Lukas 22

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 Es war kurz vor dem Fest der Ungesäuerten Brote, dem Passafest. (2Mo 12,1; 2Mo 12,15; Mt 26,1; Mk 14,1; Joh 11,45)2 Die führenden Priester und die Gesetzeslehrer suchten nach einer Möglichkeit, Jesus zu beseitigen, aber so, dass es kein Aufsehen erregte; denn sie hatten Angst vor dem Volk. (Mk 11,18; Lk 19,47)3 Da fuhr der Satan in Judas, der auch Iskariot genannt wird. Judas war einer aus dem Kreis der Zwölf. (Mt 26,14; Mk 14,10; Lk 4,13; Lk 10,18; Lk 22,31; Lk 22,53; Joh 12,4)4 Er ging zu den führenden Priestern und den Hauptleuten der Tempelwache und besprach mit ihnen, wie er ihnen Jesus in die Hände spielen könnte.5 Sie freuten sich und boten ihm eine Geldsumme an.6 Judas war einverstanden. Er suchte von da an eine günstige Gelegenheit, Jesus zu verraten, ohne dass das Volk etwas merkte.7 Es kam nun der Tag, von dem an ungesäuertes Brot gegessen wurde und an dem die Passalämmer geschlachtet werden mussten. (2Mo 12,6; Mt 26,17; Mk 14,12)8 Jesus gab Petrus und Johannes den Auftrag: »Geht und bereitet das Passamahl für uns vor!«9 »Wo willst du es vorbereitet haben?«, fragten sie.10 Er sagte: »Hört zu! Wenn ihr in die Stadt kommt, werdet ihr einen Mann treffen, der einen Wasserkrug trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er geht,11 und sagt zum Hausherrn dort: ›Unser Lehrer lässt dich fragen: Welchen Raum kannst du zur Verfügung stellen, dass ich dort mit meinen Jüngern das Passamahl feiere?‹12 Er wird euch ein großes Zimmer im Obergeschoss zeigen, das mit Polstern ausgestattet ist. Dort bereitet alles vor.«13 Die beiden gingen und fanden alles so, wie Jesus es ihnen gesagt hatte, und sie bereiteten das Passamahl vor.14 Als die Stunde gekommen war, setzte sich Jesus zu Tisch und die Apostel mit ihm. (Mt 26,20; Mk 14,17; Lk 6,13; 1Kor 11,23)15 Er sagte: »Ich habe mich sehr danach gesehnt, dieses Passamahl mit euch zu feiern, bevor ich leiden muss.16 Denn ich sage euch: Ich werde es erst wieder feiern, wenn das, worauf jedes Passamahl hinweist, in der neuen Welt Gottes[1] zur Erfüllung gekommen ist.«17 Dann nahm er den Becher mit Wein, sprach darüber das Dankgebet und sagte: »Nehmt diesen Becher und teilt ihn unter euch!18 Denn ich sage euch: Ich werde erst wieder Wein trinken, wenn die neue Welt Gottes da ist.«19 Dann nahm Jesus ein Brot, sprach darüber das Dankgebet, brach es in Stücke und gab es ihnen mit den Worten: »Das ist mein Leib, der für euch geopfert wird. Tut das immer wieder, damit unter euch gegenwärtig ist, was ich für euch getan habe!«[2]20 Ebenso nahm er nach dem Essen den Becher mit Wein und sagte: »Dieser Becher ist Gottes neuer Bund, der in Kraft gesetzt wird durch mein Blut, das für euch vergossen wird. (2Mo 24,6; Jer 31,31; Röm 11,27; 1Kor 11,25; 2Kor 3,6; Gal 4,24; Hebr 8,6)21 Aber ihr müsst wissen: Der Verräter sitzt hier mit mir am gleichen Tisch. (Joh 13,2; Joh 13,21)22 Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist; aber wehe dem Menschen, der ihn verrät.«23 Da fingen sie an, einander zu fragen, wer von ihnen es wohl sei, der so etwas tun würde.24 Es kam unter ihnen auch ein Streit darüber auf, wer von ihnen als der Größte zu gelten habe. (Mt 19,28; Mt 20,25; Mk 10,42; Lk 9,46)25 Da sagte Jesus zu ihnen: »Die Könige üben Macht über ihre Völker aus, und die Tyrannen lassen sich sogar noch ›Wohltäter des Volkes‹ nennen.26 Bei euch muss es anders sein! Der Größte unter euch muss wie der Geringste werden und der Führende wie einer, der dient. (Mt 23,11)27 Wer ist denn größer: der am Tisch sitzt oder der bedient? Natürlich der am Tisch! Aber ich bin unter euch wie der Diener. (Joh 13,4; Joh 13,12)28 Ihr habt mit mir durchgehalten in allen Prüfungen, die ich zu bestehen hatte.29 Dafür werde ich euch an der Herrschaft beteiligen, die mein Vater mir übertragen hat. (Lk 12,32)30 Wenn ich meine Herrschaft angetreten habe, werdet ihr an meinem Tisch essen und trinken und über die zwölf Stämme Israels herrschen.