1Im neunten Regierungsjahr von Zidkija, dem König von Juda, im zehnten Monat, erschien Nebukadnezzar, der König von Babylonien, mit seinem ganzen Heer vor Jerusalem und begann mit der Belagerung der Stadt. (Jer 52,4)2Im elften Jahr Zidkijas, am 9. Tag des 4. Monats, schlugen die Babylonier eine Bresche in die Stadtmauer.3Die babylonischen Heerführer hielten Einzug in Jerusalem und richteten beim Mitteltor ihr Hauptquartier ein. Bei ihnen befanden sich auch Nergal-Sarezer, Samgar-Nebu, der Palastvorsteher Sar-Sechim und noch ein anderer Nergal-Sarezer, der oberste königliche Berater.4Als König Zidkija und seine Kriegsleute das sahen, verließen sie bei Nacht die Stadt durch den Torweg zwischen den beiden Mauern am königlichen Garten und flohen in östlicher Richtung zur Jordanebene.5Sofort nahmen babylonische Truppen die Verfolgung auf und holten Zidkija in der Ebene bei Jericho ein. Er wurde gefangen genommen und zu Nebukadnezzar nach Ribla in der Provinz Hamat gebracht. Dort sprach ihm Nebukadnezzar selbst das Urteil.6Zidkija musste mit ansehen, wie man seine Söhne abschlachtete. Auch alle führenden Männer von Juda wurden dort hingerichtet.7Danach wurden Zidkija die Augen ausgestochen. Mit Ketten gefesselt wurde er nach Babylon gebracht.8In Jerusalem steckten die Babylonier den königlichen Palast und alle anderen Häuser in Brand und rissen die Stadtmauern ein.9Den Rest der Stadtbevölkerung, auch alle, die zu den Babyloniern übergelaufen waren, führte Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibwache Nebukadnezzars, in die Verbannung nach Babylonien.10Nur von der ärmsten Schicht der Bevölkerung ließ er einen Rest in Juda zurück, Leute, die gar keinen Besitz hatten. Ihnen gab Nebusaradan Äcker und Weinberge.
Jeremias Befreiung
11Für die Behandlung Jeremias hatte Nebukadnezzar dem Befehlshaber der Leibwache, Nebusaradan, folgende Anweisung mitgegeben: (Jer 40,1)12»Sieh zu, dass du den Mann findest! Nimm ihn in deine persönliche Obhut und achte darauf, dass niemand ihm etwas antut! Wenn er Wünsche äußert, erfülle sie ihm!«13-14Darum gaben die führenden Männer des babylonischen Heeres den Befehl, Jeremia aus dem Wachthof zu holen – es waren der Oberbefehlshaber Nebusaradan, der Palastvorsteher Nebuschasban, der oberste königliche Berater Nergal-Sarezer und die übrigen babylonischen Befehlshaber. Sie übergaben Jeremia an Gedalja, den Sohn Ahikams und Enkel Schafans, damit er ihn sicher nach Hause geleite. So blieb Jeremia mitten unter dem Volk.
