Lukas 10

Gute Nachricht Bibel 2018

von Deutsche Bibelgesellschaft
1 10,16.5-15) Danach bestimmte der Herr weitere siebzig Boten[1] und sandte sie zu zweien aus. Sie sollten vor ihm her in alle Städte und Ortschaften gehen, durch die er kommen würde. (Mt 9,37; Lk 9,1)2 Er sagte zu ihnen: »Hier wartet eine reiche Ernte, aber es gibt nicht genug Menschen, die helfen, sie einzubringen. Bittet den Herrn, dem diese Ernte gehört, dass er die nötigen Leute schickt!3 Und nun geht! Ich sende euch wie Lämmer mitten unter Wölfe.4 Nehmt keinen Geldbeutel mit, keine Vorratstasche und keine Schuhe. Und bleibt unterwegs nicht stehen, um jemand zu begrüßen. (2Kön 4,29; Lk 22,35)5 Wenn ihr in ein Haus kommt, sagt zuerst: ›Frieden sei mit diesem Haus!‹ (Lk 2,14)6 Wenn dort jemand wohnt, der für diesen Frieden bereit ist, wird euer Wunsch an ihm in Erfüllung gehen; andernfalls bleibt er wirkungslos.7 Bleibt in diesem Haus und esst und trinkt, was euch angeboten wird; denn wer arbeitet, hat ein Anrecht auf Lohn. Geht nicht von einem Haus zum andern. (1Kor 9,6; 1Tim 5,18)8 Wenn ihr in eine Stadt kommt und sie euch aufnehmen, dann esst, was euch angeboten wird.9 Heilt die Kranken in der Stadt und sagt den Leuten: ›Gott richtet jetzt seine Herrschaft bei euch auf!‹ (Lk 11,2)10 Aber wenn ihr in eine Stadt kommt und niemand euch aufnehmen will, dann geht hinaus auf die Straßen der Stadt und ruft:11 ›Sogar den Staub eurer Stadt, der sich an unsere Füße geheftet hat, wischen wir ab und lassen ihn euch da. Aber das sollt ihr wissen: Gott richtet jetzt seine Herrschaft auf!‹ (Apg 13,51)12 Ich sage euch: Am Tag des Gerichts wird es den Menschen von Sodom besser ergehen als den Leuten einer solchen Stadt.« (Mt 10,15)13 »Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, die Leute dort hätten schon längst den Sack umgebunden, sich Asche auf den Kopf gestreut und ihr Leben geändert.[2] (Jes 23,1; Mt 10,40; Mt 11,20)14 Am Tag des Gerichts wird es den Bewohnern von Tyrus und Sidon besser ergehen als euch!15 Und du, Kafarnaum, meinst du, du wirst in den Himmel erhoben werden? In den tiefsten Abgrund wirst du gestürzt! (Jes 14,13)16 Wer auf euch hört, hört auf mich. Wer euch abweist, weist mich ab. Wer aber mich abweist, weist den ab, der mich gesandt hat.« (Mt 10,40)17 Die Siebzig[3] kamen zurück und berichteten voller Freude: »Herr, sogar die bösen Geister gehorchen uns, wenn wir uns auf deinen Namen berufen!« (Lk 9,10)18 Jesus sagte zu ihnen: »Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Jes 14,12; Joh 12,31; Offb 12,9)19 Ja, es ist wahr:[4] Ich habe euch Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die ganze Macht des Feindes zunichtezumachen. Er wird euch nicht das Geringste antun können. (5Mo 8,15; Mk 16,18)20 Aber nicht darüber sollt ihr euch freuen, dass euch die bösen Geister gehorchen. Freut euch lieber darüber, dass eure Namen bei Gott aufgeschrieben sind!« (Offb 3,5)21 Damals wurde Jesus vom Geist Gottes mit jubelnder Freude erfüllt und rief: »Vater, Herr über Himmel und Erde, du hast angefangen, deine Herrschaft aufzurichten.[5] Das hast du den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unwissenden hast du es offenbar gemacht. Dafür preise ich dich! Ja, Vater, so wolltest du es haben! (Mt 11,25; Mt 13,16; Lk 4,18)22 Mein Vater hat mir alle Macht übergeben. Niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand den Vater, nur der Sohn – und die, denen der Sohn ihn offenbaren will.