1Dann erzählte Jesus ihnen ein Gleichnis: »Ein Mann legte einen Weinberg an, zäunte ihn ein, stellte eine Weinpresse auf und baute einen Wachturm. Dann verpachtete er den Weinberg an einige Weinbauern und reiste ins Ausland. (Mt 21,33; Lk 20,9)2Zur Zeit der Weinlese beauftragte er einen Knecht, den vereinbarten Anteil an der Ernte abzuholen.3Aber die Weinbauern packten den Knecht, schlugen ihn nieder und jagten ihn mit leeren Händen davon.4Da schickte der Besitzer einen zweiten Boten. Dem schlugen sie den Kopf blutig und verhöhnten ihn.5Den dritten Boten des Weinbergbesitzers brachten sie um. Immer wieder versuchte der Besitzer, zu seinem Ernteanteil zu kommen. Doch alle, die in seinem Auftrag hingingen, wurden verprügelt oder sogar getötet.6Nun blieb nur noch einer übrig: sein einziger Sohn, den er sehr liebte. Ihn schickte er zuletzt. ›Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben‹, sagte er sich.7Aber die Weinbauern waren sich einig: ›Das ist der Erbe! Los, den bringen wir um, und dann gehört der Weinberg uns.‹8Sie packten ihn, brachten ihn um und warfen ihn zum Weinberg hinaus.9Was, meint ihr, wird der Besitzer jetzt wohl tun? Er wird selbst kommen, die Weinbauern töten und den Weinberg an andere verpachten.10Habt ihr nicht die folgende Schriftstelle gelesen: ›Der Stein, den die Bauarbeiter weggeworfen haben, weil sie ihn für unbrauchbar hielten, ist nun zum Grundstein des ganzen Hauses geworden.11Was keiner für möglich gehalten hat, das tut der Herr vor unseren Augen‹?« (Ps 118,22)12Am liebsten hätten die obersten Priester, die Schriftgelehrten und die führenden Männer des Volkes Jesus festgenommen. Sie hatten verstanden, dass er in diesem Gleichnis von ihnen gesprochen hatte. Aber sie wagten sich nicht an ihn heran, weil sie vor dem Volk Angst hatten. So ließen sie ihn in Ruhe und gingen weg.
Die Frage nach der Steuer
13Danach schickten sie einige Pharisäer und Anhänger von König Herodes zu Jesus, um ihn mit seinen eigenen Worten in eine Falle zu locken. (Mt 22,15; Lk 20,20)14»Lehrer«, sagten sie scheinheilig, »wir wissen, dass es dir allein um die Wahrheit geht. Du redest den Leuten nicht nach dem Mund – ganz gleich, wie viel Ansehen sie besitzen. Nein, du sagst uns frei heraus, wie wir nach Gottes Willen leben sollen. Deshalb sage uns: Ist es eigentlich Gottes Wille, dass wir dem römischen Kaiser Steuern zahlen? Sollen wir sie bezahlen oder nicht?«15Jesus durchschaute ihre Falschheit und sagte: »Warum wollt ihr mir eine Falle stellen? Zeigt mir ein Geldstück!«16Sie gaben ihm eine römische Münze. Er fragte sie: »Wessen Bild und Name sind hier eingeprägt?« Sie antworteten: »Die des Kaisers!«17Da sagte Jesus zu ihnen: »Nun, dann gebt dem Kaiser, was ihm zusteht, und gebt Gott, was ihm gehört!« Seine Zuhörer waren überrascht: Diese Antwort hatten sie nicht erwartet.
Werden die Toten auferstehen?
18Später kamen einige Sadduzäer zu Jesus. Diese Leute behaupten, es gebe keine Auferstehung der Toten. Sie fragten ihn: (Mt 22,23; Lk 20,27)19»Lehrer, Mose hat uns im Gesetz gesagt: ›Wenn ein verheirateter Mann stirbt und seine Frau ohne Kinder hinterlässt, dann muss sein Bruder die Witwe heiraten und dafür sorgen, dass der Verstorbene doch noch einen Nachkommen erhält.‹[1] (5Mo 25,5)20Nun gab es da sieben Brüder. Der erste heiratete und starb ohne Nachkommen.21Da heiratete der zweite Bruder die Witwe. Auch er starb kinderlos, und ebenso der dritte.22So ging es weiter, bis die Frau mit allen sieben verheiratet gewesen war, ohne dass sie Kinder bekommen hätte. Schließlich starb auch die Frau.23Wessen Frau wird sie nun nach der Auferstehung sein? Schließlich waren ja alle sieben Brüder mit ihr verheiratet.«24Jesus antwortete: »Liegt euer Irrtum nicht darin, dass ihr weder die Heilige Schrift noch die Macht Gottes kennt?25Wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht mehr wie hier auf der Erde heiraten. Es wird ganz anders sein: Sie sind dann wie die Engel Gottes im Himmel.26Was nun die Auferstehung der Toten überhaupt betrifft: Habt ihr nicht bei Mose gelesen, wie Gott am brennenden Dornbusch zu ihm sagte: ›Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs‹? (2Mo 3,6)27Er ist doch nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr seid völlig im Irrtum!«
Was ist das wichtigste Gebot?