Verheißung an den Ausländer Ebed-Melech
15Als Jeremia noch im Wachthof gefangen gehalten wurde, war an ihn das Wort des HERRN ergangen, und er erhielt den Auftrag:16»Geh zu dem Äthiopier Ebed-Melech und sage ihm: ›So spricht der HERR, der Herrscher der Welt,[1] der Gott Israels: Jetzt lasse ich in Erfüllung gehen, was ich dieser Stadt angekündigt habe: Sie wird untergehen. Du selbst wirst das miterleben, (Jer 38,7)17aber dich werde ich retten, wenn es so weit ist. Du wirst nicht den Leuten in die Hände fallen, vor denen du dich fürchtest.18Ich sorge dafür, dass niemand dich umbringt. Du sollst mit dem Leben davonkommen, weil du auf mich, den HERRN, vertraut hast!‹« (Jer 45,5)
Die Eroberung Jerusalems durch den König von Babel
1Im neunten Jahr des Zidkijahu, des Königs von Juda, im zehnten Monat, zog Nebukadrezzar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heer gegen Jerusalem, und sie belagerten es. (2Kön 25,1; Jer 52,1)2Im elften Jahr des Zidkijahu, im vierten Monat, am neunten des Monats, wurde die Stadt aufgebrochen, (Jer 21,4)3und alle Obersten des Königs von Babel kamen und blieben im mittleren Tor: Nergal-Sar-Ezer, Samgar-Nebu-Sar-Sechim, der Oberste der Eunuchen, Nergal-Sar-Ezer, der Rab-Mag[1], und alle übrigen Fürsten des Königs von Babel. (Jer 26,10)4Und als Zidkijahu, der König von Juda, und alle Krieger sie sahen, flohen sie, und in der Nacht machten sie einen Ausfall aus der Stadt auf dem Weg zum Garten des Königs durch ein Tor zwischen den beiden Mauern, und der König zog hinaus auf dem Weg zur Araba. (Hes 12,12)5Das Heer der Kasdäer aber verfolgte sie, und in den Steppen von Jericho holten sie Zidkijahu ein. Da fassten sie ihn und führten ihn hinauf zu Nebukadrezzar, dem König von Babel, nach Ribla im Land Chamat, und dieser sprach die Urteile über ihn. (Jer 38,18)6Und in Ribla schlachtete der König von Babel die Söhne Zidkijahus vor dessen Augen ab, und auch alle Vornehmen von Juda schlachtete der König von Babel ab. (Jer 34,19)7Und die Augen Zidkijahus blendete er, dann legte er ihn in doppelte Ketten, um ihn nach Babel zu bringen. (Jer 32,4; Hes 12,13)8Und das Haus des Königs und die Häuser des Volks verbrannten die Kasdäer im Feuer, und die Mauern von Jerusalem rissen sie nieder. (Jer 21,10; Jer 32,29; Jer 37,8; Jer 38,18; Jer 52,13)9Und den Rest des Volks, jene, die übrig geblieben waren in der Stadt, und die Überläufer, die übergelaufen waren zu ihm, und den Rest des Volks, jene, die übrig geblieben waren, führte Nebusar-Adan, der Befehlshaber der Leibgarde, nach Babel in die Verbannung. (Jer 40,1; Jer 44,14)10Vom Volk aber, von den Ärmsten, die nichts besassen, liess Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibgarde, an jenem Tag einige zurück im Land Juda und gab ihnen Weinberge und Äcker. (2Kön 24,14; Jer 40,7)
Die Rettung Jeremias und Ebed-Melechs
11Und Jeremia betreffend befahl Nebukadrezzar, der König von Babel, durch Nebusaradan, den Befehlshaber der Leibgarde, das Folgende:12Nimm ihn und achte auf ihn und tu ihm kein Leid an, sondern verfahre mit ihm so, wie er es dir sagen wird! (Jer 1,8; Jer 40,4)13Da sandten Nebusaradan, der Befehlshaber der Leibgarde, Nebuschasban, der Oberste der Eunuchen, Nergal-Sar-Ezer, der Rab-Mag, und alle Obersten des Königs von Babel,14sie also sandten hin und holten Jeremia aus dem Wachhof und übergaben ihn Gedaljahu, dem Sohn des Achikam, des Sohns von Schafan, um ihn in das Haus zu holen. Und er wohnte beim Volk. (Jer 26,24; Jer 38,28; Jer 40,5)15An Jeremia aber war das Wort des HERRN ergangen, als er im Wachhof eingeschlossen war:16Geh und sage zu Ebed-Melech, dem Kuschiten: So spricht der HERR der Heerscharen, der Gott Israels: Sieh, zum Bösen und nicht zum Guten bringe ich dieser Stadt meine Worte, und sie werden vor dir liegen an jenem Tag. (Jer 21,10; Jer 38,7; Jer 44,11; Am 9,4)17Dich aber werde ich retten an jenem Tag, Spruch des HERRN, und du wirst nicht in die Hand der Männer gegeben werden, vor denen du dich fürchtest. (Jer 20,13)18Denn ich werde dich entkommen lassen, und du wirst nicht durch das Schwert fallen, sondern du wirst als Beute dein Leben haben, denn du hast mir vertraut! Spruch des HERRN. (Jer 21,9; Jer 38,2; Jer 45,5)