« (Mt 11,27)23 Dann wandte sich Jesus zu seinen Jüngern, den Männern und Frauen,[6] und sagte: »Ihr dürft euch freuen, dass Gott euch die Augen gab, zu sehen und zu verstehen, was hier geschieht.[7]24 Ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr jetzt seht, aber sie haben es nicht gesehen. Sie wollten hören, was ihr jetzt hört, aber sie haben es nicht gehört.« (Lk 2,30; 1Petr 1,10)25 Da kam ein Gesetzeslehrer und wollte Jesus auf die Probe stellen; er fragte ihn: »Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« (Mt 22,34; Mk 12,28; Lk 18,18)26 Jesus antwortete: »Was steht denn im Gesetz? Was liest du dort?«27 Der Gesetzeslehrer antwortete: »Liebe den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, mit ganzem Willen und mit aller deiner Kraft und deinem ganzen Verstand! Und: Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst!« (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; Mk 12,31)28 »Du hast richtig geantwortet«, sagte Jesus. »Handle so, dann wirst du leben.« (3Mo 18,5; Mt 19,17; Joh 13,17; Röm 10,5; Gal 3,12)29 Aber dem Gesetzeslehrer war das zu einfach,[8] und er fragte weiter: »Wer ist denn mein Mitmensch?«30 Jesus nahm die Frage auf und erzählte die folgende Geschichte: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab. Unterwegs überfielen ihn Räuber. Sie nahmen ihm alles weg, schlugen ihn zusammen und ließen ihn halb tot liegen.31 Nun kam zufällig ein Priester denselben Weg. Er sah den Mann liegen und ging vorbei.32 Genauso machte es ein Levit, als er an die Stelle kam: Er sah ihn liegen und ging vorbei.33 Schließlich kam ein Reisender aus Samarien. Als er den Überfallenen sah, ergriff ihn das Mitleid. (Mt 10,5; Lk 9,52; Lk 17,11; Lk 17,16; Joh 4,9; Joh 4,39; Apg 1,8; Apg 8,1; Apg 8,5; Apg 8,14; Apg 8,28; Apg 9,31)34 Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier und brachte ihn in das nächste Gasthaus, wo er sich weiter um ihn kümmerte.35 Am anderen Tag zog er seinen Geldbeutel heraus, gab dem Wirt zwei Silberstücke und sagte: ›Pflege ihn! Wenn du noch mehr brauchst, will ich es dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.‹«36 »Was meinst du?«, fragte Jesus. »Wer von den dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?«37 Der Gesetzeslehrer antwortete: »Der ihm geholfen hat!« Jesus erwiderte: »Dann geh und mach du es ebenso!«38 Als Jesus mit seinen Jüngern weiterzog, kam er in ein Dorf. Dort nahm ihn eine Frau namens Marta gastlich auf. (Joh 11,1; Joh 12,1)39 Sie hatte eine Schwester mit Namen Maria, die setzte sich zu Füßen des Herrn nieder und hörte ihm zu. (Lk 8,14; Lk 8,18; Lk 8,21; Lk 11,28; Lk 12,22; Lk 12,29; Apg 6,1; Apg 16,14)40 Marta dagegen war voll damit beschäftigt, das Essen vorzubereiten. Schließlich trat Marta vor Jesus hin und sagte: »Herr, kümmert es dich nicht, dass mich meine Schwester die ganze Arbeit allein tun lässt? Sag ihr doch, dass sie mir helfen soll!«41 Der Herr antwortete ihr: »Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und verlierst dich an vielerlei,42 aber nur eins ist nötig. Maria hat die richtige Wahl getroffen. Sie hat sich für ein Gut entschieden,[9] das ihr niemand wegnehmen kann.« (Ps 119,57)