« (Mt 19,28)31 »Simon, Simon! Pass gut auf! Gott hat dem Satan erlaubt, euch auf die Probe zu stellen und die Spreu vom Weizen zu scheiden. (Hi 1,6; Hi 2,1; Lk 22,3; Joh 13,36)32 Aber ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube an mich nicht aufhört. Wenn du dann wieder zu mir zurückgefunden hast, musst du deine Brüder und Schwestern[3] im Glauben an mich stärken!« (Mt 16,18; Lk 22,62; Lk 24,34)33 Petrus antwortete: »Herr, ich bin bereit, mit dir ins Gefängnis zu gehen, ja mit dir zu sterben!« (Mk 14,30)34 Jesus antwortete: »Ich sage dir, Petrus, noch ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, dass du mich nicht kennst.« (Lk 22,61)35 Dann fragte Jesus die Apostel: »Als ich euch ohne Geldbeutel, Vorratstasche und Schuhe auf den Weg schickte, habt ihr da an irgendetwas Mangel gehabt?« »Nein, an nichts«, sagten sie. (Lk 9,3; Lk 10,4)36 Jesus erwiderte: »Von jetzt ab gilt etwas anderes: Wer einen Geldbeutel hat, soll ihn mitnehmen, und wer eine Vorratstasche hat, ebenso! Wer nichts hat als sein Obergewand, soll es verkaufen und sich ein Schwert dafür beschaffen. (Mt 10,34)37 Denn ich sage euch, es muss an mir in Erfüllung gehen, was in den Heiligen Schriften steht: ›Er wurde unter die Verbrecher gezählt.‹ Mit mir geht es jetzt zu Ende.« (Jes 53,12)38 Die Apostel sagten: »Herr, da haben wir zwei Schwerter!« Jesus antwortete: »Ihr versteht mich nicht.«[4]39 Jesus ging wie gewohnt zum Ölberg und seine Jünger folgten ihm. (Mt 26,30; Mt 26,36; Mk 14,32; Lk 5,16; Lk 21,37; Joh 18,1)40 Als er dort war, sagte er zu ihnen: »Betet darum, dass ihr in der kommenden Prüfung nicht versagt.«41 Dann ging er allein weiter. Einen Steinwurf von ihnen entfernt kniete er nieder und betete:42 »Vater, wenn es dein Wille ist, dann erspare es mir, diesen Kelch trinken zu müssen.[5] Aber dein Wille soll geschehen, nicht der meine!« (Mt 6,10; Mk 10,38; Joh 12,27)43 Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm Kraft.44 In seiner Todesangst betete Jesus noch angespannter und sein Schweiß tropfte wie Blut auf den Boden.[6]45 Als er sich vom Gebet erhob und wieder zu den Jüngern kam, schliefen sie; so erschöpft waren sie vor Kummer.46 »Wie könnt ihr schlafen?«, sagte er zu ihnen. »Steht auf und betet, damit ihr in der kommenden Prüfung nicht versagt!«47 Noch während Jesus das sagte, kam ein Trupp von Männern, voran Judas, einer von den Zwölf. Er ging auf Jesus zu und wollte ihm den Begrüßungskuss geben. (Mt 26,47; Mk 14,43; Joh 18,3)48 Aber Jesus sagte zu ihm: »Judas, mit einem Kuss willst du den Menschensohn verraten?«49 Da merkten auch die Jünger, was bevorstand, und fragten: »Herr, sollen wir mit dem Schwert zuschlagen?«50 Und einer von ihnen hieb auf den Bevollmächtigten des Obersten Priesters ein und schlug ihm das rechte Ohr ab.51 Aber Jesus sagte: »Halt! Hört auf!« Er berührte das Ohr und heilte den Mann.52 Dann wandte er sich an die führenden Priester, die Hauptleute der Tempelwache und die Ratsältesten, die ihn festnehmen wollten: »Warum rückt ihr hier mit Schwertern und Knüppeln an; bin ich denn ein Verbrecher?53 Täglich war ich bei euch im Tempel und ihr seid nicht gegen mich vorgegangen. Aber jetzt ist eure Stunde gekommen. Jetzt haben die dunklen Mächte Gewalt über mich.