28Ein Schriftgelehrter hatte diesem Wortwechsel zugehört und war von der Antwort beeindruckt, die Jesus den Sadduzäern gegeben hatte. Er ging zu ihm hin und fragte ihn: »Welches ist von allen Geboten Gottes das wichtigste?« (Mt 22,34; Lk 10,25)29Jesus antwortete: »Dies ist das wichtigste Gebot: ›Hört, ihr Israeliten! Der Herr ist unser Gott, der Herr allein.30Ihr sollt ihn von ganzem Herzen lieben, mit ganzer Hingabe, mit eurem ganzen Verstand und mit all eurer Kraft.‹ (5Mo 6,4)31Ebenso wichtig ist das andere Gebot: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹ Kein anderes Gebot ist wichtiger als diese beiden.« (3Mo 19,18)32Darauf meinte der Schriftgelehrte: »Richtig, Lehrer. Das ist wahr: Es gibt nur einen Gott und keinen anderen außer ihm.33Ihn zu lieben von ganzem Herzen, mit ganzem Verstand und mit aller Kraft und auch seinen Mitmenschen so zu lieben wie sich selbst, das ist viel mehr wert als all die Brandopfer und übrigen Opfer, die wir ihm bringen.«34Jesus sah, wie weise der Mann ihm geantwortet hatte, und sagte zu ihm: »Du bist nicht weit von Gottes Reich entfernt.« Danach wagte niemand mehr, Jesus weitere Fragen zu stellen.
Wer ist der Christus?
35Als Jesus im Tempel lehrte, stellte er die Frage: »Wie können die Schriftgelehrten behaupten, der Christus, der von Gott erwählte Retter, sei ein Nachkomme von König David? (Mt 22,41; Lk 20,41)36David selbst hat doch, geleitet vom Heiligen Geist, gesagt: ›Gott, der Herr, sprach zu meinem Herrn: Setze dich auf den Ehrenplatz an meiner rechten Seite, bis ich dir alle deine Feinde unterworfen habe und du deinen Fuß auf ihren Nacken setzt!‹ (Ps 110,1)
Die Heuchelei der Schriftgelehrten
37Wenn David den Christus also ›Herr‹ nennt, wie kann er dann Davids Nachkomme sein?«; Inzwischen hatte sich eine große Menschenmenge im Tempel versammelt. Alle hörten Jesus gespannt zu. (Mt 23,5; Lk 20,45)38Er fuhr fort, sie zu lehren, und sagte: »Hütet euch vor den Schriftgelehrten! Sie laufen gern in langen Gewändern herum und erwarten, dass die Leute sie auf der Straße ehrfurchtsvoll grüßen.39In der Synagoge sitzen sie am liebsten in der ersten Reihe, und bei den Festen wollen sie die Ehrenplätze bekommen.40Gierig reißen sie den Besitz der Witwen an sich, und ihre langen Gebete sollen bei den Leuten Eindruck schinden. Gottes Strafe wird sie besonders hart treffen.«
Viel Geld – aber kein Opfer
41Jesus setzte sich nun in die Nähe des Opferkastens im Tempel und beobachtete, wie die Leute ihr Geld einwarfen. Viele Reiche gaben hohe Beträge. (Lk 21,1)42Dann aber kam eine arme Witwe und warf zwei der kleinsten Münzen in den Opferkasten.43Jesus rief seine Jünger zu sich und sagte: »Ich versichere euch: Diese arme Witwe hat mehr gegeben als alle anderen.44Die Reichen haben nur etwas von ihrem Überfluss abgegeben, aber diese Frau ist arm und gab alles, was sie hatte – sogar das, was sie dringend zum Leben gebraucht hätte.«
1Y comenzó a hablarles en parábolas: Un hombre plantó una viña, y puso en torno una cerca, excavó debajo un lagar y edificó una torre, la arrendó a unos labradores y se fue de viaje.2Y a su tiempo, envió a los labradores un siervo para recibir de los labradores su parte en los frutos de la viña,3y le echaron mano, lo golpearon y lo enviaron vacío.4De nuevo les envió otro siervo, y también a éste lo golpearon en la cabeza y lo ultrajaron.5Envió otro, y a éste lo mataron. Y a muchos otros golpearon y a otros mataron.6Aún tenía uno, un hijo amado, y lo envió de último a ellos, pensando: Respetarán a mi hijo.7Pero aquellos labradores se dijeron: Éste es el heredero. Venid, matémoslo, y la heredad será nuestra.8Y prendiéndolo, lo mataron y lo echaron fuera de la viña.9¿Qué hará el señor de la viña? Vendrá y destruirá a los labradores y dará la viña a otros.10¿No habéis leído esta Escritura: La piedra que desecharon los constructores, Ésta vino a ser cabeza de ángulo.11De parte del Señor se hizo ésta, Y es maravillosa a nuestros ojos?12Y procuraban prenderlo, porque comprendieron que había dicho la parábola por causa de ellos, pero temían a la multitud. Y dejándolo, se fueron.
