihres Sohnes Jakob.18 So ging er zu seinem Vater hinein und sagte: Mein Vater! Und er sagte: Hier bin ich. Wer bist du, mein Sohn?19 Da sagte Jakob zu seinem Vater: Ich bin Esau, dein Erstgeborener; ich habe getan, wie du zu mir geredet hast. Richte dich doch auf, setze dich, und iss von meinem Wildbret, damit deine Seele mich segnet!20 Isaak aber sagte zu seinem Sohn: Wie hast du es denn so schnell gefunden, mein Sohn? Er sagte: Weil der HERR, dein Gott, es mir begegnen ließ. (2Mo 20,7)21 Da sagte Isaak zu Jakob: Tritt doch heran, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht!22 Und Jakob trat zu seinem Vater Isaak heran; und er betastete ihn und sagte: Die Stimme ist Jakobs Stimme, aber die Hände sind Esaus Hände.23 Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände behaart waren wie die Hände seines Bruders Esau. Da segnete er ihn. (1Mo 27,11)24 Und er sagte: Bist du wirklich mein Sohn Esau? Er aber sagte: Ich bin’s. (1Kön 13,18)25 Da sagte er: Reiche es mir her! Ich will von dem Wildbret meines Sohnes essen, damit meine Seele dich segnet. Und er reichte es ihm hin, sodass er aß. Auch brachte er ihm Wein, und er trank.26 Dann sagte sein Vater Isaak zu ihm: Tritt doch heran und küss mich, mein Sohn!27 Da trat er heran und küsste ihn. Und als er den Geruch seiner Kleider roch, da segnete er ihn und sprach: Siehe, der Geruch meines Sohnes ist wie der Geruch eines Feldes, das der HERR gesegnet hat. (1Mo 27,39; 1Mo 48,15; Hebr 11,20)28 So gebe dir Gott vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und von Korn und Most die Fülle! (1Mo 45,18; 5Mo 11,11; 5Mo 33,13)29 Völker sollen dir dienen und Völkerschaften sich vor dir niederbeugen! Sei Herr über deine Brüder, und vor dir sollen sich niederbeugen die Söhne deiner Mutter! Die dir fluchen, seien verflucht, und die dich segnen, seien gesegnet! (1Mo 12,3; 1Mo 22,17; 1Mo 25,23; 1Mo 27,40)30 Und es geschah, sobald Isaak geendet hatte, Jakob zu segnen, ja, es geschah, als Jakob gerade eben von seinem Vater Isaak hinausgegangen war, da kam sein Bruder Esau von seiner Jagd.31 Und auch er bereitete einen Leckerbissen, brachte ihn zu seinem Vater und sagte zu seinem Vater: Mein Vater richte sich auf und esse von dem Wildbret seines Sohnes, damit deine Seele mich segnet!32 Da sagte sein Vater Isaak zu ihm: Wer bist du? Er sagte: Ich bin dein erstgeborener Sohn Esau.33 Da erschrak Isaak mit großem Schrecken über alle Maßen und sagte: Wer war denn der, der ein Wildbret erjagt und mir gebracht hat, dass ich von allem gegessen habe, bevor du kamst, und ich ihn gesegnet habe? Er wird auch gesegnet bleiben. (1Mo 28,1)34 Als Esau die Worte seines Vaters hörte, da schrie er mit lautem und erbittertem Geschrei über alle Maßen und sagte zu seinem Vater: Segne mich, auch mich, mein Vater! (Est 4,1; Hebr 12,17)35 Er aber sagte: Dein Bruder ist mit Betrug[2] gekommen und hat deinen Segen weggenommen. (1Mo 29,25)36 Da sagte er: Heißt er darum Jakob[3], weil er mich nun ⟨schon⟩ zweimal betrogen[4] hat? Mein Erstgeburtsrecht hat er genommen, und siehe, jetzt hat er ⟨auch⟩ meinen Segen genommen! Und er sagte: Hast du mir keinen Segen aufbehalten? (1Mo 25,26; 1Mo 25,33)37 Da antwortete Isaak und sagte zu Esau: Siehe, ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt und alle seine Brüder ihm zu Knechten gegeben, und mit Korn und Most habe ich ihn versehen, und nun, was kann ich ⟨da noch⟩ für dich tun, mein Sohn? (1Mo 25,23; 1Kön 22,48)38 Da sagte Esau zu seinem Vater: Hast du ⟨nur diesen⟩ einen Segen, mein Vater? Segne mich, auch mich, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte. (Hebr 12,17)39 Da antwortete sein Vater Isaak und sagte zu ihm: Siehe, fern vom Fett der Erde wird dein Wohnsitz sein und fern vom Tau des Himmels oben. (1Mo 27,27)40 Von deinem Schwert wirst du leben, und deinem Bruder wirst du dienen. Doch wird es geschehen, wenn du dich losmachst[5], wirst du sein Joch von deinem Hals wegreißen. (2Kön 8,20)41 Und Esau war dem Jakob feind wegen des Segens, mit dem sein Vater ihn gesegnet hatte; und Esau sagte in seinem Herzen: Es nahen die Tage der Trauer um meinen Vater, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen. (1Mo 37,18; Spr 18,19; Am 1,11; 1Joh 3,15)42 Als nun der Rebekka die Worte ihres älteren Sohnes Esau berichtet wurden, da sandte sie hin, rief ihren jüngeren Sohn Jakob und sagte zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau will an dir Rache nehmen ⟨und⟩ dich erschlagen.43 Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme, und mache dich auf, flieh zu meinem Bruder Laban, nach Haran; (1Mo 11,31; 1Mo 24,29; 1Mo 25,20)44 und bleib einige Tage bei ihm, bis der Grimm deines Bruders sich wendet,45 bis der Zorn deines Bruders sich von dir abwendet und er vergisst, was du ihm angetan hast! Dann will ich hinsenden und dich von dort holen lassen. Warum sollte ich euch beide an einem Tag verlieren?46 Und Rebekka sagte zu Isaak: Ich bin des Lebens überdrüssig wegen der Töchter Hets. Wenn Jakob ⟨auch⟩ eine Frau wie diese nimmt, von den Töchtern Hets, von den Töchtern des Landes, was sollte mir ⟨dann noch⟩ das Leben? (1Mo 26,35)