« (Lk 19,47; Lk 22,3)54 Sie nahmen Jesus fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Obersten Priesters. Petrus folgte ihnen in weitem Abstand. (Mt 26,57; Mt 26,69; Mk 14,53; Mk 14,66; Joh 18,12; Joh 18,25)55 Im Hof war ein Feuer angezündet. Viele saßen darum herum, und Petrus setzte sich mitten unter sie.56 Eine Dienerin bemerkte ihn im Schein des Feuers, sah ihn genauer an und sagte: »Der da war auch mit ihm zusammen!«57 Aber Petrus stritt es ab: »Frau, ich kenne ihn überhaupt nicht!«58 Bald darauf wurde ein Mann auf ihn aufmerksam und sagte: »Du gehörst doch auch zu denen!« Aber Petrus widersprach: »Mensch, ich habe nichts mit ihnen zu tun!«59 Etwa eine Stunde später bestand ein anderer darauf und sagte: »Kein Zweifel, der war auch mit ihm zusammen, er ist doch auch aus Galiläa.«60 Aber Petrus stritt es ab: »Mensch, ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst!« Und sofort, während er noch redete, krähte ein Hahn.61 Der Herr drehte sich um und sah Petrus an. Da fiel Petrus ein, was er zu ihm gesagt hatte: »Bevor heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen und behaupten, dass du mich nicht kennst.« (Mk 14,30; Lk 22,34)62 Und er ging hinaus und begann, bitter zu weinen.63 Die Männer, die Jesus bewachten, trieben ihren Spott mit ihm. (Mt 26,67; Mk 14,65)64 Sie warfen ihm ein Tuch über den Kopf, sodass er nichts sehen konnte; dann schlugen sie ihn und riefen: »Du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer war es, der dich gerade schlug?« (Lk 7,16)65 Und noch viele andere Schmähungen musste er sich gefallen lassen.66 Als es Tag wurde, versammelten sich die Ältesten des Volkes, dazu die führenden Priester und die Gesetzeslehrer, und ließen Jesus vor ihre Ratsversammlung bringen. (Mt 26,57; Mt 26,63; Mt 27,1; Mk 14,53; Mk 14,61; Mk 15,1; Joh 18,19)67 Sie forderten ihn auf: »Wenn du Christus bist, der versprochene Retter, dann sag es uns!« Jesus antwortete: »Wenn ich es euch sage, werdet ihr mir nicht glauben, (Jer 38,15; Mk 8,29; Lk 9,20; Joh 4,25; Apg 5,42)68 und wenn ich euch etwas frage, werdet ihr keine Antwort geben.69 Aber von nun an wird der Menschensohn an der rechten Seite des allmächtigen Gottes sitzen!« (Mk 12,36)70 Da riefen sie alle: »Dann bist du also der Sohn Gottes?« Er antwortete: »Ihr sagt es: Ich bin’s.« (Mt 14,33; Lk 1,32; Lk 1,35)71 Darauf erklärten sie: »Was brauchen wir noch eine Zeugenaussage? Wir haben es selbst aus seinem Mund gehört!«

Lukas 22

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Es nahte aber das Fest der ungesäuerten Brote, das Passa genannt wird.2 Und die Hohen Priester und Schriftgelehrten überlegten, auf welche Art und Weise sie ihn beseitigen könnten, denn sie fürchteten das Volk. (Lk 20,19)3 Es fuhr aber der Satan in Judas mit Namen Iskariot, der zum Kreis der Zwölf gehörte. (Joh 4,13; Joh 13,2)4 Und er ging und beriet sich mit den Hohen Priestern und Hauptleuten, wie er ihn an sie ausliefern könnte. (Lk 6,16; Lk 22,21; Lk 22,48)5 Sie freuten sich und kamen überein, ihm Geld zu geben.6 Und er willigte ein und suchte eine günstige Gelegenheit, ihn an sie auszuliefern, ohne dass das Volk es merkte. (Mt 26,5; Mk 14,2)7 Es kam der Tag der ungesäuerten Brote, an dem das Passalamm geschlachtet werden musste. (2Mo 12,15)8 Und er schickte Petrus und Johannes voraus und sprach: Geht und trefft Vorbereitungen, damit wir das Passalamm essen können.9 Sie sagten zu ihm: Wo sollen wir es bereiten?10 Er sagte zu ihnen: Wenn ihr in die Stadt hineinkommt, wird euch einer entgegenkommen, der einen Krug Wasser