Lo de Dios y lo de César
13Luego le envían algunos de los fariseos y de los herodianos para sorprenderlo en alguna palabra,14que llegando, le dicen: Maestro, sabemos que eres veraz y que no te cuidas de nadie, pues no miras la apariencia de los hombres, sino que enseñas de verdad el camino de Dios: ¿Es lícito o no dar tributo a César? ¿Daremos o no daremos?15Pero Él, percibiendo su hipocresía, les dijo: ¿Por qué me tentáis? Traedme un denario para que lo vea.16Entonces ellos se lo llevaron. Y les dice: ¿De quién es la imagen y la inscripción? Ellos le contestaron: De César.17Entonces Jesús les dijo: Dad a César lo de César, y a Dios lo de Dios. Y se maravillaron de Él.
Acerca de la resurrección
18Y van a Él unos saduceos (quienes dicen que no hay resurrección), y le preguntaban, diciendo:19Maestro, Moisés nos escribió que cuando el hermano de alguno muera y deje esposa, pero no deja ningún hijo, que su hermano tome la mujer y suscite descendencia a su hermano.20Había siete hermanos: el primero tomó mujer, y al morir no dejó descendencia.21La tomó el segundo, y murió sin dejar descendencia, y de la misma manera el tercero.22Y los siete no dejaron descendencia; y finalmente, murió también la mujer.23En la resurrección, ¿de cuál de ellos será mujer? Porque los siete la tuvieron por mujer.24Jesús les dijo: ¿No erráis por esto, al desconocer las Escrituras y el poder de Dios?25Porque cuando resuciten de entre los muertos, no se casan ni se dan en casamiento, sino que son como ángeles en los cielos.26Pero acerca de que los muertos resucitan, ¿no leísteis en el libro de Moisés acerca de la zarza, cómo le habló Dios, diciendo: Yo soy el Dios de Abraham y Dios de Isaac y Dios de Jacob?27No es Dios de muertos sino de vivos; y vosotros mucho erráis.
El mandamiento supremo
28Y uno de los escribas que los oyó discutir (viendo que les respondió bien), se acercó y le preguntó: ¿Cuál es el primer mandamiento de todos?29Respondió Jesús: El primero es: Oye, Israel, el Señor nuestro Dios un solo Señor es,30y amarás al Señor tu Dios con todo tu corazón y con toda tu alma, y con toda tu mente y con todas tus fuerzas.31El segundo es éste: Amarás a tu prójimo como a ti mismo. Mayor que éstos, no hay otro mandamiento.32Y el escriba le dijo: Maestro, bien dijiste en verdad que Uno solo es, y no hay otro además de Él,33y amarlo con todo el corazón y con todo el entendimiento y con toda la fuerza, y amar al prójimo como a sí mismo, vale más que todos los holocaustos y sacrificios.34Y Jesús, viendo que había respondido sensatamente, le dijo: No estás lejos del reino de Dios. Y ya ninguno se atrevía a preguntarle.
¿Quién es el Mesías?
35Y tomando la palabra, Jesús les preguntaba en el templo: ¿Cómo dicen los escribas que el Mesías es hijo de David?36David mismo dijo movido por el Espíritu Santo: Dijo el Señor a mi Señor: Siéntate a mi diestra, hasta que ponga a tus enemigos debajo de tus pies.37David mismo lo llama Señor, pero, ¿de dónde es su hijo? Y una gran multitud lo escuchaba con gusto.
Contra los dirigentes
38Y enseñándoles, les decía: Guardaos de los escribas, que anhelan andar con largas ropas y recibir saludos en las plazas,39y ocupar los primeros asientos en las sinagogas y los puestos de honor en las cenas,40pero devoran las casas de las viudas y por pretexto hacen largas oraciones. Éstos recibirán un juicio más severo.
La ofrenda de una viuda
41Y sentado enfrente del arca de las ofrendas, observaba cómo la gente echaba cobre en el arca. Y muchos ricos echaban mucho,42pero llegando una viuda pobre, echó dos blancas, lo que es un cuadrante.43Y llamando a sus discípulos, les dijo: De cierto os digo que esta pobre viuda echó más que todos los que están echando en el arca de las ofrendas.44Porque todos echaron de lo que les sobra, pero ésta, de su pobreza, echó todo lo que tenía, todo su sustento.