Lukas 10

Zürcher Bibel

von Theologischer Verlag Zürich
1 Danach bestimmte der Herr weitere zweiundsiebzig und sandte sie zu zweien vor sich her in jede Stadt und jede Ortschaft, in die er gehen wollte. (Lk 10,17)2 Er sagte zu ihnen: Die Ernte ist gross, Arbeiter aber sind nur wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende. (Mt 9,37)3 Geht! Seht, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. (Mt 10,16)4 Nehmt keinen Geldbeutel mit, keinen Sack, keine Schuhe, und grüsst niemanden unterwegs! (2Kön 4,29; Lk 22,35)5 Tretet ihr in ein Haus ein, so sagt zuerst: Friede diesem Haus!6 Und wenn dort ein Sohn des Friedens ist, wird euer Friede auf ihm ruhen, wenn aber nicht, wird er zu euch zurückkehren.7 In diesem Haus bleibt, esst und trinkt, was ihr von ihnen bekommt. Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Geht nicht von einem Haus ins andere. (1Kor 9,4; 1Tim 5,18)8 Kommt ihr in eine Stadt, wo man euch aufnimmt, so esst, was euch vorgesetzt wird,9 und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Nahe gekommen ist das Reich Gottes, bis zu euch. (Mk 1,15; Mk 9,27; Lk 9,2; Lk 11,2; Lk 17,21)10 Kommt ihr aber in eine Stadt, wo man euch nicht aufnimmt, so geht hinaus auf ihre Strassen und sagt:11 Selbst den Staub aus eurer Stadt, der an unseren Füssen klebt, schütteln wir ab vor euch; doch das sollt ihr wissen: Nahe gekommen ist das Reich Gottes. (Apg 13,51; Apg 18,6)12 Ich sage euch: Sodom wird es an jenem Tag besser ergehen als dieser Stadt. (Lk 17,29)13 Wehe dir, Chorazin! Wehe dir, Betsaida! Denn wären in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen, die bei euch geschehen sind, sie hätten längst in Sack und Asche gesessen und Busse getan. (Joh 5,36)14 Ja, Tyrus und Sidon wird es im Gericht besser ergehen als euch.15 Und du, Kafarnaum, willst du etwa in den Himmel erhoben werden? Bis ins Totenreich wirst du hinabfahren. (Jes 14,13; Lk 8,31)16 Wer euch hört, hört mich; und wer euch verachtet, verachtet mich. Wer aber mich verachtet, verachtet den, der mich gesandt hat. (Lk 9,48; Joh 5,23)17 Die zweiundsiebzig kehrten zurück mit Freude und sagten: Selbst die Dämonen, Herr, sind uns durch deinen Namen untertan. (Lk 9,1; Lk 10,1)18 Da sagte er zu ihnen: Ich sah den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen. (Joh 12,31; Offb 12,9)19 Seht, ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten, und Vollmacht über alle Gewalt des Feindes, und nichts wird euch schaden. (Ps 91,13; Mk 16,18; Apg 28,6)20 Doch freut euch nicht darüber, dass euch die Geister untertan sind; freut euch vielmehr darüber, dass eure Namen im Himmel aufgeschrieben sind. (Lk 12,7)21 In dieser Stunde frohlockte er, erfüllt vom heiligen Geist: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, dass du dies vor Weisen und Klugen verborgen, Einfältigen aber offenbart hast. Ja, Vater, denn so hat es dir gefallen. (Jes 29,14; 1Kor 2,6)22 Alles ist mir übergeben worden von meinem Vater, und niemand weiss, wer der Sohn ist, ausser der Vater, und niemand weiss, wer der Vater ist, ausser der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. (Joh 1,18)23 Und nur zu den Jüngern gewandt sprach er: Selig die Augen, die sehen, was ihr seht. (Lk 7,22)24 Denn ich sage euch: Viele Propheten und Könige wollten sehen, was ihr seht, und haben es nicht gesehen, und hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.25 Da stand ein Gesetzeslehrer auf und sagte, um ihn auf die Probe zu stellen: Meister, was muss ich tun, damit ich ewiges Leben erbe? (Mt 22,34; Mk 12,28)26 Er sagte zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du da?27 Der antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand, und deinen Nächsten wie dich selbst. (3Mo 19,18; 5Mo 6,5; Jos 22,5)28 Er sagte zu ihm: Recht hast du; tu das, und du wirst leben.29 Der aber wollte sich rechtfertigen und sagte zu Jesus: Und wer ist mein Nächster? (3Mo 19,16)30 Jesus gab ihm zur Antwort: Ein Mensch ging von Jerusalem nach Jericho hinab und fiel unter die Räuber. Die zogen ihn aus, schlugen ihn nieder, machten sich davon und liessen ihn halb tot liegen.31 Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab, sah ihn und ging vorüber.32 Auch ein Levit, der an den Ort kam, sah ihn und ging vorüber.33 Ein Samaritaner aber, der unterwegs war, kam vorbei, sah ihn und fühlte Mitleid. (Lk 7,13)34 Und er ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm. Dann hob er ihn auf sein Reittier und brachte ihn in ein Wirtshaus und sorgte für ihn.35 Am andern Morgen zog er zwei Denare hervor und gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn! Und was du darüber hinaus aufwendest, werde ich dir erstatten, wenn ich wieder vorbeikomme.36 Wer von diesen dreien, meinst du, ist dem, der unter die Räuber fiel, der Nächste geworden?37 Der sagte: Derjenige, der ihm Barmherzigkeit erwiesen hat. Da sagte Jesus zu ihm: Geh auch du und handle ebenso.38 Als sie weiterzogen, kam er in ein Dorf, und eine Frau mit Namen Marta nahm ihn auf. (Joh 11,1; Joh 12,2)39 Und diese hatte eine Schwester mit Namen Maria; die setzte sich dem Herrn zu Füssen und hörte seinen Worten zu.40 Marta aber war ganz mit der Bewirtung beschäftigt. Sie kam nun zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die Bewirtung mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie solle mir zur Hand gehen. (Joh 12,2)41 Der Herr aber antwortete ihr: Marta, Marta, du sorgst und mühst dich um vieles;42 doch eines ist nötig:[1] Maria hat das gute Teil erwählt; das soll ihr nicht genommen werden.