trägt. Folgt ihm in das Haus, in das er geht,11 und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lässt dich fragen: Wo ist der Raum, in dem ich mit meinen Jüngern das Passalamm essen kann?12 Und er wird euch ein grosses, mit Polstern ausgelegtes Obergemach zeigen; dort macht alles bereit.13 Sie aber gingen und fanden es vor, wie er ihnen gesagt hatte. Und sie bereiteten das Passamahl. (Lk 19,32)14 Und als die Stunde kam, setzte er sich zu Tisch, und die Apostel mit ihm. (Mt 26,20; Mk 14,17)15 Und er sagte zu ihnen: Mich hat sehnlich verlangt, vor meinem Leiden mit euch dieses Passalamm zu essen.16 Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes.17 Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch.18 Denn ich sage euch: Von jetzt an werde ich von der Frucht des Weinstocks nicht mehr trinken, bis das Reich Gottes kommt.19 Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach es und gab es ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis. (Lk 9,16; Lk 24,30; 1Kor 10,16; 1Kor 11,23)20 Und ebenso nahm er den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das vergossen wird für euch. (2Mo 24,8; Jer 31,31; 1Kor 10,16; 1Kor 11,25)21 Doch seht, die Hand dessen, der mich ausliefert, ist bei mir auf dem Tisch.22 Der Menschensohn geht zwar seinen Weg, wie es bestimmt ist, doch wehe dem Menschen, durch den er ausgeliefert wird.23 Da fingen sie an, sich gegenseitig zu fragen, wer von ihnen es wohl sei, der das tun werde.24 Es entstand auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Grösste gelten könne. (Mt 20,24; Mk 9,46; Mk 10,41)25 Er aber sagte zu ihnen: Die Könige herrschen über ihre Völker, und die Macht über sie haben, lassen sich als Wohltäter feiern.26 Unter euch aber soll es nicht so sein, sondern der Grösste unter euch werde wie der Jüngste, und wer herrscht, werde wie einer, der dient. (Lk 9,48)27 Denn wer ist grösser - einer, der bei Tisch sitzt, oder einer, der bedient? Doch der, der bei Tisch sitzt? Ich aber bin mitten unter euch als einer, der bedient. (Joh 13,4)28 Ihr, ihr habt ausgeharrt bei mir in meinen Versuchungen.29 Und so übergebe ich euch, wie der Vater mir, das Reich, (Lk 12,32)30 damit ihr in meinem Reich an meinem Tisch esst und trinkt und auf Thronen sitzt, um die zwölf Stämme Israels zu richten. (Mt 19,28)31 Simon, Simon: Der Satan hat sich ausgebeten, euch zu sieben wie den Weizen. (Hi 1,6)32 Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht aufhöre; und du, wenn du dann umkehrst, stärke deine Brüder. (Joh 21,15)33 Er sagte zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir in Gefangenschaft und Tod zu gehen.34 Er aber sprach: Ich sage dir, Petrus, der Hahn wird heute nicht krähen, bevor du dreimal geleugnet hast, mich zu kennen. (Lk 22,61)35 Und er sagte zu ihnen: Als ich euch aussandte ohne Geldbeutel und Sack und Schuhe, hat es euch da an irgendetwas gefehlt? Sie sagten: An nichts. (Lk 9,3; Lk 10,4)36 Er sagte zu ihnen: Aber jetzt - wer einen Geldbeutel hat, nehme ihn mit, wer einen Sack hat, desgleichen. Und wer nichts hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert. (Lk 12,51; Lk 22,49)37 Denn ich sage euch: Dieses Schriftwort muss an mir erfüllt werden: Und zu den Missetätern wurde er gerechnet. Aber auch das, was mir widerfährt, hat ein Ende. (Jes 53,12; Lk 18,31; Lk 22,52; Lk 23,33)38 Sie sagten: Herr, hier sind zwei Schwerter! Er aber sagte zu ihnen: Lass gut sein!39 Und er ging hinaus und begab sich auf den Ölberg, wie es seine Gewohnheit war, und die Jünger folgten ihm. (Mt 26,30; Mk 14,26; Lk 21,37; Joh 18,1)40 Als er dort angelangt war, sagte er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung kommt! (Lk 11,4)41 Und er selbst entfernte sich etwa einen Steinwurf weit von ihnen, kniete nieder und betete:42-43 Vater, wenn du willst, lass diesen Kelch an mir vorübergehen. Doch nicht mein Wille, sondern der deine geschehe.[1] Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. (Joh 18,11)44 Und er geriet in Todesangst und betete inständiger, und sein Schweiss tropfte wie Blut zur Erde.45 Und er erhob sich vom Gebet, ging zu den Jüngern und sah, dass sie vor lauter Kummer eingeschlafen waren. (Lk 9,32)46 Und er sagte zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt!47 Während er noch redete, da kam eine Schar, und der, welcher Judas hiess, einer von den Zwölfen, ging ihnen voran; und er ging auf Jesus zu, um ihn zu küssen.48 Da sagte Jesus zu ihm: Judas, mit einem Kuss lieferst du den Menschensohn aus? (Lk 22,4)49 Als nun seine Begleiter sahen, was da geschehen sollte, sagten sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? (Lk 22,36)50 Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab.51 Jesus aber entgegnete: Lasst das! Nicht weiter! Und er rührte das Ohr an und heilte ihn.52 Dann sagte Jesus zu den Hohen Priestern und zu den Hauptleuten der Tempelwache und zu den Ältesten, die zu ihm gekommen waren: Wie gegen einen Räuber seid ihr ausgezogen, mit Schwertern und Knüppeln? (Lk 22,37)53 Tag für Tag war ich bei euch im Tempel, und ihr habt mich nicht festgenommen; aber das ist eure Stunde, und darin besteht die Macht der Finsternis. (Lk 19,47; Lk 20,19)54 Und sie nahmen ihn fest, führten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohen Priesters. Petrus aber folgte von weitem.55 Und sie hatten mitten im Hof ein Feuer entfacht und sich zusammengesetzt, und Petrus sass mitten unter ihnen.56 Und eine Magd sah ihn am Feuer sitzen, und sie schaute ihn genau an und sagte: Dieser war auch mit ihm.57 Er aber leugnete es und sagte: Ich kenne ihn nicht!58 Und kurz darauf sah ihn ein anderer, der sagte: Auch du bist einer von ihnen! Petrus aber sagte: Mensch, ich bin es nicht!59 Und als ungefähr eine Stunde vergangen war, behauptete wieder ein anderer: Es ist so, auch der war mit ihm; er ist ja auch ein Galiläer.60 Da sprach Petrus: Mensch, ich weiss nicht, wovon du redest! Und im selben Augenblick, während er noch redete, krähte der Hahn.61 Und der Herr wandte sich um und blickte Petrus an. Da erinnerte sich Petrus an das Wort des Herrn, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe der Hahn heute kräht, wirst du mich dreimal verleugnet haben. (Lk 22,34; Lk 24,8)62 Und er ging hinaus und weinte bitterlich.63 Und die Männer, die ihn gefangen hielten, verspotteten und schlugen ihn,64 verhüllten ihm das Gesicht und fragten ihn: Weissage! Wer ist es, der dich geschlagen hat?65 Und noch viele andere Schmähreden führten sie gegen ihn.66 Und als es Tag wurde, versammelte sich der Ältestenrat des Volkes - Hohe Priester und Schriftgelehrte -, und sie liessen ihn zu sich ins Synhedrium bringen (Mt 26,57; Mt 27,1; Mk 14,53; Mk 15,1)67 und sagten: Wenn du der Gesalbte bist, sag es uns! Er aber sagte zu ihnen: Wenn ich mit euch rede, glaubt ihr nicht. (Lk 9,20)68 Wenn ich frage, antwortet ihr nicht. (Lk 20,7)69 Doch von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Macht Gottes. (Ps 110,1; Dan 7,13; Apg 7,56; Apg 21,27)70 Da sagten sie alle: Du bist also der Sohn Gottes? Er aber sagte zu ihnen: Ihr sagt, dass ich es bin. (Lk 3,22)71 Sie aber sagten: Was brauchen wir noch Zeugenaussagen? Wir haben es ja selbst aus seinem Mund gehört.